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Maria Leitner und Voglmayr von Thierberg: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Voglmair von Thierberg''' ist der Name eines briefadeligen Geschlechts aus dem südlichen Tirol.
[[Datei:Maria Leitner (1892-1942).JPG|mini|Maria Leitner]]
'''Maria Leitner''' (* [[19. Januar]] [[1892]] in [[Varaždin]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[14. März]] [[1942]] in [[Marseille]])<ref> Tomas Fitzel: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/meine-lage-wird-immer-unhaltbarer.954.de.html?dram:article_id=246061 ''„Meine Lage wird immer unhaltbarer“''], [[Deutschlandfunk Kultur]], 10. Mai 2013 </ref> war eine deutschsprachige ungarische [[Journalist]]in und [[Schriftsteller]]in.


== Leben ==
== Geschichte ==
Das Geschlecht wurde 1582 in den Tiroler Landstand aufgenommen. Am 16. Mai 1576 wurden die Brüder und Vettern Georg, Christian, Balthasar, Paul, Wolf Sigmund und Jakob Voglmair in Wien mit dem Prädikat von Thierberg in den erbländischen Adelsstand erhoben. Das Prädikat bezog sich auf die [[Ruine Thierberg|Burg Thierberg]], seit 1584 in Besitz von Georg Voglmair. Dieser erhielt am 18. August 1582 von Kaiser [[Rudolf II. (HRR)|Rudolph II.]] eine Wappenbesserung. Dem [[Solbachsches Wappenbuch]] zu Folge diente er Erzherzog Ferdinand von Österreich als erster Eisenhandelsverwalter in Tirol und [[Steiermark]]. Die Familie teilte sich in einen Tiroler und Salzburger Zweig. Von der Tiroler Linie wurde der oberösterreichischer Hofkammerrat und Truchsess zu Tirol Jakob Andreas Voglmair von Thierberg zu Ferklehen von Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] am 1. September 1695 in Wien in den Freiherrenstand mit der Anrede „Wohlgeboren“ und einer Wappenbesserung erhoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.archivinformationssystem.at/ |titel=AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1040.19 Voglmayr von Tyerburg (Thierberg) zu Ferklehen, Jacob Andreas, oberösterreichischer Hofkammerrat und Truchsess zu Tirol, Freiherrenstand, „Wohlgeboren“, Wappenbesserung, 1695.09.01 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)) |sprache=de |abruf=2023-05-06}}</ref> Der Landrichter Johann Baptist Voglmair von Thierberg gehörte der Linie an die seit ca. 1650 im [[Salzburger Land]] ansässig war. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam der Ansitz [[Ansitz Schickenburg|Schickenburg]] oberhalb von [[Marling (Südtirol)|Marling]] an die Freiherren von Voglmayr, von denen es 1693 Christoph Anton von Voglmayr besaß. 1750 verkaufte Martin Anton von Vogelmayr das Anwesen an Sebastian Prünster.
Maria Leitner war die Tochter von Leopold Leitner, einem Baustoffhändler, und dessen Frau, geborener Olga Kaiser. Sie hatte zwei Brüder und wuchs in einer zweisprachigen jüdischen Umgebung in [[Budapest]] auf, wohin die Familie 1896 verzogen war. Sie absolvierte dort die „Ungarische Königliche Höhere Mädchenschule“ (1902–1910) und wurde in den Alltagssprachen Deutsch und Ungarisch, aber auch in Englisch, Französisch und Stenografie unterwiesen. Sie studierte danach in [[Wien]] und [[Berlin]] Kunstgeschichte und absolvierte ein Praktikum in der Berliner Galerie von [[Paul Cassirer]], der sich damals um die progressive europäische Kunst- und Literaturszene verdient machte. Inspiriert durch ihr Praktikum erfolgte ihre Übersetzung von ''[[William Hogarth]]s Aufzeichnungen'' (1914) ins Deutsche. Ab 1913 arbeitete sie bei der Budapester [[Boulevardzeitung]] ''Az Est'' (Der Abend). Nach dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] berichtete sie u. a. als [[Korrespondentin]] für Budapester Zeitungen aus Stockholm.


