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Geschichte der Stadt Köln und Kernkraftwerk Olkiluoto: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Kernkraftwerk
Der Artikel '''Geschichte der Stadt Köln''' stellt deren Verlauf von der [[Urgeschichte]] bis in die [[Gegenwart]] dar.
| BILD = Olkiluoto_Nuclear_Power_Plant_2015-07-21_001_(cropped).jpg
[[Datei:DEU Koeln COA.svg|mini|[[Kölner Wappen|Stadtwappen von Köln]]]]
| BILDBESCHREIBUNG = Das Kernkraftwerk Olkiluoto mit EPR (links) und BWR-2500 (Mitte und rechts)
| POSKARTE =
| BREITENGRAD = 61/14/12/N
| LÄNGENGRAD = 21/26/32/E
| REGION-ISO = FI
| HÖHE =
| HÖHE-BEZUG =
| LAND = [[Finnland]]
| EIGENTÜMER = [[Teollisuuden Voima OYJ]]
| BETREIBER = Teollisuuden Voima OYJ
| PROJEKTBEGINN = 1973
| BETRIEBSAUFNAHME = 10. Okt. 1979
| STILLLEGUNG =
| REAKTOR = 2
| REAKTOR_MW = 1830
| S_REAKTOR =
| S_REAKTOR_MW =
| B_REAKTOR = 1
| B_REAKTOR_MW = 1720
| E_REAKTOR =
| E_REAKTOR_MW =
| EINSPEISUNG = 14.089,130
| EINSPEISUNG_JAHR = 2018
| GESAMTEINSPEISUNG = 274.500 + 264.560
| WEBSITE =
| STAND = 31. Dezember 2021
}}


Das '''Kernkraftwerk Olkiluoto''' [{{IPA|ˈɔlkiluɔtɔ}}] mit seinen drei [[Kernreaktor]]en liegt auf der Insel [[Olkiluoto]] an der Westküste [[Finnland]]s in der Gemeinde [[Eurajoki]], rund 25 Kilometer nördlich der Stadt [[Rauma]]. Am selben Ort befindet sich auch das nukleare [[Endlager Olkiluoto]].
== Das vorrömische Köln ==
Erste Belege menschlichen Lebens im Stadtgebiet [[Köln]] werden als zur [[Altsteinzeit]] gehörig eingeordnet; darauf lassen Funde eines [[Kern (Archäologie)|Kernsteins]] in [[Köln-Dellbrück|Dellbrück]] sowie eines Faustkeils im [[Königsforst]], deren Alter auf jeweils etwa 100.000 Jahre geschätzt wird,<ref>Carl Dietmar, [[Werner Jung (Historiker)|Werner Jung]]: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 11.</ref> sowie Funde aus [[Köln-Worringen]] schließen. Erste Hinweise auf Besiedelung und Bewirtschaftung der fruchtbaren [[Löss]]böden zwischen [[Aachen]] und Köln stammen aus der Zeit um 5300 v. Chr., als das günstige Terrain, das milde Klima und der Wasserreichtum Bauern aus dem [[Rhein-Main-Gebiet]] anzog. Der bedeutende Fund einer [[Bandkeramik]]-Siedlung aus der Jungsteinzeit wurde 1929 in [[Köln-Lindenthal|Lindenthal]] gemacht und bis 1934 untersucht, wobei mehr als 100 Häusergrundrisse entdeckt wurden. Das Lindenthaler Dorf, das sich zwischen Hohenlind und dem [[Stüttgenhof]] ovalförmig am [[Frechener Bach]] erstreckt, wurde in der Zeit zwischen Ende des 5. bis Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. mehrfach besiedelt und wieder aufgegeben – Ursache war vermutlich extensiver [[Wanderfeldbau]], der die Bewohner regelmäßig zwang, ihre Siedlungen zu verlassen, bis sich der ausgelaugte Boden erholt hatte. Selten für die damalige Zeit wurde die Siedlung durch einen umlaufenden Wassergraben geschützt.<ref>Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 17f.</ref> Überreste einer weiteren bandkeramischen Siedlung wurden auch in [[Köln-Mengenich|Mengenich]] gefunden.


== Blöcke 1 und 2 – Siedewasserreaktoren (BWR-2500) ==
Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. siedelten sich Angehörige der [[Michelsberger Kultur]] in der Region Köln an. Archäologische Befunde liegen im Bereich um den Dom, in [[Niehl (Köln)|Niehl]] und möglicherweise zwischen [[Köln-Merheim|Merheim]] und [[Köln-Brück|Brück]] im Areal um die Merheimer [[Fliehburg]]. Die [[Glockenbecherkultur]], die erste metallverarbeitende Kultur im [[Rheinland]], siedelte nach 2000 v. Chr. in ganz Westeuropa und hinterließ Stein- und Kupferwerkzeuge. Hinweise auf diese Kultur finden sich insbesondere im Bereich des [[Fühlinger See]]s. Aus der im 12. Jahrhundert v. Chr. bekannten [[Urnenfelderkultur]], die durch einen Wandel von der Körper- zur Brandbestattung gekennzeichnet ist, wurde im Süden von Köln nahe dem Bonntor ein Gräberfeld gefunden. Belege einer wieder anderen, [[eisenzeit]]lichen Bestattungskultur – Hügelgräber – wurden vor allem in der südlich des rechtsrheinischen Dellbrücks gelegenen Iddelsfelder Hardt, aber auch linksrheinisch in Lindenthal, [[Köln-Müngersdorf|Müngersdorf]], [[Köln-Riehl|Riehl]], [[Köln-Longerich|Longerich]] und [[Köln-Worringen|Worringen]] gefunden. 1949 betrug die nachweisbare Anzahl bei Dellbrück noch 685, man schätzt das ursprüngliche Gräberfeld auf insgesamt 1200 Grabstätten.<ref>Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 14–19.</ref>
<!--[[Datei:Olkiluoto 1&2.jpg|miniatur|links|Blöcke 1 und 2]] Bild ist irgendwie eine Dopplung des Titelbildes links in der Infobox. Drin lassen?-->


=== Allgemeines ===
Spuren keltischer Besiedlung während der [[La-Tène-Zeit]] finden sich ebenfalls in Köln, die meisten bekannten Beispiele im Linksrheinischen; aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. z. B. auch an der Südseite des [[Kölner Dom]]s. Von der für die Kelten charakteristischen Handwerkskunst ist in Köln südöstlich der römischen [[Stadtmauer (Köln)|Stadtmauer]] ein außergewöhnliches Einzelstück gefunden worden, eine etwa handflächengroße, als dreifach gehörnter Kopf geformte [[Henkelattache]] (angesetzter Gefäßhenkel). Nach Caesar<ref>Caesar: ''De bello gallico.'' V 24</ref> gehörte das Gebiet von Köln zum Stammesgebiet der keltischen [[Eburonen]].
In [[Finnland]] sind derzeit (Stand Januar 2022) vier Kernreaktoren im kommerziellen Betrieb, davon zwei [[WWER]] [[Sowjetunion|sowjetischer]] Bauart in [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] und zwei [[Siedewasserreaktor]]en in Olkiluoto. Letztere haben eine Nettoleistung von 880&nbsp;bzw. 860&nbsp;[[Watt (Einheit)|Megawatt]] und werden von der Gesellschaft Teollisuuden Voima Oyj (TVO) betrieben. Block&nbsp;1 wurde zum ersten Mal am 21.&nbsp;Juli 1978 [[Kritikalität|kritisch]], Block&nbsp;2 folgte am 13.&nbsp;Oktober 1979. Die Reaktoren sind seit 1979 bzw. 1982 im kommerziellen Betrieb und geben den von ihnen erzeugten Dampf an je eine [[Dampfturbine#Einsatzbereich_Dampfkraftwerke|Hochdruckturbine]] und vier folgende Niederdruckturbinen ab. Damit werden mit circa 20 Tonnen Brennstoff 7 [[Wattstunde|TWh]] Strom - bei einem Wirkungsgrad um die 35% - pro Jahr erzeugt. Die beiden Siedewasserreaktoren sind vom Typ BWR-2500 mit je 500 [[Brennelement]]en und 107 [[Steuerstab|Steuerstäben]] und werden mit Meerwasser gekühlt.<ref>{{Literatur |Online=http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/RDS2-28_web.pdf |Titel=IAEA – Nuclear Power Reactors in the World |Band=2 |Sammelwerk=Reference Data Series |Datum=2008 |Sprache=en |Hrsg=[[Internationale Atomenergie-Organisation]]|Ort=[[Wien]] |Seiten=28, 32}}</ref><ref>{{internetquelle |url=https://www.tvo.fi/en/index/production/plantunits/ol1andol2/structureandtechnicaldata.html |titel=OL1 & OL2 - Structure and technical data |abruf=2023-04-15 |hrsg=Teollisuuden Voima Oyj |datum=2023 |sprache=en}}</ref>


