Fabien Eboussi Boulaga und Robert Habeck: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Robert Habeck at Washington D.C..jpg|alternativtext=Portraitfoto des Politikers Robert Habeck. Er lächelt, hat einen Drei-Tage-Bart und trägt ein Sakko mit weißem Hemd und Krawatte.|mini|Robert Habeck, 2023]] |
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[[Datei:Fabien_Eboussi_Boulaga_1974.jpg|mini|Eboussi (1974)]] |
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'''Fabien Eboussi Boulaga''' (17. Jannuar 1934 – 13. Oktober 2018) war ein [[Kamerun|kamerunischer]] Theologe und Philosoph.<ref name="encylopedia">{{Cite book |last=Irele |first=Abiola |last2=Jeyifo |first2=Biodun |title=The Oxford Encyclopedia of African Thought |year=2010 |language=en |isbn=9780195334739 |url=https://books.google.com/books?id=hF_xjFL6_NEC&q=Fabien+Eboussi+Boulaga&pg=PA190}}</ref> |
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'''Robert Habeck''' (* [[2. September]] [[1969]] in [[Lübeck]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]) und [[Schriftsteller]]. Er ist seit dem 8. Dezember 2021 der [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter des Bundeskanzlers]] sowie [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz|Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz]] der Bundesrepublik Deutschland. |
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== Leben und Werk == |
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Geboren 1934 in [[Bafia]] erwarb Eboussi Boulaga sein Abitur am Akono Minor Seminary (Südkamerun), bevor er der [[Jesuiten|Gesellschaft Jesu]] (Jesuiten) im Jahr 1955 beitrat.<ref name="encylopedia" /> Boulaga wurde 1969 zum [[Priester]] geweiht und trat 1973 offiziell in die Gesellschaft Jesu ein. |
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Gemeinsam mit [[Annalena Baerbock]] war er von Januar 2018 bis Februar 2022 [[Bündnis 90/Die Grünen#Bundesvorsitzende|Bundesvorsitzender]] der Partei Bündnis 90/Die Grünen.<ref name="habeck-profil-gruene">{{Internetquelle |url=https://www.gruene.de/leute/robert-habeck |titel=Robert Habeck |hrsg=Bündnis 90/Die Grünen |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201229150602if_/https://www.gruene.de/leute/robert-habeck |archiv-datum=2020-12-29 |abruf=2021-02-04}}</ref> Für die [[Bundestagswahl 2021]] waren Baerbock und er das [[Spitzenduo]] der Grünen, wobei Baerbock [[Kanzlerkandidat]]in war.<ref>{{Internetquelle |titel=Hat Annalena Baerbock die „Frauenkarte“ gezogen?: Wenn Habeck södert |werk=Der Tagesspiegel |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/wenn-habeck-sodert-6208423.html |abruf=2022-10-14}}</ref> |
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Boulaga hat einen Bachelor-Abschluss in Theologie von der Universität von Lyon, und einen Doktor der Philosophie und des Schrifttums, und war Lehrer in [[Abidjan]], dann Professor bei der Universität von [[Yaoundé]].<ref name=":0">{{Cite web |title=Fabien Eboussi Boulaga - Seminari di terminologia filosofica e di storia delle idee |language=it |url=http://www.iliesi.cnr.it/iniziative/Letture/Eboussi.htm |website=www.iliesi.cnr.it |access-date=2024-04-19}}</ref> |
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Habeck zog 2009 erstmals in den [[Schleswig-Holsteinischer Landtag|Schleswig-Holsteinischen Landtag]] ein und wurde dort [[Fraktionsvorsitzender]]. Bei der vorgezogenen [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|Neuwahl 2012]] und bei der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|Landtagswahl 2017]] trat er als Zweiter auf der [[Landesliste]] seiner Partei an. Von 2012 bis 2018 amtierte er als [[Ministerpräsident von Schleswig-Holstein|stellvertretender Ministerpräsident]] und [[Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein|Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Natur]] (ab 2017 auch für [[Digitalisierung]]) im [[Kabinett Albig]] sowie im [[Kabinett Günther I]]. Nach der Wahl zum Bundesvorsitzenden seiner Partei 2018 trat er von seinem Ministeramt zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-parteitag-stimmt-fuer-satzungsaenderung-zugunsten-von-robert-habeck-a-1190094.html |titel=Grüne ändern für Robert Habeck ihre Satzung |werk=Der Spiegel |datum=2018-01-26 |abruf=2021-04-21}}</ref> Bei der [[Bundestagswahl 2021]] errang er für die Grünen das [[Direktmandat]] im [[Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig|Wahlkreis Flensburg-Schleswig]] mit 28,1 Prozent der [[Erststimme]]n. |
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Er wurde als Polemiker bekannt, zum Beispiel in seinem Buch ''Bantou problématique'' (1968), und in seiner theologischen Haltung, vor allem in ''La démission'' (1974), die in kirchlichen Kreisen einen Aufschrei hervorrief. Die letztgenannte Veröffentlichung forderte den organisierten Abzug der [[Missionar|Missionare]]. |
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== Schulbildung und Studium == |
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Drei Jahre später veröffentlichte er ''La Crise du Muntu'', das sich mit Fragen der Authentizität und Tradition auseinandersetzte. Ein Thema, das in den 1970er Jahren besonders in Mode war. |
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Habeck wurde als Sohn des Apothekers Hermann Habeck und seiner Frau Hildegard, geb. Granzow, in [[Lübeck]] geboren und wuchs in [[Heikendorf]] bei [[Kiel]] auf, wo seine Eltern eine Apotheke betrieben.<ref>{{Munzinger|00000026875|Abruf=2023-05-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/politik/robert-habeck-lebenslauf-privatleben-gehalt-ausbildung-id233596181.html |titel=Robert Habeck: Lebenslauf, Privatleben, Gehalt – alle Infos zum Grünen-Chef |datum=2022-01-20|abruf=2022-04-14}}</ref> Er legte sein [[Abitur]] 1989 an der [[Heinrich-Heine-Schule Heikendorf|Heinrich-Heine-Schule]] in Heikendorf ab.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=DeKFx1JSB9g&t=630 Einser-Abitur erfragt von Anke Plättner bei 10:40 in: '' Robert Habeck im Gespräch mit Joschka Fischer: 40 Jahre Die Grünen.''] am 16. September 2019.</ref> Nach dem [[Zivildienst]] beim damaligen ''Hamburger Spastikerverein'' (heute ''[[Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein]]'') begann er zum Sommersemester 1991 ein [[Magister]]studium mit der Fächerkombination [[Germanistik]], [[Philosophie]] und [[Philologie]] an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Albert-Ludwigs-Universität]] in [[Freiburg im Breisgau]]<ref name="ndr_2018-08-28" /> und besuchte nach der Zwischenprüfung im Wintersemester 1992/93 die [[Universität Roskilde]] in Dänemark. Nach Habecks Angaben war das Hochschulsystem dort, verglichen mit seinem Studium in Deutschland, durch selbstständigere Zeiteinteilung, ausgeprägtere Gruppenarbeit und eigenständigere Wissenssuche geprägt, was ihn bei der Entwicklung seines „pragmatischen [[Idealismus]]“ beeinflusst habe.<ref name="dr-2021-04-17">{{Internetquelle |url=https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/robert-taler-dansk-og-har-danske-svigerdoetre-nu-bliver-han-maaske-tysklands |titel=Robert taler dansk og har danske svigerdøtre: Nu bliver han (måske) Tysklands næste kansler |werk=dr.dk |datum=2021-04-17 |sprache=da |abruf=2021-12-25}}</ref> Auch politisch habe ihn die Zeit in Roskilde geprägt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd/tysklands-vicekansler-taler-dansk-og-har-fire-soenner-i-danmark-det-kan-faa |titel=Tysklands vicekansler taler dansk og har fire sønner i Danmark: ’Det kan få pæn stor betydning’ |werk=dr.dk |hrsg=[[DR (Rundfunkanstalt)|DR]] |sprache=da |datum=2021-12-19 |abruf=2021-12-25}} Übersetzung: [https://sh-ugeavisen.dk/index.php/2021/12/19/deutschlands-vizekanzler-spricht-daenisch-und-hat-vier-soehne-in-daenemark-das-kann-sehr-wichtig-sein/ ''Deutschlands Vizekanzler spricht Dänisch und hat vier Söhne in Dänemark: „Das kann sehr wichtig sein“.''] In: ''sh-ugeavisen'', 19. Dezember 2021.</ref> |
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Im Jahre 1996 erwarb Robert Habeck an der [[Universität Hamburg]] seinen Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von [[Casimir Ulrich Boehlendorff]] (1775–1825), über die er ein Jahr später im Verlag [[Königshausen & Neumann]] eine stilkritische Untersuchung veröffentlichte.<ref>Robert Habeck: ''Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte. Eine stilkritische Untersuchung.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 978-3-8260-1280-8.</ref> Von 1996 bis 1998 absolvierte er an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium. Im Jahre 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die unterschiedlichen Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum [[Dr. phil.]] promoviert. Diese Arbeit ist unter dem Titel ''Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität'' ebenfalls im Verlag Königshausen & Neumann erschienen.<ref>Robert Habeck: ''Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität''. Dissertation Universität Hamburg 2000. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9.</ref> |
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1980 beschloss Boulaga, aus dem Jesuitenorden auszutreten, und bat darum, ins weltliche Leben zurückzukehren. Boulaga gab an, seine [[Laisierung]] sei Ergebnis einer wohlüberlegten Entscheidung, er habe seit 1969 "seinen Glauben verloren". Ein Jahr später veröffentlichte er ''Christianisme sans fétiche'', der die dogmatischen und metaphysischen Annahmen des [[Katholizismus]] in einem kolonialen Kontext in Frage stellt. |
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== Privates == |
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In den 1980er Jahren engagierte sich Boulaga in Vereinigungen zur Verteidigung der [[Menschenrechte]]. Er veröffentlichte Werke, zunächst über Theologie, dann über Politik. Von 1994 bis zu seinem Tod war er Professor an der Katholische Universität von Zentralafrika. |
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1996 heirateten Robert Habeck und die Schriftstellerin [[Andrea Paluch]]. Seine Ehefrau hatte er während des Studiums in [[Roskilde]] kennengelernt.<ref name="dr-2021-04-17" /> Das Ehepaar hat vier Söhne.<ref>{{Internetquelle |autor=Antje Lang-Lendorff |url=https://taz.de/Buchautorin-Andrea-Paluch-im-Gespraech/!5758583/ |titel=Buchautorin Andrea Paluch im Gespräch: „Es war plötzlich einsam bei uns“ |werk=Die Tageszeitung |datum=2021-03-26 |abruf=2021-03-28}}</ref> Die Söhne haben einen engen Bezug zur [[Dänische Minderheit in Deutschland|dänischen Minderheit in Deutschland]], sprechen Dänisch untereinander und studieren (Stand: 2021) alle in Dänemark.<ref name="dr-2021-04-17" /> Im Jahr 1999 zog die Familie nach [[Lüneburg]] und 2001 nach [[Flensburg]]. |
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Robert Habeck ist in einer [[Christentum|christlichen]] Familie aufgewachsen, gehört aber selbst keiner Kirche an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.glaube.at/news/politik/deutschland/article/1000000541-die-neue-vorsitzende-baerbock-ist-protestantin/ |titel=Die neue Vorsitzende Baerbock ist Protestantin |werk=glaube.at |datum=2018-01-29 |abruf=2021-04-19}}</ref> Er bezeichnet sich als „säkularen Christen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.evangelisch.de/inhalte/156747/18-06-2019/robert-habeck-bezeichnet-sich-als-saekularer-christ |titel=Robert Habeck bezeichnet sich als „säkularer Christ“ |werk=evangelisch.de |datum=2019-06-18 |abruf=2021-04-19}}</ref> Er spricht fließend [[Dänische Sprache|Dänisch]].<ref>{{Internetquelle |autor=Merlin Christophersen, Anna-Lise Bjerager |url=https://www.nordschleswiger.dk/de/deutschland-suedschleswig/ich-bin-nicht-nur-da-zuhause-wo-meine-muttersprache-gesprochen-wird |titel=„Ich bin nicht nur da zuhause, wo meine Muttersprache gesprochen wird“ |werk=[[Der Nordschleswiger]] |hrsg=[[Bund Deutscher Nordschleswiger]] |datum=2018-09-15 |abruf=2019-06-23}}</ref> |
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Im Oktober 2023 kündigte aus zum 5. Todestag die Katholische Universität von Zentralafrika die Einrichtung des Eboussi Boulaga-Fonds mit Sitz in der Universitätsbibliothek an, der alle Veröffentlichungen von und über Fabien Eboussi Boulaga sammeln, eine wissenschaftliche Zeitschrift herausgeben und wissenschaftliche Projekte durchführen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://laconcorde-actu.net/cameroun-societe-savante-jogoo-lancement-du-fonds-eboussi-boulaga/ |titel=Université catholique d’Afrique centrale-Société savante Jogoo : Lancement du Fonds Eboussi Boulaga |titelerg=Katholische Universität Zentralafrika-Gelehrtengesellschaft Jogoo: Start des Eboussi Boulaga-Fonds |werk=La Concorde Info |datum=2023-10-23 |sprache=fr |abruf=2024-04-20}}</ref> |
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== Literarische Tätigkeit == |
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Seit 1999 arbeiten Robert Habeck und seine Ehefrau Andrea Paluch als freie Schriftsteller und veröffentlichen gemeinsam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiwi-verlag.de/buch/wer-wagt-beginnt/978-3-462-31609-4/ |titel=Robert Habeck: Wer wagt, beginnt |titelerg=Gegen eine verzagte Demokratie – wir müssen für unsere Republik streiten! Neuauflage 2018 mit einem 50-seitigen aktuellen Nachwort über das politische Jahr 2017, über persönliche Erfahrungen in den Jamaika-Sondierungen – und über Robert Habecks Vorstellungen einer anderen Politik |hrsg=www.kiwi-verlag.de |datum=2018 |abruf=2018-04-29 |zitat=Seit 1999 arbeitete er mit seiner Frau Andrea Paluch als Schriftsteller. Sie veröffentlichten gemeinsam zahlreiche Romane und Kinderbücher (u. a. »Hauke Haiens Tod« und »Der Schrei der Hyänen«).}}</ref> In Interviews betonen sie, dass ihre doppelte Autorenschaft eine bewusste Entscheidung für einen gemeinsamen Lebensentwurf sei. Neben Kinderbüchern und Übersetzungen englischer Lyrik unter anderem von [[Ted Hughes]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2021/dec/06/robert-habeck-from-translating-english-verse-to-german-high-office |titel=Robert Habeck: from translating English verse to German high office |datum=2021-12-06 |sprache=en |abruf=2021-12-06}}</ref> veröffentlichte Robert Habeck (mit Andrea Paluch) die Romane ''Hauke Haiens Tod'' (2001, eine literarische Adaption von Storms Novelle ''[[Der Schimmelreiter]]'', die 2023 mit ''[[Die Flut – Tod am Deich]]'' von [[Andreas Prochaska]] verfilmt wurde<ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmfesthamburg.de/film/die-flut-tod-am-deich/ |titel=Die Flut - Tod am Deich |werk=Filmfest Hamburg |abruf=2024-04-27}}</ref>), ''Der Schrei der Hyänen'' (2004), ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf'' (2005), ''Zwei Wege in den Sommer'' (2006), ''Unter dem Gully liegt das Meer'' (2007) und ''SommerGIG'' (2009). Im Dezember 2008 wurde im [[Theater Kiel]] das erste Theaterstück der beiden uraufgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/images/e/ed/2008-11_Vorwaerts.pdf |titel=Revolution als Geschichte und Theaterstück |abruf=2023-03-19}}</ref> Es hat den Titel ''Neunzehnachtzehn'' und handelt vom [[Kieler Matrosenaufstand]]. 2008 wurde der Roman ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf'' verfilmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eikon-film.de/produktion/der-tag-an-dem-ich-meinen-toten-mann-traf-45.html |titel=Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf |hrsg=[[Eikon (Produktionsgesellschaft)|EIKON]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190212183605/https://www.eikon-film.de/produktion/der-tag-an-dem-ich-meinen-toten-mann-traf-45.html |abruf=2021-07-08}}</ref> 2021 schrieb Habeck das Nachwort zur Neuausgabe des Buchs ''[[Das Prinzip Verantwortung]]'' von [[Hans Jonas]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/feuilleton/prinzip-verantwortung-hans-jonas-buch-ist-noch-immer-aktuell-ld.1636532 |titel=Zu radikal, um wahr zu werden? Hans Jonas hat ein Buch geschrieben, das den Zeitgeist trifft – und das seit vierzig Jahren |abruf=2022-01-15}}</ref> |
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== Politische Tätigkeit == |
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* ''La crise du Muntu, Authenticité africaine et philosophie'', Présence africaine, Paris, 1977 et 1997. Englische Übersetzung: ''Muntu in Crisis: African Authenticity and Philosophy'', Trenton, 2014. |
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[[Datei:Robert habeck.jpg|mini|Robert Habeck, 2005|alternativtext=Frontale Farbfotografie von Habeck an einem Rednerpult von Bündnis 90/Die Grünen. Er spricht in das Tischmikrofon und blickt nach rechts. Seine braunen Haare sind schulterlang und er trägt ein schwarzes Hemd, dessen obere Knöpfe offen sind. Auf der Vorderseite des Pultes ist ein Ausschnitt von einer Sonnenblume. Im Hintergrund ist ein Plakat von Bündnis 90/Die Grünen mit der Aufschrift „Du bist am Zug!“ und zwei Spielfiguren aus Mensch ärgere dich nicht.]] |
