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Flachkollektor und Jean Loret: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Jean-Marie Loret''' (*[[18. März]] [[1918]] [nach anderen Angaben [[25. März]]] in [[Seboncourt]] bei [[Saint Quentin]] in der [[Picardie]]; † [[1985]] in Saint Quentin) war ein französischer [[Eisenbahn]]arbeiter und ein vermeintlicher Sohn [[Adolf Hitler]]s. Die These des "Hitlersohns" war vor allem in den späten 1970ern sehr verbreitet. Der Urheber und maßgebliche Verfechter der These von der Verbindung Loret-Hitler war und ist der Historiker Werner Maser. Masers Ansicht stellt in der historischen Forschung jedoch eine Minderheitenmeinung dar: die Mehrheit der Historiker die sich mit dem Thema befasst haben, so unter anderem [[Anton Joachimsthaler]] ("Korrektur einer Biographie. Adolf Hitler, 1908-1920", München 1989, S. 162-64), Timothy Ryback und Ian Kershaw (Hitler-Biografie; Bd. 1, Note 116 zu Kapitel 3), halten eine Vaterschaft Hitlers für extrem unwahrscheinlich.
Als '''Flachkollektor''' wird ein bestimmter Bautyp von [[Sonnenkollektor]]en bezeichnet. Flachkollektoren werden in der Regel zur Erwärmung [[Wasser]] verwendet.


==Biografie Lorets==
Auf dem [[Deutschland|deutschen]] [[Markt]], dem bei weitem größten in [[Europa]], dominieren Flachkollektoren gegenüber [[Vakuumröhrenkollektor]]en etwa im Verhältnis 9:1. Technisch unterscheiden sie sich von diesen im Wesentlichen durch die [[Wärmedämmung|Isolierung]] des [[Absorber (Solartechnik)|Absorbers]].
Jean-Marie Loret wurde am 18. März 1918 in Seboncourt als Jean-Marie Lobjoie geboren. Die Mutter des unehelichen Kindes war Charlotte Lobjoie (1899/1900 - 1948/1951 [?]), die Tochter eines ortsansässigen [[Metzger]]s. Laut dem Eintrag im Geburtsregister seiner Heimatstadt war der Vater Lorets ein nicht identifizierter deutscher Weltkriegssoldat. Da Adolf Hitler sich 1917 in Saint Quentin aufgehalten hat (?) wurde verschiedentlich über eine Vaterschaft Hitlers spekuliert.


Charlotte Lobjoie wird in verschiedenen Quellen der Beruf einer Tänzerin zugeschrieben, wobei unklar bleibt ob sie dies bereits 1916/1917 gewesen ist. Ihren Sohn gab sie früh in ein Waisenhaus. Nach seiner Adoption durch ein Ehepaar namens Loret nahm er dessen Familiennamen an.
Die Isolationswirkung wird bei Vakuumröhrenkollektoren durch ein [[Vakuum]] in einer Glasröhre erreicht, welches einen Wärmetransport durch [[Konvektion]] vollständig unterbindet.
Fraglich ist allerdings die langfristige Lecksicherheit z.B. durch Mikrorisse oder Diffusion, insbesondere, wenn auf das Einbringen eines gasadsorbierenden [[Getter]] verzichtet wird.


Bereits als Kind wusste Loret, nach Eigenaussage, dass er der Sohn eines deutschen Soldaten war, hatte jedoch keinen Ansatzpunkt bezüglich der Identität seines Vaters. 1948, so behauptete er später (Autobiographie S. 127-149), habe ihm seine Mutter auf dem Sterbebett enthüllt, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei.
Flachkollektoren nutzen herkömmliche [[Isoliermaterial]]ien, zum Beispiel [[Mineralwolle]], [[Polyurethan]]-Schaum und andere. Diese Isolierung ist weniger effizient als ein Vakuum, daher werden größere Kollektorflächen benötigt, um vor allem bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen bzw. bei einer hohen Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und der angestrebten Prozesstemperatur vergleichbare Leistungswerte zu erreichen. Unter ökonomischen Gesichtspunkten sind Flachkollektoren dennoch deutlich effizienter.


