Transgeschlechtlichkeit und Max Fishman: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Max Fishman.jpg|mini|Aufnahme um 1960]] |
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[[Datei:Transgender Pride flag.svg|mini|299x299px|Trans-[[LGBT-Pride|Pride]]-Flagge, entworfen 2000 von Monica Helms]] |
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'''Transgeschlechtlichkeit''' (von [[latein]]isch ''trans'' ,hinüber‘ ,jenseits‘; [[Englische Sprache|englisch]] ''transgender''; adjektivisch ''transgeschlechtlich'', kurz '''trans''') oder '''Transidentität''' (von lateinisch ''idem'' ,derselbe‘ ,der gleiche‘) bezeichnet bei Personen, dass ihre [[Geschlechtsidentität]] nicht oder nicht vollständig mit dem in der Regel anhand äußerer Merkmale [[Pränatal|vor]] oder unmittelbar nach der Geburt [[Zuweisungsgeschlecht|zugewiesenen Geschlecht]] übereinstimmt. |
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'''Max Fishman''' ({{roS|Max Fișman}}; {{plS| Mieczysław (Mietek) Fiszman/Fischman}}; {{RuS| Макс Шахнович Фишман/Макс Бенович Фишман}}); geboren am [[12. Dezember]] [[1915]] in [[Warschau]] – gestorben am [[24. September]] [[1985]] in [[Chișinău]]) war ein [[Republik Moldau|moldawischer]] [[Komponist]], [[Pianist]] und [[Pädagoge]], der unter den Einflüssen der jüdischen, polnischen und russischen Kultur ausgebildet war.<ref>[http://moldova-inform.ru/?p=1547 Max Fishman (Макс Фишман)]</ref><ref>[ http://kurskonb.ru/our-booke/geo/ethnos/moldova/92-culture-famous-people.html Herausragende Persönlichkeiten moldauischer Kultur und Kunst Elektronische Enzyklopädie (Oblast Kursk) (Выдающиеся деятели культуры и искусства Молдовы. Электронная энциклопедия. Культура народов. Этнические сообщества Курской области)]</ref><ref>[https://ibn.idsi.md/ru/vizualizare_articol/24673 Melnic Tamara: ''Max Fişman: Professor şi Compozitor'' Instrumentul Bibliometric Național]</ref><ref>[https://xn----htbmfiobpnc5m.xn--p1ai/%D0%B2-%D0%B4%D0%B5%D0%BA%D0%B0%D0%B1%D1%80%D0%B5/%D0%B2-%D0%B2%D0%B0%D1%80%D1%88%D0%B0%D0%B2%D0%B5/ ''Who was born in Warsaw in December?'' (Кто родился в Варшаве в декабре?)]</ref> |
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Transgeschlechtlichkeit ist ein Überbegriff für viele Personen, die sich dem [[queer]]en bzw. [[LGBT]]-Spektrum zuordnen. Sie ist unabhängig von [[Sexuelle Orientierung|sexueller Orientierung]].<ref>{{Internetquelle |autor=[[American Psychological Association]] (APA) |url=https://www.apa.org/topics/lgbtq/sexual-orientation |titel=Sexual orientation and gender identity |werk=APA.org |datum=2011 |sprache=en |abruf=2021-10-21}}</ref> Zum Überbegriff gehören [[Binäre Geschlechterordnung|binäre]] Transmenschen,<ref>[https://www.welt.de/print/wams/wissen/article106185562/Transmensch.html ''Wissen: Transmensch.''] In: ''[[Die Welt]].'' 15. April 2012, abgerufen am 9. November 2021 („Wer sind Transsexuelle und Transgender-Personen?“).</ref><ref name="Duden Transmensch">Worteintrag: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Transmensch ''Transmensch, der.''] In: ''[[Duden#Duden online|Duden online]].'' Abgerufen am 9. November 2021; Bedeutung: „Mensch, der transgender oder transsexuell ist“.</ref> beispielsweise '''Transfrauen''' und '''Transmänner''', genauso wie [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|nichtbinäre]] Transpersonen<ref>Worteintrag: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Transperson ''Transperson, die.''] In: ''Duden online.'' Abgerufen am 9. November 2021.</ref> und allgemein eine Vielzahl an Personen, die ihre Geschlechtsidentität auf diverse Weise definieren.<ref name=":15">{{Internetquelle |autor=Internetredaktion des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend |url=https://www.regenbogenportal.de/infoartikel/trans-was |titel=Trans* - was? |sprache=de |abruf=2023-07-21}}</ref><ref name=":16">{{Internetquelle |autor=Lily Alexandre |url=https://www.youtube.com/watch?v=fadSfCyQCjQ |titel=Why Are People Trans? |datum=2023-06-24 |sprache=en-CA |abruf=2023-07-22}}</ref> Menschen, die nicht trans sind, werden entsprechend als [[Cisgender|cisgeschlechtlich]] oder einfach ''cis'' bezeichnet. |
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== Leben in Polen == |
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Der Grad, zu dem Personen sich mit ihrer äußerlichen Erscheinung wohlfühlen und ihre authentische Identität annehmen, wird auch als Transgender-Kongruenz bezeichnet (englisch ''transgender congruence'').<ref>{{Literatur |Autor=Holly B. Kozee, Tracy L. Tylka, L. Andrew Bauerband |Titel=Measuring Transgender Individuals’ Comfort With Gender Identity and Appearance Measuring Transgender Individuals’ Comfort With Gender Identity and Appearance: Development and Validation of the Transgender Congruence Scale |Sammelwerk=Psychology of Women Quarterly |Band=36 |Nummer=2 |Datum=2012-06-01 |Sprache=en |DOI=10.1177/0361684312442161 |Seiten=179–196}}</ref> Manche Transpersonen erleben [[Genderinkongruenz|Gender-Dysphorie]], leiden also darunter, dass sie sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Einige von ihnen streben deshalb medizinische Maßnahmen an, etwa [[Hormonersatztherapie]] und [[geschlechtsangleichende Operation]]en. |
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Max Fishman wuchs in Warschau auf. Der Vater von Max Fishman war [[Unternehmertum|Unternehmer]], [[Philanthropie|Philanthrop]] und [[Gabbai (Synagoge)|Gabbai]] der Warschauer Synagoge [[Szachna-Benisz Fiszman]] (geboren am 1870 in [[Opatów]] – gestorben am 1. Juli 1936 in [[Warschau]]). Seine Mutter war Esther Fiszman (geb. Bleiberg) (geboren am 1880 [[Ćmielów]] – gestorben wahrscheinlich am 1942-1943 im [[Warschauer Ghetto]] oder [[Vernichtungslager Treblinka]].<ref>[https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Szachna-Benisz_Fiszman_z_żoną_Esther.jpg Szachna-Benisz Fiszman z_żoną Esther.]</ref> Max Fishman hatte einen jüngeren Bruder und sechs ältere Schwestern. Er besuchte das Gymnasium und studierte Musik.<ref>[http://samlib.ru/h/hasin_a/muzslovar-2.shtml Hasin Aba: Music Dictionary. Part 2. ''Max Fishman'']</ref> |
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[[Datei:Transgender symbol black and white.svg|mini|[[Gender-Symbol|Transgeschlechtlichkeits-Symbol]]]]Das heutige Verständnis von Transgeschlechtlichkeit ist wenige Jahrzehnte alt, und auch die älteren Konzepte der Transsexualität und des Transvestismus reichen nur bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. In vielen Gesellschaften wurden Transpersonen von Zeitgenossen aufgrund ihrer Weigerung, in gesellschaftlich vorgeschriebene [[Geschlechterrolle]]n zu passen, mit Argwohn betrachtet oder für unnatürlich bzw. psychisch krank gehalten. |
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Аb dem dreizehnten Lebensjahr arbeitete er als Pianist in einem kleinen Kino, dort begleitete er [[Stummfilm]]e mit Improvisationen am [[Klavier]]. Später studierte er am [[Fryderyk-Chopin-Universität für Musik|Warschauer Konservatorium]] bei [[Józef Turczyński]] (Klavier)<ref>{{Cite web|url=https://infor24.ru/%D0%A2%D1%83%D1%80%D1%87%D0%B8%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B8%D0%B9,_%D0%AE%D0%B7%D0%B5%D1%84|title="Юзеф Турчинский (Józef Turczyński)"|lang=ru}}</ref> und Antoni Marek ([[Komposition (Musik)|Komposition]]). Er komponierte [[Klassische Musik|klassische]] und [[Populäre Musik|populäre Musik]], arbeitete mit den bekannten in [[Judentum|jüdisch]]-[[Polen|polnischen]] Schauspielerinnen und Sängerinnen [[Lola Folman]],<ref>[https://sfi.usc.edu/ The Institute for Visual History and Education: Rozmówca: ''Paweł Gruenspan. Prowadząca wywiad: Joanna Folman Wiszniewicz'']</ref><ref>[https://drive.google.com/file/d/1zQ8WDmbIUe2RQrYBbQAYBLsyCCYXVKGN/view USC Shoah Foundation: ''Rozmówca: Paweł Gruenspan. Prowadząca wywiad: Joanna Wiszniewicz.'' Miasto: Szczecin. Kraj: Polska. Język: polski. Data: miesiąc kwiecień, dzień 12, rok 1997 (druga kaseta) od 4.20 - 5.20 min i od 15. - 16 min]</ref> [[Ida Kaminska]], dem Hypnotiseur [[Wolf Messing]] zusammen. In seiner Freizeit spielte und arbeitete er auch als Erzieher für die [[Dom Sierot|Waisenkinder im Waisenhaus (polnisch Dom Sierot)]] des bekannten Arztes und Pädagogen [[Janusz Korczak]]. |
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[[Magnus Hirschfeld]] war ab etwa 1910 ein Pionier der Forschung an Transmenschen<ref name=":5">Magnus Hirschfeld: ''Die Transvestiten: Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb, mit umfangreichem kasuistischem und historischem Material.'' Alfred Pulvermacher, Berlin 1910 ([https://www.digitaltransgenderarchive.net/downloads/6395w7174 online] auf digitaltransgenderarchive.net).</ref> und deren medizinischer Behandlung, und darauf aufbauend wurde bis in die 1990er-Jahre Transgeschlechtlichkeit besonders unter den medizinischen Aspekten betrachtet.<ref name=":6" /> Um die Jahrtausendwende vollzog sich ein [[Paradigmenwechsel]], da Transmenschen anfingen, sich nicht mehr durch das biologische Geschlecht und dessen Veränderungen zu definieren, sondern durch die Geschlechtsidentität und deren Ausdruck. Zur gleichen Zeit, teilweise bereits seit den 1970er-Jahren, verbesserte sich in vielen Ländern die rechtliche und soziale Situation von Transpersonen. Insbesondere in den Jahren seit 2020 ist allerdings in manchen Regionen wie den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] ein erneutes Aufkommen von Transfeindlichkeit ([[Transphobie]]) zu beobachten.<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=Emily St James |url=https://www.vox.com/first-person/22977970/anti-trans-legislation-texas-idaho |titel=The time to panic about anti-trans legislation is now |datum=2022-03-24 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref name=":8" /> |
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Am 1. September 1939, während des [[Überfall auf Polen|Angriffs des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen]], beteiligte er sich aktiv am [[Antifaschismus|antifaschistischen Widerstand]]. Die Situation in Warschau verschlechterte sich insbesondere für [[Juden]]. Die deutschen Besatzer zeigten zunehmend offen Entwürdigung und Gewalt gegen Juden. Die Familie beschloss, dass besonders die jungen Männer in Gefahr seien, und schickte Max Fishman mit seinem Neffen, Pawel Gruenspan (geboren am 20. Oktober 1920 in [[Warschau]] - gestorben am 30. Januar 2000 in [[Stettin]]; wurde nach dem Krieg ein berühmter polnischer Jazzmusiker, Pianist und Komponist) auf die Flucht vor den Deutschen. Sie überquerten in einer Nacht und Nebelaktion den [[Bug (Fluss)|Fluss Bug]] nach [[Belarus]] und gerieten in die Hände [[Sowjetarmee|sowjetischer Soldaten]] und hatten Glück nicht sofort erschossen zu werden. Den Pawel nahmen sie mit, um ihn für Dolmetscherdienste mit Gefangenen zu benutzen.<ref>{{Cite web|url=https://swingujace3miasto.pl/1956-1957/|title=1956|lang=pl|date=2021-02-09}}</ref><ref>{{Cite web|url=https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4994975|title=Holocaust Survivors and Victims Database -- Pawel Gruenspan|website=www.ushmm.org|lang=en}}</ref><ref>[https://stara-szuflada.pl/Ksiega-slawnych-muzykow-pochodzenia-zydowskiego-p6272 ''Marian Fuks'': Księga sławnych muzyków pochodzenia żydowskiego (''Kompozytor niewidomy - Paweł Gruenspan (1920-2000)'' /132 / Liczba stron:472. 2003] ISBN 83-7063-364-1</ref> |
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== Begriffe == |
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== Leben in der ehemaligen UdSSR == |
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=== Identitäten === |
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Max Fishman wurde verhaftet und zusammen mit anderen polnischen Gefangenen nicht nach [[Massaker von Katyn|Katyn]] geschickt, wo gefangene Polen von den [[Truppen des Innenministeriums|NKWD-Truppen]] erschossen wurden, sondern ins Straflager ([[Gulag]]), [[Kasachstan]] ([[Aqtöbe]]),<ref>{{Cite web|url=https://infor24.ru/%D0%90%D0%BA%D1%82%D1%8E%D0%B1%D0%B8%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B8%D0%B9_%D0%98%D0%A2%D0%9B|title=Gulag. Aktyubinsk. "(Актюбинский ИТЛ — исправительно-трудовой лагерь)"|lang=ru}}</ref> wo er fünf Jahre lang im [[Untertagebau|Erzbergbau]] unter Tage arbeitete. Er gründete aus polnischen Häftlingen eine Musikgruppe, die gelegentlich im Lager auftreten durfte. Anfang 1944 fand ein gemeinsames Konzert polnischer Häftlinge und Studenten des [[Saratow-Konservatoriums]] statt, das darauf abzielte, das Image der [[Sowjetunion]] auf internationaler Ebene zu verbessern. Der Auftritt des abgemagerten polnischen Häftlingspianisten Fishman begeisterte die Leiter der speziellen Klavierabteilung des Saratow-Konservatoriums, [[Jewsei Michailowitsch Singer|Jewsei Singer]] und K. A. Kriwoschein, Ehefrau des [[Rat der Volkskommissare der RSFSR|Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der RSFSR]] [[Alexei Nikolajewitsch Kossygin|A. Kossygin]], die mit der internationalen Delegation im Lager war. Kriwoschein und Singer baten die Lagerleitung, Fishman zum Studium an das Saratow-Konservatorium zu schicken. Mit beschädigten Händen durch die Kälte und harte Arbeit begann er im Oktober 1944 sein Studium bei Singer (Klavier) und anschließend bei [[Georgi Nikolajewitsch Petrow|Georgi Petrow]] am [[Belarussische Staatliche Musikakademie|Minsker Konservatorium]]. Er besuchte außerdem Kompositionskurse bei [[Anatol Bahatyrou]]. |
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Seit im Zuge der [[Aufklärung]] ein Diskurs zur „Sexualität“ begann, war er bis weit in die 1970er Jahre bestimmt durch einen [[Biologismus|biologistisch]]-[[Essentialisierung|essentialistischen]] Ansatz, nach der sexuelle Kategorien biologisch veranlagt sowie kultur- und geschichtsübergreifend anwendbar seien.<ref name="spec">{{Literatur |Autor=Scott Spector |Titel=Introduction – After The History of Sexuality? Periodicities, Subjectivities, Ethics |Sammelwerk=After The History of Sexuality |Verlag=Berghahn Books |Datum=2022-12-31 |ISBN=978-0-85745-374-7 |DOI=10.1515/9780857453747-002 |Seiten=1–14 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9780857453747-002/html |Abruf=2023-09-17}}</ref> |
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Nach seiner Befreiung musste er feststellen, dass fast alle seine Verwandten im [[Warschauer Ghetto]] bei der Teilnahme am [[Aufstand im Warschauer Ghetto|Ghettoaufstand]] bzw. durch Deportation in die Vernichtungslager zu Tode gekommen waren.<ref> [https://hmong.ru/ru/%D0%9C%D0%B0%D0%BA%D1%81_%D0%A4%D0%B8%D1%88%D0%BC%D0%B0%D0%BD#title ''Max Fishman '']</ref> |
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[[Michel Foucault]]s ''[[Sexualität und Wahrheit|Der Wille zum Wissen]]'' sorgte ab 1977 für eine Verschiebung hin zu einem [[Konstruktivismus (Philosophie)|konstruktivistischen]] Modell. Danach konstituierte sich [[Sexualität]] als kulturelles und soziales Identitätskonzept erst im 19. Jahrhundert, zuvor habe es daher auch noch keine Begriffe gegeben, die wie die heutigen „heterosexuell“, „[[Transidentität|trans]]“, „[[schwul]]“ oder „[[lesbisch]]“ geeignet waren, entsprechende Selbstverständnisse zu benennen.<ref name="schopp-in2">{{Literatur |Autor=Claudia Schoppmann |Titel=Nationalsozialistische Sexualpolitik und weibliche Homosexualität |Verlag=Centaurus Verlag & Media |Ort=Herbolzheim |Datum=1997 |Reihe=Frauen in Geschichte und Gesellschaft |ISBN=978-3-89085-538-7 |DOI=10.1007/978-3-86226-853-5 |Seiten=1-9 |Online=http://link.springer.com/10.1007/978-3-86226-853-5 |Abruf=2023-09-17}}</ref> Foucaults These erwies sich als ausgesprochen einflussreich und setzte sich in den 90er Jahren durch.<ref name="spec" /> Seither werden sexuelle und geschlechtliche Identitäten als Konstruktionen begriffen, die Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahmen. Zugleich legte Foucault damit den Grundstein zur [[Queer-Theorie]], nach der die Konstruktion binärer Geschlechtlichkeit nur eine von vielen gleichberechtigten und gleichursprünglichen Konzeptionen von Sexualität und so hinterfragbar ist.<ref name="spec" /><ref>{{Literatur |Autor=Merry Wiesner-Hanks |Titel=Sexual Identity and Other Aspects of “Modern” Sexuality: New Chronologies, Same Old Problem? |Hrsg=Scott Spector, Helmut Puff, Dagmar Herzog |Sammelwerk=After The History of Sexuality |Verlag=Berghahn Books |Datum=2022-12-31 |ISBN=978-0-85745-374-7 |DOI=10.1515/9780857453747-004 |Seiten=31–42 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9780857453747-004/html |Abruf=2023-10-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Clayton John Whisnant |Titel=Queer identities and politics in Germany: a history, 1880–1945 |Verlag=Harrington Park Press |Ort=New York (N. Y.) |Datum=2016 |ISBN=978-1-939594-09-9 |Seiten=7 |Abruf=}}</ref> |
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Später wurde ihm für diese harten Lebensprüfungen die [[Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“]] verliehen. |
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Auch in der räumlichen Betrachtung hatte Foucaults Arbeit Folgen. Indem er die Erfindung der Sexualitäten als Phänomen der westlichen Moderne definierte, ließen sie sich auch auf nicht-westliche Formen von Sexualität und Geschlecht nicht anwenden.<ref name="spec" /><ref name="laut">{{Literatur |Autor=Rüdiger Lautmann |Titel=Homosexualität und Homophobie – ein Trajekt der westlichen Spätmoderne |Sammelwerk=Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften |Band=29 |Nummer=2 |Verlag=StudienVerlag |Ort=Innsbruck / Wien |Datum=2018-08-01 |DOI=10.25365/OEZG-2018-29-2-3 |Seiten=36–58 |Online=https://journals.univie.ac.at/index.php/oezg/article/view/3346 |Abruf=2023-09-17}}</ref> |
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1945 heiratete er [[Lidija Walerjanowna Aksjonowa|Lidija Aksjonowa]]. Seit 1947 arbeitete er als [[Korrepetitor]] am Weißrussischen Konservatorium. 1949 schloss er sein Studium am Konservatorium ab. Nach seinem Abschluss am Konservatorium hatte Max Fishman große Schwierigkeiten mit seiner Anstellung in [[Minsk]], da es zu dieser Zeit in der Sowjetunion zu einer weiteren [[Wurzelloser Kosmopolit|antisemitischen Kampagne]] kam. Er ging mit seiner Frau nach [[Homel]] in Belarus, um an einer [[Berufspädagogik|Berufsfachschule für Musik]] zu unterrichten. Von dort wurden er und seine Frau 1952 zur Förderung der Kultur und zur Ausbildung hochqualifizierter Musiker in das 1940 von der [[Sowjetische Besetzung Bessarabiens und der Nordbukowina|UdSSR annektierte Moldawien]] geschickt. |
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Dieses Verständnis von separierbaren Epochen einer Genealogie des Geschlechts ist im 21. Jahrhundert aus den [[Queer Studies]] insbesondere der USA zunehmend herausgefordert worden. Während aktivistische Historikerinnen wie z. B. [[Susan Stryker]] auf essentialistische Konzepte zurückgriffen und den Begriff „trans“ entsprechend ausdehnten,<ref>{{Literatur |Autor=Susan Stryker |Titel=Transgender history |Verlag=Seal |Ort=Berkeley |Datum=2008 |Reihe=Seal studies |ISBN=978-1-58005-224-5 |Seiten=1}}</ref> ließen z. B. [[Clare Sears]] oder [[Scott Larson]] die Frage nach individuellen Identitäten fallen bzw. lehnten ihn ab und nutzten den Begriff transgender stattdessen als analytischen Rahmen abseits biographischer Fragen. Die Ausdehnung des Begriffs führt in der Regel dazu, das der Horizont von der Nachkriegszeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit in den Blick genommen wird.<ref>{{Literatur |Autor=Emily Skidmore |Titel=Recovering a Gender‐Transgressive Past: A Transgender Historiography |Sammelwerk=A Companion to American Women's History |Auflage=1 |Verlag=Wiley |Datum=2020-11-06 |ISBN=978-1-119-52263-8 |DOI=10.1002/9781119522690.ch13 |Seiten=209–222 |Online=https://transreads.org/wp-content/uploads/2023/09/2023-09-02_64f35df642e2a_undefinedseriesforscimag2020-nov06SkidmoreEmily-RecoveringaGenderTransgressivePast2020Wiley10.1002_9781119522690.ch13-libgen.li_.pdf |Abruf=2024-02-01}}</ref> Auch Literaturwissenschaftlerinnen wie [[Carolyn Dinshaw]] oder [[Valerie Traub]] entwickelten Theorien zugunsten historischer Kontinuitäten. Eine nachhaltige Resonanz hin zu einem neuen Paradigmenwechsel ist bisher keinem dieser Ansätze gelungen.<ref>{{Literatur |Autor=Helmut Puff |Titel=After the History of (Male) Homosexuality |Hrsg=Scott Spector, Helmut Puff, Dagmar Herzog |Sammelwerk=After The History of Sexuality |Verlag=Berghahn Books |Datum=2022-12-31 |ISBN=978-0-85745-374-7 |DOI=10.1515/9780857453747-003 |Seiten=15–30 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9780857453747-003/html |Abruf=2023-10-19}}</ref> |
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Ab 1952 arbeitete Max Fishman am [[Konservatorium Chisinau]] ([[Chisinau]] ist Hauptstadt der |
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=== Grundlagen === |
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[[Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik|Moldauischen sozialistischen Sowjetrepublik]] und der heutigen [[Republik Moldau]]) als [[Korrepetitor]] und [[Klavierspiel|Klavierlehrer]]. Er unterrichtete Klavier an der [[Berufspädagogik|Berufsfachschule für Pädagogical]] [[Călărași (Republik Moldau)|Călărași]] und an der Musikschule im Dorf [[Karpineny]]. Hunderte von Studenten aus den Abteilungen für Blas – und Volksinstrumente, Gesang und Schauspiel am Konservatorium Chisinau wurden in der allgemeinen Klavierklasse von Max Fishman ausgebildet und wurden anschließend zu führenden Meistern der Musik- und Theaterkunst Moldawiens.<ref>{{Cite web|url=https://av.disus.ru/avtoreverat/1132683-1-melnik-tamara-vklad-prepodavateley-kafedri-obschego-fortepiano-akademii-muziki-teatra-izobrazitelnih-iskusstv-razvitie-muzikalnoy.php|title=Мельник Тамара Вклад преподавателей кафедры общего фортепиано Академии Музыки, Театра и изобразительных искусств в развитии музыкальной культуры Республики Молдова|website=av.disus.ru|lang=ru}}</ref><ref>[https://revista.amtap.md/wp-content/files_mf/151740156922_melnict_IssledovanietvorchestvakompozitorovRespublikiMoldovavkontekstenauchnometodicheskoydeyatelnostikafedryiobschegofortepiano.pdf Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: ''Studying the composer's creation of the Republic of Moldova in the context of scientific and methodological activities of the complementary piano department of the Academy of Music, Theatre and Fine Arts in the 50s-60s of the 20th century (based on the documents from the National Archive of the Republic of Moldova)''. Studiul artelor și culturologie: istorie, teorie, practică – Nr. 1 (21), 2014. (Тамара Мельник, доцент, доктор (кандидат) искусствоведения: ''Исследование творчества композиторов Республики Молдова в контексте научно-методической деятельности кафедры общего фортепиано Академии Музыки, Театра и Изобразительных Искусств 50-60-х годов ХХ века (по материалам Национального Архива Республики Молдова''. Studiul artelor și culturologie: istorie, teorie, practică – Nr. 1 (21), 2014)]</ref><ref>{{Cite web|url=http://catalog.lib.amtap.md/cgi-bin/koha/opac-detail.pl?biblionumber=22306&query_desc=an:%221300%22|title=Вклад преподавателей кафедры Общего фортепиано Академии Музыки, Театра и Изобразительных Искусств в развитие музыкальной культуры Республики Молдова: автореф. дис. … д-ра искусствоведения: 17.00.01 - Аудиовизуальные искусства (Музыкальное искусство)|first1=Тамара|last1=Мельник|first2=Виктория|last2=Ткаченко|lang=ru|date=2013-11-04|via=Library Catalog (Koha)}}</ref> |
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Der Ausdruck ''transgeschlechtlich'' war ursprünglich eine Bezeichnung für Menschen, die sich mit ihrem ursprünglichen [[Menschliche Geschlechtsunterschiede|biologischen Geschlecht]] nur teilweise oder gar nicht [[Geschlechtsidentität|identifizieren]] und ihr biologisches Geschlecht als nicht übereinstimmend oder falsch empfinden. Dieses bei der Geburt zugewiesene Geschlecht wird auch mit der englischen Abkürzung ''AGAB'' (''assigned gender at birth'') bezeichnet, um es vom eigentlichen Geschlecht ([[Geschlechtsidentität]]) zu unterscheiden. |
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Max Fishman hat zahlreiche musikalische Werke hinterlassen: vier Konzerte für Klavier und Orchester, Konzert für Oboe und Orchester, die Sonate für Klarinette und Klavier, die Sonate für Violine und Klavier, Zwei Trios für Klavier, Violine und Cello, Sinfonie - und Chorwerke, die Ereignisse seines Lebens widerspiegeln. Seine Werke erzählen über Liebe und Verrat, Güte und Hass, Leidenschaft und Vergebung. Ein besonderes Interesse für den Zuhörer ist die eigenwillige Musik Max Fishman, die aufgrund ihrer tiefen jüdischen Herkunft in der Sowjetunion keine Anerkennung fand. In seiner Musik sind alte jüdische, polnische und moldawische Volksliedertraditionen verankert, die der Komponist auf seine eigene Weise interpretierte.<ref>[https://www.markarbejde.ru/m/s/fishman_maks_shahnovich ''Max Fishman Komponist, Pianist und Pädagoge''|lang=ru]</ref> Als ehemaliger Gulag-Insasse hatte er ein schwieriges Schicksal, seine Werke fanden schwer den Weg in die Konzertsäle, ihre Aufführung war für die sowjetischen Behörden unerwünscht. |
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Die Umschreibung „im falschen Körper geboren“ rührt aus dieser Definition von transgeschlechtlich, gilt allerdings als irreführend und veraltet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.independent.ie/irish-news/transgender-children-the-concept-of-being-born-in-the-wrong-body-is-troubling/38742200.html |titel=Transgender Children: 'The concept of being born in the wrong body is troubling' |datum=2019-12-01 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Talia Mae Bettcher |Titel=Trapped in the Wrong Theory: Rethinking Trans Oppression and Resistance |Sammelwerk=Signs: Journal of Women in Culture and Society |Band=39 |Nummer=2 |Datum=2014-01 |ISSN=0097-9740 |DOI=10.1086/673088 |Seiten=383–406 |Online=https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/673088 |Abruf=2023-07-20}}</ref> Die klare Unterscheidung in „biologisches“ und „gefühltes“ Geschlecht oder Geschlechtsidentität ist ebenfalls nicht wissenschaftlich haltbar. Bei Transmenschen, deren Körper medizinisch verändert wurde, kann man davon sprechen, dass ihr biologisches Geschlecht an sich geändert wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Matilda Carter |Titel=Trans Women Are (or Are Becoming) Female: Disputing the Endogeneity Constraint |Sammelwerk=Hypatia |Band=37 |Nummer=2 |Datum=2022-05 |ISSN=0887-5367 |DOI=10.1017/hyp.2022.12 |Seiten=384–401 |Online=https://www.cambridge.org/core/journals/hypatia/article/trans-women-are-or-are-becoming-female-disputing-the-endogeneity-constraint/090DEAA53EA17414C5D3E8D76ED5A75C |Abruf=2023-07-20}}</ref> Im Allgemeinen hängt die Unterscheidung zwischen ''cis'' und ''trans'' davon ab, wie eine betroffene Person dies selbst empfindet und definiert. |
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Aus einem Interview des moldauischen Geigers und Komponisten, [[Boris Dubosarschi]], mit dem Musikkritiker und Journalisten Sergei Pojar:<ref>[https://ibn.idsi.md/vizualizare_articol/175187 Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin Balaban Larisa Personografia Cronicarul vieţii muzicale a Moldovei. La aniversarea a 50 de ani a lui Serghei Pojar|lang=ru]</ref><ref>[https://www.moldpres.md/en/news/2021/04/22/21002977 ''Moldovan musicologist would have turned 60 years Moldpres'']</ref><ref>[https://evreimir.com/105281/bez-prava-tvorit-k-100-letiyu-kompozitora-pianista-pedagoga-maksa-fishmana Ilana Elizarova: "Without the right to create. To the 100th anniversary of the composer, pianist, teacher Max Fishman" Jewish World (newspaper of Russian-speaking America) 01/09/2015]</ref> |
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Transmänner sind Personen, denen nach ihrer Geburt meist das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde (englisch ''assigned female at birth, AFAB''), die sich jedoch als Mann identifizieren; Transfrauen sind Personen, die sich trotz der Feststellung des meist männlichen Geburtsgeschlechts (''assigned male at birth, AMAB'') als Frau identifizieren. Während sich manche Transpersonen eindeutig mit einem einzelnen Geschlecht identifizieren, lehnen andere jede eindeutige Form einer Geschlechtszuweisung oder -kategorisierung für sich ab. |
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{{Zitat|Anfang der 60er Jahre lud das Organisationskomitee des interzonalen Violinwettbewerbs der UdSSR in Moldawien Komponisten aus allen Republiken ein, ein virtuoses Stück für Violine zu schreiben, dass alle Teilnehmer des Wettbewerbs aufführen mussten. Um den Vorwurf einer unfairen Auswahl zu vermeiden, wurde jedem Komponisten eine Nummer zugewiesen und sein Name in einem versiegelten Umschlag versteckt. Die Jury für die Auswahl dieses Werkes war solide und bestand hauptsächlich aus der Führung des Komponistenverbandes der UdSSR und Moldawiens. Für den Wettbewerb wurden viele Werke eingereicht, aber es gab kaum Kontroversen. Als der Umschlag mit der Nummer des Gewinnerkomponisten öffentlich geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass es sich um Max Fishman handelte. Ein jüdischer Komponist entsprach nicht den Vorstellungen der sowjetischen Funktionäre, wegen der politischen Spannungen mit Israel und der arabischen Welt. Auf einem der Komponistenkongresse wurde der Nachname Fishman auf dem Plakat durch den Nachnamen Fimshan ersetzt, der wie ein moldauischer Nachname klingt, und dann fanden sie den Nachnamen – Pescaru, der aus dem Rumänischen übersetzt Fishman bedeutet. Die Preisträger des Wettbewerbs führten dieses Werk für Violine von Max Benovich mit großer Freude auf … und einer dieser Gewinner war Boris Goldenblank,<ref>[https://qa.answers.com/entertainment/Who_are_the_members_of_the_Johann_Strauss_Orchestra ''Who are the members of the Johann Strauss Orchestra?'']</ref> ein wunderbarer Geiger, mein Klassenkamerad, künftig erster Geiger der berühmten Orchester von [[Juri Wassiljewitsch Silantjew|Juri Silantjew]] und [[André Rieu]]}} |
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Weiterhin identifizieren sich manche Transpersonen mit einem der beiden binären Geschlechter Mann und Frau, während sich andere [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|nichtbinär]] einem [[Drittes Geschlecht|weiteren]] oder gar keinem Geschlecht zuordnen.<ref name=":14">{{Internetquelle |url=https://www.transinterqueer.org/themen/trans/ |titel=Trans* – TransInterQueer e.V. |sprache=de-DE |abruf=2023-07-21}}</ref> Die weiter gefassten Bezeichnungen ''transmaskulin''<ref>{{Internetquelle |url=https://fraulila.de/transmaskulin/ |titel=Was bedeutet es, transmaskulin zu sein? |datum=2022-12-12 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://prideplanet.de/flag/transmaskulin/ |titel=Transmaskulin ➽ Prideplanet LGBTQIA+ |datum=2022-02-16 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://queer-lexikon.net/2017/06/08/transmaskulinitaet/ |titel=Transmaskulinität |datum=2017-06-08 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-22}}</ref> und ''[[Transfeminismus|transfeminin]]''<ref>{{Internetquelle |url=https://fraulila.de/transfeminin/ |titel=Was bedeutet es, transfeminin zu sein? |datum=2022-12-12 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://queer-lexikon.net/2017/06/08/transweiblichkeit/ |titel=Transfemininität |datum=2017-06-08 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-22}}</ref> schließen auch nichtbinäre Personen ein, die sich nur teilweise mit einem der beiden vorherrschenden Geschlechter identifizieren. |
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Bedeutende Musiker der Sowjetunion und aus anderen Ländern gliederten seine Werke trotzdem in ihre Konzertprogramme ein. Dazu zählten [[Timofei Iwanowitsch Gurtowoi|Timofei Gurtowoi]] (Sinfonieorchesterdirigent), [[Wera Alexandrowna Garschtja|Wera Garschtja]] (Chordirigentin), [[Lew Dawydowitsch Gorelik|Lew Gorelik]] (Violine), [[Genrich Matussowitsch Wagner|Genrich Wagner]] (Klavier), [[Schiko Beniaminowitsch Aranow|Schiko Aranow]] (Dirigent eines Jazz Orchesters), Lidija Aksjonowa (Chordirigentin), [[Ghitlea Strahilevici-Propişcean]] (Klavier), [[Ljudmila Weniaminowna Wawerko|Ljudmila Wawerko]] (Klavier), [[Oskar Mironowitsch Dain|Oskar Dain]] (Violine), [[Nuchim Moissejewitsch Losnik|Nuchim Losnik]] (Violine), Teodor Zgureanu (Chordirigent)<ref>[https://bibliomusic.wordpress.com/2014/11/13/teodor-zgureanu-compozitor-dirijor-de-cor-si-pedagog/ ''Teodor Zgureanu – compozitor, dirijor de cor şi pedagog'']</ref>, [[Jewgeni Nikolajewitsch Werbezkij|Jewgeni Werbezkij]] (Klarinette), Olga Kühn (Klavier), [[Boris Dubosarschi]] (Violine), Boris Goldenblank (Violine), Arthur Aksenov (Klavier) usw. |