== Das römische Köln ==
=== Sicherheit ===
Im Oktober 2012 wurden Ergebnisse aus einem [[Sicherheit von Kernkraftwerken#Stresstest für Kernkraftwerke|Stresstest]] veröffentlicht, den die EU nach der [[Nuklearkatastrophe von Fukushima]] durchführen ließ.<ref>''Technical summary on the implementation of comprehensive risk and safety assessments of nuclear power plants in the European Union '', Korrigendum vom 22. August 2013 zum Bericht vom 4. Oktober 2012, veröffentlicht auf
{{Siehe auch|Colonia Claudia Ara Agrippinensium}}
{{CELEX|52012SC0287R(01)|europa.eu|sprache=EN|format=PDF}}, abgerufen am 25. Oktober 2018</ref> Zu den besonders kritisierten Kernkraftwerken zählte dabei neben dem [[Kernkraftwerk Forsmark]] in Schweden das Kernkraftwerk Olkiluoto. Demnach bliebe z.&nbsp;B. den Bedienungsmannschaften in diesen Kraftwerken weniger als eine Stunde Zeit, um eine unterbrochene Stromversorgung zur Aufrechterhaltung der zwingend notwendigen Reaktorkühlung zur Abführung der [[Nachzerfallswärme]] wiederherzustellen. Andernfalls droht eine [[Kernschmelze]].<ref>{{internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/stresstest-fuer-atomkraftwerke-schlechte-noten-fuer-europas-meiler-1.1484339 |titel=AKW-Stresstest. Schlechte Noten für Europas Meiler |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-10-01 |abruf=2012-10-05 |sprache=de}}</ref><ref>{{internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/akwstresstest108.html |titel=AKW-Stresstest der EU in der Analyse. Die Mär von den sicheren deutschen Reaktoren |werk=[[Tagesschau.de]] |darum=2012-10-02 |abruf=2012-10-05 |sprache=de}</ref>
Um 55 v. Chr. hatte [[Julius Caesar|Caesar]] als [[Statthalter]] [[Gallien]]s die Gebiete bis zum Rhein erobert. Ein Aufstand der [[Eburonen]] im Jahr 54 v. Chr. wurde ein Jahr später niedergeschlagen und der Stamm, der linksrheinisch zwischen [[Maas]], Rhein und den [[Ardennen]] lebte, ausgerottet. Während der Kämpfe traf Caesar auf den rechtsrheinisch siedelnden germanischen Stamm der [[Ubier]], aus dem ihm einige Krieger als Kundschafter dienten. Von Caesar als „kultivierter als andere Germanen“ gelobt, wurden sie von ihren rechtsrheinischen Nachbarstämmen aufgrund ihrer Römerfreundlichkeit bekämpft und zogen sich schließlich auf die nun weitgehend unbewohnten Gebiete westlich des Rheins zurück. [[Tacitus]] berichtet, dass die Ubier sich bald darauf dem [[Marcus Vipsanius Agrippa|Agrippa]] und somit dem römischen Reich unterwarfen. Andere Berichte sprechen von einem Bündnisvertrag, den die Ubier mit den Römern schlossen, in dem ihnen umfangreiche linksrheinische Gebiete übertragen wurden. In beiden Überlieferungen wird kein genaues Datum angegeben.


Am 10. Dezember 2020 kam es zu einer Notabschaltung des Reaktors von Block 2, nachdem eine erhöhte Strahlung gemessen worden war. Der Betreiber des Kernkraftwerks führte die [[Störfall|Störung]] auf einen Defekt in der Aufbereitungsanlage des Kühlwassers zurück. Die finnische Strahlenschutzbehörde [[Säteilyturvakeskus|STUK]] wertete die Situation als ernste Störung, auch wenn zu keinem Zeitpunkt Beschäftigte oder die Bevölkerung gefährdet waren.<ref>''[https://www.bfs.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BfS/DE/2020/018.html Störung im finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto 2 – Keine Radioaktivität ausgetreten.]'' Pressemitteilung des deutschen [[Bundesamt für Strahlenschutz|Bundesamts für Strahlenschutz]] vom 10. Dezember 2020.</ref><ref>''[https://yle.fi/uutiset/3-11690281 Yle seuraa: Olkiluodon voimalassa harvinainen häiriötilanne – TVO:lla aavistus ongelman syystä, työntekijät eivät olleet vaarassa, katso tallenne tiedotustilaisuudesta.]'' (Etwa: „Yle berichtet: Eine seltene Störung im Kraftwerk Olkiluoto – TVO hat eine Vorstellung von der Ursache des Problems, die Mitarbeiter waren nicht in Gefahr, siehe Aufzeichnung der Pressekonferenz.“) Bericht von [[Yleisradio]] vom 10. Dezember 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.</ref><ref>''[https://www.stuk.fi/-/olkiluodon-hairiotilanne-laitos-on-vakaassa-tilassa Olkiluodon häiriötilanne – laitos on vakaassa tilassa.]'' (Etwa: „Störung in Olkiluoto – die Anlage befindet sich in einem stabilen Zustand.“) Bericht der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK vom 12. Dezember 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.</ref>
[[Datei:Roman Cologne, reconstruction.JPG|mini|links|COLONIA CLAUDIA ARA AGRIPPINENSIUM – das römische Köln, Idealbild der spätantiken Stadt, Römisch-Germanisches Museum, Köln]]


== Block 3 – Europäischer Druckwasserreaktor (EPR) ==
Als Gründungsjahr für das [[Colonia Claudia Ara Agrippinensium#Oppidum Ubiorum, Ara Ubiorum und Apud Aram Ubiorum|Oppidum Ubiorum]], der ersten städtischen Siedlung auf dem Boden des späteren Köln, wird meist das Jahr 38 v. Chr. genannt. Tatsache ist, dass Agrippa zweimal in dieser Zeit an den Rhein reiste: in den Jahren 40–38 v. Chr. und um 20/19 v. Chr., so dass mit Sicherheit nur behauptet werden kann, dass die Hauptstadt der Ubier spätestens 19 v. Chr. gegründet wurde. Die Stadtsiedlung lag günstig am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege. Sie wurde schon von den Ubiern befestigt, aber auch den Römern diente sie bald als [[Römisches Militärlager|Garnisonsstandort]] und religiöses Zentrum. Ähnlich wie in [[Lyon]] für Gallien wurde auch hier ein Altarbau für die Schutzgöttin Roms errichtet, nach dem die Stadt auch ''[[Ara Ubiorum]]'' genannt wurde. Dieser Altar konnte noch nicht lokalisiert werden. Erstmals erwähnt wird er im Zusammenhang mit der [[Varus-Schlacht]] 9. n. Chr. bei Tacitus.<ref>Tac. ann. 1. 57,2; erläutert bei: Rosen/Wirtler (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Band I. Köln 1999, S. 1 f.</ref>
=== Allgemeines ===
Der in den Jahren 2005<ref name="IAEA"/> bis 2022 gebaute Block 3 beinhaltet einen [[Druckwasserreaktor]] vom Typ [[EPR (Kernkraftwerk)|EPR]] mit einer Leistung von 1600&nbsp;MW. Der Reaktor erreichte am 21. Dezember 2021 das erste Mal die nukleare Kritikalität<ref name=TVO20211221>{{Internetquelle |autor=TVO |url=https://www.tvo.fi/en/index/news/pressreleasesstockexchangereleases/2021/theolkiluoto3eprplantunitstartedup.html |titel=The Olkiluoto 3 EPR plant unit started up |hrsg=TVO |datum=2021-12-21 |sprache=en |abruf=2021-12-21}}</ref> und nahm am 15. April 2023 den kommerziellen Betrieb auf.<ref name=TVO-OL3 /> Der durch die 241 Brennstäbe in Verbindung mit 89 Steuerstäben im Reaktor erzeugte Dampf wird auf eine Hochdruckturbine und drei nachgeschalltete Niederdruckturbinen geleitet. Mit 32 Tonnen Brennstoff sollen pro Jahr um die 13 TWh Strom erzeugt werden. Dies geschieht bei einer [[Thermische Leistung|termischen Leistung]] von 4300 [[Watt (Einheit)|MW]] und ergibt einen Wirkungsgrad von circa 37 %. Die [[Kühlung]] erfolgt mit Meerwasser.<ref>{{internetquelle |url=https://www.tvo.fi/en/index/production/plantunits/ol3/structureandtechnicaldata.html |titel=OL3 - Structure and technical data |abruf=2023-04-15 |hrsg=Teollisuuden Voima Oyj |datum=2023 |sprache=en}}</ref><ref>{{Literatur |Online=https://www.tvo.fi/material/collections/20220829170514/7bsbM2t3x/ydinvoimalayks_OL3_ENG.pdf |Titel=Nuclear Power Plant Unit Olkiluoto 3 |Hrsg=Teollisuuden Voima Oyj |Datum=2010-12 |Verlag=Eura Print Oy |Ort= EURA}}</ref>


