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Mesechtiu (ägyptische Mythologie) und Michael Freund (Journalist): Unterschied zwischen den Seiten

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{{österreichbezogen}}
{{Infobox Ägyptische Gottheit
[[Datei:Michael Freund - Buchmesse Wien 2019.JPG|mini|Michael Freund (2019)]]
|TITEL = Mesechtiu
'''Michael Freund''' (* [[1949]] in [[Wien]]) ist ein [[österreich]]ischer Journalist, Sozial- und [[Medienwissenschaft]]ler.
|NAME = <hiero>G17-F31-Aa1-G4-U21:N14</hiero> <ref>Kurt Sethe: ''[https://www.lib.uchicago.edu/cgi-bin/eos/eos_page.pl?DPI=100&callnum=PJ1553.A1_1908_cop3&object=246 Pyramidentext 458c].'' Die Altaegyptischen Pyramidentexte nach den Papierabdrucken und Photographien des Berliner Museums, Berlin 1908.</ref>
|NAME-ERWEITERT = [[Altes Reich (Ägypten)|Altes Reich]]
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|NAME4 = <hiero>F31-S29-Aa1:D46-F23-G7</hiero><br />Mesechtiu<br /> ''msḫtjw''<br /> ''[[Chepesch-en-pet-mehtit|Stierschenkel]]''<ref>Christian Leitz u.&nbsp;a.: ''LGG'' Band 3, S.&nbsp;398.</ref><br />''Sternbild: [[Großer Bär]]''&nbsp;/&nbsp;''Großer&nbsp;Wagen (Die sieben Sterne des großen Bären)''
|NAME4-ERWEITERT = [[Ägypten in griechisch-römischer Zeit|Gr.-röm. Zeit]]
|BILD1 = Ursa Major constellation map.png
|BILD1-BREITE = 250px
|BILD1-BESCHREIBUNG = Sternbild „Mesechtiu“ (Großer Bär)
}}


Freund absolvierte die Deutsche Schule in [[Mailand]] und studierte anschließend Psychologie und Soziologie an der [[Universität Wien]] und der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]]. An der [[Columbia University]] in New York City schloss er 1978 das Doktorat ab. Er war als Sozialwissenschaftler und seit 1981 als freier Mitarbeiter beim [[Österreichischer Rundfunk|Österreichischen Rundfunk (ORF)]], vor allem im Hörfunk tätig. 1983 wurde Freund Lehrbeauftragter für Sozialwissenschaften und Medienkommunikation an den Universitäten Wien, [[Universität Klagenfurt|Klagenfurt]] und [[Universität Salzburg|Salzburg]]. Seit 2005 ist er Instructor und Leiter des Media Communications Department an der [[Webster University Vienna]] in Wien.<ref name="agso">[http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/freund_michael.htm Biografie] auf der Seite des Archivs für die Geschichte der Soziologie in Österreich.</ref> Mittlerweile ist er auch Professor für Medienkommunikation an der Webster University.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.webster.edu/communications/about/faculty-and-staff/michael-freund.html |wayback=20170417070845 |text=''Michael Freund'' }} auf der Seite der Webster University.</ref>
'''[[Mesechtiu]]''' ist der Name einer bereits im [[Altes Reich (Ägypten)|Alten Reich]] bezeugten [[Altes Ägypten|altägyptischen]] Himmelsgottheit vom [[Sternbild]] des [[Großer Bär|großen Wagens]]. In der [[Neuägyptische Sprache|neuägyptischen Sprache]] änderte sich die [[Ägyptische Hieroglyphen|hieroglyphische]] Schreibung des Ausdrucks. Zusätzlich wurde im [[Neues Reich|Neuen Reich]] in Verbindung mit dem [[Ägyptisches Totenbuch|altägyptischen Totenbuch]] der Begriff des Sternbildes „Mesechtiu“ teilweise durch „[[Chepesch]]“ ersetzt.