Während des Krieges arbeitete Loret als Beamter bei der französischen Polizei in Paris - angeblich habe er diesen Posten auf persönlichen Befehl Hitler erteilt bekommen, wiewohl kein stichhaltiger Beweis hierfür erbracht werden konnte. Behauptungen, er habe in dieser Eigenschaft mit den in Frankreich stationierten Gestapo-Einheiten kollaboriert sind ebensowenig erwiesen. Gegen diese behauptung spricht freilich, dass ihm nach dem Krieg kein Prozess wegen Kollaboration gemacht wurde.
Heutige Hochleistungs-Flachkollektoren arbeiten mit einem [[Kupfer]]<nowiki>absorber</nowiki>. Zukünftige Hochleistungs-Absorber auf [[Aluminium]]-Basis sind in der Entwicklung.


Loret war mindestens einmal verheiratet und hatte neun Kinder. Einige Quellen behaupten, seine Frau habe sich 1948 von ihm getrennt, als sie von seiner Abstammung erfuhr. In späteren Zeitungsartikeln über Loret wird eine Ehefrau namens Muguette erwähnt die mit ihm zum Zeitpunkt der Niederschrift der Artikel zusammengelebt haben soll. Dabei ist unklar, ob es sich bei Muguette um eine zweite Ehefrau (oder Lebensgefährtin) handelte, oder ob sie die Mutter seiner Kinder war, die wieder zu ihm zurückgekehrt war oder sich gar nie von ihm getrennt hatte.
Die im Mittelmeerraum überwiegend verwendeten Aluminiumabsorber (teilweise mit Aluminium-, teilweise mit Kupferverrohrung) sind in der Regel mit so genannten ''Ofenrohr-'' oder ''Thermolacken'' beschichtet. Solche Lacke sind bis 400&nbsp;°C hitzebeständig. Der geringere [[Wirkungsgrad]] wird weitestgehend durch die höhere mittlere Sonnenscheindauer sowie Umgebungstemperatur kompensiert.
Die [[Absorber (Solartechnik)|Beschichtung]] entscheidet neben der Isolierung über die Leistungsfähigkeit des Kollektors. Sie soll hochselektiv sein, das heißt, deutlich mehr als 90&nbsp;% der einfallenden [[Wärmestrahlung]] aufnehmen ([[Absorption (Physik)|Absorption]]), aber weniger als 10&nbsp;% der aufgenommenen Wärme wieder in Form langwelliger Strahlung abgeben ([[Emission (Physik)|Emittieren]]).


Am [[7. Juni]] [[1978]], während der öffentlichen Diskussion um seine Person, wurde Loret von Maser aus St. Quentin in dessen Haus in Speyer geholt, wo dieser ihn vor den kritischen Fragen der Presse verborgen hielt.
Historisch wurde dafür zuerst die [[Galvanik|galvanische]] Schwarz[[chrom]]-Beschichtung entwickelt. Sie hat heute nur noch einen sehr geringen Marktanteil, da neuere Beschichtungen nicht nur höhere Wirkungsgrade erlauben, sondern auch unter Produktions- und [[Recycling]]-Aspekten als umweltfreundlicher gelten.


Loret und Maser überwarfen sich [[1979]] schließlich, vermutlich aus finanziellen Gründen, und brachen miteinander (Brief Lorets an Frau Christine Schroeder vom [[21. Juli]] 1979, enthalten im Nachlass von Frau Schroeder). Loret veröffentliche danach in Zusammenarbeit mit René Mathot noch seine Autobiographie "Ton père s'appelait Hitler" (Paris 1981).
Am verbreitetsten ist heute eine aufgesputterte Schicht auf [[Titan (Element)|Titan]]<nowiki>basis</nowiki> mit blauer Farbe, die deutlich niedrigere Emissionswerte als Schwarzchrom erreicht.


