„Potenz (Mathematik)“ – Versionsunterschied
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Man spricht von „<math>a</math> hoch <math>b</math>“ (bei <math>a^2</math> auch von „<math>a</math> (zum) Quadrat“ oder bei <math>a^3</math> von „<math>a</math> (zum) Kubik“). <math>a</math> nennt man die '''Basis''' (Grundzahl) und <math>b</math> den '''Exponenten''' (Hochzahl). Das Ergebnis ist der '''Wert der Potenz'''. Hierbei ist <math>a</math> eine [[reelle Zahlen|reelle |
Man spricht von „<math>a</math> hoch <math>b</math>“ (bei <math>a^2</math> auch von „<math>a</math> (zum) Quadrat“ oder bei <math>a^3</math> von „<math>a</math> (zum) Kubik“). <math>a</math> nennt man die '''Basis''' (Grundzahl) und <math>b</math> den '''Exponenten''' (Hochzahl). Das Ergebnis ist der '''Wert der Potenz'''. Hierbei ist <math>a</math> eine [[reelle Zahlen|reelle]] und <math>b</math> – nach obiger Definition vorläufig – eine [[Natürliche Zahlen|natürliche]] Zahl. Ist <math>b=0</math>, so wird <math>a^0=1</math> festgelegt. Mit [[Analysis|analytischen]] Methoden kann man im Fall positiver Basis <math>a</math> Potenzen mit beliebigem reellem Exponenten <math>b</math> definieren. |
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== Ergänzende Definition == |
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Die Hochzahl 0 heißt einfach, dass die 1 keinmal multipliziert wird (egal womit) und alleine stehen bleibt (Ergebnis 1). Negative Hochzahlen bedeuten, dass man die zur Multiplikation inverse Operation (Division) durchführen soll. Also „Dividiere die Zahl 1 durch die Grundzahl so oft, wie die Hochzahl angibt“. |
Die Hochzahl 0 heißt einfach, dass die 1 keinmal multipliziert wird (egal womit) und alleine stehen bleibt (Ergebnis 1). Negative Hochzahlen bedeuten, dass man die zur Multiplikation inverse Operation (Division) durchführen soll. Also „Dividiere die Zahl 1 durch die Grundzahl so oft, wie die Hochzahl angibt“. |
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Diese Definition entspricht der Vorstellung von der Multiplikation als einer wiederholten Addition mit stets dem gleichen Summanden wie im Beispiel <math>3\cdot 4 = 0 + 4 + 4 + 4</math>. |
Diese Definition entspricht der Vorstellung von der Multiplikation als einer wiederholten Addition mit stets dem gleichen Summanden wie im Beispiel <math>3\cdot 4 = 0 + 4 + 4 + 4</math>. |
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== Beispiele == |
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:<math>2^4 = 2 \cdot 2 \cdot 2 \cdot 2= 16</math> |
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:<math>(-5)^3 = (-5) \cdot (-5) \cdot (-5) = -125</math> |
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== Abweichende Schreibweisen == |
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:<math>a^{\frac{m}{n}} = \sqrt[n]{a^m}</math> |
:<math>a^{\frac{m}{n}} = \sqrt[n]{a^m}</math> |
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Wenn man |
Wenn man Wurzeln aus negativen Zahlen mit ungeraden Exponenten zulässt, kann die Definition auf negative Basen <math>a</math> und rationale Exponenten erweitern, wenn der Nenner des Exponenten ungerade ist. Dann gilt beispielsweise <math>(-27)^{1/3}=-3</math>. Das Potenzgesetz <math>(a^r)^s=a^{rs}</math> gilt dann jedoch nur noch, wenn der Nenner von <math>s</math> ebenfalls ungerade ist, zum Beispiel ist |