1979 bis 1981 war Freund führend beteiligt am Projekt ''Marienthal 1930–1980. Rückblick und sozialpsychologische Bestandaufnahme in einer ländlichen Industriegemeinde'' – einer Nachfolgestudie der bekannten [[Die Arbeitslosen von Marienthal|Marienthal-Studie]].<ref name="agso" /> 1989 bis 2003 war Freund Ressortleiter der Wochenendbeilage ''Album'' des Wiener [[Der Standard|Standards]],<ref name="agso" /> wo er noch als Redakteur arbeitet. Er ist ein Cousin des ORF-Moderators und EU-Abgeordneten [[Eugen Freund]].
== Mythologische Verbindungen ==
Mit Beginn der [[2. Dynastie]] [[symbol]]isierten [[Horus]] und [[Seth (ägyptische Mythologie)|Seth]] „die beiden Länder“ [[Unterägypten|Unter-]] und [[Oberägypten]], deren Vereinigung mit dem „[[Vereinigungsfest (Altes Ägypten)|Vereinigungsfest der beiden Länder]]“ jeder König bei Amtsantritt feierte.


== Schriften (Auswahl) ==
=== Altes Reich bis Neues Reich ===
* ''Menschen vor dem Bildschirm. Ein Foto-Essay.'' (=''25 Jahre Fernsehen. Berichte zur Medienforschung'' 5) Österreichischer Rundfunk, Wien 1980.
Der König ([[Pharao]]) sah sich im frühen Alten Reich als Verkörperung des von Horus und Seth personifizierten Königtums. Im Alten Reich verweisen die Titel von Mesechtiu „''Er ist der, der den Untergang nicht kennt''“ und „''Der Unvergängliche''“ auf die [[Astronomie im Alten Ägypten#Astronomische Konstellationen|mythologische Rolle]] sowie die Zuordnung zum [[Wüste]]ngott [[Seth (ägyptische Mythologie)|Seth]], da ab dem Alten Reich der [[Astronomie|astronomische]] Umstand eintrat, dass das Sternbild des Seth als einzige [[Konstellation]] des Himmels nicht unterging. Mit Beginn der [[4. Dynastie]] übernahmen diverse Himmelsgottheiten die Rolle des Boten und Vorbereiters für den [[Himmelsaufstieg (Altes Ägypten)|Himmelsaufstieg]] des Königs:
* ''GeistesBlitze. Bedeutende österreichische Wissenschafter im Porträt.'' Springer, Wien 1997, ISBN 3-85447-748-1.
* ''Class A. Austrian product culture today.'' Photos von Berhard Angerer, Bibliophile Edition, Wien 1998, ISBN 3-9500956-0-8.
* mit [[Walter Lürzer]] (Hrsg.): ''Schlagobers. 30 Jahre Werbung von [[Demner, Merlicek & Bergmann]].'' Brandstätter, Wien 2000, ISBN 3-85498-066-3.


== Einzelnachweise ==
{{Zitat|Siehe, der König steigt auf, siehe der König kommt. Er kommt aber nicht von selbst. Eure Boten sind es, die ihn gebracht haben, das Wort des Gottes hat ihn aufsteigen lassen.|Pyramidentext 262<ref>Jan Assmann: ''Tod und Jenseits im Alten Ägypten.'' München 2003, S.&nbsp;167.</ref>}}
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=1131194934|LCCN=n89646306|VIAF=168974265}}
Im [[Mittleres Reich (Ägypten)|Mittleren Reich]] trat Mesechtiu gemeinsam mit [[Sah (Sternbild)|Sah]], Gott des Sternbildes [[Orion (Sternbild)|Orion]], in Erscheinung, um den Thron des verstorbenen Königs vorzubereiten, den er nach seinem Himmelsaufstieg einnahm. Mesechtiu gehörte zudem mit Sah zu der Schiffsbesatzung der [[Barke|Himmelsbarke]], die den verstorbenen König zu seinem Himmelsthron brachte. Entsprechend galt Mesechtiu als „''Begleiter der Verstorbenen zum westlichen [[Horizont]]''“.