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* ''Christianisme sans fétiche'', Présence africaine, Paris, 1981. |
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* ''A contretemps, L’enjeu de Dieu en Afrique'', Karthala, Paris 1992. |
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* ''Les conférences nationales en Afrique, Une affaire à suivre'', Karthala, Paris, 1993. |
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* ''La démocratie de transit au Cameroun'', L'Harmattan, Paris, 1997. |
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* ''Lignes de résistance'', Éditions CLE, Yaoundé, 1999. |
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* ''Christianity without fetishes'', Orbis, New York, 1985. (Englisch [[iarchive:christianitywith0000ebou|archive.org]]) |
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* ''Christianity without fetishes'', Lit Verlag, Germany, 2002 |
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* ''Le génocide rwandais - Les interrogations des intellectuels africains'', (Sous dir.), Éditions CLE, Yaoundé, 2006. |
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* ''La dialectique de la foi et de la raison'' (Sous la direction), éditions terroirs, Yaoundé, 319 pages, 2007. |
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* ''L'Affaire de la philosophie africaine. Au-delà des querelles'', Karthala-éditions terroirs, Paris-Yaoundé, 2011. |
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=== Anfänge in der Kommunal- und Landespolitik === |
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== Literatur == |
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2002 wurde Habeck Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2002 bis 2004 war er Kreisvorsitzender in [[Kreis Schleswig-Flensburg|Schleswig-Flensburg]], 2004 wurde er Vorsitzender des Landesverbandes [[Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein]] und bekleidete dieses Amt bis 2009.<ref name="habeck-profil-gruene" /> 2006 kandidierte Habeck als Beisitzer für den Bundesvorstand, unterlag aber. Bei den [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2008]] war er Spitzenkandidat für die Grünen im Kreis Schleswig-Flensburg und wurde im August Fraktionsvorsitzender im Kreistag Schleswig-Flensburg. |
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=== Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2009 und 2012 === |
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* ''Eboussi Boulaga: défaites et utopies.'' Politique africaine 2022/1 (Nr. 164), Karthala, Paris 2022 (französisch, [https://polaf.hypotheses.org/8396 Kartala]). |
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Habeck und [[Monika Heinold]] waren die Spitzenkandidaten der Grünen bei der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2009]]. Nach der Wahl wurde Habeck Fraktionsvorsitzender im Landtag. Die Landtagsfraktionen der Grünen und des [[Südschleswigscher Wählerverband|SSW]] erhoben eine [[Normenkontrollklage]] gegen die Auslegung des Wahlgesetzes bezüglich der dort verankerten Begrenzung der [[Ausgleichsmandat]]e vor dem [[Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein|Landesverfassungsgericht]] und bekamen im August 2010 schließlich Recht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/schleswig-holstein-verfassungsgericht-verlangt-neuwahlen-im-norden-1.993802 |titel=Verfassungsgericht verlangt Neuwahlen im Norden |abruf=2020-12-12 |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-08-30}}</ref> Bei der dadurch um zwei Jahre vorgezogenen [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|Landtagswahl 2012]] wurde Habeck erneut als Spitzenkandidat aufgestellt. |
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* ''Agbokanzo Koffi Selom, Agbokanzo Eric, Fayn Marie-Georges; Fabien Eboussi Boulaga. Un décryptage africain de l'empowerment.'' In: Les grands auteurs aux frontières du management, Éditions Management et Société - EMS, Caen 2022, <nowiki>ISBN 978-2-37687-523-9</nowiki>. |
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* Goussikindey, Eugène Didier A.: The Christic Model of Eboussi Boulaga, a critical exposition and evaluation of an African recapture of Christianity. Universität von Toronto, Toronto 1997 (Englisch, [https://tspace.library.utoronto.ca/handle/1807/10486 Universität von Toronto]) |
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* ''Kom Ambroise: Fabien Eboussi Boulaga, la philosophie du Muntu'', Karthala, Paris 2009. |
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* ''Kom Ambroise: Fabien Eboussi Boulaga, l'audace de penser'', Présence Africaine, Paris 2010. |
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* ''Riva, Silvia: Topologie et anarchie dans la pensée d’Eboussi Boulaga, hier et aujourd’hui'', Politique Africaine, Nr. 164, 2021, Seite 37-54. (französisch [https://www.cairn.info/revue-politique-africaine-2021-4-page-37.htm cairn.info]) |
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* Yamb Gervais: Droits humains et démocratie chez John Rawls, Jürgen Habermas et Fabien Eboussi Boulaga: contribution à la reconstruction de l'Etat de droit en Afrique Noire, Université de Lorraine 2008 (französisch, [https://docnum.univ-lorraine.fr/public/NANCY2/doc334/2008NAN21001.pdf Université de Lorraine]). |
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=== Landesminister in Schleswig-Holstein (2012–2018) === |
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== Konferenzen == |
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Nach der Wahl 2012 wurde Habeck zum stellvertretenden [[Ministerpräsident von Schleswig-Holstein|Ministerpräsidenten]] und zum [[Minister]] für [[Energiewende]], [[Landwirtschaft]], [[Umwelt]] und ländliche Räume ernannt. Ein Hauptaugenmerk legte Habeck auf die [[Energiewende in Deutschland|Energiewende]]. Die in Schleswig-Holstein installierte Leistung an [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]] steigerte sich in Habecks erster Amtszeit von 5,3 [[Gigawatt]] im Jahr 2012 auf 10,1 Gigawatt im Jahr 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Energiewende/Daten/pdf/Monitoringbericht2018.pdf;jsessionid=06637BA6C13418DEEBC88C2A4F1612A0?__blob=publicationFile&v=9 |titel=Tabellen und Abbildungen zum Energiewende- und Klimaschutzbericht der Landesregierung; Abbildung 10 |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein; Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |datum=2018-06-19 |offline=ja |abruf=2019-02-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210521205446/https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Energiewende/Daten/pdf/Monitoringbericht2018.pdf?__blob=publicationFile&v=9 |archiv-datum=2021-05-21 |archiv-bot=2024-04-27 13:32:51 InternetArchiveBot }}</ref> Außerdem wurde aufgrund der Ablehnung der Landesregierung der Bau des [[SüdWestStrom#Aufgegebene Projekte|geplanten Kohlekraftwerks Brunsbüttel]] gestoppt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/sws-baut-kein-kohlekraftwerk-in-brunsbuettel-id280255.html |titel=SWS baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel |abruf=2020-12-19 |werk=[[Shz.de]] |hrsg=Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag |datum=2012-07-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://data.bi-unterelbe.net/Daten/pdf/SWS-PM_Kein_Kohlekraftwerk_20120719.pdf |titel=SüdWestStrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel|hrsg=SüdWestStrom|datum=2012-07-19 |abruf=2019-02-11 }}</ref> |
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Im Mai 2015 nahm die [[Europäische Kommission]] das ''Landesprogramm ländlicher Raum 2014 bis 2020'' an, das unter Habeck erarbeitet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/F/foerderprogramme/MELUR/LPLR/Downloads/pressemitteilungEU.pdf?__blob=publicationFile&v=1 |titel=Annahme von weiteren 24 Entwicklungsprogrammen für den ländlichen Raum zur Dynamisierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums inder EU |abruf=2021-01-02 |hrsg=Europäische Kommission |datum=2015-05-26 |format=PDF}}</ref> Es sieht Fördermittel für Landwirte vor, die [[ökologische Landwirtschaft]] betreiben oder auf diese umstellen wollen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Schleswig-Holstein wuchs von 2014 bis 2017 um 50 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/F/foerderprogramme/MELUR/LPLR/oekologischerLandbau.html |titel=Ökologischer Landbau gewinnt an Bedeutung |abruf=2021-01-02 |hrsg=Schleswig-Holstein}}</ref> |
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* Corpus Africana 2021: Journees d’Hommage a Fabien Eboussi Boulaga, [[Yaoundé]] – [[Toulouse]], 6. und 7. Mai 2021<ref>{{Internetquelle |url=https://europhilomem.hypotheses.org/9481 |titel=Journees d’Hommage a Fabien Eboussi Boulaga – 6 et 7 Mai 2021 |werk=Hypotheses |hrsg=Bureau de coordination EuroPhilosophie |sprache=fr |abruf=2024-04-17}}</ref> |
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* Colloque Fabien Eboussi Boulaga: Reprise de soi et décolonisation des savoirs, Yaoundé, 3.bis 6.Mai 2023<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Kunstler |url=https://europhilomem.hypotheses.org/11006 |titel=Colloque Fabien Eboussi Boulaga : Reprise de soi et décolonisation des savoirs |werk=Hypotheses |hrsg=Bureau de coordination EuroPhilosophie |datum=2023-02-02 |sprache=fr |abruf=2024-04-19}}</ref> |
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Ein weiterer politischer Erfolg war im Juli 2015 der sogenannte „Muschelfrieden“, eine Vereinbarung für eine naturverträgliche Miesmuschelkulturwirtschaft.<ref>https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2015/0715/MELUR_150713_muschelfischerei.html.</ref> |
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Nach Bildung einer [[Jamaika-Koalition]] von CDU, FDP und Grünen nach der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017]] wurde Robert Habeck am 28. Juni 2017 im [[Kabinett Günther I]] zum [[Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein|Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung]] ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/v_node.html |titel=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung |hrsg=Landesportal Schleswig-Holstein |datum=2017-06-28 |abruf=2017-06-28}}</ref> Auch in seiner zweiten Amtszeit setzte er sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article175608439/Habeck-fordert-mehr-Tempo-bei-Energiewende.html |titel=Habeck fordert mehr Tempo bei Energiewende |werk=Die Welt |datum=2018-04-19 |abruf=2019-02-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/wirtschaft/forderung-an-neue-bundesregierung-habeck-will-mehr-windenergie-zulassen-id17801296.html |titel=Forderung an neue Bundesregierung: Habeck will mehr Windenergie zulassen |werk=Schleswig-Holsteinische Zeitung|datum=2017-09-11 |abruf=2019-02-11}}</ref> |
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=== Urwahl für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl 2017 === |
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Im Mai 2015 erklärte Habeck, bei einer [[Urwahl]] der Grünen für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl zu kandidieren.<ref name="taz_2015-05-05" /> Eine Bewerbungsrede für die Kandidatur um einen Sitz in der Doppelspitze des Bundesvorstands hielt er auf dem Landesparteitag der Grünen in Neumünster im April 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=5w5q4igryQc&sns=em |titel=Robert Habeck Bewerbungsrede für ein Votum zu Urwahl zur Bundestagswahl 2017 |hrsg=GrueneSH |kommentar=via YouTube |abruf=2024-05-06}}</ref> Bei der Wahl galt er zunächst in den Medien als Außenseiter, erhielt jedoch 35,74 % der Stimmen und unterlag damit nur knapp [[Cem Özdemir]], der sich mit 35,96 % als männlicher Teil der Doppelspitze durchsetzte; an dritter Stelle lag [[Anton Hofreiter]] mit 26,19 % – weil eine Stichwahl nicht vorgesehen war, reichte die einfache Mehrheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/katrin-goering-eckardt-und-cem-oezdemir-gewinnen-die-urwahl.html |titel=Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir gewinnen die Urwahl |datum=2017-01-18 |werk=www.gruene.de |abruf=2019-06-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181213152401/https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/katrin-goering-eckardt-und-cem-oezdemir-gewinnen-die-urwahl.html |hrsg=Bündnis 90/Die Grünen |archiv-datum=2018-12-13}}</ref> Habeck kandidierte dann bei der Bundestagswahl nicht. |
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Nach der [[Bundestagswahl 2017]] fungierte er als einer der grünen Unterhändler während der [[Jamaika-Sondierungsgespräche 2017|Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition]], die nach der Ablehnung durch die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] beendet wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/Habeck-und-Klever-ueber-Europa/!5499262/ |titel=Grün, grüner, am grünsten |titelerg=Gehört Grünlinks die Zukunft? Und wie lässt sich eine Gesellschaft wirklich verändern? Zum ersten Mal haben sich die grünen Parteichefs der Niederlande und Deutschlands getroffen: Jesse Klaver und Robert Habeck im Gespräch |autor=Jesse Klaver und Robert Habeck im Interview mit Peter Unfried |hrsg=Die Tageszeitung (taz) |datum=2018-04-28 |abruf=2018-04-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gruene-ueber-koalitionsverhandlungen-wir-sollten-das-neuwahl-gerede-endlich-einstellen/20542436.html |titel=Grüne über Koalitionsverhandlungen: „Wir sollten das Neuwahl-Gerede endlich einstellen“ |titelerg=Die Grünen grübeln über das Gelingen einer Jamaika-Koalition. Der grüne Jamaika-Unterhändler Robert Habeck hofft darauf, dass sich CDU, CSU, FDP und Grüne doch noch auf einander zubewegen. |werk=Handelsblatt |datum=2017-11-05 |abruf=2018-04-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210521205430/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gruene-ueber-koalitionsverhandlungen-wir-sollten-das-neuwahl-gerede-endlich-einstellen/20542436.html |archiv-datum=2021-05-21}}</ref> |
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=== Bundesvorsitzender der Grünen (2018–2022) === |
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Am 27. Januar 2018 wurden Habeck und [[Annalena Baerbock]] zu den Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/gruenen-parteitag-baerbock-und-habeck-sind-neue-gruenen-vorsitzende-1.3843505 |titel=Baerbock und Habeck sind neue Grünen-Vorsitzende |hrsg=www.sueddeutsche.de |datum=2018-01-27 |abruf=2018-04-29}}</ref> Im Mai 2018 reichte Habeck seinen Rücktritt vom Ministeramt in Schleswig-Holstein ein, da nach den Parteistatuten von [[Bündnis 90/Die Grünen]] eine Mitgliedschaft im Bundesvorstand unvereinbar ist mit einem Ministeramt.<ref>§ 16 Abs. 5 der Satzung des Bundesverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen.</ref> Dieser Punkt der Satzung wurde auf einem Parteitag der Grünen im Januar 2018 entschärft, um Habeck eine Übergangszeit von bis zu acht Monaten zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-01/gruene-heben-trennung-von-amt-und-mandat-auf |titel=Robert Habeck: Grüne lockern Trennung von Partei- und Regierungsamt |werk=Zeit |abruf=2024-05-06}}</ref> Am 31. August 2018 schied Habeck aus dem Kabinett in Schleswig-Holstein aus,<ref>{{Internetquelle |autor=Sven-Michael Veit |titel=Robert Habeck über grüne Leitlinien: „Wir müssen radikaler werden“ |werk=Die Tageszeitung |datum=2018-07-17 |url=https://taz.de/Robert-Habeck-ueber-gruene-Leitlinien/!5517962/ |abruf=2018-07-17}}</ref> sein Nachfolger wurde [[Jan Philipp Albrecht]]. Aus dem Landtag ist er ebenfalls ausgeschieden. |
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Am 16. November 2019 wurden Habeck und Baerbock für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.<ref>''[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-annalena-baerbock-als-chefin-wiedergewaehlt-a-1296861.html Baerbock und Habeck als Grünen-Spitzenduo wiedergewählt – mit starken Ergebnissen].'' [[Spiegel Online]], 16. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.</ref> |
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=== Bundestagswahl 2021 === |
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[[Datei:2021-12-07 Unterzeichnung des Koalitionsvertrages der 20. Wahlperiode des Bundestages by Sandro Halank–111.jpg|mini|Robert Habeck mit dem unterzeichneten Koalitionsvertrag der Ampelparteien im Dezember 2021|alternativtext=Seitliche Farbfotografie von Habeck, der auf einer Bühne lächelnd ein Buch mit dem Titel „Mehr Fortschritt wagen“ im DIN-A4-Format vor seinem Körper hält. Er trägt einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd. Im Hintergrund ist das Buchcover auf der großen Leinwand.]] |
