St. Quirinus (Dottendorf) und Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Dottendorf Kirche.jpg|mini|hochkant|St. Quirinus Dottendorf]] |
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'''Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik''' lautet die offizielle Bezeichnung eines [[Kunstmuseum|Kunst-]], [[Liste von Literaturmuseen|Literatur-]] und [[Liste von Musikmuseen|Musikmuseums]] in [[Dresden]]. Das 1981<ref>{{Webarchiv|url=http://www.stmd.de/kuegelgenhaus-staendige-a |wayback=20121110185105 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2022-03-13 02:07:41 InternetArchiveBot }}</ref> eröffnete Museum befindet sich in der ehemaligen Wohnung des Malers [[Gerhard von Kügelgen]] und ist Künstlern aus der Epoche der [[Romantik]] und deren Werken gewidmet. Es gehört zu den [[Museen der Stadt Dresden]] und ist auch unter seinem früheren Namen '''Museum zur Dresdner Frühromantik''' bekannt. |
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'''St. Quirinus''' ist die [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] [[Pfarrkirche]] von [[Dottendorf]], einem Ortsteil von [[Bonn]]. |
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== Gebäude == |
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[[Datei:Hauptstraße mit Kuegelgenhaus 2011.jpg|mini|[[Hauptstraße (Dresden)|Hauptstraße]] mit Kügelgenhaus 2011, im Hintergrund der Turm der [[Dreikönigskirche (Dresden)|Dreikönigskirche]]]] |
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Eine dem heiligen [[Stephanus]] geweihte mittelalterliche Kirche bestand seit dem 11. Jahrhundert auf dem Gelände der [[Burg Dottendorf]]. Seit dem 17. Jahrhundert stand die Kirche unter dem [[Patrozinium]] des heiligen [[Quirinus von Neuss]], von dessen Tochter [[Balbina von Rom|Balbina]] Reliquien erworben wurden. Im Zuge der napoleonischen Neuordnung des rheinischen Pfarrsystems wurde 1804 die Pfarrei aufgelöst und als [[Filialkirche]] der Pfarrei St. Nikolaus in [[Kessenich (Bonn)|Kessenich]] zugewiesen. |
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[[Datei:Kersting - Atelier des Malers Gerhard von Kügelgen.jpg|miniatur|hochkant|[[Georg Friedrich Kersting]]s Gemälde „Atelier des Malers Gerhard von Kügelgen“ diente als Vorlage zur originalgetreuen Nachgestaltung der Atelierräume Kügelgens für die heutige Ausstellung.]] |
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[[Datei:Georg Friedrich Kersting - Die Stickerin - 1. Fassung.jpg|miniatur|upright|Das Gemälde „[[Die Stickerin]]“ von Georg Friedrich Kersting zeigt [[Louise Seidler]] in einem der heutigen Ausstellungsräume.]] |
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[[Datei:GerhardVonKügelgen.jpg|miniatur|upright|[[Gerhard von Kügelgen]]]] |
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Das [[Museum]] befindet sich im sogenannten Kügelgenhaus an der [[Hauptstraße (Dresden)|Hauptstraße]] 13 im Stadtteil [[Innere Neustadt]] im Zentrum. Dabei ist es in den Räumen der ehemaligen Wohnung [[Gerhard von Kügelgen]]s und seiner Familie (u. a. der durch seine Erinnerungen und auch als Maler bekannte Sohn [[Wilhelm von Kügelgen]]) im zweiten Stockwerk dieses Gebäudes untergebracht. Das Kügelgenhaus liegt in der Nachbarschaft der [[Dreikönigskirche (Dresden)|Dreikönigskirche]] und wurde 1697 bis 1699 als dreigeschossiges Gebäude im Stil des [[Dresdner Barock]] errichtet, später aufgestockt und mit einem Türmchen versehen. Damit fügt es sich in die Umgebung mit ihren [[barock]]en [[Bürgerhaus|Bürgerhäusern]] ein, die für das Gebiet der benachbarten [[Königstraße (Dresden)|Königstraße]] ortstypisch sind. |
