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„Psammetich II.“ – Versionsunterschied

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Über die Charakteristik seiner Außenpolitik gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen:
Über die Charakteristik seiner Außenpolitik gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen:


Die ältere, von Friedrich Karl Kienitz vertretene Auffassung besagt, dass Psammetich II. auf einen Ausgleich mit dem [[neubabylonisches Reich|neubabylonischen Reich]] hinstrebte. Dafür spricht, dass er im Jahr [[591 v. Chr.]] eine Reise in Richtung [[Palästina (Region)|Palästina]] und [[Phönizien]] unternahm. Diese war, da eine große Anzahl von Priestern daran beteiligt war, offenbar eine Wallfahrt. Kienitz sieht den Zweck dieser Reise in einer Verbesserung der Beziehungen zum [[neubabylonisches Reich|neubabylonischen Reich]].
Die ältere, von Friedrich Karl Kienitz vertretene Auffassung besagt, dass Psammetich II. auf einen Ausgleich mit dem [[neubabylonisches Reich|neubabylonischen Reich]] hinstrebte. Dafür spricht, dass er im Jahr [[591 v. Chr.]] eine Reise in Richtung [[Palästina (Region)|Palästina]] und [[Phönizien]] unternahm. Diese war, da eine große Anzahl von Priestern daran beteiligt war, offenbar eine Wallfahrt. Kienitz sieht den Zweck dieser Reise in einer Verbesserung der Beziehungen zum neubabylonischen Reich.


Thomas Schneider und andere vermuten hingegen, dass Psammetich die oben genannte Reise dazu benutzt hat, um den judäischen König zu einer Revolte gegen die Babylonier zu bewegen. Seine Außenpolitik wäre dann als expansionistisch zu bezeichnen und mit der seines Nachfolgers [[Apries]] vergleichbar. Dieses Argument stützt sich vor allem auf die Tatsache, dass das [[neubabylonisches Reich|neubabylonische Reich]] durch den lydisch-medischen Krieg bedroht wurde, der erst [[585 v. Chr.]] beendet werden konnte.
Thomas Schneider und andere vermuten hingegen, dass Psammetich die oben genannte Reise dazu benutzt hat, um den judäischen König zu einer Revolte gegen die Babylonier zu bewegen. Seine Außenpolitik wäre dann als expansionistisch zu bezeichnen und mit der seines Nachfolgers [[Apries]] vergleichbar. Dieses Argument stützt sich vor allem auf die Tatsache, dass das |neubabylonische Reich durch den lydisch-medischen Krieg bedroht wurde, der erst [[585 v. Chr.]] beendet werden konnte.


Die Südgrenze des ägyptischen Reiches wurde unter Psammetich II. am 1. Katarakt festgelegt. Psammetich II. starb [[589 v. Chr.]] an einer Krankheit. Der Nachfolger von Psammetich II. wurde sein Sohn [[Apries]].
Die Südgrenze des ägyptischen Reiches wurde unter Psammetich II. am 1. Katarakt festgelegt. Psammetich II. starb [[589 v. Chr.]] an einer Krankheit. Der Nachfolger von Psammetich II. wurde sein Sohn [[Apries]].

Version vom 14. Dezember 2006, 12:48 Uhr

Namen von Psammetich II.
Horusname
G5
mn
n
x
t
U22 Z1
Thronname
M23
X1
L2
X1
ranfrib
Eigenname
p
z
mT
k

Psammetich II. (Nefer-ib-Rê) (griechisch Psammetichos) war ein ägyptischer Pharao (König) (Regierungszeit: 595 v. Chr. - 589 v. Chr.). Sein Thronname bedeutet wörtlich übersetzt "mit vollkommenem Herzen". Er war der dritte Pharao der 26. Dynastie (Saïten-Dynastie).

Leben

Psammetich II. war der Sohn des Pharao Necho II.. Obwohl er mit 6 Jahren eine recht kurze Regierungszeit hatte, hinterließ er in der Form von Denkmälern viele, über ganz Ägypten verstreute Spuren. Kennzeichnend für seine Herrschaft war die militärische Stärkung Ägyptens durch den Ausbau des Heeres und der Hochseeflotte.

592 v. Chr. führte er einen Feldzug gegen Nubien, wobei er bis zum 3. Katarakt des Nils vordrang. Sein Heer bestand dabei zu einem Großteil aus griechischen Söldnern, die von einem Feldherrn namens Potasimto angeführt wurden. Die einheimischen Soldaten wurden von Amasis befehligt. Dieser Feldzug ist einer der ersten Präventivschläge der Kriegsgeschichte, der das Ziel hatte, Nubien so sehr zu schwächen, dass es zu keinem Angriff auf Ägypten mehr fähig sein sollte. Dieses Ziel erreichte Psammetich II. durch die Plünderung und Zerstörung nubischer Städte. Zeitgleich ließ er alle Namen von Pharaonen der nubischen 25. Dynastie, sowie den Namen seines Vaters Necho II. in seinem Einflussbereich tilgen (siehe dazu Damnatio memoriae).

Über die Charakteristik seiner Außenpolitik gibt es unterschiedliche Lehrmeinungen:

Die ältere, von Friedrich Karl Kienitz vertretene Auffassung besagt, dass Psammetich II. auf einen Ausgleich mit dem neubabylonischen Reich hinstrebte. Dafür spricht, dass er im Jahr 591 v. Chr. eine Reise in Richtung Palästina und Phönizien unternahm. Diese war, da eine große Anzahl von Priestern daran beteiligt war, offenbar eine Wallfahrt. Kienitz sieht den Zweck dieser Reise in einer Verbesserung der Beziehungen zum neubabylonischen Reich.

Thomas Schneider und andere vermuten hingegen, dass Psammetich die oben genannte Reise dazu benutzt hat, um den judäischen König zu einer Revolte gegen die Babylonier zu bewegen. Seine Außenpolitik wäre dann als expansionistisch zu bezeichnen und mit der seines Nachfolgers Apries vergleichbar. Dieses Argument stützt sich vor allem auf die Tatsache, dass das |neubabylonische Reich durch den lydisch-medischen Krieg bedroht wurde, der erst 585 v. Chr. beendet werden konnte.

Die Südgrenze des ägyptischen Reiches wurde unter Psammetich II. am 1. Katarakt festgelegt. Psammetich II. starb 589 v. Chr. an einer Krankheit. Der Nachfolger von Psammetich II. wurde sein Sohn Apries.

Quellen

Literatur

  • Diana Alexandra Pressl: Beamte und Soldaten: Die Verwaltung in der 26. Dynastie in Ägypten (664-525 v. Chr.),Verlag Peter Lang in Frankfurt am Main 1998,ISBN 363132586X
  • Friedrich Karl Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jahrhundert vor der Zeitwende, Akademie-Verlag Berlin 1953, Lizenz-Nr. 202*100/29/52
  • Sir Alan H. Gardiner: Geschichte des Alten Ägypten, Weltbild-Buchverlag München 1993, ISBN 389350723X
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen: Die altägyptischen Könige von der Frühzeit bis zur Römerherrschaft, Artemis-Verlag Zürich 1994, ISBN 3760811027
VorgängerAmtNachfolger
Necho II.Pharao von Ägypten
26. Dynastie
Apries