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In der Vergangenheit entstanden verschiedene Begriffe, um Transgeschlechtlichkeit und ihre Aspekte zu beschreiben, die nicht immer synonym sind. Teilweise handelt es sich dabei um Selbstbeschreibungen von Transpersonen, teilweise wurden die Begriffe von Außenstehenden erdacht. Der Gebrauch der Bezeichnungen ''trans'' und ''transgender/transgeschlechtlich'' zeigt eine Abkehr von dem in Rechtsprechung und Gesetzgebung lange Zeit vorherrschenden, auf körperliche Eindeutigkeit fokussierten Konzept der ''Transsexualität'', das im Kontext der [[Medizin]] und [[Sexualwissenschaft|Sexualforschung]] der 1970er-Jahre geprägt wurde und durch diesen medizinischen Hintergrund als [[Pathologisierung|pathologisierend]] wahrgenommen werden konnte. |
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Bereits vor Kriegsbeginn 1939 in Warschau, Polen wurde Fishman gespielt von [[Ida Kaminska]] (Gesang), [[Lola Folman]] (Gesang), Tobias Kuperweis (Klavier), [[Mieczysław Weinberg|Moishe Weinberg]] (Klavier), [[Eta Tyrmand]] (Klavier), [[Heinrich Wagner]] (Klavier) oder Pawel Gruenspan (Klavier). |
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Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen seine Werke auch nach Westeuropa, Asien und Amerika – Ilona Stepan (Chordirigentin) Republik Moldau, Nicolas Kruger (Sinfonieorchesterdirigent) Frankreich, Jan Wierzba (Sinfonieorchesterdirigent) Portugal, Rita Namorado (Klavier) Portugal, Birgitta Starnes (Violine) Norwegen, Hélène Dautry (Cello) Frankreich, Ekaterina Baranova (Klavier) Republik Moldau - Frankreich, Arthur Aksenov (Klavier) USA-Russland, sowie Studenten der Musikakademie, Musikhochschulen, Schulen und Studios. Die Werke des Komponisten wurden in [[Polen]], [[Belarus]], [[Russland]], [[Republik Moldau]], [[Rumänien]], [[Ukraine]], [[Deutschland]], [[Israel]], [[Südkorea]], [[Portugal]], [[Frankreich]], [[Norwegen]], [[Belgien]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] aufgeführt. Seine Werke heute wieder aufgeführt wird und nun auch eingespielt werden.<ref>[https://point.md/ru/novosti/obschestvo/v-ramkakh-muzykalnogo-proekta-v-kishineve-proidut-dva-kontserta/ Im Rahmen des Projekts „ARC muzical-historic“ im Orgelsaal in Chisinau - sechs Werke von Komponisten des letzten Jahrhunderts - Solomon Lobel, David Fedov, Arkady Luxemburg, Max Fishman]</ref><ref>[https://www.orquestraclassicadocentro.org/concerto-a-redescoberta-da-musica-moldava/ Concerto – A Redescoberta Da Música Moldava: ''Concertos para piano e Orquestra – Max Fishman – David Fedov, 24 de novembro de 2019 '']</ref><ref>[https://www.campeaoprovincias.pt/noticia/orquestra-classica-do-centro-faz-tributo-a-musica-classica-moldava Orquestra Clássica do Centro faz tributo à música clássica Moldava: ''Concertos para piano e Orquestra – Max Fishman – David Fedov, 22 de Novembro 2019'']</ref><ref>[https://noi.md/ru/obshhestvo/moldavskaya-klassicheskaya-muzyka-budet-zvuchati-v-portugalii ''Moldawische klassische Musik wird in Portugal zu hören sein '']</ref> |
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Diese Verschiebung der Präferenz von Bezeichnungen, die das biologische Geschlecht betonten (''transsexuell'') hin zu Bezeichnungen, die [[Geschlechtsidentität]] und -ausdruck betonen (''transgender'', ''Trans*Personen''), reflektiert einen [[Paradigmenwechsel]] im Selbstverständnis von Transpersonen.<ref name=":15" /> Die Wahl der Bezeichnung, der Name und das [[Pronomen]] sollen allein der betreffenden Person überlassen werden. |
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Aus der Monographie der Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin Tamara Melnik:<ref>{{Cite web|url=https://ibn.idsi.md/sites/default/files/imag_file/Max%20Fisman_profesor%20si%20compozitor.pdf|title=Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: "Composer and professor Max Fishman". Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice 2011, nr. 1-2(12-13). (Тамара Мельник, доцент, доктор (кандидат) искусствоведения: Макс Фишман: композитор и педагог. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice 2011, nr. 1-2(12-13) ISSN 1857-2251|lang=ru}}</ref> |
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{{Zitat|Soweit uns selbst eine oberflächliche Analyse seiner Werke zu beurteilen erlaubt ist, war sein Talent originell, blendend, außergewöhnlich… Der Höhepunkt von M. Fishmans Schaffen sind die 4 Klavierkonzerte… Die Entwicklung und Vielfalt der Klavierstruktur, die Ausdruckskraft der modus - harmonischen Sprache, die Intensität der thematischen und tonalen Entwicklung, sowie die leuchtenden, national gefärbten Bilder ermöglichen es uns, sie mit den herausragendsten Beispielen dieser Gattung im Werk gleichzusetzen, der moldauischen Komponisten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts… Die Werke von Max Fishman spiegeln die harmonischen und strukturellen Formeln der Romantik sowie die Innovationen der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts wider. Die Originalität seiner Werke wird jedoch maßgeblich von ihrer nationalen Identität bestimmt, die nicht nur in modalen, intonatorischen oder rhythmischen Merkmalen liegt, sondern auch in den Besonderheiten der Weltanschauung und der Gefühlsstruktur des moldauischen Volkes.}} |
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Allen Begriffen gemein ist das Präfix [[Liste lateinischer Präfixe#trans|trans]], das als [[latein]]ische [[Präposition]] „hinüber, jenseits“ bedeutet. Es beschreibt den Umstand, dass Transpersonen sich „auf der anderen Seite“ des ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts befinden, wobei diese andere Seite nicht unbedingt das jeweils andere binäre Geschlecht sein muss. Entsprechend erklärt sich die Verwendung des gegenteiligen Präfix [[Liste lateinischer Präfixe#C|''cis'']], das genau wie ''trans'' in vergleichbarer Weise in der Wissenschaft Anwendung findet (z. B. [[Deskriptor (Chemie)#cis-, trans-|in der Chemie]]). |
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Aus einem Interview mit dem moldawischen Komponisten Vladimir Slivinskii<ref>[https://www.moldovenii.md/md/people/2102 Vladimir Slivinskii]</ref> mit dem Musikkritiker und Journalisten Serghei Pojar:<ref>[https://ava.md/2015/11/04/muzyka-vozrozhdaet-zhizn-k-100-letiyu/ Olga Bulychevskaya, journalist and art critic: "Music enlivens life. To the 100th anniversary of the birth of composer Max Fishman" (''Музыка возрождает жизнь. К 100-летию композитора Макса Фишмана''.) AVA.MD November 4, 2015]</ref> |
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=== Transvestismus === |
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Der deutsche Arzt und [[Sexualwissenschaft|Sexualforscher]] [[Magnus Hirschfeld]] prägte 1910 die Bezeichnung ''[[Transvestitismus|Transvestiten]],'' damit war erstmals ein Begriff geschaffen, der Menschen umfasste, die in einer Differenz von biologischem Geschlecht und Selbstverständnis lebten. Seine Definition von ''Transvestit'' war noch erheblich weiter gefasst als spätere Definitionen,<ref name=":5" /> sie umfasste neben Menschen, die sich gelegentlich, regelmäßig oder ständig als Angehörige des anderen Geschlechts kleiden auch transgeschlechtliche Phänomene. Für Menschen, die sich nicht einfach nur gegengeschlechtlich kleideten, sondern nach heutigem Verständnis transgeschlechtlich waren, verwendete er 1923 – in der letzten Ausgabe seines ''[[Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen|Jahrbuchs für sexuelle Zwischenstufen]]'' – den Begriff des ''seelischen Transsexualismus'', eine geschlechtliche Variation, die er als Vorstufe des [[Hermaphroditismus]] ansah. |
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{{Zitat|Max Benovich war einer der größten Komponisten Moldawiens, obwohl er offiziell kein Mitglied der Union war. Ja, um ehrlich zu sein, Max Fishman brauchte die Union der Komponisten nicht, aber die Union der Komponisten brauchte ihn. Offenherzig, kompromisslos, ehrlich, subtil, charmant… Seine Musik ließ keinen Zuhörer gleichgültig. Sogar offensichtliche Kritiker – und davon gab es viele, ich glaube, er hatte einige – bemerkten die Originalität, das Ausmaß und die Modernität des Lieds, das seinen Ursprung in den Tiefen des moldauischen oder jüdischen Melos hatte. Seine Vorschläge, Ratschläge und Analysen der Arbeiten von Kollegen waren stets freundlich, interessiert und gut begründet. „Die Hauptsache ist, zu helfen und nicht zu schaden…}} |
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=== Transsexualität, transsexuell === |
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Das Wort ''transsexuell'' setzt sich aus den Bestandteilen Lateinisch ''trans'' und deutsch ''sexuell'' (von lateinisch ''sexus'' „Geschlecht“) zusammen. Der österreichische Philosoph [[Otto Weininger]] verwendete die Bezeichnung ''Transsexualität'',<ref>Otto Weininger: ''Über die letzten Dinge''<!--Sammelwerk oder Ort, DATUM ?--> ([http://www.naturalthinker.net/trl/texts/Weininger,Otto/ueberdld.pdf PDF] auf: naturalthinker.net).</ref> um die „gegengeschlechtlichen“ Anteile eines Menschen zu beschreiben, die er in der Figur des [[Parsifal]] von [[Richard Wagner]] verkörpert sah. ''Transsexuell'' bedeutete für ihn alles nicht-männliche, auch Bücher, Politik, Wissenschaft und Kunst, was im Gegensatz stünde zum Sexuellen – für Weininger gleichbedeutend mit dem [[Phallus]]. Weininger führte in seinem Buch ''Geschlecht und Charakter'' an, dass auf Frauen nur das Sexuelle, nicht aber das ''Transsexuelle'' anziehend wirke.<ref>[http://www.dalank.de/archiv/guc.pdf dalank.de] (PDF)</ref> Weiningers Definitionen haben jedoch so gut wie nichts mit dem aktuellen Verständnis von Transsexualität zu tun. |
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Max Fishman starb am 24. September 1985 in Chisinau. Er liegt auf dem Chisinau-Friedhof St. Lazarus begraben. |
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Zeitweilig wurde [[David O. Cauldwell]], der das Wort in seinem 1949 erschienenen Artikel ''Psychopathia transexualis'' aufgegriffen hatte,<ref>{{Literatur |Autor=Harry Benjamin |Titel=The Transsexual Phenomenon |Sammelwerk=Transactions of the New York Academy of Sciences |Ort=New York |Datum=1967 |Seiten=12}}</ref> fälschlich als Urheber dieser Bezeichnung angesehen. [[Harry Benjamin]], der Hirschfeld, dessen Publikationen und dessen [[Institut für Sexualwissenschaft]] kannte, griff die Bezeichnung 1953 in seinem Artikel ''Transvestism and Transsexualism'' im Zusammenhang mit dem Fall der [[Christine Jorgensen]] wieder auf, und etablierte ihn 1966 mit seinem Buch ''The Transsexual Phenomenon'' in der [[Sexualmedizin]].<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Harry Benjamin |Titel=The Transsexual Phenomenon |Sammelwerk=Transactions of the New York Academy of Sciences |Ort=New York |Datum=1967}}</ref><!--SEITE ?--> In den Arbeiten von Cauldwell und Benjamin wurde die Bezeichnung ''Transsexualismus'' bereits in ihrer heutigen Bedeutung verwendet. |
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== Auszeichnungen == |
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Transpersonen haben lange Zeit die Beschreibung als ''Transsexuelle'' übernommen und auch zur Selbstzuschreibung verwendet. ''Transsexualität'' hat jedoch eine medizinische<ref>{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/500961/transsexualitaet-transsexuell/ |titel=Transsexualität / transsexuell |sprache=de |abruf=2023-07-20}}</ref> und pathologisierende<ref name=":25">{{Internetquelle |url=https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/geschlecht-und-geschlechtsidentitaet/trans/trans-node.html |titel=trans* |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.trans-inter-beratungsstelle.de/de/begriffserklaerungen.html#transsexuell |titel=Begriffserklärungen – Trans*-Inter*-Beratungsstelle |abruf=2023-07-20}}</ref> [[Konnotation]], die den anderen Dimensionen der Transgeschlechtlichkeit nicht gerecht wird.<ref>{{Literatur |Titel=Das Queer-Lexikon: Was bedeutet Transgender? |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/was-bedeutet-transgender-3649903.html |Abruf=2023-08-03}}</ref> |
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* [[Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“]] |
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* [[Medaille „Veteran der Arbeit“]] |
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* [[Medaille „30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“]] |
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* [[Medaille „40. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“]] |
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== Familie == |
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Obwohl dies nicht beabsichtigt war, ist auch die fälschliche Assoziation mit [[Sexualität]] naheliegend.<ref>{{Internetquelle |url=https://jugend.tgns.ch/begriffe/ |titel=Begriffe – TGNS Jugend |sprache=de-DE |abruf=2023-07-20}}</ref><ref name=":18">Bernd Meyenburg: ''Geschlechtsdysphorie im Kindes und Jugendalter.'' Kohlhammer, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-17-035126-4, S. 13.</ref> Aus diesen Gründen wurde der Begriff etwa seit Beginn der 2000er-Jahre zunehmend als diskriminierend zurückgewiesen und als Selbstbezeichnung abgelehnt.<ref name=":0" /><ref name=":26">{{Internetquelle |autor=RADIO 7 |url=https://www.radio7.de/zuhause/news/problematische-formulierungen-zum-thema-trans |titel=Problematische Formulierungen zum Thema Trans* |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref> Nur Einzelpersonen bezeichnen sich selbst noch als transsexuell.<ref name=":27">Beim Gender Census 2023 identifizierten sich weniger als 2 % der Befragten als transsexuell: {{Internetquelle |url=https://www.gendercensus.com/results/2023-worldwide/ |titel=Gender Census 2023: Worldwide Report – Gender Census |sprache=en-GB |abruf=2023-07-20}}</ref> |
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* Seine Frau [[Lidija Walerjanowna Aksjonowa|Lidija Aksjonowa]] (geboren am 19. Juli 1923 in [[Engels (Stadt)|Pokrowsk]] – gestorben am 18. September 2019 in [[Chișinău]]) war eine sowjet-moldauische Chordirigentin. Sie war die erste weibliche Dirigentin des Symphonieorchesters in Moldawien und die erste Frau, die den akademischen Titel Professorin für Chordirigieren in Moldawien erhielt.<ref>[https://web.archive.org/web/20230620035303/https://ava.md/2023/02/23/pervyy-professor-horovogo-dirizhirovaniya/ Первый профессор хорового дирижирования Молдовы. К 100-летию со дня рождения Л.В. Аксёновой. AVA 23.02.2023]</ref> |
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* Ihre Söhne: Schauspieler und Regisseur [[Băno Axionov]] (geboren am 2. April 1946 in [[Minsk]])<ref>{{Cite web|url=https://id.loc.gov/resources/works/15083722.html|title=- LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies | Library of Congress, from LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies (Library of Congress)|first=The Library of|last=Congress|website=id.loc.gov|lang=en}}</ref><ref>{{Cite web|url=https://www.chayka.org/node/12064|title=Игры без поддавков. Прошлое и настоящее актёра и режиссёра Бэно Аксёнова|date=2021-05-09|website=Журнал "Чайка"|lang=ru}}</ref> und Pianist und Pädagoge Artur Aksenov (geboren am 5. Juli 1956 in [[Chișinău]]).<ref>{{Cite web|url=https://www.levinemusic.org/about/people/faculty/artur-aksenov/|title=Artur Aksenov|website=Levine Music|lang=en}}</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20230620035300/https://ava.md/2017/12/04/v-poiskah-dobra-i-istiny-aksenovy/ Михай Виктория, "В поисках добра и истины. Аксёновы"]</ref><ref>[https://centrulculturalbucovina.ro/wp-content/uploads/2022/02/%D0%9F%D0%A0%D0%9E%D0%93%D0%A0%D0%90%D0%9C%D0%9C%D0%90-%D0%9A%D0%9E%D0%9D%D0%A4%D0%95%D0%A0%D0%95%D0%9D%D0%A6%D0%98%D0%98_2022.pdf ''Conferinţă Ştiinţifică Internaţională. Marţi, 22 februarie 2022, ora 10.00, Moderator: doctor în studiul artelor, conferențiar universitar, Larisa Balaban (Axionov Artur, Teacher, Levine Music and Adventist University, Washington, SUA, Max Fișman — portret de creație, Axionov Băno, Germania, Max Fișman: pedagog și compositor. P. 8)'']</ref> |
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== Werke (Auswahl) == |
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Manche Organisationen wie die [[Aktion Transsexualität und Menschenrecht]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.atme-ev.de/index.php/transsexualitaet-was-ist-das |titel=Transsexualität – Was ist das? |abruf=2023-08-08}}</ref> oder transsexuelle Personen wie [[Buck Angel]] greifen bewusst den Begriff ''Transsexualität'' auf und grenzen ihn vom medizinisch-psychologischen Begriff [[Geschlechtsidentität]] bzw. neuen Begriffen wie ''transgender'' ab. Diese Strömung wird als ''Transsexuellenbewegung'' bezeichnet und unterscheidet sich von der allgemeinen Transbewegung, die sich auf die [[Queer-Theorie]] beruft.<ref>{{Literatur |Autor=Adrian da Silva |Titel=2.3. Bewegungssoziologische Analyse der Begrifflichkeiten der deutschen Trans*-Bewegung |Hrsg=Arn Sauer |Sammelwerk=Geschlechtliche Vielfalt im transdisziplinären Verständnis |Verlag=Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Referat Öffentlichkeitsarbeit |Ort=Berlin |Datum=Mai 2015 |Seiten=25-30}}</ref> |
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* 4 Klavierkonzertе.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=Y7z3ldQwg-k Max Fishman: Concert pour piano et orchestre symphonique. Rita Namorado – piano, Nicolas Kruger – direction, Orchestre Nationale de Chambre et Orchestre Téléradio Moldova. Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2018]</ref> |
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* Konzert für Oboe und Sinfonieorchester. |
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* Zwei Trios für Klavier, Violine und Cello (1954–1958).<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=621BoVjUHRk Max Fishman: ''Trio on Moldovan themes for piano, violin and cello''. Performed by Lyudmila Vaverco (piano), Oscar Dayn (violin), Vsevolod Dubrovsky (cello), Teleradio-Moldova, recorded in 1958]</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=I3dVT_hlFmc Max Fishman: ''Trio n.2, Allegro''. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019]</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=M1WgTdrzcuE Max Fishman: ''Trio n.2, Andante''. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019]</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=lKbXFtDhArI Max Fishman: ''Trio n.2, Vivace Giocoso''. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019]</ref><ref>{{Cite web|url=https://infoamtap.files.wordpress.com/2014/01/conferinta-24-10-14_program.pdf|title=Pleșcan Irina, vice-rector, Institute of Arts, Tiraspol: "The piano trio by M. Fishman as a sound document of its era" National Scientific Conference. ''Composing creation from the Republic of Moldova: past and present'' October 24, 2014. (Conferință științifică națională. Creația componistică din Republica Moldova: trecut și present. Pleșcan Irina, prorector, Institutul de Arte, Tiraspol: ''Trio pentru pian de Max Fișman ca un document audio al epocii'' 24. Oktober 2014)|lang=ru}}</ref><ref>{{Cite web|url=https://revista.amtap.md/wp-content/files_mf/151377036912_plescan_Bolishoikamerno_instrumentaliniiansambli.pdf|title=Pleșcan Irina, vice-rector Institute of Arts, Tiraspol. ''Chamber ensemble with piano in composition creation in the Republic of Moldova: problem identification''. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice Nr. 3 (20), 2013. (Ирина Плешкан, проректор Института искусств, Тирасполь. ''Большой камерно-инструментальный ансамбль с участием фортепиано в композиторском творчестве Республики Молдова: постановка проблемы''. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice Nr. 3 (20), 2013)|lang=ru}}</ref> |
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* Zehn Miniaturen für Klavier über moldauische Volksmelodien (1955).<ref>{{Cite web|url=https://any-book.ru/book/show/id/1840806|title=Ла вынэтоаре Пентру пиан. Фишман, Макс Шахнович.|lang=ru Кишинев Едитура де стат а Молдовей 1956. Заказать электронную копию|website=any-book.ru}}</ref> |
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* Variationen für Klavier.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=rhT_aL218iA Max Fishman: ''Variations for piano''. Performed by Lyudmila Vaverco. Teleradio-Moldova, recorded in 1956]</ref> |
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* Zyklus von 5 Präludien für Klavier (1956). |
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* „Mazurka. Erinnerungen an Polen“(1956). |
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* Kantate „Ruhm den jungen Adlern“ (den jungen Kämpfern gegen den Nationalsozialismus gewidmet) nach den Worten von S. Varelopulus (1959).<ref>[http://www.cnaa.md/files/theses/2019/54941/nadejda_cuznetova_thesis.pdf Cuznețova Nadejda, aspirant, Senior Lecturer: ''Cantata in the works of composers of the Republic of Moldova: history and typology (1910–1960s) – the dissertation in Russian is available in the National Library of the Republic of Moldova, in the libraries of the Academy of Sciences of Moldova and the Academy of Music, Theater and Fine Arts – 2019'' (Надежда Кузнецова, аспирант, старший преподаватель: ''Кантата в творчестве композиторов республики Молдова: история и типология (1910 – 1960-е гг.) диссертация на русском языке доступна в Национальной библиотеке Республики Молдова, в библиотеках Академии наук Молдовы и Академии музыки, театра и изящных искусств - 2019)'']</ref> |
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* Suite für großes Sinfonieorchester (1961). |
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* Scherzino G-dur für Klavier (1961). |
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* Fantasie für kleines Sinfonieorchester.<ref>{{Cite web|url=https://ibn.idsi.md/ro/vizualizare_articol/46775|title=Сочинения композиторов Республики Молдова в библиотеке симфонического оркестра национальной филармонии им. С. Лункевича|website=ibn.idsi.md|lang=ru}}</ref> |
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* Capriccio e-Moll für Klavier (1961). |
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* Sonatine für Klarinette und Klavier in B (1963).<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=lcUC1HGbj_U Max Fishman: ''Sonata for clarinet and piano''. Performed by Evgeny Verbețsky (clarinet), Ghitlea Strakhilevich, (piano). Teleradio-Moldova, recording in 1964]</ref><ref>[http://catalog.bnrm.md/opac/bibliographic_view/1141173 Fishman Мax: ''Sonatina E-flat Major for clarinet in B'' Biblioteca Naţională a Republicii Moldova"]</ref><ref>[https://any-book.ru/book/show/id/1840807 Сонатина для кларнета и фортепиано. Фишман, Макс Шахнович. Кишинев Картя молдовеняскэ 1963]</ref><ref>{{Cite web|url=https://search.rsl.ru/ru/record/01002010726|title=Сонатина для кларнета и фортепиано|first=Макс Шахнович|last=Фишман|date=1963-11-04|publisher=Картя молдовеняскэ|via=Российская Государственная Библиотека|lang=ru}}</ref><ref>{{Cite web|url=https://rusneb.ru/catalog/000199_000009_002010726/|title=Сонатина для кларнета и фортепиано - Фишман Макс Шахнович|lang=ru|date=1963-11-04|via=rusneb.ru}}</ref> |
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* Sonatine für Klavier (3 Sätze) (1963).<ref>[https://any-book.ru/book/show/id/1840808 Фишман, Макс Шахнович: ''Сонатина для фортепиано''. Кишинев Картя молдовеняскэ 1968]</ref> |
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* Romanze (Bearbeitung für Posaune und Klavier, 1963). |
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* 5 Präludien für Klavier (Erinnerung, Der Frühling kommt, Estrada Echoes, Auf dem See, Am 1. Mai). |
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* Jazz-Ouvertüre (1964).<ref>{{Cite web|url=https://ibn.idsi.md/ru/vizualizare_articol/27612/gscholar|title=Увертюра Макса Фишмана в контексте взаимодействия профессиональной европейской традиции и третьего пласта|website=ibn.idsi.md|lang=ru}}</ref><ref>[https://ibn.idsi.md/ru/vizualizare_articol/27612 ''The article by V. Tcacenco is dedicated to the orchestra opus written by M. Fişman in 1964'' Numărul 3(16) / 2012 / ISSN 1857-2251]</ref> |
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* Konzertstück für Violine und Klavier (1964).<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=_tIj3-t8XpA Max Fishman: ''Concert piece for violin and piano''. Performed by Lilia Neaga (violin), Ghitlea Strakhilevich (piano). Teleradio-Moldova, recording in 1964]</ref> |
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* Scherzino für Klarinette und Klavier in B (1964). |
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* Scherzo (arrangiert für Posaune und Klavier, 1964). |
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* Chor „Herbst“ („Was rockst du…?“) nach den Worten von [[Mihai Eminescu]] (1964). |
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* 4 Etüden für Klavier (1968). |
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* Sonatine für Klavier d-moll (3 Sätze) (1968). |
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* Präludium in E-Moll für Klavier (1968). |
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* Zehn Klavierstücke zu moldauischen Themen (1969). |
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* Sonate für Violine und Klavier in d-moll. |
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* 4 Etüden für Klavier. (1968). |
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* Zehn Klavierstücke zu moldauischen Themen (Miniaturen Tanz, Variationen, Olandra, Kanon, Jugend, Variationen, Comic, Variationen, Lied, Jock). |
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* Humoreske für Violine und Klavier.<ref>[http://catalog.bnrm.md/opac/bibliographic_view/1149901 Fishman Мax ''Humoresque for violin and piano'' Biblioteca Naţională a Republicii Moldova]</ref> |
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* Chor „Harvesting“ zu den Worten von [[Vasile Alecsandri]]. |
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* Kanon für Chor (moldauisches Volkslied) (1973). |
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* Polyphoner Klavierzyklus. Canons (1976). |
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=== Einige veröffentlichte Werke === |
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Die Ärztin und Historikerin Livia Prüll schrieb Anfang 2021, ''Transsexualität'' eigne sich nicht als Oberbegriff und ''transgender'' könne auch Personen beschreiben, die aus allen möglichen Gründen Geschlechtergrenzen überschreiten.<ref>Livia Prüll: [https://www.livia-pruell.de/transidentitaet-und-diversitaet.html ''Transidentität und Diversität.''] In: ''Livia-Pruell.de.'' Mainz 2021, abgerufen am 17. März 2021.</ref> Es wurde zwar vorgeschlagen, zwischen ''Transgender'' als Oberbegriff und ''Transsexualität'' für Formen mit persönlichem Leidensdruck und damit Krankheitswert zu differenzieren,<ref>Udo Rauchfleisch: ''Transsexualität – Transidentität: Begutachtung, Begleitung, Therapie.'' 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-46270-6.</ref> dies hat sich aber in der Praxis nicht durchgesetzt. Inzwischen ist ''Transsexualität'' als Oberbegriff im deutschen wie auch englischen Sprachraum abgelöst, lässt sich allerdings noch in manchen medizinischen Publikationen der 2010er-Jahre finden. |
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* Fishman M. La vânătoare. Pentru pian. Chișinău: Editura de stat a Moldovei, (1956).<ref>{{Cite web|url=https://search.rsl.ru/ru/record/01002010725|title=Ла вынэтоаре: Пентру пиан|first=Макс Шахнович|last=Фишман|lang=ru|date=1956-11-04|publisher=Едитура де стат а Молдовей|via=Российская Государственная Библиотека}}</ref> |
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* Fishman M. Sonatina d-moll für Klavier. Chișinău: Cartea moldovenească, (1968). |
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* Fishman M. Präludium und vier Etüden für Klavier. TsGARM, F. 3050, Op. 2, D. 309. |
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* Fishman M. Capriccio, Scherzino. In: Ausgewählte Werke moldauischer Komponisten. Chisinau: Cartea moldovenească, 1961, S. 150–172. |
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* Fishman M. Sonatina Es-dur für Klarinette in B. Chișinău: Cartea moldovenească, 1963. |
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=== Diskographie === |
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Im Jahr 2006 wurde eine CD mit Musikaufnahmen von M. Fishman (aus Mitteln von [[Teleradio-Moldova]], Gesamtspielzeit – 78:19,04) veröffentlicht, die Folgendes enthielt: |
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Genau wie ''transgeschlechtlich'' ist ''transident'' ein umfassender Begriff, der auch Personen einschließt, die keine medizinischen Maßnahmen in Anspruch nehmen.<ref>Livia Prüll: ''Trans* im Glück: Geschlechtsangleichung als Chance.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-49011-2, S. 17–18 (Autobiographie, Medizinethik, Medizingeschichte).</ref><ref>M. Fuchs, K. Praxmarer, K. Sevecke: ''Transidentität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.'' In: ''Gynäkologische Endokrinologie.'' Band 15, 2017, S. 30–38, hier S. ?? ([[doi:10.1007/s10304-016-0112-0]]).</ref> Die Bezeichnung wurde 1984 nach Aussagen der Psychotherapeutin Inoszka Prehm und Cornelia Klein<ref>Bundesstiftung Magnus Hirschfeld: ''Archiv der anderen Erinnerungen'' [https://mh-stiftung.de/projekte/interviews/#Interviews], abgerufen am 1. Februar 2022</ref> (bis 1998 die 1. Vorsitzende des von 1985 bis 2000 bestehenden Vereins ''Transidentitas'')<ref>Transidentitas e. V.: {{Webarchiv |url=http://transidentitas.org/ |text=Offizielle Website. |wayback=20001215072700}}, abgerufen am 5. August 2020.</ref> von mehreren informellen Mitgliedern einer Selbsthilfegruppe gleichen Namens aus Köln und Frankfurt am Main erdacht. Der Bekanntheitsgrad der Bezeichnung geht mit dieser Vereinsgründung und den Tagungen des Vereins in Frankfurt am Main in den Folgejahren einher. |
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* Humoreske für Violine und Klavier. Aufgeführt von Liliya Nyaga (Violine), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964. |
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* Sonate für Violine und Klavier. Aufgeführt von Liliya Nyaga (Violine), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen 1964. |
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Übernommen wurde die Bezeichnung von zahlreichen weiteren Autoren,<ref>Martin Fuchs, K. Praxmarer, Kathrin Sevecke: ''Transidentität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.'' In: ''Gynäkologische Endokrinologie.'' Band 15, 2017, S. 30–38 (Volltext: [[doi:10.1007/s10304-016-0112-0]]; [https://www.researchgate.net/publication/312567749_Transidentitat_in_der_Kinder-_und_Jugendpsychiatrie_Wissenschaftlicher_Hintergrund_und_klinische_Erfahrungen_aus_einer_Spezialsprechstunde online] auf researchgate.net).</ref><ref>Brigitte Vetter: ''Transidentität – ein unordentliches Phänomen: wenn das Geschlecht nicht zum Bewusstsein passt.'' Huber, Bern 2010, ISBN 978-3-456-84842-6.</ref> Selbsthilfegruppen und Vereinen.<ref>Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e. V.: [https://www.dgti.org/ Offizielle Website.] Abgerufen am 5. Juli 2020.</ref><ref>Trans-Ident e. V.: [https://trans-ident.de/ Offizielle Website.] Abgerufen am 5. Juli 2020.</ref> Im französischen Sprachraum wird die Bezeichnung ''transidenté'' genutzt, auf europäischer Ebene wird in englischsprachigen Publikationen auch ''trans identity'' verwendet.<ref>European network of legal experts in gender equality and non-discrimination: ''Trans and intersex equality rights in Europe – a comparative analysis.'' Herausgegeben von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]]. Luxemburg 2018, ISBN 978-92-79-95764-2 (englisch; [[doi:10.2838/75428]]; [https://ec.europa.eu/info/sites/default/files/trans_and_intersex_equality_rights.pdf PDF: 640 kB, 71 Seiten] auf europa.eu).</ref> |
