„Micro Channel Architecture“ – Versionsunterschied
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Die '''Micro Channel Architecture''' ('''MCA''', {{deS|''Mikrokanal''}}) ist ein proprietäres Bussystem der Firma [[IBM]] mit bis zu 32 Bit Busbreite und 10 [[Hertz (Einheit)|MHz]] Bustakt. Es fand sich ab 1987 in [[Personal System/2|PS/2]]-Personalcomputern, aber auch in [[RS/6000]] Workstations, [[System i|AS/400]]-Minicomputern und sogar manchen [[System/370]]- |
Die '''Micro Channel Architecture''' ('''MCA''', {{deS|''Mikrokanal''}}) ist ein proprietäres Bussystem der Firma [[IBM]] mit bis zu 32 Bit Busbreite und 10 [[Hertz (Einheit)|MHz]] Bustakt.<ref name="Buchanan2004">{{Literatur |Autor=W. J. Buchanan |Titel=The Handbook of Data Communications and Networks |Band=1 und 2 |Auflage=2 |Verlag=Springer |Ort=New York |Datum=2004 |Sprache=en |ISBN=1402077416 |Kapitel=Interface Buses |Seiten=443f |Fundstelle=Other Legacy Buses}}</ref> Es fand sich ab 1987 in [[Personal System/2|PS/2]]-Personalcomputern, aber auch in [[RS/6000]] Workstations, [[System i|AS/400]]-Minicomputern und sogar manchen [[System/370]]-[[Großrechner]]n ({{enS|main frames}}). Einige frühe [[ThinkPad]]s verwendeten ebenfalls MCA. |
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Neben technischen Aspekten war ein wesentliches Motiv IBMs für die Einführung von MCA mit der [[Personal System/2|PS/2]]-Reihe, ein eigenes, durch Patente geschütztes Bussystem zu entwickeln, um die aufgekommenen [[IBM-PC-kompatibler Computer|IBM-PC-Klone]] und den um sie entstandenen [[Erweiterungskarte]]n-Markt zurückzudrängen. |
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Der MCA-Bus hat sich jedoch gegenüber den anderen Bussystemen im Markt nicht durchsetzen können, da nur wenige und sehr teure Karten verfügbar waren und ältere ISA-Karten nicht mehr eingesetzt werden konnten. Hersteller von MCA-Karten mussten zudem von IBM eine teure [[Lizenz]] erwerben. Als Gegenmodell entwarf unter der Führung von [[Compaq]] die „Gang of Nine“ den [[Extended ISA|EISA]]-Bus, der zwar nicht ganz so leistungsfähig war wie MCA, aber von vielen Herstellern IBM-kompatibler PC unterstützt wurde und zudem mit ISA-Erweiterungskarten kompatibel war. EISA fand überwiegend in Arbeitsstationen und |
Der MCA-Bus hat sich jedoch gegenüber den anderen Bussystemen im Markt nicht durchsetzen können, da nur wenige und sehr teure Karten verfügbar waren und ältere ISA-Karten nicht mehr eingesetzt werden konnten. Hersteller von MCA-Karten mussten zudem von IBM eine teure [[Lizenz]] erwerben. Als Gegenmodell entwarf unter der Führung von [[Compaq]] die „Gang of Nine“ den [[Extended ISA|EISA]]-Bus, der zwar nicht ganz so leistungsfähig war wie MCA, aber von vielen Herstellern IBM-kompatibler PC unterstützt wurde und zudem mit ISA-Erweiterungskarten kompatibel war. EISA fand überwiegend in [[Workstation|Arbeitsstationen]] und [[Server]]n Verwendung; weniger in [[Desktop-Computer]]n. In letzteren war für einige Jahre [[VESA Local Bus|VLB]] verbreitet, bevor der [[Peripheral Component Interconnect|PCI]]-Bus letztlich alle vorangegangenen Bussysteme ablöste. IBMs Versuch, per MCA den PC-Markt nach dem Aufkommen günstigerer kompatibler Konkurrenzmodelle wieder zu dominieren, wurde zum teuren Fehlschlag. |
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Version vom 25. September 2024, 05:40 Uhr


Die Micro Channel Architecture (MCA, deutsch Mikrokanal) ist ein proprietäres Bussystem der Firma IBM mit bis zu 32 Bit Busbreite und 10 MHz Bustakt.[1] Es fand sich ab 1987 in PS/2-Personalcomputern, aber auch in RS/6000 Workstations, AS/400-Minicomputern und sogar manchen System/370-Großrechnern (englisch main frames). Einige frühe ThinkPads verwendeten ebenfalls MCA.
Der MCA-Bus versuchte, die Probleme des ersten IBM-AT-Busses zu lösen, der heute unter der Bezeichnung ISA-Bus bekannt ist:
- höherer Datendurchsatz (theoretisch 66 Mbytes/s)
- gemeinsam genutzte Interruptleitungen
- Unterstützung mehrerer Busmaster mit DMA
- Konfigurationsregister
- Prozessorunabhängigkeit
- automatische Kartenerkennung
- verbesserte elektrische Eigenschaften
MCA ist inkompatibel zu allen anderen Bussystemen.
Neben technischen Aspekten war ein wesentliches Motiv IBMs für die Einführung von MCA mit der PS/2-Reihe, ein eigenes, durch Patente geschütztes Bussystem zu entwickeln, um die aufgekommenen IBM-PC-Klone und den um sie entstandenen Erweiterungskarten-Markt zurückzudrängen.
Der MCA-Bus hat sich jedoch gegenüber den anderen Bussystemen im Markt nicht durchsetzen können, da nur wenige und sehr teure Karten verfügbar waren und ältere ISA-Karten nicht mehr eingesetzt werden konnten. Hersteller von MCA-Karten mussten zudem von IBM eine teure Lizenz erwerben. Als Gegenmodell entwarf unter der Führung von Compaq die „Gang of Nine“ den EISA-Bus, der zwar nicht ganz so leistungsfähig war wie MCA, aber von vielen Herstellern IBM-kompatibler PC unterstützt wurde und zudem mit ISA-Erweiterungskarten kompatibel war. EISA fand überwiegend in Arbeitsstationen und Servern Verwendung; weniger in Desktop-Computern. In letzteren war für einige Jahre VLB verbreitet, bevor der PCI-Bus letztlich alle vorangegangenen Bussysteme ablöste. IBMs Versuch, per MCA den PC-Markt nach dem Aufkommen günstigerer kompatibler Konkurrenzmodelle wieder zu dominieren, wurde zum teuren Fehlschlag.
Im Gegensatz zu PCI, ISA und EISA arbeitet der MCA-Bus asynchron.[1]
Weblinks
- ADF-Files und Referenzdisketten. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015 (deutsch, englisch).
- Informationen zu MCA sowie sehr viele ADF-Files. (englisch).
- E-ISA vs MCA: When IBM Lost the lead in PC market auf YouTube, abgerufen am 21. November 2022 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b W. J. Buchanan: The Handbook of Data Communications and Networks. 2. Auflage. 1 und 2. Springer, New York 2004, ISBN 1-4020-7741-6, Interface Buses, S. 443 f., Other Legacy Buses (englisch).