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: <math>-3=(-27)^{1/3}=(-27)^{2/6}\ne((-27)^2)^{1/6}=3.</math> |
: <math>-3=(-27)^{1/3}=(-27)^{2/6}\ne((-27)^2)^{1/6}=3.</math> |
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* [[Potenzfunktion]] |
* [[Potenzfunktion]] |
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* [[Potenzturm]] |
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* [[Wurzel (Mathematik)|Wurzel]] |
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[[Kategorie:Arithmetik]] |
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Version vom 13. Dezember 2006, 18:23 Uhr


Das Potenzieren ist wie das Multiplizieren seinem Ursprung nach zunächst eine abkürzende Schreibweise für eine wiederholte mathematische Rechenoperation. Wie beim Multiplizieren ein Summand wiederholt addiert wird, so wird beim Potenzieren ein Faktor immer wieder mit dem vorherigen Ergebnis multipliziert:
Man spricht von „ hoch “ (bei auch von „ (zum) Quadrat“ oder bei von „ (zum) Kubik“). nennt man die Basis (Grundzahl) und den Exponenten (Hochzahl). Das Ergebnis ist der Wert der Potenz. Hierbei ist eine reelle und – nach obiger Definition vorläufig – eine natürliche Zahl. Ist , so wird festgelegt. Mit analytischen Methoden kann man im Fall positiver Basis Potenzen mit beliebigem reellem Exponenten definieren.
Ergänzende Definition
Die folgende Definition erleichtert die Behandlung mancher Sonderfälle: Die Potenzschreibweise bedeutet „Multipliziere die Zahl 1 mit der Grundzahl so oft, wie die Hochzahl angibt“, also
Die Hochzahl 0 heißt einfach, dass die 1 keinmal multipliziert wird (egal womit) und alleine stehen bleibt (Ergebnis 1). Negative Hochzahlen bedeuten, dass man die zur Multiplikation inverse Operation (Division) durchführen soll. Also „Dividiere die Zahl 1 durch die Grundzahl so oft, wie die Hochzahl angibt“. Diese Definition entspricht der Vorstellung von der Multiplikation als einer wiederholten Addition mit stets dem gleichen Summanden wie im Beispiel .
Abweichende Schreibweisen
Wenn hochgestelltes Schreiben nicht möglich ist (zum Beispiel in einem ASCII-Text), verwendet man oft a^b, gelegentlich auch a**b (beispielsweise in Fortran oder Perl).
Definition
Ganzzahlige Exponenten
Für eine reelle Zahl und eine natürliche Zahl wird definiert
Die analoge Definition wird auch in allgemeinerem Kontext angewandt, wann immer eine Multiplikation und inverse Elemente zur Verfügung stehen, beispielsweise bei invertierbaren Matrizen.
Rationale Exponenten
Sind und ganze Zahlen (), sowie eine positive, reelle Zahl, dann definiert man:
Wenn man Wurzeln aus negativen Zahlen mit ungeraden Exponenten zulässt, kann die Definition auf negative Basen und rationale Exponenten erweitern, wenn der Nenner des Exponenten ungerade ist. Dann gilt beispielsweise . Das Potenzgesetz gilt dann jedoch nur noch, wenn der Nenner von ebenfalls ungerade ist, zum Beispiel ist
Für negative Basen ist diese Funktion aber unstetig; beispielsweise ist aber . Eine stetige Fortsetzung auf die reellen Zahlen ist also nur für positive Basen möglich.
Reelle Exponenten
Für positive reelle Zahlen ist die Funktion , stetig und lässt sich auf die reellen Zahlen fortsetzen; das Potenzieren mit beliebigen reellen Exponenten lässt sich als diese stetige Fortsetzung oder äquivalent als
definieren. Dabei ist die Exponentialfunktion und der natürliche Logarithmus.