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Im Juli 2020 kündigte Habeck an, bei der [[Bundestagswahl 2021]] als Direktkandidat für den [[Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig|Wahlkreis Flensburg – Schleswig]] anzutreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/hamburg/article211073469/Robert-Habeck-tritt-als-Direktkandidat-zur-Bundestagswahl-an.html |titel=Robert Habeck tritt als Direktkandidat zur Bundestagswahl an |abruf=2020-12-12 |werk=[[Die Welt]] |datum=2020-07-06}}</ref> Von den Grünen im Wahlkreis wurde er im April 2021 für diese Kandidatur gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article232064279/Robert-Habeck-jetzt-Direktkandidat-fuer-den-Bundestag.html |titel=Robert Habeck jetzt Direktkandidat für den Bundestag |werk=abendblatt.de |datum=2021-04-17 |abruf=2021-04-19}}</ref> Im März wurde er zudem hinter [[Luise Amtsberg]] auf Platz 2 der [[Landesliste]] der [[Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein]] gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Nord-Gruene-gehen-mit-Amtsberg-und-Habeck-in-den-Bundestagswahlkampf,gruene1414.html |titel=Nord-Grüne gehen mit Amtsberg und Habeck in den Bundestagswahlkampf |werk=ndr.de |hrsg=[[Norddeutscher Rundfunk]] |datum=2021-03-27|abruf=2021-07-29}}</ref> Bei der Bundestagswahl gewann er den Wahlkreis Flensburg – Schleswig mit 28,1 % der Wählerstimmen.<ref>[https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99/land-1/wahlkreis-1.html Ergebnis des Bundeswahlleiters]</ref> |
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Auf Vorschlag von ihm und Annalena Baerbock beschloss der Bundesvorstand der Grünen im April 2021, dass Baerbock die Kanzlerkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl 2021 sein soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/buendnis-90-die-gruenen-annalena-baerbock-soll-kanzlerkandidatin-werden-a-051558bb-f24a-42da-85f9-bf069de0c3f8 |titel=Baerbock soll Kanzlerkandidatin der Grünen werden |werk=spiegel.de |abruf=2021-04-19}}</ref> Habeck verzichtete damit auf eine Kanzlerkandidatur. Er bildete aber zusammen mit Baerbock das [[Spitzenduo]] für den Wahlkampf, was der Parteitag am 12. Juni 2021 bestätigte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/baerbock-kanzlerkandidatin-101.html |titel=Grüne machen Baerbock zur Kanzlerkandidatin |werk=tagesschau.de |datum=2021-06-12 |abruf=2021-06-12}}</ref> Die Kampagne stand unter dem Motto „Bereit, weil ihr es seid“.<ref>{{Internetquelle |url= https://www.gruene.de/artikel/unsere-kampagne-bereit-weil-ihr-es-seid|titel=Unsere Kampagne zur Bundestagswahl: Bereit, weil Ihr es seid.|werk=gruene.de|datum=2021-06-12 |abruf=2021-06-12}}</ref> |
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=== Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz === |
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Seit dem 8. Dezember 2021 ist er im Rahmen der ersten [[Ampelkoalition|Ampel-Koalition]] auf Bundesebene der [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter des Bundeskanzlers]] sowie [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz|Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz]] im [[Kabinett Scholz]]. Nach Amtsantritt geriet Habecks Personalauswahl bei der Ministeriumsführung in die Kritik, nachdem er den ehemaligen Bundesgeschäftsführer der Grünen [[Michael Kellner (Politiker)|Michael Kellner]] zum parlamentarischen Staatssekretär und Beauftragten für den Mittelstand ernannt hatte sowie kurze Zeit später dessen Schwager, den Bruder von Kellners Ehefrau, und vormaligen Leiter der Denkfabrik [[Agora Energiewende]] [[Patrick Graichen]] zu seinem beamteten Staatssekretär berief. Die familiäre Verbindung wurde Ende 2021 als „Kellner/Graichen-Clan“ kritisiert.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Bernhard Pötter |Titel=Wirtschafts- und Klimaministerium: Energiewende als Familienprojekt |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-12-19 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Wirtschafts--und-Klimaministerium/!5822657/ |Abruf=2022-02-23}}</ref> Ein Bericht des ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'' löste im April 2023 die „[[Patrick Graichen#Trauzeugenaffäre|Trauzeugenaffäre]]“ aus, die im Mai zur Versetzung Graichens in den [[Einstweiliger Ruhestand|einstweiligen Ruhestand]] führte.<ref>{{Literatur |Titel=Rückzug von Habecks Staatssekretär: Wie die Graichen-Affäre ins Rollen kam |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-05-17 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/patrick-graichen-wie-die-affaere-ins-rollen-kam-a-119c2a4d-a64f-4448-aa4c-49f5f8522d7a |Abruf=2023-05-17}}</ref> |
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Der [[Gebäudeenergiegesetz#Neuerungen ab 2024|Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes im April 2023]], wonach neue Heizungen ab 2024 mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden sollten, ging federführend auf Habeck in Zusammenarbeit mit Bauministerin [[Klara Geywitz]] zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=ZDF |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/heizung-zuschuss-habeck-geywitz-100.html |titel=Die Pflicht zum Heizungstausch kommt |werk=zdf.de |datum=2023-04-19 |abruf=2023-06-19}}</ref> Später räumte Habeck diesbezüglich Fehler und Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/robert-habeck-bei-anne-will-ich-bin-auch-nicht-zufrieden-mit-der-bundesregierung-10006852.html |titel=„Ich bin auch nicht zufrieden mit der Bundesregierung“ |werk=tagesspiegel.de |datum=2023-06-19 |abruf=2023-06-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/habeck-heizungsgesetz-will-100.html |titel=„Ein Tropfen zu viel an Gesetzgebung“ |werk=tagesschau.de |datum=2023-06-19 |abruf=2023-06-19}}</ref> In einem von [[Giovanni di Lorenzo]] geführten Gespräch mit der ''[[Die Zeit|Zeit]]'' wies Habeck im August 2023 darauf hin, dass Deutschland bei der Umstellung von Heizungen im europäischen Vergleich sehr schlecht dastehe: „80 Prozent unserer Heizungen laufen auf Gas und Öl, in anderen Ländern sind es nur noch 20 Prozent. Wir müssen da rangehen – oder wir sagen, wir geben die Klimaschutzziele auf.“ Er glaube, dass es in ein paar Jahren heißen werde: „Gut, dass wir es angegangen haben.“<ref>''„Da haben wir alle nicht genau hingeschaut, da waren wir zu selbstvergessen, zu träge, zu bequem, vielleicht auch zu denkfaul.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über seine Erfahrung an der Macht.'' In: ''[[Die Zeit]]'', 10. August 2023, S. 2.</ref> |
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== Politische Positionen == |
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=== Energie- und Umweltpolitik === |
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2013 erklärte Habeck, Schleswig-Holstein sei bereit, [[Castor (Kerntechnik)|Castoren]] aus dem britischen [[Sellafield]] (früher „Windscale“) in Brunsbüttel zwischenzulagern, eine Meinung, die nicht alle Mitglieder der Landesregierung teilten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Gorleben-wird-noch-nicht-ganz-dichtgemacht |titel=Gorleben wird noch nicht ganz dichtgemacht |abruf=2021-01-17 |werk=[[Hannoversche Allgemeine]] |datum=2013-04-07 |titelerg=Vor dem Endlagergipfel in Berlin |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210521205433/https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Gorleben-wird-noch-nicht-ganz-dichtgemacht |archiv-datum=2021-05-21 |offline=ja}}</ref> Von 2014 bis 2016 war er als Mitglied der Landesregierung auch Ordentliches Kommissionsmitglied in der [[Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe]] (Endlagerkommission) gemäß § 3 [[Standortauswahlgesetz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/blob/434430/35fc29d72bc9a98ee71162337b94c909/drs_268-data.pdf |titel=ABSCHLUSSBERICHT der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe |abruf=2024-03-24}}</ref> Bezüglich eines atomaren Endlagers in Deutschland vertrat Habeck die Ansicht, ein Standort in Gorleben könne „nicht aus politischen Gründen“ ausgeschlossen werden, und erklärte: „Die [Endlager-]Kommission wurde unter dieser Bedingung eingesetzt.“<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/gorleben-ballast-im-schacht-1.2981039 Gorleben: Ballast im Schacht] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 5. Mai 2016.</ref> Damit unterstützte er den umstrittenen Beschluss der Grünen Bundesdelegierten-Konferenz (BDK) von 2012, bei dem sich der ehemalige Bundesumweltminister [[Jürgen Trittin]] durchsetzte.<ref>[https://wendland-net.de/post/der-beschluss-der-bdk-47931 Grüne: ''Gorleben ist ungeeignet und geologisch verbrannt.''] Blog vom 19. November 2012.</ref> |
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Im Interview mit dem ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'' äußerte sich Habeck zu seinen Vorhaben als Wirtschafts- und Klimaschutzminister und betonte unter anderem, dass man Branchen wie Stahlhersteller und Basischemie trotz steigender Energiepreise in Deutschland halten wolle. Der Aufbau einer CO<sub>2</sub>-freien und nachhaltigen Wertschöpfungskette biete gerade auch im internationalen Wettbewerb die besten Standortchancen für Unternehmen mit industrieller Produktion und Gewinnaussichten auch für Mittelstand und Handwerk. Dazu komme es, „indem wir die Schnellsten, die Innovativsten und die Besten dabei sind, die neuen Technologien auf der Basis von erneuerbaren Energien aufzubauen.“ In einer ausgeprägten internationalen Wettbewerbssituation werde der Wandel durch das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium auf vielfältige Weise unterstützt, „von der Batteriefertigung über die [[Integrierter Schaltkreis|Microchips]], die [[Digitalisierung]] bis hin zur [[Wasserstoffwirtschaft|Wasserstoffanwendung]] in der Grundstoffindustrie.“ Man habe sich in den Koalitionsgesprächen darauf verständigt, dass finanziert werde, was perspektivisch zur Erreichung der kompletten Klimaneutralität nötig sei. Unternehmen in Umstellung sollten einen Ausgleich zu den Preisen erhalten, die nicht am Markt realisiert werden könnten: Solange auf Wasserstoff basierte Produktion noch teurer ist, als der Markt sie aufnehmen kann, zahlen wir die Differenzkosten." Perspektivisch erwartet Habeck bei steigenden CO<sub>2</sub>-Preisen und intensiverem Zertifikatehandel einen Kipp-Punkt, ab dem die Produktion günstiger werde. „Ab diesem Zeitpunkt wird zurückgezahlt. So geht der Staat erst einmal ins Risiko.“<ref>''„Dieser Winter ist eine echte Belastung.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über Energiepreise, Regulierung und den Weg zur Klimaneutralität.'' Interview mit Sebastian Matthes in ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 19. Januar 2022, S. 14.</ref> |
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Bei der Gaspipeline [[Nord Stream#Nord Stream 2|Nord Stream 2]] ging es laut Habeck immer um ein geopolitisches Projekt, bei dem die Ukraine nicht mehr als [[Transitland]] für russisches Erdgas benötigt worden wäre. Nunmehr handle es sich darum, durch Vergrößerung der Versorgungsvielfalt die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, zum einen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, zum anderen durch die Produktion und den Import von [[Grüner Wasserstoff|grünem Wasserstoff]]. Energiepolitik habe folglich nicht nur eine ökologische, sondern auch eine geopolitische Dimension. Der mögliche Ausfall russischer Gaslieferungen, die seinerzeit 55 Prozent des gesamten deutschen Gasverbrauchs abdeckten, könnte zum Teil kompensiert werden durch Ausweitung der Anlandungskapazitäten von [[Flüssiggas]] in den Niederlanden, Polen und Italien.<ref>Robert Habeck im Spiegel-Gespräch mit [[Martin Knobbe]] und Gerald Traufetter, in: ''Der Spiegel'' Nr. 4, 22. Januar 2022, S. 31 f.</ref> |
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Habeck befürwortete im Februar 2023 weiterhin den Atomausstieg und den Verzicht auf die [[Hydraulic Fracturing|Fracking]]-Technologie in Deutschland, „vor allem, wenn wir das überragende Ziel meiner politischen Generation ernst nehmen, 2045 klimaneutral zu sein“. Wollte man in Deutschland fracken, müssten erst große gesellschaftliche Debatten geführt werden um den Aufbau einer Fracking-Industrie, die doch alsbald wieder abgebaut werden müsste. Das hält Habeck weder für klug noch für nötig. „Wir sehen auch ohne deutsches Fracking weltweit einen massiven Zuwachs an Flüssiggas in den nächsten Jahren.“<ref>''„Ich hoffe sehr, dass Deutschland die Entschiedenheit und das Tempo so hoch halten kann.“ Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine spricht Wirtschaftsminister Robert Habeck über Waffenlieferungen, die versöhnende Kraft des deutschen Atomausstiegs – und darüber, wie er einen Subventionswettlauf zwischen Europa und den USA verhindern will.'' Interview mit Roman Pletter, Heinrich Wefing und Marc Widemann in ''[[Die Zeit]]'', 16. Februar 2023, S. 19 f.</ref> |
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Im März 2024 kritisierte Habeck bei einer Reise in die USA die US-Regierung, dass sie zu wenig tue, um den sehr hohen [[Liste_der_größten_Kohlenstoffdioxidemittenten#Emissionsmaximum_nach_Ländern|amerikanischen Kohlendioxid-Ausstoß]] zu reduzieren. Das Problem liege dabei vorrangig bei den niedrigen amerikanischen Energiepreisen; und bereits vor Antritt der Reise erklärte Habeck, es brauche mehr transatlantische Zusammenarbeit und weniger Protektionismus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/usa-reise-habeck-stachelt-us-studenten-gegen-klima-gegner-auf-solve-your-fucking-problems-biden-trump-92881337.html |titel=„Löst eure verdammten Probleme“: Habeck attackiert die US-Regierung von Präsident Biden |datum=2024-03-10 |abruf=2024-03-10 |werk=Frankfurter Rundschau}}</ref> |
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=== Naturschutz- und Agrarpolitik === |
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Zum Thema [[Wölfe in Deutschland|Wolfspopulationen in Deutschland]] veröffentlichten Habeck und seine Frau Andrea Paluch bereits 2001 ein Jugendbuch ''Jagd auf den Wolf'', das überarbeitet 2019 als ''Ruf der Wölfe'' eine Neuauflage erlebte.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/kultur/kinderbuch-ruf-der-woelfe-was-robert-habeck-kindern-erzaehlt/24521222.html ''Kinderbuch „Ruf der Wölfe“: Was Robert Habeck Kindern erzählt.''] [[Der Tagesspiegel]] vom 4. Juli 2019, abgerufen selbigen Datums.</ref> Als Landesminister in Schleswig-Holstein musste er den [[Verhandlung|Interessenausgleich]] zwischen Naturschutz und Landwirtschaft organisieren. Im Dezember 2018 dokumentierte die Presse seine Stellungnahme zu dem Konflikt. Einen erleichterten Abschuss von einzelnen Wölfen, die sich nachweislich „nicht artgerecht“ verhielten, fand er vorstellbar. Nichts dagegen hielt er von den geforderten Obergrenzen oder systematischen Abschuss der Tiere zum Schutz der Nutztierhalter. Bei dem teilweise erbitterten Streit um den Wolf „gehe es nur ums Gewinnen, nicht um einen [[Konsens]]“, er wolle da einen anderen Politikstil.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/brandenburg-robert-habeck-und-der-wolf/23758342.html ''Brandenburg: Robert Habeck und der Wolf.''] Der Tagesspiegel vom 13. Dezember 2018, abgerufen am 4. Juli 2019.</ref> |
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Habeck betonte wiederholt die Notwendigkeit, durch konsequente [[Jagd]] die Bestände von [[Reh]], [[Wildschwein]] und anderem [[Schalenwild]] zu regulieren, um die [[Wildschaden|Wildschäden]] in der Land- und [[Forstwirtschaft]] auf einem hinnehmbaren Niveau zu halten.<ref>{{Internetquelle |autor=Lukas Dörrie |titel=Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Wild Wild Schwein |werk=Die Tageszeitung |datum=2017-12-21 |url=https://taz.de/Afrikanische-Schweinepest-in-Deutschland/!5469855/ |abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schweinepest-daenemark-will-grenzzaun-zu-deutschland-bauen-a-1199445.html |titel=Angst vor Schweinepest: Dänemark will Grenzzaun zu Deutschland bauen |werk=Spiegel Online |datum=2018-03-22 |abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Nicola Kabel |url=http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2012_neu/1212/MELUR_121207_Jagd_und_Artenschutz.html?nn=fff207bf-f474-4c9b-ad8e-c7f3446553c2 |titel=Umweltminister Robert Habeck stellt Jagd- und Artenschutzbericht 2012 vor: |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |datum=2012-12-07 |abruf=2019-12-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Artenvielfalt-in-Schleswig-Holstein-bleibt-bedroht-Seeadler-und-Kraniche-breiten-sich-aus-Robert-Habeck-stellt-Jagd-und-Artenschutzbericht-vor |titel=Seeadler und Kraniche breiten sich aus |werk=Kieler Nachrichten |datum=2013-12-02 |abruf=2019-12-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210608111005/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Artenvielfalt-in-Schleswig-Holstein-bleibt-bedroht-Seeadler-und-Kraniche-breiten-sich-aus-Robert-Habeck-stellt-Jagd-und-Artenschutzbericht-vor |archiv-datum=2021-06-08 |offline=ja}}</ref> |