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Unmittelbar unterhalb der [[Dachtraufe]] erstreckt sich über die gesamte Breite der Hauptfassade der [[Wahlspruch]]: „AN GOTTES SEGEN IST ALLES GELEGEN“. In früherer Zeit, etwa ab 1730, wurde das ehemalige Wohngebäude deshalb als „Haus Gottessegen“ bezeichnet. Von baukünstlerischem Wert und eine besondere Sehenswürdigkeit sind die originalen [[Holzbalkendecke]]n mit ihren [[Emblem (Kunstform)|emblematischen]] Malereien aus dem 17. Jahrhundert in zwei Räumen des Museums, die unter einer später eingezogenen Stuckdecke die Zeit überdauert hatten. Sie wurden bei der Renovierung des Hauses in den Jahren 1974 bis 1980 im Rahmen der Wiederbebauung des Gebietes Neustädter Markt und Hauptstraße wiedergefunden. |
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Ab 1860 bestanden Bemühungen zur Wiederbegründung der Pfarrei, die am 13. September 1870 durch den Kölner Erzbischof [[Paulus Melchers]] erfolgte. Am 19. August 1888 wurde der Grundstein zum Kirchenneubau gelegt, der am 23. Juli 1891 durch Weihbischof [[Anton Fischer (Kardinal)|Anton Fischer]] geweiht wurde. Nach Fertigstellung des Kirchenbaus wurde 1895 die [[Romanik|romanische]] Quirinuskirche niedergelegt. |
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Weitere [[Liste der Museen in Dresden|Dresdner Museen]] in der Umgebung sind das [[Erich Kästner Museum]], das [[Kunsthaus Dresden]] sowie die Museen im [[Jägerhof (Dresden)|Jägerhof]] und dem [[Japanisches Palais|Japanischen Palais]]. |
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In den Jahren 1966 bis 1968 durch fanden ein Umbau und eine Erweiterung der Kirche statt. |
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== Ausstellung == |
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Die Ausstellung des Museums erstreckt sich über neun Räume. Sie thematisiert die Zeit des ausgehenden 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um die [[Romantik]], die eine für Dresden bedeutsame kultur- und geistesgeschichtliche Epoche darstellt. Sie besaß eine Ausstrahlung weit über die damaligen Stadtgrenzen hinaus; mehrere bedeutende Künstler dieser Zeit wirkten damals in Dresden. Die Vorstellung ihrer Leben und Werke ist Gegenstand des Museums, das ein weites Themengebiet von der [[Philosophie]] und [[Literatur]] über die [[Malerei]] bis hin zur [[Musik der Romantik]] behandelt. Außerdem dokumentiert die Ausstellung die politische und wirtschaftliche Situation während dieser Epoche und das Wohnen in der [[Biedermeier]]zeit. |
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Die von [[Gerhard Franz Langenberg]] entworfene Kirche stellte in ihrer ursprünglichen Gestalt eine in den Formen des [[Rheinischer Übergangsstil|Rheinischen Übergangsstils]] in [[Backstein]] erbaute [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] mit polygonal geschlossenen [[Querhaus]]armen, einem [[Chor (Architektur)|Chor]] und einem turmbekrönten [[Westbau]] dar. Der Kirchenraum ist im [[gebundenes System|gebundenen System]] kreuzrippengewölbt, der [[Obergaden]] zeigt die charakteristischen Fächerfenster des Übergangsstils. |
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In einem der Räume wird der Kunstmäzen [[Christian Gottfried Körner]] mit dem Künstlerkreis vorgestellt, der sich um ihn bildete. Zu diesem gehörte unter anderem [[Friedrich Schiller]]. Insofern ergänzt sich der betreffende Raum thematisch mit der Ausstellung des [[Schillerhäuschen]]s im Stadtteil [[Loschwitz]]. Porträts [[Anton Graff]]s runden diesen Ausstellungsbereich ab. Behandelt wird auch die mit Körner verschwägerte Malerin, Zeichnerin und Kopistin [[Dora Stock]], deren Werke teilweise während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] verlorengingen. Sie waren im ehemaligen [[Körnermuseum]] ausgestellt, das sich nur wenige 100 Meter südwestlich des Kügelgenhauses am früheren Kohlmarkt befand, und viele von ihnen verbrannten 1945 bei der Zerstörung des Museums durch die [[Luftangriffe auf Dresden]]. Ein Teil von Stocks künstlerischer und schriftlicher Hinterlassenschaft wird im Kügelgenhaus gezeigt, ein Teil des Schriftgutes befindet sich im [[Stadtarchiv Dresden]]. |
