Klettern und Perchta: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Bild:2(52).jpg|thumb|Köck Pass aus St.Johann/Pongau]] |
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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit Klettern als Sportart. Für andere Bedeutungen des Wortes siehe: [[Klettern (Begriffsklärung)]].}} |
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Frau '''Perchta''' ist eine Sagengestalt, die sich in verschiedener Weise in der [[slawische Mythologie|slawischen]] und [[Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]] und im [[Volksglaube]]n findet. Sie entspricht vermutlich der aus [[Grimms Märchen]] bekannten [[Frau Holle]]. |
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Unter '''Klettern''' versteht man heutzutage hauptsächlich das Klettern als Freizeitbeschäftigung am [[Fels]] oder in der Halle als [[Sport]]art, die in zahlreichen Varianten betrieben werden kann. In den meisten Fällen ist das Ziel das Durchklettern einer vorgegebenen Strecke, der so genannten [[Route]]. Bei der traditionellen alpinen Kletterei wird die erfolgreiche Bewältigung einer Route gewöhnlich in einem [[Gipfelbuch]] dokumentiert. Der Kletterer wird dabei üblicherweise von einem Partner mit einem Seil gegen Absturz [[Klettersicherung|gesichert]]. |
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Die Bezeichnung »Perchta« findet sich eher im [[Süddeutschland|süddeutschen]] und alpenländischen ([[Berchtesgaden]]), aber auch im slawischen Raum, wohingegen »Holle« eher im [[Norddeutschland|norddeutschen]] und (seltener) auch im [[Skandinavien|skandinavischen]] Raum zu finden ist. |
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Abzugrenzen ist das Klettern vom berufsmäßigen [[Seilgestützte Arbeitsverfahren|seilgestützten Arbeitsverfahren]]. |
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Namensvarianten sind ''Bertha'', ''Pertha'', ''Percht'', ''Precht'' und ''Perscht''. [[Frau Holle]] ist auch unter den Bezeichnungen ''Hulda'', ''Holda'', ''Holte'' oder ''Huldre'' bekannt. |
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== Mythologische Erklärungen == |
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Klettern bedeutet aber auch das Er- oder Besteigen (etwa eines [[Baum]]es, einer [[Leiter]]) oder das Erklimmen (einer Stange, eines [[Maibaum]]s) usw. Das Wort selbst hängt mit „[[Klette]]“ zusammen. |
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[[Bild:Perchtenmaske.jpg|thumb|Perchtenmaske aus St.Johann/Pongau]] |
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== Varianten des Kletterns == |
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=== Freiklettern === |
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''Siehe auch:'' [[Freiklettern]] |
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Perchta bestraft (wie [[Frau Holle]]) Faulheit und auch unangebrachte Neugier. Die Bestrafung kann von einfachen [[Albtraum|Albträumen]] bis hin zum Aufschlitzen des Bauches (!) reichen. Der Bauch des Opfers wird dann gerne noch mit Steinen gefüllt, um es in einem [[Brunnen (Motiv)|Brunnen]] zu versenken. |
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Beim Freiklettern (engl. Free Climbing) darf zur Fortbewegung nur der Fels und der eigene Körper genutzt werden. Seil und technische Hilfsmittel dienen lediglich zur Sicherung gegen Abstürze (der Begriff bezeichnet also ''nicht'' das Klettern ohne Sicherung). Diese Art des Kletterns wurde schon seit Ende des [[19. Jahrhundert]]s in der [[Sächsische Schweiz (Klettergebiet)|Sächsischen Schweiz]] praktiziert und dort seitdem beibehalten. Von dort aus wurde es durch den Deutschamerikaner [[Fritz Wiessner]] in die [[USA]] „exportiert“. In Europa geriet das Freiklettern außerhalb der Sächsischen Schweiz mit dem aufkommenden Technischen Klettern ins Hintertreffen, und wurde erst in den [[1970er|70er]] und [[1980er|80er]] Jahren von den westeuropäischen Kletterern wiederentdeckt, die es in der Sächsischen Schweiz und den USA abgeschaut hatten. Es ist heute die populärste Form des Kletterns. |
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Zum Beispiel wird Kindern, die ihr Zimmer nicht aufräumen wollen, angedroht, dass Frau Perchta ihnen in der Nacht den Bauch mit den nicht aufgeräumten Dingen füllen wird. |
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Zudem kann Perchtas Atem töten oder blenden. |
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Umgekehrt werden Fleiß und Hilfsbereitschaft belohnt. Neben vollen Spulen, goldenen Fäden und Flachknoten für Spinnerinnen gibt es auch Münzen, die Mägde in Eimern (vorwiegend am Brunnen) finden. Wo die Vegetationsdämonie von der Figur der Perchta und (vorwiegend) der Hulda assimiliert wird, kann bei den Begünstigten das Wachstum des Getreides beeinflusst, das Feld umgepflügt oder das Korn geschnitten werden. |
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Mit der Zeit haben sich im Freiklettern verschiedene [[Schwierigkeitsskala (Klettern)|Schwierigkeitsskalen]] und [[Begehungsstil]]e entwickelt, um Leistungen unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen vergleichbar zu machen. Die in Deutschland üblichen Bewertungsskalen sind die [[UIAA]]-Skala, die momentan von römisch I bis XI reicht und die Französische Skala von 1 bis momentan 9b. In der Sächsischen Schweiz existiert eine Eigene Skala, die zur Zeit bis XIIb reicht. Die wichtigsten und allgemein anerkannten Begehungsstile sind in aufsteigender Reihenfolge ihrer Schwierigkeit: Rotpunkt, Flash, On Sight. |
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Im Freiklettern lassen sich verschiedene Varianten unterscheiden: |
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Der Brunnen oder ein Teich sind auch die Orte, an dem Perchta die noch nicht geborenen Seelen hütet <small>(vgl. Grimm, ''Sagen'' 4,4 ; ''Myth.'', 1, 222)</small>. Die Pflanze der Perchta-Hulda ist der [[Holunder]]strauch; Perchta straft jeden, der einen Hollerstrauch fällt oder beschneidet. Während die schwarze [[Katze (Figur)|Katze]], die die Hulda oft begleitet, oder der [[Holunder|Holunderstrauch]] auf die Übernahme [[Heidentum|heidnischer]] Attribute hinweisen, deuten der [[Marienkäfer]] und der [[Rose (Symbol)|Rosenstrauch]], an dem Hulda ihren Schleier trocknet, auf die zunehmende christliche Überformung der Mythe. |
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[[Bild:Hallenklettern-aussen.jpg|thumb|Außenseite einer Kletterhalle]] |
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==== Sportklettern ==== |
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''Siehe auch:'' [[Sportklettern]] |
