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„Continuous Function Chart“ – Versionsunterschied

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Der '''Continuous Function Chart''' ('''CFC'''; deutsch ''Signalflussplan'') ist eine [[Programmiersprache]] für [[speicherprogrammierbare Steuerung]] (SPS). Obwohl sie keine der in der [[IEC 61131-3]]-Norm definierten Sprachen ist, stellt sie eine gängige Erweiterung von IEC-Programmierumgebungen dar.
Der '''Continuous Function Chart''' ('''CFC'''; deutsch ''Signalflussplan'') ist eine [[Programmiersprache]] für [[speicherprogrammierbare Steuerung]] (SPS). Obwohl ''nicht'' in der Norm [[IEC 61131-3]] definiert, ist sie eine gängige Erweiterung von IEC-[[Programmierumgebung]]en.


Ihr Hauptanwendungsgebiet liegt vor allem in der [[Prozessleittechnik]], weil sich die dort auftretenden, komplexen Steuerungs- und Regelungsaufgaben sehr gut in CFC abbilden lassen.
Ihr Hauptanwendungsgebiet liegt vor allem in der [[Prozessleittechnik]], weil sich die dort auftretenden, komplexen [[Steuerungstechnik|Steuerungs-]] und [[Regelungstechnik|Regelungs]]<nowiki></nowiki>aufgaben sehr gut in&nbsp;CFC abbilden lassen.


== CFC Programmieren ==
== CFC-Programmierung ==
CFC ist eine [[graphische Programmiersprache]], in der [[Funktionsblock|Funktionsblöcke]] miteinander verschaltet werden, anstatt eine Abfolge von textuellen Befehlen einzugeben wie bei klassischen Programmiersprachen. Als Vorbild sind dabei [[Schaltplan|Schaltpläne]] aus der [[Elektronikentwickler|Hardwareentwicklung]] zu sehen.

Diese Darstellung eines Programms kommt [[Softwareentwickler|Entwicklern]] von Steuerungs[[software]] entgegen, deren technischer Hintergrund typischerweise eher aus der [[Elektrotechnik]] stammt.
CFC ist eine graphische Programmiersprache, in der Funktionsblöcke miteinander verschaltet werden, anstatt eine Abfolge von textuellen Befehlen einzugeben wie bei klassischen Programmiersprachen. Als Vorbild sind dabei Schaltpläne aus der [[Elektronikentwickler|Hardwareentwicklung]] zu sehen.
Diese Darstellung eines Programms kommt Entwicklern von Steuerungssoftware entgegen, deren technischer Hintergrund typischerweise eher aus der Elektrotechnik stammt.


CFC kann als eine Erweiterung der [[Funktionsbausteinsprache|Funktionsbaustein-Sprache]] betrachtet werden, in der keine strikte zeilenweise Abarbeitung von links oben nach rechts unten erzwungen wird, die Funktionsblöcke frei positionierbar sind und der Programmierer mehr Möglichkeiten zur Verknüpfung von Ein- und Ausgängen hat. Die Reihenfolge der Abarbeitung der Bausteine wird über eine Nummerierung festgelegt.
CFC kann als eine Erweiterung der [[Funktionsbausteinsprache|Funktionsbaustein-Sprache]] betrachtet werden, in der keine strikte zeilenweise Abarbeitung von links oben nach rechts unten erzwungen wird, die Funktionsblöcke frei positionierbar sind und der Programmierer mehr Möglichkeiten zur Verknüpfung von Ein- und Ausgängen hat. Die Reihenfolge der Abarbeitung der Bausteine wird über eine Nummerierung festgelegt.


Die einzelnen Funktionsblöcke sind selbst oft in anderen SPS-Sprachen wie [[Anweisungsliste|AWL]] oder [[Strukturierter Text]] verfasst und können vom Hersteller des Automatisierungssystems als Standardbausteine mitgeliefert oder vom Anwender selbst verfasst werden.
Die einzelnen Funktionsblöcke sind selbst oft in anderen SPS-Sprachen wie&nbsp;[[Anweisungsliste|AWL]] oder [[Strukturierter Text]] verfasst und können vom Hersteller des Automatisierungssystems als Standardbausteine mitgeliefert oder vom Anwender selbst verfasst werden.