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Bei der Erweiterung der Kirche in den Jahren 1966 bis 1968 durch [[Werner Ingendaay]] wurde die bisherige [[Orientierung (Architektur)|Orientierung]] nach Süden aufgegeben und durch die traditionelle Ausrichtung nach Osten ersetzt. Dafür wurden der alte Chor und der westliche Querschiffsarm abgebrochen und ein neues Hauptschiff mit zahlreichen kleineren Fenstern errichtet. Zugleich wurde das bisherige Hauptportal mit einem massiven Betonfenster geschlossen. |
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Vorgestellt wird im Museum auch die Familie von Kügelgen mit ihren Gästen, zu denen unter anderem auch [[Johann Wolfgang von Goethe]] und [[Caspar David Friedrich]] zählten. Nach einem Gemälde von [[Georg Friedrich Kersting]] wurde das Atelier [[Gerhard von Kügelgen]]s nachgestaltet und gehört heute zu den besonderen Attraktionen des Museums. Im einstigen Salon der Familie von Kügelgen, dem größten Raum des Museums, finden regelmäßig kleine Veranstaltungen statt. |
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Neben dem Leben und Werk führender Schriftsteller der [[Frühromantik]] wie [[Ludwig Tieck]], [[Novalis]], der Brüder [[Friedrich Schlegel|Friedrich]] und [[August Wilhelm Schlegel]] sowie [[Wilhelm Heinrich Wackenroder]] wird auch das Schaffen der romantischen Maler [[Caspar David Friedrich]], [[Philipp Otto Runge]] und [[Carl Gustav Carus]] im Museum dargestellt. Weitere Räume befassen sich mit dem Wirken der Komponisten [[E. T. A. Hoffmann]], [[Robert Schumann]] und [[Richard Wagner]] in Dresden. Auch [[Carl Maria von Weber]] wird vorgestellt, obgleich ihm ebenfalls in Dresden mit dem [[Carl-Maria-von-Weber-Museum]] im Stadtteil [[Hosterwitz]] eine eigene Dauerausstellung gewidmet ist. |
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Seit März 2007 befindet sich im Museum eine Teilkopie der [[Sixtinische Madonna|Sixtinischen Madonna]] von [[Raffael]], deren Original sich in der [[Gemäldegalerie Alte Meister]] der [[Staatliche Kunstsammlungen Dresden|Staatlichen Kunstsammlungen Dresden]] auf der anderen Elbseite befindet. Ein weiterer Bereich des Museums befasst sich mit der Geschichte des Stadtteils [[Innere Neustadt]], der aus dem ehemals selbstständigen rechtselbischen [[Altendresden]] hervorging. |
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== Geschichte == |
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Das am Ende des 17. Jahrhunderts im [[Barock]]-Stil errichtete Wohnhaus bewohnte der Maler [[Gerhard von Kügelgen]] mit seiner Familie vom Spätsommer 1808 bis zu seiner Ermordung im März 1820. Er empfing darin zahlreiche Persönlichkeiten, darunter [[Johann Wolfgang von Goethe]]. Dieser saß Kügelgen hier unter anderem für ein Porträt Modell und beobachtete am 24. April 1813 von einem Fenster der Kügelgenschen Wohnung im zweiten Stockwerk aus den Einmarsch [[Alexander I. (Russland)|Zar Alexanders I. von Russland]] und [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|König Friedrich Wilhelms III. von Preußen]] in Dresden. Kügelgens Sohn, der Maler [[Wilhelm von Kügelgen]], schilderte in seinem 1870 posthum veröffentlichten Buch ''Jugenderinnerungen eines Alten Mannes'' unter anderem das gesellige Leben seiner Familie im Kügelgenhaus, die Gäste und deren gemeinsame Erörterungen über kunsttheoretische und geschichtliche Themen. |