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Die Perchta wird – als ''Butzebercht'' – dann auch als altes, verwahrlostes Weib dargestellt, das einen verkrüppelten (vom Spinnen zu groß geratenen oder auch enten- oder gänseförmigen) Fuß hat, wie die alten Frauen in dem Märchen ''[[Die drei Spinnerinnen]]''. Die Attribute überschneiden sich hier mit denen der [[Hexe (Figur)|Hexe]]nfigur des Volksglaubens. Das männliche Pendant der Butzebercht ist dann der [[Butzemann]]. Seltener findet sich eine mit Rüstung versehene Eiserne Perchta. In der [[Christianisierung|christianisierten]] Form werden der Perchta zunehmend Attribute der [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] beigefügt. Die in dieser Form auch als ''Weiße Frau'' bekannte Perchta wird nun auch als Führerin einer Schar unschuldiger Kinder vorgestellt. Ihr Tag ist vornehmlich der [[6. Januar]] ([[Epiphanias]] bzw. [[Dreikönigstag]]). Auftritte sind aber auch [[Ostern]] oder zum Beginn des [[Fasching]]s möglich. Perchta wie Hulda fahren dann durch Lüfte und müssen besänftigt werden, was bei der Perchta vor allem mit Bier und Kuchen möglich ist. |
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Das Sportklettern ist eine Variante des Freikletterns, bei der der sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Sportkletterrouten sind meist mit zahlreichen fest angebrachten [[Sicherungspunkt]]en abgesichert, um das Risiko bei einem Sturz zu minimieren. Der Kletterer kann daher gefahrlos bis an seine Leistungsgrenze gehen und sich voll auf seine [[Klettertechnik]] konzentrieren. Sportklettern wird sowohl an künstlichen Anlagen ([[Kletterhalle]]) als auch an natürlichen Felsen, in so genannten [[Klettergarten|Klettergärten]], betrieben. Die Athleten können sich in nationalen und internationalen Wettkämpfen messen. |
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Ursprünglich scheint die Perchta (ahd. "peraht" = hell, glänzend) zur [[Wilde Jagd|Wilden Jagd]] gehört zu haben, war also eine Tote Seele (ein [[Dämon]], [[Geist]] oder [[Irrlicht]]) <small>(vgl. HDA 5, 1782ff.)</small>. Zuerst scheint es sich dabei um eine Gruppe von Geistern gehandelt zu haben, aus denen dann zunehmend ein einzelner hervortrat. Dennoch sind die Perchten, die in der '''Wilden Percht''' durch die Lüfte schwirren, noch lange als Begleiterin der dann schon exponierten Perchta bekannt. Sie treiben im [[Aberglaube|Aberglauben]] vor allem in den [[Rauhnächte|Rauhnächten]] ihr Unwesen <small>(vgl. Grimm, ''Myth.'', 1, 224)</small>. |
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==== Alpinklettern ==== |
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''Siehe auch:'' [[Alpinklettern]] |
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Perchta und Hulda sind auch dämonische [[Spinnen (Motiv)|Spinnerinnen]], die mit den [[Schicksalsfrauen]] der nordischen Mythologie, den [[Norne]]n in Zusammenhang stehen. Ihre [[Attribut]]e sind ein Wollknäuel, das niemals zu Ende geht und eine Spindel. Man stellt sie auch mit der Mythengestalt [[Nerthus]] zusammen. In der Figur der Perchta finden sich auch Attribute der germanischen Gottheit [[Frigga]] wieder. Perchta findet sich seltener auch als [[Zwerg (Mythologie)|Zwergenkönigin]] oder Königin der Heimchen. Attribute einer Wintergöttin finden sich im Märchen von ''[[Frau Holle]]''. Gerade in den Rauhnächten wird die Perchta so zur Erklärung für Sturm, Regen und Schnee. |
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Beim Alpinklettern steht im Gegensatz zum Sportklettern nicht so sehr die sportliche Herausforderung das Ziel dar, sondern man will den Gipfel eines Berges erreichen. Dabei müssen in der Regel mehrere [[Seillänge]]n hohe [[Felswand|Felswände]] oder Pfeiler überwunden werden. Da die Kletterer je nach Erreichbarkeit und Ausmaß der Wand ganz oder teilweise auf sich allein gestellt sind, sind eine sorgfältige [[Route]]nplanung und -Auswahl sowie Kenntnisse in [[Stand (Klettern)|Standplatzbau]], [[Abseilen]] und [[Bergung]]stechniken erforderlich. Auch wenn das Alpinklettern dem Freiklettern zuzuordnen ist, kann es nötig sein, technische Kletterei anzuwenden, um an Stellen, für die der Kletterer keine frei kletterbare Lösung findet, nicht unnötig Zeit zu verlieren und so die [[Seilschaft]] in Gefahr zu bringen. |
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Die Namensähnlichkeit zwischen Frau Perchta und [[Knecht Ruprecht]] lässt eine Verbindung zwischen den beiden Figuren erahnen. Dafür spricht auch ihr belohnendes bzw. bestrafendes Verhalten sowie dass beide bevorzugt in den Wintermonaten auftreten. |
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Durch die immer bessere Ausrüstung und den gestiegenen Leistungsstand der Kletterer hält der Sportgedanke inzwischen auch im Alpinklettern Einzug, was sich in der Spielform des sogenannten Alpinen Sportkletterns äußert. Hier wird versucht, die Leistungsgrenze auch in alpinen Mehrseillängenrouten immer weiter nach oben zu verschieben. |
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==== Bouldern ==== |
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''Siehe auch:'' [[Bouldern]] |
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Siehe auch unter: |
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Bouldern ist das Klettern an Felsblöcken (engl: Boulder) in Absprunghöhe. Eine Seilsicherung ist hierzu nicht notwendig, zur Dämpfung von Stürzen werden [[Crashpad]] genannte Matten verwendet. Zusätzlich zu Crashpads kann die Hilfestellung eines oder mehrerer Sicherungspartner, Spotter genannt, nötig sein. Dieser hat ''nicht'', wie man auf den ersten Blick denken könnte, die Aufgabe, den Kletterer bei einem Sturz aufzufangen; der Spotter soll lediglich sicherstellen, dass der Kletterer sicher auf dem Crashpad landet und nicht umfällt oder stolpert. Beim Bouldern liegt der Schwerpunkt auf der Lösung kurzer, nur wenige Züge langer sogenannter „(Boulder-)Probleme“, die teilweise schwierige, selbst innerhalb des Kletterns ungewöhliche Bewegungsabläufe erfordern. Es kann neben der Ausübung an Naturfelsen auch an Kunstwänden gebouldert werden, außerdem ist es eine Disziplin des Wettkampfkletterns. |
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*[http://www.jahreskreis.info/files/rauhnaechte.html Percht - Rauhnächte] |
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*[http://www.jahreskreis.info/files/koenige.html Percht - Dreikönig] |
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*[http://www.jahreskreis.info/files/nikolaus.html Percht - Nikolausbräuche] |
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== Geschichte des Perchten-Brauchtums == |