{{SORTIERUNG:Freund, Michael}}
Im [[Neues Reich|Neuen Reich]] gehörte Mesechtiu zu jener Göttergruppe, die „''die Geheimnisse des großen Gottes der [[Duat]] überbringt''“. Die unendliche Lebenszeit des Königs wurde mit der des nie untergehenden Mesechtiu gleichgesetzt. Als Sternbild wurde er in den „''nördlichen Himmel''“ verortet, das „''nicht in die Duat eintreten konnte, da dort [[Re (ägyptische Mythologie)|Re]] als helle Himmelsgottheit wacht''“. Im Verbund der neun [[Sechet-iaru]]-Gebietsgottheiten nimmt Mesechtiu den dritten Platz ein.
[[Kategorie:Sachbuchautor]]
[[Kategorie:Medienwissenschaftler]]
[[Kategorie:Hörfunkjournalist]]
[[Kategorie:Berufstitel Professor (Österreich)]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1949]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
=== Spätzeit bis Griechisch-römische Zeit ===
|NAME=Freund, Michael
Während der [[Spätzeit (Ägypten)|Spätzeit]] „''lässt Mesechtiu [[Apophis]] nicht in den nördlichen Himmel, während Sah Apophis im südlichen Himmel bindet''“. In der [[Ägypten in griechisch-römischer Zeit|griechisch-römischen Zeit]] wird Mesechtiu in unklarem Zusammenhang als [[Schöpfung]]sgottheit aufgeführt, die bei der „''Erschaffung der Welt''“ mitwirkte. Seine positiven Eigenschaften sind jedoch in das Gegenteil verkehrt. Mesechtiu gilt in seiner Eigenschaft des Seth als „''Feind des Sah ([[Osiris]]), der von [[Isis]] als [[Sopdet]] gefesselt daran gehindert wird, in die Duat einzutreten''“.
|ALTERNATIVNAMEN=

|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Journalist, Sozial- und Medienwissenschaftler
Der Verstorbene erblickt Mesechtiu am „''Tag des Zurückhaltens''“ gegenüber von Sah stehend, wobei Sah als Gottheit des Sternbildes Orion im südlichen Himmel auftritt, während Mesechtiu gleichbedeutend für den nördlichen Himmel steht. Entsprechend lautet ein weiterer Titel: „''Er ist der, der im nördlichen Himmel ist''“. In anderen Texten heißt es: „''Isis fesselt als [[Ipet]] den „Stierschenkel am nördlichen Himmel“, um zu verhindern, dass er in die Duat hinabfällt''“. In Verbindung zum selbigen [[Chepesch (Sternbild)|Sternbild Chepesch]] gilt Mesechtiu ebenfalls als Feind:
|GEBURTSDATUM=1949

|GEBURTSORT=[[Wien]]
{{Zitat|[[Thot]] schneidet den Schenkel (Chepesch) des Seth ab und hebt ihn hoch in die Mitte des Himmels. Die Messerdämonen [[Chatiu-Dämonen|Chatiu]] bewachen ihn, den Mesechtiu des nördlichen Himmels und [[Ipet-weret|Reret]] hält ihn fest.|[[Esna]] IV, 400<ref>Christian Leitz u.&nbsp;a.: ''LGG'' Band 3, S.&nbsp;441.</ref>}}
|STERBEDATUM=

|STERBEORT=
== Darstellungsformen und weitere Titel ==
}}
Im Mittleren Reich tritt Mesechtiu mit erhobenen Armen als stehende Gottheit auf, die ein Seil festhält; ab dem Neuen Reich ohne Seil und mit herabhängenden Armen sowie als stehende [[Mumie]]. Mit Beginn der griechisch-römischen Zeit ändert sich die [[Ikonografie]] erneut. Mesechtiu wird nun als Stier oder mit ovalförmigem Stieroberkörper dargestellt.

Er führt als weitere Titel die Bezeichnungen: „Iti-Mesechtiu“, „Per-em-Mesechtiu“, „Sebau-sefeh-nu-Mesechtiu“ und „Ka-nechet-Sah-Mesechtiu“.