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Durch die [[Luftangriffe auf Dresden]] wurde das Gebäude 1945 leicht in Mitleidenschaft gezogen. Seine Renovierung erfolgte erst im Zuge des Wiederaufbaus der [[Hauptstraße (Dresden)|Hauptstraße]] Ende der 1970er Jahre. Der Dresdner Kunsthistoriker [[Karl-Ludwig Hoch]] regte 1978 die Einrichtung eines Romantik-Museums im Kügelgenhaus an, das dann im März 1981 als „Museum zur Dresdner Frühromantik“ eröffnet wurde. Die Konzeption für die Ausstellung wurde vom Kunsthistoriker und Romantik-Spezialist [[Hans Joachim Neidhardt|Hans-Joachim Neidhardt]] gemeinsam mit dem Lehrer und Literaturwissenschaftler [[Günter Klieme]] entwickelt. Erst später erfolgte die Umbenennung in die heutige Bezeichnung. Heute gehört es zu den [[Museen der Stadt Dresden]]. |
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== Ausstattung == |
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Die mittelalterliche Quirinuskirche besaß vier Memoriensteine des 11. und 12. Jahrhunderts, die nach deren Abbruch in das [[LVR-LandesMuseum Bonn]] gelangten.<ref>Helga Giersiepen: ''Die Inschriften der Stadt Bonn'' (Deutsche Inschriften Bd. 50). Reichert-Verlag, Wiesbaden 2000, Nr. 7, 9, 14, 16. ISBN 978-3-89500-157-4 [https://www.inschriften.net/bonn/inschriften/nr/di050-0014.html?tx_hisodat_sources%5BitemsPerPage%5D=10&tx_hisodat_sources%5BorderBy%5D=10&tx_hisodat_sources%5BascDesc%5D=10&tx_hisodat_sources%5BcurrentItem%5D=15&tx_hisodat_sources%5Baction%5D=show&tx_hisodat_sources%5Bcontroller%5D=Sources&cHash=a417a5f934330ccc0930ac1e4fafdb5b online]</ref> Nicht erhalten sind die Hosanna- oder Evangelistenglocke von 1444 sowie eine 1653 von Claudius Lamiral aus einer älteren Glocke umgegossene Stephanus- und Quirinusglocke. |
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== Literatur == |
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* Günter Klieme, Hans-Joachim Neidhardt: ''Museum zur Dresdner Frühromantik.'' München/Berlin 1999, ISBN 3-422-06251-3 ([http://www.stmd.de/kuegelgenhaus-publikation Museumsführer]) |
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Die [[Orgel]] der Dottendorfer Pfarrkirche wurde in den Jahren 1968–1971 von der Firma [[Romanus Seifert & Sohn]] in [[Kevelaer]] unter Verwendung des [[Prospekt (Orgel)|Prospekts]] der Vorgängerorgel erbaut und 1978 um sechs Register erweitert, wobei die Register des 1. [[Manual (Musik)|Manuals]] im neuerbauten unteren Gehäusebereich, die des 2. Manuals im historischen oberen Gehäusebereich untergebracht sind. Die Orgel besitzt die folgende [[Disposition (Orgel)|Disposition]]:<ref>Angaben zur Orgel auf der Website der [https://www.kirchenbonnsued.de/pfarrverband/choere/orgeln/st.-quirinus/index.html Kirchengemeinde]</ref> |
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* Hartmut Freytag, Dietmar Peil (Hrsg.): ''Das Kügelgenhaus in Dresden und seine emblematische Deckendekoration''. München 2000, ISBN 3-87707-568-1 (siehe [http://harms.userweb.mwn.de/ hier]) |
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* Wilhelm von Kügelgen: ''Jugenderinnerungen eines alten Mannes.'' Dresden 2005, ISBN 978-3-91-018487-9 |
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|colspan="3"| ''' I Manual''' C–g<sup>3</sup> |
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| 1. || Offenflöte || 8′ |
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| 2. || Liebl. Gedackt || 8′ |
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| 3. || Principal || 4′ |
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| 4. || Quintadena || 4′ |
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| 5. || Oktave || 2′ |
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| 6. || Sifflöte || {{Bruch|1|1|3}}′ |
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| 7. || Scharff IV || |
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| 8. || Sesquialter II || |
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| 9. || Trompete || 8′ |
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| || ''Tremulant'' |
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|colspan="3"| ''' II Manual''' C–g<sup>3</sup> |
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| 10 || Holzgedackt || 8′ |
