Holzschutz und James Duval: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:James Duval 2011.jpg|mini|James Duval]] |
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[[Datei:Holzschutz-unzureichend.jpg|mini|Durch Pilze teilweise zersetzter [[Telegrafenmast]], Querschnitt in Bodennähe]] |
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'''James Duval''' (* [[10. September]] [[1972]] in [[Detroit]], [[Michigan]], [[USA]]) ist ein [[US-amerikanisch]]er [[Schauspieler]] und [[Musiker]]. |
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[[Datei:18-03-14-Jagdschloß-Hubertusstock RRK3153.jpg|mini|Nach Jahrzehnten ohne Holzschutz im Spritzwasserbereich zerstörtes Holz]] |
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'''Holzschutz''', seltener '''Holzkonservierung''', umfasst alle Maßnahmen, die eine Wertminderung oder Zerstörung von [[Holz]], [[Holzwerkstoff]]en oder Holzkonstruktionen (etwa [[Blockhaus|Blockhäuser]], [[Dachkonstruktion]]en, [[Bauholz]], [[Holzmast|Leitungsmasten]], Eisen[[bahnschwelle]]n)<!-- Ist diese Aufzählung hier sinnvoll? --> durch [[Bewitterung]] und [[Holzschädling]]e verhüten und eine lange Gebrauchsdauer sicherstellen. |
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James Duval besuchte in den Jahren 1986 bis 1989 die Gladstone [[High School]] in [[Covina]] [[Kalifornien]]. Bekannt wurde Duval durch seine Hauptrollen in ''The Teenage Apocalypse Trilogy'' des [[Regisseur]]s [[Gregg Araki]]. Seine Rollen in dieser [[queer]]en Trilogie spiegeln Duvals offen gelebte [[Bisexualität]] wider. Neben zahlreichen [[Independent]]-Filmen spielte er eine Nebenrolle als Miguel in dem [[Hollywood]]-Film ''[[Independence Day (1996)|Independence Day]]''. |
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Im Gegensatz zum vorbeugenden Holzschutz dient die [[Holzschädlingsbekämpfung]] der Bekämpfung von aktivem Befall. |
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Duval ist Gitarrist der ''Antoneus Maximus & The Nuthouze Band''. |
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Die Widerstandsfähigkeit von Holzprodukten lässt sich nicht nur durch den Einsatz von [[Holzschutzmittel]]n und [[Holzschutzverfahren]] erhöhen. Bei richtiger [[#Natürliche Dauerhaftigkeit|Auswahl der Hölzer]] und Fällzeiten sowie bei Beachtung der Regeln des ''[[#Konstruktiver Holzschutz|konstruktiven Holzschutzes]]'' lässt sich in den meisten Fällen auf [[#Chemischer Holzschutzmittel|chemische Mittel]] vollständig verzichten. |
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== Filmografie (Auswahl) == |
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== Traditionelle Holzschutzverfahren == |
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{{Mehrspaltige Liste |breite=30em |anzahl=2 |abstand=1em | |
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* 1993: An Ambush of Ghosts |
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Schon früh wurden verschiedene [[Holzschutzverfahren|physikalische Verfahren]] und Wirkstoffe zur Konservierung von Hölzern eingesetzt: |
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* 1993: Totally Fucked Up |
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* [[Räuchern]] |
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* 1994: Mod Fuck Explosion |
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* [[Kalktünche|Kälken]] |
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* 1995: The Doom Generation |
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* [[Ankohlung]] und [[Karbonisierung (Holz)|Verkohlung]] – erzeugt eine teerartige Substanz im Holz, die vor Pilzbefall schützt, wirksam insbesondere bei Hölzern bis ~15 cm Stärke;<ref>Angelika Speckmann (Vorwort Michael M. Rind): ''Ländlicher Hausbau in Westfalen vom 6./7. Jahrhundert bis zum 12./13. Jahrhundert'', Kapitel 2 ''Holz als Werkstoff'' ([https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/view/1236/2116/103880 PDF-Datei], in books.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen im Dezember 2023), S. 27, Dissertation von 2007; Heidelberg: Propylaeum, 2023 (Bodenaltertümer Westfalens, Band 49). {{DOI|10.11588/propylaeum}}1236</ref> ab ca. 5000 v. Chr. durch Funde in der [[Al-Fayyūm|Fayum]]-Wüste und dem [[Wadi Qena]] belegt,<ref>siehe auch Sutter 1986 S. 120</ref> in Japan: ''[[Yakisugi]]'' |
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* 1996: [[Independence Day (1996)|Independence Day]] |
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* pflanzliche Öle wie [[Myrrhe]], [[Weihrauch]], [[Ölhefe]] ([[Geläger|Bodensatz]] aus langkettigen Ölmolekülen in [[Olivenöl]]gefäßen<ref>Dieter Lehmann: ''Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar.'' Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen'', 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 229 (''Öle-drusene'': Öldrusen, Ölhefe).</ref>) usw. (ab ca. 2900 v. Chr. in Ägypten, Scheden 1860, S. 56). So wurde bereits im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] zur Zeit [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] Brückenholz mit Olivenöl getränkt. |
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* 1997: Dark Moments – Im Angesicht des Todes ''(River Made to Drown In)'' |
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* [[Auslaugen]] durch Wasser (siehe auch [[Nasslager]] oder [[Flößen]]), [[Seife]], [[Natriumcarbonat|Soda]], [[Pottasche]] oder Saftentleerung ([[Theophrastos von Eresos|Theophrast]], 4. Buch, 2. Kap. S. 132 nach Seidensticker 1886, S. 274) |
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* 1997: [[Nowhere]] |
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* [[Holzdestillation]]sprodukte: [[Holzteer]], [[Holzessig]], [[Kreosot]] (ab ca. 1000 v. Chr. z. B. in Griechenland nach Hösli J.P., 1982, S. 29–36). Seit dem 19. Jahrhundert wurde z. B. [[Carbolineum]] zum Holzschutz eingesetzt. |
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* 1998: Wild Horses |
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* [[Bitumen|bituminöse]] Beschichtungen: [[Teer]], [[Pech (Stoff)|Pech]] (belegt ab ca. 3000 v. Chr. nach [[Strabon]] (16p739) zitiert aus Hirt 1821, S. 160). Die [[Römisches Reich|Römer]] haben ihre Schiffe mit Pech bestrichen um sie vor [[Schiffsbohrwurm|Bohrmuscheln]] zu schützen. |
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* 1998: Stamp and Deliver |
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* [[Mineralsalze]] wie [[Borax]] und verschiedene [[Kupfersalz]]e |
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* 1998: [[The Clown at Midnight]] |