==Die Causa Loret-Hitler==
Die ersten serienreifen Beschichtungen dieser Art wurden in Form von Titan-Nitrit-Oxid-Beschichtungen in Deutschland entwickelt und von der Fa. ''TiNox'' [http://www.tinox.de] auf den Markt gebracht.
Die Geschichte von "Hitlers Sohn" wurde in den 70er Jahren, vor allem in verschiedenen Illustrierten wie der Bunten, aber auch in als reputierlicher geltenden Organen, wie der historischen Zeitschrift "Zeitgeschichte" ("Adolf Hitler: Vater eines Sohnes", in Zeitgeschichte, 5. Jg., 1977/78, S. 173-202) und dem Polit-Magazin "Der Spiegel" lanciert. Letzterer veröffentlichte die in ihrer Nachwirkung einflussreichste Geschichte über Loret unter dem Titel "Liebe in Flandern" (Ausgabe 45, [[1977]]).
Eine weitere Neuentwicklung ist die [[sunselect]]-Beschichtung des Glas- und Beschichtungsherstellers ''Alanod-Sunselect'' [http://www.sunselect.de], eine Keramik-Metall-Struktur (vermutlich ebenfalls auf Titanbasis), die wie die Titan-Nitrit-Oxid-Beschichtungen im Vakuum-[[Sputter]]-Verfahren aufgebracht wird und ebenfalls schwarzbläulich schimmert.


Der letztendliche Ursprung der vorerst nur mündlich verbreiteten Geschichte um Hitlers Sohn konnte bislang nicht ermittelt werden. Jedenfalls standen Kolportagen, die behaupteten, der uneheliche Sohn einer Französin und eines deutschen Soldaten, sei der Sohn Hitlers, in Lorets Heimat bereits geraume Zeit im Raum, als der deutsche Historiker Werner Maser auf Loret aufmerksam wurde. Ob die Gerüchte von Loret selbst oder von anderen in die Welt gesetzt worden waren ist bislang nicht geklärt worden.
Um das Absorberblech mit dem Kupferrohrregister zu verbinden, gibt es mehrere Möglichkeiten


Maser behauptete, erstmals [[1965]] bei Recherechen in [[Wavrin]] von einem angeblichen Hitler-Sohn gehört zu habe.
(Reihenfolge nach Häufigkeit):
* Ultraschall[[schweißen]]
*[[Löten]]
*[[Plasma]]- und [[Laser]]<nowiki>schweißen</nowiki>.


Maser ging diesen Berichten nach, traf dabei auf Loret und konnte diesen davon überzeugen "seine geschichte" publizieren zu lassen. Fortan verwandte Maser große Anstrengungen darauf, "Beweise" für ihre Zutreffendheit zu sammeln. Kritiker wie etwa Anton Joachimsthaler, halten ihm dabei vor allem vor Handlungsmotive wie Sensationslüsternheit und Gefallen am großen Effekt der wissesnchaftlichen Wahrheitsliebe überzuordnen.
Aktuell ist das Laserschweißen stark im Kommen. Meist wird dabei eine Vollfläche mit dem gesamten Register verbunden. Alternativ lässt sich auch je ein Absorberstreifen (so genannte Finne) mit je einem Kupferrohr verbinden. Vollflächenabsorber dominieren mittlerweile gegenüber Finnenabsorbern etwa im Verhältnis 4:1.


Laut Masers Darstellung habe die Verbdinung Loret-Hitler sich wie folgt zugetragen: Hitler habe Charlotte Lobjoie 1916 in der Stadt Wavrin, im deutsch besetzten Teil Frankreichs, als dort stationierter Soldat getroffen und eine Liebesbeziehung zu ihr begonnen. Loret sei schließlich im Herbst 1917 in Le Ceteau gezeugt worden.
''Siehe auch:'' [[Roll-bonding]], ein weiteres Fertigungsverfahren


Maser schrieb hierzu in seiner Hitler-Biographie: "Anfang 1916 war das Mädchen dem deutschen Soldaten Aolf Hitler erstmals begegnet. Es blieb zunächst in Premont, ließ sich auf sexuelle Beziehungen mit Hitler ein und folgte ihm bis Herbst 1917 u.a. nach Seboncourt, Forunes, Vavrin und Noyelles lez Saeclin in Nordfrankreich - und im Mai, Juni, Juli 1917 und Ardooie in Belgien". (S. 528)
[[Kategorie:Solarenergie]]

[[Kategorie:Wärmeerzeuger]]
Die Kritiker dieser vermeintlichen Sensation verwiesen sehr bald auf die Unerwiesenheit von Masers Behauptungen, der sich auf nichts weiter stützte als Lorets Behauptungen.
[[Kategorie:Umwelttechnik]]

Ein erbbiologisches Gutachten der Universität Heidelberg ergab, dass "Loret allenfalls Hitlers Sohn sein könnte", dies jedoch nicht sein müsse.