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| 11. || Weidenpfeife || 8′ |
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| 12. || Blockflöte || 4′ |
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| 13. || Gemshorn || 4′ |
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| 14. || Principal || 2′ |
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| 15. || Cymbel II|| |
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| 16. || Rohrschalmei || 2′ |
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| || ''Tremulant'' |
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|colspan="3" | '''Pedal''' C–g<sup>1</sup> |
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| 17. || Subbaß || 16′ |
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| 18. || Offenbaß || {{0}}4′ |
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| 19. || Piffaro || {{0}}2′ + 4′ |
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| 20. || Trichterdulcian || 16′ |
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* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' II/I, I/P, II/P |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat| |
{{Commonscat|Kügelgenhaus}} |
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* [http://www.stmd.de/kuegelgenhaus-staendige-a Homepage] |
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* [https://www.kirchenbonnsued.de/pfarrverband/st.-quirin/index.html Website der Kirchengemeinde] |
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* [http://www.museen-dresden.de/index.php?lang=de&node=kuegelgenhaus Museen der Stadt Dresden: Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik] |
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* [https://www.erzbistum-koeln.de/kirche_vor_ort/service_pfarrgemeinden/kunstdenkmalpflege/objekt-des-monats/Ein-Prachteinband-von-Mechthild-Baumann-in-St.-Quirinus-Bonn-Dottendorf/ Ein Prachteinband von Mechthild Baumann in St. Quirinus, Bonn-Dottendorf] |
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* [http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/museen.htm#romantikmuseum dresden-und-sachsen.de] |
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* [http://www.kulturbox.de/museen/dresden/?vo_id=_SAG04FC0K kulturbox.de] |
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* [http://www.stadtwikidd.de/wiki/K%C3%BCgelgenhaus Kügelgenhaus] im Stadtwiki Dresden |
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== Fußnoten == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Schriftstellermuseum]] |
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[[Kategorie:Kunstmuseum in Dresden]] |
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[[Kategorie:Museen der Stadt Dresden]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Denkmalgeschütztes Bauwerk in Dresden]] |
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[[Kategorie:Literatur (Dresden)]] |
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[[Kategorie:Musik (Dresden)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Gerhard von Kügelgen]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Gegründet 1981]] |
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[[Kategorie:Disposition einer Orgel]] |
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[[Kategorie:Kirchengebäude in Europa]] |
Version vom 1. August 2024, 14:34 Uhr

Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik lautet die offizielle Bezeichnung eines Kunst-, Literatur- und Musikmuseums in Dresden. Das 1981[1] eröffnete Museum befindet sich in der ehemaligen Wohnung des Malers Gerhard von Kügelgen und ist Künstlern aus der Epoche der Romantik und deren Werken gewidmet. Es gehört zu den Museen der Stadt Dresden und ist auch unter seinem früheren Namen Museum zur Dresdner Frühromantik bekannt.