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=== Technisches Klettern === |
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Beim [[technisches Klettern|technischen Klettern]] werden das [[Kletterseil|Seil]] und eine Vielzahl von Hilfsmitteln - bis hin zu Trittleitern und Steigklemmen - zur Fortbewegung benutzt. Diese Art des Kletterns entstand in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg und erreichte in den Sechziger Jahren ihren Höhepunkt und blieb bis in die [[1970er|70er]] und [[1980er|80er]] Jahre sehr populär. |
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Die Percht als Teil der [[Wilde Jagd|Wilden Jagd]] war bereits in der [[Antike]] fester Bestandteil der Neujahrszeremonien. Mit der zunehmenden [[Christianisierung]] im Alpenraum zu Beginn des [[Mittelalter|Mittelalters]] wurde die Perchta-Holla dann zunehmend zur Gestalt der "domina Berchta", einer Personifierung der Trägheit und Verschwendungssucht. |
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=== Einseiltechnik (SRT) === |
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Eine Übertragung des Namens der Perchta auf die sie begleitenden [[Dämon|Dämonen]] und [[Geist|Geister]] findet man erstmals im 16. Jh.. Deren wildes Treiben wurde in den folgenden Jahrhunderten allerdings zunehmend als unchristlicher [[Aberglaube]] abgetan und es gab Anstrengungen seitens der [[katholische Kirche|katholischen Kirche]] dieses Brauchtum zu unterbinden. |
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Früher wurden viele [[Höhle|Höhlen]] mit Hilfe von Leitern und Strickleitern erforscht. Allerdings war diese Art der [[Speläologie|Höhlenbefahrung]] sehr aufwendig und schwierig. Auch mit den Techniken des alpinen Kletterns stieß man schnell an Grenzen. Lediglich aus dem Bereich des technischen Klettern konnten viele Techniken übernommen werden. Viele Ausrüstungsteile waren für den Einsatz in Höhle nicht geeignet und so entstand im Laufe der Zeit eine neue Art der technischen Kletterei – die [[Einseiltechnik]]. |
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Eine [[Renaissance]] erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der [[Säkularisation]] und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jh. |
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Obwohl mit „Einseiltechnik“ ein deutschsprachiger Begriff existiert wird auch im deutschen Sprachraum meistens die englische Abkürzung SRT (Englisch für „single rope technique“) verwendet. |
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== Perchtenlaufen heutzutage == |
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Die grundlegende Ausrüstung besteht aus Höhlensitzgurt, [[Klettergurt|Brustgurt]], Sicherungsset (Cowtail), [[Seilklemme|Bruststeigklemme]], [[Seilklemme|Handsteigklemme]] mit Fußschlinge und Abseilgerät. Zum Auf- und Absteigen in Schächten werden installierte [[Statikseil|Statikseile]] benutzt. |
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[[Bild:Kloassa.jpg|thumb|right|Klossatreiben (5./6. Dezember im Allgäu und ganzen Alpenland)]] |
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[[Bild:Perchten1.jpg|thumb|Figur aus dem Kärntner Perchten-Brauchtum]] |
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Vermehrt bis in die 50er Jahre und vereinzelt noch heute finden sich in manchen Orten in Süddeutschland und den Alpen die Perchtenläufe, insbesondere in der Zeit um den 5. Dezember und in der Nachweihnachtszeit (den sogenannten 12 [[Rauhnächte]]n von Heiligabend bis Dreikönigstag). Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten. |
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In Salzburg wurde das Fest der Perchta [[1941]] zum letzten Mal mit Masken gefeiert. So genannte Schönperchten ([[Tresterer]]) finden sich noch heute in [[Zell am See]], [[Stuhlfelden]] und [[Unken]]. Neben den Schönperchten treten auch Schiachperchten (von bair. ''schiach'' = „hässlich“) auf, die eine hässliche oder greuliche Maske tragen. Auch in Bayern finden noch heute z. B. in [[Nonn]] bei [[Bad Reichenhall]] und im [[Rupertiwinkel]] in [[Ainring]] und [[Laufen (Salzach)]] Perchtenläufe statt. In [[Kirchseeon]] bei München wurde, angeregt durch ältere Überlieferungsfragmente, das Perchtenlaufen ab 1954 wieder zum jährlichen Brauch. Am bekanntesten ist der Pongauer Perchtenlauf. Dieser findet abwechselnd in den vier Gemeinden: St.Johann/Pg, Altenmarkt, Bischofshofen und Bad Gastein am 6.Jänner statt. Nachweislich wurden die ersten Perchtenläufe schon vor 1850 ausgetragen. Zu sehen sind unter anderem Tafelperchten, Kappenperchten, [[Habergoaß]], dem Bären mit Treiber, dem Rettenbachbock, Werchmandln sowie dem Jäger und Wilderer und dem Teufelsbrünnljäger als Figuren. Die [[Wilde Jagd]] findet noch immer in einem der Orte rund um den [[Untersberg]] ([[Großgmain]], [[Viehausen]], [[Maxglan]], [[Morzg]], [[Grödig]], [[Anif]], [[Marzoll]] oder in [[Leopoldskron]]-Moos) ihre Darstellung. Und [[Schnabelperchten]] kennen [[Rauris]], Wörth und [[Bad Gastein]]. Viele dieser Perchtaufführungen sind aber eher als touristische Attraktion, denn als lebendiges Brauchtum zu bewerten. Es existieren jedoch noch eine Vielzahl von sogenannten ''Passen'', Vereinigungen, die Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten. |
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== Freiklettern und Sportklettern (Free Climbing) == |
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{{Überarbeiten}} |
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[[Bild:Kumbtverschneidung 2357.jpg|thumb|Felsenklettern in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]]]] |
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Das klassische freie Klettern (engl: Free Climbing) wird an natürlichen Felsen betrieben. In der Regel sind die Kletterrouten mit Normal-, Bohr- sowie Klebehaken ausgestattet oder müssen selbst mit Klemmkeilen oder ähnlichem abgesichert werden. |
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Im Gebiet des österr. Salzkammergut und im steir. Ennstal lebt das Perchten-Brauchtum auch noch fort. Am Abend des 6. Jänner kann sich jeder, der Lust und Laune dazu hat, als Percht verkleiden, um dann von Haus zu Haus zu ziehen, wo Ihm, je nach Laune des Besitzers, Einlass gewährt wird und er reichlich bewirtet wird, oder nicht. Als "Verkleidung" dienen meist alte Stofffetzen (diese, oder im Hinterberg speziell Rosshaare, bedecken auch das Gesicht), als Außnahme gilt Altaussee, wo es auch sog. "Pelzperchten" ("Bärigln") gibt. Der Percht "kontrolliert" das Haus auf Sauberkeit - ganz im Sinne der Frau Perchta-Sage - und darf, während er sein Gesicht noch verborgen hält, kein Wort sprechen. Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, mit der der Winter "ausgetrieben" werden soll. Der Besuch von Perchten wird im Volksmund als glücksbringendes Omen hochgehalten. |