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* Sonate für Klarinette und Klavier. Aufgeführt von Evgheni Verbețchi (Klarinette), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen etwa 1964 – 1965. |
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* Scherzino für Klarinette und Klavier. Aufgeführt von Evgheni Verbețchi (Klarinette), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen etwa 1965 – 1966. |
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=== Transgender, Transgeschlechtlich(keit) === |
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* Variationen für Klavier. Aufgeführt von Lyudmila Vaverko (Klavier), aufgenommen 1956. |
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''Transgender'' ist ein [[Anglizismus]], der in die deutsche Sprache [[Entlehnung|übernommen]] wurde. |
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* Capriccio für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964. |
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* Etüde G-Dur für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964. |
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Der [[Psychiater]] John F. Oliven von der [[Columbia University]] gilt als der Erste, der diesen Begriff [[Fachsprache|fachsprachlich]] verwendete, und zwar in seinem 1965 erschienenen Buch ''Sexual Hygiene and Pathology: A Manual for the Physician and the Professions''.<ref>[https://books.google.de/books?id=gw4-AQAAIAAJ books.google.de: Inhaltsverzeichnis etc.]</ref> Die US-amerikanische Fernsehzeitschrift ''[[TV Guide (Vereinigte Staaten)|TV Guide]]'' verwendete 1970 erstmals den Begriff ''transgendered''.<ref>''TV Guide'', 26. April 1970 {{Webarchiv |url=http://research.cristanwilliams.com/2012/03/25/1970-transgendered/ |wayback=20120604191207}}</ref> Das Verständnis dieses Begriffs wurde in den 1970er-Jahren in den USA von [[Virginia Prince]] maßgeblich geprägt; sie gründete 1960 die Zeitschrift ''Transvestia'' und gab sie bis 1980 heraus. Sie bezeichnete sich selbst in dieser Zeit als ''heterosexueller [[Transvestit]],'' um sich von homosexuellen und transsexuellen Personen abzugrenzen.<ref>Ekins Richard, King Dave: ''Virginia Prince: Transgender Pioneer.'' In: ''International Journal of Transgenderism.'' Band 8, Nr. 4, 2005, S. 8 (englisch).</ref> ''Transgender'' sollte Menschen beschreiben, die die soziale Geschlechterrolle vollständig wechseln, also wie Transvestitive andere Kleidung als die des Geburtsgeschlechts tragen, allerdings anders als Transsexuelle (nach damaligem Verständnis) keine medizinischen Operationen anstreben.<ref>{{Literatur |Autor=Susan Stryker |Titel=My Words to Victor Frankenstein above the Village of Chamounix. Performing Transgender Rage |Datum=2015-12 |Seiten=11 |Online=https://sites.evergreen.edu/politicalshakespeares/wp-content/uploads/sites/226/2015/12/Stryker-My-Words-to-VF.pdf |Format=PDF |KBytes=161}}</ref><ref name=":1">{{Literatur |Autor=Anne Fekete, Monika Deinbeck |Titel=Trans* – Eine Informationsbroschüre zum Thema Transidentität für Betroffene, Angehörige und Interessierte |Hrsg=Gerede – homo, bi und trans e.V. |Auflage=3. |Ort=Dresden |Datum=2016-06 |Online=https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/philosophie/verein/2017-WS-Krueger-Gerede-eV-TransBroschure.pdf |Format=PDF |KBytes=3054}}</ref> |
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* Etüde d-Moll für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964. |
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* Sonatine für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1963. |
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Seit den 1980er-Jahren wird ''transgender'' zunehmend als [[Geschlechterpolitik|genderpolitischer]] Oberbegriff gebraucht. Gleichzeitig und parallel mit der Ablösung der Bezeichnung ''Women’s Studies'' ([[Frauenforschung]]) durch ''[[Gender Studies]]'' (Geschlechterforschung) setzte sich in den USA auch die Bezeichnung ''transgenderist'' durch. In Europa hat ein breiterer öffentlicher Diskurs erst um 1995 begonnen. |
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* Trio über moldauische Themen für Klavier, Violine und Cello. Aufgeführt von Lyudmila Vaverko (Klavier), Oscar Dayn (Violine), Vsevolod Dubrovsky (Cello), aufgenommen 1958. |
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* Chor „Herbst“ („Warum rockst du den Wald“) nach den Worten von [[Mihai Eminescu]]. Aufgeführt vom Chor Konservatorium, Dirigentin Lydia Axionov, aufgenommen 1964. |
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Zwischen der Mitte der 1990er und den frühen 2000er Jahren waren die hauptsächlich unter ''transgender'' als Überbegriff benutzten Bezeichnungen für männliche Identitäten Frau-zu-Mann (FzM) und für weibliche Mann-zu-Frau (MzF). Diese Bezeichnungen wurden abgelöst von Transmann und Transfrau, seit der Anerkennung des [[Adjektiv]]s ''trans'' auch durch trans Mann und trans Frau. Der [[Duden#Duden online|Online-Duden]] enthält ''transgender'' (und seine Kurzform ''trans'') als [[Deklination (Grammatik)|undeklinierbares]] Adjektiv (transgender Personen) sowie seit Mitte 2021 auch als eigenständiges [[Substantiv]] (Transgender, der oder die).<ref name="Duden transgender">Worteintrag: [https://www.duden.de/rechtschreibung/transgender ''transgender.''] In: ''[[Duden#Duden online|Duden online]].'' Mai 2019, abgerufen am 7. November 2021. |
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* Chor „Ernte“ nach den Worten von [[Vasile Alecsandri]]. Aufgeführt vom Chor Konservatorium, Dirigentin Lydia Axionov, aufgenommen am 23. Juni 1964. |
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* Konzert für Oboe und Orchester. Aufgeführt von Dmitry Rotar (Oboe), Rundfunk-Sinfonieorchester, Dirigent Alexander Vasechkin, aufgenommen 1961). |
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Ebenda: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Transgender ''Transgender, der oder die.''] Mitte 2021, abgerufen am 7. November 2021.</ref><ref name="Duden trans">Worteintrag: [https://www.duden.de/rechtschreibung/trans ''trans.''] In: ''[[Duden#Duden online|Duden online]].'' Mitte 2021, abgerufen am 7. November 2021.</ref> |
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== Literatur == |
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* [https://av.disus.ru/avtoreverat/1132683-1-melnik-tamara-vklad-prepodavateley-kafedri-obschego-fortepiano-akademii-muziki-teatra-izobrazitelnih-iskusstv-razvitie-muzikalnoy.php Мельник Тамара: ''Вклад преподавателей кафедры общего фортепиано Академии музыки, театра и изобразительных искусств в развитии музыкальной культуры''. Автореферат диссертации на соискание ученой степени доктора искусствоведения Академия наук Молдовы. Институт культурного наследия. (''Der Beitrag der Lehrer der allgemeinen Klavierabteilung der Akademie für Musik, Theater und Bildende Künste zur Entwicklung der Musikkultur''. Zusammenfassung der Dissertation zum Doktor der Kunstgeschichte. Moldauische Akademie der Wissenschaften. Institut für Kulturerbe)] |
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Als Gegenteil zu ''transgender'' wurde ab den 1990er-Jahren die Bezeichnung ''[[cisgender]]'' ([[latein]]isch ''cis'' „diesseits“, und {{enS|[[gender]]}} „soziales Geschlecht“) in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht, später verkürzt zu ''cis'' ''(Cis-Mann, Cis-Frau, Cis-Personen)''. Die Bezeichnung entwickelte sich aus dem Ausdruck ''Zissexualität'', der 1991 vom [[Sexualwissenschaft]]ler [[Volkmar Sigusch]] geprägt wurde und Menschen bezeichnet, deren [[Geschlechtsidentität]] mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt.<ref>[[Volkmar Sigusch]]: ''Die Transsexuellen und unser nosomorpher Blick.'' In: ''[[Zeitschrift für Sexualforschung]].'' Heft 3–4, 1991, S. 225–256 und 309–343.</ref><ref>Volkmar Sigusch: ''Transsexueller Wunsch und zissexuelle Abwehr.'' In: ''[[Psyche (Psychoanalytische Zeitschrift)|Psyche]].'' Jahrgang 49, Heft 9, 1995, S. 811–837.</ref><ref>Volkmar Sigusch: ''Sexualitäten: Eine kritische Theorie in 99 Fragmenten.'' Campus, Frankfurt/New York 2013, ISBN 978-3-593-39975-1, S. 244 ff. Kapitel ''#42 Zissexuelle und ihre Abwehr'' ({{Google Buch |BuchID=DHNxAgAAQBAJ |Seite=244 |Hervorhebung=zissexualismus |Linktext=Seitenvorschauen}}).</ref> |
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* [https://ibn.idsi.md/sites/default/files/imag_file/Max%20Fisman_profesor%20si%20compozitor.pdf Tamara Melnik, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: ''Komponist und Professor Max Fishman'' Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In: Anuar ştiinţific: muzică, teatru, arte plastice, 2011, nr. 1-2(12-13), pp. 85-90. ISSN 1857-2251] |
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* [https://revista.amtap.md/wp-content/files_mf/151679957730_tcacenco_UvertiuraMaksaFismanavkontekstevzaimodeistviaprofesionalinoievropeiskoitraditiiitretiegoplasta.pdf Victoria Tcacenco, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: ''Ouvertüre von Max Fişman'' (''Overture by Max Fişman in Prfofessional European Music and the Third Layer Interaction Context'') Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In: Anuar Ştiinţific: Muzică, Teatru, Arte Plastice 2012, nr. 3 pp. 238 - 244 ISSN 1857-2251] |
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=== Trans, trans* === |
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* [https://ibn.idsi.md/sites/default/files/imag_file/Kontert%20dlea%20fortepiano%20s%20orkestrom%20ES_Dur%20M%20Fismana.pdf Tamara Melnik, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: ''Das Konzert für Klavier und Orchester Es-dur von M. Fishman im Kontext romantischer Traditionen'' Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In:Anuar Ştiinţific: Muzică, Teatru, Arte Plastice 2012, nr. 4 pp. 59 – 64 ISSN 1857-2251] |
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{{Hauptartikel|Gendersternchen#Trans-Sternchen}} |
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Die Verwendung des alleinstehenden Präfix ''trans'' entstand gegen Ende der 1990er-Jahre im englischen Sprachraum und hat sich dort neben ''transgender'' etabliert.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/500951/trans/ |titel=Trans |sprache=de |abruf=2023-07-20}}</ref> Trans wird auch im deutschen Sprachraum verwendet, hier insbesondere wie in diesem Artikel als Adjektiv. Die Verwendung von „trans“ ist ein Versuch, möglichst inklusiv die Vielzahl der Begriffe (transgeschlechtlich, transgender, transident, transsexuell, aber auch Begriffe, die nicht mit „trans-“ beginnen) zusammenzufassen.<ref name=":1" /> |
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Das Adjektiv ''trans*'' verwendet das sogenannte [[Trans-Sternchen]].<ref name="bpb 2018-08-08">[[Jens Martin Scherpe]]: [https://www.bpb.de/gesellschaft/gender/geschlechtliche-vielfalt-trans/269633/die-rechtsstellung-von-transpersonen-im-internationalen-vergleich ''Die Rechtsstellung von Trans*personen im internationalen Vergleich.''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 8. August 2018 (Reader in Comparative Law an der University of Cambridge, Direktor des Forschungsinstituts Cambridge Family Law).</ref> Dies dient der Verdeutlichung, dass es eine Vielzahl an Begriffen gibt, die für trans*-Erfahrungen genutzt werden, und kein einzelnes Wort alle abdecken kann.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/500950/trans/ |titel=Trans* |sprache=de |abruf=2023-07-20}}</ref> Das Trans-Sternchen kann folglich auch für andere Trans-Begriffe verwendet werden, beispielsweise: Trans*Männer, Trans*Frauen, Trans*Personen. Auch wenn der Begriff zu den jüngsten gehört, verwenden eine Vielzahl an Vereinen und Plattformen im deutschsprachigen Raum „trans*“ standardmäßig.<ref>Vergleiche Fußnote 1 bei: {{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/500950/trans/ |titel=Trans* |sprache=de |abruf=2023-07-20}}</ref> |
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=== Abgrenzungen zu anderen Begriffen === |
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Transgeschlechtlichkeit wird gelegentlich mit verschiedenen Begriffen verwechselt, die von Transgeschlechtlichkeit zu trennen sind: |
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[[Datei:SRF Wissen - Der Unterschied zwischen Inter- und Transgeschlechtlichkeit.webm|mini|Der Unterschied zwischen Inter- und Transgeschlechtlichkeit. Erklärvideo (41 sec)]] |
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* Transgeschlechtlichkeit ist keine [[sexuelle Identität]]; Transmenschen können die gesamte Bandbreite sexueller Präferenzen oder Orientierungen besitzen. Transgeschlechtlichkeit gehört jedoch zu den Begriffen [[LGBT]] bzw. [[queer]]. |
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* [[Intergeschlechtlichkeit|Intergeschlechtliche]] Menschen sind nicht notwendigerweise trans. Während Intergeschlechtlichkeit ein biologisch uneindeutiges Geburtsgeschlecht bedeutet, hat Transgeschlechtlichkeit keine [[Inhärenz|inhärente]] biologische oder medizinische Dimension. |
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* [[Transvestitismus]] bezieht sich nur auf die geschlechtliche Assoziation der Kleidung einer Person, nicht aber auf deren eigentliche Geschlechtsidentität. Insbesondere unternehmen binäre Transpersonen, die sich entsprechend ihrem Geschlecht kleiden, keinen Transvestitismus. Ähnliches gilt für [[Travestie]]. |
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== Geschichte == |
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=== Vorgeschichte === |
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==== Antike ==== |
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Das Phänomen von Menschen, welche die Geschlechtsrolle wechselten, ist seit der [[Antike]] bekannt. Da es in historischen Zeiten keine trans-Identität gab, werden Begriffe wie Transgeschlechtlichkeit oder verwandte Konzepte wie [[Transvestitismus]] hier in der Regel nicht oder nur eingeschränkt in deskriptiver Absicht auf Handlungen angewendet, ohne Identitäten zu postulieren. Solche „Transgender-Handlungen“ waren kontextabhängig mit Bedeutungen versehen, die von heutigen abweichen und stellten auch die bestehenden Geschlechtergrenzen nicht in Frage.<ref>{{Literatur |Autor=Filippo Carla-Uhink |Titel=Crossing Gender. Transvestismus im römischen Kaisertum als Strategie zur Konstruktion von Ungleichheit |Sammelwerk=Crossing |Verlag=transcript Verlag |Datum=2017-12-31 |ISBN=978-3-8394-3538-0 |DOI=10.1515/9783839435380-001 |Seiten=11–38 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839435380-001/html |Abruf=2024-01-30}}</ref>[[Datei:Relief of Archigallus.jpg|mini|''Gallus'' auf einem Relief aus Lanuvium, Mitte 2. Jahrhundert, Rom, [[Kapitolinische Museen]]<ref>Irma Della Giovampola: ''La provenenzia del rilievo di „Gallus“ ai Musei Capitolini e le testimonianze del culto della „Magna Mater“ nell’ager Lanuvinus.'' In: ''Horti Hesperidum.'' Band 2, 2012, S. 503–531.</ref>]] |
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Geschlechterrollenwechsel gab es in der Antike besonders in einem religiös-priesterlichen Kontext. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass die extreme Diskrepanz zwischen Seele und Körper, und eventuell auch das eindeutige Durchscheinen und die Oberherrschaft der Seele durch eine eigentlich gegensätzliche körperliche Anlage bei manchen Betroffenen mit einem [[Mysterium|mysteriösen]], göttlich-[[Numen|numinosen]] Wirken in Verbindung gebracht wurde. |
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In der griechischen Mythologie gibt es die Figur des Sehers [[Teiresias]], der männlich geboren wurde, sieben Jahre lang als Frau und danach wieder als Mann lebte. Er sollte aufgrund seiner Erfahrungen die Streitfrage zwischen [[Zeus]] und [[Hera]] klären, wer bei der geschlechtlichen Liebe mehr Lust empfinde, was darauf hindeutet, dass Teiresias in beiden Geschlechtern sexuelle Erfahrungen gemacht hatte. Sein Urteil ärgerte Hera, die ihn erblinden ließ, woraufhin ihm Zeus eine siebenfache Lebensdauer verliehen habe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gottwein.de/Grie/apollod/apollod30401.php#Apollod.3,6,7 |titel=Apollodoros 3,4,1,1 – 3,7,7,4. Das Geschlecht des Agenor: Thebanische Mythen. |abruf=2021-10-23}}</ref>. |
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Weitere Beispiele finden sich bei [[Religion]]en vorderasiatischer [[Göttin]]nen wie etwa [[Astarte]], [[Inanna]] und besonders [[Kybele- und Attiskult|Kybele]]. Dabei wurden auch einfache körperliche Veränderungen wie [[Kastration|Totalkastrationen]] im Jugendalter vorgenommen, durch die nicht nur eine Vermännlichung verhindert werden konnte, sondern bis zu einem gewissen Grade langfristig auch eine Verweiblichung stattfindet. Die Betroffenen lebten als Frauen (Kleidung, Frisur etc.). Die Religion der Kybele mit ihren teilweise geschlechtswechselnden Priesterinnen ([[Galloi]]) verbreitete sich in der Antike und Spätantike auch im römischen Reich, also auch in Europa.<ref name="ai.eecs.umich.edu">[http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TS/DE/TSDE-II.html#anchor172830 Transsexualität bei antiken Priesterinnen und indischen Hidschras auf Lynn Conways Website], abgerufen am 19. Januar 2018.</ref> Allerdings wurde es unter [[Domitian]] zunächst unter Strafe gestellt, Sklaven zu kastrieren, unter [[Hadrian (Kaiser)|Hadrian]] bei Todesstrafe verboten, Freie oder Unfreie zu kastrieren, auch nicht bei Einwilligung. Strafbedroht war der durchführende Arzt und der einwilligende Kastrierte. Die Regelung wurde bis in die Spätantike immer wieder durch kaiserliche Erlasse bestätigt, unter [[Justinian I.|Iustinian]] mit der [[Talion]] bedroht.<ref>{{RE|III,2|1772|1773|Castratio|[[Hermann Ferdinand Hitzig]]|RE:Castratio}}</ref> Dennoch verbreiteten sich Kult und zugehöriges Priesterwesen in der Spätantike.<ref>Gabriel Sanders: ''Kybele und Attis.'' In: [[Maarten Jozef Vermaseren]] (Hrsg.): ''Die orientalischen Religionen im Römerreich.'' Brill, Leiden 1981, S. 264–291, im Römischen Reich: S. 275–289.</ref> |
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==== Neuzeit (ca. 1500 bis 1900) ==== |
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[[Datei:D'Eon de Beaumont.jpg|mini|Die Chevalière Charlotte-Geneviève d’Éon de Beaumont, 1779, Stich von J. B. Bradel]] |
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Ein historisch bekannter Fall ist der [[Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont|Chevalier d’Éon]] (1728–1810), ein französischer Adliger, der in Frauenkleidern als [[Spionage|Spion]](in) [[Ludwig XV.|Ludwigs XV.]] tätig war, anscheinend nie eine sexuelle Beziehung hatte und 1774 erklärte, eigentlich eine Frau zu sein, was auch nach einer medizinischen Begutachtung offiziell und amtlich bestätigt wurde. Nach dem Tode der Mademoiselle d’Éon entdeckte man jedoch durch eine Obduktion, dass sie doch körperlich männlich gewesen sei.<ref name=":4">[http://enviedhistoire.canalblog.com/archives/2006/11/26/3274422.html „Qui était le chevalier d’Éon?“, (französisch)], abgerufen am 18. Januar 2018</ref> Die Chevalière d’Éon inspirierte den Pionier der Sexualwissenschaften [[Havelock Ellis]] 1920 zur Bezeichnung ''[[Eonismus]]'', noch bevor es die Bezeichnung Transgeschlechtlichkeit gab. |
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[[Datei:James Barry.jpg|mini|[[James Barry (Mediziner)|James Barry]] (ca. 1792–1865). Gemälde, ca. 1820er Jahre.]] |
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Auch [[James Barry (Mediziner)|James Barry]] (ca. 1789–1865), der sein ganzes Erwachsenenleben seit 1809 als Mann lebte, Medizin studierte und eine Karriere als Chirurg und Militärarzt machte, war geschlechtswechselnd.<ref>{{Internetquelle |autor=The National Archives |url=https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/dr-james-barry/ |titel=Dr James Barry |werk=The National Archives |sprache=en-GB |abruf=2024-01-29}}</ref> Erst nach seinem Tode wurde entdeckt, dass sein Körper weiblich war. Nicht einmal sein Kollege und Hausarzt Major D. R. McKinnon hatte dies bemerkt,<ref>A. K. Kubba, M. Young: ''The Life, Work and Gender of Dr James Barry MD.'' In: ''Proceedings of the Royal College of Physicians of Edinburgh.'' Band 31, Nr. 4, 2001, S. 352–356 (PMID 11833588; [http://www.rcpe.ac.uk/journal/issue/vol31_no4/R_The_Life.pdf PDF] auf rcpe.ac.uk).</ref> und [[Florence Nightingale]] fand Barry „[…] das härteste Geschöpf, das mir jemals begegnete“.<ref>"After „he“ was dead, I was told that (Barry) was a woman.. . I should say that (Barry) was the most hardened creature I ever met." Florence Nightingale in einem Brief an Parthenope, Lady Verney, nach dem Tode von James Barry, in: [https://wellcomelibrary.org/item/b20454491 Wellcome Library, Wellcome Institute for the History of Medicine, undatiert,(englisch)], abgerufen am 18. Januar 2018.</ref> Für den Fall seines Todes hatte James Barry die Anweisung gegeben, dass sein Leichnam in den Bettlaken beerdigt werden solle, ohne weitere Untersuchung und ohne einbalsamiert zu werden.<ref>Michael du Preez, Jeremy Dronfield: ''Dr James Barry: A Woman Ahead of Her Time.'' Oneworld Publications, London, ISBN 978-1-78074-831-3, S. 251–252. Die Autoren beziehen sich auf: Edward Bradford: ''The Reputed Female Army Surgeon.'' In: ''The Medical Times and Gazette.'' Band 2, 1865, S. 293 (englisch).</ref><ref>Irvine Loudon: ''Scanty Particulars: The Strange Life and Astonishing Secret of Victorian Adventurer and Pioneer Surgeon James Barry.'' In: ''British Medical Journal'' (BJM). Band 324 (7349), 1. Juni 2002, S. 1341 (englisch).</ref> |
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Barrys Lebensgeschichte blieb nach seinem Tod weiter präsent und wurde immer wieder in Romanen, Biographien und Filmen neu erzählt. In der Mehrheit wurde er dabei als cross-dressende Frau interpretiert und nicht als Transmann.<ref>{{Literatur |Autor=Ann Heilmann |Titel=Writing Barry – Writing Gender/Genre Crossing: An Introduction |Sammelwerk=Neo-/Victorian Biographilia and James Miranda Barry |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2018 |ISBN=978-3-319-71385-4 |DOI=10.1007/978-3-319-71386-1_1 |Seiten=8 |Online=http://link.springer.com/10.1007/978-3-319-71386-1_1 |Abruf=2024-01-30}}</ref> Während der Hochzeit der [[Zweite Frauenbewegung|Zweiten Frauenbewegung]] wurde er als Frau dargestellt, der es durch das cross-dressing gelungen sei, die Barrieren der Gesellschaft zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu leben.<ref>{{Literatur |Autor=Ann Heilmann |Titel=TransFormations: Transgender and Transgenre in Victorian and Neo-Victorian Life-Writing – A Conclusion |Sammelwerk=Neo-/Victorian Biographilia and James Miranda Barry |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2018 |ISBN=978-3-319-71385-4 |DOI=10.1007/978-3-319-71386-1_5 |Seiten=187 |Online=http://link.springer.com/10.1007/978-3-319-71386-1_5 |Abruf=2024-01-30}}</ref> |
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=== Trans-Geschichte ab dem 20. Jahrhundert === |
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[[Datei:Lili Elbe 1926.jpg|mini|Lili Elbe, 1926]] |
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==== Die erste Transbewegung – Weimarer Republik ==== |
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Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Umgang mit Transgeschlechtlichkeit sowohl durch die Entstehung einer ersten Transbewegung wie auch medizinische Fortschritte geprägt, es entwickelten sich operative Techniken und hormonelle Therapieansätze. Auch rechtliche Fragen rückten mehr in den Fokus. |
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Mit der Prägung des Begriffes Transvestitismus 1910 und der Theorie der „Zwischenstufen“ hatte Magnus Hirschfeld ein theoretisches Gerüst bereitgestellt, das als Gerüst zur Formulierung einer eigenen Identität dienen konnte. Eine genaue Unterscheidung zwischen [[Crossdressing|Cross-Dressern]], Transsexualität, Intersexualität und Transgendern im heutigen Sinn gab es noch nicht, sie wurden zeitgenössisch unter dem Begriff Transvestiten zusammengefasst. |
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Seit Mitte der 1920er Jahre entwickelte sich aus der Homosexuellenbewegung eine eigene Bewegung von und für „Cross-Dresser“ und „Transpersonen“. In Zeitschriften erschienen bereits seit 1924 (''[[Die Freundin (Zeitschrift)|Die Freundin]]'') Artikel, Kolumnen und Beilagen, 1930 erschien mit [[Das 3. Geschlecht]] die erste Zeitschrift für Transvestiten, die in fünf Ausgaben bis zu ihrer Einstellung 1932 sich Themen rund um den „Transvestitismus“ widmete. Auch entstanden eigene Klubs und Transvestitenabende, sich speziell an diese Zielgruppe richteten. Ab 1928 gründeten sich – meist unter dem Dach größerer Organisationen wie dem [[Bund für Menschenrecht]], dem [[Deutscher Freundschaftsverband|Deutschen Freundschaftsverband]] oder dem Institut für Sexualwissenschaft – Transvestitengruppen, die sich der Anerkennung von Transvestiten in der Gesellschaft und der Beratung beim Umgang mit Behörden widmeten. Viele dieser Gruppen blieben klein oder waren kurzlebig, eine der erfolgreichsten war die 1930 am [[Institut für Sexualwissenschaft]] gegründete [[Vereinigung D’Eon]]. Wichtige Personen dieser Vereinigung waren [[Lotte Hahm]], [[Maria Weis]] und [[Felix Abraham]].<ref name="hahm">{{Literatur |Autor=Ingeborg Boxhammer, Christiane Leidinger |Titel=Offensiv – strategisch – (frauen)emanzipiert: Spuren der Berliner Subkulturaktivistin* Lotte Hahm (1890–1967) |Sammelwerk=GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft |Band=13 |Nummer=1-2021 |Datum=2021-03-15 |DOI=10.3224/gender.v13i1.07 |Seiten=91–108 |Online=https://www.budrich-journals.de/index.php/gender/article/view/36906 |Abruf=2023-09-17}}</ref> |
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==== Erste Geschlechtsangleichungen ==== |
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Auch [[Geschlechtsangleichende Operation|Geschlechtsangleichungen]] mit befriedigenden Resultaten, zunächst bei MzF-Transgeschlechtlichkeit, wurden im 20. Jahrhundert möglich. Ab 1912 lassen sich genitalchirurgische Eingriffe nachweisen, bis Anfang der 1930er Jahre wurde rund ein Dutzend Fälle geschlechtsangleichender Operationen publiziert.<ref name=":29">{{Literatur |Autor=Rainer Herrn |Titel="In der heutigen Staatsführung kann es nicht angehen, daß sich Männer in Frauenkleidung frei auf der Straße bewegen" – Über den Forschungsstand zum Transvestitismus in der NS-Zeit |Hrsg=Michael Schwartz |Sammelwerk=Homosexuelle im Nationalsozialismus: neue Forschungsperspektiven zu Lebenssituationen von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen 1933 bis 1945 |Nummer=18 |Verlag=Oldenbourg |Ort=München |Datum=2014 |Reihe=Zeitgeschichte im Gespräch |ISBN=978-3-486-85750-4 |Seiten=101-106}}</ref> |
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Die erste namentlich bekannte Transperson, die sich in mehreren Etappen zwischen 1922 und 1931 einer solchen [[Geschlechtsangleichende Operation|Geschlechtsangleichung]] unterzog, war eine langjährige Patientin [[Magnus Hirschfeld]]s und Hausangestellte am Berliner [[Institut für Sexualwissenschaft]], [[Dora Richter]] (1892-nach 1939). Ihre Operationen wurden u. a. von [[Ludwig Levy-Lenz]] und [[Erwin Gohrbandt]] (1890–1965) durchgeführt.<ref name=":20">Harald Rimmele: [http://www.hirschfeld.in-berlin.de/institut/de/personen/pers_34.html Biographie von Dorchen Richter.] hirschfeld.in-berlin.de; abgerufen am 15. Februar 2018</ref><ref name=":21">{{cite news |title=A Trans Timeline – Trans Media Watch |url=http://www.transmediawatch.org/timeline.html |archiveurl=https://web.archive.org/web/20191218150249/http://transmediawatch.org/timeline.html |archivedate=2019-12-18 |offline=yes |work=Trans Media Watch |language=en |accessdate=2023-07-27}}</ref> Kurz darauf operiert wurde [[Charlotte Charlaque]], die später in die USA auswanderte und als Aktivistin aktiv war. Am bekanntesten ist wohl der Fall der [[Dänemark|dänischen]] Künstlerin [[Lili Elbe]], die sich 1930/31 mehreren Operationen unterzog, zunächst in Berlin und später an der Frauenklinik in Dresden, wo an ihr von [[Kurt Warnekros]] auch weltweit erstmals eine [[Transplantation]] von [[Eierstock|Eierstöcken]] versucht wurde; sie starb an den Folgen dieser Operation.<ref name=":23">Niels Hoyer (Hrsg.): ''Man into woman: The first sex change – a portrait of Lili Elbe.'' Jarrolds 1933; Nachdruck: Blue Boat Books, London 2004.</ref> Lili Elbe war auf Grund von Untersuchungsberichten von Warnekros möglicherweise [[intergeschlechtlich]], also nicht unbedingt trans. Die öffentliche Darstellung ''Vom Mann zur Frau'' – so die Titelseiten der Zeitungen<ref>Über Lili Elbe wurde 1931 anscheinend nur in deutschen und dänischen Zeitungen berichtet. Siehe: ''Man into woman: The first sex change – a portrait of Lili Elbe.'' Edited by Niels Hoyer, urspr.: Jarrolds 1933, Neuausgabe: Blue Boat Books, London 2004, S. 13–14.</ref> und der Originaltitel ihres Buches –, suggerieren Transgeschlechtlichkeit nach modernen Maßstäben. Die angewandten Operationstechniken waren für die damalige Zeit eine beispielhafte Pionierleistung, wurden aber auf Grund der politischen Lage im [[Nazi]]-Deutschland vorerst nicht weiterentwickelt. Ein weniger bekannter Fall ist die Lebensgeschichte von Josef Wagner († 1944), welcher im Mai 1924 in Heidelberg operiert wurde und in späteren Jahren bei der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division diente.<ref>{{Literatur |Autor=Niki Trauthwein |Titel=Der dunkle Schatten der Erinnerung |Hrsg=Reißner, Joy / Meier-Brix, Orlando |Sammelwerk=tin*stories – Trans {{!}} inter {{!}} nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900 |Verlag=edition assemblage |Ort=Berlin |Datum=2022-12 |ISBN=978-3-96042-151-1 |Seiten=85ff}}</ref> |
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==== Trans in der NS-Zeit ==== |
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Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Leben für Transpersonen nach der allmählichen Liberalisierung in der Weimarer Republik erneut schwieriger. Das Verhältnis des NS-Staats zu Transvestiten war jedoch uneinheitlich – so wurden einerseits weiterhin Transvestitenscheine ausgestellt und Namensänderungen gestattet und auch wenige geschlechtsangleichende Operationen sind belegt. Problematisch war es jedoch, dass Transvestiten sich einem generellen Verdacht auf Homosexualität ausgesetzt sahen, der Anlass zur Verfolgung bieten konnte. Auch sind Fälle belegt, in denen Transvestiten trotz Transvestitenscheins wegen „[[Grober Unfug|groben Unfugs]]“ oder „[[Erregung öffentlichen Ärgernisses]]“ verhaftet wurden und in einzelnen Fällen zu Gefängnisstrafen oder Haft in Konzentrationslagern verurteilt wurden.<ref name=":29" /> |
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==== Trans in der Schweiz ==== |
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1930 ersuchte Niklaus Businger, [[Bürgerort|Bürger]] von [[Stans]], bei seinem Heimatkanton eine offizielle Änderung seines Geschlechtseintrags; er wollte weibliche Kleider tragen und einen weiblichen Namen. Nach Bescheid der Behörden reichten jedoch die festgestellten «abnormen weiblichen Einschläge im seelischen Empfinden» nicht aus für einen neuen Eintrag. Ein Jahr später hatte Businger sich die Hoden entfernen lassen und es wurde auch dank Unterstützung seines Psychiaters sowie nach juristischen Abklärungen beim [[Eidgenossenschaft (Rechtsbegriff)|Bund]] am 19. Oktober 1931 im [[Kanton Nidwalden]] die [[Geburtsurkunde]] abgeändert auf Margrit Businger, wobei aus dem «Sohn des Alois und der Anna Businger» deren Tochter wurde.<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/1931-erkaempft-sich-der-erste-schweizer-das-recht-offiziell-eine-frau-zu-werden-ld.1345991 Aus dem Schmied wird ein Dienstmädchen: 1931 wird der erste Schweizer eine Frau], NZZ, 5. Februar 2018</ref> |
