Gliederfüßer und Regression: Unterschied zwischen den Seiten
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Das Wort '''Regression''' <!--(v. [[Latein|lat.]] )--> bedeutet Rückgang, Rückführung oder Rückschritt und bezeichnet |
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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! Gliederfüßer |
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| class="taxo-bild" | [[bild:Stenopus hispidus.jpg|300px|thumb|[[Gestreifte Putzergarnele]] (''Stenopus hispidus'')]] |
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! '''{{Taxonomy}}''' |
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| ''{{Subregnum}}:'' || [[Vielzeller]] (Metazoa) |
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| ''{{Divisio}}:'' || [[Gewebetiere]] (Eumetazoa) |
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| ''{{Subdivisio}}:'' || [[Bilateria]] |
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| ''[[Stamm (Biologie)|Stammgruppe]]:'' || [[Urmünder]] (Protostomia) |
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| ''{{Superphylum}}:'' || [[Häutungstiere]] (Ecdysozoa) |
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| ''{{Phylum}}:'' || Gliederfüßer |
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
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| class="taxo-name" | Arthropoda |
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! '''[[Stamm (Biologie)|Unterstämme]]''' |
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*[[Krebstiere]] (Crustacea) |
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*[[Kieferklauenträger]] (Chelicerata) |
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*[[Tracheentiere]] (Tracheata) |
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Die '''Gliederfüßer''' (Arthropoda) sind ein [[Stamm (Biologie)|Stamm]] der [[Häutungstiere]] (Ecdysozoa). Zu ihnen gehören so unterschiedliche Tiere wie [[Insekten]], [[Tausendfüßer]], [[Krebstiere|Krebse]], [[Entenmuscheln]], [[Webspinnen|Spinnen]], [[Skorpione]], [[Milben]] und die ausgestorbenen [[Trilobiten]]. |
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* in der [[Epidemiologie]] die Abnahme der Krankheitsäufigkeit im Sinne der Verringerung der [[Prävalenz]], siehe [[Regression (Epidemiologie)]] |
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Gliederfüßer sind ein sehr erfolgreicher Stamm. Rund 80 Prozent aller bekannten [[Rezent (Biologie)|rezenten]] Tierarten sind Gliederfüßer, die meisten davon Insekten. Entstanden sind sie vermutlich in der [[Kambrische Explosion|kambrischen Explosion]]. Im 530 Millionen Jahre alten [[Burgess-Schiefer]] sind alle drei bis heute existierenden Unterstämme und dazu die Trilobiten und andere heute nicht mehr existente Gruppen bereits vertreten. |
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* in der [[Geologie]] das allmähliche Zurückweichen eines Meeres, siehe [[Regression (Geologie)]] |
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* in der [[Hypnosetherapie]] ein Verfahren des Rückblicks in die eigene Kindheit, siehe [[Regression (Hypnose)]] |
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* in der [[Psychoanalyse]] den unbewussten oder bewussten Rückgriff auf kindliche Verhaltensmuster, siehe [[Abwehrmechanismus]] |
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* in der [[Wahrnehmungspsychologie]] den beim Lesen auftretenden Rücksprung des Blickes zu einem bereits gelesenen Textteil, siehe [[Blickbewegung]] |
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* in der [[Softwareentwicklung]] einen Fehlertypus in neuen Softwareversionen, siehe [[Regressionstest]] |
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* in der Statistik |
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** ein Auswertungsverfahren, siehe [[Regressionsanalyse]] |
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** die besondere Beziehung zwischen wahrem Wert und einem beobachteten Testwert, siehe [[Regression zur Mitte]] |