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=== Klettervarianten mit Sicherung === |
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Üblicherweise klettern Anfänger zuerst mit Toprope-Sicherung. Danach folgt meist der Nachstieg in längeren Touren und der Vorstieg an der Kunstwand oder im Fels. |
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Das Perchtenlaufen vermischt sich inzwischen mehr und mehr mit einem anderen Brauch der Alpenregion, dem [[Krampus|Krampuslaufen]]. |
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==== Toprope ==== |
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:Beim [[Toprope]]klettern läuft das Sicherungsseil vom Sichernden nach oben, dort durch eine Umlenkung und wieder nach unten zum Kletternden. Das Sicherungsseil kommt also von oben; daher kommt auch der englische Name. Wenn man beim Topropeklettern stürzt, fällt man nicht tief und wird aufgrund der Seildehnung sanft aufgefangen. Die Sturzhöhe ist hauptsächlich abhängig von der Länge und Elastizität des Seils sowie dem Durchhang des Seils, genannt Schlappseil. |
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In Österreich ist zum Perchtenbrauchtum ein sehr interessanter, aktueller Dokumentarfilm zum Perchten- und Krampusbrauchtum gedreht worden. "Von einer, die auszog das Gruseln zu lernen" (Österreich 2005) berichtet erfrischend unkonventionell von Akteuren und Machern eines Brauches, der zum Event geworden ist. |
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:Nachdem man das Ende der Route erreicht hat (oder man keine Lust, Zeit oder Kraft mehr hat) wird man vom Sichernden abgelassen. Man „setzt sich ins Seil“ und der Sichernde lässt das Seil langsam durch das Sicherungsgerät laufen. |
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== Liste der Perchtengestalten == |
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:Wenn man das erste Mal Toprope klettert, sollte man erst mal dicht über dem Boden üben, wie man sich ins Seil setzt. Es erfordert eine gewisse Überwindung, mit den Händen die Griffe loszulassen und sein Gewicht dem Seil anzuvertrauen. Manchen Anfängern fällt das leichter, wenn sie sich mit einer Hand am Seil festhalten und dann erst die Griffe loslassen. |
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[[Image:Perchtenkostuem_ausseer_land.jpg|thumb|150px|<small>Perchtenkostüm aus dem Ausseerland</small>]] |
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:Toprope wird als Sicherungsform oft in Kletterhallen oder Klettergärten angewendet. Der sportliche Wert des Topropekletterns wird im Vergleich zum Vorstiegsklettern als gering angesehen, was aber nicht heißt, dass es keinen Spaß macht. Fast alle Kletterer machen ihre ersten Klettererfahrungen mit Topropesicherung. Außerdem ist es üblich, schwierige Routen Toprope auszubouldern (d. h. die einzelnen Kletterzüge auszuprobieren, bevor man die ganze Route klettert). |
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*Frau Bercht |
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*Berigl |
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*Bechtra |
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*Berchtlmuada |
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*Bechtrababa |
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*Lutzl |
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*Sampa |
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*Stampa |
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*Zamperin |
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*Zampermuada |
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*Perschtln |
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*Pudelfrau |
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*Pudelmuatta |
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*Rauweib |
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*Hovangoas |
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*Läufer |
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*Scheller |
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*Tamperer |
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*Hexe |
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== Siehe auch == |
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:Wenn man zu zweit (in „Zweierseilschaft“) oder zu dritt („Dreierseilschaft“) klettert, steigt der erste Kletterer vor. Sobald er einen Standplatz (Stelle im Fels mit Möglichkeit zum Sichern, z. B. Klebehaken) erreicht und eingerichtet hat, können die weiteren Kletterer nachsteigen. |
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[[Mühlbacher Holzmusik]], [[Sternsinger]], [[Glöckler]], [[Frau Holle]] ([[Grimms Märchen]]), [[Volkstum]], [[Krampus]], [[Winterbrentlerin]] |
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:Beim [[Nachstieg]] kommt das Seil wie beim Topropeklettern von oben. Trotzdem sind Stürze nicht so harmlos wie beim Topropeklettern. (Gestuftes Gelände, Quergang mit Pendler, Schlappseil und Seildehnung) |
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== Weblinks == |
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:Bei [[Vorstieg|Vorstiegen]] wird man vom Sicherungspartner von dem Punkt aus gesichert, an dem man mit dem Klettern nach oben oder seitlich beginnt. Somit wird von unten oder eher seitlich gesichert. In gewissen Abständen hängt man das Seil in Zwischensicherungen ein. Zwischensicherungen können entweder bereits vorhanden sein (Ringe, Haken) oder müssen vom Vorsteiger selber gelegt werden ([[Klemmkeil|Klemmkeile]], [[Friend|Friends]], [[Knotenschlinge]]n). Im Falle eines Sturzes stürzt man dabei dann nur so weit unter die letzte Zwischensicherung, bis das Seil gestrafft ist. Sturztiefe = Seildehnung + [(Schlappseil plus den Abstand von der letzten Zwischensicherung zur Sturzstelle) x 2]. Die gefährlichste Situation ist damit prinzipiell dann gegeben, wenn noch keine Zwischensicherung eingehängt ist. Hier kann es zu Stürzen mit Bodenkontakt oder dem maximalen [[Sturzfaktor]] 2 kommen, falls man am Sichernden vorbei stürzen kann. |
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*[http://www.perchten.at www.perchten.at] Internationale Vereinsübergreifende Linksammlung zu Perchtenvereinen |
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:Am harmlosesten sind Stürze im Vorstieg bei eingehängter Zwischensicherung in stark überhängenden Gelände, da man dort frei fällt und nirgends anschlägt. In sehr einfachem, gestuftem Gelände sollte man hingegen nach Möglichkeit nicht stürzen, da man Wand- oder Bodenkontakt bekommt, bevor das Seil gestrafft ist. |