Als vermeintliche Belege für die Vaterschaft Hitlers in seinem Handeln, wurden Charlotte Lobjoies Einweisung in ein französisches Sanatorium nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich (angeblich auf Weisung Hitlers) und eine langwierige Befragung Lorets durch die Gestapo im Hotel Lutetia, dem Gestapo-Hauptquartier in Paris, sowie die angebliche Kollaboration mit der Gestapo als Polizist.

Masers Befragung von Alice Lobjoie, der Tante Lorets, und Schwester von Charlotte, die er als Kronzeugin für seine Behauptung ins Feld hatte führen wollen, ergab ein negatives Ergebnis: Alice Lobjoie gab an, dass ihre Schwester während des Krieges zwar eine Liebesbeziehung zu einem deutschen Soldaten unterhalten habe, bestritt jedoch heftig, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei. Sie gab an, sich gut an das Gesicht des Mannes erinnern zu können und zu wissen, dass dieses keine Ähnlichkeit mit Hitler gehabt habe. Außerdem gab sie zu Protokoll "Jean ist ein Spinner. Die Hitlergeschichte haben ihm nur die Deutschen aufgeschwatzt." (Joachimsthaler: Korrektur, S. 62).

Maser versuchte später, in jüngeren Auflagen seines Buches "Hiter" die Aussagen Lobjoies abzuschwächen, indem er auf den angeblichen groll der Tante gegen ihren Neffen hinwies.

Neben dem Dementi von Alice Lobjoie führten Kritiker von Masers These, wie der Historiker Anton Joachimsthaler, unter anderen Zeugnisse von Kriegskameraden Hitlers in die Debatte ein, die in ihren Erinnerungen an Hitler im 1. Weltkrieg einhellig vermerkten, dieser habe entschieden jede Beziehungen deutscher Soldaten zu französischen Frauen abgelehnt. So etwa Balthasar Brandmayer, der in seinem Erinnerungsbuch "Zwei Meldegänger" berichtete, Hitler habe in heftigsten Worten gegen das Vorhaben von Regimentskameraden reagiert, sich mit Französinnen einzulassen und diesen vorgehalten "koa deutsch Ehrg'fühl" zu haben. (Balthasar Brandmayer: "Zwei Meldegänger. Mitgeteilt von Hein Bayer", Bruckmühl 1932, S. 103).

Die Kritiker machten zudem logische Inkonsistenzen in Masers Geschichte geltend: so sei es höchst unwahrscheinlich, dass ein Soldat im Kriege, noch dazu ein in der militärischen Hierarchie niedrig rangierender Gefreiter, eine Geliebte über alle Verlegungen seines Regimentes hinweg mit sich habe führen können, wie dies Hitler laut Maser mit Lobjoie getan habe: eine freie Bewegung sei in den besetzten gebieten kaum möglich gewesen noch dazu den Regimentstrossen nachzureisen sei sehr zweifelhaft gewesen.

Während der Aschaffenburger Streitgespräche der Historiker" 1979 schwieg sich Maser zu der Affäre zunächst aus und erklärte schließlich in seinem Diskussionsbeitrag einen möglichen illegitimen Sohn Hitlers plötzlich für eine ganz nebensächliche Sache" (Zeit 28 7.6.1978). Joachimsthaler bezeichnete dies als ein „Eigentor“ Masers.

Der Daily Express behauptete in einem Artikel vom 15. Februar 1985 dass ein Porträt von Lorets Mutter nach Hitlers Tod unter seinen Habseligkeiten gefunden worden sei, blieb jedoch einen beleg für diese Behauptung schuldig.

Maser bekräftige in jüngerer Zeit einem Interview mit der der rechtsextremen Szene nahestehenden Zeitung "Nationalzeitung" dass er nach wie vor zu seinen Thesen stehe und behauptete Loret "war eindeutig Hitlers Sohn" und dass "das ist in Frankreich von behördlicher Seite anerkannt worden." Die 12. Auflage seines Buches „Adolf Hitler – Legende, Mythos, Wirklichkeit", laut Maser die am meisten übersetzte Hilter-Biografie der Welt, enthält einen umfassenden Anhang zu diesem Thema.