=== Projektgeschichte ===
[[Datei:Modell Praetorium, Cologne.JPG|mini|links|Modell des [[Praetorium]]s (Sitz der römischen Kaiser), Ansicht von Osten/vom Rhein her]]
[[Datei:OL3.jpg|miniatur|rechts|Baustelle Block 3, 2009]]
[[Datei:Überblick Prätorium Archäologische Zone.JPG|mini|Originalreste des Praetoriums: zugänglich über die „archäologische Zone/jüdisches Museum“ unter dem Rathaus]]
[[Datei:Olkiluodon vierailukeskus.jpg|miniatur|rechts|Das Infozentrum des Kernkraftwerks]]
2003 begann die Ausschreibung für den Bau eines dritten Reaktorblocks. Daran beteiligten sich unter anderem der französische Konzern [[Areva]] und auch das russische Unternehmen [[Atomstroiexport]]. Atomstroiexport legte Pläne für einen [[WWER#WWER-1000|WWER-1000/466]] in Form eines AES-91 mit erweiterter Sicherheitseinrichtung für etwa 800 bis 900 Millionen US-Dollar vor. Die französische Areva bot einen Reaktor vom Typ EPR an. Ende 2003 wurde der Auftrag für Block&nbsp;3 dann an Areva vergeben.<ref>{{Webarchiv | url=https://www.atomstroyexport.ru/eng/news_6.htm | wayback=20071009132216 | text=AtomStroyExport News Company TVO, that held the bid on construction of the NPP fifth power unit in Finland}}</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.world-nuclear.org/info/inf45.html |wayback=20110819062237 |text=WNA Nuclear Power in Russia |archiv-bot=2022-11-26 05:43:42 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.atomstroyexport.ru/eng/news_3.htm | wayback=20071009132333 | text=31 July 2002}}</ref>
Offizieller Baubeginn für Block 3 in Olkiluoto war der 12. August 2005.<ref name="IAEA"/> Die Firma Areva NP (heute [[Framatome]]) erstellte dabei den [[Kernreaktor]] und [[Siemens]] errichtete den [[Kraftwerk#Technische_Verfahren|konventioneller Kraftwerksteil]]. Zum Zeitpunkt des Baubeginns handelte es sich um den ersten Reaktor des Typs EPR. Als Kaufpreis wurden ursprünglich etwa 3 Milliarden [[Euro]] für eine "[[schlüsselfertig]]es" Kraftwerk vereinbart und damit einige wesentliche Herstellungsrisiken auf die ausführenden Firmen verlagert.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tvo.fi/www/page/2305/ | wayback=20080513154155 | text=OL3 Project}}</ref> Die Fertigstellung wurde für 2009 vereinbart.<ref name=mrdgrab>{{internetquelle |url=https://taz.de/Kosten-fuer-AKW-in-Finnland-verdreifacht/!5076990 |titel=Das Milliardengrab |werk=[[taz]] |titelerg=Kosten für AKW in Finnland verdreifacht |datum=2012-12-19 |autor=Reinhard Wolff |abruf=2023-04-11 |sprache=de}}</ref>


==== Kostenentwicklung ====
Als Rom um 17 n. Chr. seine Pläne aufgab, auch das östlich des Rheins liegende Germanien zu erobern, konsolidierte sich die Ubiersiedlung im römischen Grenzgebiet. Bereits im Jahr 15 oder 16 n. Chr. wurde hier [[Agrippina die Jüngere]], die spätere Gattin des römischen [[Kaiser]]s [[Claudius]] und Mutter des [[Nero]], geboren. Durch ihren Einfluss erhielt das ''Oppidum Ubiorum'' den Status einer römischen [[Colonia (Rom)|Kolonie]] und hieß fortan ''[[Colonia Claudia Ara Agrippinensium]]'' oder kurz ''CCAA''. Der Name der Stadt enthielt sowohl den Namen Agrippinas beziehungsweise den ihres Vaters als auch den des Kaisers Claudius, das ''Ara'' bezieht sich auf den römischen Altar in der Stadt. Von den etwa 150 römischen ''Coloniae'' ist es allein Köln, das seinen heutigen Namen von dieser Bezeichnung für das höchste römische [[Stadtrecht]] herleitet. Die Stadtrechte wurden offiziell am 8. Juli des Jahres 50 n. Chr. verliehen.
Bereits im Jahr 2008 wurden die erste Kostensteigerung bekannt und der Herstellungspreis der Anlage wurde auf 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Wobei schon damals deutsche Kraftwerksbetreiber die Kosten von vergleichbaren Anlagen mit circa 6 Milliarden Euro umrissen.<ref>{{internetquelle |url=http://www.verivox.de/nachrichten/epr-atomstrom-kommt-teurer-als-gedacht-38430.aspx |titel=EPR-Atomstrom kommt teurer als gedacht |datum=2008-12-03|hrsg=[[Verivox]] |abruf=2009-07-09 |sprache=de}}</ref> 2009 erfolgte die Korrektur der Schätzung für Block 3 auf 5,47 Millionen Euro.<ref>{{internetquelle|url=http://bazonline.ch/wissen/technik/Der-AKWPrototyp-verbrennt-Milliarden/story/12884182|titel=Der AKW-Prototyp verbrennt Milliarden|hrsg=[[Basler Zeitung]]|abruf=2009-12-10|autor=Pascal Schwendener|datum=2009-12-05 |sprache=de}}</ref> Zwei Jahre später kletterten die Prognosen auf 6,6 Milliarden Euro<ref name=lesecho2011 />; Und nach immer neu publik werdenden Verzögerungen wurde 2012 in der Zeitung [[Die Tageszeitung|taz]] die Prognose des Betreibers in Höhe von 8,5 Milliarden Euro rezipiert.<ref name=mrdgrab /> Mit dem Ende des Geschäftsjahres 2014 tätigte der Hersteller Areva [[Abschreibung]]en in Höhe von 720 Millionen Euro für das Projekt und verbuchte für 2014 einen Verlust in Höhe von 4,834 Mrd. Euro<ref>{{internetquelle |url=http://areva.com/scripts/news/publigen/content/templates/Show.asp?P=10470&L=EN |titel=2014 Annual Results |datum=2015-03-04 |abruf=2015 |sprache=en |hrsg=Areva NP}}</ref> und im April 2015 schrieb die Zeitung [[Die Welt]], dass die Baukosten nun auf circa 9 Milliarden [[Euro]] geschätzt würden.<ref>{{Internetquelle |autor= Gesche Wüpper |url= https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article140166051/Der-tiefe-Sturz-der-franzoesischen-Nuklear-Legende.html |titel=Der tiefe Sturz der französischen Nuklear-Legende |datum= 2015-04-28 |werk= Die Welt |abruf= 2015-06-04 |sprache=de}}</ref> Parallel kamen die ersten Forderungen nach [[Schadensersatz]] für die nicht produzierbare Energie auf und im Mai 2016 berichtete der öffentlich-rechtliche finnische Nachrichtenkanal [[Yleisradio|YLE]], dass die Verhandlungen zwischen dem Betreiber Teollisuuden Voima Oyj und dem Herstellerkonsortium über einen Vergleich der Teilung der Mehrkosten ergebnislos abgebrochen wurden. Daraufhin verklakte TVO den Areva Konzern auf 2,6 Milliarden € Schadensersatz für Schäden aus der verspäteten Fertigstellung. Areva wiederrum verklagte TVO auf die Beteiligung von 3,4 Milliarden Euro an den Mehrkosten.<ref>{{internetquelle |url=https://svenska.yle.fi/artikel/2016/05/26/reuters-forhandlingar-mellan-tvo-och-areva-avbrutna |abruf=2016-12-16 |hrsg=[[Yleisradio]]|sprache=sv |datum=2016-05-26 |autor=Stina Sirén|titel=reuters forhandlingar mellan tvo och areva avbrutna}}</ref> Im März 2018 einigte sich der Betreiber TVO mit Areva und Siemens auf einen Schadensersatz wegen der Verspätung. Nach Auskunft von TVO bezahlen Areva und Siemens insgesamt 450 Millionen Euro. Die Entschädigung sollte sich um weitere 400 Millionen Euro erhöhen, wenn das Projekt nicht bis Ende 2019 fertiggestellt werden würde.<ref>{{internetquelle |url=https://yle.fi/uutiset/3-10111810 |titel=Teollisuuden Voima ja Areva sopuun Olkiluoto 3:n myöhästymisestä – TVO:lle satoja miljoonia euroja korvauksia |sprache=fi |hrsg=[[Yleisradio]] |datum=2018-03-11 | autor=Varpu Kiviranta |abruf=2018-03-11 }}</ref>