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* [[Quecksilber]] und [[Arsen]]verbindungen (z. B. ca. 800 v. Chr. in China; [[Plinius der Ältere]], ''[[Naturalis historia]]'' XXXVI, 3, 19 nach Seidensticker, 1886, S. 1886) |
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* 1998: Hotel Alexandria (Miniserie) |
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* [[Verkieselung]] mit Natrium- oder Kali-[[Wasserglas]], etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts |
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* 1998: How to Make the Cruelest Month |
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* 1998: [[Punk!]] ''(SLC Punk!)'' |
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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden durch die fortschreitende industrielle Entwicklung und Forschung zunehmend Holzschutzmittel auf Basis [[Chlorkohlenwasserstoffe|chlororganischer Verbindungen]] verwendet. |
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* 1999: [[Go (1999)|Go]] |
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* 1999: The Weekend |
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== Holzbiologie == |
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* 2000: This Is How the World Ends (Fernsehfilm) |
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* 2000: [[Nur noch 60 Sekunden]] ''(Gone in 60 Seconds)'' |
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Einige Holzarten bilden ein [[Splintholz]] aus, welches oftmals deutlich weniger beständig ist als das [[Kernholz]]. Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes hängt vor allem von den Inhaltsstoffen, aber auch von der Porenstruktur ab. So lässt sich [[Buchenholz]] aufgrund durchlaufender Poren zwar gut tränken, ist ohne chemischen Holzschutz jedoch sehr anfällig für Durchfeuchtung und Pilzbefall. Witterungsbeständige Holzarten sind meist von Natur aus dicht und porenarm und enthalten [[Pflanzenöle|Öle]] und [[Naturharz|Harze]], die Durchfeuchtung und biologischen Befall verhindern. Auch enthaltene [[Mineral]]e sowie [[Gerbsäure]] machen das Holz unattraktiv für Schädlinge und Pilze. |
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* 2001: Amerikana |
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* 2001: [[Donnie Darko]] |
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Unabhängig von der Holzsorte kann trocken verbautes und dauerhaft vor Feuchtigkeit geschütztes Holz eine unbeschränkte Lebensdauer erreichen. |
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* 2001: The Doe Boy |
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* 2001: The Tag (Kurzfilm) |
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Verschiedene Faktoren können zu einer Schädigung des Holzes führen: |
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* 2001: A Galaxy Far, Far Away (Dokumentation) |
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* 2002: Comic Book Villains |
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=== Witterungseinflüsse === |
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* 2002: [[May (Film)|May]] |
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# Feuchtigkeit ist die Voraussetzung für Insektenbefall und Pilzwachstum |
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* 2002: Scumrock |
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# Temperaturschwankungen können zu Kondensatbildung und Auffeuchtung des Holzes führen |
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* 2003: Pledge of Allegiance |
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# Mangelnde Luftbewegung verzögert das Abtrocknen von enthaltener Feuchtigkeit |
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* 2004: Window Theory |
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* 2004: Frog-g-g! |
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[[Ultraviolettstrahlung|UV-Strahlung]] bewirkt [[Photochemie|photochemische]] Reaktionen an der Holzoberfläche. Abbauprodukte werden durch Niederschlagswasser ausgespült. Freie Bewitterung allein führt zu einer Abtragung von etwa 0,01 bis 0,1 mm jährlich. Dieser Wert ist so gering, dass Hölzer, die ansonsten allseitig schnell abtrocknen können, ohne weiteres ebenso alt werden können, wie das Gebäude selber. |
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* 2004: Open House |
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* 2005: Venice Underground |
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Wenn durch konstruktive Maßnahmen eine Auffeuchtung des Holzes vermieden werden kann, ist also in der Regel kein weiterer Witterungsschutz erforderlich. Erst ab einer Holzfeuchtigkeit von über 16 % ist Insektenbefall und ab 20 % ist Pilzwachstum möglich.<ref>Informationen zur [http://www.holzfragen.de/seiten/ausgleichsfeuchte.html Ausgleichsfeuchte] auf Holzfragen.de</ref> |
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* 2005: Chasing Ghosts – Blutige Spuren ''(Chasing Ghosts)'' |
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* 2005: Standing Still – Blick zurück nach vorn ''(Standing Still)'' |
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=== Chemische Einflüsse === |
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* 2006: The Iron Man |
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Im Gegensatz zu Stahl und Beton korrodiert Holz nicht in salzhaltiger Atmosphäre und ist relativ widerstandsfähig gegen verdünnte [[Säure]]n und [[alkalische Lösung|Laugen]]. Diese können im Gegenteil zum Holzschutz beitragen. Im Allgemeinen ist eine Beständigkeit des Holzes im [[pH-Wert|pH-Bereich]] von 3–10 anzunehmen. Die Widerstandsfähigkeit ist von der Holzart abhängig. |
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* 2006: Mad Cowgirl |
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* 2006: Pancho and Lefty (Kurzfilm) |
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=== Biologische Einflüsse === |
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* 2007: Kush |
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[[Datei:Serpula lacrimans.jpg|mini|[[Echter Hausschwamm]]]] |
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* 2007: Numb (Kurzfilm) |
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Die Veränderung der Holzsubstanz erfolgt in erster Linie durch Organismen wie [[Pilze]], [[Insekten]] und [[Bakterien]]. Diese haben unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum. Eine zentrale Stellung nehmen dabei die Parameter [[Holzfeuchte]] und Temperatur ein. |