== Wappen ==
Während des Krieges schlossen sich große Teile der revolutionär gesinnten ungarischen Jugend der [[Antimilitarismus|antimilitaristischen]] Bewegung an. Maria Leitner und ihre Brüder Johann, (auch: János Lékai / John Lassen. 1895–1925) und Max / Maximilian (auch: Miksa 1892–1942?), beteiligten sich aktiv beim sozialistisch-pazifistisch ausgerichteten ''Galilei-Zirkel''. János Lékai wurde zum Leiter des Ungarischen ''Verbands der Kommunistischen Jungarbeiter'' ernannt und war Mitbegründer der [[Kommunistische Jugendinternationale|Kommunistischen Jugend-Internationale]] (KJI). Mitgerissen von der revolutionären Begeisterung traten die Brüder 1919 der [[Kommunistische Partei Ungarns|Kommunistischen Partei Ungarns]] bei und Maria Leitner solidarisierte sich mit ihnen. Nach eigenen Angaben war sie selbst nie Mitglied einer Partei. Mit dem Fall der [[Räterepublik]] unter [[Béla Kun]] mussten alle drei ihr Heimatland für immer verlassen. Sie emigrierten nach Wien und Berlin.
[[Blasonierung]]: "Schild quadriert. in Feld eins und vier: In Schwarz ein goldener Greif. In Feld zwei und drei: In Gold ein Mohrenkopf, aus dessen Hals drei rote Flammen steigen."


== Persönlichkeiten ==
Seit etwa 1920 benutzte Maria Leitner einen österreichischen Pass mit dem Geburtsdatum 22. Dezember 1893 und verwendete diese Angabe offiziell bis an ihr Lebensende.<ref>[http://www.exilforschung.de/_dateien/bibliographie/Maria%20Leitner.pdf Eintrag zu Maria Leitner] bei Exilforschung.de (PDF; 209&nbsp;kB)</ref>


* [[Jakob Andreas Voglmair von Thierberg]] (1628–1695), oberösterreichischer Hofkammerrat und Truchsess von Tirol
Von Wien aus reiste Maria Leitner im Sommer 1920 als Beobachterin für Ungarn zum II. Kongress der KJI nach [[Moskau]]. Bei diesem Treffen lernte sie [[Willi Münzenberg]] kennen, der zu dieser Zeit dem Exekutivkomitee der KJI angehörte. Anschließend arbeitete sie beim Verlag der Jugendinternationale in Berlin u. a. als Übersetzerin. 1923 erschien die von ihr übersetzte, herausgegebene und mit einem Nachwort versehene Sammlung ''Tibetanische Märchen'' im Axel Juncker Verlag Berlin und die englisch-ungarische Übersetzung von [[Jack London]]s Roman [[Die eiserne Ferse]] in der ungarischen Arbeiterzeitung ''Új Előre'' in [[New York City|New York]].


== Siehe auch ==
1925 reiste sie im Auftrag des [[Ullstein Verlag]]es in die [[Vereinigte Staaten|USA]]. Drei Jahre lang durchquerte sie den amerikanischen Kontinent von [[New York City|New York]] über [[Massachusetts]], [[Pennsylvania]], [[Virginia]], [[Georgia]], [[Alabama]], [[Florida]], bis hin zu [[Venezuela]], Britisch- und Französisch-[[Guayana]] und den karibischen Inseln [[Haiti|Haïti]], [[Curaçao]], sowie [[Aruba]]. Sie nahm 80 verschiedene Stellen an, um aus eigener Erfahrung über die Arbeitsbedingungen der Menschen zu berichten. Sie arbeitete als Dienstmädchen und Zigarrendreherin, besuchte Zuchthäuser und südamerikanische Diamantenminen. Im Mittelpunkt ihrer sozialkritischen Reportagen stand das Amerika der kleinen Leute auf der Kehrseite des [[American Dream]].