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Im April 2016 äußerte Habeck die Ansicht, dass die Art der modernen [[Tierhaltung]] und die damit verbundene Tötung von Nutztieren angesichts der reichlichen Verfügbarkeit alternativer Lebensmittel nicht mehr zu rechtfertigen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.topagrar.com/schwein/news/habeck-toetung-von-nutztieren-ist-nicht-mehr-zu-rechtfertigen-9569854.html |titel=Habeck: Tötung von Nutztieren ist nicht mehr zu rechtfertigen |datum=2018-08-06 |werk=top agrar |abruf=2024-05-06}}</ref> |
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=== Innenpolitik === |
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Habeck sprach sich wiederholt dafür aus, die [[Flüchtling|Geflüchteten]] aus den Lagern auf den griechischen Inseln zu evakuieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/holt-als-erstes-die-kinder-raus-robert-habeck-moechte-migranten-aus-griechenland-holen/25359580.html |titel=Robert Habeck möchte Migranten aus Griechenland holen |werk=tagesspiegel.de |datum=2019-12-21 |abruf=2021-02-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-pandemie-robert-habeck-fordert-evakuierung-griechischer-fluechtlingslager-a-f00d4acb-f938-4efc-bd35-b724f524f985 |titel=Grünenchef Habeck fordert Evakuierung griechischer Camps |werk=spiegel.de |datum=2020-03-29 |abruf=2021-02-04}}</ref> |
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Im November 2020 stellte Habeck einen 11-Punkte-Aktionsplan gegen [[Islamismus|islamistische]] [[Gefährder]] vor, den er gemeinsam mit den beiden grünen Innenpolitikern [[Konstantin von Notz]] und [[Irene Mihalic]] erarbeitet hatte. Das Papier sieht unter anderem mehr Personal in den Behörden vor, um eine engmaschigere Überwachung zu ermöglichen und eventuell bestehende Haftbefehle konsequenter vollstrecken zu können. Auch ein Verbot einschlägiger [[Salafismus|salafistischer]] Vereine gehörte zu den Forderungen.<ref>[https://www.robert-habeck.de/wp-content/uploads/201106_11_Punkte_Plan_Null_Toleranz_Gefaehrder.pdf ''Null-Toleranz-Strategie gegen islamistische Gefährder – 11-Punkte-Plan gegen islamistischen Terrorismus.''] In: ''robert-habeck.de'', abgerufen am 23. März 2021.</ref> |
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In einem Interview im Jahr 2018 wandte sich Habeck gegen einen ethnischen Volksbegriff, den er deutlich vom völkerrechtlichen Begriff des Staatsvolks abgrenzte.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/parteien-es-gibt-kein-volk-habeck-wehrt-sich-gegen-angriffe-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180508-99-223101 ''„Es gibt kein Volk“: Habeck wehrt sich gegen Angriffe.''] dpa–Newskanal. In: ''sueddeutsche.de'', 8. Mai 2018.</ref> Des Weiteren warnt er davor, [[Identitätspolitik|identitätspolitische]] Forderungen unkritisch zu übernehmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.report-k.de/Politik-Nachrichten/Politik-Deutschland/Habeck-Identitaetspolitische-Forderungen-nicht-kritiklos-uebernehmen-139684 |titel=Habeck: Identitätspolitische Forderungen nicht kritiklos übernehmen |werk=report-k.de |datum=2021-01-13 |abruf=2021-09-27}}</ref> |
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=== Wirtschafts- und Sozialpolitik === |
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Im Februar 2019 stellte Habeck gemeinsam mit [[Sven Giegold]] das Konzept eines Bürgerfonds vor, um die Altersvorsorge in Deutschland zu verbessern. Ein Teil des Bruttolohns soll automatisch in einen Fonds fließen. Es soll auch möglich sein, dem zu widersprechen oder freiwillig mehr einzuzahlen. Investiert werden soll ausschließlich in ethisch, sozial und ökologisch unbedenkliche Projekte. Im Rentenalter wird das angesparte Geld dann zusätzlich zur gesetzlichen Rente ausgezahlt. Ein ähnliches Modell gibt es beispielsweise in Schweden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2019-02/rentenreform-buergerfonds-altersvorsorge-gruene |titel=Grüne fordern Bürgerfonds zur Altersvorsorge |abruf=2021-01-19 |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2019-02-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gruene.de/artikel/ein-buergerfonds-fuer-die-altersvorsorge |titel=Ein Bürgerfonds für die Altersvorsorge |abruf=2021-01-19 |autor=Robert Habeck, Sven Giegold |hrsg=Bündnis 90/Die Grünen |datum=2019-02-21}}</ref> |
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Habeck ist ein Befürworter des [[Mietendeckel|Berliner Mietendeckels]], den er als Überbrückungsinstrument bis zum Bau einer ausreichenden Zahl an Wohnungen sieht.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Christine Richter (Journalistin)|Christine Richter]] |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article227515347/Habeck-verteidigt-den-Mietendeckel-beim-VBKI.html |titel=Habeck verteidigt den Mietendeckel beim VBKI |werk=[[Berliner Morgenpost|Morgenpost.de]] |datum=2019-10-30 |abruf=2019-11-29}}</ref> Im Zuge der durch Volksbegehren ausgelösten Debatte zur [[Enteignung]] privater Wohnungsgesellschaften sprach Habeck zudem davon, dass für den Fall, dass andere Maßnahmen keine hinreichende Wirkung entfalteten, „notfalls die Enteignung folgen“ müsse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-04/immobilien-enteignung-wohnungskonzerne-robert-habeck-die-gruenen |titel=Immobilien: Grünenchef Robert Habeck sieht Enteignungen als Option |werk=[[Die Zeit]] |datum=2019-04-07 |abruf=2021-05-24}}</ref> Diese Position wurde medial wie auch politisch kontrovers diskutiert. So sprachen sich neben einigen Vertretern von Habecks eigener Partei und politischen Kontrahenten von CDU/CSU, FDP und SPD auch der deutsche [[Städte- und Gemeindebund]] vehement dagegen aus und bezeichnete bereits die Debatte über Enteignungen als schädlich.<ref>{{Internetquelle |autor=DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-haelt-enteignung-notfalls-fuer-denkbar-a-1261662.html |titel=Nietdebatte: Grünen-Chef Robert Habeck hält Enteignungen für denkbar |abruf=2021-05-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Süddeutsche Zeitung |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/enteignung-habeck-kritik-1.4400711 |titel=Enteignung – Scharfe Kritik an Robert Habeck |abruf=2021-05-24}}</ref> |
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In der Diskussion um die [[Schuldenbremse (Deutschland)|Schuldenbremse]] Ende 2019 forderte Habeck eine Reform, die höhere Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz ermöglichen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wiwo.de/politik/deutschland/haushaltspolitik-habeck-will-schuldenbremse-reformieren/25313702.html |titel=Habeck will Schuldenbremse reformieren |abruf=2021-01-19 |werk=[[Wirtschaftswoche]] |datum=2019-12-09}}</ref> Im April 2020 schlug er mit Blick auf die ökonomischen Folgen der [[COVID-19-Pandemie]] ein 500-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm für einen Zeitraum von zehn Jahren vor, „um die Wirtschaft wieder aufzubauen und krisenfest zu machen“. Das Ziel des Programmes müsse sein, die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft klimaneutral zu machen.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/politik/deutschland/gruenen-chef-robert-habeck-fordert-zehnjaehriges-investitionsprogramm-zum-wiederaufbau-der-deutschen-wirtschaft_aid-49925787 |titel=Habeck fordert Investitionsprogramm von 500 Milliarden Euro |abruf=2021-02-04 |werk=[[RP Online]] |datum=2020-04-05}}</ref> |
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Anlässlich des [[Wirecard#Bilanzskandal und Insolvenzantrag|Wirecard-Skandals]] sprach Habeck sich für strengere Regeln für [[Wirtschaftsprüfer]] und eine Neuaufstellung der [[Finanzmarktaufsicht|Finanzaufsicht]] aus und forderte die Aufstellung einer zentralen „Finanzpolizei“ des Bundes.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/bilanzskandal-habeck-fordert-wegen-wirecard-skandal-mehr-kompetenzen-fuer-aufseher/26002982.html |titel=Habeck fordert wegen Wirecard-Skandal mehr Kompetenzen für Aufseher |abruf=2021-01-20 |autor=Martin Greive |datum=2020-07-14 |werk=[[Handelsblatt]]}}</ref> |
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Im Interview mit dem [[Der Spiegel|Spiegel]] erläuterte Habeck im Januar 2022 seinen Ansatz zu einer modifizierten Ausrichtung des [[Jahreswirtschaftsbericht]]s. Neben der Betrachtung des Wirtschaftswachstums in den verschiedenen Bereichen sollen künftig Kriterien wie Bildung, Verteilungsgerechtigkeit und Umweltzerstörung mitberücksichtigt werden. Einen generellen Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum hält Habeck für falsch. Ohne Wachstum und Produktivitätszuwächse werde eine Gesellschaft ärmer. Allerdings solle man sich fragen, wo und zu welchem Preis Wertschöpfung generiert werde. Wenn eine große Volkswirtschaft wie die deutsche vorangehe und den Wohlstand des Landes komplexer messe als bisher, werde das zum Nachahmungsanreiz für andere. „Wir wollen nachweisen, dass Ressourceneffektivität gut für die Wirtschaft ist. Das wird dann auch im Wettbewerb mit anderen Ländern hoch attraktiv.“<ref>Robert Habeck im Spiegel-Gespräch mit [[Martin Knobbe]] und Gerald Traufetter, in: ''Der Spiegel'' Nr. 4, 22. Januar 2022, S. 29.</ref> |
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Auf eine Umfrage unter Spitzenmanagern und Unternehmen angesprochen, der zufolge die meisten der Aussage zugestimmt hätten, dass Deutschland wirtschaftlich seinen Zenit überschritten und die besten Jahre hinter sich habe, erklärte Habeck der ''[[Die Zeit|Zeit]]'' im August 2023, dass an der Wettbewerbsfähigkeit hart gearbeitet werden müsse, man in der Vergangenheit aber kollektiv weggeschaut habe. Es könne doch keine Überraschung sein, „dass wir als Gesellschaft älter werden. Dass wir eine klaffende Lücke an Fachkräften haben. Dass andere Länder in der Digitalisierung weiter sind als wir. Dass fast halb Europa intelligentere Stromsysteme hat.“ Investitionshemmnisse müssten weggeräumt, Bürokratie reduziert, die „unzähligen Berichtspflichten“ entschlackt werden. „Daran sind wir dran.“ Die Rede vom überschrittenen Zenit klinge für ihn nach „schlecht gelaunter Untergangsstimmung“.<ref>''„Da haben wir alle nicht genau hingeschaut, da waren wir zu selbstvergessen, zu träge, zu bequem, vielleicht auch zu denkfaul.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über seine Erfahrung an der Macht.'' In: ''[[Die Zeit]]'', 10. August 2023, S. 3.</ref> |
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=== Corona-Krise === |
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In einem Interview mit dem Tagesspiegel Ende Mai 2020 erwog Habeck anlässlich der [[COVID-19-Pandemie|Corona-Krise]], dass Gesundheitsvorsorge „vielleicht zum ersten Mal“ wichtiger gewesen sei als Gewinninteressen und Wirtschaftswachstum. „Die Lehre daraus ist, dass wir unsere Wirtschaft so gestalten, dass sie den gemeinsamen Interessen dient und krisenfest wird.“ Umwelt- und Klimaschutz seien Teil der Gesundheitsvorsorge. „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei. Alle Parteien können viel größer denken.“ Mit dem zur Krisenbewältigung mobilisierten Geld müssten sowohl Wirtschafts- als auch Klimakrise bekämpft werden. Der frühere Einwand, ein [[Zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr (Deutschland)#Diskussion um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen|Tempolimit auf deutschen Autobahnen]] würde die Freiheit einschränken, wirke nach den Entscheidungen in der Corona-Krise geradezu lächerlich. „Wenn man mutig agiert, kann man die Bereitschaft zur Veränderung breit verankern. Ehrgeizige Politik hat eine zweite Luft bekommen.“<ref>''„Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei.“ Grünen-Chef Robert Habeck über Konjunkturpaket, Kanzlerin und Kurzstreckenflüge.'' In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2020, S. 3. ([https://www.tagesspiegel.de/politik/robert-habeck-zur-corona-politik-der-kanzlerin-merkel-hat-ein-machtvakuum-aufkommen-lassen/25874684.html Onlinefassung unter geändertem Titel]; abgerufen am 31. Mai 2020.)</ref> |
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Am 6. Mai 2021 forderte er von der Bundesregierung die Patentaussetzung für Corona-Impfstoffe.<ref>{{Internetquelle|autor=Jonas Schaible |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-fordert-patent-aussetzung-fuer-corona-impfstoffe-a-406491ec-8019-4962-8f16-eca013a1e8f4 |titel=Grünenchef Habeck fordert Patent-Aussetzung für Coronaimpfstoffe |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2021-05-06 |abruf=2022-09-08}}</ref> Als Minister in der [[Kabinett Scholz|rot-grün-gelben Regierung]] änderte er jedoch seine Meinung und äußerte sich ablehnend zur Freigabe von Impfstoffen. Dies führte zu Kritik von unter anderem [[Ärzte ohne Grenzen]], [[Amnesty International]], [[Oxfam]], [[Brot für die Welt]] und dem [[Deutsches Institut für Ärztliche Mission|Deutschen Institut für Ärztliche Mission]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/b1925413-8807-4d28-b9b7-2196c1dbc245 |titel=Hilfsorganisationen: Will Habeck noch Impfpatente freigeben?|abruf=2022-02-05}}</ref> |
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=== Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 === |
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Bei einem offiziellen Besuch in der [[Ukraine]] auf Einladung des [[Präsident der Ukraine|Staatspräsidenten]] [[Wolodymyr Selenskyj]] im Mai 2021 befürwortete Habeck in einem Interview mit dem [[Deutschlandfunk]] mit Bezug auf den [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ostukraine-Konflikt]] deutsche Exporte von [[Waffe#Kriegswaffen|Defensivwaffen]] zur [[Selbstverteidigung#Selbstverteidigung im Völkerrecht|Selbstverteidigung]] ([[MedEvac]], Nachtsichtgeräte, [[Kampfmittelbeseitigung]]) an die Ukraine und löste damit auch bei einem Teil der eigenen Partei Irritationen aus. Kritisiert wurde er auch von [[Marie-Agnes Strack-Zimmermann]],<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/habeck-gruene-zu-waffenlieferungen-an-ukraine-die-ukraine-100.html |titel=Habeck (Grüne) zu Waffenlieferungen an Ukraine – „Die Ukraine fühlt sich sicherheitspolitisch alleingelassen“ |abruf=2023-04-05}}</ref> die sich nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine 2022]] vehement dafür aussprach. |
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Nach dem Überfall am 24. Februar 2022 äußerte Habeck Verständnis für die Enttäuschung und Wut der Ukrainer über die Beschränkung des Westens auf Wirtschaftssanktionen. „Wäre ich jetzt der Energie- und Wirtschaftsminister der Ukraine, würde ich mich wahrscheinlich verraten und verkauft fühlen“, zitierte ihn der [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]] am 27. Februar. Man könne der Ukraine tragischerweise nicht wirklich helfen. „Wir können nicht in einen Krieg mit Russland ziehen. Wir können keinen dritten Weltkrieg auslösen.“ Gegenüber Putin seien der Westen, Europa und Deutschland auch angesichts von dessen Verlautbarungen aus dem vergangenen Sommer zu naiv gewesen. Bereits 2014 hat laut Habeck der Krieg in der Ukraine begonnen; danach sei er nur stillgestellt worden.<ref>''Vizekanzler Habeck „Große Tragik.“'' In: ''Tagesspiegel'', 27. Februar 2022, S. 5.</ref> |
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Auf die von der Ukraine gewünschte Lieferung von Kampfflugzeugen angesprochen, äußerte Habeck Mitte Februar 2023 im Interview mit der ''[[Die Zeit|Zeit]]'': „Das ist keine Debatte, die wir führen.“ Zu dem von [[Alice Schwarzer]] und [[Sahra Wagenknecht]] initiierten [[Manifest für Frieden]] befragt, antwortete er, dass auch er sich wünsche, „dass dieser Krieg ein Ende hat“. Doch sehe er in dem Manifest wesentliche Dinge ausgeblendet. Die Ukraine als souveräner Staat dürfe nicht in Frage gestellt werden, Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden, was seitens Putin aber geschehe. Dessen Überfall auf ein souveränes Nachbarland, das er von der Landkarte zu tilgen versuche, ist für Habeck Imperialismus. „Wenn dieser Imperialismus siegt, bringt das keinen Frieden.“<ref>''„Ich hoffe sehr, dass Deutschland die Entschiedenheit und das Tempo so hoch halten kann.“ Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine spricht Wirtschaftsminister Robert Habeck über Waffenlieferungen, die versöhnende Kraft des deutschen Atomausstiegs – und darüber, wie er einen Subventionswettlauf zwischen Europa und den USA verhindern will.'' Interview mit Roman Pletter, Heinrich Wefing und Marc Widemann in ''Die Zeit'', 16. Februar 2023, S. 19 f.</ref> |
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=== Krieg in Israel und Gaza 2023 === |