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==== Trans nach dem Zweiten Weltkrieg ==== |
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Seit den 1940er Jahren konnten Transmenschen in den USA eine [[Hormontherapie]] erhalten. Viele wurden ab dieser Zeit von [[Harry Benjamin]] betreut, einem [[Pionier (Forschung)|Pionier]] auf diesem damals jungen Forschungsgebiet, der im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen Transpersonen nicht als psychisch Kranke ansah, sondern der Ansicht war, dass ihr körperliches Geschlecht tatsächlich von ihrer Geschlechtsidentität abweicht. |
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Der Fall [[Christine Jorgensen]], eine der ersten weltweit bekannten Transfrauen, machte auch in der Medizin auf das Thema aufmerksam. Harry Benjamin veröffentlichte einen bedeutenden Artikel, der den Begriff der „Transsexualität“ endgültig etablierte. Viele Transmenschen erkannten erstmals durch die Bekanntheit von Jorgensen selbst, dass sie trans sind. So erhielt [[Christian Hamburger]] – einer der behandelnden Ärzte von Jorgensen – innerhalb weniger Monate so zahlreiche Briefe, dass er darüber einen Artikel veröffentlichte: |
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{{Zitat |
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|Text=Diese persönlichen Briefe von fast 500 zutiefst unglücklichen Menschen hinterlassen einen überwältigenden Eindruck. Eine tragische Existenz reiht sich an die andere; sie schreien nach Hilfe und Verständnis. Es ist niederschmetternd zu realisieren, wie wenig zu ihrer Hilfe getan werden kann. Man empfindet es als Pflicht, an die medizinische Profession und an die verantwortliche Legislative zu appellieren: Tut Euer Bestes, um die Existenz dieser Mitmenschen zu erleichtern, die der Möglichkeiten eines harmonischen und glücklichen Lebens beraubt sind – aber nicht durch ihre eigene Schuld. |
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|Autor=Christian Hamburger |
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|Quelle=''Acta Endocrinologica.'' Band 14, 1953 |
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|ref=<ref>„These personal letters from almost 500 deeply unhappy persons leave an overwhelming impression. One tragic existence is unfolded after another; they cry for help and understanding. It is depressing to realize how little can be done to come to their aid. One feels it a duty to appeal to the medical profession and to the responsible legislative: do your utmost to ease the existence of these fellow-men who are deprived of the possibilities of a harmonious and happy life – through no fault of their own.“ Christian Hamburger: „The Desire for change of sex as shown by Personal letters from 465 Men and Women“, in: ''Acta Endocrinologica.'' Band 14, 1953, S. 361–375 – hier zitiert nach: Harry Benjamin: ''The Transsexual Phenomenon.'' Julian Press, New York 1966, S. 41 (englisch; [http://www.mut23.de/texte/Harry%20Benjamin%20-%20The%20Transsexual%20Phenomenon.pdf#page=41 PDF: 998 kB, 156 Seiten auf mut23.de]).</ref> |
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}} |
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In den 1950er Jahren begann [[Georges Burou]] in [[Casablanca]] eine neue, bessere Operationsmethode für die Vaginoplastik zu entwickeln, die zum Vorbild für alle späteren Operateure bis zum heutigen Tag werden sollte. Berühmt wurde er 1958 durch die Französin [[Coccinelle (Entertainerin)|Coccinelle]], einer seiner ersten Patientinnen, die im [[Revue|Cabaret]] ''Le Carrousel'' in [[Paris]] arbeitete. Coccinelle wurde durch ihre Schönheit zu einer Galionsfigur und Ikone vieler anderer Transmenschen.<ref>[[Coccinelle (Entertainerin)|Coccinelle]]: ''Coccinelle par Coccinelle.'' Editions Filipacchi, Paris, 1987, ISBN 978-2-85018-586-1 (französisch; Autobiographie).</ref> |
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Transgeschlechtliche wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren weiterhin als [[Psychose|Psychotiker]] angesehen, zwangshospitalisiert und mit der Aversionstherapie und mit [[Elektrokonvulsionstherapie|Elektroschocktherapie]] behandelt. Selbst Zwangstherapien mit [[Hormon]]en, die dem Geburtsgeschlecht entsprachen, wurden versucht (siehe etwa den Fall [[April Ashley]]). Erst 1966 richtete das Johns Hopkins Medical Center in [[Baltimore]] eine Gender Identity Clinic ein, in der seitdem auch geschlechtsangleichende Maßnahmen durchgeführt wurden.<ref>[http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TS/DE/SRS-DE.html#modern Geschichte der Vaginoplastik auf Lynn Conways Website], abgerufen am 19. Januar 2018</ref> |
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In Deutschland wurden erst wieder Ende der 1970er Jahre geschlechtsangleichende Operationen an [[Universitätsklinikum|Universitätskliniken]] u. a. in Gießen von Jarrar und in Heidelberg/[[Mannheim]] von Wolf Eicher durchgeführt. Letzterer veröffentlichte 1984 auch die bis dahin bedeutendste deutschsprachige Monographie ''Transsexualismus'', die sich umfassend mit dem Thema beschäftigte.<ref>Wolf Eicher: ''Transsexualismus: Möglichkeiten und Grenzen der Geschlechtsumwandlung.'' Fischer, Stuttgart u. a. 1984.</ref> |
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Transmenschen waren von Anfang an ein Teil der queeren Subkultur, die sich insbesondere in den Vereinigten Staaten bis Ende der 1960er-Jahre entwickelt hatte. Demzufolge waren sie auch Bestandteil der modernen LGBT-Protestbewegung, die sich ausgehend von [[Stonewall]] 1969 entwickelten. Unter den wichtigsten Aufständischen von Stonewall selbst waren Transpersonen wie [[Sylvia Rivera|Sylvia Riviera]]. |
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[[Datei:An Evening With April Ashley at the Southbank Centre4.jpg|mini|April Ashley, 18. Februar 2009, Southbank Centre. Ashley musste 45 Jahre auf die Änderung ihrer Papiere warten]] |
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Die rechtliche Situation von Transmenschen in vielen Ländern war lange Zeit prekär. Lange Zeit war es – und ist es bis heute in vielen anderen Ländern, siehe [[#Gesetzliche Regelungen|''Gesetzliche Regelungen'']] – ihnen nicht möglich, Papiere auf ihren (neuen) Namen ausgestellt zu bekommen, und auch nicht den Geburtseintrag zu ändern. Diese Situation änderte sich erst nach und nach, zuerst in skandinavischen Ländern wie Schweden, 1981 in Deutschland mit dem sogenannten [[Transsexuellengesetz]]; in England aber beispielsweise erst 2004 mit dem [[Gender Recognition Act]]. |
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Etwa seit dem Jahr 2000 wird es in mehr und mehr Ländern möglich, dass minderjährige [[Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen|jugendliche Patienten]] legal hormonelle Maßnahmen bekommen können, durch die eine für die Betroffenen fatale körperliche Entwicklung in die falsche (d. h. biologisch vorgegebene) Richtung unterbunden werden kann (siehe etwa [[Kim Petras]] und [[Jazz Jennings]]). |
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In Deutschland gab es seit 1968 eine erste [[Selbsthilfegruppe]], den ''Arbeitskreis TS – Interessengemeinschaft für Transsexuelle und Transvestiten'' in Hamburg unter der Leitung von [[Gert Christian Südel]].<ref>{{Literatur |Autor=Niki Trauthwein |Titel=Wege aus der Isolation – Emanzipatorische Bestrebungen und strukturelle Organisation in den Jahren 1945 bis 1980 |Hrsg=Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung Berlin, Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung |Sammelwerk=Auf nach Casablanca? Lebensrealitäten transgeschlechtlicher Menschen zwischen 1945 und 1980 |Band=37 |Ort=Berlin |Datum=2019 |ISBN=978-3-947001-00-2 |Seiten=53-68 |Online=https://www.berlin.de/sen/justva/presse/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.799313.php}}</ref><ref name="MH-Stiftung 2020-09-02">Porträt: [https://mh-stiftung.de/2020/09/02/gc-suedel/?cookie-state-change=1610754181094 ''Gert Christian Südel.''] In: ''[[Bundesstiftung Magnus Hirschfeld]].'' 2. September 2020, Abschnitt ''Die Gründung des Arbeitskreis TS'', abgerufen am 17. Januar 2021.</ref> Namentlich bekannt und öffentlichkeitswirksam war der 1985 gegründete Verein Transidentitas e. V. (bis 1995) in Frankfurt am Main. Seit ca. 1990 ist das Interesse der Medien am Thema Transgeschlechtlichkeit gestiegen, und es wird auch mittlerweile auf eine annähernd diskriminierungsfreie Weise behandelt. |
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==== 21. Jahrhundert ==== |
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[[Datei:Lynn Conway July 2006.jpg|mini|Lynn Conway, Juli 2006]] |
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Durch den Fall der Pionierin in der Entwicklung elektronischer Schaltkreise [[Lynn Conway]], die sich aus Angst vor einem Outing 1999 selber outete, und daraufhin mit dem Aufbau einer ausführlichen Informations-Website im Internet über Transgeschlechtlichkeit begann, wurde zum ersten Mal sowohl den Betroffenen selber, als auch der allgemeinen Öffentlichkeit ein leichterer Zugang zu Informationen über das Thema ermöglicht. Mittlerweile ist Conways Website zu großen Teilen in andere Sprachen (auch Deutsch) übersetzt und enthält neben umfangreichem Informationsmaterial auch viele Biographien und Bilder anderer Transmenschen.<ref name=":24">[http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/conway-German.html Website von Lynn Conway] abgerufen im Januar 2018.</ref> |
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In den Jahren um und nach 2000 verbesserte sich auch mit der Verbreitung des [[Internet]] die Information der weiteren Öffentlichkeit über Transmenschen. Transpersonen waren schon immer Teil der modernen [[LGBT]]-Bewegung gewesen, und in dieser Zeit zeigten sich ihre Erfolge auf politischer Ebene, da sich die rechtliche Situation für Transgeschlechtliche in vielen Ländern, insbesondere in Europa, verbesserte. Durch die neuen Vernetzungsmöglichkeiten des Internet bildeten sich neue Untergruppen der Transidentität, die vorher kaum bzw. nur verstreut existiert hatten, z. B. nicht-binär und genderqueer, Xenogeschlechter u. a. (vergleiche die Geschichte der [[Asexualität#Gemeinschaft|Asexualität]]). |
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Trotzdem gibt es nach wie vor viel Unverständnis und Feindschaft gegenüber Transmenschen ([[Transphobie]]). So wurden beispielsweise allein im Jahr 2012 in 60 Ländern 238 Transmenschen [[Mord|ermordet]] – die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich höher, da es auch Länder gibt, die solche Fälle nicht registrieren.<ref>„There were 238 known murders of Trans people last year – however only 60 countries collate information on Trans Hate Crime and it is believed the real figure could be much higher.“ Louise Muddle: [http://www.aprilashley.org/2013/11/21/trans-day-of-remembrance-remembering-victims-of-hate/ ''Transday of Remembrance – Remembering victims of Hate.''] „April Ashley – Portrait of a Lady“, Museum of Liverpool, 21. November 2013 (englisch); abgerufen am 21. Januar 2018.</ref> |
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Nachdem sich in den vorherigen Jahrzehnten die Situation für Transmenschen weltweit verbessert hatte, nahm in den letzten Jahren insbesondere in den [[USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] die Transphobie wieder stark zu. Beispielsweise wurden in Großbritannien im Jahr 2021 über 2600 Gewalttaten gegen Transmenschen registriert<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://www.stophateuk.org/about-hate-crime/transgender-hate/ |titel=Transgender Hate |werk=Stop Hate UK |sprache=en-US |abruf=2023-07-20}}</ref>, im folgenden Jahr stieg diese Zahl um über 50 % auf 4355<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.uk/government/statistics/hate-crime-england-and-wales-2021-to-2022/hate-crime-england-and-wales-2021-to-2022 |titel=Hate crime, England and Wales, 2021 to 2022 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref>. In den Vereinigten Staaten arbeiten die Regierungen verschiedener konservativer Staaten alleine im Jahr 2023 (Stand Juli) an über fünfhundert transfeindlichen Gesetzesentwürfen, und fast 80 wurden bereits verabschiedet,<ref>{{Internetquelle |url=https://translegislation.com/ |titel=2023 Anti-Trans Bills: Trans Legislation Tracker |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref> ein mehr als fünffacher Anstieg zum Vorjahr. |
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== Gemeinschaft == |
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Transmenschen bilden (auch statistisch gesehen) eine wesentliche Untergruppierung der [[LGBT]]-Bewegung. In der heutigen Zeit ist das [[Internet]] ein wesentlicher Faktor für den Austausch und die Vernetzung von trans*-Personen, wodurch sich eine eigene [[Subkultur]] gebildet hat, unter anderem mit spezifischen [[Meme (Kulturphänomen)|Memes]] und [[Jargon]]. Plattformen, die von Transmenschen verstärkt genutzt werden, waren und sind beispielsweise [[Tumblr]], [[Reddit]] und das [[Fediverse]]<ref group="Anm">Das [[ActivityPub]]-Protokoll selbst, welches die Basis für weite Teile des Fediverse bildet, wurde von mehreren queeren Personen entwickelt, darunter auch die Transperson [[Christine Lemmer-Webber]].</ref>. Die Übergänge zur [[queer]]en Internet-Subkultur sind fließend. |
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Um die Interessen von Transmenschen zu vertreten, existieren allein im deutschen Sprachraum eine Vielzahl an Vereinen und Interessensverbänden (siehe [[#Weblinks|''Weblinks'']]). |
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[[Datei:Transgender Pride flag.svg|mini|180x180px|Trans-[[LGBT-Pride|Pride]]-Flagge]]Zur Trans-Repräsentation existieren mehrere Symbole, die insbesondere bei [[Christopher Street Day|Pride-Paraden]] genutzt werden, um die Trans-Gemeinschaft und ihre Mitglieder zu repräsentieren. Die prävalente Trans-Flagge zeigt angelehnt an die Form der [[Regenbogenflagge]] fünf Streifen, davon die äußeren hellblau, die inneren rosa, und den mittleren weiß. Dabei repräsentieren die beiden Farben jeweils Männlichkeit (hellblau) bzw. Weiblichkeit (rosa). Weiß wiederum repräsentiert die Transition und diejenigen, die kein Geschlecht bzw. ein nichtbinäres Geschlecht haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Branson LB |url=https://www.buzzfeednews.com/article/bransonlb/the-veteran-who-created-the-trans-pride-flag-reacts-to |titel=The Veteran Who Created The Trans Pride Flag Reacts To Trump's Trans Military Ban |datum=2017-07-26 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> Die Flagge wurde 1999 von [[Monica Helms]] entworfen und von ihr seitdem auf Demonstrationen in den USA gezeigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.huffpost.com/entry/we-have-a-navy-veteran-to-thank-for-the-transgender-pride-flag_n_5978c060e4b0e201d57a711f |titel=We Have A Navy Veteran To Thank For The Transgender Pride Flag |datum=2017-07-26 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> Sie hat sich, genauso wie die allgemeinere Kombination der drei Farben rosa, weiß und hellblau, ab 2013 als Standardsymbol für Transgeschlechtlichkeit etabliert. Es existieren weitere Flaggen<!-- siehe englischer Artikel Transgender Flag; Links auf jener Seite sind leider größtenteils tot -->, die allerdings keine so weite Verbreitung erreicht haben wie Helms’ Design.[[Datei:Transgender symbol black and white.svg|mini|[[Gender-Symbol|Transgeschlechtlichkeits-Symbol]]|136x136px]] |
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Das [[Geschlechtssymbol]] für Transgeschlechtlichkeit ist eine Kombination aus [[Venussymbol|Venus-]] und [[Marssymbol]], die als weibliches bzw. männliches Geschlechtssymbol genutzt werden. Der zusätzliche „Arm“ links oben repräsentiert als Kombination des Marspfeils und Venus-Kreuzes nichtbinäre Geschlechter als Teil der Transgeschlechtlichkeit. |
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Insbesondere im englischen, allerdings auch im deutschen Sprachraum hat sich (über die [[#Begriffe|Identitätsbegriffe]] hinaus) spezifischer Jargon entwickelt, um die Lebenswirklichkeit von Transpersonen besser beschreiben zu können. Ein prominentes Beispiel ist engl. ''egg<ref>{{Internetquelle |url=https://knowyourmeme.com/memes/egg-transgender |titel=Egg (Transgender) |datum=2019-05-08 |abruf=2023-07-21}}</ref>'', was genutzt wird, um eine trans* Person zu beschreiben, die von sich selbst noch nicht weiß (bzw. wusste), dass sie trans ist (entsprechend der Metapher ist sie „noch nicht geschlüpft“). |
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=== Trans und Kinderwunsch === |
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Die meisten Kinder in sogenannten [[Regenbogenfamilie]]n stammen entweder aus Vorbeziehungen oder sind Kinder lesbischer Mütter. Aber unabhängig vom biologischen Geschlecht und der sexuellen Orientierung ist der Wunsch nach eigenen Kindern nicht davon abhängig und das Beratungsangebot für Familienkonstellationen aller Art nimmt zu.<ref>[http://www.queer-baby.info/ ''Das Recht auf eine Familie. Informationen über die Möglichkeiten und Rechte homosexueller Paare mit Kinderwunsch!''] Queer Baby abgerufen am 29. Juni 2021.</ref> |
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Als einer der ersten Transmänner in Deutschland berichtete Daniel Masch Mitte 2021 der Tageszeitung ''[[Die Tageszeitung|taz]],'' wie er [[Schwangerschaft]], [[Geburt]] und [[Stillen|Stillzeit]] seines Sohnes erlebt hat. Er vertritt die Ansicht, es sollte mehr allgemeine Akzeptanz dafür geben, dass der Wunsch nach eigenen Kindern für Transgeschlechtliche genau so normal und gewöhnlich sei wie für andere Menschen auch. Als die Frage aufkam, ob er [[Testosteron]] nehmen solle, folgte er dem Rat seines Arztes, damit zu warten, bis der Kinderwunsch entschieden sei, um dem Kind nicht zu schaden. Mit seinem Partner, der auch Vater des gemeinsamen Sohnes ist, war er damals bereits zusammen. Seine eigene Transition schob Masch zu Gunsten des Kinderwunsches, den er und sein Partner hatten, auf. |
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Masch, der als Trans-Berater arbeitet,<ref>Zentrum ''Checkpoint Queer'' in Lüneburg: [https://checkpoint-queer.de/das-zentrum/ ''Unsere Mitarbeitenden.''] In: ''Checkpoint-Queer.de.'' Abgerufen am 7. November 2021.</ref><ref name="taz 2021-06-20">Eiken Bruhn: [https://taz.de/Trans-Vater-ueber-seine-Schwangerschaft/!5777440/ ''Trans Vater über seine Schwangerschaft: „Ich bin stolz, es geschafft zu haben“.''] In: ''[[Die Tageszeitung|taz.de]].'' 20. Juni 2021, abgerufen am 7. November 2021.</ref> fühlte sich auch als schwangere Person nicht als Frau, und auch sein Sohn sieht ihn nicht als „Mutter“. Obwohl er seine Schwangerschaft zunächst als belastend erlebt hatte, weil sein Körper „gefühlt in die falsche Richtung“ ging, gab er im Interview an, seit der Schwangerschaft ein besseres Verhältnis zu seinem Körper zu haben als vorher. Erst nachdem er seinen Sohn ein Jahr gestillt hatte, begann er mit der Hormonbehandlung. Aus seiner Sicht wäre es schön, wenn [[Elternschaft]] insgesamt etwas offener gedacht werden würde, damit es nicht nur mit Kindern leichter fallen würde, an andere Eltern Anschluss zu finden, sondern auch damit die Kinder einander mehr Toleranz entgegenbrächten.<ref name="taz 2021-06-20" /> |
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=== Außerhalb des Westens === |
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[[Datei:Kathoy1649.jpg|mini|Transgeschlechtliche [[Kathoey]]s in Pattaya, Thailand, 2004]]Viele Kulturen kennen den [[Ritus|rituellen]] Wechsel der [[Geschlechterrolle]], der manchmal dauerhaft, manchmal von einer zeitweiligen Dauer ist. Etliche Kulturen haben spezifische soziale Rollen für Menschen, die eine ihrem körperlichen Geschlecht entsprechende Rolle nicht einnehmen können oder wollen. |
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Solche Fälle von Geschlechtswechseln sind z. B. bei nord- und ostasiatischen [[Schamane]]n u. a. in [[Sibirien]], [[Tibet]] und [[Korea]], und bei [[Indianer]]n Amerikas bekannt, und waren dort bis ins 20. Jahrhundert einigermaßen gesellschaftlich akzeptiert.<ref>[[Gisela Bleibtreu-Ehrenberg]]: ''Der Weibmann. Kultischer Geschlechtswechsel im Schamanismus. Eine Studie zur Transvestition und Transsexualität bei Naturvölkern.'' Fischer, Frankfurt/M. 1984, S. ??.</ref><!--SEITE ?--><ref>Sabine Lang: ''Männer als Frauen – Frauen als Männer. Geschlechtsrollenwechsel bei den Indianern Nordamerikas.'' Hamburg, Wayasabah 1990, S. ??.</ref> Mit männlichen Körpermerkmalen geborene Kinder durften in manchen indianischen Kulturen als Mädchen aufwachsen, verrichteten ausschließlich weibliche Tätigkeiten und konnten später sogar [[Vielehe|Zweit-]] oder Drittfrau eines Mannes werden.<ref>Sabine Lang: Männer als Frauen – Frauen als Männer. Geschlechtsrollenwechsel bei den Indianern Nordamerikas. Hamburg, Wayasabah 1990.</ref> Die Grenzen zu effeminiertem gleichgeschlechtlichem Lieben sind dabei jedoch nicht eindeutig zu ziehen. Dieses Phänomen wurde von vielen Reisenden und Forschern seit dem 16. Jahrhundert berichtet, zuerst von Cabeça de Vaca 1555.<ref name="Magnus Hirschfeld 1910">Magnus Hirschfeld: ''Die Transvestiten: Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb, mit umfangreichem kasuistischem und historischem Material.'' Alfred Pulvermacher, Berlin 1910, S. 318–329, hier: S. 321</ref> Manchmal wurden die betreffenden Personen von Europäern für „Hermaphroditen“ gehalten (zuerst 1586 von Laudonnière); genauere Untersuchungen ergaben jedoch laut Hirschfeld (1910) normalerweise den Befund, dass es sich um „effeminierte Männer“ handelte.<ref>Magnus Hirschfeld: ''Die Transvestiten: Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb, mit umfangreichem kasuistischem und historischem Material.'' Alfred Pulvermacher, Berlin 1910, S. 318–321, hier: 319-320.</ref> [[Maximilian zu Wied-Neuwied|Wied]] meinte nach einer [[Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834|Amerika-Reise 1832–1834]], dass das Phänomen für „die meisten Nationen des inneren Nordamerika“ erwiesen sei. [[Magnus Hirschfeld|Hirschfeld]] (1910) nennt u. a. die Stämme der [[Sioux]] und [[Illinois (Volk)|Illinois]], Indianer in [[Florida]], [[Louisiana]], „[[Yucatán (Halbinsel)|Yucatan]]“ und im südlichen [[Brasilien]].<ref>Magnus Hirschfeld: ''Die Transvestiten: Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb, mit umfangreichem kasuistischem und historischem Material.'' Alfred Pulvermacher, Berlin 1910, S. 318–329, hier: S. 322.</ref> Es gab bei den Indianern umgekehrt auch biologisch weibliche Menschen, die als Mann, Jäger und Krieger lebten.<ref name="Magnus Hirschfeld 1910" />[[Datei:Hijra Indian entertainers (c. 1865).jpg|mini|Indische [[Hijras]], ca. 1865.]]Beispiele für Ethnien mit möglichem Wechsel der Geschlechterrolle: |
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* ''{{lang|en|[[Two-Spirit]]s}}'' nordamerikanischer [[Indianer]]stämme |
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* [[Kathoey]]s in [[Thailand]] |
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* [[Hijra]]s in [[Indien]] und Bangladesch<ref name="ai.eecs.umich.edu" /> |
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* [[Chanith]] in [[Oman]] |
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* [[Eingeschworene Jungfrau]]en in [[Albanien]], die diese Rolle oft aufgrund von Sachzwängen einnehmen |
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* [[Faʻafafine]] in [[Samoa]], die in diese Rolle erzogen werden |
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== Häufigkeit == |
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Es gibt eine Reihe von Studien aus verschiedenen Ländern zur [[Prävalenz]] von Transgeschlechtlichtkeit. Die unterschiedlichen Studien kommen auf Prozentzahlen, die bis 0,7 % der Bevölkerung reichen, was etwa 10 % der queeren Menschen entspricht. Je jünger die Studie ist, desto höher liegt die Häufigkeit. Dies ist zumindest um das Jahr 2000 herum auch im Definitionswechsel der Transgeschlechtlichkeit selbst zu begründen (siehe [[#Begriffe|''Begriffe'']]). |
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Eine Studie des Williams Institute vom Juni 2016 zur Frage, wie viele Erwachsene sich in den USA als Transgender identifizieren, ergab einen Bevölkerungsanteil von 0,6 %.<ref>A. R. Flores, J. L. Herman u. a.: [https://williamsinstitute.law.ucla.edu/publications/trans-adults-united-states/ ''How many adults identify as transgender in the United States?''] Williams Institute, Los Angeles Juni 2016.</ref> Das Meinungsforschungsinstitut Gallup führt jährlich eine Befragung hinsichtlich der Identifikation mit den Bezeichnungen LGBT (Lesbian, gay, bisexual transgender) durch und ermittelte einen Anteil für transgender Personen in den USA von 0,7 % im Jahr 2021 (10 % von 7,1 % LSBT Personen).<ref name="gallup2">{{Internetquelle |autor=Jeffrey M. Jones |url=https://news.gallup.com/poll/389792/lgbt-identification-ticks-up.aspx |titel=LGBT Identification in U.S. Ticks Up to 7.1% |werk=Gallup.com |datum=2022-02-17 |sprache=en |abruf=2022-03-08}}</ref> Die [[Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität]] geht von einem ähnlichen Bevölkerungsanteil in Deutschland aus.<ref>Zensus des kanadischen Statistikamtes [https://www150.statcan.gc.ca/n1/daily-quotidien/220427/dq220427b-eng.htm] abgerufen am 3. Januar 2023</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/gesellschaft/wie-viele-trans--menschen-leben-eigentlich-in-deutschland--31810658.html |titel=Wie viele trans* Menschen leben eigentlich in Deutschland? |werk=Stern |datum=2022-04-03 |abruf=2022-12-22}}</ref><ref name="gallup">{{Internetquelle |autor=Jeffrey M. Jones |url=https://news.gallup.com/poll/389792/lgbt-identification-ticks-up.aspx |titel=LGBT Identification in U.S. Ticks Up to 7.1% |werk=Gallup.com |datum=2022-02-17 |sprache=en |abruf=2022-03-08}}</ref> |
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Stephenne Rhodes u. a. sprechen in der Präsentation vor dem LGBT Health Summit 2008 in Bristol von stark zunehmender Prävalenz (14 % pro Jahr) und 2009 auf dem Symposium der World Professional Association for Transgender Health in Oslo davon, dass das Durchschnittsalter beim Geschlechtsrollenwechsel seit dem Jahr 2000 etwa konstant bei 38 Jahren liege.<ref name="gires">Gender Identity Research & Education Society: {{Webarchiv |url=http://www.gires.org.uk/prevalence.php |text=''Presentation on prevalence of transsexual people in the UK.'' |wayback=20141019223527}} 2011, abgerufen am 17. Januar 2021 (englisch).</ref> |
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Die Häufigkeit in Deutschland lässt sich aus den Fallzahlen des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz ableiten. Die Geschäftsbelastung bei Gerichten und Staatsanwaltschaften im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit weist für den Zeitraum 1981 bis 2021 etwa 35.600 Verfahren nach dem [[Transsexuellengesetz]] aus.<ref name="BJA">[https://www.bundesjustizamt.de/SharedDocs/Downloads/DE/Justizstatistiken/Geschaeftsentwicklung_Amtsgerichte.pdf?__blob=publicationFile&v=5 ''Geschäftsbelastung der Amtsgerichte'']</ref> Die Fallzahlen sind seit Jahren steigend und lagen 2021 bei 3232 (2020: 2687, 2019: 2582, 2018: 2614, 2017: 2085, 2016: 1868, 2015: 1648)<ref>[https://www.bundesjustizamt.de/DE/SharedDocs/Publikationen/Justizstatistik/Geschaeftsentwicklung_Amtsgerichte.pdf?__blob=publicationFile&v=9 bundesjustizamt.de] (PDF; 598 kB)</ref><ref>Prävalenz: „Wie viele Transsexuelle gibt es in Deutschland?“ [http://www.dgti.org/zahlenspiele www.dgti.org] [https://www.trans-ident.de/informationen/174-wie-viele-transsexuelle-gibt-es-in-deutschland www.trans-ident.de]</ref>. Dies schließt allerdings solche Transpersonen nicht ein, die keine rechtliche Personenstandsänderung vornehmen können oder wollen, sowie bis zum April 2020<ref>{{Internetquelle |url=http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&az=XII%20ZB%20383/19&nr=106062 |titel=BGH XII ZB 383/19 Beschluss vom 22. April 2020 |datum=2020 |abruf=2020-11-05}}</ref> keine nicht-binären Personen. |
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Im Frühjahr 2020 bejahten 2,1 % von 50.300 Studenten in den USA die Frage: „Identifizierst du dich als transgender?“ (1.055 Personen); 97,9 % antworteten mit „nein“. Insgesamt 3,7 % oder 1.844 Studenten gaben an, nichtbinär zu sein; 57 % von ihnen hatten ''transgender'' bejaht ([[Nichtbinäre Geschlechtsidentität#ACHA-NCHA|Details]]). Die Online-Befragung wurde als jährliche Studie von den beiden US-amerikanischen studentischen Gesundheitsorganisationen American College Health Association (ACHC) und National College Health Assessment (NCHA) durchgeführt und hatte eine Rücklaufquote von 14 %.<ref name="ACHA-NCHA 2020-06-16">American College Health Association (ACHC), National College Health Assessment (NCHA): ''Reference Group Data Report – Spring 2020 (ACHA-NCHA III).'' Silver Spring, 16. Juni 2020, S. 101: Fragen 67A, 67B (englisch; [https://www.acha.org/documents/ncha/NCHA-III_SPRING_2020_REFERENCE_GROUP_DATA_REPORT.pdf#page=101#page=101 PDF: 2,2 MB, 112 Seiten] auf acha.org; [https://www.acha.org/NCHA/ACHA-NCHA_Data/Publications_and_Reports/NCHA/Data/Reports_ACHA-NCHAIII.aspx Downloadseite]); die 2 Fragen: “67A) What sex were you assigned at birth? […] 67B) Do you identify as transgender?”</ref> |
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Der alljährlich durchgeführte Gender Census ist eine seit 2015 nichtrepresentativ unabhängig organisierte Umfrage, die sich an trans* Personen und insbesondere nichtbinäre Menschen richtet. Sie hatte 2023 bei stetig wachsender Beteiligungszahl weltweit über 40.000 Teilnehmende,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gendercensus.com/results/2023-worldwide/ |titel=Gender Census 2023: Worldwide Report – Gender Census |sprache=en-GB |abruf=2023-07-20}}</ref> davon 1.600 aus Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gendercensus.com/results/2023-worldwide/ |titel=Gender Census 2023: Worldwide Report – Gender Census |sprache=en-GB |abruf=2023-07-20}}</ref> |
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Das [[Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders|Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen]] erwähnte in seiner vierten Version von 1994 (DSM-IV), dass in den USA etwa einer von 30.000 Männern und eine von 100.000 Frauen eine [[geschlechtsangleichende Operation]] anstrebe (insges. 0,0015 %). Eine andere Abschätzung der Prävalenz von medizinischen Behandlungen bei Transpersonen stammt von der Amsterdamer Gender Clinic: Die Daten, die über mehr als vier Jahrzehnte gesammelt wurden, sprechen von einem unter 10.000 Männern oder einer unter 30.000 Frauen (0,005 %).<ref>{{Literatur |Autor=Paul J. M van Kesteren, Henk Asscheman, Jos A. J Megens, Louis J. G Gooren |Titel=Mortality and morbidity in transsexual subjects treated with cross-sex hormones |Sammelwerk=J. Clin. Endocrinol. |Band=47 |Nummer=3 |Verlag=Blackwell |Ort=Oxford, UK |Datum=1997 |DOI=10.1046/j.1365-2265.1997.2601068.x |Seiten=337–343}}</ref> |
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== Persönlicher Verlauf == |
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=== Ursachen und Entwicklung === |
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{{Hauptartikel|Geschlechtsidentität}}Die Ursachen für die Existenz transgeschlechtlicher Menschen, egal wie weit oder eng die Definition dieser gefasst wird, sind nicht bekannt. Zu jeder bis dato postulierten Theorie lassen sich etliche Gegenbeispiele finden, sowohl unter Transmenschen, auf die die postulierte Ursache nicht zutrifft, als auch unter Cismenschen, auf die sie zutrifft. Eine Metastudie aus dem Jahr 2013 kommt zu dem Ergebnis, dass eine Reihe an schwach korrelierenden Faktoren existiert, deren Relevanz unklar ist.<ref>{{Literatur |Autor=Laura Erickson-Schroth |Titel=Update on the Biology of Transgender Identity |Sammelwerk=Journal of Gay & Lesbian Mental Health |Band=17 |Nummer=2 |Datum=2013-04-01 |ISSN=1935-9705 |DOI=10.1080/19359705.2013.753393 |Seiten=150–174 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/19359705.2013.753393 |Abruf=2023-07-22}}</ref> |