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{{Commons|Perchta}} |
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=== Klettern in besonderem Gelände === |
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== Literatur == |
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Das [[Bigwall-Klettern]] ist das Beklettern sehr hoher Felswände wie z. B. denen im [[Yosemite-Nationalpark|Yosemite Valley]] in den USA, in [[Norwegen]] oder in [[Pakistan]]. |
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[[Bild:Felsenklettern im Nationalpark Paklenica, Kroatien.JPG|thumb|200px|right| Ganzjähriges Felsenklettern im [[Nationalpark Paklenica]], Kroatien]] |
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In der Regel ist das Bigwall-Klettern nur zum großen Teil technisch durchzuführen. Auch wenn die gestiegenen Leistungen der Spitzenkletterer dazu geführt haben, dass einige der ehemaligen Techno-Linien im Yosemite mittlerweile frei geklettern werden konnten, so ist aufgrund der Kompaktheit des Felses - meistens Granit - die freie Begehung für die meisten Aspiranten eine Utopie. Da das technische Klettern sehr viel zeitaufwändiger als eine freie Begehung ist und zudem eine Unmenge an Material erfordert, kann es erforderlich sein, Lebensmittel und Übernachtungsmaterial mitzunehmen, um in der Wand übernachten zu können. |
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*Felix Müller; Ulrich Müller: [http://www.fmueller.net/krampus_de.html Percht und Krampus, Kramperl und Schiach-Perchten.] In: Ulrich Müller; Werner Wunderlich (Hrsg.): Mittelalter-Mythen 2. Dämonen-Monster-Fabelwesen. St. Gallen 1999, S. 449 - 460. |
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==== Eisklettern ==== |
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:[[Eisklettern]] ist das Klettern an Eisformationen wie z.B. gefrorenen Wasserfällen. Die Kletterer verwenden [[Steigeisen (Schuh)|Steigeisen]] und [[Eisgerät]]e, um sich im Eis festzuhalten. |
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==== Klettersteig-Klettern ==== |
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:[[Klettersteig]]e sind mit fest angebrachten Sicherungsmitteln wie Leitern und Stahlseilen gesicherte Kletter- oder Wanderwege. Der Kletterer ist durch eine Sicherheitsvorrichtung - dem [[Klettersteigset]] - mit dem Stahlseil oder der Leiter verbunden. Im Gegensatz zum Freiklettern am Felsen kommt man beim Klettersteig kaum in direkten Kontakt mit dem Felsen. Es werden, wie gesagt, die technischen Hilfsmittel zur Fortbewegung verwendet. |
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[[Kategorie:Slawische Mythologie]] |
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[[Image:Free climbing 20060701.jpg|thumb|right|[[Top rope|Top-rope-Klettern]] an der Mauer der [[Hohenzollernbrücke]] in Köln]] |
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[[Kategorie:Germanische Mythologie]] |
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==== Mixed- Klettern ==== |
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[[Kategorie:Volksglaube]] |
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:Mixed- Klettern ist die jüngste Spielform des Eis- (Wasserfall-) Kletterns, bei der man sich mit Eisgeräten und Steigeisen in Fels und Eis bewegt. Zum Beispiel werden überhängende Felszonen durchklettert, indem die Eisgeräte auf Felsleisten aufgelegt oder in Rissen verklemmt werden, und auf diese Art wird ein freihängender Eiszapfen erreicht und dann erklettert. |
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[[Kategorie:Feste und Brauchtum]] |
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[[Kategorie:Volkskunde]] |
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[[Kategorie:Dämonologie]] |
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[[en:Perchta]] |
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==== Höhlenklettern ==== |
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:Der Begriff '[[Höhlenklettern]]' wird umgangssprachlich für die Fortbewegung in einer Höhle verwendet und ist kein definierter Kletterstil. Es kann sich dabei einfach nur um laufen und [[Schluf|schlufen]] handeln. Genauso können einfache Stellen [[Freiklettern|frei geklettert]] werden oder es kommen auch Strick- und Aluleitern zum Einsatz. Zum Befahren von Schächten wird die [[Einseiltechnik]] verwendet. Das Höhlenklettern verfolgt kein wissenschaftliches Ziel wie die [[Speläologie]]. |
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==== Buildering/Gebäudeklettern ==== |
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:Das [[Buildering|Gebäudeklettern]] (engl. ''buildering'') findet – nicht selten illegal – an Fassaden und architektonischen Monumenten statt. Bekanntester Vertreter dieser Art zu Klettern ist der Franzose [[Alain Robert]], der zudem in der Regel auch [[Free Solo]] klettert. |
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=== Bewertung von Kletterrouten === |
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Die Schwierigkeiten verschiedener [[Kletterroute]]n werden durch [[Schwierigkeitsskala (Klettern)|Schwierigkeitsskalen]] vergleichbar. |
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Der Erstbegeher einer Route bewertet ihre subjektive Schwierigkeit nach einer der regional gebräuchlichen Bewertungsskalen. In Deutschland ist zur Einteilung die [[UIAA]]-Skala üblich, die im Augenblick von 1 (extrem leicht) bis 11 (extrem schwer) reicht. Die einzelnen Grade werden noch mit Minus (leichter) und plus (schwerer) unterteilt. Im Osten Deutschlands, vor allem in der Sächsischen Schweiz und im [[Zittauer Gebirge]], ist die in [[Römische Ziffern|römischen Ziffern]] geschriebene sächsische Skala üblich, die nach oben offen ist und derzeit bis zum XII. Grad reicht; hierbei wird ab dem VII. Grad in a, b und c unterschieden. In anderen Ländern sind oft andere Schwierigkeitseinteilungen üblich. Sehr bekannt ist auch die französische Skale die von 3a bis zur Zeit 9b+ geht. Alle Stufen sind in a, b und c unterteilt, ein + bedeutet eine schwerere Schwierigkeit. |
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== Andere Kletterarten == |
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Andere Kletterarten sind beispielsweise: [[Baumklettern]], [[Speedklettern]], [[Aktionsklettern]] oder auch Stangen- und Seilklettern (Seilklettern war zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrfach olympische Disziplin) |
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== Klettern und Risiko == |