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Die nächsten Verwandten der Gliederfüßer sind die [[Bärtierchen]] (Tardigrada) und [[Stummelfüßer]] (Onychophora), mit denen sie manchmal zu den [[Panarthropoda]] zusammengefasst werden, obwohl jene keine gegliederten Beine aufweisen. In der traditionellen Systematik wird diese Gruppe aus morphologischen Gründen mit den Ringelwürmern zu den [[Articulata|Articulaten]] oder Gliedertieren zusammengefasst. Neuere molekularbiologische Daten sprechen aber gegen eine engere Verwandtschaft mit ihnen und für eine engere Verwandtschaft mit den [[Fadenwürmer]]n (Nematoda) und anderen Häutungstieren. |
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{{Begriffsklärung}} |
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== Körperbau == |
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[[en:Regression]] |
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Gemeinsam ist ihnen ein gegliederter Körperbau mit maximal einem Paar Gliedmaßen (Beine, Mundwerkzeuge, Antennen) je Segment, ein durch [[Chitin]] versteiftes [[Außenskelett]], das beim Wachstum wiederholt durch [[Häutung]] ersetzt werden muss, ein rückenseitiges [[Herz]] mit offenem Blutkreislauf und ein bauchseitiges Strickleiter-Nervensystem mit einem [[Ganglion (Nervensystem)|Ganglion]] je Segment. Das Blut enthält den Blutfarbstoff [[Hämocyanin]], der ähnlich wie das Hämoglobin im menschlichen Blut dem Sauerstofftransport dient. |
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[[ja:回帰分析]] |
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[[pl:Regresja]] |
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Der ursprüngliche Aufbau eines Segments besteht aus dem Rumpfteil mit einem Ganglion und einem Paar ''zweiästiger (biramer)'' Gliedmaßen. Der untere Innenast wird ''Beinast'' oder ''Schreitbein'' genannt, der Außenast ''Kiemenast'', womit auch die Funktionen angedeutet sind. |
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[[su:Régrési]] |
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[[sv:Regression]] |
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===Verschmelzung mehrere Segmente (Tagmatisierung)=== |
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[[tr:Regresyon]] |
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Bei der Diversifizierung der Gliederfüßer im Laufe der [[Evolution]] kam es zu Gruppenbildungen oder auch Verschmelzungen von Segmenten. Welche Segmente miteinder zu einem [[Tagma]] verschmolzen sind, ist bei unterschiedlichen Gruppen verschieden. |
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Bei urtümlichen Gliederfüßern wie den [[Tausendfüßer]]n besteht die Gliederung zum großen Teil noch aus nahezu identischen Segmenten. Es ist aber schon durch Verschmelzung einiger der vorderen Segmente zum Kopf gekommen, der ein aus mehreren Ganglien verwachsenes [[Gehirn]] und zu Mundwerkzeugen geformte einästige Gliedmaßen besitzt. Die Trilobiten hatten einen ähnlich repetitiven Körperbau, verfügten aber noch über zweiästige Gliedmaßen. |
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Bei den [[Doppelfüßer]]n ([[Diplopoda]]) sind jeweils zwei aufeinanderfolgende Segmente miteinander zu einem Doppelsegment verschmolzen, so daß jedes Rumpfsegment zwei Beine hat. |
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Bei den den Tausendfüßern nahestehenden Insekten ist die ''Tagmatisierung'' weiter fortgeschritten: Jeweils mehrere Glieder sind zu Kopf, Mittel- und Hinterleib verschmolzen. Die drei so entstehenden Segmente haben eine sehr unterschiedliche Funktion. Der Kopf stellt eine Verschmelzung ([[Tagma]]) mehrerer Segmente dar. Die Gliedmaßen der ursprünglichen Segmente sind zu Antennen und Mundwerkzeugen umgebildet. Im Mittelleib ([[Thorax (Gliederfüßer)|Thorax]]) sind drei Segmente oft zu einem Tagma verwachsen, dessen drei Paar Gliedmaßen den Außenast verloren haben und als Schreitbeine dienen. Solche Gliedmaßen heißen ''einästig (uniram)''. Beim Hinterleib können die Gliedmaßen vollständig zurückgebildet sein oder nur aus den Kiemenästen bestehen. Bei Gliederfüßern, die über keine sichtbaren Kiemen verfügen, erfolgt die Atmung entweder über in die Körperoberfläche eingestülpte Kiemen ([[Lunge]]n) oder über an der Oberfläche durchblutete Einstülpungen, den [[Trachee]]n am Hinterleib. Der Hinterleib kann aus unterschiedlich vielen Segmenten ohne Gliedmaßen bestehen. Die [[Flügel (Insekt)|Insektenflügel]] sind keine Gliedmaßen, sondern umgebildete Seitenplatten der Brustsegmente. Der grundlegende Körperbau der Insekten ist exemplarisch bei [[Ameisen]] und [[Wespen]] zu erkennen. [[Eintagsfliegen]] sind sehr urtümliche Insekten. |