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Habeck erklärte Anfang November zum [[Krieg in Israel und Gaza 2023]], dass die [[Hamas]] im Grunde zerstört werden müsse, weil sie den Prozess des Friedens im Nahen Osten zerstöre und an der anzustrebenden, von ihm unterstützen Zweistaatenlösung gar nicht interessiert sei. Habeck unterstützte grundsätzlich die Haltung der israelischen Regierung in ihrem Vorgehen gegen die Hamas. Die israelischen Streitkräfte seien beim Vorgehen gegen die Hamas an das Völkerrecht gebunden und gehalten, zivile Opfer zu minimieren. Habeck befand: „Das tun sie aber auch beziehungsweise werden sie tun. Alle diplomatischen Bemühungen sind darauf gerichtet, dass das passiert.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2023-11/04/habeck-die-hamas-muss-zerstoert-werden |titel= Habeck: Die Hamas muss zerstört werden |datum=2023-11-04 |abruf=2023-11-11 |werk=[[Die Zeit]]}}</ref> |
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== Social-Media-Auftreten == |
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Im Januar 2019 geriet Habeck kurz in die Kritik, nachdem er auf [[Twitter]] ein Video veröffentlichte, in dem der Eindruck entstand, Thüringen sei kein demokratisches Land, da Habeck die Wörter „wird“ und „bleibt“ vertauschte. Ein ähnlicher Fehler passierte ihm 2018, als er Bayern unter anderem dazu aufforderte, die „Alleinherrschaft“ der CSU zu beenden. Für diese Aussagen wurde er öffentlich kritisiert. Er bat hierzu um Entschuldigung.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.sueddeutsche.de/politik/facebook-twitter-habeck-gruene-1.4277407|titel=Habeck will seine Accounts bei Facebook und Twitter löschen|datum=2019-01-07|autor=Philipp Saul|werk=[[SZ.de]]|abruf=2019-06-16}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/robert-habeck-ueber-abschied-von-twitter-und-facebook-15980150.html|titel=Habeck: Twitter ist ein Instrument der Spaltung|werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2019-01-09|abruf=2021-01-29}}</ref> Habeck kündigte daraufhin an, sich von den Plattformen Twitter und [[Facebook]] zurückzuziehen.<ref>{{Literatur |Autor=Elke Wagner |Titel=Intimisierte Öffentlichkeiten: Pöbeleien, Shitstorms und Emotionen auf Facebook |Verlag=transcript Verlag |Datum=2019-06-30 |ISBN=978-3-8394-4026-1 |Seiten=7 |Online=https://books.google.de/books?id=hqGbDwAAQBAJ&pg=PA7&dq=habeck+twitter&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwiiztOF1a_2AhXXQvEDHavMAQsQ6AF6BAghEAI#v=onepage&q=habeck%20twitter&f=false |Abruf=2022-03-05}}</ref> Die Zeitschrift ''[[Merkur (Zeitschrift)|Merkur]]'' schrieb zu Habecks Ausstieg 2021 einen Essaywettbewerb zu Risiken der [[Politische Kommunikation|politischen Kommunikation]] unter dem Titel ''Das Habeck-Paradox'' aus.<ref>{{Internetquelle |autor=Redaktion Merkur |url=https://www.merkur-zeitschrift.de/2021/03/09/preisausschreiben-das-habeck-paradox/ |titel=Preisausschreiben: Das Habeck-Paradox |werk=[[Merkur (Zeitschrift)|Merkur]] |datum=2021-03-09 |abruf=2022-03-05}}</ref> |
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2024 wandte er sich wieder den [[Soziale Medien|Sozialen Medien]] zu und eröffnete einen Account auf [[TikTok]].<ref>{{Internetquelle |autor=Marko Schlichting |url=https://www.n-tv.de/politik/Warum-Habeck-auf-Tiktok-ist-tanzen-will-er-nicht-article24913424.html |titel=Warum Habeck auf Tiktok ist – tanzen will er nicht |werk=n-tv.de |datum=2024-05-01 |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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== Schriften == |
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=== Literaturwissenschaft und Unterrichtsmaterialien === |
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* ''Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte. Eine stilkritische Untersuchung'' (= Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 201; zugleich Magisterarbeit 1996 Universität Hamburg). Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1280-1. |
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* ''Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität'' (= Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 360; zugleich Dissertation Universität Hamburg 2000). Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9. |
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* mit Steen W. Pedersen: ''Logo! Tekstbog.'' Gyldendal Uddannelse, Kopenhagen 2009, ISBN 978-87-02-06648-7. |
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=== Romane und Gedichte === |
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* ''Das Land in mir. Gedichte.'' Mit Photographien von Jens Gedamke. R. Habeck, Heikendorf 1990, ISBN 978-3-9803157-1-5. |
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* ''Traumblind. Ein Gefühl wie Freiheit''. SOLDI-Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-928028-04-9. |
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* mit Andrea Paluch: ''Hauke Haiens Tod''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-059010-4. Taschenbuchausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15976-8, Neuauflage Taschenbuch: Piper, München 2006, ISBN 3-492-24699-0. |
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* mit Andrea Paluch: ''Jagd auf den Wolf''. Piper, München 2001, überarbeitete Neuausgabe: ''Ruf der Wölfe'', Edel Kids Books, Hamburg 2019, ISBN 978-3-96129-092-5. |
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* mit Andrea Paluch: ''Der Schrei der Hyänen''. Piper, München 2004, ISBN 3-492-04611-8. Taschenbuchausgabe: Piper, München 2005, ISBN 3-492-24381-9. |
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* mit Andrea Paluch: ''Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf''. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04706-8. |
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* mit Andrea Paluch: ''Zwei Wege in den Sommer''. Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-7941-8046-1. |
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* mit Andrea Paluch: ''Unter dem Gully liegt das Meer''. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 3-7941-8071-2. |
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* ''Verwirrte Väter – oder: Wann ist der Mann ein Mann''. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06989-0. |
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* mit Andrea Paluch: ''1918 – Revolution in Kiel.'' Mit dem Schauspiel ''Neunzehnachtzehn''. Boyens, Heide 2008, ISBN 978-3-8042-1264-0. |
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* mit Andrea Paluch: ''SommerGIG''. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-7941-7075-3. |
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=== Politische Sachbücher === |
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* ''Patriotismus: ein linkes Plädoyer''. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2010, ISBN 978-3-579-06874-9. |
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* ''Wer wagt, beginnt. Die Politik und ich''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04949-7. |
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* ''Wer wir sein könnten. Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05307-4. |
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* ''Von hier an anders. Eine politische Skizze.'' 3. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, ISBN 978-3-462-05219-0. |
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=== Übersetzungen === |
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Gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch hat Robert Habeck drei Bücher mit englischer bzw. irischer Lyrik und einen Essay aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt:<ref>{{Internetquelle |autor=Richard Schneider |url=https://uepo.de/2021/12/15/robert-habeck-als-uebersetzer-englischer-und-irischer-lyrik/ |titel=Robert Habeck als Übersetzer englischer und irischer Lyrik |werk=UEPO.de |datum=2021-12-15 |abruf=2023-08-16}}</ref> |
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* Roger McGough (1997): ''Tigerträume – Gedichte zweisprachig''. Heidelberg: Mattes Verlag. |
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* William Butler Yeats (1998): ''Ein Morgen / Grünes Gras''. München: Luchterhand. Sammelband mit erstmals oder neu übersetzten Gedichten des irischen Dichters in einer zweisprachigen Ausgabe. |
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* Ted Hughes (1998): ''Birthday Letters''. Frankfurt am Main: Frankfurter Verlagsanstalt. |
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* Essay „Reznikoff x 2“ in: Paul Auster (2020): ''Mit Fremden sprechen''. Sammelband mit von Auster selbst zusammengestellten Schriften aus 50 Jahren, ISBN 978-3-498-00165-0. |
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== Auszeichnungen == |
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* 1996: [[Hamburger Literaturpreise|Preis für literarische Übersetzungen der Stadt Hamburg]] (zusammen mit [[Andrea Paluch]]) |
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* 2002: Drehbuchpreis des Landes Schleswig-Holstein (zusammen mit Andrea Paluch) |
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* März 2007: Nominierung von ''Zwei Wege in den Sommer'' für den [[Deutscher Jugendliteraturpreis|Deutschen Jugendbuchpreis]] |
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* Juli 2007: Buch des Monats auf der Deutschlandfunk-Bestenliste Neue Kinder- und Jugendbücher „Die besten 7 für junge Leser“ |
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* Dezember 2008: Goldener [[Lufti]] für ''Unter dem Gully liegt das Meer'' (zusammen mit Andrea Paluch) |
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* 2018: [[Politikaward]] des Spartenmagazins [[Politik & Kommunikation]] (Politiker des Jahres)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.politik-kommunikation.de/ressorts/artikel/baerbock-habeck-giffey-und-hasselfeldt-mit-politikaward-ausgezeichnet-565129236 |titel=Baerbock, Habeck, Giffey und Hasselfeldt mit Politikaward ausgezeichnet |werk=politik-kommunikation.de |datum=2019-01-30 |abruf=2021-09-14}}</ref> |
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* 2023: [[Ludwig-Börne-Preis]]<ref>{{Internetquelle |autor=Knut Cordsen |url=https://www.br.de/nachrichten/kultur/robert-habeck-erhaelt-den-ludwig-boerne-preis-2023,TW2cD9H |titel=Der Nachdenkliche: Deshalb bekam Robert Habeck den Börne-Preis |werk=br.de |datum=2023-06-11 |abruf=2024-03-13}}</ref> (Rede zur Verleihung in der ''FAZ'' vom 12. Juni 2023)<ref>{{Internetquelle |titel=Robert Habeck: Rede zur Verleihung des Börne-Preises |werk=FAZ.NET |datum=2023-06-11 |url=https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/robert-habeck-rede-zur-verleihung-des-boerne-preises-18956353.html |abruf=2023-06-12}}</ref> |
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* 2023: Energieküste-Award (verliehen von seinem Bruder Hinrich auf der [[Hannover-Messe]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100166146 |titel=Robert Habeck bekommt Umweltpreis von eigenem Bruder |datum=2023-04-26 |werk=T-Online |abruf=2023-04-27}}</ref> |
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== Rezeption == |
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'''Radio-Feature''' |
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* Stefan Berkholz: [https://www.swr.de/swr2/doku-und-feature/SWR2-Feature-am-Sonntag-Es-geht-nicht-darum-sich-abzuhaerten,swr2-feature-am-sonntag-2019-09-01-100.html ''„Es geht nicht darum, sich abzuhärten“ – Robert Habeck: Vom Schriftsteller zum Politiker.''] SWR2, 1. September 2019. |
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'''Literatur''' |
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* [[Susanne Gaschke]]: ''Robert Habeck. Eine politische Biografie.'' Wilhelm Heyne Verlag, München 2021, ISBN 978-3-453-21806-2. |
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* Claudia Reshöft: ''Robert Habeck. Eine exklusive Biographie.'' FinanzBuch Verlag, München 2020, ISBN 978-3-95972-291-9. |
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* Stefan Berkholz: ''Das ganze Ding ist ein Risiko: Robert Habeck – Eine Nahaufnahme.'' Blessing, München 2021, ISBN 978-3-89667-673-3. |
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* Julian Müller, Astrid Séville: [https://www.merkur-zeitschrift.de/2022/02/01/ist-dauerreflexion-kommunizierbar-das-habeck-paradox/ ''Ist Dauerreflexion kommunizierbar? Das Habeck-Paradox.''] ''[[Merkur (Zeitschrift)|Merkur]]'', 1. Februar 2022, Gewinnertext des Essay-Preisausschreibens [https://www.merkur-zeitschrift.de/2021/03/09/preisausschreiben-das-habeck-paradox/ „Das Habeck-Paradox“] |
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'''Dokumentarfilme''' |
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* ''Baerbock und Habeck – Kurs aufs Kanzleramt?'' von Falko Korth und [[Reinhold Beckmann]], [[NDR Fernsehen]] 2020. |
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* ''Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Robert Habeck'', von [[Markus Feldenkirchen]], [[WDR Fernsehen]], 2021. |
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'''Parodien''' |
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* [[Max Giermann]] in der Sendung [[Extra 3]]<ref>{{Internetquelle |autor=NDR |url=https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Max-Giermann-Der-Imitator,extragiermann100.html |titel=Max Giermann – Der Imitator |abruf=2023-04-03}}</ref> |
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* [[Micky Beisenherz]] im Podcast [[Apokalypse & Filterkaffee]]<ref>{{Internetquelle |autor=Marcel Görmann |url=https://www.derwesten.de/politik/robert-habeck-franca-lehfeldt-micky-beisenherz-lindner-id300333072.html |titel=Robert Habeck als Witzfigur? Franca Lehfeldt kann sich Lachen nicht verkneifen |werk=DerWesten.de |datum=2022-12-01 |abruf=2023-04-03}}</ref> |
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Version vom 6. Mai 2024, 13:54 Uhr

Robert Habeck (* 2. September 1969 in Lübeck) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Schriftsteller. Er ist seit dem 8. Dezember 2021 der Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland.
Gemeinsam mit Annalena Baerbock war er von Januar 2018 bis Februar 2022 Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen.[1] Für die Bundestagswahl 2021 waren Baerbock und er das Spitzenduo der Grünen, wobei Baerbock Kanzlerkandidatin war.[2]
Habeck zog 2009 erstmals in den Schleswig-Holsteinischen Landtag ein und wurde dort Fraktionsvorsitzender. Bei der vorgezogenen Neuwahl 2012 und bei der Landtagswahl 2017 trat er als Zweiter auf der Landesliste seiner Partei an. Von 2012 bis 2018 amtierte er als stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Natur (ab 2017 auch für Digitalisierung) im Kabinett Albig sowie im Kabinett Günther I. Nach der Wahl zum Bundesvorsitzenden seiner Partei 2018 trat er von seinem Ministeramt zurück.[3] Bei der Bundestagswahl 2021 errang er für die Grünen das Direktmandat im Wahlkreis Flensburg-Schleswig mit 28,1 Prozent der Erststimmen.
Schulbildung und Studium
Habeck wurde als Sohn des Apothekers Hermann Habeck und seiner Frau Hildegard, geb. Granzow, in Lübeck geboren und wuchs in Heikendorf bei Kiel auf, wo seine Eltern eine Apotheke betrieben.[4][5] Er legte sein Abitur 1989 an der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf ab.[6] Nach dem Zivildienst beim damaligen Hamburger Spastikerverein (heute Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein) begann er zum Sommersemester 1991 ein Magisterstudium mit der Fächerkombination Germanistik, Philosophie und Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau[7] und besuchte nach der Zwischenprüfung im Wintersemester 1992/93 die Universität Roskilde in Dänemark. Nach Habecks Angaben war das Hochschulsystem dort, verglichen mit seinem Studium in Deutschland, durch selbstständigere Zeiteinteilung, ausgeprägtere Gruppenarbeit und eigenständigere Wissenssuche geprägt, was ihn bei der Entwicklung seines „pragmatischen Idealismus“ beeinflusst habe.[8] Auch politisch habe ihn die Zeit in Roskilde geprägt.[9]
Im Jahre 1996 erwarb Robert Habeck an der Universität Hamburg seinen Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff (1775–1825), über die er ein Jahr später im Verlag Königshausen & Neumann eine stilkritische Untersuchung veröffentlichte.[10] Von 1996 bis 1998 absolvierte er an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium. Im Jahre 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die unterschiedlichen Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum Dr. phil. promoviert. Diese Arbeit ist unter dem Titel Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität ebenfalls im Verlag Königshausen & Neumann erschienen.[11]
Privates
1996 heirateten Robert Habeck und die Schriftstellerin Andrea Paluch. Seine Ehefrau hatte er während des Studiums in Roskilde kennengelernt.[8] Das Ehepaar hat vier Söhne.[12] Die Söhne haben einen engen Bezug zur dänischen Minderheit in Deutschland, sprechen Dänisch untereinander und studieren (Stand: 2021) alle in Dänemark.[8] Im Jahr 1999 zog die Familie nach Lüneburg und 2001 nach Flensburg.
