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„Gartz (Oder)“ – Versionsunterschied

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www.geodatenzentrum.de Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
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Version vom 12. Dezember 2006, 16:21 Uhr

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Gartz (Oder) ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Uckermark und Verwaltungssitz des Amtes Gartz (Oder), dem weitere vier Gemeinden angehören.

Geografie

Gartz (Oder) liegt inmitten einer Endmoränenlandschaft im Nationalpark Unteres Odertal, 30 km südlich von Stettin. 6 km südlich von Gartz trennt sich die Oder in zwei Arme. Der linke Arm (Westoder) fließt direkt an der östlichen Stadtgrenze vorbei und bildet die Staatsgrenze zur Republik Polen. In Gartz mündet der Salveybach in die Westoder. Der Ortsteil Friedrichsthal ist Ausgangspunkt der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, die parallel zue Oder verläuft.

Stadtgliederung

Ortsteile:

  • Friedrichsthal
  • Gartz (Oder)
  • Geesow
  • Hohenreinkendorf

Weitere Siedlungen und Wohnplätze:

  • Bahnhof Geesow
  • Beatenhof
  • Freudenfeld
  • Heinrichshofer Ausbau
  • Salveymühle 2
  • Salveymühle 3

Geschichte

1124 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt 1249 Gartz von Herzog Barnim I. das Stadtrecht verliehen. 1325 wurde Gartz Mitglied der Hanse. Aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an der Oder war die Stadt immer wieder kriegerischen Auseinandersetzungen ausgesetzt. So wurde sie u.a. 1630 im Dreißigjährigen Krieg, 1659 im Schwedisch-Polnischen Krieg und 1713 im Großen Nordischen Krieg zerstört.

Im Dreißigjährigen Krieg fiel Gartz an Schweden und kam mit Ende des Großen Nordischen Krieges 1721 zu Preußen, um bis 1945 zur Provinz Pommern zu gehören. Von 1818-1939 gehörte die Stadt zum Landkreis Randow und nach dessen Auflösung 1939 bis 1945 zum Landkreis Greifenhagen.

1912 entsteht mit der 7.3 km-langen Nebenlinie Gartz (Oder) - Tantow (Personenverkehr seit dem 15.03.1913) der Anschluss an die Eisenbahntrecke Berlin - Stettin (Szczecin), die jedoch 1945 wieder abgebaut wird.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wird Gartz schwer zerstört. Der Wiederaufbau ist bis bis heute nicht abgeschlossen. Mit Verschiebung der deutsch-polnischen Grenze an die Oder aufgrund der Festlegungen des Potsdamer Abkommens wird Gartz 1945 zur Grenzstadt.

Nach 1945 zunächst zum Land Mecklenburg-Vorpommern gehörig, wechselt die Stadt 1950 zum Land Brandenburg, um nach Auflösung der Länder in der DDR 1952 zum Bezirk Frankfurt (Oder) (Landkreis Angermünde) zu kommen. Seit 1990 gehört Gartz wieder zum neukonstituierten Bundesland Brandenburg, was 1991 bestätigt wurde. Am 1. Oktober 1992 schliesst sich Gartz mit 20 weiteren Kommunen zur gemeinsamen Erledigung der Verwaltungsgeschäfte zum Brandenburgisch-Vorpommerschen Amt Gartz (Oder) zusammen. Mit der brandenburgischen Verwaltungsreform 1993 kommen Stadt und Amt Gartz zum neugebildeten Landkreis Uckermark.

Politik

Legislative

Die Stadtverordnetenversammlung von Gartz besteht aus 24 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Sitzverteilung beläuft sich aufgrund des Ergebnisses der letzten Kommunalwahl vom 26. Oktober 2003 wie folgt:

Exekutive

Die Verwaltungsgeschäfte der Stadt werden überwiegend über das Amt Gartz (Oder) mit Sitz in Gartz abgewickelt.

Judikative

Das für Gartz zuständige Amtsgericht befindet sich in Schwedt/Oder, zuständiges Landgericht ist Frankfurt (Oder) im Bezirk des Brandenburgischen Oberlandesgerichts in Brandenburg (Havel).

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein blauer, geharnischter Ritter mit golden bekröntem Helm und geschlossenem Visier und drei grünen Straußenfedern; in der Rechten an blauem goldbeknauften Speer ein nach auswärts flatterndes, weißes Banner mit einem zum Flaggenstock sehenden roten Greifen haltend, mit der Linken auf einen silbernen Schild mit rotem Greifen gestützt; hinter dem Schild ein gestürztes blaues Schwert mit goldenem Griff.“

Städtepartnerschaften

Partnerschaftliche Beziehungen bestehen mit den Städten:

Im Vordergrund rechts das ehemalige Heilig-Geist-Hospital (Spittel) in Gartz (Oder), in gotischem Stil erbaut und um 1280 erstmals erwähnt. Im Hintergrund links das im 13. Jahrhundert errichtete Stettiner Tor, das einzig erhaltene von ehemals vier Stadttoren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Ackerbürgermuseum mit Ausstellung zur Geschichte der Stadt Gartz vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Bauwerke

  • Stadtkirche St. Stephan, im 13./14. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik errichtet, nach Kriegszerstörungen 1945 wurden Chor sowie Querhaus wiederaufgebaut und das Langhaus als Ruine gesichert
  • Ehemalige Kirche des Heilig-Geist-Hostpitals (Spittel), erbaut im 13. Jahrhundert im gotischen Stil, heute nach umfangreicher Restaurierung für Ausstellungen und Konzerte genutzt.
  • Mittelalterliche Stadtmauer mit Stettiner Tor, Storchenturm, Pulverturm und Blauem Hut

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Literatur

  • Festschrift zur 750-Jahrfeier der Stadt Gartz (Oder), Stadt Gartz (Oder), 1999