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* 2007: The Pacific and Eddy |
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* 2007: Luck of the Draw (Kurzfilm) |
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== Ziele des Holzschutzes == |
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* 2008: The Art of Travel |
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* natürlichen Holzabbau verhindern durch Schutz vor Feuchte und Sonnenstrahlen (UV) |
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* 2008: Pox |
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* Vorbeugung und Bekämpfung von Insekten- und Pilzbefall |
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* 2008: Toxic |
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* Veränderung der Absorptionsverhalten (Quellen und Schwinden durch Wasseraufnahme bzw. -abgabe) |
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* 2008: Evilution |
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<!--* Veränderung der Wärmeleitfähigkeit << ??--> |
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* 2009: Saw Executioner ''(Cornered!)'' |
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* Verbesserung des Brandverhaltens |
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* 2009: Thirsty (Kurzfilm, Stimme) |
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* Erhöhung des mechanischen Widerstands |
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* 2009: 2 Dudes and a Dream |
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* 2009: Penance – Sie zahlen für ihre Sünden ''(Penance)'' |
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== Konstruktiver Holzschutz == |
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* 2009: The Black Waters of Echo’s Pond |
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Der wichtigste Schutz besteht in der Trockenhaltung des Holzes. Der Schutz des Holzes vor Regenwasser und Staunässe sowie nachrangig vor [[UV-Strahlung]] und [[Tauwasser|Betauung]] wird ''konstruktiver Holzschutz'' genannt. Die Norm für konstruktive Holzschutzmaßnahmen im Hochbau (DIN 68 800-2) zeigt beispielhafte Holzkonstruktionen. Nur bei statisch beanspruchten Bauteilen wie [[Holzmast]]en, die nicht ausreichend vor Durchfeuchtung geschützt werden können, ist ein chemischer Holzschutz notwendig. |
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* 2010: Now Here |
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* 2010: Everything Will Happen Before You Die |
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Besonders senkrecht verbaute Hölzer können auch unbehandelt eine sehr hohe Lebensdauer erreichen, wenn beachtet wird, dass |
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* 2010: Caller ID |
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* sie vollständig außerhalb des Sockelbereichs sowie des Spritzbereichs von anderen waagerechten Flächen wie Fensterbrettern, Vordächern oder Balkonen liegen und |
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* 2010: [[Kaboom (Film)|Kaboom]] |
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* ihre vom Regen betroffenen Flächen nicht durch Bewuchs oder andere Elemente beschattet oder überdeckt werden, so dass sie von Sonne und Wind normalerweise zügig getrocknet werden. |
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* 2011: [[Alyce – Außer Kontrolle]] ''(Alyce)'' |
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Insbesondere sind [[Holzverbindung]]en und andere enge Kontaktstellen zu vermeiden, in die das Regenwasser einläuft und durch [[Kapillareffekt|Kapillarkräfte]] zurückgehalten wird. |
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* 2011: Not Another Not Another Movie |
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* 2012: [[Sushi Girl]] |
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Folgende Bauteile lassen sich in der Regel so konstruieren, dass Regenwasser schnell abläuft und feuchte Stellen durch Besonnung oder Luftumspülung rasch abgetrocknet werden können: |
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* 2017: The Abduction of Jennifer Grayson |
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* Zaunlatten |
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* 2014: [[Hercules Reborn]] |
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* [[Holzfassade]]n, entweder senkrecht montiert mit geringem Abstand oder mit Deckleisten oder waagerecht montiert mit Tropfkanten |
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* 2019: [[Now Apocalypse]] (Fernsehserie, vier Folgen) |
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* Dachkästen und [[Traufe|Traufbretter]] |
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* Verkleidung des [[Ortgang]]s |
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* Geländer und (Balkon-)Umwehrungen |
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* Gartenmöbel und Spielgeräte, deren Kontaktpunkte zur Vermeidung von kapillarer Wasseransammlung mit Abstandshaltern ausgestattet werden |
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* sonstige Holzkonstruktionen, die im Sockelbereich durch [[Pfostenschuh]]e oder Sockelmauerwerk vor Bodenfeuchtigkeit und Spritzwasser und von oben durch ausreichenden Dachüberstand vor Regenwasser geschützt werden. |
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Bewitterte waagerecht liegende Holzflächen sind grundsätzlich zu vermeiden. Obere und untere Stirnflächen senkrecht montierter Hölzer sollten angeschrägt werden, um Regenwasser schneller ablaufen zu lassen. Da Hirnholz deutlich stärker saugt, als parallel zum Faserverlauf liegende Flächen, kann es sinnvoll sein, besonders die oberen Enden zusätzlich durch eine Blechabdeckung, durch geneigt montierte Deckhölzer oder durch eine Imprägnierung zu schützen. |
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An wetterabgewandten Ost- sowie an Süd-Seiten kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass eine Holzverkleidung selten durchfeuchtet bzw. ausreichend schnell abtrocknet. Die Beanspruchung von West- und Nordseiten durch Schlagregen und der Verlauf der Abtrocknung hängt von den örtlichen Verhältnissen wie der Dichte der Bebauung ab. |