Gebäude




Das Museum befindet sich im sogenannten Kügelgenhaus an der Hauptstraße 13 im Stadtteil Innere Neustadt im Zentrum. Dabei ist es in den Räumen der ehemaligen Wohnung Gerhard von Kügelgens und seiner Familie (u. a. der durch seine Erinnerungen und auch als Maler bekannte Sohn Wilhelm von Kügelgen) im zweiten Stockwerk dieses Gebäudes untergebracht. Das Kügelgenhaus liegt in der Nachbarschaft der Dreikönigskirche und wurde 1697 bis 1699 als dreigeschossiges Gebäude im Stil des Dresdner Barock errichtet, später aufgestockt und mit einem Türmchen versehen. Damit fügt es sich in die Umgebung mit ihren barocken Bürgerhäusern ein, die für das Gebiet der benachbarten Königstraße ortstypisch sind.
Unmittelbar unterhalb der Dachtraufe erstreckt sich über die gesamte Breite der Hauptfassade der Wahlspruch: „AN GOTTES SEGEN IST ALLES GELEGEN“. In früherer Zeit, etwa ab 1730, wurde das ehemalige Wohngebäude deshalb als „Haus Gottessegen“ bezeichnet. Von baukünstlerischem Wert und eine besondere Sehenswürdigkeit sind die originalen Holzbalkendecken mit ihren emblematischen Malereien aus dem 17. Jahrhundert in zwei Räumen des Museums, die unter einer später eingezogenen Stuckdecke die Zeit überdauert hatten. Sie wurden bei der Renovierung des Hauses in den Jahren 1974 bis 1980 im Rahmen der Wiederbebauung des Gebietes Neustädter Markt und Hauptstraße wiedergefunden.
Weitere Dresdner Museen in der Umgebung sind das Erich Kästner Museum, das Kunsthaus Dresden sowie die Museen im Jägerhof und dem Japanischen Palais.
Ausstellung
Die Ausstellung des Museums erstreckt sich über neun Räume. Sie thematisiert die Zeit des ausgehenden 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um die Romantik, die eine für Dresden bedeutsame kultur- und geistesgeschichtliche Epoche darstellt. Sie besaß eine Ausstrahlung weit über die damaligen Stadtgrenzen hinaus; mehrere bedeutende Künstler dieser Zeit wirkten damals in Dresden. Die Vorstellung ihrer Leben und Werke ist Gegenstand des Museums, das ein weites Themengebiet von der Philosophie und Literatur über die Malerei bis hin zur Musik der Romantik behandelt. Außerdem dokumentiert die Ausstellung die politische und wirtschaftliche Situation während dieser Epoche und das Wohnen in der Biedermeierzeit.
In einem der Räume wird der Kunstmäzen Christian Gottfried Körner mit dem Künstlerkreis vorgestellt, der sich um ihn bildete. Zu diesem gehörte unter anderem Friedrich Schiller. Insofern ergänzt sich der betreffende Raum thematisch mit der Ausstellung des Schillerhäuschens im Stadtteil Loschwitz. Porträts Anton Graffs runden diesen Ausstellungsbereich ab. Behandelt wird auch die mit Körner verschwägerte Malerin, Zeichnerin und Kopistin Dora Stock, deren Werke teilweise während des Zweiten Weltkriegs verlorengingen. Sie waren im ehemaligen Körnermuseum ausgestellt, das sich nur wenige 100 Meter südwestlich des Kügelgenhauses am früheren Kohlmarkt befand, und viele von ihnen verbrannten 1945 bei der Zerstörung des Museums durch die Luftangriffe auf Dresden. Ein Teil von Stocks künstlerischer und schriftlicher Hinterlassenschaft wird im Kügelgenhaus gezeigt, ein Teil des Schriftgutes befindet sich im Stadtarchiv Dresden.
