Wilhelm Kress und Kirschau: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Bild:1kress_portrait_pg_350.jpg|thumb|right|150px|Wilhelm Kress]] |
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|Wappen = Wappen Kirschau (Sachsen).svg |
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'''Wilhelm Kress''' (auch Wilhelm Kreß) (* [[29. Juli]] [[1836]] in [[Sankt Petersburg]]; † [[24. Februar]] [[1913]] in [[Wien]]) war ein [[Flugpionier]] und [[Konstrukteur]]. Er versuchte [[1901]] einen [[Motorflugzeug|Motorflug]] am Wienerwaldsee westlich von [[Wien]], allerdings kam das [[Wasserflugzeug]] dabei zu Schaden. |
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|lat_deg = 51 | lat_min = 6 |
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|lon_deg = 14 | lon_min = 25 |
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|Lageplan = Kirschau_in_BZ.PNG |
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|Bundesland = Sachsen |
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|Regierungsbezirk = Dresden |
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|Landkreis = Bautzen |
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|Höhe = 250 |
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|Fläche = 6.52 |
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|Einwohner = 2558 |
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|Stand = 2006-01-23 |
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|PLZ = 02681 |
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|PLZ-alt = |
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|Vorwahl = 03592 <small>(035938 in Bederwitz, Rodewitz und Sonnenberg)</small> |
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|Kfz = BZ |
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|Gemeindeschlüssel = 14 2 72 180 |
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|Gliederung = 4 [[Ortsteil]]e |
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|Straße = Zittauer Straße 5 |
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|Website = [http://www.kirschau.de/ www.kirschau.de] |
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|Bürgermeister = Dietmar Sußig |
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|Partei = |
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'''Kirschau''', [[Sorbische Sprache|sorbisch]] '''Korzym''', ist eine Gemeinde 8 km südlich der geschichtsträchtigen Kreisstadt [[Bautzen]] gelegen. |
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== Leben == |
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Kress erlernte den Beruf eines Klavierbauers und kam 1873 nach Wien, wo er [[1877]] das erste frei schwebende [[Drachenflieger]]modell zum Fliegen brachte. Bis dahin galt die Regel, dass nichts, was "schwerer als Luft" sei, fliegen könne. |
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[[Bild:Kirschau1.jpg|thumb|Ortskern mit Rathaus und Postamt]] |
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Er erfand um 1900 den [[Steuerknüppel]] zur kombinierten Steuerung. |
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== Geografie == |
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[[Bild:Wilhelm_Kress_Aeroplane_Wienerwaldsee_1901-10-03.jpg|thumb|left|300px| Kress'sche Drachenflieger am Wienerwaldsee]] |
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1898-1901 konstruierte er den Kress'schen Drachenflieger, ein motorbetriebenes Wasserflugzeug. Am [[3. Oktober]] [[1901]] startete Kress auf dem [[Wienerwaldsee|Wienerwald-Stausee]] als erster Österreicher einen Flugversuch, welcher aber wegen eines zu schweren [[Motor]]s misslang. |
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Kirschau liegt im [[Lausitzer Bergland]], eingebettet im Tal der [[Spree]] und der Pilke, zwischen dem [[Mönchswalder Berg]] (449 m) und dem Lärchenberg (354 m). |
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Der für den Flugversuch zu spät gelieferte Vierzylindermotor (35 PS) der Daimler-Motoren-Gesellschaft war doppelt so schwer wie vertraglich zugesichert. Außerdem wagte Kress wegen des unersetzlichen Motors nur Drehzahlen bis 500 U/min, wodurch nur etwa 15 PS zur Verfügung standen. Darum hoben sich die [[Schwimmer]] des Flugzeugs erst knapp vor dem gegenüberliegenden Ufer aus dem Wasser. Das war zwei Jahre vor dem Flug der [[Kitty Hawk]] der [[Gebrüder Wright]] ein beachtlicher Erfolg. Eine starke Windböe ließ das Wasserflugzeug beim vierten Versuch bei einer Wende kurz vor der Staumauer sinken. |
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Zu Kirschau gehören die Ortsteile [[Bederwitz]] (sorbisch ''Bjedrusk''), [[Kleinpostwitz]] (''Bójswecy''), [[Rodewitz|Rodewitz/Spree]] (''Rozwodecy'') und [[Sonnenberg (Sachsen)|Sonnenberg]] (''Słónčna Hora''). |
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Im Sommer 1902 wurde ein neuer Drachenflieger fertiggestellt, doch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten betreffend die Bespannung der Tragflächen und die Überführung auf den [[Neusiedlersee]] musste das Vorhaben eingestellt werden. Der Flugapparat wurde am 10. Oktober 1904 ins [[Arsenal (Wien)|Wiener Arsenal]] gebracht. |
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<!-- == Wappen == --> |
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== Geschichte == |
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1913 wurde am nördlichen Seeufer des Wienerwaldsees ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet (Bildhauer [[Rudolf von Weigl|Rudolf Freiherr von Weigl]]) und [[Tullnerbach]], in dessen Gemeindegebiet der See teilweise liegt, nahm die Kress'sche Luftschraube in das neue Gemeindewappen auf. Dort sind auch die Wilhelm Kress-Promenade und die Kressgasse nach ihm benannt. Weiters ist in [[Linz]], am [[Bindermichl]] der Kressweg nach ihm benannt. |
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*Im Jahr [[1352]] wurde Kirschau in Zusammenhang mit der Zerstörung der Burg Körse erstmals urkundlich erwähnt. |
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*Als im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] die Oberlausitz 1634 zu Sachsen kam, wurde Kirschau Grenzort. Es wurde eine Zollstation zum benachbarten [[Böhmen]] errichtet. |