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Bei den anderen Unterstämmen ist die Verschmelzung der Segmente in anderen Varianten erfolgt. [[Spinnen]] bestehen aus zwei Abschnitten. Der Vorderleib ([[Prosoma]]) besteht aus mindestens sechs verschmolzenen Segmenten. Einige der Beinpaare wurden zu Mundwerkzeugen, den [[Cheliceren]] umgebildet, eines zu Tastern und vier zu Beinen. Die Gliedmaßen des Hinterleibs ([[Opisthosoma]]) haben den Beinast verloren, der Kiemenast liegt als Fächerlunge in Einstülpungen des Hinterleibs, bei manchen Arten wurden diese Fächerlungen in [[Tracheen]] umgewandelt. Aus den letzten Beinpaaren sind die [[Spinnwarze]]n entstanden. Bei den altertümlichen [[Gliederspinnen]] (Liphistiidae) ist der Hinterkörper noch deutlich in Segmente gegliedert, während Vorder- und Hinterleib bei den Weberknechten und Scheinskorpionen zu einem kompakten Körper verschmolzen sind. |
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Bei den [[Pfeilschwanzkrebse]]n (Xiphosura) sind am Hinterleib noch Beine erhalten (Blattbeine), deren Kiemenäste Fächerkiemen bilden, die den Fächerlungen der Spinnen sehr ähnlich sind. |
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Bei den wasserlebenden [[Krustentiere]]n sind die Gliedmaßen des Rumpfes oft noch zweiästig und die hintersten Segmente sind häufig zu einem gliedmaßenlosen [[Telson]] vereint, wie etwa dem Schwanzruder der [[Krebse]]. |
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== Fortpflanzung == |
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===Geschlechtsdimorphismus=== |
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Während bei vielen Arten der Arthropoden Männchen und Weibchen nur an Geschlechtsorganen unterscheidbar sind, unterschieden sich die Geschlechter bei diversen Arten auch äußerlich erheblich. |
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Beispiele für deutliche Farbunterschiede sind die [[Große Goldschrecke]] ([[Insekten]]), bei den [[Hirschkäfer]]n haben die Männchen ein Geweih mit dem sie gegeneinander kämpfen. |
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Bei manchen Arten gibt es Zwergmännchen, die erheblich kleiner sind als ihre Weibchen, so beispielsweise beim [[Schwan (Schmetterling)|Schwan]] (ein Schmetterling), der [[Wespenspinne]]. |
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Es gibt bei den Insekten viele Fälle, in denen Männchen geflügelt sind, Weibchen aber nicht wie die [[Gemeine Küchenschabe]] oder der [[Schlehen-Bürstenspinner]]. Ein Extremfall hiervon sind die Fälle wo das Weibchen larvenähnlich und ziemlich groß ist, während das Männchen flugfähig ist, wie ein ausgewachsenes Tier aussieht und erheblich besser ausgebildete Sinnesorgane hat. Ein Beispiel hierfür ist der [[Kleiner Mottenspinner|Kleine Mottenspinner]]. |
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===Lockstoffe, Lockstrategien, Werbegeschenke=== |
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Bei den Arthropoden wurden verschidenste Methoden erfunden, den jeweiligen Geschlechtspartner anzulocken. |
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Bei vielen [[Schmetterlinge]]n haben die Weibchen einfache fadenförmige Fühler, während die männlichen Tiere gekämmte Fühler haben, da sie die größere Oberfläche nutzen um den Sexuallockstoff des Weibchens auf möglichst große Entfernung riechen zu können. |
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Andere Arten nutzen Optische Signale: So winken die männlichen [[Winkerkrabben]] mit ihrer vergrößerten Schere, [[Leuchtkäfer]] locken ihre Männchen durch einen arttypischen Blinkrhythmus an. |
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Auch Geräusche werden genutzt: [[Wolfsspinnen]] balzen mit Klopfzeichen. [[Riesenkrabbenspinnen]] locken die Weibchen an, indem sie die Oberfläche auf der sie sitzen in Vibration versetzen. [[Langfühlerschrecken]] zirpen ([[Stridulation]]). |
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*Geschenke |
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*Rangkämpfe |
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===Begattung und Befruchtung=== |
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Bei den meisten Arthropoden findet eine innere Befruchtung statt. Ausnahmen wie bei [[Limulus]] sind selten. |