* [[Liste Salzburger Adelsgeschlechter]]
Zurück in Berlin veröffentlichte Maria Leitner 1929 zum zehnten Jahrestag des Falles der Ungarischen Räterepublik die [[Novelle]] ''Sandkorn im Sturm'' in der [[Welt am Abend (Berlin)|Welt am Abend]]. In der Erzählung schilderte sie die tragischen Erlebnisse einer Dorfgemeinschaft zu der Zeit, als die [[Konterrevolution]] die Räterepublik zerschlug.
* [[Liste Tiroler Adelsgeschlechter]]

[[Datei:Buchdenkmal-marktplatz-bonn-leitner.jpg|mini|''Hotel Amerika'', Mahnmal zur [[Bücherverbrennung]] auf dem [[Bonner Marktplatz]]]]
1930 trat die Schriftstellerin in den [[Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller]] ein, zu dessen Mitgliedern auch [[Bertolt Brecht]], [[Johannes R. Becher]], [[Andor Gábor]], [[Erich Mühsam]], [[Erich Weinert]] und [[Anna Seghers]] gehörten. Im gleichen Jahr erschien ihr erster [[Sozialkritik|sozialkritischer]] [[Roman]] ‚Hotel Amerika‘ im Neuen Deutschen Verlag. Eingebettet in eine Kriminalhandlung, wird die Geschichte des irischen Wäschemädchens Shirley O’Brien thematisiert, parallel zu den sozialen Missständen für die Arbeiterinnen und Arbeiter in einem New Yorker Luxushotel. ''Hotel Amerika'' fand einen großen Leserkreis und erschien auch in spanischer und polnischer Übersetzung. 1933 kam das Buch auf die [[Liste der verbrannten Bücher 1933|Liste der zu verbrennenden Bücher]].

Ihre Sozialreportagen aus Amerika hat Maria Leitner in der Reportagesammlung ''Eine Frau reist durch die Welt'' zusammengefasst, die 1932 im Berliner Agis-Verlag erschien und sofort starke Beachtung fanden. 1934 wurde das Buch ins Polnische übersetzt und zwei Jahre später in der [[Sowjetunion]] wiederholt als Sprachübungstext herausgegeben.

Im Rahmen antifaschistischer Aktionen ging Maria Leitner 1932 auf Entdeckungsfahrt durch Deutschland und berichtete für die ''[[Welt am Abend (Berlin)|Welt am Abend]]'' und die [[Arbeiter-Illustrierte-Zeitung]] über die soziale und politische Situation in kleinen Städten und Dörfern, in denen bereits die Nationalsozialisten die Politik bestimmten. In der [[Reportage]] ''Im Krug eines Hitler Dorfes'', suchte sie beispielsweise Antworten darauf, wie es der NSDAP bei den [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahlen]] im Juli 1932 gelingen konnte, in den abgelegenen Dörfern die [[Mehrheit]] der Stimmen zu gewinnen.

Die Probleme der Frauen lagen Maria Leitner stets besonders am Herzen. Im Januar und Februar 1933 erschien die Artikelfolge ''Frauen im Sturm der Zeit'', worin die Reporterin das schwere Leben von acht Berlinerinnen „zwischen Arbeitsstätte und Stempelstelle“, wie es im Untertitel heißt, schildert.

Bis 1933 veröffentlichte sie Beiträge in verschiedenen, nicht nur linken, Presseorganen der [[Weimarer Republik]]. Nach der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] [[Machtergreifung]] im Januar 1933 lebte Maria Leitner noch eine Zeitlang [[Illegalität|illegal]] in [[Deutsches Reich|Deutschland]], bevor sie ins [[Exil]] ging. Ihr Weg führte sie über [[Prag]] und das [[Saarland]] 1934 nach [[Paris]], wo sie sich bis April 1940 aufhielt.

Nachweislich kehrte sie mehrfach illegal nach Deutschland zurück und berichtete unter anderem über die geheimen Kriegsvorbereitungen. Diese Reportagen erschienen 1936 bis 1939 in der Moskauer [[Deutschsprachige Exilpresse (1933–1945)|Exilzeitschrift]] ''[[Deutschsprachige Exilpresse (1933–1945)#Das Wort|Das Wort]]'', der ''[[Pariser Tageszeitung]]'' und in der Prager Zeitschrift ''[[Die Weltbühne|Die Neue Weltbühne]]''. Durch ihre Publikationen vermittelte sie dem Ausland wesentliche Tatsachen über die Verhältnisse im nationalsozialistischen Deutschland, beispielsweise über die Situation der Arbeiter bei den [[I.G. Farben]] oder das [[Explosionsunglück im Sprengstoffwerk Reinsdorf]] bei [[Wittenberg]] und setzte so ihre ''Entdeckungsfahrt in Deutschland'' von 1932 fort. 1938 ließ sie sich als Ausländerin in [[Düsseldorf]] das für Deutsche verbotene Heine-Gedenk-Zimmer für den nun verfemten Dichter aufschließen und berichtete vom ''Besuch bei Heinrich Heine'' in der Zeitschrift Das Wort.