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Ein dichter Fassadenbewuchs durch [[Kletterpflanzen]] schützt zuverlässig vor [[Schlagregen]]. [[Selbstklimmer]] wie die [[Selbstkletternde Jungfernrebe]] bilden mit der Zeit einen gleichmäßig dichten Blätterschirm aus. Es sollte aber an der Wetterseite geprüft werden, ob an den Hauptsträngen herablaufendes Regenwasser unter Umständen zu punktueller Durchfeuchtung der Holzfassade führt. Bei einer lockeren Bepflanzung wie durch [[Spalierobst]] kann vermutet werden, dass der Schutz vor Schlagregen und die verzögerte Abtrocknung durch die geringere Luftbewegung hinter dem Bewuchs sich in etwa ausgleichen. |
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In Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich infolge nächtlicher Abkühlung der Bauteiloberflächen oft Tauwasser unterhalb von Dachkästen oder an der Holzverkleidung von gut gedämmten Fassaden. Dies kann zu oberflächlichem Schimmelwachstum oder Moosbewuchs und in der Folge auch zur Erhöhung der Holzfeuchte führen. |
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Sogenannte ''maßhaltige Holzbauteile'' wie Türen oder Fenster müssen durch (austauschbare) Wetterschenkel, durch Blechverkleidung oder eine Imprägnierung vor Regenwasser geschützt werden. Die Befeuchtung unbehandelter Holzelemente führt zum [[Quellen]] und [[Schwindmaß (Holz)|Schwinden]]. Hierdurch öffnen sich die Eckverbindungen und das Wasser kann in die Konstruktion laufen. Die DIN fordert eine Beschichtung von maßhaltigen Holzbauteilen durch Fensterlacke oder [[Dickschichtlasur]]en. Wird die Behandlung alle paar Jahre aufgefrischt, so können jedoch Fenster, die mit Leinöl imprägniert werden, Jahrhunderte überdauern. |
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Wenn nicht sichergestellt werden kann, dass jeder Teil des verbauten Holzes dauerhaft vor Durchfeuchtung geschützt werden kann, so sollten kritische Bereiche durch eine Imprägnierung geschützt werden. Hierfür wird heute oft ein sogenannter ''[[Bläueschutz]]'' verwendet. Bewährt hat sich seit Jahrhunderten die Behandlung des Holzes mit [[Pflanzenöl]]en, die in der Regel tiefer ins Holz einziehen als chemische Holzschutzmittel. |
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[[Datei:Foster St Moritz.jpg|mini|Die [[Schindel]]fassade des ''Chesa Futura'' von [[Norman Foster]] in [[St. Moritz]] verfärbt sich stark an den Flächen, die von der Witterung befeuchtet werden. In Gebieten mit höherem Niederschlag und weniger intensiver Sonneneinstrahlung würde sich eine eher gräuliche Färbung einstellen. Solange das Holz ausreichend schnell wieder abtrocknet, können unbehandelte Oberflächen der Bewitterung über viele Jahre standhalten. Das Imprägnieren des Holzes mit einem [[härtendes Öl|härtenden Öl]] kann die Lebensdauer der Schindeln erhöhen, würde jedoch auch die Ausbildung der [[Patina]] verzögern.]] |
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== Natürlicher Holzschutz == |
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Zum natürlichen Holzschutz zählt die natürliche Holzstruktur sowie Holzinhaltsstoffe, welche bestimmte Holzarten mehr als andere direkt oder indirekt vor Pilz- und Insektenbefall schützen. Zusätzlich lässt sich auch die Imprägnierung des Holzes mit Pflanzenölen und die Behandlung mit [[Öle]]n und [[Naturharz]]en zum natürlichen Holzschutz rechnen, zumal diese oft ähnliche Eigenschaften aufweisen, wie holzeigene Inhaltsstoffe. |
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Da die Behandlung des Holzes mit Öl in erster Linie zum Ziel hat, das Eindringen von Feuchtigkeit zu behindern, handelt es sich hierbei um einen [[#Physikalischer Holzschutz|physikalischen Holzschutz]], der weiter unten behandelt wird. |
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Das [[Ankohlen]] der Holzoberfläche zur Konservierung wird in Japan als [[Yakisugi]] bezeichnet. |
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== {{Anker|Dauerhaftigkeitsklasse|Natürliche Dauerhaftigkeit}} Dauerhaftigkeit == |
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Unter ''natürlicher Dauerhaftigkeit'' (in älteren Regelwerken auch als ''Resistenz'' bezeichnet<ref>DIN 68364:1979-11 Kennwerte von Holzarten - Festigkeit, Elastizität, Resistenz (''Norm zurückgezogen'')</ref>) versteht man die Widerstandsfähigkeit einer Holzart gegenüber holzzerstörenden Pilzen, Insekten und Meerestieren. Die Verwendung resistenter Holzarten entsprechend der jeweiligen [[Gebrauchsklasse (Holzschutz)|Gebrauchsklasse]] (GK) verhindert Bauschäden. Zum Beispiel enthält [[Teakholz]] giftige Stoffe, die dem Zersetzen durch Fressfeinde entgegenwirken. Auch das Holz einiger [[Nadelholzgewächse]] (z. B. [[Lärchenholz|Lärche]], [[Western Red Cedar]]) schützt sich selbst. |
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=== Dauerhaftigkeit gegen Pilze === |
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Die natürliche Dauerhaftigkeit ausgewählter Holzarten wird in der Norm DIN EN 350-2 klassifiziert. Einige, dort nicht erfasste Holzarten sind ergänzend in DIN 68800-1 aufgeführt. Für die verschiedenen Gruppen von [[Holzschädling]]en (Insekten, Pilze, marine Holzschädlinge) gelten jeweils unterschiedliche Einstufungen. |
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Die EN 350 gibt kein verbindliches Prüfungsverfahren zur Ermittlung der Dauerhaftigkeit einer Holzart vor. Die Ermittlung der Dauerhaftigkeit von behandeltem und [[Modifiziertes Holz|modifiziertem Holz]] orientiert sich teilweise an den Ergebnissen und Methoden der Prüfungen von Holz mit Kontakt zum Erdboden nach [[#EN 252|EN 252]].<ref name="BBE">Christian Brischke1, Susanne Bollmus, Lukas Emmerich: ''Comparative durability tests of preservative‑treated and chemically modifed wood – Assessment and classifcation on the basis of diferent decay tests'' ([https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn068067.pdf PDF-Datei]), European Journal of Wood and Wood Products (2024), 82:1083–1094, 13 April 2024. https://doi.org/10.1007/s00107-024-02065-3. In: literatur.thuenen.de</ref> |
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Die Einstufung in Dauerhaftigkeitsklassen variiert je nach Prüfungsmethoden, Rahmenbedingungen (lokales Klima bei Freilandprüfungen) und Bewertungsmaßstäben. Die Ergebnisse sind darum nur teilweise vergleichbar. Auch ist zu erwarten, dass sich die Einstufungen im Zuge von zunehmend standardisierten Prüfmethoden in Zukunft noch ändern.<ref name="BBE" /> |
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Nach einer [[Druckimprägnierung]] mit kupferhaltigen Holzschutzmitteln oder [[DMDHEU]] erreichen viele Holzarten die Dauerhaftigkeitklasse 1.<ref name="BBE" /> |
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{| class="wikitable toptextcells" style="text-align:center;" |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! colspan="5"|Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350-2 |