Robert Habeck ist in einer christlichen Familie aufgewachsen, gehört aber selbst keiner Kirche an.[13] Er bezeichnet sich als „säkularen Christen“.[14] Er spricht fließend Dänisch.[15]
Literarische Tätigkeit
Seit 1999 arbeiten Robert Habeck und seine Ehefrau Andrea Paluch als freie Schriftsteller und veröffentlichen gemeinsam.[16] In Interviews betonen sie, dass ihre doppelte Autorenschaft eine bewusste Entscheidung für einen gemeinsamen Lebensentwurf sei. Neben Kinderbüchern und Übersetzungen englischer Lyrik unter anderem von Ted Hughes[17] veröffentlichte Robert Habeck (mit Andrea Paluch) die Romane Hauke Haiens Tod (2001, eine literarische Adaption von Storms Novelle Der Schimmelreiter, die 2023 mit Die Flut – Tod am Deich von Andreas Prochaska verfilmt wurde[18]), Der Schrei der Hyänen (2004), Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf (2005), Zwei Wege in den Sommer (2006), Unter dem Gully liegt das Meer (2007) und SommerGIG (2009). Im Dezember 2008 wurde im Theater Kiel das erste Theaterstück der beiden uraufgeführt.[19] Es hat den Titel Neunzehnachtzehn und handelt vom Kieler Matrosenaufstand. 2008 wurde der Roman Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf verfilmt.[20] 2021 schrieb Habeck das Nachwort zur Neuausgabe des Buchs Das Prinzip Verantwortung von Hans Jonas.[21]
Politische Tätigkeit

Anfänge in der Kommunal- und Landespolitik
2002 wurde Habeck Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2002 bis 2004 war er Kreisvorsitzender in Schleswig-Flensburg, 2004 wurde er Vorsitzender des Landesverbandes Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein und bekleidete dieses Amt bis 2009.[1] 2006 kandidierte Habeck als Beisitzer für den Bundesvorstand, unterlag aber. Bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2008 war er Spitzenkandidat für die Grünen im Kreis Schleswig-Flensburg und wurde im August Fraktionsvorsitzender im Kreistag Schleswig-Flensburg.
Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2009 und 2012
Habeck und Monika Heinold waren die Spitzenkandidaten der Grünen bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2009. Nach der Wahl wurde Habeck Fraktionsvorsitzender im Landtag. Die Landtagsfraktionen der Grünen und des SSW erhoben eine Normenkontrollklage gegen die Auslegung des Wahlgesetzes bezüglich der dort verankerten Begrenzung der Ausgleichsmandate vor dem Landesverfassungsgericht und bekamen im August 2010 schließlich Recht.[22] Bei der dadurch um zwei Jahre vorgezogenen Landtagswahl 2012 wurde Habeck erneut als Spitzenkandidat aufgestellt.
Landesminister in Schleswig-Holstein (2012–2018)
Nach der Wahl 2012 wurde Habeck zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und zum Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ernannt. Ein Hauptaugenmerk legte Habeck auf die Energiewende. Die in Schleswig-Holstein installierte Leistung an erneuerbaren Energien steigerte sich in Habecks erster Amtszeit von 5,3 Gigawatt im Jahr 2012 auf 10,1 Gigawatt im Jahr 2016.[23] Außerdem wurde aufgrund der Ablehnung der Landesregierung der Bau des geplanten Kohlekraftwerks Brunsbüttel gestoppt.[24][25]
Im Mai 2015 nahm die Europäische Kommission das Landesprogramm ländlicher Raum 2014 bis 2020 an, das unter Habeck erarbeitet wurde.[26] Es sieht Fördermittel für Landwirte vor, die ökologische Landwirtschaft betreiben oder auf diese umstellen wollen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Schleswig-Holstein wuchs von 2014 bis 2017 um 50 Prozent.[27]
Ein weiterer politischer Erfolg war im Juli 2015 der sogenannte „Muschelfrieden“, eine Vereinbarung für eine naturverträgliche Miesmuschelkulturwirtschaft.[28]
Nach Bildung einer Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017 wurde Robert Habeck am 28. Juni 2017 im Kabinett Günther I zum Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung ernannt.[29] Auch in seiner zweiten Amtszeit setzte er sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein.[30][31]
Urwahl für die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl 2017
Im Mai 2015 erklärte Habeck, bei einer Urwahl der Grünen für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl zu kandidieren.[32] Eine Bewerbungsrede für die Kandidatur um einen Sitz in der Doppelspitze des Bundesvorstands hielt er auf dem Landesparteitag der Grünen in Neumünster im April 2016.[33] Bei der Wahl galt er zunächst in den Medien als Außenseiter, erhielt jedoch 35,74 % der Stimmen und unterlag damit nur knapp Cem Özdemir, der sich mit 35,96 % als männlicher Teil der Doppelspitze durchsetzte; an dritter Stelle lag Anton Hofreiter mit 26,19 % – weil eine Stichwahl nicht vorgesehen war, reichte die einfache Mehrheit.[34] Habeck kandidierte dann bei der Bundestagswahl nicht.
Nach der Bundestagswahl 2017 fungierte er als einer der grünen Unterhändler während der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition, die nach der Ablehnung durch die FDP beendet wurden.[35][36]
Bundesvorsitzender der Grünen (2018–2022)
Am 27. Januar 2018 wurden Habeck und Annalena Baerbock zu den Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt.[37] Im Mai 2018 reichte Habeck seinen Rücktritt vom Ministeramt in Schleswig-Holstein ein, da nach den Parteistatuten von Bündnis 90/Die Grünen eine Mitgliedschaft im Bundesvorstand unvereinbar ist mit einem Ministeramt.[38] Dieser Punkt der Satzung wurde auf einem Parteitag der Grünen im Januar 2018 entschärft, um Habeck eine Übergangszeit von bis zu acht Monaten zu ermöglichen.[39] Am 31. August 2018 schied Habeck aus dem Kabinett in Schleswig-Holstein aus,[40] sein Nachfolger wurde Jan Philipp Albrecht. Aus dem Landtag ist er ebenfalls ausgeschieden.
Am 16. November 2019 wurden Habeck und Baerbock für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.[41]
Bundestagswahl 2021

Im Juli 2020 kündigte Habeck an, bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat für den Wahlkreis Flensburg – Schleswig anzutreten.[42] Von den Grünen im Wahlkreis wurde er im April 2021 für diese Kandidatur gewählt.[43] Im März wurde er zudem hinter Luise Amtsberg auf Platz 2 der Landesliste der Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein gewählt.[44] Bei der Bundestagswahl gewann er den Wahlkreis Flensburg – Schleswig mit 28,1 % der Wählerstimmen.[45]
Auf Vorschlag von ihm und Annalena Baerbock beschloss der Bundesvorstand der Grünen im April 2021, dass Baerbock die Kanzlerkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl 2021 sein soll.[46] Habeck verzichtete damit auf eine Kanzlerkandidatur. Er bildete aber zusammen mit Baerbock das Spitzenduo für den Wahlkampf, was der Parteitag am 12. Juni 2021 bestätigte.[47] Die Kampagne stand unter dem Motto „Bereit, weil ihr es seid“.[48]
Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
Seit dem 8. Dezember 2021 ist er im Rahmen der ersten Ampel-Koalition auf Bundesebene der Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz. Nach Amtsantritt geriet Habecks Personalauswahl bei der Ministeriumsführung in die Kritik, nachdem er den ehemaligen Bundesgeschäftsführer der Grünen Michael Kellner zum parlamentarischen Staatssekretär und Beauftragten für den Mittelstand ernannt hatte sowie kurze Zeit später dessen Schwager, den Bruder von Kellners Ehefrau, und vormaligen Leiter der Denkfabrik Agora Energiewende Patrick Graichen zu seinem beamteten Staatssekretär berief. Die familiäre Verbindung wurde Ende 2021 als „Kellner/Graichen-Clan“ kritisiert.[49] Ein Bericht des Spiegel löste im April 2023 die „Trauzeugenaffäre“ aus, die im Mai zur Versetzung Graichens in den einstweiligen Ruhestand führte.[50]
Der Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes im April 2023, wonach neue Heizungen ab 2024 mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden sollten, ging federführend auf Habeck in Zusammenarbeit mit Bauministerin Klara Geywitz zurück.[51] Später räumte Habeck diesbezüglich Fehler und Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ein.[52][53] In einem von Giovanni di Lorenzo geführten Gespräch mit der Zeit wies Habeck im August 2023 darauf hin, dass Deutschland bei der Umstellung von Heizungen im europäischen Vergleich sehr schlecht dastehe: „80 Prozent unserer Heizungen laufen auf Gas und Öl, in anderen Ländern sind es nur noch 20 Prozent. Wir müssen da rangehen – oder wir sagen, wir geben die Klimaschutzziele auf.“ Er glaube, dass es in ein paar Jahren heißen werde: „Gut, dass wir es angegangen haben.“[54]
Politische Positionen
Energie- und Umweltpolitik
2013 erklärte Habeck, Schleswig-Holstein sei bereit, Castoren aus dem britischen Sellafield (früher „Windscale“) in Brunsbüttel zwischenzulagern, eine Meinung, die nicht alle Mitglieder der Landesregierung teilten.[55] Von 2014 bis 2016 war er als Mitglied der Landesregierung auch Ordentliches Kommissionsmitglied in der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) gemäß § 3 Standortauswahlgesetz.[56] Bezüglich eines atomaren Endlagers in Deutschland vertrat Habeck die Ansicht, ein Standort in Gorleben könne „nicht aus politischen Gründen“ ausgeschlossen werden, und erklärte: „Die [Endlager-]Kommission wurde unter dieser Bedingung eingesetzt.“[57] Damit unterstützte er den umstrittenen Beschluss der Grünen Bundesdelegierten-Konferenz (BDK) von 2012, bei dem sich der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin durchsetzte.[58]
Im Interview mit dem Tagesspiegel äußerte sich Habeck zu seinen Vorhaben als Wirtschafts- und Klimaschutzminister und betonte unter anderem, dass man Branchen wie Stahlhersteller und Basischemie trotz steigender Energiepreise in Deutschland halten wolle. Der Aufbau einer CO2-freien und nachhaltigen Wertschöpfungskette biete gerade auch im internationalen Wettbewerb die besten Standortchancen für Unternehmen mit industrieller Produktion und Gewinnaussichten auch für Mittelstand und Handwerk. Dazu komme es, „indem wir die Schnellsten, die Innovativsten und die Besten dabei sind, die neuen Technologien auf der Basis von erneuerbaren Energien aufzubauen.“ In einer ausgeprägten internationalen Wettbewerbssituation werde der Wandel durch das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium auf vielfältige Weise unterstützt, „von der Batteriefertigung über die Microchips, die Digitalisierung bis hin zur Wasserstoffanwendung in der Grundstoffindustrie.“ Man habe sich in den Koalitionsgesprächen darauf verständigt, dass finanziert werde, was perspektivisch zur Erreichung der kompletten Klimaneutralität nötig sei. Unternehmen in Umstellung sollten einen Ausgleich zu den Preisen erhalten, die nicht am Markt realisiert werden könnten: Solange auf Wasserstoff basierte Produktion noch teurer ist, als der Markt sie aufnehmen kann, zahlen wir die Differenzkosten." Perspektivisch erwartet Habeck bei steigenden CO2-Preisen und intensiverem Zertifikatehandel einen Kipp-Punkt, ab dem die Produktion günstiger werde. „Ab diesem Zeitpunkt wird zurückgezahlt. So geht der Staat erst einmal ins Risiko.“[59]
Bei der Gaspipeline Nord Stream 2 ging es laut Habeck immer um ein geopolitisches Projekt, bei dem die Ukraine nicht mehr als Transitland für russisches Erdgas benötigt worden wäre. Nunmehr handle es sich darum, durch Vergrößerung der Versorgungsvielfalt die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, zum einen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, zum anderen durch die Produktion und den Import von grünem Wasserstoff. Energiepolitik habe folglich nicht nur eine ökologische, sondern auch eine geopolitische Dimension. Der mögliche Ausfall russischer Gaslieferungen, die seinerzeit 55 Prozent des gesamten deutschen Gasverbrauchs abdeckten, könnte zum Teil kompensiert werden durch Ausweitung der Anlandungskapazitäten von Flüssiggas in den Niederlanden, Polen und Italien.[60]
Habeck befürwortete im Februar 2023 weiterhin den Atomausstieg und den Verzicht auf die Fracking-Technologie in Deutschland, „vor allem, wenn wir das überragende Ziel meiner politischen Generation ernst nehmen, 2045 klimaneutral zu sein“. Wollte man in Deutschland fracken, müssten erst große gesellschaftliche Debatten geführt werden um den Aufbau einer Fracking-Industrie, die doch alsbald wieder abgebaut werden müsste. Das hält Habeck weder für klug noch für nötig. „Wir sehen auch ohne deutsches Fracking weltweit einen massiven Zuwachs an Flüssiggas in den nächsten Jahren.“[61]
Im März 2024 kritisierte Habeck bei einer Reise in die USA die US-Regierung, dass sie zu wenig tue, um den sehr hohen amerikanischen Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Das Problem liege dabei vorrangig bei den niedrigen amerikanischen Energiepreisen; und bereits vor Antritt der Reise erklärte Habeck, es brauche mehr transatlantische Zusammenarbeit und weniger Protektionismus.[62]
Naturschutz- und Agrarpolitik
Zum Thema Wolfspopulationen in Deutschland veröffentlichten Habeck und seine Frau Andrea Paluch bereits 2001 ein Jugendbuch Jagd auf den Wolf, das überarbeitet 2019 als Ruf der Wölfe eine Neuauflage erlebte.[63] Als Landesminister in Schleswig-Holstein musste er den Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Landwirtschaft organisieren. Im Dezember 2018 dokumentierte die Presse seine Stellungnahme zu dem Konflikt. Einen erleichterten Abschuss von einzelnen Wölfen, die sich nachweislich „nicht artgerecht“ verhielten, fand er vorstellbar. Nichts dagegen hielt er von den geforderten Obergrenzen oder systematischen Abschuss der Tiere zum Schutz der Nutztierhalter. Bei dem teilweise erbitterten Streit um den Wolf „gehe es nur ums Gewinnen, nicht um einen Konsens“, er wolle da einen anderen Politikstil.[64]
Habeck betonte wiederholt die Notwendigkeit, durch konsequente Jagd die Bestände von Reh, Wildschwein und anderem Schalenwild zu regulieren, um die Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft auf einem hinnehmbaren Niveau zu halten.[65][66][67][68]
Im April 2016 äußerte Habeck die Ansicht, dass die Art der modernen Tierhaltung und die damit verbundene Tötung von Nutztieren angesichts der reichlichen Verfügbarkeit alternativer Lebensmittel nicht mehr zu rechtfertigen sei.[69]
Innenpolitik
Habeck sprach sich wiederholt dafür aus, die Geflüchteten aus den Lagern auf den griechischen Inseln zu evakuieren.[70][71]
Im November 2020 stellte Habeck einen 11-Punkte-Aktionsplan gegen islamistische Gefährder vor, den er gemeinsam mit den beiden grünen Innenpolitikern Konstantin von Notz und Irene Mihalic erarbeitet hatte. Das Papier sieht unter anderem mehr Personal in den Behörden vor, um eine engmaschigere Überwachung zu ermöglichen und eventuell bestehende Haftbefehle konsequenter vollstrecken zu können. Auch ein Verbot einschlägiger salafistischer Vereine gehörte zu den Forderungen.[72]
In einem Interview im Jahr 2018 wandte sich Habeck gegen einen ethnischen Volksbegriff, den er deutlich vom völkerrechtlichen Begriff des Staatsvolks abgrenzte.[73] Des Weiteren warnt er davor, identitätspolitische Forderungen unkritisch zu übernehmen.[74]
Wirtschafts- und Sozialpolitik
Im Februar 2019 stellte Habeck gemeinsam mit Sven Giegold das Konzept eines Bürgerfonds vor, um die Altersvorsorge in Deutschland zu verbessern. Ein Teil des Bruttolohns soll automatisch in einen Fonds fließen. Es soll auch möglich sein, dem zu widersprechen oder freiwillig mehr einzuzahlen. Investiert werden soll ausschließlich in ethisch, sozial und ökologisch unbedenkliche Projekte. Im Rentenalter wird das angesparte Geld dann zusätzlich zur gesetzlichen Rente ausgezahlt. Ein ähnliches Modell gibt es beispielsweise in Schweden.[75][76]