Als der Reaktor am 18.02.2022 schließlich seinen regulären Betrieb aufnahm, waren die Baukosten auf das nahezu Vierfache der ursprüngliche geplanten Kosten gestiegen und betrugen circa 11 Milliarden Euro.<ref>{{internetquelle |url=https://taz.de/Finnischer-Reaktor-geht-ans-Netz/!5829751/ |titel=Grüner Segen für neue Atomkraft |werk=[[taz]] |titelerg=Finnischer Reaktor geht ans Netz |datum=2022-02-04|autor=Reinhard Wolff |abruf=2023-04-13 |sprache=de}}</ref>
[[Datei:koeln roemerturm 031204.jpg|mini|[[Römerturm (Köln)|Römerturm]]: Einer der Türme der römischen Stadtmauer (zwischen ''St.-Apern-Straße'' und ''Am Römerturm'')]]
[[Datei:Roman Empire Trajan 117AD.png|mini|links|Das römische Reich in seiner größten Ausdehnung beim Tod Kaiser [[Trajan]]s (117 n. Chr.)]]
Mit dem Bau der im Durchschnitt 2,5 Meter starken und 8 Meter hohen Stadtmauer aus Stein mit neun Toren und 19 Rundtürmen, von denen [[Römerturm Köln|einer]] aus dem 3. Jahrhundert bestens erhalten ist, wurde auf der Ostseite schon Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. begonnen; die Arbeiten an der Befestigung wurden vermutlich erst im 3. Jahrhundert abgeschlossen. Im Jahr 68, dem Todesjahr Neros und der damit verbundenen Staatskrise in Rom, belagerten die [[Bataver]] und mit ihnen verbündete Stämme die Stadt und erreichten zunächst die Aufgabe der Bevölkerung. Die geforderte Niederlegung der Befestigung lehnten die Agrippinenser jedoch ab und begaben sich bald wieder unter den Schutz der Römer.


Vor dem Hintergrund das ein wesentlicher Teil der Kostensteigerungen zu Lasten des Herstellerkonsortiums unter der Führung von Areva NP (Framatome) geht und dieser weitestgehend in französischem Staatsbesitz ist, beschäftigt sich seit 2011 auch der Haushaltsausschuss der [[Nationalversammlung (Frankreich)|Französischen Nationalversammlung]] (Assemblée nationale) mittels eines gesondert eingesetzten [[Untersuchungsausschuss]]es mit den massiven Kostenüberschreitungen.<ref name=lesecho2011>{{internetquelle |werk=[[Les Échos]] |datum=2011-10-13 |abruf=2017 |url=http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/energie-environnement/actu/0201690891694-la-facture-de-l-epr-finlandais-d-areva-derape-encore-232786.php |titel=La facture de l'EPR finlandais d'Areva dérape encore |sprache=fr|offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111014203927/http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/energie-environnement/actu/0201690891694-la-facture-de-l-epr-finlandais-d-areva-derape-encore-232786.php |archiv-datum=2011-10-14}}</ref>
Als ab 81 n. Chr. der Militärbezirk rund um Köln zur römischen [[Römische Provinz|Provinz]] Niedergermanien ([[latein]]isch [[Germania inferior]]) erhoben wurde, erhielt das an der [[Römische Rheintalstraße|römischen Rheintalstraße]] gelegene CCAA im Jahr 89 den Status einer Provinzhauptstadt. Um diese Zeit wurde die Wasserversorgung der Stadt durch einen der längsten [[Aquädukt]]e des römischen Reiches, die [[Eifelwasserleitung]], verbessert.