Vorgestellt wird im Museum auch die Familie von Kügelgen mit ihren Gästen, zu denen unter anderem auch Johann Wolfgang von Goethe und Caspar David Friedrich zählten. Nach einem Gemälde von Georg Friedrich Kersting wurde das Atelier Gerhard von Kügelgens nachgestaltet und gehört heute zu den besonderen Attraktionen des Museums. Im einstigen Salon der Familie von Kügelgen, dem größten Raum des Museums, finden regelmäßig kleine Veranstaltungen statt.
Neben dem Leben und Werk führender Schriftsteller der Frühromantik wie Ludwig Tieck, Novalis, der Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel sowie Wilhelm Heinrich Wackenroder wird auch das Schaffen der romantischen Maler Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und Carl Gustav Carus im Museum dargestellt. Weitere Räume befassen sich mit dem Wirken der Komponisten E. T. A. Hoffmann, Robert Schumann und Richard Wagner in Dresden. Auch Carl Maria von Weber wird vorgestellt, obgleich ihm ebenfalls in Dresden mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum im Stadtteil Hosterwitz eine eigene Dauerausstellung gewidmet ist.
Seit März 2007 befindet sich im Museum eine Teilkopie der Sixtinischen Madonna von Raffael, deren Original sich in der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auf der anderen Elbseite befindet. Ein weiterer Bereich des Museums befasst sich mit der Geschichte des Stadtteils Innere Neustadt, der aus dem ehemals selbstständigen rechtselbischen Altendresden hervorging.
Geschichte
Das am Ende des 17. Jahrhunderts im Barock-Stil errichtete Wohnhaus bewohnte der Maler Gerhard von Kügelgen mit seiner Familie vom Spätsommer 1808 bis zu seiner Ermordung im März 1820. Er empfing darin zahlreiche Persönlichkeiten, darunter Johann Wolfgang von Goethe. Dieser saß Kügelgen hier unter anderem für ein Porträt Modell und beobachtete am 24. April 1813 von einem Fenster der Kügelgenschen Wohnung im zweiten Stockwerk aus den Einmarsch Zar Alexanders I. von Russland und König Friedrich Wilhelms III. von Preußen in Dresden. Kügelgens Sohn, der Maler Wilhelm von Kügelgen, schilderte in seinem 1870 posthum veröffentlichten Buch Jugenderinnerungen eines Alten Mannes unter anderem das gesellige Leben seiner Familie im Kügelgenhaus, die Gäste und deren gemeinsame Erörterungen über kunsttheoretische und geschichtliche Themen.
Durch die Luftangriffe auf Dresden wurde das Gebäude 1945 leicht in Mitleidenschaft gezogen. Seine Renovierung erfolgte erst im Zuge des Wiederaufbaus der Hauptstraße Ende der 1970er Jahre. Der Dresdner Kunsthistoriker Karl-Ludwig Hoch regte 1978 die Einrichtung eines Romantik-Museums im Kügelgenhaus an, das dann im März 1981 als „Museum zur Dresdner Frühromantik“ eröffnet wurde. Die Konzeption für die Ausstellung wurde vom Kunsthistoriker und Romantik-Spezialist Hans-Joachim Neidhardt gemeinsam mit dem Lehrer und Literaturwissenschaftler Günter Klieme entwickelt. Erst später erfolgte die Umbenennung in die heutige Bezeichnung. Heute gehört es zu den Museen der Stadt Dresden.
Literatur
- Günter Klieme, Hans-Joachim Neidhardt: Museum zur Dresdner Frühromantik. München/Berlin 1999, ISBN 3-422-06251-3 (Museumsführer)
- Hartmut Freytag, Dietmar Peil (Hrsg.): Das Kügelgenhaus in Dresden und seine emblematische Deckendekoration. München 2000, ISBN 3-87707-568-1 (siehe hier)
- Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Dresden 2005, ISBN 978-3-91-018487-9
Weblinks
- Homepage
- Museen der Stadt Dresden: Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik
- dresden-und-sachsen.de
- kulturbox.de
- Kügelgenhaus im Stadtwiki Dresden
Fußnoten
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 10. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 51° 3′ 36″ N, 13° 44′ 34″ O