In ihrem 1937 in der [[Pariser Tageszeitung]] als Fortsetzungsdruck erschienenen Roman ''Elisabeth ein Hitlermädchen'' erzählt sie die Liebesgeschichte einer Berliner Schuhverkäuferin zu einem SA-Mann, der zum Offizier avanciert. Die Protagonistin Elisabeth, erlebt das alltägliche Schicksal eines jungen Mädchens im Dritten Reich, sie ist Mitglied des [[Bund Deutscher Mädel|Bundes Deutscher Mädel]], wird zum [[Reichsarbeitsdienst|Arbeitsdienst]] geschickt und macht Gasschutzübungen in „ihrem“ Kaufhaus, sie träumt von romantischen Nachmittagen am Waldsee, doch die Hitlerjugend will nur Geländeübungen und Nachtmärsche gelten lassen. Der Roman kann dem in der [[Weimarer Republik]] weit verbreiteten Genre des Angestelltenromans zugeordnet werden und stellt gleichzeitig ein [[Pendant]] zu den Jugendromanen nationalsozialistischer Prägung dar, indem sie Methoden der versuchten Manipulierung junger Menschen durch die NS-Propaganda und -organisationen aufzeigt.

Im Mai 1940 wurde Maria Leitner von den französischen Behörden zusammen mit anderen deutschen Exilanten im Lager [[Camp de Gurs]] in den französischen Pyrenäen interniert. Ihr gelang die Flucht über [[Toulouse]] nach [[Marseille]], wo sie in extrem ärmlichen Verhältnissen im Untergrund lebte. Sie versuchte vergeblich, durch Vermittlung der Hilfsorganisationen „[[American Guild for German Cultural Freedom]]“, des [[Emergency Rescue Committee]]s (ERC) von [[Varian Fry]] sowie des amerikanischen Schriftstellers [[Theodore Dreiser]] ein Visum für die Vereinigten Staaten zu erlangen. Am 4. März 1941 schrieb sie ihren vermutlich letzten Hilferuf. Im Frühjahr 1941 wurde sie noch einmal von [[Luise Kraushaar]] in Toulouse sowie von [[Anna Seghers]] und [[Alexander Abusch]] in Marseille gesehen.<ref>[http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/exil/leitner/leitner5.html Kurzbiografie auf Frauen-Kultur-Archiv]</ref> Jetzt ist belegbar, dass die Mitarbeiter des Emergency Rescue Committee und der American Guild for Cultural Freedom bis zuletzt bemüht waren, ein Visum für sie zu beschaffen. Sie starb am 14. März 1942 in Marseille an körperlicher Erschöpfung.

Maria Leitner ist eine frühe Vertreterin der [[Neue Sachlichkeit (Literatur)|Reportageliteratur]]. Ihre Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Autorin bei ihrer Beschreibung der Lebensverhältnisse der [[Proletariat|Arbeiterschaft]] nicht auf den Blick von außen verließ, sondern sich zeitweise in das zu beschreibende Milieu begab und zum Beispiel selbst als niedere Arbeitskraft Erfahrungen sammelte.

Maria Leitner hatte es sich als [[Sozialist]]in zur Aufgabe gemacht, die Lebensbedingungen der [[Bevölkerungsschicht]] und der [[Soziale Randgruppe|sozialen Randgruppen]] mit ihrer Sprache darzustellen und zu verändern. Ihre Reportagen zählen zur proletarisch-revolutionären Literatur.