==== Zeitlicher Rahmen ====
Die Herrschaft [[Trajan]]s ab dem Jahr 98 kennzeichnet den Beginn einer Blütezeit für das ganze römische Reich; auch in der CCAA führte eine 150 Jahre andauernden Periode des Friedens zu einem Aufschwung von Wirtschaft und Bauwesen. So entstand um 180 ein neues [[Prätorium]] für die Provinzverwaltung. Die Reste der Grundmauern wurden im Jahr 1953 beim Bau des ''Spanischen Baus'' des heutigen Rathauses freigelegt. Manufakturarbeiten aus Köln, vor allem Glas und Keramik, wurden ins gesamte römische Reich und darüber hinaus geliefert.
Im Verlauf der Projektumsetzung war der Bau wiederkehrend mit Problemen und Fehlern verknüpft, die zu kontinuierlichen Verzögerungen führten. So kam es bereits im ersten Baujahr zu erheblichen Verzögerungen als z.&nbsp;B. beim Herstellen der ersten [[Fundament]]e nicht den [[Spezifikation]]en entsprechender [[Beton]] verarbeitet wurde. In der Folge musste der Hersteller zusätzliche Nachweise erbringen, um die vorgegebene Festigkeit zu bestätigen.<ref>{{internetquelle |hrsg=Teollisuuden Voima Oyj (Betreibergesellschaft) |titel=Concreting continues at the Olkiluoto 3 construction site |werk=Pressemitteilung |datum=2006-03-16 |abruf=2007-01-01 |url=https://www.tvo.fi/news/1354 |sprache=en |offline=2023-04-11}}</ref><ref>{{internetquelle |titelerg=Investigation Report 1/06 |hrsg= [[Säteilyturvakeskus|STUK]] |datum=2006-07-10 |url=https://www.stuk.fi/documents/88234/148256/investigation_report.pdf/29551dcb-928d-434b-bd95-807f808179ae |titel=Management of Safety Requirements in Subcontracting during the Olkiluoto 3 Nuclear Power Plant Construction Phase |abruf=2010-01-01}}</ref> Entsprechend prognostizierte die Betreiberfirma bereits Ende 2006 eine Betriebsaufnahme frühestens 2011 und korrigierte dieses Ziel zwei Jahre später auf 2012.<ref>{{internetquelle |url=http://de.news.yahoo.com/1/20081017/tpl-arbeiten-an-europischem-druckwasserr-e8de175_1.html|titel=Arbeiten an Europäischem Druckwasserreaktor verzögern sich weiter|hrsg=Yahoo!|abruf=2008-10-18|datum=2008-10-17| archiv-url=http://www.webcitation.org/5beqiNLhS|archiv-datum=2008-10-18 |sprache=de}}</ref><ref name="spiegel-654629">{{Internetquelle| url=http://www.spiegel.de/spiegel/a-654629.html | titel=Kernkraft: Die Atom-Schlamperei – Wissenschaft |autor=Dinah Deckstein, Frank Dohmen und Cordula Meyer | werk=[[Spiegel Online]] |datum=2009-10-12 |zugriff=2018-06-09}}</ref> Im Juni 2010 wurde für die [[Netz-Synchronisierung eines Synchrongenerators|Netzsynchronisation]] das Jahr 2013 angestrebt<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tvo.fi/www/page/3439/ | wayback=20100614194357 | text=Pressemitteilung TVO vom 7. Juni 2010}}, abgerufen am 7. Juni 2010.</ref> und musste nach neuen Problemen im Oktober 2011 auf 2014 verschoben werden.<ref>{{Literatur|Hrsg=Teollisuuden Voima Oyj |Datum=2011-10-11 |Online=https://web.archive.org/web/20150224182427/https://www.bourse.lu/download/dl?v=ADyMFy5zxNFitbuuk6wDBsI9D4B6+f6iUxR7Wz9hdcSTbxY5mIAF2nROzh9Rdnvq4czu1C8IQDA%2FlNWHE5u%2FLZEfcVI6xYs8U9Z0AC51w1A6Si8bKnIB6LTOhzHwPLLfkYJVI0TqqFHwUdOVDNX6JxCREmUinJiXKZaXk7aTpKZNJwRycGfF7Cr1Fv0mSp44 |Titel=Regular operation of Olkiluoto 3 nuclear power plant unit may be postponed further |Sprache=en}}</ref> Im Juli 2012 gab die Betreiberfirma bekannt, dass auch 2014 nicht mit einer Fertigstellung gerechnet werden kann, wobei man zunächst darauf verzichtete einen neuen Termin zu nennen.<ref>{{Webarchiv|url=http://relevant.at/wirtschaft/energie/654270/olkiluoto-3-weiter-langen-bank.story |wayback=20131203004558 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2022-11-26 05:43:42 InternetArchiveBot }} Zugangsdatum 24. Juli 2012</ref> Dieses Muster setzte sich fort, als Areva im Dezember 2012 einen Inbetriebnahmetermin für 2015 und Anfang 2023 die Fertigstellung für 2016 in Aussicht stellte.<ref name=mrdgrab /><ref>{{Internetquelle|titel=Verzögerungen sorgen bei Siemens für neuen Ärger|url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/7767756.html |datum=2013-02-11|zugriff=2013-11-28}}</ref> Anfang 2014 ließ der Areva-Konzern einen Termin verstreichen, an dem die neue Fertigstellungsprognose veröffentlicht werden sollte,<ref>{{cite web|url=http://www.solidbau.at/home/artikel/Atomkraftwerke/Finnisches_AKW_Olkiluoto_3_nicht_vor_2017_fertig/aid/22035?analytics_from=thema_single|title=Finnisches AKW Olkiluoto 3 nicht vor 2017 fertig|publisher=solidbau.at|accessdate=2014-01-06|date=2014-01-04|archiveurl=https://web.archive.org/web/20140106144959/http://www.solidbau.at/home/artikel/Atomkraftwerke/Finnisches_AKW_Olkiluoto_3_nicht_vor_2017_fertig/aid/22035?analytics_from=thema_single|archivedate=2014-01-06|offline=yes|archivebot=2022-11-26 05:43:42 InternetArchiveBot}}</ref> und gab im September 2014 bekannt, dass nun 2018 das Ziel sei.<ref>{{internetquelle |url=http://www.helsinkitimes.fi/finland/finland-news/domestic/11836-olkiluoto-3-to-be-ready-in-2018.html |sprache=en |titel=Olkiluoto 3 to be ready in 2018 |werk=[[Helsinki Times]] |datum=2014-09-02 |abruf=2014-09-02}}</ref> Im Juni 2017 wurden schließlich erste [[Kalttest]]s durchgeführt und es sollten im Herbst 2017 die ersten [[Warmtest]]s folgen. Man hoffte auf die Erteilung der Betriebsbewilligung für Anfang 2018.<ref>{{internetquelle |hrsg=nuklearforum.ch |url=http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/finnland-beginn-der-kalttests-bei-olkiluoto-3 |titel=Finnland: Beginn der Kalttests bei Olkiluoto-3 |datum=2017-06-14 |sprache=de |abruf=2018}}</ref> Im Oktober 2017 erreichten die Verzögerungen den [[Meilenstein]] von 10 Jahren<ref>{{internetquelle |url=http://www.power-technology.com/news/newscommissioning-of-finlands-olkiluoto-3-nuclear-reactor-delayed-until-may-2019-5944975 |titel=Commissioning of Finland’s Olkiluoto 3 nuclear reactor delayed until May 2019 |werk=[[Power-Technology]] |datum=2017-10-10 |abruf=2017-10-10 |sprache=en}}</ref> und im November 2018 wurde die Inbetriebnahme auf Januar 2020 verschoben.<ref>{{internetquelle |url=https://yle.fi/uutiset/osasto/news/long-delayed_olkiluoto_3_nuclear_reactor_to_go_online_in_january_2020/10532547 |titel=long delayed olkiluoto 3 nuclear reactor to go online in january |datum=2018-11-29 |abruf=2023-04-15 |sprache=en |hrsg=[[Yleisradio]]}}</ref>
Am 7. März 2019 erhielt der Reaktorblock schließlich seine [[Betriebserlaubnis#Technische Anlagen|Betriebsgenehmigung]] von der [[Finnische Regierung|finnischen Regierung]]. Nach Stand vom März 2019 sollte im Juni mit dem Laden des ersten [[Kernbrennstoff]]s begonnen und im Oktober die erste Netzsynchronisation erfolgen. Ab Anfang 2020 war der kommerzielle Leistungsbetrieb und die Übergabe der Anlage geplant.<ref>{{Internetquelle |url=http://world-nuclear-news.org/Articles/Finnish-EPR-granted-operating-licence |titel=Finnish EPR receives operating licence – World Nuclear News |abruf=2019-03-12 |sprache=en}}</ref> Nach Problemen wurde aber auch am 10. April 2019 das Laden des Brennstoffs auf frühestens Ende August 2019 und später auf 2020 verschoben - mit dem Beginn des regulären Betriebes im Juli 2020.<ref>{{internetquelle |url=https://www.nucnet.org/all-the-news/2019/04/10/finland-s-tvo-announces-further-delay-to-olkiluoto-3-epr-project |titel=Finland’s TVO Announces Further Delay To Olkiluoto-3 EPR Project |autor=David Dalton |datum=2019-04-10 |abruf=2023-04-10 |sprache=en |werk=Nucnet}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kaleva.fi/uutiset/talous/olkiluoto-3n-kayttoonotto-myohastyy-jalleen-puolella-vuodella/823688/ |titel=Olkiluoto 3:n käyttöönotto myöhästyy jälleen puolella vuodella |abruf=2019-10-17 |sprache=fi}}</ref> Wegen anhaltender Probleme folgten zwei weitere Verschiebungen der Beladung, zuerst im Dezember 2019 auf den Sommer 2020 mit einer avisierten Netzsynchronisation im November des selben Jahres,<ref>{{Internetquelle |url=https://yle.fi/uutiset/osasto/news/olkiluoto_3_nuke_delayed_yet_again_now_12_years_behind_schedule/11128489 |titel=Olkiluoto 3 reactor delayed yet again, now 12 years behind schedule |abruf=2019-12-31 |sprache=en}}</ref> und im August 2020 auf März 2021 mit einer Netzsynchronisation im Oktober 2021. Als Grund wurden sowohl Probleme mit Tests und Ersatzteilen als auch die Covid-19-Pandemie genannt. Die kommerzielle Stromerzeugung wurde für Februar 2022 erwartet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Further-delay-in-commissioning-of-Finnish-EPR |titel=Further delay in commissioning of Finnish EPR |abruf=2020-09-01 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tvo.fi/en/index/news/pressreleasesstockexchangereleases/2020/ol3eprregularproductionofelectricitystartsinfebruary2022.html |titel=OL3 EPR regular production of electricity starts in February 2022 |abruf=2020-09-09 |sprache=en}}</ref>
Am 26. März 2021 erteilte die finnische Nuklearaufsicht STUK tatsächlich die Genehmigung zur Beladung mit Brennstoff und das Kraftwerk galt formal als fertiggestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tvo.fi/en/index/news/pressreleasesstockexchangereleases/2021/theradiationandnuclearsafetyauthorityhasgivenafuelloadingpermitfortheol3plantunit.html |titel=STUK: The third nuclear reactor of Olkiluoto received the fuel loading permit |abruf=26.03.2021 |sprache=en}}</ref> Jedoch verzögerten Nachbesserungen an einer Turbine die Inbetriebnahme im August 2021 erneut<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/business/energy/finlands-olkiluoto-3-nuclear-reactor-faces-another-delay-2021-08-23/|titel=Finland's Olkiluoto 3 nuclear reactor faces another delay|werk=Reuters |hrsg=reuters.com |datum=2021-08-23 |abruf=2021-08-23|sprache=en}}</ref> und es dauerte bis zum 16. Dezember 2021, das die Aufsichtsbehörde STUK den Beginn der Kernreaktion im Probebetrieb durch einen progressiven Aufstieg der Leistung von 5 % auf 30 % und später auf 60 % genehmigte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stuk.fi/web/en/-/stuk-has-granted-permission-to-start-the-ol3-reactor |titel=STUK has granted permission to start the OL3 reactor |abruf=16.12.2021 |sprache=en}}</ref> Zu Beginn des Probebetriebes kam es zu zwei Reaktorabschaltungen, am 14. Januar 2022 und am 29. Januar 2022, und am 12. März 2022 erfolgte schließlich die erste Netzsynchronisation.<ref>{{Internetquelle |url=https://world-nuclear-news.org/Articles/Finnish-EPR-starts-supplying-electricity |titel= Finnish EPR starts supplying electricity |autor= |hrsg= |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-03-14 |abruf=2022-03-15}}</ref> Im Juni 2022 wurden Problemen mit Fremdmaterial in einer der Turbinen des Reaktors festgestellt, die bis Ende Juli 2022 repariert wurden. Eine Verzögerung des Testbetriebes wurde bis in den Dezember 2022 avisiert.<ref name="WNS">{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Olkiluoto-3-test-production-to-continue-until-Dece |titel=Olkiluoto 3 test production to continue until December : New Nuclear - World Nuclear News |autor= |hrsg= |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-06-16 |abruf=2022-07-17}}</ref> Am Montag dem 22. August 2022 fiel die Leistung während aufgrund eines Turbinenausfalls auf Null und am darauf folgenden Sonntag kündigte der Betreiber TVO an, dass der Probebetrieb mit einer Leistung von 60 % fortgesetzt werde.<ref>{{Internetquelle |url=https://yle.fi/news/3-12599009 |titel= Olkiluoto 3 output drops to zero due to turbine failure |autor= |hrsg= |werk=yle-news |datum=2022-08-29 |abruf=2022-09-18}}</ref> Am 18. Oktober 2022 stellte der Betreiber Schäden in den [[Speisewasserpumpe]]n des Blocks fest, was den Übergang in den [[Regelbetrieb (Verfahrenstechnik)|Regelbetrieb]] vorläufig auf den 8. März 2023 verschieben sollte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Finnish-EPR-set-to-resume-test-operation |titel=Finnish EPR set to resume test operation : New Nuclear - World Nuclear News |autor= |hrsg= |werk=world-nuclear-news.org |datum=2022-12-22|abruf=2022-12-22}}</ref> Nach weiteren Verzögerungen der Ausbesserungsarbeiten wurde Anfang März 2023 berichtet, dass der Testbetrieb am 15. März wiederaufgenommen wurde und der Regelbetrieb nunmehr für den 17. April 2023 geplant sei.<ref>{{Literatur |Titel=Finland's OL3 nuclear power plant again delays restart |Sammelwerk=Reuters |Datum=2023-03-01 |Online=https://www.reuters.com/article/finland-energy-nuclearpower-idUSL8N35917A |Abruf=2023-03-03}}</ref> 14 Jahre nach der geplanten Fertigstellung - am 15. April um 1:00 Uhr [[UTC+2]] - ging der Reaktor schließlich in den regulären Betrieb.<ref name=TVO-OL3 />