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Die Spermien sind dabei oft in einer Spermatophore zusammengefaßt die vom Weibchen aufgenommen wird oder vom Männchen im oder am Weibchen befestigt wird. Bei einige Arten wurden deshalb beine zu [[Gonopoden]] umgebildet, die der Befruchtung dienen. Die Spermatophoren öffenen sich oft erst lange nach der Begattung um die Eier zu befruchten. |
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Bei manchen Insekten passen die Geschlechtsorgane der Männchen nur zu denen der Weibchen derselben Art (Schlüssel-Schloß-Prinzip) so daß eine Befruchtung zwischen verschiedenen äußerlich nicht zu unterscheidenden Arten oft allein deshalb nicht möglich ist. Manchmal fressen die weiblichen Tiere nach der Begattung die Männchen, wie beispielsweise bei der [[Große Winkelspinne|Großen Winkelspinne]]. |
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===Sonderformen in der Ausbildung der Geschlechter=== |
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[[Parthenogenese|Parthogenese]] ist recht häufig bei Arthropoden. Sie tritt bei und tritt bei einigen [[Milben]] (Acari), [[Krebse]]n (Crustacea) und bei apterygoten Insekten auf. Beispiele hierfür sind die [[Große Sägeschrecke]] und die Sommergenerationen der [[Blattläuse]], im Herbst treten geflügelte Geschlechtstiere auf. |
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<!-- [[Zwitter]], [[Hermaphroditismus]] !!!! fehlt der Fall der Geschlechtsumwandlung --> |
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[[Zwitter]]tum ist bei den Arthropoda eine seltene Aunahme. Die [[Termitenfliegen]] sind im Laufe ihres Lebens zuerst Männchen und werden später Weibchen (protandrisches Zwittertum). Dagegen sind [[Cyatura carinate]] ([[Isopoda]]) und viele [[Scherenasseln]] (''Tanaidacea'') zuerst Weibchen und dann Männchen (protogynes Zwittertum). |
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Staatenbildende Arthropoden wie [[Ameisen]], die nicht solitär lebenden unter den [[Bienen]], [[Hummeln]] und [[Wespen]], sowie einige [[Asseln]] und [[Termiten]] haben meist neben den fruchtbaren Männchen und Weibchen unfruchtbare Kasten wie Arbeiterinnen und Soldaten. |
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===Brutfürsorge=== |
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Im Bereich der Brutpflege gibt es bei den Gliederfüßern alle Varianten von der Eiablage in freies Wasser ohne jegliche Fürsorge bis hin zu lebendgebärenden Tieren, wie [[Euscorpius mesotrichus]]. |
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Insekten legen ihre Eier oft an die Futterpflanzen. Endoparasiten wie [[Erzwespen]] und [[Gemeine Eichengallwespe]] legen sie gleich in den Wirt. Weibliche [[Höhlenspinnen]] und [[Zitterspinnen]] der Gattung [[Pholcus]] umhüllen ihre Eier mit einem Gespinst und tragen den Eikokon mit sich herum. Der weibliche [[Edelkrebs]] trägt die Eier am Körper festgeklebt mit sich herum, bis sie schlüpfen. Einige Arten, wie beispielsweise die [[Ohrwürmer]] bewachen ihre Eier in einer geschützten Höhle, bis sie schlüpfen. |
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Die Asseln haben ähnlich den Beuteltieren eine Brusttasche, in denen sie ihre Jungen herumtragen, wie be [[Kellerassel]] und [[Wasserassel]] beschrieben. Die [[Fleckige Brutwanze]] bewacht und beschützt ihre Eier nicht nur, sie führt die Jungtiere später auch wie eine ente ihre Jungen im Gänsemarsch zum Futter. Einige Arten wie der [[Gemeiner Ohrwurm|Gemeine Ohrwurm]] und die [[Haubennetzspinnen]] sowie die meisten Staatenbildenden Insekten gehen noch weiter mit der Brutpflege und füttern ihre Jungen. |
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<!-- [[Brutschmarotzer]], [[Brutparasitismus]] !!!! --> |
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Diverse Arten, wie [[Wespenbienen]] und viele [[Goldwespen]] betreiben auch [[Brutparasitismus]] bei anderen Insekten. |
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===Larvenentwicklung=== |
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Bei den meisten Arthropoda beginnt die Embryonalentwicklung mit einer [[Superfizielle Furchung|oberflächlichen Furchung]] an verschiedenen Stellen der Oberfläche der dotterreichen Eizelle. Schließlich entsteht dadurch eine kugelförmige einzellige Zellschicht um den Dotter herum. Als nächstes wandern die Zellen zu einer Seite des Dotters und bilden dort eine Keimscheibe, aus der der Embryo entsteht. |