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Die Suche nach einer Ursache für Transgeschlechtlichkeit stützt sich sowohl auf die Annahme, dass eine eindeutige Ursache ausfindig gemacht werden kann, als auch, dass Transgeschlechtlichkeit eine vom „Normalzustand“ Cisgeschlechtlichkeit abweichende Kondition darstellt.<ref name=":16" /><ref name=":17">{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20080705185602/http://www.annelawrence.com/twr/archetypal.html |titel=Archetypal Transsexuality, by Rachel Pollack |datum=2008-07-05 |abruf=2023-07-22}}</ref> Es wurde auf die Gefahr hingewiesen, dass bei der Findung einer eindeutigen pränatalen Ursache manche Eltern transgeschlechtliche Kinder explizit [[Abtreibung|abtreiben]] lassen würden. Dies stützt sich auf die Beobachtung, dass seit der Entwicklung von pränatalen Geschlechtsfeststellungsmethoden mittels [[Ultraschalluntersuchung|Ultraschall]] in einigen Ländern Mädchen gezielt abgetrieben wurden und werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Mara Hvistendahl |url=https://www.scientificamerican.com/article/how-ultrasound-changed-human-sex-ratio/ |titel=How Ultrasound Changed the Human Sex Ratio |sprache=en |abruf=2023-07-22}}</ref> |
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Obwohl beispielsweise Harry Benjamin annahm, dass es sich bei Transgeschlechtlichkeit um eine Sonderform der [[Intergeschlechtlichkeit]] handelt, entwickelte sich in den 1970ern die Theorie, es gebe grundsätzlich [[Psyche|psychische]] Ursachen für Transgeschlechtlichkeit. Mittlerweile stützen mehrere Untersuchungen, die auf körperliche Ursachen oder Prädispositionen hindeuten, die ursprüngliche Vermutung Benjamins. Diese wird durch von Zhou und Kollegen publizierte Daten gestützt.<ref>J.-N. Zhou, M. A. Hofman, D. F. Swaab: ''A sex difference in the human brain and its relation to transsexuality.'' In: ''Letters to Nature.'' Band 378, 2. November 1995, S. 68–70 (englisch; [https://sindromebenjamin.tripod.com/sitebuildercontent/sitebuilderfiles/brainsex.pdf PDF: 212 kB, 8 Seiten auf sindromebenjamin.tripod.com]). |
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Übersetzung: [http://transgender.at/nettext/td-ijt1.htm ''Ein Geschlechtsunterschied im menschlichen Gehirn und seine Beziehung zur Transsexualität.''] In: ''Transgender.at.''</ref><ref>Frank P. M. Kruijver, Jiang-Ning Zhou u. a.: [https://academic.oup.com/jcem/article/85/5/2034/2660626 ''Male-to-Female Transsexuals Have Female Neuron Numbers in a Limbic Nucleus.''] In: ''[[The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism]].'' Band 85, Nr. 5, 2000, S. 2034–2041 (englisch).</ref> Sie fanden Hinweise darauf, dass in der pränatalen Entwicklungsphase dieselben Sexualhormone zu unterschiedlichen Zeitabschnitten zum einen die Morphologie der Genitalien und zum anderen die Morphologie sowie die Funktion des Gehirns beeinflussen. An der Universität São Paulo<ref>{{Literatur |Autor=Giancarlo Spizzirri, Fábio Luis Souza Duran, Tiffany Moukbel Chaim-Avancini, Mauricio Henriques Serpa, Mikael Cavallet, Carla Maria Abreu Pereira, Pedro Paim Santos, Paula Squarzoni, Naomi Antunes da Costa, Geraldo F. Busatto, Carmita Helena Najjar Abdo |Titel=Grey and white matter volumes either in treatment-naïve or hormone-treated transgender women: a voxel-based morphometry study |Sammelwerk=Scientific Reports |Band=8 |Nummer=1 |Datum=2018-01-15 |ISSN=2045-2322 |DOI=10.1038/s41598-017-17563-z |Seiten=736 |Online=https://www.nature.com/articles/s41598-017-17563-z |Abruf=2023-07-22}}</ref> konnten unterschiedliche Ausprägungen im Gehirn von trans* Frauen im Vergleich zu cisgeschlechtlichen Untersuchten nachgewiesen werden, allerdings ist es laut anderen Untersuchungen zweifelhaft, ob Unterschiede im Gehirn für Transgeschlechtlichkeit mitverantwortlich sind.<ref>{{Literatur |Autor=Elke Stefanie Smith, Jessica Junger, Birgit Derntl, Ute Habel |Titel=The transsexual brain – A review of findings on the neural basis of transsexualism |Sammelwerk=Neuroscience & Biobehavioral Reviews |Band=59 |Datum=2015-12-01 |ISSN=0149-7634 |DOI=10.1016/j.neubiorev.2015.09.008 |Seiten=251–266 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0149763415002432 |Abruf=2023-07-28}}</ref> Es gibt Anzeichen für eine genetische Disposition,<ref>{{Internetquelle |autor=27 October 2008 Helen CarterABC Monday |url=https://www.abc.net.au/science/articles/2008/10/27/2401941.htm |titel=Transsexual study reveals genetic link |datum=2008-10-27 |sprache=en-AU |abruf=2023-07-22}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Madeleine Foreman, Lauren Hare, Kate York, Kara Balakrishnan, Francisco J Sánchez, Fintan Harte, Jaco Erasmus, Eric Vilain, Vincent R Harley |Titel=Genetic Link Between Gender Dysphoria and Sex Hormone Signaling |Sammelwerk=The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism |Band=104 |Nummer=2 |Datum=2019-02-01 |ISSN=0021-972X |DOI=10.1210/jc.2018-01105 |Seiten=390–396 |Online=https://academic.oup.com/jcem/article/104/2/390/5104458 |Abruf=2023-07-22}}</ref> andererseits zeigen Untersuchungen an eineiigen Zwillingen, dass diese nicht bestimmend sein kann.<ref>{{Literatur |Autor=Milton Diamond |Titel=Transsexuality Among Twins: Identity Concordance, Transition, Rearing, and Orientation |Sammelwerk=International Journal of Transgenderism |Band=14 |Nummer=1 |Datum=2013-01 |ISSN=1553-2739 |DOI=10.1080/15532739.2013.750222 |Seiten=24–38 |Online=http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/15532739.2013.750222 |Abruf=2023-07-22}}</ref> |
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In jedem Fall ist die frühe Selbsterkenntnis von trans* Kindern und Jugendlichen ein Indiz dafür, dass außer angeborenen Faktoren auch frühkindliche Erfahrungen wesentlich sein könnten. Nach einer Studie können Kinder durchschnittlich in einem Alter von 8,5 Jahren ihre Geschlechtsidentität zuordnen.<ref name="Olson 2015">{{Literatur |Autor=Johanna Olson, Sheree M. Schrager, Marvin Belzer, Lisa K. Simons, Leslie F. Clark |Titel=Baseline Physiologic and Psychosocial Characteristics of Transgender Youth Seeking Care for Gender Dysphoria |Sammelwerk=Journal of Adolescent Health |Band=57 |Nummer=4 |Datum=2015-10 |DOI=10.1016/j.jadohealth.2015.04.027 |PMC=5033041 |PMID=26208863 |Seiten=374–380 |Online=https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S1054139X15002165 |Abruf=2023-07-22}}</ref> In der Studie mit über 100 Trans-Kindern und Jugendlichen lag die Bandbreite der Selbsterkenntnis in einem Alter zwischen 4 und 13 Jahren. |
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=== Sozialer Druck === |
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Die Geschlechtszuweisung erfolgt bereits vor oder bei der Geburt, wenn Hebamme, Arzt oder Ärztin das Geschlecht anhand äußerer oder chromosomaler Merkmale einordnen. Diese Zuweisung geschieht einmalig. Ein lebenslang immer wieder stattfindender Prozess ist dagegen die Geschlechtszuschreibung durch andere, die häufig gerade nicht an den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen, sondern an anderen Informationen wie Gang, Stimme, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Ausstrahlung festgemacht wird.<ref>Annette Treibel: ''Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart.'' 5. Auflage. Leske + Budrich, Opladen 2000, ISBN 3-8100-2756-1, S. 145 ({{Google Buch |BuchID=MhbzBQAAQBAJ |Hervorhebung="primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen" |Linktext=Zitatansicht}}).</ref> |
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Zahlreiche Transmenschen entwickeln bereits im Vorschulalter das Gefühl, ''anders'' zu sein, können dieses oft aber noch nicht konkret zuordnen. Andere berichten, dass sie bereits im Vorschulalter ein Bewusstsein dafür entwickelten, entgegen ihrem körperlichen Geschlecht ''kein'' Mädchen oder Junge zu sein.<ref name=":18" /> Gelegentlich tritt dieses Bewusstsein erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter auf. Ein Teil der Kinder äußert sich bereits sehr früh, völlig natürlich und selbstverständlich ihrer [[Geschlechtsidentität]] entsprechend. Einen wichtigen Einfluss hat in diesem Falle das Verhalten der Umgebung (Familie, Freunde, später Mitschüler, Lehrer u. a.), im Sinne einer Ablehnung, Akzeptanz oder Ambivalenz. |
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Je weitgehender die besondere Eigenart der Kinder von ihrer Umgebung akzeptiert wird, desto normaler und unbelasteter können sie sich entwickeln. In der modernen Gesellschaft kommt es jedoch erst seit etwa dem Jahre 2000 immer öfter vor, dass Eltern ihr Trans*-Kind sich ganz frei entfalten lassen und es ab der Pubertät bei einer Angleichung unterstützen. Ein prominentes Beispiel dafür aus jüngerer Zeit ist [[Rebekah Brusehoff]].<ref>{{Internetquelle |autor=Carlos Chiossone, Camile Rocha-Keys, Ruby Coote, Sonia Estal |url=https://www.youtube.com/watch?v=d3M2kd_VmeM |titel=‘I’m The Scary Transgender Person The Media Warned You About’ {{!}} MY TRANS LIFE |hrsg=Barcroft TV |datum=2017-07-27 |sprache=en-US |abruf=2023-07-22}}</ref> Mit der übrigen Umwelt (Schule, Nachbarn, andere Kinder etc.) kann es jedoch trotzdem Probleme geben. |
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In den immer noch weitaus meisten Fällen versucht die Umwelt mehr oder weniger intensiv, das Kind seinem zugewiesenen Geschlecht entsprechend zu erziehen und ihm die entsprechende Rolle aufzuzwingen.<ref>{{Literatur |Autor=European Union Agency for Fundamental Rights. |Titel=A long way to go for LGBTI equality. |Verlag=Publications Office |Ort=LU |Datum=2020 |DOI=10.2811/7746 |Online=https://data.europa.eu/doi/10.2811/7746 |Abruf=2023-07-22}}, hier Seite 23</ref> Die betroffenen Kinder versuchen meist, die Erwartungen und Forderungen ihrer Umgebung so weit wie möglich zu erfüllen, das heißt, die dem körperlichen Geschlecht entsprechende Geschlechterrolle zu leben. Der auf Transmenschen ausgeübte Druck durch die Gesellschaft und durch den eigenen Körper und somit der von ihnen empfundene psychische Druck nimmt kontinuierlich mit der Zeit zu, besonders während der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter. Da dieser Druck auf [[#Grundlagen|AMAB]]-Transmenschen im Allgemeinen größer ist als bei AFAB-Transmenschen, verläuft die typische Entwicklung bei diesen etwas unterschiedlich. In der modernen westlichen Welt, besonders seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts, ist die weibliche Rolle aufgrund [[Feminismus|feministischer]] Errungenschaften weniger eng definiert, was es transmaskulinen Menschen erleichtert, einen abweichenden Geschlechtsausdruck anzunehmen. So kommt es etwa vor, dass sie von klein auf ohne Probleme in Hosen und mit kurzem Haarschnitt herumlaufen dürfen. Auch andere männliche Verhaltensweisen können oft ungehindert in den Alltag integriert werden, da dies bei Frauen eher akzeptiert wird als weibliche Verhaltensweisen bei Männern. Entsprechend existiert bei transfemininen Personen ein verstärkter sozialer Druck, sich einer enger gefassten männlichen Rolle anzupassen. Geschieht dies nicht, sind [[Mobbing]] und andere [[Diskriminierung]]en (siehe auch ''[[#Diskriminierung und Benachteiligung|Diskriminierung und Benachteiligung]]'') durch die Außenwelt gerade im Falle von transfemininen Menschen häufig und können auch besonders hart ausfallen. Viele Transmenschen, besonders im jungen Alter, sind in der Folge [[suizid]]al<ref>{{Literatur |Autor=Ashley Austin, Shelley L. Craig, Sandra D'Souza, Lauren B. McInroy |Titel=Suicidality Among Transgender Youth: Elucidating the Role of Interpersonal Risk Factors |Sammelwerk=Journal of Interpersonal Violence |Band=37 |Nummer=5-6 |Datum=2022-03 |ISSN=1552-6518 |DOI=10.1177/0886260520915554 |PMID=32345113 |Seiten=NP2696–NP2718}}</ref> bis hin zum Selbstmordversuch oder Selbstverstümmelungsversuchen. Neben [[Psychosomatik|psychosomatischen Krankheiten]] und verschiedenen anderen psychischen Problemen sind auch vor allem [[Depression]]en vorherrschend, die jedoch stark von der Akzeptanz im Umfeld abhängen.<ref name="Olson 20152">Johanna Olson, Sheree M. Schrager u. a.: ''Baseline Physiologic and Psychosocial Characteristics of Transgender Youth Seeking Care for Gender Dysphoria.'' In: ''Journal of Adolescent Health.'' Band 57, Nr. 4, 1. Oktober 2015, S. 374–380 (englisch; Volltext: [[doi:10.1016/j.jadohealth.2015.04.027]]).</ref> |
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=== Transition === |
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Mit Transition wird der Übergang von einem Geschlecht in ein anderes bezeichnet.<ref name=":19">{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/500958/transition/ |titel=Transition |sprache=de |abruf=2023-07-22}}</ref> Menschen, die eine Transition unternehmen, „starten“ bei ihrem Geburtsgeschlecht, in welchem sie in der Regel seit der frühen Kindheit leben, und „enden“ bei einem biologischen und sozialen Geschlecht, welches ihrer Geschlechtsidentität am besten entspricht und welches ihre [[Geschlechtsdysphorie]] so gut wie möglich auflöst. Dabei sind „Start“ und „Ende“ selten eindeutig festzulegen, und in der Regel dauert eine vollständige Transition Jahre. Nicht alle Transmenschen unternehmen eine Transition oder streben eine solche an, und der Umfang der Transition ist individuell äußerst unterschiedlich. |
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Die Aspekte einer Transition können in etwa folgendermaßen unterteilt werden: |
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* Die soziale Transition umfasst den Prozess der geschlechtlichen Anerkennung im Alltagshandeln.<ref name=":19" /> Dazu gehört zunächst ein [[Coming-out]] im sozialen Umfeld, z. B. gegenüber Freunden, Familie, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Viele Transmenschen wählen einen neuen Rufnamen, dessen geschlechtliche Assoziation (oder das Fehlen derselben) zu ihrem Geschlecht besser passt als der alte Name. Der alte Name, auch [[Deadnaming|Deadname]] (englisch „Toter Name“) genannt, soll nun nicht mehr verwendet werden. Dasselbe gilt für die Wahl der [[Pronomen]], mit denen die Person angesprochen werden möchte, und sonstige geschlechtsbezogene Sprache ([[Artikel (Wortart)|Artikel]], Substantivformen, geschlechtsspezifische Beschreibungen und Begriffe). Alle diese Änderungen müssen dem sozialen Umfeld erläutert werden. |
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* Die juristische Transition besteht in der Änderung von Namen und Geschlechtseintrag im [[Personenstandsregister]] sowie der dafür nötigen Schritte wie eventuell Gerichtsverfahren. Je nach lokaler rechtlicher Situation (siehe [[#Gesetzliche Regelungen|''Gesetzliche Regelungen'']]) ist eine rechtliche Transition mehr oder weniger einfach bzw. unmöglich. |
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* Die medizinische Transition besteht in der medizinischen Angleichung des Körpers an das Geschlecht. Siehe hierzu [[Geschlechtsangleichende Maßnahme]] und den Abschnitt [[#Medizin|''Medizin'']]. |
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Viele Transmenschen streben es an, die verschiedenen Transitionsprozesse möglichst gleichzeitig durchzuführen, auch um Diskriminierung zu vermeiden. |
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Gelegentlich kann es nach einer Transition dazu kommen, dass Betroffene den Prozess wieder rückgängig machen möchten. In diesem Fall spricht man von [[Detransition]]. |
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== Aktuelle Situation von Transmenschen == |
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Die rechtliche Anerkennung des Geschlechts und des neuen Namens von Transpersonen, sowie der Zugang zu geschlechtsangleichender medizinischer Behandlung, war und ist Gegenstand politischer Aktivitäten. Fragen nach den rechtlichen und gesellschaftlichen Belangen der Transmenschen gehören somit zur [[Geschlechterpolitik]]. In den letzten Jahren sind Debatten um Transpersonen in vielen westlichen Ländern für die Geschlechterpolitik, oder die Politik im Allgemeinen bestimmend geworden.<ref>{{Internetquelle |autor=Katelyn Burns |url=https://www.vox.com/identities/2019/12/19/21029874/jk-rowling-transgender-tweet-terf |titel=J.K. Rowling’s transphobia is a product of British culture |datum=2019-12-19 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref> Insbesondere in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] versuchen konservative, teilweise christliche Gruppen, durch gezielte Legislatur die Rechte von Transpersonen einzuschränken und ihren Zugang zu medizinischen und rechtlichen Maßnahmen zu reduzieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nbcnews.com/politics/2022-election/gop-candidates-unleash-wave-ads-targeting-transgender-rights-rcna28945 |titel=GOP candidates unleash wave of ads targeting transgender rights |datum=2022-05-16 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Russell Contreras |url=https://www.axios.com/2023/03/31/anti-trans-bills-2023-america |titel=The forces behind anti-trans bills across the U.S. |werk=Axios |datum=2023-03-31 |sprache=en-US |abruf=2023-07-20}}</ref><ref name=":7" /> |
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=== Gesetzliche Regelungen === |
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[[Datei:CTC 1May2001-8.jpg|mini|Mitglieder der Gruppe ''Col·lectiu de Transsexuals de Catalunya'' bei einem Protest in Barcelona 2001]] |
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Die meisten europäischen Staaten, darunter [[Belgien]], [[Dänemark]], [[Deutschland]], [[Finnland]], [[Frankreich]], [[Griechenland]], [[Irland]], [[Italien]], die [[Niederlande]], [[Norwegen]], [[Luxemburg]], [[Österreich]], [[Polen]], [[Portugal]], [[Schweden]], [[Schweiz]], [[Spanien]] und [[Vereinigtes Königreich]] sowie einige außereuropäische Staaten ermöglichen es transgeschlechtlichen Menschen, den Vornamen oder die in den [[Personenstandsregister]]n eingetragene Geschlechtsangabe an ihr korrektes Geschlecht anzupassen. Die entsprechenden Regelungen wurden dabei meist erst nach entsprechenden Entscheidungen durch die europäischen Gerichte etabliert<ref>Europäischer Gerichtshof, Urteil vom 30. April 1996 – Az.: C-13/94: „Diskriminierungsverbot wegen des Geschlechts im Arbeitsverhältnis und Entlassung einer transsexuellen Person“. |
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 11. Juli 2002 – Az.: 28957/95: „Rechtliche Anerkennung einer Geschlechtsumwandlung und Recht auf Heirat für eine Transsexuelle“. |
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 11. Juli 2002 – Az.: 28957/95: „Rechtliche Anerkennung einer Geschlechtsumwandlung und Recht auf Heirat für eine Transsexuelle“. |
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 12. Juni 2003 – Az.: 35968/97: „Erstattung der Kosten für geschlechtsangleichende Maßnahmen bei privat versicherter Mann-zu-Frau-Transsexuellen“. |
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 12. Juni 2003 – Az.: 35968/97: „Erstattung der Kosten für geschlechtsangleichende Maßnahmen bei privat versicherter Mann-zu-Frau-Transsexuellen“. |
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Europäischer Gerichtshof, Urteil vom 7. Januar 2004 – Az.: C-117/01: „Ausschluss eines transsexuellen Partners vom Anspruch auf Hinterbliebenenrente“.</ref> und erfordern teilweise die Zustimmung eines Gerichts oder weitere Schritte. |
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In seiner Resolution 2048 vom 22. April 2015<ref>[http://assembly.coe.int/nw/xml/XRef/X2H-Xref-ViewPDF.asp?FileID=21736&lang=en Resolution 2048 (2015): ''Discrimination against transgender people in Europe''] PDF. Abgerufen am 2. Mai 2015.</ref> hat der [[Europarat]] die Mitgliedsstaaten unter anderem dazu aufgefordert, die Verfahren zur Namens- und Personenstandsänderung zu vereinfachen und auf zu diesem Zweck verlangte Nachweise der geistigen Gesundheit zu verzichten sowie alle zwingend vorausgesetzten medizinischen Maßnahmen, die etwa einer [[Zwangssterilisation]] gleichkommen können, abzuschaffen, Abschnitt 6.2.2. der Resolution:<blockquote>… Sterilisierung und andere zwingend vorgeschriebene medizinische Maßnahmen abzuschaffen, einschließlich der Diagnose geistiger Gesundheit als notwendige rechtliche Voraussetzung zur Anerkennung der geschlechtlichen Identität in Gesetzen, die das Verfahren zur Änderung des Namens und des eingetragenen Geschlechts (Personenstand) regeln.</blockquote>In Deutschland empfehlen Bernd Meyenburg, Karin Renter-Schmidt und Gunter Schmidt auf Grund einer Auswertung von 670 Gutachten nach dem „[[Transsexuellengesetz]]“, die aktuelle gesetzliche Regelung durch ein Verfahren ohne Begutachtung und mit Karenzzeit zu ersetzen.<ref name="Bernd Meyenburg 2015">Bernd Meyenburg, Karin Renter-Schmidt, Gunter Schmidt: ''Begutachtung nach dem Transsexuellengesetz.'' In: ''Zeitschrift für Sexualkunde.'' 28/2015, {{ISSN|0932-8114}}, S. 107–120.</ref> Das TSG ist inzwischen in weiten Teilen für verfassungswidrig erklärt worden<ref name=":11" /> und ein Ersatzgesetz ist seit 2021 in Arbeit.<ref name=":13" /> |
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==== Länder mit Selbstbestimmungsgesetz ==== |
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In den folgenden Ländern gelten Selbstbestimmungsgesetze ohne Begutachtung und per Bekundung im Standesamt für die rechtliche Anerkennung der geschlechtlichen Identität (Personenstands- und Namensänderung): |
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* [[Argentinien]] (2012)<ref>{{Internetquelle |autor=Sorcha O'Higgins |url=https://theculturetrip.com/south-america/argentina/articles/an-lgbtq-guide-to-living-in-argentina/ |titel=A Look at the Progressive LGBTQ Rights in Argentina |datum=2018-03-20 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Dänemark]] (2014)<ref>{{Literatur |Autor=Emine Saner |Titel=Europe's terrible trans rights record: will Denmark's new law spark change? |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2014-09-01 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/society/shortcuts/2014/sep/01/europe-terrible-trans-rights-record-denmark-new-law |Abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Malta]] (2015)<ref>{{Internetquelle |url=https://tgeu.org/malta-adopts-ground-breaking-trans-intersex-law/ |titel=Malta Adopts Ground-breaking Trans and Intersex Law – TGEU Press Release |werk=TGEU |datum=2015-04-01 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Irland]] (2015)<ref>{{Literatur |Autor=Libby Brooks |Titel='A monumental change': how Ireland transformed transgender rights |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2018-01-15 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/society/2018/jan/15/monumental-change-ireland-transformed-transgender-rights |Abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Norwegen]] (2016)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.org/en/latest/press-release/2016/03/norway-historic-breakthrough-for-transgender-rights/ |titel=Norway: Historic breakthrough for transgender rights |datum=2016-03-18 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Belgien]] (2018)<ref>{{Internetquelle |url=https://justitie.belgium.be/en/themes_and_files/people_and_families/new_legislation_for_transgender_persons |titel=New legislation for transgender persons |werk=justitie.belgium.be |datum=2018 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Luxemburg]] (2018)<ref>Anna Reuß: [https://www.sueddeutsche.de/politik/luxemburg-ein-gesetz-das-menschen-wirklich-hilft-1.4070589 ''LGBTQI:Luxemburg stärkt Rechte von Trans- und Intersexuellen.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 27. Juli 2018, abgerufen am 13. Juni 2022.</ref> |
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* [[Portugal]] (2018)<ref>{{Literatur |Titel=Portugal approves law to boost transgender rights, protect intersex infants |Sammelwerk=Reuters |Datum=2018-04-13 |Online=https://www.reuters.com/article/portugal-lgbt-lawmaking-idUSL1N1RQ0ZP |Abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Spanien]] (2021)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.euronews.com/2021/06/29/spain-s-government-approves-draft-law-on-transgender-rights |titel=Spain’s government approves draft law on transgender rights |datum=2021-06-29 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Schweiz]] (2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://queer-lexikon.net/2022/03/20/queere-fortschritte-in-der-schweiz/ |titel=Queere Fortschritte in der Schweiz |datum=2022-03-20 |sprache=de-DE |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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* [[Spanien]] (2023)<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-gesetze-trans-menstruationsurlaub-101.html Tagesschau.de: Spanien], Februar 2023</ref> |
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* [[Finnland]] (1. Januar 2024)<ref>[https://www.maenner.media/gesellschaft/politik/finnland-verabschiedet-neues-selbstbestimmungsgesetz-vergleich-deutschland-transsexuellengesetz/ Maenner.media: Selbstbestimmung beim Geschlecht: Finnland schneller als Deutschland], Februar 2023</ref> |
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==== Deutschland ==== |
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{{Hauptartikel|Transsexuellengesetz}}In Deutschland legt das [[Transsexuellengesetz]] (TSG) seit 1981 die Voraussetzungen fest, unter denen Transmenschen eine Änderung des Vornamens oder des [[Personenstand]]s beantragen können. Die ursprüngliche gesetzliche Regelung ist dabei durch eine Vielzahl von Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zugunsten der Antragsteller modifiziert worden und wurde in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig erklärt.<ref name=":11">Beschluss vom 16. März 1982 – Az.: 1 BvR 938/81: „Keine starre Altersgrenze für Personenstandsänderung eines Transsexuellen“. |
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Beschluss vom 26. Januar 1993 – 1 BvL 38/92, 1 BvL 40/92, 1 BvL 43/92: „Altersgrenze für Vornamensänderung bei Transsexuellen“. |
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Beschluss vom 15. August 1996 – 2 BvR 1833/95: „Anrede transsexueller Personen nach Namensänderung“. |
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Beschluss vom 6. Dezember 2005 – 1 BvL 3/03: „Zum Verlust der Vornamensänderung bei Eheschließung“. |
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Beschluss vom 18. Juli 2006 – Az.: 1 BvL 1/04 und 1 BvL 12/04: „Anwendung des Transsexuellengesetzes auf Ausländer“. |
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Beschluss vom 27. Mai 2008 – Az.: 1 BvL 10/05: „Verweigerung der Personenstandsänderung bei verheirateten Transsexuellen“. |
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Beschluss vom 11. Januar 2011 – Az.: 1 BvR 3295/07: „Eingetragene Lebenspartnerschaft auch ohne verändernden operativen Eingriff“ Beschluss vom 22. April 2020 – Az.: XII ZB 383/19 „Die antragstellende Person hat mithin die Möglichkeit, entsprechend § 8 Abs. 1 TSG die gerichtliche Feststellung zu erreichen, weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig zu sein“.</ref><ref>[https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20110111_1bvr329507.html Beschluss vom 11. Januar 2011 1 BvR 3295/07] Beschluss im Volltext.</ref> Grundsätzlich wird zwischen der Änderung des Vornamens (kleine Lösung) und der Änderung des Personenstandes (große Lösung) unterschieden. Die Verfahren finden vor den zuständigen Amtsgerichten statt. Auf Antrag kann [[Prozesskostenhilfe]] gewährt werden. |
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Seit 2021<ref name=":13">{{Internetquelle |url=https://dserver.bundestag.de/btd/19/200/1920048.pdf |titel=Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der geschlechtlichen Selbstbestimmung |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2021-02-24 |format=PDF |abruf=2023-07-21}}</ref> gibt es Ansätze der Bundesregierung, das TSG durch ein [[Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag|Selbstbestimmungsgesetz]] zu ersetzen und damit den Forderungen des Bundesverfassungsgerichts nachzukommen. Ein aktueller, konkreter Gesetzesentwurf liegt seit Mai 2023 vor (siehe [[Transsexuellengesetz#Entwürfe zum Selbstbestimmungsgesetz|den entsprechenden Abschnitt auf ''Transsexuellengesetz'']]). |
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==== Österreich ==== |
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Der ''Transsexuellenerlass von 1996,''<ref name="Oesterreich: Transsexuellenerlass">Österreich: {{Webarchiv |url=http://www.transx.transgender.at/Dokumente/Erlass96.pdf |text=Transsexuellenerlass von 1996 |wayback=20060718102121}} (PDF-Datei; 14 kB) des [[Bundesministerium für Inneres|Bundesministeriums für Inneres]].</ref> als Nachfolger des ''Transsexuellenerlass von 1983'', wurde im Juli 2006 vom [[Verfassungsgerichtshof (Österreich)|österreichischen Verfassungsgerichtshof]] als verfassungswidrig aufgehoben. |
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Der Transsexuellenerlass des [[Bundesministerium für Inneres|Bundesministeriums für Inneres (BMI)]] legte eine Reihe von Voraussetzungen fest, bei deren Vorliegen die Personenstandsbehörde eine Änderung der im Geburtenbuch eingetragenen Geschlechtszuordnung, und/oder eine Vornamensänderung, auf dem Verwaltungsweg vorzunehmen hatte. Der Erlass basierte auf § 16 des österr. Personenstandsgesetzes (öPStG), wonach die Personenstandsbehörde ''eine Beurkundung zu ändern hat, wenn sie nach der Eintragung unrichtig geworden ist.'' |
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Anlassfall für die verfassungsrechtliche Aufhebung des Erlasses war, dass eine verheiratete [[Transfrau]] eine Geschlechtsanpassung hatte vornehmen lassen und nun auch ihr Geschlecht im Geburtenbuch korrigieren lassen wollte. Der Erlass sah jedoch verfassungswidrig vor, dass nur unverheiratete Personen ihr Geschlecht im Geburtenbuch ändern lassen durften. Deswegen wurden verheiratete Transmenschen nach geschlechtsanpassender Operation gezwungen, ihre aufrechte, gültig geschlossene Ehe scheiden zu lassen, bevor ihnen die Geschlechtszuordnung im Geburtenbuch eingetragen wurde. (Die Scheidung erfolgte mit allen damit verbundenen nachteiligen Folgen für die beiden Eheleute und deren Kinder, die damit zu Scheidungskindern gemacht wurden.) Vermeintliche Grundlage dazu war § 44 [[Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch|ABGB]], wonach eine Ehe nur zwischen zwei Personen verschiedenen Geschlechts bestehen dürfte. Der VfGH hat jedoch in seinem Erkenntnis zur Aufhebung des TS-Erlasses zu Recht erkannt, dass eine aufrechte Ehe eine Änderung des Geschlechts im Geburtenbuch nicht behindern kann, da hierfür nur das tatsächliche Geschlecht maßgeblich sei. Dieses hänge aber nicht von irgendwelchen Rechtsbeziehungen, somit auch nicht von einer bestehenden Ehe ab. Selbst wenn sich die Ehe durch die personenstandsrechtliche Geschlechtsänderung einer der beiden Eheleute zu einer (nicht zugelassenen) Homosexuellen-Ehe wandelt, hätte dies keinen Einfluss auf das Geschlecht des Beschwerdeführers und dürfte daher kein Hindernis für eine Eintragung im Geburtenbuch sein. Ob eine danach weiter bestehende Ehe rechtskonform wäre, wollte der VfGH ausdrücklich nicht beurteilen, da dies kein Gegenstand des Verfahrens war. |