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Klettern gilt oft als eine besonders gefährliche Beschäftigung, da hin und wieder in den Medien von Todesfällen berichtet wird. Auch die Darstellung besonders spektakulärer und risikoreicher Kletteraktionen in den Medien könnte zu dieser Einschätzung beigetragen haben. Kletterer vertreten dagegen die Auffassung, dass ihre Sportart durch die korrekte Anwendung und Verbesserung der [[Klettersicherung|Sicherungstechnik]] sehr sicher ausgeübt werden kann. |
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Tatsächlich ist die Anzahl der schweren Unfälle im Vergleich zur Anzahl der Kletterer gering <!--Quelle? Was ist "gering"?-->. Dies gilt insbesondere für das Sportklettern, das meist an gut abgesicherten Routen betrieben wird. Hauptunfallquelle ist menschliches Versagen, Seilrisse kommen unter normalen Bedingungen im Klettergarten und sachgemässem Gebrauch seit vielen Jahren nicht mehr vor. Zudem zeigen die Statistiken, dass die meisten Unfälle nicht während des Kletterns am Fels, sondern beim Anmarsch oder am Fuß des Berges/Felses passieren. |
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Um das Risiko eines Unfalls zu minimieren, wird dazu geraten, die Sicherheitstechnik sorgfältig zu erlernen und die anerkannten Sicherheitsregeln zu beachten. Informationen hierzu erhält man bei den Sektionen der verschiedenen [[Alpenverein]]e ([[Deutscher Alpenverein]]; [[Österreichischer Alpenverein]]; [[Südtiroler Alpenverein]]; [[Schweizer Alpen-Club]]). Zusätzlich bietet der Deutsche Alpenverein seit Anfang 2005 die Möglichkeit seine Fähigkeiten beim Sichern und Klettern durch eine Prüfung bestätigen zu lassen. Wer die Prüfung besteht erhält den sog. [[Kletterschein]]. |
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== Umweltschutz == |
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Da das Klettern traditionell in der freien Natur ausgeübt wird und [[Fels]]en oft empfindliche [[Ökosystem]]e beherbergen, kam es mit zunehmender Popularität der Sportart zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen der Kletterer und Umweltschutzbelangen. Vertreter des [[Umweltschutz]]es verweisen darauf, das die Felsen oft empfindliche [[Biotop]]e bilden und die Heimat seltener Tiere, vor allem von Vögeln, seien. Dem Umweltschutzaspekt sei der Vorrang zu geben und das Erholungsinteresse der Kletterer müsse im Zweifel dahinter zurücktreten. Im Extremfall wird die Meinung vertreten, das Klettern sollte nur an künstlichen Anlagen ausgeübt werden, um die Natur so stark wie möglich zu schonen. |
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Viele Kletterer vertreten dagegen die Meinung, dass Umweltschutz und Klettern schon mit relativ geringen Einschränkungen für die Kletterer vereinbar sind. Gerade die Ausübung des Sportes in der freien Natur fördere eine Verbundenheit mit der Natur und das Interesse an deren Erhaltung. Bei der Einführung von Umweltschutzmaßnahmen solle man deshalb auf die Interessen der Kletterer Rücksicht nehmen. Insgesamt solle das Klettern möglichst wenig reguliert werden und notwendige Einschränkungen (wie zum Beispiel die Sperrung von Felsen) sollen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Interessenvertretungen der Kletterer, wie der [[Deutscher Alpenverein|Deutsche Alpenverein]] ([[Deutscher Alpenverein|DAV]]), versuchen Kompromisslösungen (zum Beispiel im [http://www.alpenverein.de/pdf/amicaro/pdf631.pdf Leitbild Klettern]) zu erarbeiten, bei denen der Erhaltung von Klettermöglichkeiten ebenso Rechnung getragen wird wie dem Umweltschutz. |
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Die Lage in der Bundesrepublik ist im Augenblick uneinheitlich. Während in einigen [[Klettergebiet]]en fast alle Felsen komplett gesperrt wurden - so etwa in [[Nordrhein-Westfalen]] - ist in anderen Regionen das Klettern recht ungehindert möglich. Anderswo wurden Kompromisslösungen, wie zeitlich und räumlich beschränkte Kletterverbote oder ein freiwilliger Verzicht, gefunden, so etwa in der [[Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] , wo gemeinsam mit der dortigen Nationalparkverwaltung Kletterkonzeptionen für alle Teilgebiete erarbeitet wurden und sich Kletterer auch aktiv an Schutzmaßnahmen - etwa durch Bewachung brütender [[Wanderfalke]]n an temporär gesperrten Klettergipfeln - beteiligen. |
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Aktuelle Informationen findet man beim [[Deutscher Alpenverein|DAV]], der auch eine Seite mit Kletterregelungen für alle deutschen Klettergebiete anbietet - [http://www.dav-felsinfo.de/ajaxdav/ Kletterregelungen in Deutschland] |
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== Weiteres == |
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Der Beitritt zu einem Verein ist zur Ausübung des Klettersports nicht notwendig. Wer sich gerne dem Klettern organisiert zuwenden will, kann einer der Sektionen des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] oder einer regionalen IG Klettern beitreten. Mittlerweile gibt es flächendeckend Kletterhallen, wo das Sportklettern und das Bouldern erlernt und trainiert werden kann. Auch einige Schulen stellen Kletterwände zur Verfügung und bieten Kletterunterricht an. |
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Zur besseren Orientierung am Fels stehen dem Kletterer [[Kletterführer]] zur Verfügung, die meist Anfahrtsskizzen, Wegbeschreibung, Routenauflistungen und möglicherweise zu beachtenden Kletterbeschränkungen beinhalten. |
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Diese Erschließung von Neurouten wird meist von lokal ansässigen Sportkletterern durchgeführt, die unbekletterten Fels mit [[Felshaken|Sicherungshaken]] versehen oder mit Klemmkeilen und Schlingen absichern. Bis zur erfolgreichen Durchsteigung einer Neuroute bezeichnet man diese als Projekt. Üblich ist es, ein Projekt durch ein kurzes Bändel im untersten Haken zu markieren, damit andere Kletterer wissen, dass sie diese Route noch nicht klettern können. Nach einer erfolgreichen Durchsteigung gibt der [[Erstbegehung|Erstbegeher]] der Route einen Namen und bewertet die Schwierigkeiten, um den Wiederholern einen Anhalt über den Charakter der Route geben zu können. Neurouten werden heute oftmals in Fachzeitschriften oder auf Internet-Kletterseiten veröffentlicht. |
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== Klettergebiete == |
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siehe [[Klettergebiet]] |
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== Verwandte Themen == |
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{{Wiktionary|klettern}} |
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'''Ausrüstung''' |