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Die erste Anlage des Ebryos enthält nur fünf Segmente: Die Kopfscheibe (Telon), die Schwanzscheibe (Akron) und drei weiteren Segmenten mit ihren Gliedmaßenpaaren: Antenna 1, Antenna 2 und Mandibula. Danach werden zwischen Akron und den anderen Segmenten nach und nach weitere Segmente eingefügt. |
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Die Larven schlüpfen bei den verschiedenen Arten zu sehr unterschiedlicher Zeit dieser entwicklung aus dem Ei. |
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Krebse schlüpfen mit den ursprünglichen ersten drei Gliedmaßenpaaren als [[Nauplius]]larve aus dem Ei. |
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Mit nur wenigen Segmenten schlüpfen |
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*die [[Schwertschwänze]] (Xiphosura) und [[Asselspinnen]] (''Pycnogonida'') unter den [[Kieferklauenträger]]n (''Chelicerata'') |
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*die meisten [[Tausendfüßer]] (Myriapoda) (außer epimorphe Chilopoda) |
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*und die [[Protura]] unter den [[Sechsfüßer]]n (Hexapoda) |
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aus und erlangen ihre endgültige Segmentzahl erst nach dem Schlüpfen. |
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Mit der vollen Segmentzahl verlassen |
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*die allermeisten [[Kieferklauenträger]] (''Chelicerata'') |
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*[[Insekten]] (''Insecta''), [[Doppelschwänze]] (''Diplura'') und [[Springschwänze]] (''Collembola'') unter den [[Sechsfüßer]]n |
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*und die [[Riesenläufer]] (Scolopendromorpha) und [[Erdläufer]] (Geophilomorpha) unter den [[Hundertfüßer]]n (''Chilopoda'') |
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das Ei. Man bezeichnet das als Epimerie oder Epimorphose. |
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Die meisten Larven entwicklen sich, nachdem sie aus dem Eige schlüpft sind mit mehreren Häutungen, die allmählich dem Adulten Tier immer ähnlicher werden. Die Holometabolen Insekten verpuppen sich nach den ersten Häutungen der Larve. Nach der Puppenruhe schlüpft dann ein völlig umgestaltetes erwachsenen Tier aus. |
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== Systematik == |
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Die Systematik ist bis heute unklar und umstritten. Die klassische [[Systematik der Gliederfüßer]] unterscheidet zwischen den Unterstämmen |
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*[[Tracheentiere]] (Tracheata oder Uniramia) zum Beispiel mit den Tausendfüßern und Insekten |
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*[[Krustentiere]] (Crustacea), auch Krebstiere genannt |
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*[[Kieferklauenträger]] (Chelicerata) zum Beispiel mit den Spinnen oder Skorpionen |
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Hinzu kommen die ausgestorbenen [[Trilobiten]] als weitere Großgruppe. |
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Molekulargenetische, morphologische und paläontologische Studien liefern teils weit auseinanderliegende Stammbäume. |
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Das folgende Kladogramm spiegelt die klassische Einteilung der Gliederfüßer wider, wie sie unter anderem von Ax (1999) und Paulus (1997) auf der Basis morphologischer Daten dargestellt wird. |
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Gliederfüßer (Arthropoda) |
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|--N. N. |
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| |--[[Kieferklauenträger]] (Chelicerata) (unter anderem [[Webspinnen]] und [[Skorpione]]) |
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| |--†[[Trilobiten]] (Trilobita) |
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|--Mandibeltiere (Mandibulata) |
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|--[[Krebstiere]] (Crustacea) |
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|--[[Tracheentiere]] (Tracheata) |