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Eine Änderung des Vornamens ist nur entsprechend den im Namensänderungsgesetz (NÄG)<ref name="Oesterreich: NAeG">Österreich: [https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10005648&ShowPrintPreview=True Namensänderungsgesetz (NÄG) i.d.g.F.]</ref> festgehaltenen allgemeinen Vorschriften zur Namensänderung möglich: Laut § 2 Abs 2 Z 3 i. V. m. § 3 Abs 1 Z 7 NÄG i. V. m. „Namensänderungserlass“ (Erl. BMI 8.6.2988, 10.649/61-IV/4/88<ref name="Oesterreich: NAeErlass">Österreich: „Namensänderungserlass“ – „RiL zur Vollziehung des NÄG und der NÄV“, Bezug genommen in [http://familienrecht.at/fileadmin/jur_aufsaetze/l_o_z/zeyring2.pdf Walter Zeyringer, Wien: „Das neue Namensänderungsgesetz“, S. 2.] (PDF; 44 kB), abgedruckt in ÖJZ 1988, 737</ref>) muss zumindest der erste Vorname dem Geschlecht des Antragstellers entsprechen, wobei den Erläuterungen zufolge weder biologische noch psychologische Kriterien eine Rolle spielen, sondern ausschließlich der Eintrag im Geburtenbuch maßgeblich ist (siehe auch Zeyringer im Abschnitt Literatur). Transmenschen, die die Geschlechtszuordnung im Geburtenbuch nicht ändern lassen können oder wollen, können demnach auch weiterhin keinen ersten Vornamen wählen, der ihrer [[Geschlechtsidentität]] entspricht.<ref name="Oesterreich: Vornamenspetition">Österreich: [http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXII/SPET/SPET_00027/fnameorig_051166.html BMI: Stellungnahme zu Petition Nr. 67 betreffend „Freie Wahl des Vornamens“, 24. Oktober 2005] (Zuletzt aufgerufen am 16. August 2009)</ref> Mit dem NÄG 1988 und zugehörigem Namensänderungserlass samt Erläuterungen, wurde die Namensänderung auf einen geschlechtsneutralen Vornamen möglich: „Zu § 3 Z 5 des Gesetzes […] Aus der bei der parlamentarischen Behandlung der Regierungsvorlage vorgenommenen Streichung der Worte ‚im Inland‘ im Zusammenhang mit der Gebräuchlichkeit als Vorname kann die Absicht des Gesetzgebers erschlossen werden, auch Vornamen zuzulassen, die nur im Ausland gebräuchlich sind.“ (Namensänderungserlass). Die Behörden legen und legten diese Bestimmung des § 3 Z 5 NÄG (i.d.g.F. 1995: § 3 Abs 1 Z 7 NÄG) korrekt aus, wodurch in der Praxis seit NÄG 1988, neben mehreren hundert anderen Vornamen, zum Beispiel Carmen, Eve, Gaby, Simone oder das in Italien als männlich geltende Andrea als geschlechtsneutral akzeptiert werden (müssen). |
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Der Verwaltungsgerichtshof hat in seinem Erkenntnis vom 27. Februar 2009 festgestellt, {{"|dass ein schwerwiegender operativer Eingriff, wie etwa die […] Entfernung der primären Geschlechtsmerkmale, keine notwendige Voraussetzung für eine deutliche Annäherung an das äußere Erscheinungsbild des anderen Geschlechts}}<ref>Österreich: [[Verwaltungsgerichtshof (Österreich)|VwGH]] Zl. 2008/17/0054-8 vom 27. Februar 2009, [https://www.transx.at/Dokumente/VwGH_Feb09_Zi_2008_17_0054.pdf Volltext] (PDF; 242 kB).</ref> und damit der Änderung des Personenstands ist. Damit ist eine [[geschlechtsangleichende Operation]] keine zwingende Voraussetzung mehr. Dies bestätigte auch der Verfassungsgerichtshof in seinem Erkenntnis vom 3. Dezember 2009 und zitierte den ''Transsexuellenerlass'' ''von 1983'': Einer Änderung des Geschlechtseintrags steht nichts im Weg, wenn zumindest {{"|eine deutliche Annäherung an das äußere Erscheinungsbild des andere[n] Geschlechtes vorliegt und […] mit hoher Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen ist, dass sich am Zugehörigkeitsempfinden zum anderen Geschlecht nichts mehr ändern wird}}.<ref>Österreich: [[Verfassungsgerichtshof (Österreich)|VfGH]] B 1973/08-13 vom 3. Dezember 2009 ([https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Vfgh/JFT_09908797_08B01973_00/JFT_09908797_08B01973_00.pdf Volltext, insb. Pkt. 5.2.] (PDF) ).</ref> |
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Seit 5. September 2016 befasste sich das [[Landesverwaltungsgericht]] Oberösterreich mit dem, vom [[Standesamt]] Steyr abgelehnten, Anliegen des Linzer Transgeschlechtlichen Alex Jürgen „X“ als dritte Geschlechtsausprägung in Geburtenbuch (und Reisepass) eingetragen zu bekommen.<ref>[https://ooe.orf.at/news/stories/2794803/ „Drittes Geschlecht“ vor dem LVwG] orf.at, 5. September 2016, abgerufen am 5. September 2016.</ref> Mit Erkenntnis vom 5. Oktober 2016 wies das Gericht das Begehren des Antragstellers ab.<ref>LVwG Oberösterreich, [https://www.lvwg-ooe.gv.at/15008_DEU_HTML.htm LVwG-750369/5/MZ/MR]</ref> |
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==== Schweiz ==== |
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Nach der Rechtsprechung konnte schon früher auf gerichtlichen Antrag nach einer Geschlechtsanpassung Vorname und Geschlechtsangabe in den Zivilstandsregistern berichtigt werden. Die Berichtigung durfte, obwohl damals die [[gleichgeschlechtliche Ehe]] noch nicht gesetzlich vorgesehen war, gemäß Bundesgericht nicht dazu führen, dass eine Ehe von Amtes wegen aufgelöst wurde. Das [[Obergericht des Kantons Zürich|Zürcher Obergericht]] entschied im ersten Quartal 2011, dass ein operativer Eingriff als Voraussetzung zur Personenstandsangleichung und Vornamensänderung die Persönlichkeitsrechte verletze.<ref>[https://www.gerichte-zh.ch/fileadmin/user_upload/entscheide/oeffentlich/NC090012.pdf Entscheid des Obergerichts des Kantons Zürich vom 1. Februar 2011, NC090012] (PDF; 1,7 MB). Thomas Hasler: ''Wann ist ein Mann … eine Frau?'' In: ''[[Tages-Anzeiger]].'' 8. März 2011. [https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Wann-ist-ein-Mann--eine-Frau/story/20535166 (online)]</ref> Im 3. Quartal 2012 entschied das Regionalgericht Bern-Mittelland mit dem Entscheid CIV 12 1217 JAC, dass für die Änderung des Personenstandes weder eine Hormontherapie noch ein operativer Eingriff vonnöten sei, entscheidend seien entsprechende psychologische Gutachten.<ref>[http://www.transgender-network.ch/wp-content/uploads/2012/09/2012_09_12_Regionalger_Bern-Mittelland_Personenstands%C3%A4nd.pdf Entscheid des Regionalgerichtes des Kantons Bern-Mittelland vom 12. September 2012] (PDF; 3,6 MB). Wolf Röcken: ''Auch ohne Operation ist Claudia Meier vor dem Recht eine Frau.'' In: ''[[Berner Zeitung]].'' 17. September 2012 ([https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Auch-ohne-Operation-ist-Claudia-Meier--vor-dem-Recht-eine-Frau/story/26657985 bernerzeitung.ch]).</ref> |
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Seit dem 1. Januar 2022 kann man das Geschlecht und den Vornamen im Personenstandsregister rasch und einfach ändern. Dafür soll ohne vorgängige medizinische Untersuchungen oder andere Voraussetzungen eine Erklärung gegenüber dem Zivilstandsamt genügen. Die Erklärung kann von jeder Person abgegeben werden, die innerlich fest davon überzeugt ist, nicht dem im Personenstandsregister eingetragenen Geschlecht zuzugehören.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesamt für Justiz |url=https://www.bj.admin.ch/bj/de/home/gesellschaft/zivilstand/faq/geschlechtsaenderung.html |titel=9. Erklärung über die Änderung des im Personenstandsregister eingetragenen Geschlechts |sprache=de |abruf=2023-06-11}}</ref> |
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==== Vereinigtes Königreich ==== |
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Seit 2004 existiert im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] der sogenannte Gender Recognition Act, der es Transmenschen ermöglicht, ihren Geburtseintrag auch ohne Voraussetzung chirurgischer oder anderer körperlicher Maßnahmen (siehe [[geschlechtsangleichende Maßnahme]]) rückwirkend korrigieren zu lassen. Voraussetzung ist unter anderem, dass die betroffene Person zum Zeitpunkt des Antrags mindestens zwei Jahre im angestrebten Geschlecht gelebt hat<ref>Gender Recognition Act 2004 [https://www.legislation.gov.uk/ukpga/2004/7/section/2 Section 2] legislation.gov.uk</ref> und in der Regel über zwei Reports nachweist, dass sie eine [[Dysphorie#Psychopathologie|Gender-Dysphorie]] hat oder hatte.<ref>Gender Recognition Act 2004 [https://www.legislation.gov.uk/ukpga/2004/7/section/3 Section 3] legislation.gov.uk</ref> Ein juristischer Geschlechtswechsel wird verheirateten Transmenschen jedoch nicht gestattet.<ref>Gender Identity Research & Education Society: {{Webarchiv |url=http://www.gires.org.uk/GRA.php |text=''United Kingdom Gender Recognition Act.'' |wayback=20110928205021}} In: ''gires.org.uk.'' 2011, abgerufen am 17. Januar 2021 (englisch).</ref> |
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==== Frankreich ==== |
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Seit dem 17. Mai 2009 darf Transgeschlechtlichkeit in Frankreich per Dekret nicht mehr als psychische Störung und somit nicht mehr als [[Geschlechtsidentitätsstörung]] bezeichnet werden. Auch die Klassifizierung im [[ICD-10]] unter F64.0 wird abgelehnt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hLwdnQinElotGG-hSyXO9b8VZ7SA |text=''Transsexualität in Frankreich keine Geisteskrankheit mehr.'' |wayback=20130623072603}} Meldung AFP. 16. Mai 2009.</ref> Frankreich sieht in der Deutung der Transgeschlechtlichkeit als psychische Störung eine Stigmatisierung, die zur Diskriminierung von Transmenschen beiträgt. Die Vornamensänderung für Transgeschlechtliche erfolgt in Frankreich im Standesamt oder vor Gericht ohne Gutachtenpflicht und ohne Operationszwang. Die Personenstandsänderung erfolgt weiterhin vor Gericht wird aber ebenso wie die Vornamensänderung nicht von Gutachten oder Operationen abhängig gemacht.<ref>Meldung: {{Internetquelle |url=https://www.queer.de/detail.php?article_id=27289 |titel=Mehrheit in Nationalversammlung: Frankreich schafft Zwangssterilisation für Transsexuelle ab |werk=[[Queer.de]] |datum=2016-10-14 |abruf=2022-06-13}}</ref> |
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==== Vereinigte Staaten ==== |
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{{Unvollständig|Beispielsweise Infos von der englischen Wikipedia übertragen: [https://en.wikipedia.org/wiki/Transgender_rights_in_the_United_States Transgender rights in the United States] |
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Die rechtliche Situation von Transmenschen in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ist stark von der Rechtslage der einzelnen Staaten abhängig. In mehreren Staaten ist es in den letzten Jahren schwierig geworden, legale Hormontherapien oder Personenstandsänderungen zu erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://translegislation.com/learn |titel=Learn {{!}} U.S. anti-trans legislation history |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref> |
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In [[Florida]] wurde im Mai 2023 ein Gesetz verabschiedet, welches den Zugang zu Hormonen sowohl für Erwachsene als auch Kinder beschränkt; zudem müssen beispielsweise Lehrer die Geburtsnamen und Pronomen des biologischen Geburtsgeschlechts verwenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Steve Contorno |url=https://www.cnn.com/2023/05/17/politics/desantis-signs-anti-trans-bill/index.html |titel=DeSantis signs into law restrictions on trans Floridians' access to treatments and bathrooms {{!}} CNN Politics |datum=2023-05-17 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=DeSantis limits trans treatments, drag shows, pronoun use in Florida |Sammelwerk=BBC News |Datum=2023-05-17 |Online=https://www.bbc.com/news/world-us-canada-65627756 |Abruf=2023-07-20}}</ref> Ähnliche Gesetze existieren auch in anderen Staaten bzw. sind in Arbeit. |
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==== Andere Länder ==== |
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Im [[Iran]] ist Transgeschlechtlichkeit legal (siehe [[Transsexualität im Iran]]). Geschlechtsangleichende Operationen werden vom Staat finanziell unterstützt und die Geburtsurkunde kann anschließend entsprechend angepasst werden.<ref>Vanessa Barford: [http://news.bbc.co.uk/2/hi/7259057.stm ''Iran’s “diagnosed transsexuals”.''] In: ''[[British Broadcasting Corporation|News.BBC.co.uk]].'' 25. Februar 2008, abgerufen am 16. November 2019 (englisch).</ref> |
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In [[Pakistan]] verabschiedete die Regierung im Mai 2018 ein Gesetz, das die Rechte von Transmenschen stärkt und sie vor Diskriminierung schützen soll.<ref>Meldung (cw): [https://www.queer.de/detail.php?article_id=31150 ''Fortschritt in Islamabad – Pakistan: Historisches Trans-Gesetz beschlossen.''] In: ''[[Queer.de]].'' 10. Mai 2018, abgerufen am 16. November 2019.</ref> |
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=== Diskriminierung und Benachteiligung === |
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[[Datei:Hate Hurts Wales - Portrayal of Transgender Hate Crime.webm|mini|Video der Regierung von [[Wales]] zur Dar­stellung von Transgender-Hassverbrechen: ''Let’s stand up to hate crime together.''(Gemeinsam gegen Hassverbrechen aufstehen.)(9. März 2021; 1:30 Minuten; deutsche Untertitel)]]{{Hauptartikel|Transphobie}} |
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Das Abweichen von den jeweilig vorgegebenen [[Geschlechterrolle]]n wird üblicherweise sozial, häufig auch strafrechtlich oder religiös [[Soziale Sanktion|negativ sanktioniert]].<ref name=":14" /> Viele Transpersonen sind beispielsweise am Arbeitsplatz und bei Arztbesuchen [[Diskriminierung]] ausgesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Hochschule Fresenius]] |url=https://www.presseportal.de/pm/59909/3688349 |titel=Studie „Out im Office?!“: Transgeschlechtliche Beschäftigte werden am Arbeitsplatz häufig diskriminiert |werk=[[News aktuell|Presseportal.de]] |datum=2017-07-19 |abruf=2021-07-08 |zitat=[…] wurden 2884 lesbische, schwule, bisexuelle und Trans-Beschäftigte zu ihrer Arbeitssituation befragt}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew M. Seaman |url=https://www.reuters.com/article/us-transgender-healthcare-discrimination-idUSKBN0M928B20150313 |titel=Transgender people face discrimination in healthcare |werk=[[Reuters|reuters.com]] |datum=2015-03-13 |sprache=en |abruf=2021-07-08 |zitat=Many transgender men face discrimination in U.S. healthcare settings, according to a new study.}}</ref> In vielen Ländern sind sie nicht gesetzlich vor Diskriminierung geschützt. In Deutschland sind sie „nach heute ganz überwiegender Ansicht“ durch den [[Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz-Artikel 3 (Absatz 3, Satz 1)]] geschützt, obwohl [[sexuelle Identität]] oder [[Geschlechtsidentität]] dort nicht explizit in der Liste der Diskriminierungsverbote erwähnt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Senat von Berlin]] |url=https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung.691159.php |titel=Bundesratsinitiative: Senat will Schutz der sexuellen und geschlechtlichen Identität vor Diskriminierung im Grundgesetz verankern |werk=berlin.de |datum=2018-04-10 |abruf=2021-07-08}}</ref> 2020 erfasste das [[Bundesamt für Justiz (Deutschland)|Bundesamt für Justiz]] über 800 Straftaten „betreffend die sexuelle Orientierung/Identität“, was auch transphobe Straftaten einschließt.<ref>{{Literatur |Autor=Bundesamt für Justiz |Titel=Statistiken zur Hasskriminalität 2020 |Datum=2021 |Seiten=7 |Online=https://www.bundesjustizamt.de/SharedDocs/Downloads/DE/Justizstatistiken/Hasskriminalitaet_2020.pdf?__blob=publicationFile&v=6 |Format=PDF |KBytes=1000 |Abruf=2023-08-06}}</ref> |
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Häufig besteht bei Personen mit einer transgeschlechtlichen Identität auch ein Problem der angemessenen Gesundheitsversorgung, der medizinischen Fehlbehandlung und Unterversorgung.<ref>Christina Pazzanese: [https://news.harvard.edu/gazette/story/2020/08/working-to-open-up-health-care-access-to-trans-community/ ''Business & Economy: Opening health care access to trans community.''] In: ''[[Harvard University|The Harvard Gazette]].'' 31. August 2020, abgerufen am 8. Juli 2021 (englisch).</ref><ref>Michelle Camilleri, Katherine Murray: [https://www.ohtn.on.ca/rapid-response-barriers-to-accessing-health-care-among-transgender-individuals/ ''Barriers to accessing health care among transgender individuals.''] In: ''ohtn.on.ca.'' September 2017, abgerufen am 8. Juli 2021 (englisch; Download der Studie: ''Rapid Response Service: Barriers to accessing health care among transgender individuals'', Ontario HIV Treatment Network).</ref><ref>Axenya Kachen, Jennifer R. Pharr: ''Health Care Access and Utilization by Transgender Populations: A United States Transgender Survey Study.'' In: ''Transgender Health.'' Band 5, Nr. 3, September 2020 (englisch; [[doi:10.1089/trgh.2020.0017]]; [https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/trgh.2020.0017 online] auf liebertpub.com).</ref> |
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Gesellschaftliche und medizinische Diskriminierungen werden als Hauptgrund für die insgesamt schlechtere Gesundheit von Transpersonen angeführt; sie leiden häufiger als Cispersonen an [[Abhängigkeit (Medizin)|Sucht]], Infektionen, [[Psychische Störung|psychischen Störungen]] sowie [[Krebs (Medizin)|Krebs]]. [[Angststörung]]en, [[Depression]] und [[Suizidalität]] sind deutlich häufiger.<ref>Joshua D. Safer, Vin Tangpricha: ''Care of Transgender Persons.'' In: ''[[The New England Journal of Medicine]].'' Band 381, Nr. 25, 19. Dezember 2019, S. 2451–2460 (englisch; [[doi:10.1056/NEJMcp1903650]]).</ref> Anfang 2021 ergab eine Studie des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung]] (DIW), dass sich „LGBT-Menschen in Deutschland“ doppelt so oft einsam fühlen wie die restliche Bevölkerung, dreimal häufiger von Depressionen und [[Burn-out|Burnout-Syndromen]] betroffen sind und deutlich erhöhte Vorkommen von Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen haben; 40 % der trans Personen leiden unter Angststörungen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Forschung zum Wohlbefinden von LGBT-Personen noch in den Anfängen stecke; auch für die Politik bestehe dringender Handlungsbedarf, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu verhindern. Von den 4511 Befragten gaben 133 an, ein „anderes Geschlecht“ zu haben (2,95 %).<ref>[[Marcel Fratzscher]]: [https://www.diw.de/de/diw_01.c.810787.de/nachrichten/diskriminierung_macht_krank.html ''Diskriminierung macht krank.''] In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW.de]].'' 15. Februar 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.</ref><ref>David Kasprowski, Mirjam Fischer u. a.: ''Geringere Chancen auf ein gesundes Leben für LGBTQI*-Menschen.'' In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW Wochenbericht]].'' Nr. 6, 2021, S. 80–88 ([https://www.diw.de/de/diw_01.c.810358.de/publikationen/wochenberichte/2021_06_1/geringere_chancen_auf_ein_gesundes_leben_fuer__lgbtqi_-menschen.html#section3 Präsentation & Download]).</ref> |
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=== Aktionstage === |
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* [[31. März#Feier- und Gedenktage|31. März]]: Internationaler Tag für trans* Sichtbarkeit <!--[[:en:International Transgender Day of Visibility]]-->''(International Transgender Day of Visibility: TDoV)'', seit 2009 begangen zur Demonstration der Leistungen und Erfolge von [[transgender]] und gender-nonkonformen Menschen.<ref>Queerer Kalender: [https://queer-lexikon.net/2019/11/09/transgender-day-of-visibility/ ''Transgender Day of Visibility.''] In: ''Queer-Lexikon.net.'' Aktualisiert: 19. Dezember 2019, abgerufen am 19. Juli 2022.</ref><ref>Anna Siegel: [https://www.infranken.de/lk/nuernberg/nuernberger-gruene-fordern-badetag-nur-fuer-trans-und-intergender-menschen-art-5023194 ''Anti-Diskriminierung: Nürnberger Grüne fordern Badetag nur für Trans*- und Intergender-Menschen.''] In: ''[[inFranken.de]].'' 7. Juli 2020, abgerufen am 19. Juli 2022; Zitat: „Die Aktion soll zum International Trans*gender Day of Visibility am 31. März 2021 starten“.</ref><ref>Ashlee C. Fowlkes: [https://www.forbes.com/sites/ashleefowlkes/2019/03/31/transgender-day-of-visibility-honoring-the-visible-and-the-invisible/#1efee3ed5b04 ''Transgender Day Of Visibility: Honoring The Visible And The Invisible.''] In: ''[[Forbes (Zeitschrift)|Forbes.com]].'' 31. März 2019, abgerufen am 19. Juli 2022 (englisch).</ref> |
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* [[17. Mai#Feier- und Gedenktage|17. Mai]]: [[Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie]] ''(International Day Against Homophobia, Transphobia and Biphobia: IDAHOBIT)'', seit 2005 begangen, um auf die [[Diskriminierung]] und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer [[Sexuelle Orientierung|sexuellen Orientierung]] oder [[Geschlechtsidentität]] hinzuweisen.<ref>International IDAHO Committee: [https://may17.org/ Offizielle Website.] Abgerufen am 19. Juli 2022 (englisch; entstanden aus dem französischen Zweig, aktueller Titel ''International Day Against Homophobia, Transphobia and Biphobia'').</ref> |
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* [[14. Juli#Feier- und Gedenktage|14. Juli]]: [[Internationaler Tag der nichtbinären Menschen]] ''(International Non-Binary People’s Day)'',<ref>Regenbogenportal: [https://www.regenbogenportal.de/aktuelles/welttage-kalender/14-07-international-non-binary-peoples-day ''International Non-Binary People’s Day.''] [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend]], Juni 2021, abgerufen am 19. Juli 2022.</ref><ref name="metropoljournal 2021-07-13">Meldung: [https://www.metropoljournal.com/lokales/baden-wuerttemberg2/news-mannheim/20714-solidarit%C3%A4t-mit-nicht-bin%C3%A4ren-menschen ''Solidarität mit nicht-binären Menschen.''] In: ''MetropolJournal.com.'' 13. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2022.</ref> zeitlich genau zwischen dem [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentag]] im März und dem [[Internationaler Männertag|Internationalen Männertag]] im November. |
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* [[11. Oktober#Feier- und Gedenktage|11. Oktober]]: Coming-out-Tag ''([[Coming Out Day]]: COD)'', Aktionstag zum Thema „[[Coming-out]]“.<ref>Coming Out Day e. V.: [http://www.coming-out-day.de/ Offizielle Website.] Abgerufen am 19. Juli 2022.</ref> |
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* [[20. November#Feier- und Gedenktage|20. November]]: Gedenktag für die Opfer von Transphobie ''([[Transgender Day of Remembrance]]: TDoR)'', 1998 begründet von [[Gwendolyn Ann Smith]], um der Opfer [[Transphobie|transphober]] Gewalt zu gedenken.<ref name="BR 2021-11-20">Melina Seiler: [https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/transgeschlechtliche-menschen-erleben-viel-diskriminierung,SpE82DR ''Transgeschlechtliche Menschen erleben viel Diskriminierung.''] In: ''[[Bayerischer Rundfunk]].'' 20. November 2021, abgerufen am 19. Juli 2022.</ref><ref>[[Gwendolyn Ann Smith]]: [https://www.huffpost.com/entry/transgender-day-of-remembrance-rita-hester-and-beyond_b_4297938 ''The Blog – Transgender Day of Remembrance: Rita Hester and Beyond.''] In: ''[[Huffpost|Huffington Post]].'' 20. November 2013, abgerufen am 19. Juli 2022 (englisch).</ref> |
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{{Siehe auch|LGBT#Internationale Aktionstage|titel1=Internationale LGBT-Aktionstage}} |
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=== Transgeschlechtlichkeit und die modernen christlichen Kirchen === |
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Ein Beispiel für organisierte Transphobie ist das Verhalten der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]]: 1991 entschied die [[Kongregation für die Glaubenslehre]], dass eine kirchliche Trauung von Transmenschen nicht möglich sei. Zudem ist es den Betroffenen auch untersagt, in einen [[Orden (Religion)|religiösen Orden]] einzutreten oder [[Priester]] zu werden. 2002 ordnete die Kongregation an, dass nach einer operativen Geschlechtsumwandlung der im Taufbuch ursprünglich eingetragene geschlechtsspezifische Name nicht verändert werden dürfe, am Rand der Taufeintragung solle eine Notiz über die Operation angebracht werden, „sofern die Operation im staatlichen Rechtsbereich anerkannt worden“ sei.<ref>Christoph Paul Hartmann: [https://www.katholisch.de/artikel/29274-kirchenrechtler-nur-ein-bedauerndes-achselzucken-fuer-transsexuelle ''Kirchenrechtler: Nur ein bedauerndes Achselzucken für Transsexuelle''] www.katholisch.de, 7. April 2021, abgerufen im Januar 2024.</ref> Eine nicht geoutete Transperson kann ohne entsprechende Maßnahmen aber durchaus heiraten oder in ein [[Kloster]] eintreten. Im Zusammenhang mit einem konkreten Fall im spanischen [[Cádiz]] wurde Transgeschlechtlichen sogar Recht und Fähigkeit abgesprochen, [[Pate|Taufpate]] oder -patin zu werden.<ref>[https://www.katholisches.info/2015/09/vatikan-transsexuelle-koennen-objektiv-keine-taufpaten-sein/ ''Vatikan: Transsexuelle können objektiv keine Taufpaten sein.''] In: ''Katholisches – Magazin für Kirche und Kultur.'' 2. September 2015, abgerufen im Januar 2018.</ref> |
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Andererseits hat [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]] in einer inoffiziellen [[Audienz]] im Januar 2015 [[Diego Neria Lejárraga]] empfangen, der in seiner Heimatgemeinde schwerem [[Mobbing]] ausgesetzt und von einem Mitglied der Kirche als „Tochter des Teufels“ beschimpft worden war – für den männlichen Lejárraga eine doppelte Beleidigung und Verunglimpfung.<ref>[https://www.n-tv.de/panorama/Papst-empfaengt-Transsexuellen-zu-Audienz-article14403037.html ''Papst empfängt Transsexuellen zu Audienz.''] In: ''n-tv.de.'' 27. Januar 2015, abgerufen am 18. Januar 2018.</ref><ref>[http://www.hoy.es/plasencia/201501/26/estar-papa-sido-maravilloso-20150126215553.html ''Estar con el Papa ha sido maravilloso.''] („Zusammensein mit dem Papst war wunderbar“), Bericht in der spanischen Zeitung ''Hoy'', 27. Januar 2015 (spanisch); Januar 2018.</ref><ref>Thomas C. Fox: [https://www.ncronline.org/blogs/ncr-today/report-pope-francis-meets-hugs-transgender-man ''Pope Francis meets with, hugs transgender man.''] In: ''National Catholic Reporter'', 30. Januar 2015; abgerufen am 21. Januar 2018.</ref> Papst Franziskus hatte Lejárraga zuvor bereits telefonisch kontaktiert und ihm gesagt, [[Gott]] liebe „… alle seine Kinder, wie sie sind. Du bist ein Sohn Gottes und die Kirche liebt dich und nimmt dich an, wie du bist.“<ref>According to Hoy, Francis told Lejarraga in an initial phone call that God loves all his children „as they are.“ He went on: „You are a son of God and the Church loves you and accepts you as you are.“ Siehe: Thomas C. Fox: [https://www.ncronline.org/blogs/ncr-today/report-pope-francis-meets-hugs-transgender-man ''Pope Francis meets with, hugs transgender man.''] In: ''National Catholic Reporter'', 30. Januar 2015; abgerufen am 21. Januar 2018.</ref> |
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Der Papst erklärte mittlerweile öffentlich, Transmenschen dürften nicht ausgegrenzt werden, sondern „vielmehr von den Gemeinden integriert, begleitet und ‚näher zu Gott‘ geführt werden. (…) Genau das würde [[Jesus Christus|Jesus]] heutzutage tun.“<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/papst-homo-und-transsexuelle-nicht-ausgrenzen ''Papst: Homo- und Transsexuelle nicht ausgrenzen.''] In: ''Katholisch.de.'' 3. Oktober 2016, abgerufen am 18. Januar 2018.</ref> Der Vatikan hat zu den Äußerungen des Papstes keine offizielle Stellungnahme abgegeben. |
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In der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] sind viele Landeskirchen deutlich akzeptierender.<ref>Michael Hollenbach: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/transsexualitaet-und-evangelische-kirche-wie-eindeutig-ist.1278.de.html?dram:article_id=360375 ''Transsexualität und evangelische Kirche – Wie eindeutig ist die Schöpfung.''] [[Deutschlandfunk Kultur]], 7. Juli 2016; abgerufen im Januar 2018.</ref> Es sind mehrere Fälle offen lebender trans Pfarrerinnen bekannt, beispielsweise Christine Bergmann, Dorothea Zwölfer und Elke Spörkel. In Zusammenarbeit dieser Pfarrerinnen, trans Christen und der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität dgti e. V. mit mehreren Leitungen evangelischer Landeskirchen entstand das Projekt „Reformation für Alle*“.<ref>Reformation für Alle*: [https://tur2017.de/ Transidentität/Transsexualität und Kirche.] abgerufen im Februar 2018.</ref> In Folge dieses Projekts entstand die Broschüre „Zum Bilde Gottes geschaffen – Transsexualität in der Kirche“<ref>[https://unsere.ekhn.de/themen/umgang-mit-transsexualitaet.html ''Zum Bilde Gottes geschaffen.''] unsere.ekhn.de</ref> der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. |
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== Medizin == |
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Transmenschen leiden häufig darunter, dass ihr Körper nicht ihrem eigentlichen Geschlecht entspricht. Viele Transmenschen haben aufgrund dieses Leidens das Bedürfnis, den Körper mittels diverser medizinischer Methoden an das richtige Geschlecht anzupassen. Transgeschlechtlichkeit ist keine Krankheit, sondern eine Normvariante<ref name=":28">{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/245353/medizinische-einordnung-von-trans-identitaet/ |titel=Medizinische Einordnung von Trans*identität |datum=2018-08-08 |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref>, eine Inkongruenz zwischen Geschlecht und körperlichen Attributen, die durch medizinische Behandlung und Begleitung vermindert werden kann.<ref name=":9">{{Internetquelle |url=https://www.wma.net/policies-post/wma-statement-on-transgender-people/ |titel=WMA – The World Medical Association-WMA Statement on Transgender People |sprache=en-US |abruf=2023-07-21}}</ref><ref name=":10">{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/int/archive/article?id=163599 |titel=Satisfaction With Male-to-Female Gender Reassignment Surgery (21. November 2014) |sprache=de |abruf=2023-07-21}}</ref> Die zwei großen Gruppen an Therapien sind [[Hormon]]<nowiki/>behandlungen und geschlechtsangleichende Operationen. Nicht alle Transmenschen (nur etwa 43 bis 50 Prozent<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/archiv/59749/Transsexualitaet-Transidentitaet-Was-ist-weiblich-was-maennlich |titel=Transsexualität/Transidentität: Was ist weiblich, was männlich? |datum=2008-04-10 |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref>) haben allerdings das Bedürfnis nach chirurgischen Maßnahmen, und der Wunsch nach solchen definiert nicht das Trans-Sein oder Nicht-Sein.<ref name=":17" /> Außerdem können manche Transpersonen aus medizinischen Gründen, beispielsweise chronischen Krankheiten, keine Geschlechtsangleichung vornehmen lassen. |
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Transgeschlechtlichkeit wurde besonders unter der alten Bezeichnung „Transsexualität“ lange Zeit als Krankheit gewertet und als solche behandelt.<ref name="Landessozialgericht Stuttgart, Urteil vom 27. November 1981 – Az: L 4 Kr 483/80">Landessozialgericht Stuttgart, Urteil vom 27. November 1981 – Az.: L 4 Kr 483/80.</ref> Auch Klassifikationssysteme wie der [[ICD-10]] und [[DSM IV|DSM-IV]] führten Transgeschlechtlichkeit (unter anderen Namen) als Krankheit. Inzwischen ist diese Ansicht wissenschaftlich<ref>[http://die-erklärung.de/ Die Stuttgarter Erklärung]</ref><ref name=":9" /><ref name=":28" /> wie auch rechtlich<ref>BSGE 62, 83 = SozR 2200 § 182 Nr. 106.</ref><ref>[[Parlamentarische Versammlung des Europarates]]: ''Resolution 2048 (2015): Discrimination against transgender people in Europe.'' Straßburg, 22. April 2015 (englisch; [http://semantic-pace.net/tools/pdf.aspx?doc=aHR0cDovL2Fzc2VtYmx5LmNvZS5pbnQvbncveG1sL1hSZWYvWDJILURXLWV4dHIuYXNwP2ZpbGVpZD0yMTczNiZsYW5nPUVO&xsl=aHR0cDovL2Fzc2VtYmx5LmNvZS5pbnQvbncveG1sL3hzbC1mby9QZGYvWFJlZi1XRC1BVC1YTUwyUERGLnhzbA==&xsltparams=ZmlsZWlkPTIxNzM2 PDF: 158 kB, 2 Seiten] auf semantic-pace.net).</ref><ref>Christina Laußmann: {{Webarchiv |url=http://blog.aidshilfe.de/2015/04/23/historische-resolution-fuer-die-rechte-von-trans-personen-verabschiedet/ |text=''Historische Resolution für die Rechte von Trans*-Personen verabschiedet.'' |wayback=20170206202752}} [[AIDS-Hilfe|Deutsche Aids-Hilfe]], 23. April 2015, abgerufen am 16. April 2021.</ref> überholt, die daraus entstehende Pathologisierung und Stigmatisierung von Transmenschen wird von der Medizin wie auch ihren neueren Klassifikationssystemen nicht mehr vorgenommen.<ref>Timo O. Nieder, Peer Briken, Hertha Richter-Appelt: [https://www.thieme.de/statics/dokumente/thieme/final/de/dokumente/tw_psychiatrie-psychotherapie-psychosomatik/transgender.pdf ''Transgender, Transsexualität und Geschlechtsdysphorie. Aktuelle Entwicklungen in Diagnostik und Therapie.''] (PDF; 704 kB) In: ''PSYCH up2date.'' 7/2013, S. 375.</ref> Häufigkeit und Schwere psychosomatischer Erkrankungen und Depressionen liegen nicht in Transgeschlechtlichkeit an sich begründet, sondern hängen in hohem Maß vom individuellen Umfeld ab. Psychische Krankheiten oder Störungen, die zu einer unter Umständen fälschlichen Selbsteinschätzung als trans führen, sind selten.<ref>Udo Rauchfleisch: ''Transsexualität – Transidentität Begutachtung, Begleitung, Therapie.'' 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-525-46270-6, S. ??.</ref> |