== Siehe auch ==
* [[Neb-pet-mehtit]]
* [[Liste der ägyptischen Götter]]

== Literatur ==
* [[Jan Assmann]]: ''Tod und Jenseits im Alten Ägypten.'' Beck, München 2003, ISBN 3-406-49707-1.
* Godefroid de Callataÿ: ''La Grande Ourse et le taureau Apis (Apis und der Große Bär).'' In: Claude Vandersleyen, Claude Obsomer, Ann-Laure Oosthoek: ''Amosiadès: Mélanges offerts au Claude Vandersleyen par ses anciens étudiants.'' Université catholique de Louvain – Institut orientaliste – Collège Erasme, Louvain-la-Neuve 1992, ISBN 2-87209-203-X, S.&nbsp;71–83.
* J. F. Carlotti, C. Sambin: ''Une Porte de fête-Sed de Ptolémée II remployée dans le Temple de Montou à Médamoud.'' In: ''Bulletin de l´Institut Francais d´Archéologie Orientale.'' Nr. 95, Institut Français d’Archéologie Orientale, Le Caire 1995, S.&nbsp;419–421.
* [[Christian Leitz]] u.&nbsp;a.: ''[[Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen]].'' (LGG), Band 3: ''P-nbw'' (= ''Orientalia Lovaniensia analecta.'' [OLA] Band 112). Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1148-4, S.&nbsp;441.
* [[Alexandra von Lieven]]: ''Der Himmel über Esna – Eine Fallstudie zur religiösen Astronomie in Ägypten am Beispiel der kosmologischen Decken- und Architravinschriften im Tempel von Esna.'' Harrassowitz, Wiesbaden 2000, ISBN 3-447-04324-5.

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Ägyptische Gottheit]]
[[Kategorie:Astronomie im Alten Ägypten]]

Version vom 15. September 2023, 06:29 Uhr

Michael Freund (2019)

Michael Freund (* 1949 in Wien) ist ein österreichischer Journalist, Sozial- und Medienwissenschaftler.

Freund absolvierte die Deutsche Schule in Mailand und studierte anschließend Psychologie und Soziologie an der Universität Wien und der Universität Heidelberg. An der Columbia University in New York City schloss er 1978 das Doktorat ab. Er war als Sozialwissenschaftler und seit 1981 als freier Mitarbeiter beim Österreichischen Rundfunk (ORF), vor allem im Hörfunk tätig. 1983 wurde Freund Lehrbeauftragter für Sozialwissenschaften und Medienkommunikation an den Universitäten Wien, Klagenfurt und Salzburg. Seit 2005 ist er Instructor und Leiter des Media Communications Department an der Webster University Vienna in Wien.[1] Mittlerweile ist er auch Professor für Medienkommunikation an der Webster University.[2]

1979 bis 1981 war Freund führend beteiligt am Projekt Marienthal 1930–1980. Rückblick und sozialpsychologische Bestandaufnahme in einer ländlichen Industriegemeinde – einer Nachfolgestudie der bekannten Marienthal-Studie.[1] 1989 bis 2003 war Freund Ressortleiter der Wochenendbeilage Album des Wiener Standards,[1] wo er noch als Redakteur arbeitet. Er ist ein Cousin des ORF-Moderators und EU-Abgeordneten Eugen Freund.

Schriften (Auswahl)

  • Menschen vor dem Bildschirm. Ein Foto-Essay. (=25 Jahre Fernsehen. Berichte zur Medienforschung 5) Österreichischer Rundfunk, Wien 1980.
  • GeistesBlitze. Bedeutende österreichische Wissenschafter im Porträt. Springer, Wien 1997, ISBN 3-85447-748-1.
  • Class A. Austrian product culture today. Photos von Berhard Angerer, Bibliophile Edition, Wien 1998, ISBN 3-9500956-0-8.
  • mit Walter Lürzer (Hrsg.): Schlagobers. 30 Jahre Werbung von Demner, Merlicek & Bergmann. Brandstätter, Wien 2000, ISBN 3-85498-066-3.

Einzelnachweise

  1. a b c Biografie auf der Seite des Archivs für die Geschichte der Soziologie in Österreich.
  2. Michael Freund (Memento vom 17. April 2017 im Internet Archive) auf der Seite der Webster University.