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! width="20%"|Dauerhaftigkeitsklasse 1 |
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! width="20%"|Dauerhaftigkeitsklasse 2 |
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! width="20%"|Dauerhaftigkeitsklasse 3 |
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! width="20%"|Dauerhaftigkeitsklasse 4 |
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! width="20%"|Dauerhaftigkeitsklasse 5 |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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| sehr dauerhaft |
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| dauerhaft |
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| mäßig dauerhaft |
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| wenig dauerhaft |
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| nicht dauerhaft |
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| [[Afzelia]]<br /> [[Bilinga]]<br /> [[Brillantnuss]] (Sucupira, Cutiuba)<ref name="Baustellenhandbuch" /><br /> [[Cumarú]] (Dipteryx spp.)<ref name="Baustellenhandbuch">Stephan Winninghoff, Thomas Bauer, Martina Lorenz, Johannes Diebel, Christoph Schelhorn, Clemens Fauth, Christine Andres: [https://books.google.de/books?id=WuswCwAAQBAJ&lpg=PT276&ots=RURrAJWA0O&dq=dauerhaftigkeitsklasse%20cumaro&pg=PT276#v=onepage&q=dauerhaftigkeitsklasse%20cumaro&f=false Das Baustellenhandbuch für den Garten- und Landschaftsbau]6. aktualisierte Auflage, Forum Verlag Herkert GmbH</ref><br /> [[Grünherzholz|Greenheart]]<br /> [[Makore|Makoré]]<br />[[Moabi (Holz)|Moabi]]<br /> [[Pterocarpus|Padouk]]<br /> asiat. [[Teakbaum|Teak]] |
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| [[Edelkastanie]]<br /> [[Riesen-Lebensbaum|Western Red Cedar]]<br /> [[Bubinga]]<br /> [[Bongossi]]<br /> [[Mahagoni]] |
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| [[Pech-Kiefer]]<br />[[Niangon]] |
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| [[Tannenholz|Tanne]]<br /> [[Fichtenholz|Fichte]]<br /> [[Aucoumea klaineana|Okumé]]<br />[[Ulmenholz|Ulme]]<br /> [[Roteiche]]<br /> Yellow [[Meranti]] |
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| [[Ahornholz|Ahorn]]<br />[[Birkenholz|Birke]]<br /> [[Buchenholz|Buche]]<br />[[Erlenholz|Erle]]<br />[[Eschenholz|Esche]]<br /> [[Lindenholz|Linde]]<br /> White [[Meranti]]<br />[[Gewöhnliche Rosskastanie|Rosskastanie]] |
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| colspan="2"|[[Gewöhnliche Robinie|Robinie]] (Falsche Akazie) *)<br /> [[Lapacho]] (Ipé, Tabebuia spp.)<ref name="Baustellenhandbuch" /><br /> [[Balatabaum|Massaranduba]] (Manilkara spp.)<ref name="Baustellenhandbuch" /><br /> [[Merbau]] (Intsia spp.)<br />[[Kapur (Holz)|Kapur]] (Dryobalanops spp.)<br />[[Thermoholz]] (z. B. Esche, Buche, Kiefer)<ref name="Baustellenhandbuch" /> |
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| colspan="2"|[[Waldkiefer|Kiefer]]<br /> [[Europäische Lärche|Lärche]]<br /> [[Douglasie]]<ref name="Baustellenhandbuch" /> || |
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| [[Acetyliertes Holz]]<br />[[Furfuryliertes Holz]] || colspan="2"|[[Bangkirai]] (Yellow Balau, Shorea)<ref name="Baustellenhandbuch" /><br /> [[Stieleiche|Stiel-]] oder [[Traubeneiche]]<br /> [[Amerikanische Weiß-Eiche]]<br /> [[Garapa]] (Molaris, Apuleia spp.)<ref name="eurotec">Angaben zur Dauerhaftigkeit in der {{Webarchiv |url=http://www.e-u-r-o-tec.de/file/download/AMIfv97hidemRAX18BM0z-MAjmfWRoJCVPRNS5eJ57C9xS-it8PapPNQgvk21fVZGeHjDZJcL-R98asp4ORieO2Xv87LPCVIlJngkJbVVKd2MVEjYI4_iAHR36Co2n60MlzqTXjLh47Ueqz1TMTae9rmPkbJRWu_bw/DE%20Terrassen-Gartenbau%202015_7.pdf |text=Broschüre |wayback=20151006022412 |archiv-bot=2018-04-15 04:44:36 InternetArchiveBot}} zum Terrassenbau, Firma Eurotec, abgerufen im Oktober 2015.</ref><ref name="Baustellenhandbuch" /><br /> [Sibirische Lärche]<ref name="Baustellenhandbuch" /><ref name="eurotec" /><br />[[Nootka-Scheinzypresse]] (Yellow Cedar) || || |
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<small>*) Bei Robinie ist das adulte Kernholz als dauerhaft nach 1–2, ihr juveniles Kernholz (die ersten 7 bis 15 Jahrringe) jedoch als wenig dauerhaft nach 3–4 einzustufen (Dünisch, Koch und Dreiner 2007)<ref name="Holzfragen.de">Angaben zu den [http://www.holzfragen.de/seiten/dauerhaftigkeitsklassen.html Dauerhaftigkeitklassen auf der Seite Holzfragen.de], abgerufen im Oktober 2015.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://lamp.tugraz.at/~karl/verlagspdf/huebner.pdf |wayback=20160203222047 |text=Mechanische Kenngrößen von Buchen-, Eschen- und Robinienholz für lastabtragende Bauteile |archiv-bot=2023-05-31 17:24:27 InternetArchiveBot }}, S. 5, Dissertation von Ulrich Hübner, Technische Universität Graz</ref> |
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Die Zuordnung zu den Dauerhaftigkeitsklassen erfolgt getrennt nach Splint und Kern, wobei Splintholz generell als nicht dauerhaft einzustufen ist (überwiegend Resistenzklasse 5<ref name="Holzfragen.de" />). In den meisten Fällen kann der Splint jedoch gut imprägniert werden. Durch eine sachgemäße [[Kesseldruckimprägnierung]] kann die Dauerhaftigkeit des Splintholzes im Allgemeinen bis zur Resistenzklasse 1 gesteigert werden.<ref>[http://www.fahlenkamp.de/holzarten/resistenz-dauerhaftigkeit/ Informationen zur Dauerhaftigkeit/Resistenz von Holz] auf der Seite der Firma Fahlenkamp, abgerufen im Oktober 2015.</ref> Eine Imprägnierung des Kernes ist aufgrund der erfolgten [[Verthyllung]] bzw. des [[Tüpfel]]verschlusses je nach Holzart technisch schwierig bzw. nicht möglich. |
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Die Ermittlung der Dauerhaftigkeit von Holzarten erfolgt nach DIN EN 350-1 bisher durch Freilandversuche mit Hölzern im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) sowie durch Laborprüfungen. In jüngerer Zeit wurden differenziertere Untersuchungen durchgeführt, bei denen die Hölzer in stärkerem Maße unter realistischen, an Bauwerken häufiger vorkommenden Einbausituationen (in den Gebrauchsklassen 3 und 4) geprüft wurden. Die so ermittelten Dauerhaftigkeiten ergaben hinsichtlich der geprüften Nadelhölzer eine weitgehende Übereinstimmung mit der DIN EN 350-2. Nach den bisherigen, vorläufigen Versuchsergebnissen ist die Dauerhaftigkeit der Laubhölzer Eiche und Robinie jedoch geringer als in der Norm angegeben. Es deutet sich an, dass z. B. Eichenkernholz unter realitätsnahen Einbaubedingungen als lediglich „wenig dauerhaft“ einzuschätzen ist.<ref>A. O. Rapp, U. Augusta, C. Brischke und C. R. Welzbacher: ''Natürliche Dauerhaftigkeit wichtiger heimischer Holzarten unter bautypischen Bedingungen.'' in: ''25. Holzschutz-Tagung der [[Deutsche Gesellschaft für Holzforschung|DGfH]] am 20. und 21. September 2007 in Biberach/Riß,'' (Tagungsband).</ref> |