==Literatur==
* Jean Loret: "Ton père s'appelait Hitler", Paris 1981.
* Donald M. McKale: Hitler's Children: A Study of Postwar Mythology, in: The Journal of Popular Culture, Vol. 15 Issue 1 S. 46 , Sommer 1981.

[[Kategorie:Mann]]

Version vom 4. Dezember 2006, 15:06 Uhr

Jean-Marie Loret (*18. März 1918 [nach anderen Angaben 25. März] in Seboncourt bei Saint Quentin in der Picardie; † 1985 in Saint Quentin) war ein französischer Eisenbahnarbeiter und ein vermeintlicher Sohn Adolf Hitlers. Die These des "Hitlersohns" war vor allem in den späten 1970ern sehr verbreitet. Der Urheber und maßgebliche Verfechter der These von der Verbindung Loret-Hitler war und ist der Historiker Werner Maser. Masers Ansicht stellt in der historischen Forschung jedoch eine Minderheitenmeinung dar: die Mehrheit der Historiker die sich mit dem Thema befasst haben, so unter anderem Anton Joachimsthaler ("Korrektur einer Biographie. Adolf Hitler, 1908-1920", München 1989, S. 162-64), Timothy Ryback und Ian Kershaw (Hitler-Biografie; Bd. 1, Note 116 zu Kapitel 3), halten eine Vaterschaft Hitlers für extrem unwahrscheinlich.

Biografie Lorets

Jean-Marie Loret wurde am 18. März 1918 in Seboncourt als Jean-Marie Lobjoie geboren. Die Mutter des unehelichen Kindes war Charlotte Lobjoie (1899/1900 - 1948/1951 [?]), die Tochter eines ortsansässigen Metzgers. Laut dem Eintrag im Geburtsregister seiner Heimatstadt war der Vater Lorets ein nicht identifizierter deutscher Weltkriegssoldat. Da Adolf Hitler sich 1917 in Saint Quentin aufgehalten hat (?) wurde verschiedentlich über eine Vaterschaft Hitlers spekuliert.

Charlotte Lobjoie wird in verschiedenen Quellen der Beruf einer Tänzerin zugeschrieben, wobei unklar bleibt ob sie dies bereits 1916/1917 gewesen ist. Ihren Sohn gab sie früh in ein Waisenhaus. Nach seiner Adoption durch ein Ehepaar namens Loret nahm er dessen Familiennamen an.

Bereits als Kind wusste Loret, nach Eigenaussage, dass er der Sohn eines deutschen Soldaten war, hatte jedoch keinen Ansatzpunkt bezüglich der Identität seines Vaters. 1948, so behauptete er später (Autobiographie S. 127-149), habe ihm seine Mutter auf dem Sterbebett enthüllt, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei.

Während des Krieges arbeitete Loret als Beamter bei der französischen Polizei in Paris - angeblich habe er diesen Posten auf persönlichen Befehl Hitler erteilt bekommen, wiewohl kein stichhaltiger Beweis hierfür erbracht werden konnte. Behauptungen, er habe in dieser Eigenschaft mit den in Frankreich stationierten Gestapo-Einheiten kollaboriert sind ebensowenig erwiesen. Gegen diese behauptung spricht freilich, dass ihm nach dem Krieg kein Prozess wegen Kollaboration gemacht wurde.

Loret war mindestens einmal verheiratet und hatte neun Kinder. Einige Quellen behaupten, seine Frau habe sich 1948 von ihm getrennt, als sie von seiner Abstammung erfuhr. In späteren Zeitungsartikeln über Loret wird eine Ehefrau namens Muguette erwähnt die mit ihm zum Zeitpunkt der Niederschrift der Artikel zusammengelebt haben soll. Dabei ist unklar, ob es sich bei Muguette um eine zweite Ehefrau (oder Lebensgefährtin) handelte, oder ob sie die Mutter seiner Kinder war, die wieder zu ihm zurückgekehrt war oder sich gar nie von ihm getrennt hatte.