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* [[Kletterseil]], [[Sicherungsgerät]] |
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'''Vereine''' |
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* [[Deutscher Alpenverein]] (DAV) |
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* [[Oesterreichischer Alpenverein]] (OeAV) |
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* [[Schweizer Alpen-Club]] (SAC) |
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'''Weiteres''' |
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* [[Klettertraining]] |
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==Literatur== |
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* Hoffmann, Michael: Sicher sichern, Köngen: Panico 2006, ISBN 3936740186 |
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* Ogen, Jared: Big Wall Climbing: Elite Technique (Mountain Outdoors Experts), Mountaineers Books 2005, ISBN 0898867487 |
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* Neumann, U.; Goddard, D.: ''Lizenz zum Klettern'', Neuland Mediaworks, ISBN 3-9804809-0-9 |
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== Weblink == |
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{{Wikibooks|Klettern}} |
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* [http://www.climbing-onsight.com/ http://www.climbing-onsight.com - Deutsches Kletterportal mit vielen Bildern und Informationen über Klettergebiete] |
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* [http://dmoz.org/World/Deutsch/Sport/Klettern_und_Wandern/Klettern/ dmoz-Kategorie Klettern] |
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* [http://www.alpinisten.info/sicherheit.klettern.regeln.html Die Grundregeln für sicheres Klettern] |
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* [http://www.kletterwiki.de/ http://www.kletterwiki.de/ Klettermöglichkeiten in Deutschland] |
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* [http://www.stefanmang.at.tt/ Kletterbeschreibung & Trainingspläne] |
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* [http://www.overhang.at overhang.at - Österreichische Kletterseite mit Fotos und Videos] |
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* [http://www.udini.de udini.de - Deutsches Kletterportal mit Trainingstips, Topos, Fotos und Videos] |
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* [http://www.climbing.de Kletterportal mit sehr umfangreicher Routendatenbank] |
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[[Kategorie:Sportart]] |
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[[Kategorie:Klettern|!]] |
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[[ca:Escalada]] |
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[[cs:Horolezectví]] |
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[[da:Klatring]] |
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[[es:Escalada]] |
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[[fr:Escalade]] |
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[[zh:攀岩]] |
Version vom 7. Dezember 2006, 18:37 Uhr
Frau Perchta ist eine Sagengestalt, die sich in verschiedener Weise in der slawischen und nordischen Mythologie und im Volksglauben findet. Sie entspricht vermutlich der aus Grimms Märchen bekannten Frau Holle.
Die Bezeichnung »Perchta« findet sich eher im süddeutschen und alpenländischen (Berchtesgaden), aber auch im slawischen Raum, wohingegen »Holle« eher im norddeutschen und (seltener) auch im skandinavischen Raum zu finden ist.
Namensvarianten sind Bertha, Pertha, Percht, Precht und Perscht. Frau Holle ist auch unter den Bezeichnungen Hulda, Holda, Holte oder Huldre bekannt.
Mythologische Erklärungen

Perchta bestraft (wie Frau Holle) Faulheit und auch unangebrachte Neugier. Die Bestrafung kann von einfachen Albträumen bis hin zum Aufschlitzen des Bauches (!) reichen. Der Bauch des Opfers wird dann gerne noch mit Steinen gefüllt, um es in einem Brunnen zu versenken. Zum Beispiel wird Kindern, die ihr Zimmer nicht aufräumen wollen, angedroht, dass Frau Perchta ihnen in der Nacht den Bauch mit den nicht aufgeräumten Dingen füllen wird. Zudem kann Perchtas Atem töten oder blenden.
Umgekehrt werden Fleiß und Hilfsbereitschaft belohnt. Neben vollen Spulen, goldenen Fäden und Flachknoten für Spinnerinnen gibt es auch Münzen, die Mägde in Eimern (vorwiegend am Brunnen) finden. Wo die Vegetationsdämonie von der Figur der Perchta und (vorwiegend) der Hulda assimiliert wird, kann bei den Begünstigten das Wachstum des Getreides beeinflusst, das Feld umgepflügt oder das Korn geschnitten werden.
Der Brunnen oder ein Teich sind auch die Orte, an dem Perchta die noch nicht geborenen Seelen hütet (vgl. Grimm, Sagen 4,4 ; Myth., 1, 222). Die Pflanze der Perchta-Hulda ist der Holunderstrauch; Perchta straft jeden, der einen Hollerstrauch fällt oder beschneidet. Während die schwarze Katze, die die Hulda oft begleitet, oder der Holunderstrauch auf die Übernahme heidnischer Attribute hinweisen, deuten der Marienkäfer und der Rosenstrauch, an dem Hulda ihren Schleier trocknet, auf die zunehmende christliche Überformung der Mythe.
Die Perchta wird – als Butzebercht – dann auch als altes, verwahrlostes Weib dargestellt, das einen verkrüppelten (vom Spinnen zu groß geratenen oder auch enten- oder gänseförmigen) Fuß hat, wie die alten Frauen in dem Märchen Die drei Spinnerinnen. Die Attribute überschneiden sich hier mit denen der Hexenfigur des Volksglaubens. Das männliche Pendant der Butzebercht ist dann der Butzemann. Seltener findet sich eine mit Rüstung versehene Eiserne Perchta. In der christianisierten Form werden der Perchta zunehmend Attribute der Maria beigefügt. Die in dieser Form auch als Weiße Frau bekannte Perchta wird nun auch als Führerin einer Schar unschuldiger Kinder vorgestellt. Ihr Tag ist vornehmlich der 6. Januar (Epiphanias bzw. Dreikönigstag). Auftritte sind aber auch Ostern oder zum Beginn des Faschings möglich. Perchta wie Hulda fahren dann durch Lüfte und müssen besänftigt werden, was bei der Perchta vor allem mit Bier und Kuchen möglich ist.
Ursprünglich scheint die Perchta (ahd. "peraht" = hell, glänzend) zur Wilden Jagd gehört zu haben, war also eine Tote Seele (ein Dämon, Geist oder Irrlicht) (vgl. HDA 5, 1782ff.). Zuerst scheint es sich dabei um eine Gruppe von Geistern gehandelt zu haben, aus denen dann zunehmend ein einzelner hervortrat. Dennoch sind die Perchten, die in der Wilden Percht durch die Lüfte schwirren, noch lange als Begleiterin der dann schon exponierten Perchta bekannt. Sie treiben im Aberglauben vor allem in den Rauhnächten ihr Unwesen (vgl. Grimm, Myth., 1, 224).