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=== Dauerhaftigkeit gegen Insekten === |
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Die DIN EN 350-2 sieht drei Klassen vor:<ref>Steffen Rust: [https://www.theo-schrauben.de/blog/holzarten-eigenschaften-aussehen-und-herkunft/ Holzarten - Eigenschaften, Aussehen und Herkunft], 21. Februar 2018. In: Theo-Schrauben.de</ref> |
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; D – ''dauerhaft'' |
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: [[Sicheltanne]] und [[Brasilkiefer]] etwa sind resistent gegenüber dem [[Hausbock]] |
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; S – ''anfällig'' |
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: [[Anobium punctatum]] befällt beispielsweise Buche, Eiche, Esche, Erle, Douglasie, Eibe, Kiefer, Lärche, Ulme, Robinie |
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; SH – ''auch das Kernholz ist anfällig'' |
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: [[Fichtenholz|Fichten-]] und [[Tannenholz]] wird beispielsweise im gesamten Holzquerschnitt vom [[Hylotrupes bajulus|Hausbock]] befallen |
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=== {{Anker|EN 252}} Dauerhaftigkeit bei Erdkontakt === |
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Die EN 252 beschreibt Verfahren zur Ermittlung der Dauerhaftigkeit von beispielsweise im Erdboden eingelassenen [[Holzmast]]en. |
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Nach der EN 252 kann die Dauerhaftigkeit eines halb im Boden eingegrabenen Holzes mithilfe von Verfahren zur Beurteilung der Wirksamkeit von Holzschutzmitteln (EN/TS 12037, EN 330) beurteilt werden.<ref name="BBE" /> |
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== Physikalischer Holzschutz == |
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Zum physikalischen Holzschutz werden in der Regel alle Verfahren gezählt, in denen keine [[biozid]] wirkenden Mittel verwendet werden. |
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Methoden und Mittel des physikalischen Holzschutzes sollen das Holzbauteil in erster Linie vor witterungsbedingter Schädigung schützen, der durch biologischen Befall (meist als Folge von Feuchteaufnahme) oder Sonneneinstrahlung entsteht. Manche Verfahren haben auch Einfluss auf die [[Dimensionsstabilität]], die [[Biegefestigkeit]] sowie Aussehen und Eigenschaften der Holzoberfläche. |
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=== Holzschutzmittel ohne chemische Wirkung === |
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{{Hauptartikel|Holzschutzmittel#Produkte mit physikalischer Schutzwirkung|Holzschutzmittel mit physikalischer Schutzwirkung}} |
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Physikalische Holzschutzmittel sollen in erster Linie den Feuchteeintrag ins Holz reduzieren, um einen Insekten- oder Pilzbefall auszuschließen. Sie sind auch als '''Wetterschutzmittel''' bekannt. Rein physikalisch wirkende Mittel bedürfen in Deutschland keiner Bewertung durch das [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]]. |
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Falls sie Pigmente oder andere Mittel zum Schutz vor UV-Strahlung enthalten, verzögern sie auch die Zersetzung bestimmter Inhaltsstoffe durch die Sonneneinstrahlung und damit die Vergrauung des Holzes. |
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Je nach verwendetem Bindemittel können sie auch die mechanische Beanspruchbarkeit der Holzoberfläche verbessern. |
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==== Imprägnierungen ==== |
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[[Imprägnierung]]en ziehen in das Holz ein und schützen es vor Durchfeuchtung, indem die Poren entweder verschlossen oder [[hydrophob]]iert werden. |
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Traditionell werden insbesondere Öle zur Imprägnierung von Holz verwendet. Diese reduzieren und hydrophobieren den zur Wasseraufnahme zur Verfügung stehenden Porenraum des Holzes, ohne die Verdunstung und [[Diffusion]] der bereits im Holz enthaltenen Feuchtigkeit vollständig zu unterbinden. |
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Nicht trocknende [[Pflanzenöle]] und [[Paraffinöl]] ([[Weißöl]]) ziehen tief ins Holz ein und können jederzeit nachgestrichen werden, ohne dass ein klebriger oder glänzender Oberflächenfilm entsteht. Bei häufiger Beanspruchung durch Schlagregen waschen sie oberflächlich aus und das Holz nimmt wieder seine natürliche Erscheinung an. |
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Die Moleküle [[Trocknendes Öl|trocknender Öle]] [[Vernetzung (Chemie)|vernetzen]] sich durch [[Polymerisation]] zu längeren Ketten, so dass das Öl immobil und bei Kontakt mit Wasser weniger leicht ausgewaschen wird. Trocknende Öle können [[Pigment]]e an der Holzoberfläche fixieren, die als [[Lasur]] oder deckender Anstrich das Holz vor UV-Strahlung schützen und den Abtrag des Bindemittels verlangsamen. Je nach Art und Verarbeitung des Öls kann sich die natürliche Vernetzung über Jahre hinziehen und wird daher häufig durch Kochen des Öls oder Zusatz von [[Sikkativ|Trocknungsmitteln]] beschleunigt. ''Siehe [[Leinöl]]'' |
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Nachteile der Behandlung mit Pflanzenölen |
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* Die mit Öl imprägnierte Holzoberfläche dunkelt etwas ab. Leinöl kann zur Vergilbung führen. Bestimmte Öle wie beispielsweise [[Echte Walnuss|Walnuss-]], [[Olivenöl|Oliven-]] und [[Paraffinöl]] ergeben weniger dunkle Oberflächen. Die Veränderungen des Erscheinungsbilds wirkt sich überwiegend im Innenbereich aus, da unbehandeltes Holz im Außenbereich durch Sonneneinstrahlung und Kontakt mit Feuchtigkeit ohnehin seine Farbe verändert. |
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* Öle haben in der Regel nur eine schwache oder keine fungizide Wirkung. Satt mit nicht trocknendem Öl behandelte Oberflächen können sich im Außenbereich durch Mikroorganismen schwarz färben. Im Innenbereich kann durch Staubablagerung bei dauerhaft erhöhter Luftfeuchte oder häufiger Tauwasserbildung oberflächliche Schimmelbildung auftreten. Zur Vorbeugung sollten Ölüberstände abgenommen und die Oberfläche nach der Imprägnierung gegebenenfalls mit Seife abgewaschen werden. |