Habeck ist ein Befürworter des Berliner Mietendeckels, den er als Überbrückungsinstrument bis zum Bau einer ausreichenden Zahl an Wohnungen sieht.[77] Im Zuge der durch Volksbegehren ausgelösten Debatte zur Enteignung privater Wohnungsgesellschaften sprach Habeck zudem davon, dass für den Fall, dass andere Maßnahmen keine hinreichende Wirkung entfalteten, „notfalls die Enteignung folgen“ müsse.[78] Diese Position wurde medial wie auch politisch kontrovers diskutiert. So sprachen sich neben einigen Vertretern von Habecks eigener Partei und politischen Kontrahenten von CDU/CSU, FDP und SPD auch der deutsche Städte- und Gemeindebund vehement dagegen aus und bezeichnete bereits die Debatte über Enteignungen als schädlich.[79][80]
In der Diskussion um die Schuldenbremse Ende 2019 forderte Habeck eine Reform, die höhere Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz ermöglichen soll.[81] Im April 2020 schlug er mit Blick auf die ökonomischen Folgen der COVID-19-Pandemie ein 500-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm für einen Zeitraum von zehn Jahren vor, „um die Wirtschaft wieder aufzubauen und krisenfest zu machen“. Das Ziel des Programmes müsse sein, die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft klimaneutral zu machen.[82]
Anlässlich des Wirecard-Skandals sprach Habeck sich für strengere Regeln für Wirtschaftsprüfer und eine Neuaufstellung der Finanzaufsicht aus und forderte die Aufstellung einer zentralen „Finanzpolizei“ des Bundes.[83]
Im Interview mit dem Spiegel erläuterte Habeck im Januar 2022 seinen Ansatz zu einer modifizierten Ausrichtung des Jahreswirtschaftsberichts. Neben der Betrachtung des Wirtschaftswachstums in den verschiedenen Bereichen sollen künftig Kriterien wie Bildung, Verteilungsgerechtigkeit und Umweltzerstörung mitberücksichtigt werden. Einen generellen Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum hält Habeck für falsch. Ohne Wachstum und Produktivitätszuwächse werde eine Gesellschaft ärmer. Allerdings solle man sich fragen, wo und zu welchem Preis Wertschöpfung generiert werde. Wenn eine große Volkswirtschaft wie die deutsche vorangehe und den Wohlstand des Landes komplexer messe als bisher, werde das zum Nachahmungsanreiz für andere. „Wir wollen nachweisen, dass Ressourceneffektivität gut für die Wirtschaft ist. Das wird dann auch im Wettbewerb mit anderen Ländern hoch attraktiv.“[84]
Auf eine Umfrage unter Spitzenmanagern und Unternehmen angesprochen, der zufolge die meisten der Aussage zugestimmt hätten, dass Deutschland wirtschaftlich seinen Zenit überschritten und die besten Jahre hinter sich habe, erklärte Habeck der Zeit im August 2023, dass an der Wettbewerbsfähigkeit hart gearbeitet werden müsse, man in der Vergangenheit aber kollektiv weggeschaut habe. Es könne doch keine Überraschung sein, „dass wir als Gesellschaft älter werden. Dass wir eine klaffende Lücke an Fachkräften haben. Dass andere Länder in der Digitalisierung weiter sind als wir. Dass fast halb Europa intelligentere Stromsysteme hat.“ Investitionshemmnisse müssten weggeräumt, Bürokratie reduziert, die „unzähligen Berichtspflichten“ entschlackt werden. „Daran sind wir dran.“ Die Rede vom überschrittenen Zenit klinge für ihn nach „schlecht gelaunter Untergangsstimmung“.[85]
Corona-Krise
In einem Interview mit dem Tagesspiegel Ende Mai 2020 erwog Habeck anlässlich der Corona-Krise, dass Gesundheitsvorsorge „vielleicht zum ersten Mal“ wichtiger gewesen sei als Gewinninteressen und Wirtschaftswachstum. „Die Lehre daraus ist, dass wir unsere Wirtschaft so gestalten, dass sie den gemeinsamen Interessen dient und krisenfest wird.“ Umwelt- und Klimaschutz seien Teil der Gesundheitsvorsorge. „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei. Alle Parteien können viel größer denken.“ Mit dem zur Krisenbewältigung mobilisierten Geld müssten sowohl Wirtschafts- als auch Klimakrise bekämpft werden. Der frühere Einwand, ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen würde die Freiheit einschränken, wirke nach den Entscheidungen in der Corona-Krise geradezu lächerlich. „Wenn man mutig agiert, kann man die Bereitschaft zur Veränderung breit verankern. Ehrgeizige Politik hat eine zweite Luft bekommen.“[86]
Am 6. Mai 2021 forderte er von der Bundesregierung die Patentaussetzung für Corona-Impfstoffe.[87] Als Minister in der rot-grün-gelben Regierung änderte er jedoch seine Meinung und äußerte sich ablehnend zur Freigabe von Impfstoffen. Dies führte zu Kritik von unter anderem Ärzte ohne Grenzen, Amnesty International, Oxfam, Brot für die Welt und dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission.[88]
Russischer Überfall auf die Ukraine 2022
Bei einem offiziellen Besuch in der Ukraine auf Einladung des Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj im Mai 2021 befürwortete Habeck in einem Interview mit dem Deutschlandfunk mit Bezug auf den Ostukraine-Konflikt deutsche Exporte von Defensivwaffen zur Selbstverteidigung (MedEvac, Nachtsichtgeräte, Kampfmittelbeseitigung) an die Ukraine und löste damit auch bei einem Teil der eigenen Partei Irritationen aus. Kritisiert wurde er auch von Marie-Agnes Strack-Zimmermann,[89] die sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 vehement dafür aussprach.
Nach dem Überfall am 24. Februar 2022 äußerte Habeck Verständnis für die Enttäuschung und Wut der Ukrainer über die Beschränkung des Westens auf Wirtschaftssanktionen. „Wäre ich jetzt der Energie- und Wirtschaftsminister der Ukraine, würde ich mich wahrscheinlich verraten und verkauft fühlen“, zitierte ihn der Tagesspiegel am 27. Februar. Man könne der Ukraine tragischerweise nicht wirklich helfen. „Wir können nicht in einen Krieg mit Russland ziehen. Wir können keinen dritten Weltkrieg auslösen.“ Gegenüber Putin seien der Westen, Europa und Deutschland auch angesichts von dessen Verlautbarungen aus dem vergangenen Sommer zu naiv gewesen. Bereits 2014 hat laut Habeck der Krieg in der Ukraine begonnen; danach sei er nur stillgestellt worden.[90]
Auf die von der Ukraine gewünschte Lieferung von Kampfflugzeugen angesprochen, äußerte Habeck Mitte Februar 2023 im Interview mit der Zeit: „Das ist keine Debatte, die wir führen.“ Zu dem von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierten Manifest für Frieden befragt, antwortete er, dass auch er sich wünsche, „dass dieser Krieg ein Ende hat“. Doch sehe er in dem Manifest wesentliche Dinge ausgeblendet. Die Ukraine als souveräner Staat dürfe nicht in Frage gestellt werden, Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden, was seitens Putin aber geschehe. Dessen Überfall auf ein souveränes Nachbarland, das er von der Landkarte zu tilgen versuche, ist für Habeck Imperialismus. „Wenn dieser Imperialismus siegt, bringt das keinen Frieden.“[91]
Krieg in Israel und Gaza 2023
Habeck erklärte Anfang November zum Krieg in Israel und Gaza 2023, dass die Hamas im Grunde zerstört werden müsse, weil sie den Prozess des Friedens im Nahen Osten zerstöre und an der anzustrebenden, von ihm unterstützen Zweistaatenlösung gar nicht interessiert sei. Habeck unterstützte grundsätzlich die Haltung der israelischen Regierung in ihrem Vorgehen gegen die Hamas. Die israelischen Streitkräfte seien beim Vorgehen gegen die Hamas an das Völkerrecht gebunden und gehalten, zivile Opfer zu minimieren. Habeck befand: „Das tun sie aber auch beziehungsweise werden sie tun. Alle diplomatischen Bemühungen sind darauf gerichtet, dass das passiert.“[92]
Social-Media-Auftreten
Im Januar 2019 geriet Habeck kurz in die Kritik, nachdem er auf Twitter ein Video veröffentlichte, in dem der Eindruck entstand, Thüringen sei kein demokratisches Land, da Habeck die Wörter „wird“ und „bleibt“ vertauschte. Ein ähnlicher Fehler passierte ihm 2018, als er Bayern unter anderem dazu aufforderte, die „Alleinherrschaft“ der CSU zu beenden. Für diese Aussagen wurde er öffentlich kritisiert. Er bat hierzu um Entschuldigung.[93][94] Habeck kündigte daraufhin an, sich von den Plattformen Twitter und Facebook zurückzuziehen.[95] Die Zeitschrift Merkur schrieb zu Habecks Ausstieg 2021 einen Essaywettbewerb zu Risiken der politischen Kommunikation unter dem Titel Das Habeck-Paradox aus.[96]
2024 wandte er sich wieder den Sozialen Medien zu und eröffnete einen Account auf TikTok.[97]
Schriften
Literaturwissenschaft und Unterrichtsmaterialien
- Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte. Eine stilkritische Untersuchung (= Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 201; zugleich Magisterarbeit 1996 Universität Hamburg). Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1280-1.
- Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität (= Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 360; zugleich Dissertation Universität Hamburg 2000). Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9.
- mit Steen W. Pedersen: Logo! Tekstbog. Gyldendal Uddannelse, Kopenhagen 2009, ISBN 978-87-02-06648-7.
Romane und Gedichte
- Das Land in mir. Gedichte. Mit Photographien von Jens Gedamke. R. Habeck, Heikendorf 1990, ISBN 978-3-9803157-1-5.
- Traumblind. Ein Gefühl wie Freiheit. SOLDI-Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-928028-04-9.
- mit Andrea Paluch: Hauke Haiens Tod. S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-059010-4. Taschenbuchausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15976-8, Neuauflage Taschenbuch: Piper, München 2006, ISBN 3-492-24699-0.
- mit Andrea Paluch: Jagd auf den Wolf. Piper, München 2001, überarbeitete Neuausgabe: Ruf der Wölfe, Edel Kids Books, Hamburg 2019, ISBN 978-3-96129-092-5.
- mit Andrea Paluch: Der Schrei der Hyänen. Piper, München 2004, ISBN 3-492-04611-8. Taschenbuchausgabe: Piper, München 2005, ISBN 3-492-24381-9.
- mit Andrea Paluch: Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04706-8.
- mit Andrea Paluch: Zwei Wege in den Sommer. Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-7941-8046-1.
- mit Andrea Paluch: Unter dem Gully liegt das Meer. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 3-7941-8071-2.
- Verwirrte Väter – oder: Wann ist der Mann ein Mann. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06989-0.
- mit Andrea Paluch: 1918 – Revolution in Kiel. Mit dem Schauspiel Neunzehnachtzehn. Boyens, Heide 2008, ISBN 978-3-8042-1264-0.
- mit Andrea Paluch: SommerGIG. Patmos, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-7941-7075-3.
Politische Sachbücher
- Patriotismus: ein linkes Plädoyer. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2010, ISBN 978-3-579-06874-9.
- Wer wagt, beginnt. Die Politik und ich. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04949-7.
- Wer wir sein könnten. Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05307-4.
- Von hier an anders. Eine politische Skizze. 3. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, ISBN 978-3-462-05219-0.
Übersetzungen
Gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch hat Robert Habeck drei Bücher mit englischer bzw. irischer Lyrik und einen Essay aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt:[98]
- Roger McGough (1997): Tigerträume – Gedichte zweisprachig. Heidelberg: Mattes Verlag.
- William Butler Yeats (1998): Ein Morgen / Grünes Gras. München: Luchterhand. Sammelband mit erstmals oder neu übersetzten Gedichten des irischen Dichters in einer zweisprachigen Ausgabe.
- Ted Hughes (1998): Birthday Letters. Frankfurt am Main: Frankfurter Verlagsanstalt.
- Essay „Reznikoff x 2“ in: Paul Auster (2020): Mit Fremden sprechen. Sammelband mit von Auster selbst zusammengestellten Schriften aus 50 Jahren, ISBN 978-3-498-00165-0.
Auszeichnungen
- 1996: Preis für literarische Übersetzungen der Stadt Hamburg (zusammen mit Andrea Paluch)
- 2002: Drehbuchpreis des Landes Schleswig-Holstein (zusammen mit Andrea Paluch)
- März 2007: Nominierung von Zwei Wege in den Sommer für den Deutschen Jugendbuchpreis
- Juli 2007: Buch des Monats auf der Deutschlandfunk-Bestenliste Neue Kinder- und Jugendbücher „Die besten 7 für junge Leser“
- Dezember 2008: Goldener Lufti für Unter dem Gully liegt das Meer (zusammen mit Andrea Paluch)
- 2018: Politikaward des Spartenmagazins Politik & Kommunikation (Politiker des Jahres)[99]
- 2023: Ludwig-Börne-Preis[100] (Rede zur Verleihung in der FAZ vom 12. Juni 2023)[101]
- 2023: Energieküste-Award (verliehen von seinem Bruder Hinrich auf der Hannover-Messe)[102]
Rezeption
Radio-Feature
- Stefan Berkholz: „Es geht nicht darum, sich abzuhärten“ – Robert Habeck: Vom Schriftsteller zum Politiker. SWR2, 1. September 2019.
Literatur
- Susanne Gaschke: Robert Habeck. Eine politische Biografie. Wilhelm Heyne Verlag, München 2021, ISBN 978-3-453-21806-2.
- Claudia Reshöft: Robert Habeck. Eine exklusive Biographie. FinanzBuch Verlag, München 2020, ISBN 978-3-95972-291-9.
- Stefan Berkholz: Das ganze Ding ist ein Risiko: Robert Habeck – Eine Nahaufnahme. Blessing, München 2021, ISBN 978-3-89667-673-3.
- Julian Müller, Astrid Séville: Ist Dauerreflexion kommunizierbar? Das Habeck-Paradox. Merkur, 1. Februar 2022, Gewinnertext des Essay-Preisausschreibens „Das Habeck-Paradox“
Dokumentarfilme
- Baerbock und Habeck – Kurs aufs Kanzleramt? von Falko Korth und Reinhold Beckmann, NDR Fernsehen 2020.
- Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Robert Habeck, von Markus Feldenkirchen, WDR Fernsehen, 2021.
Parodien
- Max Giermann in der Sendung Extra 3[103]
- Micky Beisenherz im Podcast Apokalypse & Filterkaffee[104]
Weblinks
- Literatur von und über Robert Habeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Robert Habeck bei Perlentaucher
- Website von Robert Habeck
- Biografie beim Deutschen Bundestag
- Robert Habeck. In: Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein sowie parlamentarische Initiativen
Einzelnachweise
- ↑ a b Robert Habeck. Bündnis 90/Die Grünen, archiviert vom am 29. Dezember 2020; abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Hat Annalena Baerbock die „Frauenkarte“ gezogen?: Wenn Habeck södert. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
- ↑ Grüne ändern für Robert Habeck ihre Satzung. In: Der Spiegel. 26. Januar 2018, abgerufen am 21. April 2021.
- ↑ Robert Habeck im Munzinger-Archiv, abgerufen am 10. Mai 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Robert Habeck: Lebenslauf, Privatleben, Gehalt – alle Infos zum Grünen-Chef. 20. Januar 2022, abgerufen am 14. April 2022.
- ↑ Einser-Abitur erfragt von Anke Plättner bei 10:40 in: Robert Habeck im Gespräch mit Joschka Fischer: 40 Jahre Die Grünen. am 16. September 2019.
- ↑ Habeck: Literat, Politiker und Familienvater. In: Norddeutscher Rundfunk. 28. August 2018, abgerufen am 29. März 2021.
- ↑ a b c Robert taler dansk og har danske svigerdøtre: Nu bliver han (måske) Tysklands næste kansler. In: dr.dk. 17. April 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021 (dänisch).
- ↑ Tysklands vicekansler taler dansk og har fire sønner i Danmark: ’Det kan få pæn stor betydning’. In: dr.dk. DR, 19. Dezember 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021 (dänisch). Übersetzung: Deutschlands Vizekanzler spricht Dänisch und hat vier Söhne in Dänemark: „Das kann sehr wichtig sein“. In: sh-ugeavisen, 19. Dezember 2021.
- ↑ Robert Habeck: Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte. Eine stilkritische Untersuchung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 978-3-8260-1280-8.
- ↑ Robert Habeck: Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität. Dissertation Universität Hamburg 2000. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2066-9.
- ↑ Antje Lang-Lendorff: Buchautorin Andrea Paluch im Gespräch: „Es war plötzlich einsam bei uns“. In: Die Tageszeitung. 26. März 2021, abgerufen am 28. März 2021.