==== Beihilfeverfahren ====
[[Datei:Postumus.jpeg|mini|[[Postumus]]]]
Im Jahr 2004 leitete die [[Europäische Kommission]] (angestoßen von [[Greenpeace]]) eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die Bürgschaft Frankreichs für das von einem Bankenkonsortium gewährte Darlehen von 570 Millionen Euro an den Stromerzeuger TVO (Teollisuuden Voima Oy) mit den [[Beihilfe (EU)|Beihilfevorschriften des EG-Vertrags]] vereinbar ist. Die EU-Kommission untersuchte dabei auch, ob die Bürgschaft für das vom Areva/Siemens-Konsortium unterbreitete Angebot Einsparungen für TVO ermöglicht hat, so dass Areva/Siemens den Zuschlag für den Bau des neuen Kernkraftwerks erhielt. Der Fall wurde im September 2007 abgeschlossen, nachdem die Untersuchung zu dem Schluss kam, dass TVO die 570 Millionen Euro auch auf dem privaten Kapitalmarkt hätte aufbringen können. Ein [[Wettbewerbsvorteil]] sei durch die subventionierten Kredite nicht entstanden, weil solche auch in gleicher Weise bei den Angeboten der Wettbewerber von Areva/Siemens enthalten waren. Auch zu allen anderen Vorwürfen wurde kein Beweis gefunden.<ref>[https://www.taiwannews.com.tw/en/news/529112 EU Drops Finnish Nuclear Plant Probe] (26. September 2007)</ref>
In den Jahren 259/60 schlug sich der Militärbefehlshaber [[Postumus]] nach einem Streit mit [[Saloninus]], dem Sohn des Kaisers [[Gallienus]], auf die Seite von aufständischen Grenztruppen und wurde von ihnen zum Kaiser eines [[Imperium Galliarum]] ausgerufen. Postumus eroberte CCAA und tötete Saloninus – Köln wurde zur Hauptstadt des neuen Reiches, dem Gallien, zeitweise Spanien und vermutlich auch Britannien angehörten. Erst im Jahr 274 endete dieses „Sonderreich“, das für eine weitere Glanzzeit in CCAA steht, mit der Rückeroberung durch Kaiser [[Aurelian]]. Hochwertige Goldmünzen mit dem Bildnis des Postumus wurden zu dieser Zeit in den Münzstätten Kölns geprägt.<ref>Biegel: ''Geld aus Köln.'' S. 19 ff.</ref> Im Jahr der Rückeroberung wurde Köln jedoch zum ersten Mal von Germanen überfallen und verwüstet.


==== Finanzierung ====
Kaiser [[Konstantin der Große|Konstantin]] gebot daraufhin um 310 zum Schutz der Stadt den Bau des rechtsrheinischen ''Castellum Divitia'' ([[Kastell Deutz]]), das durch den Bau der ersten festen [[Römerbrücke (Köln)|Rheinbrücke]], einer Holzkonstruktion auf steinernen Strompfeilern, mit der Stadt verbunden wurde.
Die sechs Anteilseigner der TVO tragen 25 % der Kosten des Kernreaktors. Die Verteilung der Last der Mehrkosten sowie diverse Schadensersatzklagen sind Gegenstand laufender Gerichtsverfahren. Zur Projektfinanzierung dient neben einem [[Exportkredit]] der [[Französische Regierung|französischen Regierung]] auch ein Kredit eines Bankenkonsortiums, angeführt von der [[BayernLB]]. Dieser hat eine Höhe von 1,95 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 2,6 Prozent. Sowohl die BayernLB als auch die [[Bayerische Staatsregierung]] - mit 75 % größter [[Anteilseigner]] der BayernLB - wurden für diese verdeckte Förderung des Kernkraftprojektes kritisiert.<ref>{{internetquelle |url=https://www.fr.de/wirtschaft/atomfoerderung-stillen-funktioniert-11451987.html |titel=Wie die Atomförderung im Stillen funktioniert |werk=[[Frankfurter Rundschau]] |datum=2010-12-20 |abruf=2023-04-11 |sprache=de |autor=Michael Bergius}}</ref><ref>{{internetquelle |url=https://fw-landtag.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen-details/freie-waehler-kritisieren-staatsregierung-wegen-atom-kredits-der-bayernlb-fuer-finnisches-akw/ |titel=FREIE WÄHLER kritisieren Staatsregierung wegen Atom-Kredits der BayernLB für finnisches AKW |titelerg=Fahn: CSU und FDP missachten Steuerzahler in grober Weise |datum=2011-11-30 |abruf=2023-04-11 |sprache=de |autor=Dirk Oberjasper |hrsg=FREIE WÄHLER Landtagsfraktion (Bayern)}}</ref>


== Block 4 ==
Die Bevölkerungszahl Kölns wird für das dritte und vierte Jahrhundert auf rund 15.000 Menschen geschätzt; hinzu kamen noch etwa 5000 im Umland. Es herrschte eine Religions- und Kultusvielfalt; so wurden neben den ursprünglichen römischen Gottheiten auch Götter und Göttinnen aus der germanischen und aus anderen Religionen des römischen Reiches verehrt. 1882 wurde beispielsweise eine [[Isis]]-Figur in der Nordwand der [[St. Ursula (Köln)|Ursulakirche]] gefunden; im Römisch-Germanischen Museum befinden sich weitere Funde, z. B. für die meist in Dreizahl gezeigten Muttergöttinnen ([[Matronen]]). Recht verbreitet war in Köln auch der [[Mithras]]kult.
Am Standort Olkiluoto war ein vierter Block geplant, dessen Bau im Mai 2015 von Investor TVO abgesagt wurde. Als Grund hierfür wurden die starken Verzögerungen beim Bau von Olkiluoto 3 angeführt. Ein möglicher Bau in fernerer Zukunft wird hingegen nicht ausgeschlossen.<ref>[http://en.europeonline-magazine.eu/finnish-utility-drops-plans-to-build-reactor_391970.html ''Finnish utility drops plans to build reactor'']. In: ''[[Europe Online]]'', 13. Mai 2015. Abgerufen am 19. Mai 2015.</ref> Die Leistung des Reaktors sollte zwischen 1000&nbsp;MW und 1800&nbsp;MW liegen. In Frage kamen unter anderem ein EPR oder ein KERENA (bis März 2009 als SWR 1000 bezeichnet) von Areva, ein [[Advanced Boiling Water Reactor]] von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse Nuclear]], ein ESBWR von [[General Electric]], ein APWR von [[Mitsubishi]], ein koreanischer APR-1400 und ein russischer WWER-1200/491 ([[AES-2006]]). Ursprünglich war geplant, den Reaktor zwischen 2016 und 2018 in Betrieb zu nehmen, im Jahr 2012 wurde 2020 angestrebt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hpmartin.net/atomticker/finnland-startet-ausschreibung-fuer-olkiluoto-4--2012-03-26/ | wayback=20140726001739 | text=—}}</ref> Mitte 2014 beantragte der zukünftige Betreiber die Frist für eine Baugenehmigung in das Jahr 2020 zu verschieben. Der Betriebsbeginn war nun für die Mitte der 2020er Jahre geplant.<ref>{{Webarchiv|url=http://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFL6N0O62LS20140520 |wayback=20140726050312 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2022-11-26 05:43:42 InternetArchiveBot }} Reuters.com:Finland's TVO postpones next nuclear plant, 20. Mai 2014, abgerufen am 2. Juni 2014.</ref><ref>http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/olkiluoto-4-gesuch-zur-verlaengerung-des-grundsatzentscheids-eingereicht Nuklearforum.ch: Olkiluoto-4:Gesuch zur Verlängerung des Grundsatzentscheids eingereicht, 2. Juni 2014</ref> Die finnische Regierung lehnte im September 2014 die Fristverlängerung ab, da TVO nicht garantieren könne, dass der vierte Reaktor jemals fertiggestellt würde.<ref>http://yle.fi/uutiset/government_rejects_tvo_request_to_re-apply_for_nuclear_licence/7491990 Government rejects TVO request to re-apply for nuclear licence, YLE News 25. September 2014.</ref>
<div style="clear:both;"></div>