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==== Filmbildende Holzschutzmittel ==== |
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Die meisten gewerblich vertriebenen Beschichtungen für Holz wie Dünn- oder Dickschicht-Lasuren und Lacke behindern das Eindringen von Feuchtigkeit, indem sie die Oberfläche des Holzes versiegeln. |
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Da die Diffusion von Wassermolekülen ins Holz von der Innen- oder der Außenseite aus in der Regel nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, sollten Beschichtungen im Außenbereich nur nach einer vorherigen Imprägnierung in Form eines [[Bläueschutz]]es aufgebracht werden. |
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=== Thermobehandlung === |
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{{Hauptartikel|Thermoholz|Holzmodifikation}} |
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Durch die Erhitzung des Holzes wird die chemische Umwandlung einiger Holzinhaltsstoffe erreicht, um das Holz unattraktiv für Pilze und Insekten zu machen, sowie gegebenenfalls die [[Dimensionsstabilität]] des Holzes zu verbessern und die optische Erscheinung der [[Maserung|Holz-Oberfläche]] zu beeinflussen. Die Erhöhung der Dauerhaftigkeit geht in der Regel mit einer gewissen Minderung der Festigkeit einher. |
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Teilweise wird das Holz vor der thermischen Behandlung mit [[Wasserglas]] getränkt.<ref>Liu Ming-Li, Li Chun-Feng, Liu Yan-Long: ''Physical and mechanical properties of modified poplar wood by heat treatment and impregnation of sodium silicate solution'' ([http://www.woodresearch.sk/wr/201901/14.pdf PDF-Datei]), Beihua University, Jilin Provincial Key Laboratory of Wooden Materials Science and Engineering, Jilin, China. Publikation ''Wood Research'', 64 (1): 2019, 145–154, eingereicht im November 2017. In: woodresearch.sk</ref> |
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=== Chemisch modifiziertes Holz === |
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{{Hauptartikel|Holzmodifikation}} |
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Ebenso wie bei der thermischen Behandlung werden die Inhaltsstoffe des Holzes bei der [[Acetyliertes Holz|Acetylierung]] und [[Furfuryliertes Holz|Furfurylierung]] so verändert, dass ein Befall durch holzschädigende Organismen deutlich hinausgezögert wird. |
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Durch eine [[Kesseldruckimprägnierung]] wird das Holz mit [[Essigsäure]] bzw. [[Furfurylalkohol]] getränkt, wodurch es bei Änderung der Umgebungsfeuchte ebenfalls deutlich weniger schwindet und quillt (verbesserte [[Dimensionsstabilität]]). |
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== Chemischer Holzschutzmittel == |
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{{Hauptartikel|Holzschutzmittel}} |
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Auch beim ''physikalischen Holzschutz'' werden Chemikalien zur Imprägnierung oder [[Holzmodifikation|Modifikation des Holzes]] eingesetzt. Als ''chemischen Holzschutz'' bezeichnet man in der Regel hingegen die Verwendung von [[Biozid]]en, insbesondere [[Fungizid]]en, die holzzerstörende oder holzverfärbende ([[Bläuepilz]]) Schadorganismen auf biologischem oder chemischem Wege bekämpfen. |
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Zum gewerblichen Einsatz chemischer Bekämpfungsmittel ist eine Sachkundeprüfung notwendig, die durch den „Sachkundenachweis Holzschutz am Bau“ beurkundet wird. Dieser Sachkundenachweis bestätigt die in DIN 68 800, Teil 4 geforderte Qualifikation und besagt, dass der Inhaber über die Kenntnisse und Fertigkeiten entsprechend dem Stand von Wissenschaft und Technik für die Vorbereitung, Anleitung, Durchführung und Prüfung von gesundheitlich unbedenklichen und umweltverträglichen Holzschutzmaßnahmen zur Bekämpfung holzzerstörender Pilze und Insekten sowie sonstiger Einflüsse verfügt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dhbv.de/index.php?menuid=17&reporeid=52&getlang=de |titel=Sachkundenachweis Holzschutz am Bau |hrsg=[[Deutscher Holz- und Bautenschutzverband]] |zugriff=2017-01-15}}</ref> |
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Entweder wird das Holz an der Oberfläche behandelt oder mit dem Holzschutzmittel durchtränkt. Dies kann handwerklich, z. B. mit Pinsel oder Sprühpistole, oder industriell, z. B. in Druckimprägnieranlagen, geschehen. Siehe [[Holzschutzverfahren]]. |
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Neue Holzschutzmittel enthalten zunehmend Wasser als Lösungs- bzw. Transportmittel, um problematische organische Lösungsmittel zu reduzieren. <!--Auch ölhaltige Holzschutzmittel können so als Emulsionen in geringer Konzentration tief in das Holz eindringen und dort Ihre holzschützende Wirkung entfalten. << Dringt niedrigviskoses Öl nicht ohnehin tiefer ein als Wasser oder Emulsionen? --><!-- An der Oberfläche bleibt weniger Holzschutzmittel zurück. << Warum? -->Das Ziel ist, dass behandelte Hölzer weniger Schadstoffe durch Austrag, Auswaschung oder Ausgasung abgeben. Die Schutzwirkung ist jedoch gegebenenfalls geringer als bei herkömmlichen Mitteln, besonders im bekämpfenden Holzschutz. |
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Die Verbrennung von mit schädlichen Holzschutzmitteln imprägnierten Hölzern erfolgt in speziellen Anlagen, die nach der [[Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen]] zugelassen werden. |
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== Ausbildung == |
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In Deutschland gibt es seit 2007 zwei [[Ausbildungsberuf]]e im [[Duale Ausbildung|dualen System]], die mit der Gesellenprüfung abschließen: die zweijährige Ausbildung zur [[Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten]] und den dreijährigen Ausbildungsberuf [[Holz- und Bautenschützer]]. Erfahrene Fachkräfte haben seit 2012 die Möglichkeit, eine Meisterprüfung im Holz- und Bautenschutz abzulegen. Berufsbegleitend gibt es seit 1992 die Möglichkeit am Europäischen Institut für postgraduale Bildung (EIPOS), einem An-Institut der [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]], eine einjährige Ausbildung zum Sachverständigen im Holzschutz zu absolvieren. |
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== Siehe auch == |
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* [[:Kategorie:Holzschutz]] |
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== Literatur == |