- ↑ Die neue Vorsitzende Baerbock ist Protestantin. In: glaube.at. 29. Januar 2018, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Robert Habeck bezeichnet sich als „säkularer Christ“. In: evangelisch.de. 18. Juni 2019, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Merlin Christophersen, Anna-Lise Bjerager: „Ich bin nicht nur da zuhause, wo meine Muttersprache gesprochen wird“. In: Der Nordschleswiger. Bund Deutscher Nordschleswiger, 15. September 2018, abgerufen am 23. Juni 2019.
- ↑ Robert Habeck: Wer wagt, beginnt. Gegen eine verzagte Demokratie – wir müssen für unsere Republik streiten! Neuauflage 2018 mit einem 50-seitigen aktuellen Nachwort über das politische Jahr 2017, über persönliche Erfahrungen in den Jamaika-Sondierungen – und über Robert Habecks Vorstellungen einer anderen Politik. www.kiwi-verlag.de, 2018, abgerufen am 29. April 2018: „Seit 1999 arbeitete er mit seiner Frau Andrea Paluch als Schriftsteller. Sie veröffentlichten gemeinsam zahlreiche Romane und Kinderbücher (u. a. »Hauke Haiens Tod« und »Der Schrei der Hyänen«).“
- ↑ Robert Habeck: from translating English verse to German high office. 6. Dezember 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Die Flut - Tod am Deich. In: Filmfest Hamburg. Abgerufen am 27. April 2024.
- ↑ Revolution als Geschichte und Theaterstück. Abgerufen am 19. März 2023.
- ↑ Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf. EIKON, archiviert vom ; abgerufen am 8. Juli 2021.
- ↑ Zu radikal, um wahr zu werden? Hans Jonas hat ein Buch geschrieben, das den Zeitgeist trifft – und das seit vierzig Jahren. Abgerufen am 15. Januar 2022.
- ↑ Verfassungsgericht verlangt Neuwahlen im Norden. In: Süddeutsche Zeitung. 30. August 2010, abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Tabellen und Abbildungen zum Energiewende- und Klimaschutzbericht der Landesregierung; Abbildung 10. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein; Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 19. Juni 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen am 11. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ SWS baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. In: Shz.de. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 20. Juli 2012, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ SüdWestStrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. SüdWestStrom, 19. Juli 2012, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Annahme von weiteren 24 Entwicklungsprogrammen für den ländlichen Raum zur Dynamisierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums inder EU. (PDF) Europäische Kommission, 26. Mai 2015, abgerufen am 2. Januar 2021.
- ↑ Ökologischer Landbau gewinnt an Bedeutung. Schleswig-Holstein, abgerufen am 2. Januar 2021.
- ↑ https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2015/0715/MELUR_150713_muschelfischerei.html.
- ↑ Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung. Landesportal Schleswig-Holstein, 28. Juni 2017, abgerufen am 28. Juni 2017.
- ↑ Habeck fordert mehr Tempo bei Energiewende. In: Die Welt. 19. April 2018, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Forderung an neue Bundesregierung: Habeck will mehr Windenergie zulassen. In: Schleswig-Holsteinische Zeitung. 11. September 2017, abgerufen am 11. Februar 2019.
- ↑ Peter Unfried: Kommentar Spitzen-Kandidat Habeck: Mutig und angstfrei. In: Die Tageszeitung. 5. Mai 2015, abgerufen am 29. März 2021.
- ↑ Robert Habeck Bewerbungsrede für ein Votum zu Urwahl zur Bundestagswahl 2017. GrueneSH, abgerufen am 6. Mai 2024 (via YouTube).
- ↑ Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir gewinnen die Urwahl. In: www.gruene.de. Bündnis 90/Die Grünen, 18. Januar 2017, archiviert vom am 13. Dezember 2018; abgerufen am 6. Juni 2019.
- ↑ Jesse Klaver und Robert Habeck im Interview mit Peter Unfried: Grün, grüner, am grünsten. Gehört Grünlinks die Zukunft? Und wie lässt sich eine Gesellschaft wirklich verändern? Zum ersten Mal haben sich die grünen Parteichefs der Niederlande und Deutschlands getroffen: Jesse Klaver und Robert Habeck im Gespräch. Die Tageszeitung (taz), 28. April 2018, abgerufen am 29. April 2018.
- ↑ Grüne über Koalitionsverhandlungen: „Wir sollten das Neuwahl-Gerede endlich einstellen“. Die Grünen grübeln über das Gelingen einer Jamaika-Koalition. Der grüne Jamaika-Unterhändler Robert Habeck hofft darauf, dass sich CDU, CSU, FDP und Grüne doch noch auf einander zubewegen. In: Handelsblatt. 5. November 2017, archiviert vom am 21. Mai 2021; abgerufen am 29. April 2018.
- ↑ Baerbock und Habeck sind neue Grünen-Vorsitzende. www.sueddeutsche.de, 27. Januar 2018, abgerufen am 29. April 2018.
- ↑ § 16 Abs. 5 der Satzung des Bundesverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
- ↑ Robert Habeck: Grüne lockern Trennung von Partei- und Regierungsamt. In: Zeit. Abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ Sven-Michael Veit: Robert Habeck über grüne Leitlinien: „Wir müssen radikaler werden“. In: Die Tageszeitung. 17. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018.
- ↑ Baerbock und Habeck als Grünen-Spitzenduo wiedergewählt – mit starken Ergebnissen. Spiegel Online, 16. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.
- ↑ Robert Habeck tritt als Direktkandidat zur Bundestagswahl an. In: Die Welt. 6. Juli 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Robert Habeck jetzt Direktkandidat für den Bundestag. In: abendblatt.de. 17. April 2021, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Nord-Grüne gehen mit Amtsberg und Habeck in den Bundestagswahlkampf. In: ndr.de. Norddeutscher Rundfunk, 27. März 2021, abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Ergebnis des Bundeswahlleiters
- ↑ Baerbock soll Kanzlerkandidatin der Grünen werden. In: spiegel.de. Abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Grüne machen Baerbock zur Kanzlerkandidatin. In: tagesschau.de. 12. Juni 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Unsere Kampagne zur Bundestagswahl: Bereit, weil Ihr es seid. In: gruene.de. 12. Juni 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Bernhard Pötter: Wirtschafts- und Klimaministerium: Energiewende als Familienprojekt. In: Die Tageszeitung: taz. 19. Dezember 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 23. Februar 2022]).
- ↑ Rückzug von Habecks Staatssekretär: Wie die Graichen-Affäre ins Rollen kam. In: Der Spiegel. 17. Mai 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Mai 2023]).
- ↑ ZDF: Die Pflicht zum Heizungstausch kommt. In: zdf.de. 19. April 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ „Ich bin auch nicht zufrieden mit der Bundesregierung“. In: tagesspiegel.de. 19. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ „Ein Tropfen zu viel an Gesetzgebung“. In: tagesschau.de. 19. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
- ↑ „Da haben wir alle nicht genau hingeschaut, da waren wir zu selbstvergessen, zu träge, zu bequem, vielleicht auch zu denkfaul.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über seine Erfahrung an der Macht. In: Die Zeit, 10. August 2023, S. 2.
- ↑ Gorleben wird noch nicht ganz dichtgemacht. Vor dem Endlagergipfel in Berlin. In: Hannoversche Allgemeine. 7. April 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen am 17. Januar 2021.
- ↑ ABSCHLUSSBERICHT der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe. Abgerufen am 24. März 2024.
- ↑ Gorleben: Ballast im Schacht In: Süddeutsche Zeitung, 5. Mai 2016.
- ↑ Grüne: Gorleben ist ungeeignet und geologisch verbrannt. Blog vom 19. November 2012.
- ↑ „Dieser Winter ist eine echte Belastung.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über Energiepreise, Regulierung und den Weg zur Klimaneutralität. Interview mit Sebastian Matthes in Tagesspiegel, 19. Januar 2022, S. 14.
- ↑ Robert Habeck im Spiegel-Gespräch mit Martin Knobbe und Gerald Traufetter, in: Der Spiegel Nr. 4, 22. Januar 2022, S. 31 f.
- ↑ „Ich hoffe sehr, dass Deutschland die Entschiedenheit und das Tempo so hoch halten kann.“ Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine spricht Wirtschaftsminister Robert Habeck über Waffenlieferungen, die versöhnende Kraft des deutschen Atomausstiegs – und darüber, wie er einen Subventionswettlauf zwischen Europa und den USA verhindern will. Interview mit Roman Pletter, Heinrich Wefing und Marc Widemann in Die Zeit, 16. Februar 2023, S. 19 f.
- ↑ „Löst eure verdammten Probleme“: Habeck attackiert die US-Regierung von Präsident Biden. In: Frankfurter Rundschau. 10. März 2024, abgerufen am 10. März 2024.
- ↑ Kinderbuch „Ruf der Wölfe“: Was Robert Habeck Kindern erzählt. Der Tagesspiegel vom 4. Juli 2019, abgerufen selbigen Datums.
- ↑ Brandenburg: Robert Habeck und der Wolf. Der Tagesspiegel vom 13. Dezember 2018, abgerufen am 4. Juli 2019.
- ↑ Lukas Dörrie: Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Wild Wild Schwein. In: Die Tageszeitung. 21. Dezember 2017, abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Angst vor Schweinepest: Dänemark will Grenzzaun zu Deutschland bauen. In: Spiegel Online. 22. März 2018, abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Nicola Kabel: Umweltminister Robert Habeck stellt Jagd- und Artenschutzbericht 2012 vor:. In: Landesportal Schleswig-Holstein. 7. Dezember 2012, abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Seeadler und Kraniche breiten sich aus. In: Kieler Nachrichten. 2. Dezember 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juni 2021; abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Habeck: Tötung von Nutztieren ist nicht mehr zu rechtfertigen. In: top agrar. 6. August 2018, abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ Robert Habeck möchte Migranten aus Griechenland holen. In: tagesspiegel.de. 21. Dezember 2019, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Grünenchef Habeck fordert Evakuierung griechischer Camps. In: spiegel.de. 29. März 2020, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Null-Toleranz-Strategie gegen islamistische Gefährder – 11-Punkte-Plan gegen islamistischen Terrorismus. In: robert-habeck.de, abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ „Es gibt kein Volk“: Habeck wehrt sich gegen Angriffe. dpa–Newskanal. In: sueddeutsche.de, 8. Mai 2018.
- ↑ Habeck: Identitätspolitische Forderungen nicht kritiklos übernehmen. In: report-k.de. 13. Januar 2021, abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Grüne fordern Bürgerfonds zur Altersvorsorge. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Februar 2019, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Robert Habeck, Sven Giegold: Ein Bürgerfonds für die Altersvorsorge. Bündnis 90/Die Grünen, 21. Februar 2019, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Christine Richter: Habeck verteidigt den Mietendeckel beim VBKI. In: Morgenpost.de. 30. Oktober 2019, abgerufen am 29. November 2019.
- ↑ Immobilien: Grünenchef Robert Habeck sieht Enteignungen als Option. In: Die Zeit. 7. April 2019, abgerufen am 24. Mai 2021.
- ↑ DER SPIEGEL: Nietdebatte: Grünen-Chef Robert Habeck hält Enteignungen für denkbar. Abgerufen am 24. Mai 2021.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Enteignung – Scharfe Kritik an Robert Habeck. Abgerufen am 24. Mai 2021.
- ↑ Habeck will Schuldenbremse reformieren. In: Wirtschaftswoche. 9. Dezember 2019, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Habeck fordert Investitionsprogramm von 500 Milliarden Euro. In: RP Online. 5. April 2020, abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Martin Greive: Habeck fordert wegen Wirecard-Skandal mehr Kompetenzen für Aufseher. In: Handelsblatt. 14. Juli 2020, abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Robert Habeck im Spiegel-Gespräch mit Martin Knobbe und Gerald Traufetter, in: Der Spiegel Nr. 4, 22. Januar 2022, S. 29.
- ↑ „Da haben wir alle nicht genau hingeschaut, da waren wir zu selbstvergessen, zu träge, zu bequem, vielleicht auch zu denkfaul.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck über seine Erfahrung an der Macht. In: Die Zeit, 10. August 2023, S. 3.
- ↑ „Die Zeit der kleinen Kompromisse ist vorbei.“ Grünen-Chef Robert Habeck über Konjunkturpaket, Kanzlerin und Kurzstreckenflüge. In: Der Tagesspiegel, 31. Mai 2020, S. 3. (Onlinefassung unter geändertem Titel; abgerufen am 31. Mai 2020.)
- ↑ Jonas Schaible: Grünenchef Habeck fordert Patent-Aussetzung für Coronaimpfstoffe. In: Spiegel Online. 6. Mai 2021, abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Hilfsorganisationen: Will Habeck noch Impfpatente freigeben? Abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ deutschlandfunk.de: Habeck (Grüne) zu Waffenlieferungen an Ukraine – „Die Ukraine fühlt sich sicherheitspolitisch alleingelassen“. Abgerufen am 5. April 2023.
- ↑ Vizekanzler Habeck „Große Tragik.“ In: Tagesspiegel, 27. Februar 2022, S. 5.
- ↑ „Ich hoffe sehr, dass Deutschland die Entschiedenheit und das Tempo so hoch halten kann.“ Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine spricht Wirtschaftsminister Robert Habeck über Waffenlieferungen, die versöhnende Kraft des deutschen Atomausstiegs – und darüber, wie er einen Subventionswettlauf zwischen Europa und den USA verhindern will. Interview mit Roman Pletter, Heinrich Wefing und Marc Widemann in Die Zeit, 16. Februar 2023, S. 19 f.
- ↑ Habeck: Die Hamas muss zerstört werden. In: Die Zeit. 4. November 2023, abgerufen am 11. November 2023.
- ↑ Philipp Saul: Habeck will seine Accounts bei Facebook und Twitter löschen. In: SZ.de. 7. Januar 2019, abgerufen am 16. Juni 2019.
- ↑ Habeck: Twitter ist ein Instrument der Spaltung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. Januar 2019, abgerufen am 29. Januar 2021.
- ↑ Elke Wagner: Intimisierte Öffentlichkeiten: Pöbeleien, Shitstorms und Emotionen auf Facebook. transcript Verlag, 2019, ISBN 978-3-8394-4026-1, S. 7 (google.de [abgerufen am 5. März 2022]).
- ↑ Redaktion Merkur: Preisausschreiben: Das Habeck-Paradox. In: Merkur. 9. März 2021, abgerufen am 5. März 2022.
- ↑ Marko Schlichting: Warum Habeck auf Tiktok ist – tanzen will er nicht. In: n-tv.de. 1. Mai 2024, abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Richard Schneider: Robert Habeck als Übersetzer englischer und irischer Lyrik. In: UEPO.de. 15. Dezember 2021, abgerufen am 16. August 2023.
- ↑ Baerbock, Habeck, Giffey und Hasselfeldt mit Politikaward ausgezeichnet. In: politik-kommunikation.de. 30. Januar 2019, abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ Knut Cordsen: Der Nachdenkliche: Deshalb bekam Robert Habeck den Börne-Preis. In: br.de. 11. Juni 2023, abgerufen am 13. März 2024.
- ↑ Robert Habeck: Rede zur Verleihung des Börne-Preises. In: FAZ.NET. 11. Juni 2023, abgerufen am 12. Juni 2023.
- ↑ Robert Habeck bekommt Umweltpreis von eigenem Bruder. In: T-Online. 26. April 2023, abgerufen am 27. April 2023.
- ↑ NDR: Max Giermann – Der Imitator. Abgerufen am 3. April 2023.
- ↑ Marcel Görmann: Robert Habeck als Witzfigur? Franca Lehfeldt kann sich Lachen nicht verkneifen. In: DerWesten.de. 1. Dezember 2022, abgerufen am 3. April 2023.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Habeck, Robert |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Schriftsteller, MdL |
| GEBURTSDATUM | 2. September 1969 |
| GEBURTSORT | Lübeck |
- Bundestagsabgeordneter (Schleswig-Holstein)
- Autor
- Roman, Epik
- Literatur (21. Jahrhundert)
- Literatur (Deutsch)
- Kinder- und Jugendliteratur
- Übersetzer aus dem Englischen
- Übersetzer ins Deutsche
- Bundesparteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
- Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein
- Fraktionsvorsitzender (Schleswig-Holstein)
- Landwirtschaftsminister (Schleswig-Holstein)
- Umweltminister (Schleswig-Holstein)
- Wirtschaftsminister (Bundesrepublik Deutschland)
- Energieminister (Deutschland)
- Vizekanzler (Deutschland)
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Deutscher
- Geboren 1969
- Mann
- Stellvertretender Ministerpräsident (Deutschland)
- Drehbuchautor
- Träger des Hamburger Literaturpreises