Rechenregeln
Das Wort „nichtnegativ“ bedeutet im folgenden „positiv oder null“; mit „alle “ ist „alle reellen oder komplexen Zahlen “ gemeint.
| für alle (Anmerkungen zu "Null hoch Null" siehe unten) | |
| für und beliebige ganze Zahlen ; oder | |
| für positive und alle . | |
| für alle und nichtnegative ganze Zahlen und ; oder | |
| für alle und beliebige ganze Zahlen und ; oder | |
| für positive und alle und . | |
| für alle und beliebige ganze Zahlen und ; oder | |
| für positive und alle und . | |
| für alle und nichtnegative ganze Zahlen und ; oder | |
| für alle und beliebige ganze Zahlen und ; oder | |
| für positive und beliebige reelle Zahlen und . | |
| Man beachte: Die vorstehende Regel ist beispielsweise für , und nicht anwendbar, obwohl keine undefinierten Ausdrücke auftreten:
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| für alle und nichtnegative ganze Zahlen ; oder | |
| für alle und beliebige ganze Zahlen ; oder | |
| für positive und alle . | |
| für alle und beliebige ganze Zahlen ; oder | |
| für positive und alle . | |
Bis auf die Ausnahme gelten die Regeln, „wann immer alle Ausdrücke definiert sind“; die genannten Bedingungen decken teilweise nicht alle Möglichkeiten ab.
Das Potenzieren ist weder kommutativ, denn beispielsweise gilt , noch assoziativ, denn beispielsweise gilt .
Die Schreibweise ohne Klammern bedeutet .
Potenzen komplexer Zahlen
Ist mit reellen Zahlen , , und , dann gilt für ganze Zahlen
Insbesondere gilt
- für .
Potenzen beliebiger komplexer Zahlen mit beliebigen reellen oder sogar komplexen Exponenten lassen sich zwar durch die Formel definieren. Es gibt dabei jedoch Probleme, weil der Logarithmus keine eindeutig bestimmte Fortsetzung auf ganz besitzt. Für positive reelle Basen gibt es diese Probleme jedoch nicht (s. Anm. 1 unten), und es gilt beispielsweise
für und .
Anm. 1: Für den (komplexen) Logarithmus einer positiven reellen Basis gibt es viele Werte, die sich jeweils um unterscheiden. Es kommt auf den Exponenten an: Ist er rational, so gibt es so viele Wurzeln, wie der ganzzahlige Nenner angibt. Z. B. gibt es bei einem Exponenten 1/4 vier (komplexe) Wurzeln:
oder oder oder
Die Potenz i hoch i
Die Potenz der imaginären Einheit kann man mit Hilfe der eulerschen Identität wie folgt berechnen: Setzt man in die Identität ein, erhält man
Dies bedeutet aber gerade, dass eine Lösung der Gleichung
ist und damit gilt nach Definition der Logarithmusfunktion (die sich vom Reellen ins Komplexe überträgt):
(Ln mit großem L bezeichnet den Hauptwert, mehr dazu unten).
- Die Definition der Potenz zweier komplexer Zahlen und lautet:
(wobei zu beachten ist, dass es sich hierbei nicht, wie im Reellen, um eine beweisbare Aussage handelt, sondern überhaupt erst eine Definition der komplexen Potenz darstellt). Möchte man nun die Potenz berechnen, so erhält man also:
Dies lässt sich mit dem Ergebnis von oben wie folgt schreiben:
so dass sich erstaunlicherweise ein reeller Zahlenwert ergibt.
Weitere Lösungen
Wegen der -Periodizität der komplexen Exponentialfunktion sind auch alle Werte der Form
- mit Lösungen von , damit gilt also auch
womit sich für die hier behandelte Potenz der Wert
- mit
ergibt, was zeigt, dass ihr in Wirklichkeit unendlich viele Werte (die jedoch alle reell sind!) zugeordnet werden, eine Eigenschaft, die die komplexe Potenz allgemein hat. Lediglich für den Hauptwert des Logarithmus, dessen Imaginärteil im Intervall liegt, ergibt sich der oben berechnete Wert.