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* Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)(Hrsg.) ''Holzschutzmittelverzeichnis. Verzeichnis der Holzschutzmittel mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung – Auflistung der Holzschutzmittel mit RAL-Gütezeichen – Auflistung der Bläueschutzmittel nach VDL-Richtlinie.'' 55. Auflage 2007, Erich Schmidt Verlag Berlin, ISBN 978-3-503-10029-3. |
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* Johann Müller: ''Holzschutz im Hochbau.'' Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8167-6647-1. |
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* Dietger Grosser: ''Pflanzliche und tierische Bau- und Werkholzschädlinge.'' München 1984. |
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* Hans Peter Sutter: ''Holzschädlinge an Kulturgütern erkennen und bekämpfen.'' Verlag Paul Haupt, Bern Stuttgart Wien 2002, ISBN 3-258-06443-1. |
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* G. Becker: ''Untersuchungen über die Ernährungsphysiologie der Hausbockkäferlarven.'' 1941, Z. vergl. Physiologie, 29/3, 315–388. |
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* W. Behrenz, G. Technau: ''Untersuchungen zur Immunisierung des Holzes durch Heißluftbehandlung.'' 1956. |
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* [[DIN]], [[Deutsche Gesellschaft für Holzforschung|DGfH]] (Hrsg.): ''Holzschutz. Baulich – chemisch – bekämpfend. Erläuterungen zur DIN 68800 Teil 2, 3, 4.'' Beuth Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-410-13959-1. |
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* Uwe Wild: ''Lexikon Holzschutz.'' BAULINO Verlag, Waldshut 2009, ISBN 978-3-938537-07-7. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* {{IMDb|nm0001166}} |
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{{Commonscat|Timber preservation|Holzschutz}} |
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* [http://www.dailybruin.ucla.edu/news/1997/may/09/coming-out-of-nowhere/ Coming out of Nowhere – Interview mit James Duval] (englisch) |
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* [http://www.holzfragen.de/ Holzfragen.de] |
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* [http://www.jochenwiessner.de/downloads Fachinformationen (PDF) zum Thema Holzschutz] |
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* [http://www.holzschutz.com/ Deutscher Holzschutzverband für Außenholz e. V. (DHV)] |
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* [http://www.mit-sicherheit-haltbar.de/ Gütegemeinschaft Imprägnierte Holzbauelemente e. V.] |
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* [http://www.oldenburg-zimmerei.com/Grundbegriffe,Zimmerei/Holzschutz Informationen Holzschutz allgemein und zur aktuellen Holzschutznorm DIN 68800] |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=1013514955|LCCN=no/97/63537|VIAF=85111989}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{SORTIERUNG:Duval, James}} |
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[[Kategorie:Musiker (Vereinigte Staaten)]] |
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[[Kategorie:Filmschauspieler]] |
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[[Kategorie:Geboren 1972]] |
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[[Kategorie:Holzschutz| ]] |
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|NAME=Duval, James |
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[[Kategorie:Beschichtung (Baustoff)]] |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Schauspieler und Musiker |
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|GEBURTSDATUM=10. September 1972 |
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|GEBURTSORT=[[Detroit]], [[Michigan]], [[USA]] |
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|STERBEORT= |
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Version vom 9. Februar 2025, 07:40 Uhr

James Duval (* 10. September 1972 in Detroit, Michigan, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Musiker.
James Duval besuchte in den Jahren 1986 bis 1989 die Gladstone High School in Covina Kalifornien. Bekannt wurde Duval durch seine Hauptrollen in The Teenage Apocalypse Trilogy des Regisseurs Gregg Araki. Seine Rollen in dieser queeren Trilogie spiegeln Duvals offen gelebte Bisexualität wider. Neben zahlreichen Independent-Filmen spielte er eine Nebenrolle als Miguel in dem Hollywood-Film Independence Day.
Duval ist Gitarrist der Antoneus Maximus & The Nuthouze Band.
Filmografie (Auswahl)
- 1993: An Ambush of Ghosts
- 1993: Totally Fucked Up
- 1994: Mod Fuck Explosion
- 1995: The Doom Generation
- 1996: Independence Day
- 1997: Dark Moments – Im Angesicht des Todes (River Made to Drown In)
- 1997: Nowhere
- 1998: Wild Horses
- 1998: Stamp and Deliver
- 1998: The Clown at Midnight
- 1998: Hotel Alexandria (Miniserie)
- 1998: How to Make the Cruelest Month
- 1998: Punk! (SLC Punk!)
- 1999: Go
- 1999: The Weekend
- 2000: This Is How the World Ends (Fernsehfilm)
- 2000: Nur noch 60 Sekunden (Gone in 60 Seconds)
- 2001: Amerikana
- 2001: Donnie Darko
- 2001: The Doe Boy
- 2001: The Tag (Kurzfilm)
- 2001: A Galaxy Far, Far Away (Dokumentation)
- 2002: Comic Book Villains
- 2002: May
- 2002: Scumrock
- 2003: Pledge of Allegiance
- 2004: Window Theory
- 2004: Frog-g-g!
- 2004: Open House
- 2005: Venice Underground
- 2005: Chasing Ghosts – Blutige Spuren (Chasing Ghosts)
- 2005: Standing Still – Blick zurück nach vorn (Standing Still)
- 2006: The Iron Man
- 2006: Mad Cowgirl
- 2006: Pancho and Lefty (Kurzfilm)
- 2007: Kush
- 2007: Numb (Kurzfilm)
- 2007: The Pacific and Eddy
- 2007: Luck of the Draw (Kurzfilm)
- 2008: The Art of Travel
- 2008: Pox
- 2008: Toxic
- 2008: Evilution
- 2009: Saw Executioner (Cornered!)
- 2009: Thirsty (Kurzfilm, Stimme)
- 2009: 2 Dudes and a Dream
- 2009: Penance – Sie zahlen für ihre Sünden (Penance)
- 2009: The Black Waters of Echo’s Pond
- 2010: Now Here
- 2010: Everything Will Happen Before You Die
- 2010: Caller ID
- 2010: Kaboom
- 2011: Alyce – Außer Kontrolle (Alyce)
- 2011: Not Another Not Another Movie
- 2012: Sushi Girl
- 2017: The Abduction of Jennifer Grayson
- 2014: Hercules Reborn
- 2019: Now Apocalypse (Fernsehserie, vier Folgen)
Weblinks
Commons: James Duval – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- James Duval bei IMDb
- Coming out of Nowhere – Interview mit James Duval (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Duval, James |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und Musiker |
GEBURTSDATUM | 10. September 1972 |
GEBURTSORT | Detroit, Michigan, USA |