== Daten der Reaktorblöcke ==
Nach der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem und der damit verbundenen Zerstreuung ([[Jüdische Diaspora|Diaspora]]) der Juden finden sich Nachweise einer jüdischen Gemeinde in Köln. Kaiser Konstantin genehmigte im Jahr 321 die Ansiedlung einer jüdischen Gemeinde mit allen Freiheiten der römischen Bürger. Obwohl nur wenig über die Lage der Gemeinde in Köln bekannt ist – man vermutet die Ansiedlung in der Nähe der Marspforte innerhalb der Stadtmauer – ist die Kölner Gemeinde die älteste in Deutschland nachgewiesene (→ [[Jüdische Geschichte in Köln]]).
Im Kernkraftwerk Olkiluoto befinden sich drei [[Kraftwerksblock|Reaktorblöcke]]:


{| class="wikitable" style="width:100%;"
[[Datei:Köln st ursula 1499.jpg|mini|Mittelalterliche Darstellung des Martyriums der heiligen [[Ursula von Köln]]]]
|- class="hintergrundfarbe5"
Eine Christengemeinde ist ab Beginn des vierten Jahrhunderts in Köln nachgewiesen. Als erster bekannter Kölner Bischof gilt [[Maternus]] im Jahr 313; die erste schriftliche Bezeugung einer Kirche stammt aus dem Jahr 355, ihr Standort ist jedoch unbekannt. Ein Saalbau wurde auf dem nördlichen Friedhof errichtet, wo der späteren Legende nach eine Gruppe christlicher Mädchen den letzten Christenverfolgungen zum Opfer gefallen sein soll – hier liegen möglicherweise die Ursprünge des späteren Kults um „[[Ursula von Köln|Ursula und die 11000 Jungfrauen]]“.
!width="20%;" | Reaktorblock<ref name="IAEA">{{Webarchiv|url=http://pris.iaea.org/public/ |wayback=20120516095125 |text=Power Reactor Information System |archiv-bot=2022-11-26 05:43:42 InternetArchiveBot }} der [[Internationale Atomenergieorganisation|IAEA]]: [http://www.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/CountryDetails.aspx?current=FI „Finland, Republic of: Nuclear Power Reactors“] (englisch)</ref>

!width="16%;" | Reaktortyp
Seit dem Germanenüberfall im Jahr 274 sah sich die Stadt weiteren germanischen Angriffen ausgesetzt; vor allem die [[Franken (Volk)|Franken]] drängten über den Rhein. Im November/Dezember 355 gelang ihnen die Eroberung und Plünderung Kölns, wobei sie die Wirren nach der Ermordung des [[Silvanus (Gegenkaiser)|Gegenkaisers Silvanus]] durch [[Ursicinus (Heermeister)|Ursicinus]] im Prätorium ausnutzten.<ref>Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 51f.</ref> Wenige Monate später wurde die Stadt von dem ''[[Caesar (Titel)|Caesar]]'' (in der [[Spätantike]]: Unterkaiser) [[Julian (Kaiser)|Julian]], der später zum Kaiser (''[[Augustus (Titel)|Augustus]]'') erhoben wurde, zurückerobert. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts zeichnete sich jedoch das Ende der Römerherrschaft in Gallien und damit auch in Niedergermanien ab: Den Vormarsch der Germanen nach Westen überstand Köln noch relativ unversehrt. Eine kurze Rückeroberung durch den [[Westrom|weströmischen]] [[Heermeister]] [[Flavius Aëtius]] in der Zeit von 435 bis 446 ging mit einem Sieg gegen den [[Hunnen]]könig [[Attila]] einher (der Vorbeimarsch der Hunnen an Köln bot weiteres Legendenmaterial zur Geschichte der Heiligen Ursula). Spätestens als Aëtius jedoch 454 ermordet wurde, bedeutete dies auch das Ende der Römerherrschaft in der Region; die Franken eroberten Köln und machten die Stadt zum Vorposten eines ihrer [[Gau]]e, dem späteren [[Kölngau]].
!Baulinie

!width="10%;" | Netto-<br />leistung
== Das fränkische Köln ==
!width="10%;" | Brutto-<br />leistung
Zu Beginn der Frankenherrschaft im ehemaligen römischen Gebiet an Rhein und [[Mosel]] im 5. Jahrhundert war der Stamm der [[Franken (Volk)|Franken]] noch in Untergruppen gegliedert. Im nordgallischen und rheinischen Raum regierten mehrere [[Kleinkönig]]e, darunter der [[Merowinger]] [[Childerich I.]] in [[Tournai]], nach dessen Tod 481/82 sein Sohn [[Chlodwig I.]], der seinen Herrschaftsbereich rasch ausdehnte. In Köln herrschte zu dieser Zeit [[Sigibert von Köln|Sigibert]], König der ripuarischen Franken und ein Vetter Chlodwigs. Dem ripuarischen Königtum wurde von Chlodwig ein Ende gesetzt, indem er Sigiberts Sohn zunächst dazu brachte, seinen Vater ermorden zu lassen, und diesen dann von seinen eigenen Boten erschlagen ließ. Als Chlodwig in Köln einzog, soll er die Verantwortung für die Morde abgelehnt und den Bürgern seinen Schutz angeboten haben – worauf diese ihn in [[St. Gereon (Köln)|St. Gereon]] jubelnd zu ihrem Herrscher und damit zum König aller Franken ausgerufen haben sollen. Dies berichtete der Geschichtsschreiber [[Gregor von Tours]] in seinen ''Historiae'', doch verfügte er für die Zeit Chlodwigs nur über unsichere Informationen.
!width="11%;" | Baubeginn

!width="11%;" | Netzsyn-<br />chronisation
In Köln lebte zur Zeit der Franken ein Völkergemisch von Franken, anderen Germanen und Römern, also der vor Ankunft der Franken ansässigen Bevölkerung, mit den unterschiedlichsten Religionen. Die romanische Stadtbevölkerung sprach auch noch im 6. Jahrhundert Latein. Trotz der zunehmenden [[Christianisierung]] des Merowingerreiches nach der Taufe Chlodwigs und dem Status Kölns als Bischofssitz gab es noch mindestens bis ins sechste Jahrhundert auch nicht-christliche Kultstätten.
!width="11%;" | Kommer-<br />zieller Betrieb

!width="11%;" | Abschal-<br />tung
Die Franken, ein Krieger- und Bauernvolk, nutzten in Köln die trotz der Eroberungszüge erhalten gebliebene römische Infrastruktur, vor allem das [[Prätorium]], in dem die Könige residierten, sowie Brücke und Stadtmauer. Auch in Landwirtschaft und Handwerk bauten sie auf römischen Grundlagen auf; so entwickelten sich zum Beispiel aus den zahlreichen römischen Gutshöfen rund um Köln und den Militäreinrichtungen nach und nach fränkische Dörfer und Hofsiedlungen. Obwohl die Bevölkerungszahl in fränkischer Zeit stark zurückgegangen war, befanden sich Handel und Handwerk weiterhin auf hohem Niveau, allerdings war der Exporthandel im sechsten Jahrhundert nicht mehr so ausgeprägt.
|- class="hintergrundfarbe8"

| Olkiluoto-1
Eine Bedrohung der Stadt im Jahr 557 durch die [[Sachsen (Volk)|Sachsen]], die bis zum Kastell [[Köln-Deutz|Deutz]] vordringen konnten, wurde abgewendet. In die blutigen Machtkämpfe, die sich die Nachkommen Chlodwigs lieferten, wurde Köln immer wieder involviert. So flüchtete [[Theudebert II.|Theudebert]] nach der [[Schlacht bei Toul]] 612 vor seinem Bruder [[Theuderich II.|Theuderich]] von [[Toul]] nach Köln. Als dieser ihn in einem weiteren Kampf besiegte, zog Theuderich in Köln ein und wurde von den dort verbliebenen Anhängern Theudeberts zum neuen König ausgerufen.
| Siedewasserreaktor

|ASEA-BWR-2500
Die Zwiste in der Königsfamilie führten zu einem Machtzuwachs für die fränkischen Adligen – die [[Hausmeier]] –, die ihren Königen die Regierungsarbeit aus der Hand nahmen; 687 zog der [[Karolinger]] [[Pippin der Mittlere]] alle fränkischen Hausmeierämter an sich. Er hielt sich über längere Zeiträume in Köln auf, seine Residenz befand sich vermutlich in der Nähe der heutigen Kirche [[St. Maria im Kapitol]]. Aber auch unter seinen Nachfolgern kehrte keine Ruhe ein: Pippins Stiefsohn [[Karl Martell]] zwang schließlich [[Plektrudis]], die Witwe seines Vaters, die in Köln residierte, zur Aufgabe ihrer Macht und zum Gang ins Kloster in die nach hochmittelalterlichen Quellen von ihr gestiftete Kirche St. Maria im Kapitol.
| align="right" | 880&nbsp;MW