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*Bis um 1845 war Kirschau ein unscheinbares und armes Dorf. Ausgelöst durch Gotthelf August Friese entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Kirschau eine bedeutende Grobgarnindustrie. Neben Packleinwand und Scheuertüchern waren es ab der Jahrhundertwende bunte Schlafdecken, die Kirschau einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bescherten. Auch weitere Industriezweige siedelten sich in Folgezeit an. Wegen des aufkommenden Wohlstandes wurde Kirschau „das Dorf mit den goldenen Dächern“ genannt. Der prächtige Ortskern und die zahlreichen Fabrikantenvillen erinnern heute noch an diese Blütezeit. |
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*Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die ortsansässigen Betriebe Volkseigentum. Als wichtigster Betrieb entstand durch den Zusammenschluss mehrerer Textilfirmen der [[Volkseigener Betrieb|VEB]] Vegro Kirschau. Durch die Herstellung von Scheuertüchern, Teppichböden und nicht zuletzt der berühmten Kirschauer Schlafdecken wurde Kirschau weit über die Grenzen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] hinaus bekannt. Ein weiterer wichtiger Betrieb war noch das Getriebewerk, ein Teilbetrieb des VEB [[Kombinat]] Fortschritt Landmaschinen [[Neustadt in Sachsen|Neustadt]], welches heute nicht mehr existiert. |
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*Seit der [[Wende (DDR)|Wende]] im Jahre 1989 existiert die Kirschauer Textilindustrie im kleinen Rahmen weiter. |
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*Heute ist das [[1998]] fertiggestellte Ganzjahresbad „Körse-Therme“ der Hauptanziehungspunkt für Besucher aus nah und fern. |
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<!-- == Wirtschaft == --> |
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<!-- === Verkehr === --> |
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<!-- === Ansässige Unternehmen === --> |
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<!-- == Öffentliche Einrichtungen == --> |
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<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == --> |
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<!-- === Eingemeindungen === --> |
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<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Museen === |
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Burgmuseum Kirschau |
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*Geschichte des Ortes und der Burg Körse |
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*Heimatstube mit funktionstüchtigem Handwebstuhl |
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=== Bauwerke === |
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''Siehe auch:'' [[Luftfahrt]], [[Geschichte der Luftfahrt]] |
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* [[Burg Körse|Burgruine Körse]] |
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* Dreiländerstein an der früheren Grenze zwischen [[Wilthen]] in [[Markgrafschaft Meißen |Meißen]], [[Schirgiswalde]] in [[Böhmen]] und Kirschau in der [[Oberlausitz |Lausitz]] ([[1746]]). |
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* Johanneskirche, eine [[1924]] eingeweihte [[evangelisch]]e Kuppelkirche im [[Jugendstil]] mit einem außergewöhnlichen Altarbild des Malers Bernhard Müller aus [[Dresden]]. |
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* Kuxloch, ein ca. 12 m langer sagenumwobener alter [[Stollen (Bergbau)|Bergbaustollen]] am Fuße des Burgberges. |
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* Deutscher Steig, ein noch erhaltenes malerisches Stück einer mittelalterlichen Handelsstraße. |
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* Ortskern mit prächtigen Jugendstilgebäuden. |
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* Ehemalige Fabrikantenvillen. |
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* Wagnerwehr, eine alte Wasserkraftanlage. |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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== Literatur == |
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* [[Hexenfeuer]] in der Walpurgisnacht |
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* ''Österreichisches Biographisches Lexikon'', Neue Deutsche Biographie. |
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* Jährliches Körsesingen auf der Burgruine |
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<!-- == Persönlichkeiten == --> |
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== Städtepartnerschaften == |
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* {{aeiou|.k/k818687.htm}} |
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*[[Denkingen]] |
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*[[Niederstetten]] |
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[[Kategorie:Luftfahrtpionier|Kress, Wilhelm]] |
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*[http://museen.smwk.sachsen.de/00000156.html Burgmuseum Kirschau] |
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[[Kategorie:Österreicher|Kress, Wilhelm]] |
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[[Kategorie:Geboren 1836|Kress, Wilhelm]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1913|Kress, Wilhelm]] |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Bautzen}} |
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[[Kategorie:Ort in Sachsen]] |
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{{Personendaten| |
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NAME=Kress, Wilhelm |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=[[Flugpionier]] und [[Konstrukteur]] |
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|GEBURTSDATUM=[[29. Juli]] [[1836]] |
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|GEBURTSORT=[[Sankt Petersburg]] |
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|STERBEDATUM=[[24. Februar]] [[1913]] |
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|STERBEORT=[[Wien]] |
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Version vom 7. Dezember 2006, 08:41 Uhr
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Kirschau, sorbisch Korzym, ist eine Gemeinde 8 km südlich der geschichtsträchtigen Kreisstadt Bautzen gelegen.