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|--[[Sechsfüßer]] (Hexapoda) (unter anderem [[Insekten]]) |
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|--[[Tausendfüßer]] (Myriapoda) |
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Die unten stehende Systematik folgt demgegenüber dem Mandibulata-Pancrustacea-Konzept, das durch moderne Studien der Systematiker Zrzavy und G. Giribet gestützt wird und sowohl molekulargenetische als auch morphologische Daten kombiniert. Demnach ergibt sich das folgende Bild: |
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Gliederfüßer (Arthropoda) |
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|--N. N. |
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| |--[[Kieferklauenträger]] (Chelicerata) (unter anderem [[Webspinnen]] und [[Skorpione]]) |
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| |--†[[Trilobiten]] (Trilobita) |
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|--Mandibeltiere (Mandibulata) |
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|--[[Tausendfüßer]] (Myriapoda) |
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|--[[Pancrustacea]] |
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|--[[Sechsfüßer]] (Hexapoda) (unter anderem [[Insekten]]) |
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|--[[Krebstiere]] (Crustacea) |
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== Literatur == |
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*R. C. Brusca, G. J. Brusca, ''Invertebrates'', 2nd Ed., Sinauer Associates, 2003, Kap. 19, S. 475, ISBN 0878930973 |
|||
*E. E. Ruppert, R. S. Fox, R. P. Barnes, ''Invertebrate Zoology - A functional evolutionary approach'', Brooks/Cole 2004, Kap. 16, S. 517, ISBN 0030259827 |
|||
*D. T. Anderson, ''Invertebrate Zoology'', 2nd Ed., Oxford Univ. Press, 2001, Kap. 10, S. 225, ISBN 0195513681 |
|||
*J. Moore, ''An Introduction to the Invertebrates'', Cambridge Univ. Press, 2001, Kap. 12, S. 174, ISBN 0521779146 |
|||
*J.-W. Janzen, ''Arthropods in Baltic Amber'', Ampyx-Verlag, 2002 |
|||
* H. Paulus: „Euarthropda, Gliederfüßer i .e. S.“; in Westheide, Rieger (Hrsg.): „Spezielle Zoologie Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere“; Gustav-Fischer-Verlag, 1997 |
|||
=== Wissenschaftliche Literatur === |
|||
*M. Akam, 2000, ''Arthropods: Developmental diversity within a (super) phylum'', Proceedings of the National Academy of Sciences (USA), ''97'', S. 4438 |
|||
*P. Ax: „''Das System der Metazoa II. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik''“; Gustav Fischer Verlag, 1999 |
|||
*R. C. Brusca, 2000, ''Unraveling the history of arthropod diversification'', Annals of the Missouri Botanical Garden, '''87''', S. 13 |
|||
*C. E. Cook, M. L. Smith, M. J. Telford, A. Bastianello, M. Akam, 2001, ''Hox genes and the phylogeny of the arthropods'', Current Biology, '''11''', S. 759 |
|||
*G. D. Edgecombe, G. D. F. Wilson, D. J. Colgan, M. R. Gray, G. Cassis, 2000, ''Arthropod cladistics: Combined analysis of histone H3 and U2 snRNA sequences and morphology'', Cladistics, '''16''', S. 155 |
|||
*G. Giribet, G. D. Edgecombe, W. C. Wheeler, 2001, ''Arthropod phylogeny based on eight molecular loci and morphology'', Nature, '''413''', S. 157 |
|||
*U. W. M. Hwang, M. Friedrich, D. Tautz, C. J. Park, W. Kim, 2001, ''Mitochondrial protein phylogeny joins myriapods with chelicerates'', Nature, '''413''', S. 154 |
|||
*J. Zrzavy, P. Stys, 1997, ''The basic body plan of arthropods: Insights from evolutionary morphology and developmental biology'', Journal of Evolutionary Biology, '''10''', S. 353 |
|||
*Hans Ekkehard Gruner (Hrsg.), M. Moritz, W. Dunger; 1993; Lehrbuch der speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 4. Teil: Arthropoda (Ohne Insekta) |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Gliederfüßer}} |
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{{Commons|Category:Arthropoda|Gliederfüßer}} |
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*[http://www.arthropods.de Die Welt der kleinen Krabbeltiere] |
|||
*[http://www-biol.paisley.ac.uk/courses/Tatner/biomedia/units/arth1.htm Glasgow University Zoology Museum - Einführung in die Arthropoda] (auf Englisch) |
|||
*[http://www.peripatus.gen.nz/Taxa/Arthropoda/Index.html Arthropoda - Evolution, Phylogeny, Taxonomy] (auf Englisch) |