Viele Prozessleitsysteme verfügen auch über eine [[Prozessvisualisierung|Visualisierung]]. Deshalb sind bei Bausteinen, die mit dem Benutzer der Anlage kommunizieren (Bedienung und/oder Anzeige von Zuständen), oft schon [[Faceplate]]s (Visualisierungs-Bilder) integriert, die auf kompatiblen Visualisierungssystemen komfortabel weiterverwendet werden können.
Viele [[Prozessleitsystem]]e verfügen auch über eine [[Prozessvisualisierung|Visualisierung]]. Deshalb sind bei Bausteinen, die mit dem [[Benutzer]] der Anlage kommunizieren (Bedienung und/oder Anzeige von Zuständen), oft schon [[Faceplate]]s (Visualisierungs-Bilder) integriert, die auf kompatiblen Visualisierungssystemen komfortabel weiterverwendet werden können.


Durch den höheren [[Abstraktion]]sgrad sind die übersetzten Programme bei CFC um einiges umfangreicher als bei hardwarenäheren Sprachen wie AWL. Dies kann bei komplexen Programmen unter Umständen zu Problemen mit dem in der Steuerung verfügbaren [[Arbeitsspeicher]] oder der Zykluszeit führen und die Verwendung einer leistungsfähigeren (teureren) Steuerung notwendig machen.
Durch den höheren [[Abstraktion]]s<nowiki></nowiki>grad sind die übersetzten Programme bei&nbsp;CFC um einiges umfangreicher als bei hardwarenäheren Sprachen wie&nbsp;AWL. Dies kann bei komplexen Programmen unter Umständen zu Problemen mit dem in der Steuerung verfügbaren [[Arbeitsspeicher]] oder der [[Zykluszeit (Datenverarbeitung)|Zykluszeit]] führen und die Verwendung einer leistungsfähigeren (teureren) Steuerung notwendig machen.


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2024, 13:16 Uhr

Der Continuous Function Chart (CFC; deutsch Signalflussplan) ist eine Programmiersprache für speicherprogrammierbare Steuerung (SPS). Obwohl nicht in der Norm IEC 61131-3 definiert, ist sie eine gängige Erweiterung von IEC-Programmierumgebungen.

Ihr Hauptanwendungsgebiet liegt vor allem in der Prozessleittechnik, weil sich die dort auftretenden, komplexen Steuerungs- und Regelungsaufgaben sehr gut in CFC abbilden lassen.

CFC-Programmierung

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CFC ist eine graphische Programmiersprache, in der Funktionsblöcke miteinander verschaltet werden, anstatt eine Abfolge von textuellen Befehlen einzugeben wie bei klassischen Programmiersprachen. Als Vorbild sind dabei Schaltpläne aus der Hardwareentwicklung zu sehen. Diese Darstellung eines Programms kommt Entwicklern von Steuerungssoftware entgegen, deren technischer Hintergrund typischerweise eher aus der Elektrotechnik stammt.

CFC kann als eine Erweiterung der Funktionsbaustein-Sprache betrachtet werden, in der keine strikte zeilenweise Abarbeitung von links oben nach rechts unten erzwungen wird, die Funktionsblöcke frei positionierbar sind und der Programmierer mehr Möglichkeiten zur Verknüpfung von Ein- und Ausgängen hat. Die Reihenfolge der Abarbeitung der Bausteine wird über eine Nummerierung festgelegt.

Die einzelnen Funktionsblöcke sind selbst oft in anderen SPS-Sprachen wie AWL oder Strukturierter Text verfasst und können vom Hersteller des Automatisierungssystems als Standardbausteine mitgeliefert oder vom Anwender selbst verfasst werden.

Viele Prozessleitsysteme verfügen auch über eine Visualisierung. Deshalb sind bei Bausteinen, die mit dem Benutzer der Anlage kommunizieren (Bedienung und/oder Anzeige von Zuständen), oft schon Faceplates (Visualisierungs-Bilder) integriert, die auf kompatiblen Visualisierungssystemen komfortabel weiterverwendet werden können.

Durch den höheren Abstraktionsgrad sind die übersetzten Programme bei CFC um einiges umfangreicher als bei hardwarenäheren Sprachen wie AWL. Dies kann bei komplexen Programmen unter Umständen zu Problemen mit dem in der Steuerung verfügbaren Arbeitsspeicher oder der Zykluszeit führen und die Verwendung einer leistungsfähigeren (teureren) Steuerung notwendig machen.