Am 7. Juni 1978, während der öffentlichen Diskussion um seine Person, wurde Loret von Maser aus St. Quentin in dessen Haus in Speyer geholt, wo dieser ihn vor den kritischen Fragen der Presse verborgen hielt.

Loret und Maser überwarfen sich 1979 schließlich, vermutlich aus finanziellen Gründen, und brachen miteinander (Brief Lorets an Frau Christine Schroeder vom 21. Juli 1979, enthalten im Nachlass von Frau Schroeder). Loret veröffentliche danach in Zusammenarbeit mit René Mathot noch seine Autobiographie "Ton père s'appelait Hitler" (Paris 1981).

Die Causa Loret-Hitler

Die Geschichte von "Hitlers Sohn" wurde in den 70er Jahren, vor allem in verschiedenen Illustrierten wie der Bunten, aber auch in als reputierlicher geltenden Organen, wie der historischen Zeitschrift "Zeitgeschichte" ("Adolf Hitler: Vater eines Sohnes", in Zeitgeschichte, 5. Jg., 1977/78, S. 173-202) und dem Polit-Magazin "Der Spiegel" lanciert. Letzterer veröffentlichte die in ihrer Nachwirkung einflussreichste Geschichte über Loret unter dem Titel "Liebe in Flandern" (Ausgabe 45, 1977).

Der letztendliche Ursprung der vorerst nur mündlich verbreiteten Geschichte um Hitlers Sohn konnte bislang nicht ermittelt werden. Jedenfalls standen Kolportagen, die behaupteten, der uneheliche Sohn einer Französin und eines deutschen Soldaten, sei der Sohn Hitlers, in Lorets Heimat bereits geraume Zeit im Raum, als der deutsche Historiker Werner Maser auf Loret aufmerksam wurde. Ob die Gerüchte von Loret selbst oder von anderen in die Welt gesetzt worden waren ist bislang nicht geklärt worden.

Maser behauptete, erstmals 1965 bei Recherechen in Wavrin von einem angeblichen Hitler-Sohn gehört zu habe.

Maser ging diesen Berichten nach, traf dabei auf Loret und konnte diesen davon überzeugen "seine geschichte" publizieren zu lassen. Fortan verwandte Maser große Anstrengungen darauf, "Beweise" für ihre Zutreffendheit zu sammeln. Kritiker wie etwa Anton Joachimsthaler, halten ihm dabei vor allem vor Handlungsmotive wie Sensationslüsternheit und Gefallen am großen Effekt der wissesnchaftlichen Wahrheitsliebe überzuordnen.

Laut Masers Darstellung habe die Verbdinung Loret-Hitler sich wie folgt zugetragen: Hitler habe Charlotte Lobjoie 1916 in der Stadt Wavrin, im deutsch besetzten Teil Frankreichs, als dort stationierter Soldat getroffen und eine Liebesbeziehung zu ihr begonnen. Loret sei schließlich im Herbst 1917 in Le Ceteau gezeugt worden.

Maser schrieb hierzu in seiner Hitler-Biographie: "Anfang 1916 war das Mädchen dem deutschen Soldaten Aolf Hitler erstmals begegnet. Es blieb zunächst in Premont, ließ sich auf sexuelle Beziehungen mit Hitler ein und folgte ihm bis Herbst 1917 u.a. nach Seboncourt, Forunes, Vavrin und Noyelles lez Saeclin in Nordfrankreich - und im Mai, Juni, Juli 1917 und Ardooie in Belgien". (S. 528)

Die Kritiker dieser vermeintlichen Sensation verwiesen sehr bald auf die Unerwiesenheit von Masers Behauptungen, der sich auf nichts weiter stützte als Lorets Behauptungen.

Ein erbbiologisches Gutachten der Universität Heidelberg ergab, dass "Loret allenfalls Hitlers Sohn sein könnte", dies jedoch nicht sein müsse.

Als vermeintliche Belege für die Vaterschaft Hitlers in seinem Handeln, wurden Charlotte Lobjoies Einweisung in ein französisches Sanatorium nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich (angeblich auf Weisung Hitlers) und eine langwierige Befragung Lorets durch die Gestapo im Hotel Lutetia, dem Gestapo-Hauptquartier in Paris, sowie die angebliche Kollaboration mit der Gestapo als Polizist.