Perchta und Hulda sind auch dämonische Spinnerinnen, die mit den Schicksalsfrauen der nordischen Mythologie, den Nornen in Zusammenhang stehen. Ihre Attribute sind ein Wollknäuel, das niemals zu Ende geht und eine Spindel. Man stellt sie auch mit der Mythengestalt Nerthus zusammen. In der Figur der Perchta finden sich auch Attribute der germanischen Gottheit Frigga wieder. Perchta findet sich seltener auch als Zwergenkönigin oder Königin der Heimchen. Attribute einer Wintergöttin finden sich im Märchen von Frau Holle. Gerade in den Rauhnächten wird die Perchta so zur Erklärung für Sturm, Regen und Schnee.
Die Namensähnlichkeit zwischen Frau Perchta und Knecht Ruprecht lässt eine Verbindung zwischen den beiden Figuren erahnen. Dafür spricht auch ihr belohnendes bzw. bestrafendes Verhalten sowie dass beide bevorzugt in den Wintermonaten auftreten.
Siehe auch unter:
Geschichte des Perchten-Brauchtums
Die Percht als Teil der Wilden Jagd war bereits in der Antike fester Bestandteil der Neujahrszeremonien. Mit der zunehmenden Christianisierung im Alpenraum zu Beginn des Mittelalters wurde die Perchta-Holla dann zunehmend zur Gestalt der "domina Berchta", einer Personifierung der Trägheit und Verschwendungssucht. Eine Übertragung des Namens der Perchta auf die sie begleitenden Dämonen und Geister findet man erstmals im 16. Jh.. Deren wildes Treiben wurde in den folgenden Jahrhunderten allerdings zunehmend als unchristlicher Aberglaube abgetan und es gab Anstrengungen seitens der katholischen Kirche dieses Brauchtum zu unterbinden. Eine Renaissance erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der Säkularisation und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jh.
Perchtenlaufen heutzutage


Vermehrt bis in die 50er Jahre und vereinzelt noch heute finden sich in manchen Orten in Süddeutschland und den Alpen die Perchtenläufe, insbesondere in der Zeit um den 5. Dezember und in der Nachweihnachtszeit (den sogenannten 12 Rauhnächten von Heiligabend bis Dreikönigstag). Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten.
In Salzburg wurde das Fest der Perchta 1941 zum letzten Mal mit Masken gefeiert. So genannte Schönperchten (Tresterer) finden sich noch heute in Zell am See, Stuhlfelden und Unken. Neben den Schönperchten treten auch Schiachperchten (von bair. schiach = „hässlich“) auf, die eine hässliche oder greuliche Maske tragen. Auch in Bayern finden noch heute z. B. in Nonn bei Bad Reichenhall und im Rupertiwinkel in Ainring und Laufen (Salzach) Perchtenläufe statt. In Kirchseeon bei München wurde, angeregt durch ältere Überlieferungsfragmente, das Perchtenlaufen ab 1954 wieder zum jährlichen Brauch. Am bekanntesten ist der Pongauer Perchtenlauf. Dieser findet abwechselnd in den vier Gemeinden: St.Johann/Pg, Altenmarkt, Bischofshofen und Bad Gastein am 6.Jänner statt. Nachweislich wurden die ersten Perchtenläufe schon vor 1850 ausgetragen. Zu sehen sind unter anderem Tafelperchten, Kappenperchten, Habergoaß, dem Bären mit Treiber, dem Rettenbachbock, Werchmandln sowie dem Jäger und Wilderer und dem Teufelsbrünnljäger als Figuren. Die Wilde Jagd findet noch immer in einem der Orte rund um den Untersberg (Großgmain, Viehausen, Maxglan, Morzg, Grödig, Anif, Marzoll oder in Leopoldskron-Moos) ihre Darstellung. Und Schnabelperchten kennen Rauris, Wörth und Bad Gastein. Viele dieser Perchtaufführungen sind aber eher als touristische Attraktion, denn als lebendiges Brauchtum zu bewerten. Es existieren jedoch noch eine Vielzahl von sogenannten Passen, Vereinigungen, die Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten.
Im Gebiet des österr. Salzkammergut und im steir. Ennstal lebt das Perchten-Brauchtum auch noch fort. Am Abend des 6. Jänner kann sich jeder, der Lust und Laune dazu hat, als Percht verkleiden, um dann von Haus zu Haus zu ziehen, wo Ihm, je nach Laune des Besitzers, Einlass gewährt wird und er reichlich bewirtet wird, oder nicht. Als "Verkleidung" dienen meist alte Stofffetzen (diese, oder im Hinterberg speziell Rosshaare, bedecken auch das Gesicht), als Außnahme gilt Altaussee, wo es auch sog. "Pelzperchten" ("Bärigln") gibt. Der Percht "kontrolliert" das Haus auf Sauberkeit - ganz im Sinne der Frau Perchta-Sage - und darf, während er sein Gesicht noch verborgen hält, kein Wort sprechen. Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, mit der der Winter "ausgetrieben" werden soll. Der Besuch von Perchten wird im Volksmund als glücksbringendes Omen hochgehalten.
Das Perchtenlaufen vermischt sich inzwischen mehr und mehr mit einem anderen Brauch der Alpenregion, dem Krampuslaufen.
In Österreich ist zum Perchtenbrauchtum ein sehr interessanter, aktueller Dokumentarfilm zum Perchten- und Krampusbrauchtum gedreht worden. "Von einer, die auszog das Gruseln zu lernen" (Österreich 2005) berichtet erfrischend unkonventionell von Akteuren und Machern eines Brauches, der zum Event geworden ist.
Liste der Perchtengestalten

- Frau Bercht
- Berigl
- Bechtra
- Berchtlmuada
- Bechtrababa
- Lutzl
- Sampa
- Stampa
- Zamperin
- Zampermuada
- Perschtln
- Pudelfrau
- Pudelmuatta
- Rauweib
- Hovangoas
- Läufer
- Scheller
- Tamperer
- Hexe
Siehe auch
Mühlbacher Holzmusik, Sternsinger, Glöckler, Frau Holle (Grimms Märchen), Volkstum, Krampus, Winterbrentlerin
Weblinks
- www.perchten.at Internationale Vereinsübergreifende Linksammlung zu Perchtenvereinen
Literatur
- Felix Müller; Ulrich Müller: Percht und Krampus, Kramperl und Schiach-Perchten. In: Ulrich Müller; Werner Wunderlich (Hrsg.): Mittelalter-Mythen 2. Dämonen-Monster-Fabelwesen. St. Gallen 1999, S. 449 - 460.