Besondere Potenzen
Im alltäglichen Leben werden die Zehnerpotenzen, also die Potenzen mit der Basis 10 (das sind 1, 10, 100, 1000,. ..) wohl am häufigsten verwendet. Sie bilden die Grundlage unseres Zahlensystems, des Dezimalsystems.
Zur digitalen Verarbeitung von Daten am Computer wird das Dualsystem mit der Basis 2 verwendet. Die Größeneinheiten digitaler Speichersysteme sind daher die Zweierpotenzen, also die Potenzen zur Basis 2 (das sind 1, 2, 4, 8, 16,. ..). Ein Kibibyte (abgekürzt KiB) entspricht Bytes.
Für die Mathematik besonders wichtig sind die Potenzen mit der Basis , der so genannten Eulerschen Zahl.
Anwendungsbeispiele von Zweierpotenzen
Zweierpotenzen entsprechen dem Prozess der wiederholten Verdoppelung. Das Anwachsen dieser Zahlenfolge überrascht bei Praxisbeispielen oft.
Beispiel 1: Ein Blatt Papier lässt sich nur etwa 7 Mal auf die halbe Größe falten. Es hat dann 128 Lagen. Wenn man es (theoretisch) 42 Mal falten könnte, entspräche seine Dicke der Entfernung von der Erde zum Mond.
Beispiel 2: Jeder Mensch hat zwei biologische Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, usw. Verfolgt man diesen Ahnenbaum 70 Generationen zurück (ins Jahr Christi Geburt), so stammt jeder heutige Mensch von Menschen aus dieser Zeit ab, was weit mehr als die damalige Weltbevölkerung ist.
Beispiel 3: Die Legende vom Erfinder des Schachspiels, der auf jedem Feld des Schachbrettes die Anzahl der Weizenkörner verdoppelte: Weizenkornlegende.
Bei Schneeballsystemen, zum Beispiel so genannten Schenkkreisen, werden zum Teil Systeme gestartet, die nicht nur eine Verdoppelung, sondern zum Beispiel eine Verachtfachung der neuen Mitglieder pro Schritt vorsehen. Solche Folgen wachsen derart schnell an, dass die Systeme bereits nach wenigen Schritten zwangsläufig kollabieren.
„Null hoch null“
In der oben gegebenen Definition wurde für alle gesetzt, also ist insbesondere
Da für alle positiven den Wert 0 hat, wäre auch der Wert 0 denkbar. Wie die Festlegung, dass 1 keine Primzahl ist, ist die Festlegung des Wertes von ebenfalls keine Frage von wahr oder falsch, sondern von zweckmäßig oder unzweckmäßig.
„Null hoch null“ in der Mathematik
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts haben Mathematiker anscheinend gesetzt, ohne diese Festlegung genauer zu hinterfragen. Augustin Louis Cauchy listete allerdings gemeinsam mit anderen Ausdrücken wie in einer Tabelle von unbestimmten Ausdrücken. Er wollte damit anscheinend darauf hinweisen, dass man zu jeder reellen Zahl Funktionen so angeben kann, dass und
Grenzwertargumente sind zur Festlegung von also ungeeignet.
1833 veröffentlichte Guillaume Libri eine Arbeit, in der er wenig überzeugende Argumente für präsentierte, die in der Folge kontrovers diskutiert wurden. Zur Verteidigung von Libri veröffentlichte August Ferdinand Möbius einen Beweis seines Lehrers Johann Friedrich Pfaff, der im Wesentlichen zeigte, dass , und einen angeblichen Beweis für falls . Dieser Beweis wurde durch das Gegenbeispiel und rasch widerlegt. In der Folge verstummte die Kontroverse und in Analysislehrbüchern verbreitete sich immer mehr die Konvention, undefiniert zu lassen.
Donald Ervin Knuth erwähnte 1992 im American Mathematical Monthly die Geschichte der Kontroverse und lehnte die Schlussfolgerung entschieden ab, dass undefiniert gelassen wird. Wenn man nicht voraussetzen kann, verlangen viele mathematische Theoreme wie zum Beispiel der binomische Satz
eine Sonderbehandlung für die Fälle oder oder gleichzeitig und .