== Werke (Auswahl) ==
* ''Elisabeth, ein Hitlermädchen. Erzählende Prosa, Reportagen und Berichte.'' Mit einem Nachwort und Bibliografie. Schwarz, Helga W. (Hrsg.): Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1985.
* ''Eine Frau reist durch die Welt'', Erstauflage. Agis, Berlin und Wien 1932 – neu herausgegeben unter dem Titel ''Reportagen aus Amerika. Eine Frauenreise durch die Welt der Arbeit in den 1920er Jahren''. Hg. Gabriele Habinger, proMedia, Wien 1999.
* [http://s389576407.e-shop.info/shop/article_02292-1/Killet_Schwarz-%28Hrsg.%29%3A-Maria-Leitner-oder%3A-Im-Sturm-der-Zeit.html?sessid=pBxpd7XcDAhu5IXilSVrte0xGSPaWByGwEUUHM5PYXmrmZEnBQgrYBTrIZapda2K&shop_param=cid%3D1%26aid%3D02292-1%26 ''Maria Leitner oder Im Sturm der Zeit''] Killet, Julia / Schwarz, Helga W.:. Karl Dietz Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-320-02292-1
* ''[http://nemesis.marxists.org/leitner-hotel-amerika1.htm Hotel Amerika ]'', Neuer Deutscher Verlag, Berlin 1930; Herausgegeben, bearbeitet, mit einem biographischen Nachwort versehen von Traude Korosa, Edition Mokka, Wien 2013, ISBN 978-3-902693-39-6
* ''Mädchen mit drei Namen. Reportagen aus Deutschland und ein Berliner Roman 1928-1933''. Herausgegeben, kommentiert und mit Vor- und Nachwort versehen von Helga und Wilfried Schwarz. Aviva, Berlin 2013, ISBN 978-3-932338-60-1
* ''Elisabeth, ein Hitlermädchen. Ein Roman und Reportagen (1934-1939)''. Herausgegeben, kommentiert und mit Vor- und Nachwort versehen von Helga und Wilfried Schwarz. AvivA, Berlin 2014, ISBN 978-3-932338-64-9
* Helga und Wilfried Schwarz (Hrsg.): ''Amerikanische Abenteuer. Eine Dokumentation. Originaltexte von 1925 bis 1935. Episoden, Reportagen und der Roman »Wehr dich, Akato!«'', mit Vorwort, Bibliographie und einem Nachwort von Helga W. Schwarz, Nora-Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86557-421-3
* Helga und Wilfried Schwarz (Hrsg.): "Die Träume der Märtyrer / Menschenschicksale in Ungarn und Amerika" erzählt von Maria Leitner und Johann Lékai /John Lassen (u. a. Maria Leitners Novelle Sandkorn im Sturm). Edition AV, Bodenburg 2020. ISBN  978-3-86841-239-0