Masers Befragung von Alice Lobjoie, der Tante Lorets, und Schwester von Charlotte, die er als Kronzeugin für seine Behauptung ins Feld hatte führen wollen, ergab ein negatives Ergebnis: Alice Lobjoie gab an, dass ihre Schwester während des Krieges zwar eine Liebesbeziehung zu einem deutschen Soldaten unterhalten habe, bestritt jedoch heftig, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei. Sie gab an, sich gut an das Gesicht des Mannes erinnern zu können und zu wissen, dass dieses keine Ähnlichkeit mit Hitler gehabt habe. Außerdem gab sie zu Protokoll "Jean ist ein Spinner. Die Hitlergeschichte haben ihm nur die Deutschen aufgeschwatzt." (Joachimsthaler: Korrektur, S. 62).

Maser versuchte später, in jüngeren Auflagen seines Buches "Hiter" die Aussagen Lobjoies abzuschwächen, indem er auf den angeblichen groll der Tante gegen ihren Neffen hinwies.

Neben dem Dementi von Alice Lobjoie führten Kritiker von Masers These, wie der Historiker Anton Joachimsthaler, unter anderen Zeugnisse von Kriegskameraden Hitlers in die Debatte ein, die in ihren Erinnerungen an Hitler im 1. Weltkrieg einhellig vermerkten, dieser habe entschieden jede Beziehungen deutscher Soldaten zu französischen Frauen abgelehnt. So etwa Balthasar Brandmayer, der in seinem Erinnerungsbuch "Zwei Meldegänger" berichtete, Hitler habe in heftigsten Worten gegen das Vorhaben von Regimentskameraden reagiert, sich mit Französinnen einzulassen und diesen vorgehalten "koa deutsch Ehrg'fühl" zu haben. (Balthasar Brandmayer: "Zwei Meldegänger. Mitgeteilt von Hein Bayer", Bruckmühl 1932, S. 103).

Die Kritiker machten zudem logische Inkonsistenzen in Masers Geschichte geltend: so sei es höchst unwahrscheinlich, dass ein Soldat im Kriege, noch dazu ein in der militärischen Hierarchie niedrig rangierender Gefreiter, eine Geliebte über alle Verlegungen seines Regimentes hinweg mit sich habe führen können, wie dies Hitler laut Maser mit Lobjoie getan habe: eine freie Bewegung sei in den besetzten gebieten kaum möglich gewesen noch dazu den Regimentstrossen nachzureisen sei sehr zweifelhaft gewesen.

Während der Aschaffenburger Streitgespräche der Historiker" 1979 schwieg sich Maser zu der Affäre zunächst aus und erklärte schließlich in seinem Diskussionsbeitrag einen möglichen illegitimen Sohn Hitlers plötzlich für eine ganz nebensächliche Sache" (Zeit 28 7.6.1978). Joachimsthaler bezeichnete dies als ein „Eigentor“ Masers.

Der Daily Express behauptete in einem Artikel vom 15. Februar 1985 dass ein Porträt von Lorets Mutter nach Hitlers Tod unter seinen Habseligkeiten gefunden worden sei, blieb jedoch einen beleg für diese Behauptung schuldig.

Maser bekräftige in jüngerer Zeit einem Interview mit der der rechtsextremen Szene nahestehenden Zeitung "Nationalzeitung" dass er nach wie vor zu seinen Thesen stehe und behauptete Loret "war eindeutig Hitlers Sohn" und dass "das ist in Frankreich von behördlicher Seite anerkannt worden." Die 12. Auflage seines Buches „Adolf Hitler – Legende, Mythos, Wirklichkeit", laut Maser die am meisten übersetzte Hilter-Biografie der Welt, enthält einen umfassenden Anhang zu diesem Thema.

Literatur

  • Jean Loret: "Ton père s'appelait Hitler", Paris 1981.
  • Donald M. McKale: Hitler's Children: A Study of Postwar Mythology, in: The Journal of Popular Culture, Vol. 15 Issue 1 S. 46 , Sommer 1981.