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Durch geschlechtsangleichende Maßnahmen wird der entstandene Leidensdruck in der Regel aufgehoben, Folgeerscheinungen wie Depressionen oder Suizidalität verschwinden überwiegend.<ref name=":10" /><ref>{{Literatur |Autor=Yves Steinmetz |Titel=Geschlechtsangleichende Operationen bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen mit Phalloplastik – Vergleich verschiedener Operationstechniken sowie Einschätzung der Operationsergebnisse |Datum=2010 |Kommentar=Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky |Online=https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3825 |Abruf=2023-07-21}}</ref> Die häufig vorgebrachten Behauptung, geschlechtsangleichenden Maßnahmen hätten langfristig negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Transpersonen,<ref>{{Internetquelle |autor=Tom Norton |url=https://www.newsweek.com/fact-check-musk-says-trans-study-shows-higher-suicide-rate-after-surgery-1797082 |titel=Fact Check: Musk says trans study shows higher suicide rate after surgery |datum=2023-04-27 |sprache=en |abruf=2024-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kairi Kõlves |url=http://theconversation.com/factcheck-qanda-was-lyle-shelton-right-about-transgender-people-and-a-higher-suicide-risk-after-surgery-55573 |titel=FactCheck Q&A: was Lyle Shelton right about transgender people and a higher suicide risk after surgery? |datum=2016-03-04 |sprache=en-US |abruf=2024-02-25}}</ref> ist wissenschaftlich widerlegt.<ref>{{Literatur |Autor=Cecilia Dhejne, Paul Lichtenstein, Marcus Boman, Anna L. V. Johansson, Niklas Långström, Mikael Landén |Titel=Long-Term Follow-Up of Transsexual Persons Undergoing Sex Reassignment Surgery: Cohort Study in Sweden |Sammelwerk=PLoS ONE |Band=6 |Nummer=2 |Datum=2011-02-22 |ISSN=1932-6203 |DOI=10.1371/journal.pone.0016885 |PMC=PMC3043071 |PMID=21364939 |Seiten=e16885 |Online=https://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0016885 |Abruf=2024-02-25}}</ref><ref name=":30" /> So haben bei einer wissenschaftlichen Befragung im Jahr 2014 im Vereinigten Königreich 67% aller Befragten, welche noch keine geschlechtsangleichende Maßnahmen vorgenommen hatten, angegeben, Suizidgedanken zu haben. Nach medizinischen, geschlechtsangleichenden Maßnahmen gaben nur noch 3% an, unter Suizidgedanken zu leiden.<ref name=":30">{{Literatur |Autor=Louis Bailey, Sonja J. Ellis, Jay McNeil |Titel=Suicide risk in the UK trans population and the role of gender transition in decreasing suicidal ideation and suicide attempt |Sammelwerk=Mental Health Review Journal |Band=19 |Nummer=4 |Datum=2014-12-02 |ISSN=1361-9322 |DOI=10.1108/MHRJ-05-2014-0015 |Seiten=209–220 |Online=https://www.emerald.com/insight/content/doi/10.1108/MHRJ-05-2014-0015/full/html |Abruf=2024-02-25}}</ref> |
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=== Diagnostik === |
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{{Hauptartikel|Genderinkongruenz#Klassifikation und Diagnose}}Da die Folgen chirurgischer Transformationsmaßnahmen irreversibel und weitreichend sind, ist eine sorgfältige Diagnostik unumgänglich. Die Diagnose für das Vorliegen einer geschlechtlichen Inkongruenz und die Notwendigkeit geschlechtsangleichender Maßnahmen werden im Rahmen eines individuellen diagnostischen und begleitendem Prozesses geklärt. Eine [[S3-Leitlinie]] ''Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit'' wurde im Oktober 2018 von der [[Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung|Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung]] herausgegeben.<ref name=":3">[[Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung]] (DGfS): ''Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung.'' AWMF-Register-Nr. 138|001. Fassung vom 27. Februar 2019, S. ?? ([https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/138-001l_S3_Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behandlung_2019-02.pdf PDF: 3,6 MB, 127 Seiten auf awmf.org]).</ref> Laut dieser dient die Diagnose dazu, den Zugang zu weiteren psychotherapeutischen und medizinischen Behandlungen zu ermöglichen. Die Diagnose basiert in der Regel auf der Selbstbeschreibung des Behandlungsuchenden. Alltagserprobung und begleitende Psychotherapie sind nicht mehr als Voraussetzungen für geschlechtsangleichende Maßnahmen vorgesehen. |
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In einer früheren Version der ''[[Internationale Klassifikation der Krankheiten|Internationalen Klassifikation der Krankheiten]]'' ([[ICD-10]]) existierte die Diagnose „Transsexualismus“ (F64.0), definiert als der „Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden“.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2020/block-f60-f69.htm#F64 |titel=ICD-10-GM-2020 |werk=DIMDI.de |hrsg=DIMDI – Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information |abruf=2020-12-12}}</ref> Die 11. Auflage ([[ICD-10 N62|ICD-11]], veröffentlicht 2018, international gültig seit 2022) enthält die Diagnose „Geschlechtliche Inkongruenz“ (HA60), die unter „Zustände im Zusammenhang mit sexueller Gesundheit“ eingeordnet ist und damit nicht mehr den Charakter einer psychischen Störung hat.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung |Titel=S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit |Verlag=AWMF online |Datum=2018 |Online=https://register.awmf.org/assets/guidelines/138-001l_S3_Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behandlung_2019-02.pdf |Abruf=2023-05-17}}</ref><ref name=":02">{{Internetquelle |url=https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/uebersetzung/_node.html |titel=ICD-11 in Deutsch – Entwurfsfassung |hrsg=Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-12-03}}</ref> |
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Die 5. Auflage des [[Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders]] ([[DSM-5]], gültig seit 2013, revidiert 2022) führt die vergleichbare Diagnose „Geschlechtsdysphorie“ weiterhin als psychische Störung. Im Fokus steht der anhaltende Leidensdruck. Im Vergleich zum [[DSM-IV]] wurde der Begriff der „Geschlechtsidentitätsstörung“ aufgegeben und es werden erstmals auch Geschlechter jenseits von männlich und weiblich berücksichtigt, ohne diese notwendig zu pathologisieren.<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung |Titel=S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit |Verlag=AWMF online |Datum=2018 |Online=https://register.awmf.org/assets/guidelines/138-001l_S3_Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behandlung_2019-02.pdf |Abruf=2023-05-17}}</ref> |
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=== Maßnahmen === |
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Die medizinischen Maßnahmen dienen dazu, den Körper so weit als möglich dem Geschlecht anzugleichen; die immer noch häufige Bezeichnung ''Geschlechtsumwandlung'' ist schon von daher nicht korrekt. Außerdem lassen sich einige Geschlechtsmerkmale wie das Erbgut der (äußerlich unsichtbaren) [[Chromosom]]en nicht umwandeln. |
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Aktuell mögliche Maßnahmen bestehen aus [[Hormonersatztherapie]], [[Geschlechtsangleichende Operation|geschlechtsangleichenden Operationen]] und gegebenenfalls weiteren Maßnahmen wie beispielsweise der dauerhaften Entfernung des Bartes durch eine [[Epilation]] und chirurgischer Gesichtsfeminisierung (''facial feminization surgery,'' FFS). |
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Bei der [[Hormontherapie]], bzw. [[Hormonersatztherapie]] (HET, auch englisch ''HRT, hormone replacement therapy'') ist es wichtig, die dauerhafte körperliche und psychische Verträglichkeit der hormonellen Behandlung und ihrer Auswirkungen zu prüfen. Der Patient muss umfassend über deren Folgen aufgeklärt und darüber informiert werden, dass die hormonelle Behandlung lebenslang erfolgen muss, um Schäden durch hormonelle Defizite zu vermeiden. |
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Bei der Hormonbehandlung werden die [[Sexualhormone]] des körperlichen Zielgeschlechts zugeführt und die Bildung der körpereigenen Sexualhormone unterdrückt. Sie leitet eine Art zweite Pubertät und damit die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale ein. Bei [[Transfrau]]en wird die Hormonbehandlung oft durch eine Behandlung mit [[Antiandrogene]]n ergänzt. Bei jugendlichen Transpersonen wird oftmals zunächst der Beginn der ersten Pubertät durch pubertätsverzögernde Hormone ([[Pubertätsblocker]]) verzögert, um Zeit für die endgültige Entscheidung für oder gegen weitere medizinische Maßnahmen zu gewinnen, bevor körperliche Veränderungen einsetzen. |
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Bei trans* Frauen ändert sich die körperliche Fettverteilung in eine weibliche Richtung, u. a. im Gesicht, an Hüften und Gesäß. Die Betroffenen bekommen einen Busen ([[Gynäkomastie]], individuell je nach Anlage sehr unterschiedlich). Die Körperbehaarung kann etwas zurückgehen; eine vorhandene starke Körperbehaarung wird jedoch von der Hormonbehandlung meist nur wenig beeinflusst und verlangt normalerweise nach einer weiteren Behandlung durch [[Epilation]]; ähnliches gilt für den [[Barthaar|Bartwuchs]]. Testosteronbedingter [[Haarausfall]] wird gestoppt, kann sich teilweise auch zurückbilden, eine bereits vorhandene Glatzenbildung (bei älteren Menschen) kann jedoch nicht durch Hormone rückgängig gemacht werden. Die Hoden schrumpfen, die Produktion von Sperma bleibt aus ([[Hodenatrophie]]). Die [[Libido]] wird normalerweise schwächer, außer in Fällen, wo die Betroffenen die Hormonmedikation bewusst eher niedrig halten. Langfristig bildet sich die Muskulatur zurück und die körperliche Belastbarkeit sinkt. |
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Entsprechend wird bei trans* Männern die Haut grobporiger, das Fett verlagert sich von der Hüfte hin zur Taille, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt in Folge weiteren Muskelaufbaus zu. Bartwuchs setzt ein, die Körperbehaarung kann zunehmen (je nach individueller Anlage sehr unterschiedlich) und die Patienten bekommen einen Stimmbruch. Die Klitoris wird größer, und das Testosteron bewirkt ein Ende der Regelblutungen und häufig eine Intensivierung der Libido. Langfristig kommt es bei manchen trans* Männern auch zu einer männlichen Glatzenbildung. |
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Vollständig rückgängig machen lassen sich die Auswirkungen (oder Schädigungen) der ersten, biologischen Pubertät nicht. Eine Umwandlung oder Ausbildung der primären Geschlechtsorgane ist ausgeschlossen. Zum Vermeiden gesundheitlicher Schäden durch Hormonmangel ist eine lebenslange HET erforderlich. |
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Da bei einer geschlechtsangleichenden Operation die körpereigenen [[Gonade|Keimdrüsen]] entfernt werden, führt diese zwangsläufig zur [[Unfruchtbarkeit]]. |
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== Trans in der Kunst == |
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=== Filme und Serien === |
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{{Hauptartikel|Liste von Filmen mit Bezug auf Transgender-Themen|Nichtbinäre Geschlechtsidentität#Filmkultur|titel2=Liste von Filmen mit Bezug auf nichtbinäre Geschlechter}} |
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Einer der ersten deutschen Filme, der sich ausdrücklich dem Transgender-Thema widmet, ist ''[[Vor Transsexuellen wird gewarnt]] (Transexual Menace)'', eine TV- und Kino-Dokumentation aus dem Jahr 1996 von [[Rosa von Praunheim]] über die gleichnamige US-amerikanische Aktionsgruppe [[Transidentität|transidenter]] Menschen.<!--BELEG für „erster deutscher Film“ ?--><ref>Eintrag: [https://letterboxd.com/film/transexual-menace/ ''Transexual Menace.''] In: ''LetterBoxd.com.'' Abgerufen am 23. März 2022 (englisch).</ref> Der französische Spielfilm ''[[Mein Leben in Rosarot]]'' von Alain Berliner ist 1997 einer der ersten Filme zum Thema Transgender-Kinder.<ref>Eintrag: {{Internetquelle |url=https://www.moviepilot.de/movies/mein-leben-in-rosarot |titel=Mein Leben in Rosarot |werk=[[Moviepilot]] |abruf=2022-03-23}}</ref> 2000 schrieb und inszenierte [[Michael Verhoeven]] den Fernsehfilm ''[[Enthüllung einer Ehe]]'', der das damals noch tabuisierte Thema dem breiteren Fernsehpublikum näherbrachte; dafür gewann er 2001 den [[Robert-Geisendörfer-Preis]]. Inzwischen werden auch höher budgetierte Produktionen über Transgender-Themen gedreht, wie der US-amerikanische Musical-Film ''[[Hedwig and the Angry Inch (Film)|Hedwig and the Angry Inch]]'' von [[John Cameron Mitchell]] 2001,<ref>{{Internetquelle |url=https://m.moviepilot.de/movies/hedwig-and-the-angry-inch-2 |titel=Hedwig an the Angry Inch |werk=Moviepilot |abruf=2022-03-23}}</ref> das Roadmovie ''[[Transamerica]]'' von [[Duncan Tucker]] 2005<ref>Eintrag: {{Internetquelle |url=https://www.moviepilot.de/movies/transamerica-2 |titel=Transamerica |werk=Moviepilot |abruf=2022-03-23}}</ref> oder die US-amerikanisch-britische Filmbiografie ''[[The Danish Girl]]'' von [[Tom Hooper]] 2015.<ref>Eintrag: {{Internetquelle |url=https://www.filmportal.de/film/the-danish-girl_3370764b98a24ed6a381001ec91ce063 |titel=The Danish Girl |hrsg=[[filmportal.de]] |abruf=2022-03-23}}</ref> Es existieren auch eine Reihe an Produktionen, die Trans-Themen im Subtext enthalten, wie beispielsweise [[Matrix (Film)|Matrix]] (1999).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cbr.com/ways-matrix-trans-allegory/ |titel=8 Ways The Matrix Is A Trans Allegory |datum=2022-01-21 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=The Matrix is a 'trans metaphor', Lilly Wachowski says |Sammelwerk=BBC News |Datum=2020-08-07 |Online=https://www.bbc.com/news/newsbeat-53692435 |Abruf=2023-07-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=A Martínez |url=https://www.npr.org/2021/12/22/1066642279/why-the-matrix-is-a-trans-allegory |titel=Why 'The Matrix' is a trans allegory |werk=NPR |datum=2021-12-22 |sprache=en-US |abruf=2023-07-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://screenrant.com/the-matrix-movie-trans-allegory-explained-lilly-wachowski/ |titel=“That’s Not How It Started”: How The Matrix Became A Trans Allegory Explained By Director |datum=2023-04-28 |sprache=en |abruf=2023-07-21}}</ref> |
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=== Musik === |
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* 2012: ''Horst und Monika'' – Lied von [[Die Orsons#Werdegang|Die Orsons]] featuring [[Cro (Rapper)|Cro]]<ref>Video von {{YouTube|id=4ABZhQaRzVA|titel=Die Orsons feat. Cro – Horst und Monika|abruf=2021-02-14|uploader=Chimperator Channel|upload=2012-08-26|kommentar=4:15 Minuten; 4.122.678 Aufrufe|link=0}}</ref> |
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=== Transgeschlechtliche Kunstschaffende === |
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* [[Romy Haag]] (* 1951), deutsche Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und ehemalige Nachtclubbesitzerin |
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* [[Kim Petras]] (* 1992), deutsche Sängerin und Songwriterin, lebt in Los Angeles |
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* [[Antony and the Johnsons|Anohni]] (* 1971), britische Sängerin und Songwriterin |
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* [[Wendy Carlos]] (* 1939), US-amerikanische Komponistin und Elektronikmusikerin |
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* Die [[Wachowskis|Wachowski-Schwestern]], Filmemacherinnen und Schafferinnen der [[Matrix (Film)|Matrix]]-Filmreihe |
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* [[Elliot Page]] (* 1987), kanadischer Schauspieler |
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=== Literatur ===<!--chronologisch:--> |
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* 1928: ''[[Orlando (Roman)|Orlando]]'' – Roman von [[Virginia Woolf]] |
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* 2004: ''[[Luna (Roman)|Luna]]'' – Jugendroman von [[Julie Anne Peters]] |
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* 2016: ''George'' – Jugendroman von [[Alex Gino]] |
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* 2016: ''If I Was Your Girl'' – Jugendroman von [[Meredith Russo]] |
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* 2016: ''Teddy Tilly'' – Kinderbuch von [[Jessica Walton]] (Sauerländer, ISBN 978-3-7373-5430-1) |
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* 2019: ''Nennt mich Nathan'' – Comic von [[Catherine Castro]] und [[Quentin Zuttion]] (aus dem Französischen; Splitter, ISBN 978-3-96219-305-8). |
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* 2019: ''Someone new'' – Liebesroman von [[Laura Kneidl]] |
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=== Computerspiele === |
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* 2018: [[Celeste (Computerspiel)|Celeste]], von mehreren Transpersonen entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://maddymakesgames.com/articles/is_maddy_trans/index.html |titel=Is Madeline Canonically Trans? |abruf=2023-07-20 |zitat=Celeste is a game written and designed by a closeted trans person who was struggling with their gender identity, scored by a trans woman […]}}</ref> und mit einer Transperson als Protagonistin<ref>{{Internetquelle |url=https://maddymakesgames.com/articles/is_maddy_trans/index.html |titel=Is Madeline Canonically Trans? |abruf=2023-07-20}}</ref>, thematisiert ohne direkte Erwähnung verschiedene transgeschlechtliche Erfahrungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://blog.goose.love/posts/celeste/ |titel=Celeste is a masterpiece (I know, nothing new) |datum=2023-05-30 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kat BaileyUpdated: Jun 27, 2023 12:17 amPosted: Jun 24, 2023 3:00 Am |url=https://www.ign.com/articles/celestes-journey-to-becoming-one-of-the-most-important-trans-games-ever |titel=Celeste's Five-Year Journey to Becoming One of the Most Important Trans Games Ever |datum=2023-06-24 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.cbr.com/celeste-madeline-transgender-confirmed-important/ |titel=Why Celeste's Protagonist Being Confirmed as Trans Is So Important |datum=2020-11-10 |sprache=en |abruf=2023-07-20}}</ref> |
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== Ausgewählte Biographien == |
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* ''Man into woman: The first sex change – a portrait of [[Lili Elbe]].'' Herausgegeben von Niels Hoyer. Jarrolds 1933, Neuausgabe: Blue Boat Books, London 2004 (englisch). |
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* [[Christine Jorgensen]]: ''A personal Autobiography.'' San Francisco 1967 / Neuauflage: Cleis Press, 2000. (Autobiographie, englisch). |
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* [[Jan Morris]]: ''Conundrum: Bericht von meiner Geschlechtsumwandlung''. Piper, München 1975, ISBN 3-492-02112-3 (Autobiographie, deutsche Ausgabe) |
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* ''Romina Cecconi – Io la Romanina – perche’ sono diventato donna.'' Prima Edizione. Vallecchi, Firenze 1976. (Autobiographie italienisch). |
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* ''[[Romy Haag]] – Eine Frau und mehr.'' Quadriga, Berlin, 1999. ISBN 978-3-88679-328-0. |
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* Duncan Fallowell &, [[April Ashley]]: ''April Ashley’s Odyssey.'' Jonathan Cape, 1982, ISBN 978-0-224-01849-4 (Autobiographie, englisch). |
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* Renate Anders: ''Grenzübertritt – Eine Suche nach geschlechtlicher Identität'', Fischer, 1984, ISBN 978-3-596-23287-1 (Autobiographie, deutsch) |
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* ''Coccinelle par [[Coccinelle (Entertainerin)|Coccinelle]].'' Editions Filipacchi, Paris 1987, ISBN 978-2-85018-586-1. (Autobiographie, französisch). |
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* [[Marie-Pierre Pruvot]]: ''Marie parce que c’est jolie.'' Editions Bonobo, 2007 (Autobiographie, französisch). |
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* Hannah Winkler'': Fe-Male: Hinein in den richtigen Körper'', Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2014 (Autobiographie, deutsch), ISBN 978-3-86265-337-9 |
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* Pari Roehi: ''Mein bunter Schatten'', Neues Leben, 2016, (Autobiographie, deutsch), ISBN 978-3-355-01851-7 |
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* [[Lynn Conway]]: [http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/conway-German.html ''Autobiographie''] auf ihrer Website (deutsch); ohne Datum, abgerufen im Januar 2018. |
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* Niki Trauthwein: ''Peter Pan in Hamburg. Gert-Christian Südel: Transpionier, Aktivist und Überlebenskünstler.'' Lit Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-643-14698-4 ({{Google Buch |BuchID=wXn4DwAAQBAJ}}) |
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* Niki Trauthwein: ''Das Leben von Antonio de Erauso, Die geschlechtliche Identität einer baskischen Person in den frühen Kolonien Südamerikas'', LIT Verlag, Berlin, 2021 |
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== Literatur ==<!--chronologisch:--> |
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* <small>2023:</small> {{Literatur |Autor=Heribert Blass |Titel=Transgender: Versuch einer Ortsbestimmung zwischen seelischem Konflikt und politischem Programm |Hrsg=[[Martin Teising]], Arne Burchartz |Sammelwerk=Die Illusion grenzenloser Verfügbarkeit. Über die Bedeutung von Grenzen für Psyche und Gesellschaft |Verlag=Psychosozial-Verlag |Ort=Gießen |Datum=2023 |Sprache=de |Reihe=Psyche und Gesellschaft |ISBN=978-3-8379-3260-7 |Seiten=77–98 |DOI=10.30820/9783837961188-77}} |
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* <small>2022:</small> [[Hans-Werner Gessmann]], Vishal Lohchab: ''Transidentity'', Verlag des PIB, Aichach 2022, ISBN 978-3-928524-82-7, (englisch), p220 |
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* <small>2021:</small> Niki Trauthwein (Hrsg.): ''Charles Henry Le Bosquet – Das Doppelleben der Janet Ashby. Die Ideengeschichte der Transsexualität im frühen 20. Jahrhundert.'' Aus dem Englischen übersetzte und kommentierte Ausgabe. Lit, Münster u. a. 2021, ISBN 978-3-643-25013-1 ({{Google Buch |BuchID=unAvEAAAQBAJ |Linktext=Leseprobe}}). |
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* <small>2020:</small> Bernd Meyenburg: ''Geschlechtsdysphorie im Kindes und Jugendalter''. Kohlhammer, Stuttgart, 2020, ISBN 978-3-17-035126-4. |
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* <small>2019:</small> Mari Günther, Kirsten Teren, Gisela Wolf: ''Psychotherapeutische Arbeit mit trans* Personen: Handbuch für die Gesundheitsversorgung.'' Reinhardt, München 2019, ISBN 978-3-497-02881-8. |
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* <small>2019:</small> Udo Rauchfleisch: ''Transexualismus – Genderdysphorie – Geschlechtsinkongruenz – Transidentität: Der schwierige Weg der Entpathologisierung.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 978-3-525-40516-1. |
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* <small>2018:</small> Marjolein van den Brink, Peter Dunne: ''Trans and intersex equality rights in Europe – a comparative analysis.'' Herausgegeben von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] (Directorate-General for Justice and Consumers). Brüssel, November 2018, ISBN 978-92-79-95764-2 (englisch; European network of legal experts in gender equality and non-discrimination; [[doi:10.2838/75428]]; [https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/trans_and_intersex_equality_rights.pdf PDF: 640 kB, 117 Seiten] auf ec.europa.eu). |
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== Siehe auch == |
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{{Portal|Transgender, Transsexualität und Geschlechtervielfalt|suffix=Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Transgeschlechtlichkeit}} |
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* [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität]]: [[Agender]], [[Postgender]], [[X-gender]], [[Neutrois]] |
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* [https://ibn.idsi.md/sites/default/files/j_nr_file/Studiul%20Artelor%20si%20Culturologie_istorie,%20teorie,%20practica.pdf Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: ''Studying the Composer's Creation of the Republic of Moldova in the Context of Scientific and Methodological Activities of the Complementary Piano Department of the Academy of Music, Theatre and Fine Arts in the 50s –60s of the 20th'' Century (based on the documents from the National Archive of the Republic of Moldova) Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Academia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - 2014, nr.1 pp.177 - 183 ISSN 2345–1408] |
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* [https://revista.amtap.md/2017/11/14/1267/ Pleșcan Irina, Vizerektor, Institut für Künste, Tiraspol: ''Das Klaviertrio von M. Fishman als Klangdokument seiner Ära'' Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - NR. 2 (25), 2015 pp. 66 – 76 ISSN 2345-1408] |
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* [https://revista.amtap.md/2017/11/15/1323/ Cuzneţova Nadejda, Dozent: ''Historische Chronologie der Kantaten der Komponisten aus der Republik Moldau: die 1950er Jahre“ (Komponisten – V. Zagorschi, S. Löbel, Z. Tkaci, S. Lungul, M. Fişman, G. Borş)'' Studiul Artelor şi Culturologie: Istorie, Teorie, Practică – NR. 2 (25), 2015 pp. 132 – 144 ISSN 2345-1408] |
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* [https://revista.amtap.md/2017/11/14/1251/ Larisa Balaban, associate professor, PhD in the study of arts: ''Works by the Composers of the Republic of Moldova from the Library of the Symphony Orchestra of the S. Lunchevici National Philharmonic'' Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Academia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - NR. 2 (25), 2015 pp. 23 – 29 ISSN 2345–1408] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* Yan Toporovsky: ''Er wählte das Leben in der Hölle'', Zeitung „Our Voice“. 1990, No 19. (''Он выбрал жизнь в аду'', газета "Наш голос". 1990, № 19.) |
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{{Commonscat|Transgender|Transgeschlechtlichkeit}} |
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* Serghei Pojar, music critic and journalist: ''Ungebrochen vom Schicksal: Zum 90. Geburtstag des Komponisten und Pianisten Max Fishman'', Zeitung „Jüdisches Städtchen “, Nr. 46 (115), Dezember 2005 (“Не сломленный судьбой: К 90-летию композитора и пианиста Макса Фишмана”, газета “Еврейское местечко”, № 46 (115), декабрь 2005 г.) |
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* [https://evreimir.com/105281/bez-prava-tvorit-k-100-letiyu-kompozitora-pianista-pedagoga-maksa-fishmana Ilana Elizarova: ''Ohne Recht zu erstellen. Zum 100. Geburtstag des Komponisten, Pianisten und Lehrers Max Fishman'' „Jewish World“ (Zeitung auf Russisch in Amerika) 9. Januar 2015 (Без права творить. К 100-летию композитора, пианиста, педагога Макса Фишмана Еврейский Мир Газета русскоязычной Америки 9. Januar 2015)] |
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{{Wiktionary|transgeschlechtlich}} |
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* [https://ava.md/2015/11/04/muzyka-vozrozhdaet-zhizn-k-100-letiyu/ Olga Bulychevskaya, Journalistin und Kunstkritikerin: ''Musik vergrößern das Leben.“ Zum 100. Geburtstag des Komponisten Max Fishman'' Informations- und Analyseportal AVA.MD 4. November 2015 (Музыка возрождает жизнь. К 100-летию композитора Макса Фишмана. Информационный и аналитический портал AVA.MD 4 ноября 2015)] |
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{{Wiktionary|Transgender}} |
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* [http://samlib.ru/h/hasin_a/muzslovar-2.shtml Hasin Aba: Musikwörterbuch. Teil 2 Max Fishman (Музсловарь. Часть 2 Фишман Макс Шахнович)] |
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{{Wikibooks|Geschlecht und Identität}} |
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* [http://kurskonb.ru/our-booke/geo/ethnos/moldova/92-culture-famous-people.html ''Herausragende Persönlichkeiten moldauischer Kultur und Kunst Elektronische Enzyklopädie (Oblast Kursk)'' ''(Выдающиеся деятели культуры и искусства Молдовы. Электронная энциклопедия. Культура народов. Этнические сообщества Курской области)''] |
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* [https://www.dgti.org/ Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e. V.] |
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* [https://trans-ident.de/ Trans-Ident e. V.] |
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* [https://transmann.de/ TransMann e. V.] |
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* [https://www.transinterqueer.org/ TransInterQueer e.V.] |
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* [https://tgeu.org/ ''Transgender Europe (TGEU)''] (englisch) – Website des europäischen Dachverbandes mit rund 200<!--Stand Juli 2023--> [https://tgeu.org/membership/ Mitgliedsorganisationen] aus 48 [[Europa|europäischen]] und [[Zentralasien|zentralasiatischen]] Ländern. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Gestorben 1985]] |
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[[Kategorie:Transgeschlechtlichkeit| ]] |
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|NAME=Fishman, Max |
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[[Kategorie:Geschlecht|!_Transgeschlechtlichkeit]] |
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[[Kategorie:LGBT]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=Moldawischer Komponist, Pianist und Pädagoge |
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[[Kategorie:Geschlechterforschung]] |
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|GEBURTSDATUM=12. Dezember 1915 |
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[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]] |
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|GEBURTSORT=[[Warschau]] |
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|STERBEDATUM=24. September 1985 |
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|STERBEORT=[[Chișinău]] |
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Version vom 13. März 2024, 01:21 Uhr

Max Fishman (rumänisch Max Fișman; polnisch Mieczysław (Mietek) Fiszman/Fischman; russisch Макс Шахнович Фишман/Макс Бенович Фишман); geboren am 12. Dezember 1915 in Warschau – gestorben am 24. September 1985 in Chișinău) war ein moldawischer Komponist, Pianist und Pädagoge, der unter den Einflüssen der jüdischen, polnischen und russischen Kultur ausgebildet war.[1][2][3][4]
Leben in Polen
Max Fishman wuchs in Warschau auf. Der Vater von Max Fishman war Unternehmer, Philanthrop und Gabbai der Warschauer Synagoge Szachna-Benisz Fiszman (geboren am 1870 in Opatów – gestorben am 1. Juli 1936 in Warschau). Seine Mutter war Esther Fiszman (geb. Bleiberg) (geboren am 1880 Ćmielów – gestorben wahrscheinlich am 1942-1943 im Warschauer Ghetto oder Vernichtungslager Treblinka.[5] Max Fishman hatte einen jüngeren Bruder und sechs ältere Schwestern. Er besuchte das Gymnasium und studierte Musik.[6]
Аb dem dreizehnten Lebensjahr arbeitete er als Pianist in einem kleinen Kino, dort begleitete er Stummfilme mit Improvisationen am Klavier. Später studierte er am Warschauer Konservatorium bei Józef Turczyński (Klavier)[7] und Antoni Marek (Komposition). Er komponierte klassische und populäre Musik, arbeitete mit den bekannten in jüdisch-polnischen Schauspielerinnen und Sängerinnen Lola Folman,[8][9] Ida Kaminska, dem Hypnotiseur Wolf Messing zusammen. In seiner Freizeit spielte und arbeitete er auch als Erzieher für die Waisenkinder im Waisenhaus (polnisch Dom Sierot) des bekannten Arztes und Pädagogen Janusz Korczak.