== Übersetzungen ==
* [[William Hogarth]]: ''William Hogarths Aufzeichnungen'', Berlin 1914
* ''Tibetanische Märchen'', Berlin 1923
* [[Jack London]]: ''A vaspata''. Roman. (The iron heel) Übertragung in das Ungarische. Új Előre, New York 1923.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Helga W. Schwarz: ''Elisabeth, ein Hitlermädchen. Erzählende Prosa, Reportagen und Berichte.'' Mit einem ausführlichen Nachwort und Bibliografie (S. 469–497). Schwarz, Helga W. (Hrsg.): Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1985
* {{NDB|14|171|172|Leitner, Maria|Wolfgang Emmerich|118813641}}
* Helga W. Schwarz: ''Internationalistinnen. Sechs Lebensbilder''. Militärverlag, Berlin 1989
* Helga W. Schwarz: ''Maria Leitner: eine Verschollene des Exils?'' In: [[Claus-Dieter Krohn]], [[Thomas Koebner]], Wulf Köpke (Hrsg.): ''Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch,'' Bd. 5: ''Fluchtpunkte des Exils und andere Themen.'' München 1987, S. 123–134
* wieder als: ''Maria Leitner: eine Verschollene des Exils?'' In: ''Ziehharmonika. Literatur, Widerstand, Exil.'' Zeitschrift der [[Theodor Kramer Gesellschaft]]. Jg. 15, Nr. 3, Wien 1998, S. 27–30
* Eva-Maria Siegel: ''Jugend, Frauen, Drittes Reich.'' Pfaffenweiler 1993
* Susanne Härtel, Magdalena Köster (Hrsg.): ''Die Reisen der Frauen. Lebensgeschichten von Frauen aus drei Jahrhunderten.'' [[Verlagsgruppe Beltz|Beltz]], Weinheim 1995 ISBN 978-3-407-80728-1 (Ferner über: [[Mary Kingsley]], [[Ida Pfeiffer]], Lady [[Mary Montagu]], [[Isabella Bird]], [[Mary French Sheldon]], [[Lina Bögli]], [[Kate Marsden]], [[Isabelle Eberhardt]] und [[Ella Maillart]])
* Anja Schmidt-Ott: ''Young love: Negotiations of the Self and Society in Selected German Novels of the 1930s.'' Lang, Frankfurt 2002 (auch über [[Hans Fallada]], [[Karl Aloys Schenzinger]], [[Irmgard Keun]], [[Marie Luise Kaschnitz]], [[Anna Gmeyner]] und [[Ödön von Horváth]])
* [[Volker Weidermann]]: ''Das Buch der verbrannten Bücher''. [[Kiepenheuer & Witsch]], Köln 2008, ISBN 978-3-462-03962-7, S. 69–71
* Julia Killet: ''Maria Leitners Reportagen aus Nazi-Deutschland''. In: Häntzschel, Hansen-Schaberg (Hrsg.): [http://www.etk-muenchen.de/sixcms/detail.php?id=139443 Politik – Parteiarbeit – Pazifismus in der Emigration. Frauen handeln]. [[Text und Kritik]] 2010, ISBN 978-3-86916-078-8, S. 209–227
* Julia Killet: ''Sozialkritik und das Bild der ‚Neuen Frau‘''. In: Ackermann, Delabar (Hrsg.): [http://www.aisthesis.de/titel/9783895288579.htm Schreibende Frauen. Ein Schaubild im frühen 20. Jahrhundert.] „JUNI-Magazin für Literatur und Politik.“ Heft 45/46, Aistehesis, Bielefeld 2011, S. 230–252
* Julia Killet: ''Schreiben als Waffe im antifaschistischen Widerstand: Maria Leitner im französischen Exil''. In: Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz (Hrsg.): [http://www.aufbau-verlag.de/index.php/argonautenschiff-20-2011.html Anna Seghers und Frankreich als Ort von Exil und Widerstand. Argonautenschiff.] Jahrbuch, Heft 20, Aufbau, Berlin 2011, S. 196–205
* Heinz W. Pahlke: [http://www.buchentdeckungen.de/blog/2012/05/ Maria Leitner – eine zu Unrecht fast vergessene Schriftstellerin]
* Helga W. Schwarz: [http://www.exilforschung.de/ Aktuelles/Verschiedenes Maria Leitner – (keine) Verschollene des Exils] In: Exilforschung, 2012.
* Helga W. Schwarz: ''Widersprüchliches Erinnern – Korrespondenzen zu Maria Leitner.'' In: Argonautenschiff. Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft. 2012, S. 181–186.
* Julia Killet: ''An der Seite der Entrechteten. Zum 70. Todestag der proletarisch-revolutionären Schriftstellerin und Exilreporterin Maria Leitner''. [[Junge Welt]], 16. März 2012. [http://www.jungewelt.de/2012/03-16/045.php Online]
* Julia Killet: ''Maria Leitners Reportagen aus Nazi-Deutschland''. In: ''Work in Progress''. Jahrbuch [[Rosa-Luxemburg-Stiftung]],([http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/JB2011_studienwerk.pdf Online]) S. 345–356
* Helga Schwarz, Wilfried Schwarz (Hrsg.): ''Elisabeth, ein Hitlermädchen. Ein Roman und Reportagen (1934–1939).'' Mit einem ausführlichen Nachwort (S. 365–387) AvivA Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-932338-64-9.
* Daniel Bénédite: ''La filière marseillaise : un chemin vers la liberté sous l'Occupation''. Paris: Editions Clancier Guénaud, 1984 (darin: Maria Leitner, S. 295)
* Helga W. Schwarz: Nachforschungen wie ein Krimi. Maria Leitner und die Zeitung "Tempo", in JUNI-Magazin für Literatur und Politik, Bielefeld 2016, S. 221-228