|||
==Quellen== |
|||
#Heiko Bellmann; 1999; Der neue Kosmos-Insektenführer; Stuttgart: Kosmos; ISBN 3-440-07682-2 |
|||
#Heiko Bellmann; 2003; Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer; Stuttgart: Kosmos; ISBN 3-440-09330-1 |
|||
#Heiko Bellmann; Spinnentiere Europas; 2001; Stuttgart: Kosmos ISBN 3-440-09071-X |
|||
#Klaus Dumpert; 1994; Das Sozialleben der Ameisen; Berlin, Hamburg: Parey; ISBN 3-489-63636-8 |
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[[Kategorie:Gliederfüßer|!]] |
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{{Link FA|mk}} |
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[[bg:Членестоноги]] |
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[[ca:Artròpode]] |
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[[cs:Členovci]] |
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[[cy:Arthropod]] |
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[[da:Leddyr]] |
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[[en:Arthropod]] |
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[[eo:Artropodoj]] |
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[[es:Arthropoda]] |
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[[et:Lülijalgsed]] |
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[[eu:Arthropoda]] |
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[[fa:بندپایان]] |
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[[fi:Niveljalkaiset]] |
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[[fr:Arthropode]] |
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[[ga:Artrapód]] |
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[[gl:Artrópodo]] |
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[[he:פרוקי רגליים]] |
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[[hr:Člankonošci]] |
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[[hu:Ízeltlábúak]] |
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[[ia:Arthropodo]] |
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[[id:Arthropoda]] |
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[[io:Artropodo]] |
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[[is:Liðdýr]] |
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[[it:Arthropoda]] |
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[[ja:節足動物]] |
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[[ko:절지동물]] |
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[[pl:Stawonogi]] |
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[[pt:Artrópode]] |
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[[ru:Членистоногие]] |
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[[scn:Artropoda]] |
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[[sh:Zglavkari]] |
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[[simple:Arthropod]] |
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[[sk:Článkonožce]] |
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[[sl:Členonožci]] |
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[[sv:Leddjur]] |
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[[tr:Eklembacaklılar]] |
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[[uk:Членистоногі]] |
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[[zh:节肢动物]] |
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[[zh-min-nan:Chat-kha tōng-bu̍t]] |
Version vom 22. Dezember 2006, 00:51 Uhr
Das Wort Regression bedeutet Rückgang, Rückführung oder Rückschritt und bezeichnet
- in der Epidemiologie die Abnahme der Krankheitsäufigkeit im Sinne der Verringerung der Prävalenz, siehe Regression (Epidemiologie)
- in der Geologie das allmähliche Zurückweichen eines Meeres, siehe Regression (Geologie)
- in der Hypnosetherapie ein Verfahren des Rückblicks in die eigene Kindheit, siehe Regression (Hypnose)
- in der Psychoanalyse den unbewussten oder bewussten Rückgriff auf kindliche Verhaltensmuster, siehe Abwehrmechanismus
- in der Wahrnehmungspsychologie den beim Lesen auftretenden Rücksprung des Blickes zu einem bereits gelesenen Textteil, siehe Blickbewegung
- in der Softwareentwicklung einen Fehlertypus in neuen Softwareversionen, siehe Regressionstest
- in der Statistik
- ein Auswertungsverfahren, siehe Regressionsanalyse
- die besondere Beziehung zwischen wahrem Wert und einem beobachteten Testwert, siehe Regression zur Mitte