Ebenso taucht der Ausdruck in der Potenzreihe für die Exponentialfunktion
- an der Stelle
oder in der Summenformel für die geometrische Reihe
- für
auf. Auch hier ist die Konvention sinnvoll.
Die Konvention ist also aus praktischen Gründen sinnvoll, weil sie die Formulierung vieler mathematischer Ausdrücke vereinfacht. per Definition bedeutet aber keineswegs, dass die Funktion an der Stelle stetig wäre.
„Null hoch null“ in der Informatik
Die Frage nach dem Wert von „Null hoch null“ spielt in der Informatik insbesondere bei der Standardisierung von Programmiersprachen eine Rolle. Lange Zeit wurde das allerdings nicht beachtet, ältere Sprachnormen legen anscheinend kein bestimmtes Verhalten fest; Taschenrechner verhalten sich ebenfalls unterschiedlich und liefern üblicherweise 1, Error oder unbestimmt als Ergebnis.
William Kahan, der Hauptarchitekt des Standards IEEE 754 für binäre Gleitkommazahlen, empfahl für Zwecke der numerischen Mathematik zu wählen. Diese Konvention setzt sich anscheinend in der Informatik durch, so definieren der C99-Standard im Anhang F.9.4.4 sowie die Programmiersprache Java, dass pow(0.0,0.0)=1.
Literatur zu „Null hoch null“
- Cauchy, Augustin-Louis. Analyse algébrique. Die Tabelle mit den unbestimmten Ausdrücken ist auf Seite 69.
- Kahan, W. Branch Cuts for Complex Elementary Functions or Much Ado about Nothing's Sign Bit, in The State of the Art in Numerical Analysis, editors A. Iserles and M. J. D. Powell, Clarendon Press, Oxford, pp. 165–212.
- Knuth, Donald Ervin. Two notes on notation. AMM 99 no. 5 (May 1992), 403–422. Preprint (als TeX-Quelltext) auf der Homepage von Knuth. Die Geschichte der Kontroverse ist auf Seite 6 des Preprints.
- Libri, Guillaume. Mémoire sur les fonctions discontinues, Journal für die reine und angewandte Mathematik, 10 (1833), 303–316.
- Möbius, August Ferdinand. Beweis der Gleichung , nach J. F. Pfaff. Journal für die reine und angewandte Mathematik, 12 (1834), 134–136.
Umkehrfunktionen
Da das Kommutativgesetz beim Potenzieren nicht gilt, gibt es zwei Umkehrrechenarten:
- das Wurzelziehen, um Gleichungen der Bauart zu lösen
- das Logarithmieren für Gleichungen des Typs .
Verallgemeinerungen
Allgemeinere Basen
Allgemein gibt es Potenzen mit nichtnegativen ganzzahligen Exponenten in jedem Monoid , und es gelten die Potenzgesetze
- , falls und vertauschen, d. h. wenn gilt.
(Überall .)
Ist ein invertierbares Element, so kann man mittels
- für
Potenzen mit beliebigen ganzzahligen Exponenten definieren. Die Rechenregeln gelten analog. Im Fall abelscher Gruppen besagen sie, dass durch die Potenzierung die Struktur eines -Moduls induziert wird.
Allgemeinere Exponenten
Allgemeinere Exponenten wie Matrizen werden meist nur im Zusammenhang mit der Basis , also als Werte der verallgemeinerten Exponentialfunktion betrachtet.
Darüberhinaus wird die Potenzschreibweise gelegentlich auch für andere natürliche Fortsetzungen verwendet. So werden beispielsweise in der algebraischen Zahlentheorie gelegentlich Potenzen von Elementen von (topologischen) Galoisgruppen mit Exponenten in Vervollständigungen von betrachtet; es handelt sich dann um die jeweils eindeutig bestimmte stetige Fortsetzung der Abbildung