Am 1. September 1939, während des Angriffs des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen, beteiligte er sich aktiv am antifaschistischen Widerstand. Die Situation in Warschau verschlechterte sich insbesondere für Juden. Die deutschen Besatzer zeigten zunehmend offen Entwürdigung und Gewalt gegen Juden. Die Familie beschloss, dass besonders die jungen Männer in Gefahr seien, und schickte Max Fishman mit seinem Neffen, Pawel Gruenspan (geboren am 20. Oktober 1920 in Warschau - gestorben am 30. Januar 2000 in Stettin; wurde nach dem Krieg ein berühmter polnischer Jazzmusiker, Pianist und Komponist) auf die Flucht vor den Deutschen. Sie überquerten in einer Nacht und Nebelaktion den Fluss Bug nach Belarus und gerieten in die Hände sowjetischer Soldaten und hatten Glück nicht sofort erschossen zu werden. Den Pawel nahmen sie mit, um ihn für Dolmetscherdienste mit Gefangenen zu benutzen.[10][11][12]
Leben in der ehemaligen UdSSR
Max Fishman wurde verhaftet und zusammen mit anderen polnischen Gefangenen nicht nach Katyn geschickt, wo gefangene Polen von den NKWD-Truppen erschossen wurden, sondern ins Straflager (Gulag), Kasachstan (Aqtöbe),[13] wo er fünf Jahre lang im Erzbergbau unter Tage arbeitete. Er gründete aus polnischen Häftlingen eine Musikgruppe, die gelegentlich im Lager auftreten durfte. Anfang 1944 fand ein gemeinsames Konzert polnischer Häftlinge und Studenten des Saratow-Konservatoriums statt, das darauf abzielte, das Image der Sowjetunion auf internationaler Ebene zu verbessern. Der Auftritt des abgemagerten polnischen Häftlingspianisten Fishman begeisterte die Leiter der speziellen Klavierabteilung des Saratow-Konservatoriums, Jewsei Singer und K. A. Kriwoschein, Ehefrau des Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der RSFSR A. Kossygin, die mit der internationalen Delegation im Lager war. Kriwoschein und Singer baten die Lagerleitung, Fishman zum Studium an das Saratow-Konservatorium zu schicken. Mit beschädigten Händen durch die Kälte und harte Arbeit begann er im Oktober 1944 sein Studium bei Singer (Klavier) und anschließend bei Georgi Petrow am Minsker Konservatorium. Er besuchte außerdem Kompositionskurse bei Anatol Bahatyrou.
Nach seiner Befreiung musste er feststellen, dass fast alle seine Verwandten im Warschauer Ghetto bei der Teilnahme am Ghettoaufstand bzw. durch Deportation in die Vernichtungslager zu Tode gekommen waren.[14]
Später wurde ihm für diese harten Lebensprüfungen die Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“ verliehen.
1945 heiratete er Lidija Aksjonowa. Seit 1947 arbeitete er als Korrepetitor am Weißrussischen Konservatorium. 1949 schloss er sein Studium am Konservatorium ab. Nach seinem Abschluss am Konservatorium hatte Max Fishman große Schwierigkeiten mit seiner Anstellung in Minsk, da es zu dieser Zeit in der Sowjetunion zu einer weiteren antisemitischen Kampagne kam. Er ging mit seiner Frau nach Homel in Belarus, um an einer Berufsfachschule für Musik zu unterrichten. Von dort wurden er und seine Frau 1952 zur Förderung der Kultur und zur Ausbildung hochqualifizierter Musiker in das 1940 von der UdSSR annektierte Moldawien geschickt.
Ab 1952 arbeitete Max Fishman am Konservatorium Chisinau (Chisinau ist Hauptstadt der Moldauischen sozialistischen Sowjetrepublik und der heutigen Republik Moldau) als Korrepetitor und Klavierlehrer. Er unterrichtete Klavier an der Berufsfachschule für Pädagogical Călărași und an der Musikschule im Dorf Karpineny. Hunderte von Studenten aus den Abteilungen für Blas – und Volksinstrumente, Gesang und Schauspiel am Konservatorium Chisinau wurden in der allgemeinen Klavierklasse von Max Fishman ausgebildet und wurden anschließend zu führenden Meistern der Musik- und Theaterkunst Moldawiens.[15][16][17]
Max Fishman hat zahlreiche musikalische Werke hinterlassen: vier Konzerte für Klavier und Orchester, Konzert für Oboe und Orchester, die Sonate für Klarinette und Klavier, die Sonate für Violine und Klavier, Zwei Trios für Klavier, Violine und Cello, Sinfonie - und Chorwerke, die Ereignisse seines Lebens widerspiegeln. Seine Werke erzählen über Liebe und Verrat, Güte und Hass, Leidenschaft und Vergebung. Ein besonderes Interesse für den Zuhörer ist die eigenwillige Musik Max Fishman, die aufgrund ihrer tiefen jüdischen Herkunft in der Sowjetunion keine Anerkennung fand. In seiner Musik sind alte jüdische, polnische und moldawische Volksliedertraditionen verankert, die der Komponist auf seine eigene Weise interpretierte.[18] Als ehemaliger Gulag-Insasse hatte er ein schwieriges Schicksal, seine Werke fanden schwer den Weg in die Konzertsäle, ihre Aufführung war für die sowjetischen Behörden unerwünscht.
Aus einem Interview des moldauischen Geigers und Komponisten, Boris Dubosarschi, mit dem Musikkritiker und Journalisten Sergei Pojar:[19][20][21]
„Anfang der 60er Jahre lud das Organisationskomitee des interzonalen Violinwettbewerbs der UdSSR in Moldawien Komponisten aus allen Republiken ein, ein virtuoses Stück für Violine zu schreiben, dass alle Teilnehmer des Wettbewerbs aufführen mussten. Um den Vorwurf einer unfairen Auswahl zu vermeiden, wurde jedem Komponisten eine Nummer zugewiesen und sein Name in einem versiegelten Umschlag versteckt. Die Jury für die Auswahl dieses Werkes war solide und bestand hauptsächlich aus der Führung des Komponistenverbandes der UdSSR und Moldawiens. Für den Wettbewerb wurden viele Werke eingereicht, aber es gab kaum Kontroversen. Als der Umschlag mit der Nummer des Gewinnerkomponisten öffentlich geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass es sich um Max Fishman handelte. Ein jüdischer Komponist entsprach nicht den Vorstellungen der sowjetischen Funktionäre, wegen der politischen Spannungen mit Israel und der arabischen Welt. Auf einem der Komponistenkongresse wurde der Nachname Fishman auf dem Plakat durch den Nachnamen Fimshan ersetzt, der wie ein moldauischer Nachname klingt, und dann fanden sie den Nachnamen – Pescaru, der aus dem Rumänischen übersetzt Fishman bedeutet. Die Preisträger des Wettbewerbs führten dieses Werk für Violine von Max Benovich mit großer Freude auf … und einer dieser Gewinner war Boris Goldenblank,[22] ein wunderbarer Geiger, mein Klassenkamerad, künftig erster Geiger der berühmten Orchester von Juri Silantjew und André Rieu“
Bedeutende Musiker der Sowjetunion und aus anderen Ländern gliederten seine Werke trotzdem in ihre Konzertprogramme ein. Dazu zählten Timofei Gurtowoi (Sinfonieorchesterdirigent), Wera Garschtja (Chordirigentin), Lew Gorelik (Violine), Genrich Wagner (Klavier), Schiko Aranow (Dirigent eines Jazz Orchesters), Lidija Aksjonowa (Chordirigentin), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), Ljudmila Wawerko (Klavier), Oskar Dain (Violine), Nuchim Losnik (Violine), Teodor Zgureanu (Chordirigent)[23], Jewgeni Werbezkij (Klarinette), Olga Kühn (Klavier), Boris Dubosarschi (Violine), Boris Goldenblank (Violine), Arthur Aksenov (Klavier) usw. Bereits vor Kriegsbeginn 1939 in Warschau, Polen wurde Fishman gespielt von Ida Kaminska (Gesang), Lola Folman (Gesang), Tobias Kuperweis (Klavier), Moishe Weinberg (Klavier), Eta Tyrmand (Klavier), Heinrich Wagner (Klavier) oder Pawel Gruenspan (Klavier).
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen seine Werke auch nach Westeuropa, Asien und Amerika – Ilona Stepan (Chordirigentin) Republik Moldau, Nicolas Kruger (Sinfonieorchesterdirigent) Frankreich, Jan Wierzba (Sinfonieorchesterdirigent) Portugal, Rita Namorado (Klavier) Portugal, Birgitta Starnes (Violine) Norwegen, Hélène Dautry (Cello) Frankreich, Ekaterina Baranova (Klavier) Republik Moldau - Frankreich, Arthur Aksenov (Klavier) USA-Russland, sowie Studenten der Musikakademie, Musikhochschulen, Schulen und Studios. Die Werke des Komponisten wurden in Polen, Belarus, Russland, Republik Moldau, Rumänien, Ukraine, Deutschland, Israel, Südkorea, Portugal, Frankreich, Norwegen, Belgien und den USA aufgeführt. Seine Werke heute wieder aufgeführt wird und nun auch eingespielt werden.[24][25][26][27] Aus der Monographie der Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin Tamara Melnik:[28]
„Soweit uns selbst eine oberflächliche Analyse seiner Werke zu beurteilen erlaubt ist, war sein Talent originell, blendend, außergewöhnlich… Der Höhepunkt von M. Fishmans Schaffen sind die 4 Klavierkonzerte… Die Entwicklung und Vielfalt der Klavierstruktur, die Ausdruckskraft der modus - harmonischen Sprache, die Intensität der thematischen und tonalen Entwicklung, sowie die leuchtenden, national gefärbten Bilder ermöglichen es uns, sie mit den herausragendsten Beispielen dieser Gattung im Werk gleichzusetzen, der moldauischen Komponisten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts… Die Werke von Max Fishman spiegeln die harmonischen und strukturellen Formeln der Romantik sowie die Innovationen der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts wider. Die Originalität seiner Werke wird jedoch maßgeblich von ihrer nationalen Identität bestimmt, die nicht nur in modalen, intonatorischen oder rhythmischen Merkmalen liegt, sondern auch in den Besonderheiten der Weltanschauung und der Gefühlsstruktur des moldauischen Volkes.“
Aus einem Interview mit dem moldawischen Komponisten Vladimir Slivinskii[29] mit dem Musikkritiker und Journalisten Serghei Pojar:[30]
„Max Benovich war einer der größten Komponisten Moldawiens, obwohl er offiziell kein Mitglied der Union war. Ja, um ehrlich zu sein, Max Fishman brauchte die Union der Komponisten nicht, aber die Union der Komponisten brauchte ihn. Offenherzig, kompromisslos, ehrlich, subtil, charmant… Seine Musik ließ keinen Zuhörer gleichgültig. Sogar offensichtliche Kritiker – und davon gab es viele, ich glaube, er hatte einige – bemerkten die Originalität, das Ausmaß und die Modernität des Lieds, das seinen Ursprung in den Tiefen des moldauischen oder jüdischen Melos hatte. Seine Vorschläge, Ratschläge und Analysen der Arbeiten von Kollegen waren stets freundlich, interessiert und gut begründet. „Die Hauptsache ist, zu helfen und nicht zu schaden…“
Max Fishman starb am 24. September 1985 in Chisinau. Er liegt auf dem Chisinau-Friedhof St. Lazarus begraben.
Auszeichnungen
- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „Veteran der Arbeit“
- Medaille „30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Medaille „40. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
Familie
- Seine Frau Lidija Aksjonowa (geboren am 19. Juli 1923 in Pokrowsk – gestorben am 18. September 2019 in Chișinău) war eine sowjet-moldauische Chordirigentin. Sie war die erste weibliche Dirigentin des Symphonieorchesters in Moldawien und die erste Frau, die den akademischen Titel Professorin für Chordirigieren in Moldawien erhielt.[31]
- Ihre Söhne: Schauspieler und Regisseur Băno Axionov (geboren am 2. April 1946 in Minsk)[32][33] und Pianist und Pädagoge Artur Aksenov (geboren am 5. Juli 1956 in Chișinău).[34][35][36]
Werke (Auswahl)
- 4 Klavierkonzertе.[37]
- Konzert für Oboe und Sinfonieorchester.
- Zwei Trios für Klavier, Violine und Cello (1954–1958).[38][39][40][41][42][43]
- Zehn Miniaturen für Klavier über moldauische Volksmelodien (1955).[44]
- Variationen für Klavier.[45]
- Zyklus von 5 Präludien für Klavier (1956).
- „Mazurka. Erinnerungen an Polen“(1956).
- Kantate „Ruhm den jungen Adlern“ (den jungen Kämpfern gegen den Nationalsozialismus gewidmet) nach den Worten von S. Varelopulus (1959).[46]
- Suite für großes Sinfonieorchester (1961).
- Scherzino G-dur für Klavier (1961).
- Fantasie für kleines Sinfonieorchester.[47]
- Capriccio e-Moll für Klavier (1961).
- Sonatine für Klarinette und Klavier in B (1963).[48][49][50][51][52]
- Sonatine für Klavier (3 Sätze) (1963).[53]
- Romanze (Bearbeitung für Posaune und Klavier, 1963).
- 5 Präludien für Klavier (Erinnerung, Der Frühling kommt, Estrada Echoes, Auf dem See, Am 1. Mai).
- Jazz-Ouvertüre (1964).[54][55]
- Konzertstück für Violine und Klavier (1964).[56]
- Scherzino für Klarinette und Klavier in B (1964).
- Scherzo (arrangiert für Posaune und Klavier, 1964).
- Chor „Herbst“ („Was rockst du…?“) nach den Worten von Mihai Eminescu (1964).
- 4 Etüden für Klavier (1968).
- Sonatine für Klavier d-moll (3 Sätze) (1968).
- Präludium in E-Moll für Klavier (1968).
- Zehn Klavierstücke zu moldauischen Themen (1969).
- Sonate für Violine und Klavier in d-moll.
- 4 Etüden für Klavier. (1968).
- Zehn Klavierstücke zu moldauischen Themen (Miniaturen Tanz, Variationen, Olandra, Kanon, Jugend, Variationen, Comic, Variationen, Lied, Jock).
- Humoreske für Violine und Klavier.[57]
- Chor „Harvesting“ zu den Worten von Vasile Alecsandri.
- Kanon für Chor (moldauisches Volkslied) (1973).
- Polyphoner Klavierzyklus. Canons (1976).
Einige veröffentlichte Werke
- Fishman M. La vânătoare. Pentru pian. Chișinău: Editura de stat a Moldovei, (1956).[58]
- Fishman M. Sonatina d-moll für Klavier. Chișinău: Cartea moldovenească, (1968).
- Fishman M. Präludium und vier Etüden für Klavier. TsGARM, F. 3050, Op. 2, D. 309.
- Fishman M. Capriccio, Scherzino. In: Ausgewählte Werke moldauischer Komponisten. Chisinau: Cartea moldovenească, 1961, S. 150–172.
- Fishman M. Sonatina Es-dur für Klarinette in B. Chișinău: Cartea moldovenească, 1963.
Diskographie
Im Jahr 2006 wurde eine CD mit Musikaufnahmen von M. Fishman (aus Mitteln von Teleradio-Moldova, Gesamtspielzeit – 78:19,04) veröffentlicht, die Folgendes enthielt:
- Humoreske für Violine und Klavier. Aufgeführt von Liliya Nyaga (Violine), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964.
- Sonate für Violine und Klavier. Aufgeführt von Liliya Nyaga (Violine), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen 1964.
- Sonate für Klarinette und Klavier. Aufgeführt von Evgheni Verbețchi (Klarinette), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen etwa 1964 – 1965.
- Scherzino für Klarinette und Klavier. Aufgeführt von Evgheni Verbețchi (Klarinette), Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier) aufgenommen etwa 1965 – 1966.
- Variationen für Klavier. Aufgeführt von Lyudmila Vaverko (Klavier), aufgenommen 1956.
- Capriccio für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964.
- Etüde G-Dur für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964.
- Etüde d-Moll für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1964.
- Sonatine für Klavier. Aufgeführt von Ghitlea Strahilevici-Propişcean (Klavier), aufgenommen 1963.
- Trio über moldauische Themen für Klavier, Violine und Cello. Aufgeführt von Lyudmila Vaverko (Klavier), Oscar Dayn (Violine), Vsevolod Dubrovsky (Cello), aufgenommen 1958.
- Chor „Herbst“ („Warum rockst du den Wald“) nach den Worten von Mihai Eminescu. Aufgeführt vom Chor Konservatorium, Dirigentin Lydia Axionov, aufgenommen 1964.
- Chor „Ernte“ nach den Worten von Vasile Alecsandri. Aufgeführt vom Chor Konservatorium, Dirigentin Lydia Axionov, aufgenommen am 23. Juni 1964.
- Konzert für Oboe und Orchester. Aufgeführt von Dmitry Rotar (Oboe), Rundfunk-Sinfonieorchester, Dirigent Alexander Vasechkin, aufgenommen 1961).
Literatur
- Мельник Тамара: Вклад преподавателей кафедры общего фортепиано Академии музыки, театра и изобразительных искусств в развитии музыкальной культуры. Автореферат диссертации на соискание ученой степени доктора искусствоведения Академия наук Молдовы. Институт культурного наследия. (Der Beitrag der Lehrer der allgemeinen Klavierabteilung der Akademie für Musik, Theater und Bildende Künste zur Entwicklung der Musikkultur. Zusammenfassung der Dissertation zum Doktor der Kunstgeschichte. Moldauische Akademie der Wissenschaften. Institut für Kulturerbe)
- Tamara Melnik, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: Komponist und Professor Max Fishman Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In: Anuar ştiinţific: muzică, teatru, arte plastice, 2011, nr. 1-2(12-13), pp. 85-90. ISSN 1857-2251
- Victoria Tcacenco, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: Ouvertüre von Max Fişman (Overture by Max Fişman in Prfofessional European Music and the Third Layer Interaction Context) Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In: Anuar Ştiinţific: Muzică, Teatru, Arte Plastice 2012, nr. 3 pp. 238 - 244 ISSN 1857-2251
- Tamara Melnik, Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin: Das Konzert für Klavier und Orchester Es-dur von M. Fishman im Kontext romantischer Traditionen Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. In:Anuar Ştiinţific: Muzică, Teatru, Arte Plastice 2012, nr. 4 pp. 59 – 64 ISSN 1857-2251
- Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: Studying the Composer's Creation of the Republic of Moldova in the Context of Scientific and Methodological Activities of the Complementary Piano Department of the Academy of Music, Theatre and Fine Arts in the 50s –60s of the 20th Century (based on the documents from the National Archive of the Republic of Moldova) Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Academia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - 2014, nr.1 pp.177 - 183 ISSN 2345–1408
- Pleșcan Irina, Vizerektor, Institut für Künste, Tiraspol: Das Klaviertrio von M. Fishman als Klangdokument seiner Ära Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Acadmia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - NR. 2 (25), 2015 pp. 66 – 76 ISSN 2345-1408
- Cuzneţova Nadejda, Dozent: Historische Chronologie der Kantaten der Komponisten aus der Republik Moldau: die 1950er Jahre“ (Komponisten – V. Zagorschi, S. Löbel, Z. Tkaci, S. Lungul, M. Fişman, G. Borş) Studiul Artelor şi Culturologie: Istorie, Teorie, Practică – NR. 2 (25), 2015 pp. 132 – 144 ISSN 2345-1408
- Larisa Balaban, associate professor, PhD in the study of arts: Works by the Composers of the Republic of Moldova from the Library of the Symphony Orchestra of the S. Lunchevici National Philharmonic Ministerul Culturii al Republicii Moldova. Academia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice. Studiul Artelor şi Culturologie: istorie, teorie, practică - NR. 2 (25), 2015 pp. 23 – 29 ISSN 2345–1408
Weblinks
- Yan Toporovsky: Er wählte das Leben in der Hölle, Zeitung „Our Voice“. 1990, No 19. (Он выбрал жизнь в аду, газета "Наш голос". 1990, № 19.)
- Serghei Pojar, music critic and journalist: Ungebrochen vom Schicksal: Zum 90. Geburtstag des Komponisten und Pianisten Max Fishman, Zeitung „Jüdisches Städtchen “, Nr. 46 (115), Dezember 2005 (“Не сломленный судьбой: К 90-летию композитора и пианиста Макса Фишмана”, газета “Еврейское местечко”, № 46 (115), декабрь 2005 г.)
- Ilana Elizarova: Ohne Recht zu erstellen. Zum 100. Geburtstag des Komponisten, Pianisten und Lehrers Max Fishman „Jewish World“ (Zeitung auf Russisch in Amerika) 9. Januar 2015 (Без права творить. К 100-летию композитора, пианиста, педагога Макса Фишмана Еврейский Мир Газета русскоязычной Америки 9. Januar 2015)
- Olga Bulychevskaya, Journalistin und Kunstkritikerin: Musik vergrößern das Leben.“ Zum 100. Geburtstag des Komponisten Max Fishman Informations- und Analyseportal AVA.MD 4. November 2015 (Музыка возрождает жизнь. К 100-летию композитора Макса Фишмана. Информационный и аналитический портал AVA.MD 4 ноября 2015)
- Hasin Aba: Musikwörterbuch. Teil 2 Max Fishman (Музсловарь. Часть 2 Фишман Макс Шахнович)
- Herausragende Persönlichkeiten moldauischer Kultur und Kunst Elektronische Enzyklopädie (Oblast Kursk) (Выдающиеся деятели культуры и искусства Молдовы. Электронная энциклопедия. Культура народов. Этнические сообщества Курской области)
Einzelnachweise
- ↑ Max Fishman (Макс Фишман)
- ↑ [ http://kurskonb.ru/our-booke/geo/ethnos/moldova/92-culture-famous-people.html Herausragende Persönlichkeiten moldauischer Kultur und Kunst Elektronische Enzyklopädie (Oblast Kursk) (Выдающиеся деятели культуры и искусства Молдовы. Электронная энциклопедия. Культура народов. Этнические сообщества Курской области)]
- ↑ Melnic Tamara: Max Fişman: Professor şi Compozitor Instrumentul Bibliometric Național
- ↑ Who was born in Warsaw in December? (Кто родился в Варшаве в декабре?)
- ↑ Szachna-Benisz Fiszman z_żoną Esther.
- ↑ Hasin Aba: Music Dictionary. Part 2. Max Fishman
- ↑ "Юзеф Турчинский (Józef Turczyński)". (russisch).
- ↑ The Institute for Visual History and Education: Rozmówca: Paweł Gruenspan. Prowadząca wywiad: Joanna Folman Wiszniewicz
- ↑ USC Shoah Foundation: Rozmówca: Paweł Gruenspan. Prowadząca wywiad: Joanna Wiszniewicz. Miasto: Szczecin. Kraj: Polska. Język: polski. Data: miesiąc kwiecień, dzień 12, rok 1997 (druga kaseta) od 4.20 - 5.20 min i od 15. - 16 min
- ↑ 1956. 9. Februar 2021 (polnisch).
- ↑ Holocaust Survivors and Victims Database -- Pawel Gruenspan. In: www.ushmm.org. (englisch).
- ↑ Marian Fuks: Księga sławnych muzyków pochodzenia żydowskiego (Kompozytor niewidomy - Paweł Gruenspan (1920-2000) /132 / Liczba stron:472. 2003 ISBN 83-7063-364-1
- ↑ Gulag. Aktyubinsk. "(Актюбинский ИТЛ — исправительно-трудовой лагерь)". (russisch).
- ↑ Max Fishman
- ↑ Мельник Тамара Вклад преподавателей кафедры общего фортепиано Академии Музыки, Театра и изобразительных искусств в развитии музыкальной культуры Республики Молдова. In: av.disus.ru. (russisch).
- ↑ Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: Studying the composer's creation of the Republic of Moldova in the context of scientific and methodological activities of the complementary piano department of the Academy of Music, Theatre and Fine Arts in the 50s-60s of the 20th century (based on the documents from the National Archive of the Republic of Moldova). Studiul artelor și culturologie: istorie, teorie, practică – Nr. 1 (21), 2014. (Тамара Мельник, доцент, доктор (кандидат) искусствоведения: Исследование творчества композиторов Республики Молдова в контексте научно-методической деятельности кафедры общего фортепиано Академии Музыки, Театра и Изобразительных Искусств 50-60-х годов ХХ века (по материалам Национального Архива Республики Молдова. Studiul artelor și culturologie: istorie, teorie, practică – Nr. 1 (21), 2014)
- ↑ Тамара Мельник, Виктория Ткаченко: Вклад преподавателей кафедры Общего фортепиано Академии Музыки, Театра и Изобразительных Искусств в развитие музыкальной культуры Республики Молдова: автореф. дис. … д-ра искусствоведения: 17.00.01 - Аудиовизуальные искусства (Музыкальное искусство). via Library Catalog (Koha), 4. November 2013 (russisch).
- ↑ Max Fishman Komponist, Pianist und Pädagoge|lang=ru
- ↑ Doktorin der Kunstgeschichte, Professorin Balaban Larisa Personografia Cronicarul vieţii muzicale a Moldovei. La aniversarea a 50 de ani a lui Serghei Pojar|lang=ru
- ↑ Moldovan musicologist would have turned 60 years Moldpres
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- ↑ Who are the members of the Johann Strauss Orchestra?
- ↑ Teodor Zgureanu – compozitor, dirijor de cor şi pedagog
- ↑ Im Rahmen des Projekts „ARC muzical-historic“ im Orgelsaal in Chisinau - sechs Werke von Komponisten des letzten Jahrhunderts - Solomon Lobel, David Fedov, Arkady Luxemburg, Max Fishman
- ↑ Concerto – A Redescoberta Da Música Moldava: Concertos para piano e Orquestra – Max Fishman – David Fedov, 24 de novembro de 2019
- ↑ Orquestra Clássica do Centro faz tributo à música clássica Moldava: Concertos para piano e Orquestra – Max Fishman – David Fedov, 22 de Novembro 2019
- ↑ Moldawische klassische Musik wird in Portugal zu hören sein
- ↑ Tamara Melnik, associate professor, PhD in the study of arts: "Composer and professor Max Fishman". Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice 2011, nr. 1-2(12-13). (Тамара Мельник, доцент, доктор (кандидат) искусствоведения: Макс Фишман: композитор и педагог. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice 2011, nr. 1-2(12-13) ISSN 1857-2251. (russisch).
- ↑ Vladimir Slivinskii
- ↑ Olga Bulychevskaya, journalist and art critic: "Music enlivens life. To the 100th anniversary of the birth of composer Max Fishman" (Музыка возрождает жизнь. К 100-летию композитора Макса Фишмана.) AVA.MD November 4, 2015
- ↑ Первый профессор хорового дирижирования Молдовы. К 100-летию со дня рождения Л.В. Аксёновой. AVA 23.02.2023
- ↑ The Library of Congress: - LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies | Library of Congress, from LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies (Library of Congress). In: id.loc.gov. (englisch).
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- ↑ Artur Aksenov. In: Levine Music. (englisch).
- ↑ Михай Виктория, "В поисках добра и истины. Аксёновы"
- ↑ Conferinţă Ştiinţifică Internaţională. Marţi, 22 februarie 2022, ora 10.00, Moderator: doctor în studiul artelor, conferențiar universitar, Larisa Balaban (Axionov Artur, Teacher, Levine Music and Adventist University, Washington, SUA, Max Fișman — portret de creație, Axionov Băno, Germania, Max Fișman: pedagog și compositor. P. 8)
- ↑ Max Fishman: Concert pour piano et orchestre symphonique. Rita Namorado – piano, Nicolas Kruger – direction, Orchestre Nationale de Chambre et Orchestre Téléradio Moldova. Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2018
- ↑ Max Fishman: Trio on Moldovan themes for piano, violin and cello. Performed by Lyudmila Vaverco (piano), Oscar Dayn (violin), Vsevolod Dubrovsky (cello), Teleradio-Moldova, recorded in 1958
- ↑ Max Fishman: Trio n.2, Allegro. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019
- ↑ Max Fishman: Trio n.2, Andante. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019
- ↑ Max Fishman: Trio n.2, Vivace Giocoso. Ecaterina Baranov (piano), Birgitte Staernes (violin), Hélène Dautry (cello). Salle d'Orgue, Chisinau, Moldavie, 2019
- ↑ Pleșcan Irina, vice-rector, Institute of Arts, Tiraspol: "The piano trio by M. Fishman as a sound document of its era" National Scientific Conference. Composing creation from the Republic of Moldova: past and present October 24, 2014. (Conferință științifică națională. Creația componistică din Republica Moldova: trecut și present. Pleșcan Irina, prorector, Institutul de Arte, Tiraspol: Trio pentru pian de Max Fișman ca un document audio al epocii 24. Oktober 2014). (russisch).
- ↑ Pleșcan Irina, vice-rector Institute of Arts, Tiraspol. Chamber ensemble with piano in composition creation in the Republic of Moldova: problem identification. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice Nr. 3 (20), 2013. (Ирина Плешкан, проректор Института искусств, Тирасполь. Большой камерно-инструментальный ансамбль с участием фортепиано в композиторском творчестве Республики Молдова: постановка проблемы. Anuar științific: muzică, teatru, arte plastice Nr. 3 (20), 2013). (russisch).
- ↑ Ла вынэтоаре Пентру пиан. Фишман, Макс Шахнович. In: any-book.ru. (russisch, кишинев, едитура, де, стат, а, молдовей, 1956., заказать, электронную, копию).
- ↑ Max Fishman: Variations for piano. Performed by Lyudmila Vaverco. Teleradio-Moldova, recorded in 1956
- ↑ Cuznețova Nadejda, aspirant, Senior Lecturer: Cantata in the works of composers of the Republic of Moldova: history and typology (1910–1960s) – the dissertation in Russian is available in the National Library of the Republic of Moldova, in the libraries of the Academy of Sciences of Moldova and the Academy of Music, Theater and Fine Arts – 2019 (Надежда Кузнецова, аспирант, старший преподаватель: Кантата в творчестве композиторов республики Молдова: история и типология (1910 – 1960-е гг.) диссертация на русском языке доступна в Национальной библиотеке Республики Молдова, в библиотеках Академии наук Молдовы и Академии музыки, театра и изящных искусств - 2019)
- ↑ Сочинения композиторов Республики Молдова в библиотеке симфонического оркестра национальной филармонии им. С. Лункевича. In: ibn.idsi.md. (russisch).
- ↑ Max Fishman: Sonata for clarinet and piano. Performed by Evgeny Verbețsky (clarinet), Ghitlea Strakhilevich, (piano). Teleradio-Moldova, recording in 1964
- ↑ Fishman Мax: Sonatina E-flat Major for clarinet in B Biblioteca Naţională a Republicii Moldova"
- ↑ Сонатина для кларнета и фортепиано. Фишман, Макс Шахнович. Кишинев Картя молдовеняскэ 1963
- ↑ Макс Шахнович Фишман: Сонатина для кларнета и фортепиано. Картя молдовеняскэ via Российская Государственная Библиотека, 4. November 1963 (russisch).
- ↑ Сонатина для кларнета и фортепиано - Фишман Макс Шахнович. via rusneb.ru, 4. November 1963 (russisch).
- ↑ Фишман, Макс Шахнович: Сонатина для фортепиано. Кишинев Картя молдовеняскэ 1968
- ↑ Увертюра Макса Фишмана в контексте взаимодействия профессиональной европейской традиции и третьего пласта. In: ibn.idsi.md. (russisch).
- ↑ The article by V. Tcacenco is dedicated to the orchestra opus written by M. Fişman in 1964 Numărul 3(16) / 2012 / ISSN 1857-2251
- ↑ Max Fishman: Concert piece for violin and piano. Performed by Lilia Neaga (violin), Ghitlea Strakhilevich (piano). Teleradio-Moldova, recording in 1964
- ↑ Fishman Мax Humoresque for violin and piano Biblioteca Naţională a Republicii Moldova
- ↑ Макс Шахнович Фишман: Ла вынэтоаре: Пентру пиан. Едитура де стат а Молдовей via Российская Государственная Библиотека, 4. November 1956 (russisch).
Personendaten | |
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NAME | Fishman, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Fișman, Max (rumänisch); Fiszman/Fischman, Mieczysław (Mietek) (polnisch); Фишман, Макс Шахнович Фишман/Макс Бенович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Moldawischer Komponist, Pianist und Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1915 |
GEBURTSORT | Warschau |
STERBEDATUM | 24. September 1985 |
STERBEORT | Chișinău |