Geografie
Kirschau liegt im Lausitzer Bergland, eingebettet im Tal der Spree und der Pilke, zwischen dem Mönchswalder Berg (449 m) und dem Lärchenberg (354 m).
Zu Kirschau gehören die Ortsteile Bederwitz (sorbisch Bjedrusk), Kleinpostwitz (Bójswecy), Rodewitz/Spree (Rozwodecy) und Sonnenberg (Słónčna Hora).
Geschichte
- Im Jahr 1352 wurde Kirschau in Zusammenhang mit der Zerstörung der Burg Körse erstmals urkundlich erwähnt.
- Als im Dreißigjährigen Krieg die Oberlausitz 1634 zu Sachsen kam, wurde Kirschau Grenzort. Es wurde eine Zollstation zum benachbarten Böhmen errichtet.
- Bis um 1845 war Kirschau ein unscheinbares und armes Dorf. Ausgelöst durch Gotthelf August Friese entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Kirschau eine bedeutende Grobgarnindustrie. Neben Packleinwand und Scheuertüchern waren es ab der Jahrhundertwende bunte Schlafdecken, die Kirschau einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bescherten. Auch weitere Industriezweige siedelten sich in Folgezeit an. Wegen des aufkommenden Wohlstandes wurde Kirschau „das Dorf mit den goldenen Dächern“ genannt. Der prächtige Ortskern und die zahlreichen Fabrikantenvillen erinnern heute noch an diese Blütezeit.
- Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die ortsansässigen Betriebe Volkseigentum. Als wichtigster Betrieb entstand durch den Zusammenschluss mehrerer Textilfirmen der VEB Vegro Kirschau. Durch die Herstellung von Scheuertüchern, Teppichböden und nicht zuletzt der berühmten Kirschauer Schlafdecken wurde Kirschau weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannt. Ein weiterer wichtiger Betrieb war noch das Getriebewerk, ein Teilbetrieb des VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt, welches heute nicht mehr existiert.
- Seit der Wende im Jahre 1989 existiert die Kirschauer Textilindustrie im kleinen Rahmen weiter.
- Heute ist das 1998 fertiggestellte Ganzjahresbad „Körse-Therme“ der Hauptanziehungspunkt für Besucher aus nah und fern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Burgmuseum Kirschau
- Geschichte des Ortes und der Burg Körse
- Heimatstube mit funktionstüchtigem Handwebstuhl
Bauwerke
- Burgruine Körse
- Dreiländerstein an der früheren Grenze zwischen Wilthen in Meißen, Schirgiswalde in Böhmen und Kirschau in der Lausitz (1746).
- Johanneskirche, eine 1924 eingeweihte evangelische Kuppelkirche im Jugendstil mit einem außergewöhnlichen Altarbild des Malers Bernhard Müller aus Dresden.
- Kuxloch, ein ca. 12 m langer sagenumwobener alter Bergbaustollen am Fuße des Burgberges.
- Deutscher Steig, ein noch erhaltenes malerisches Stück einer mittelalterlichen Handelsstraße.
- Ortskern mit prächtigen Jugendstilgebäuden.
- Ehemalige Fabrikantenvillen.
- Wagnerwehr, eine alte Wasserkraftanlage.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Hexenfeuer in der Walpurgisnacht
- Jährliches Körsesingen auf der Burgruine