* {{Literatur |Autor=Johann Siebmacher |Titel=J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Der salzburgische Adel. Vierten Bandes sechste Abtheilung |Verlag=Verlag von Bauer und Raspe |Datum=1883 |Seiten=71}}
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118813641}}
* {{PGDA|leitner}}
* [http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/exil/leitner/ Heinrich Heine Universität]
* [http://www.literaturepochen.at/exil/articles.pdf Literaturepochen]; PDF; 538 kB. S. 105
* Rebecca Unterberger: [https://litkult1920er.aau.at/portraets/leitner-maria/ Porträt zu Maria Leitner auf litkult1920er.aau.at (2017/2019)], ein Projekt der Universität Klagenfurt
* [https://www.heise.de/tp/features/Kein-Platz-im-Hotel-Amerika-3383739.html Kein Platz im Hotel Amerika - Über Maria Leitner, die Pionierin der Undercover-Reportage, Teil 1] [[Telepolis]], 31. Dezember 2009
** [https://www.heise.de/tp/features/In-geheimer-Mission-im-Dritten-Reich-3383741.html In geheimer Mission im Dritten Reich - Teil 2] [[Telepolis]], 1. Januar 2010
* [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/2101823/ ''Meine Lage wird immer unhaltbarer.''] Vergessene Autoren und ihre Werke nach der [[Bücherverbrennung]] am 10. Mai 1933, von Tomas Fitzel, in [[Deutschlandradio Kultur]]
* [https://www.rijksmuseum.nl/nl/collectie/NG-2008-37-46 Foto von Maria Leitner vom 13. August 1930, Rijksmuseum Amsterdam.] Die Aufnahme entstand in [[Moengo]], [[Suriname]]. An ihrer Seite möglicherweise ein Mitarbeiter von [[Alcoa]].


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Tiroler Adelsgeschlecht]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=118813641|LCCN=n86143063|VIAF=10642468}}
[[Kategorie:Salzburger Adelsgeschlecht]]

{{SORTIERUNG:Leitner, Maria}}
[[Kategorie:Autor]]
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[[Kategorie:Person (Transleithanien)]]
[[Kategorie:Ungar]]
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{{Personendaten
|NAME=Leitner, Maria
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutschsprachige ungarische Journalistin und Schriftstellerin
|GEBURTSDATUM=19. Januar 1892
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|STERBEDATUM=14. März 1942
|STERBEORT=[[Marseille]]
}}

Version vom 6. Mai 2023, 10:54 Uhr

Voglmair von Thierberg ist der Name eines briefadeligen Geschlechts aus dem südlichen Tirol.

Geschichte

Das Geschlecht wurde 1582 in den Tiroler Landstand aufgenommen. Am 16. Mai 1576 wurden die Brüder und Vettern Georg, Christian, Balthasar, Paul, Wolf Sigmund und Jakob Voglmair in Wien mit dem Prädikat von Thierberg in den erbländischen Adelsstand erhoben. Das Prädikat bezog sich auf die Burg Thierberg, seit 1584 in Besitz von Georg Voglmair. Dieser erhielt am 18. August 1582 von Kaiser Rudolph II. eine Wappenbesserung. Dem Solbachsches Wappenbuch zu Folge diente er Erzherzog Ferdinand von Österreich als erster Eisenhandelsverwalter in Tirol und Steiermark. Die Familie teilte sich in einen Tiroler und Salzburger Zweig. Von der Tiroler Linie wurde der oberösterreichischer Hofkammerrat und Truchsess zu Tirol Jakob Andreas Voglmair von Thierberg zu Ferklehen von Kaiser Leopold I. am 1. September 1695 in Wien in den Freiherrenstand mit der Anrede „Wohlgeboren“ und einer Wappenbesserung erhoben.[1] Der Landrichter Johann Baptist Voglmair von Thierberg gehörte der Linie an die seit ca. 1650 im Salzburger Land ansässig war. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam der Ansitz Schickenburg oberhalb von Marling an die Freiherren von Voglmayr, von denen es 1693 Christoph Anton von Voglmayr besaß. 1750 verkaufte Martin Anton von Vogelmayr das Anwesen an Sebastian Prünster.

Wappen

Blasonierung: "Schild quadriert. in Feld eins und vier: In Schwarz ein goldener Greif. In Feld zwei und drei: In Gold ein Mohrenkopf, aus dessen Hals drei rote Flammen steigen."

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Johann Siebmacher: J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Der salzburgische Adel. Vierten Bandes sechste Abtheilung. Verlag von Bauer und Raspe, 1883, S. 71.

Einzelnachweise

  1. AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1040.19 Voglmayr von Tyerburg (Thierberg) zu Ferklehen, Jacob Andreas, oberösterreichischer Hofkammerrat und Truchsess zu Tirol, Freiherrenstand, „Wohlgeboren“, Wappenbesserung, 1695.09.01 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Abgerufen am 6. Mai 2023.