| align="right" | 910&nbsp;MW
Die endgültige Machtübernahme der [[Karolinger]] im Frankenreich durch Martells Sohn [[Pippin der Jüngere|Pippin den Jüngeren]] 751 bedeutete das Ende der Merowingerherrschaft in Franken und für Köln das Ende seiner Rolle als Königssitz (die Karolinger residierten in [[Aachen]]).
| align="right" | 01.02.1974

| align="right" | 02.09.1978
Eine bedeutende Rolle spielten in der fränkischen Zeit vor allem die [[Liste der Bischöfe von Köln|Kölner Bischöfe]]. Als wichtigster unter ihnen gilt der um 625 wirkende [[Kunibert von Köln]], der schon für König [[Dagobert III.]] und dessen Sohn [[Sigibert III.]] die Regierungsgeschäfte geführt hatte. Der Legende nach weihte Kunibert auch die älteste noch erhaltene Kölner [[Kirchenglocke]], den [[Saufang (Glocke)|Saufang]]. Die Clemenskirche, in der Kunibert nach seinem Tod 663 bestattet wurde, hieß fortan [[St. Kunibert (Köln)|Kunibertskirche]].
| align="right" | 10.10.1979

| align="right" | (2039 geplant){{Zukunft|2039}}
== Das karolingische Köln ==
|- class="hintergrundfarbe8"
Während der [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriege]] unter [[Karl der Große|Karl dem Großen]] gewann Köln sowohl politisch als auch kulturell wieder an Einfluss; als erster karolingischer Bischof gilt [[Hildegar von Köln|Hildegar]], der um 753 bei einer Schlacht gegen die Sachsen bei der [[Iburg (Bad Driburg)|Iburg]] getötet wurde. Köln verehrte seit dieser Zeit viele christliche [[Märtyrer]], sammelte ihre [[Reliquie]]n in wertvollen Schreinen und baute für sie viele Kirchen. Im spätmerowingischen Dom wurde eine neue liturgische Einrichtung, eine ''[[Schola cantorum (Architektur)|Schola Cantorum]]'' eingebaut.
| Olkiluoto-2

| Siedewasserreaktor
[[Zacharias (Papst)|Papst Zacharias]] plante, [[Bonifatius]] zum Erzbischof Kölns zu ernennen, um von Köln aus die Bekehrung der Sachsen und Friesen voranzutreiben. Der Plan scheiterte zunächst an dem Widerstand der einheimischen Bischöfe und Adligen, und Köln wurde erst 795 Erzbischofssitz. Bereits 787 hatte Karl den Priester [[Hildebold von Köln|Hildebold]] zum Bischof von Köln eingesetzt, als die Kölner sich nicht selbst auf einen neuen Bischof einigen konnten. 795 wurde Hildebold folgerichtig auch Kölns erster Erzbischof; er amtierte bis zu seinem Tod im Jahr 818, vier Jahre nachdem Karl der Große gestorben war.
|ASEA-BWR-2500

| align="right" | 890&nbsp;MW
Nach dem Tod Karls des Großen entbrannte erneut ein Streit um das Frankenreich. Aufgrund des [[Vertrag von Verdun|Vertrags von Verdun]] 843 gehörte Köln zunächst zum so genannten ''Mittelreich'' zwischen [[Ostfrankenreich|Ost-]] und [[Westfrankenreich]], dessen Herrscher der Enkel Karls des Großen [[Lothar I.]] war. Später wurde dieses Gebiet auch als [[Lothringen|Lotharingien]] bezeichnet und von [[Lothar II. (Lothringen)|Lothar II.]], dem Sohn Lothars I. und Urenkel Karls des Großen beherrscht. Dessen Scheidung und Wiederverheiratung, die von dem Kölner Erzbischof [[Gunthar von Köln|Gunthar]] unterstützt wurde, führte 863 zur [[Exkommunizierung]] Gunthars, der aber in Köln bis 866 weiter in seinem Amt blieb. Er protestierte gegen die Herauslösung Bremens aus seinem [[Metropolit]]anverband durch die Gründung des Erzbistums Hamburg-Bremen 848. Das führte zunächst zu einem Stillstand. Als aber Gunthar wegen der Ehescheidung Lothars II. exkommuniziert wurde, stellte Papst [[Nikolaus I. (Papst)|Nikolaus I.]] am 31. Mai 864 die [[Bulle (Urkunde)|Gründungsbulle]] für das Erzbistum Hamburg-Bremen aus. Gunthars Nachfolger [[Willibert]] weihte im Jahr 873 die Kirche, die als ''Alter Dom'' – Vorläufer des [[Kölner Dom]]s – gilt. Mit ihrem Bau wurde wahrscheinlich um 850 begonnen; weil aber Gunthar als Bauherr missliebig erschien, schrieb man sie später dem berühmteren Vorgänger zu, weshalb sie lange den Namen ''Hildebolddom'' trug.
| align="right" | 920&nbsp;MW

| align="right" | 01.08.1975
Nach Lothars Tod fiel Köln 876 an das ostfränkische Reich König [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]].
| align="right" | 18.02.1980

| align="right" | 10.07.1982
Durch die innerfränkischen Kämpfe wurde das Reich nach außen derart geschwächt, dass im Winter 881/882 dänische [[Wikinger]] auf ihren [[Raubzüge der Wikinger in den Rheinlanden|Raubzügen in den Rheinlanden]] rheinaufwärts bis Köln und Bonn vordringen konnten. Sie plünderten und brandschatzten unter Führung ihrer Häuptlinge Godefried und Sigifrid die Städte, und in Köln blieben den historischen Berichten zufolge nur der Dom und die Kirchen [[St. Severin (Köln)|St. Severin]] und St. Gereon erhalten, alle anderen Gebäude und Kirchen sowie die Stadtmauer brannten nieder. Danach zogen die Wikinger moselaufwärts nach [[Trier]]. Die Geistlichen der Stadt waren vor dem Einfall der Normannen mit den wichtigsten Kirchenschätzen nach Mainz geflohen. Die großen Zerstörungen dieser Zeit sind aber archäologisch bislang nicht nachgewiesen und mögen teilweise auch übertrieben dargestellt worden sein, zumal von diesem Ereignis nur eine historische Quelle in Form der [[Fuldaer Annalen]] berichtet. Während die Profanbauten bereits nach zwei Jahren wieder aufgebaut worden seien, bat noch im Jahr 891 Erzbischof [[Hermann I. (Köln)|Hermann I.]] Papst [[Stephan V. (Papst)|Stephan V.]] um Zusendung von Reliquien als Ersatz für die verbrannten Kirchenschätze in der Stadt.<ref>Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 72f.<br />Jennifer Striewski: [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/wikinger-am-mittelrhein/DE-2086/lido/57d11ffb5b1dd7.60977295#toc-18 ''Wikinger am Mittelrhein – Die Schlacht bei Remich.''] In: ''rheinische-geschichte.lvr.de''. Abgerufen am 12. Juni 2020.</ref>
| align="right" | (2042 geplant){{Zukunft|2042}}

|- class="hintergrundfarbe9"
Noch 882 befestigten die Kölner ihre Stadtmauer erneut und verstärkten diese auch, was sich als sehr nützlich erweisen sollte, denn als die Wikinger 883 wieder kamen, blieb Köln dank der Mauer, anders als Bonn und Andernach, die erneut brannten, verschont. Im Jahr 891 erhielt Köln unter seinem Erzbischof [[Hermann I. (Köln)|Hermann]] von Papst [[Stephan V. (Papst)|Stephan V.]] bedeutende [[Reliquien]] für die wieder aufgebauten Kirchen.
| Olkiluoto-3

| Druckwasserreaktor
Anfang des 10. Jahrhunderts wechselte in Köln ein vorletztes Mal in der Karolingerzeit die Herrschaft: In Ostfranken wurde [[Konrad I. (Ostfrankenreich)|Konrad I.]] zum König gewählt, was die lothringischen Fürsten zur Abspaltung bewog und in den Einflussbereich des karolingischen Westfranken brachte. Endgültig beendet wurde diese Phase von dem Sachsen [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]], der mit wenigen Eroberungszügen Lothringen wieder zu Ostfranken brachte. 925 wurde Lothringens – und damit Kölns – Zugehörigkeit zum ostfränkischen Reich von den Fürsten und dem Kölner Erzbischof bestätigt.
|Areva-EPR

| align="right" | 1600&nbsp;MW
== Das hochmittelalterliche Köln ==
| align="right" | 1720&nbsp;MW
=== Ottonische Zeit ===
| align="right" | 12.08.2005
Erzbischof [[Brun (Köln)|Brun]], der Bruder des späteren Kaisers [[Otto I. (HRR)|Otto I.]], war 953 zum geistlichen Oberhaupt von Köln gewählt worden. Nachdem unter seiner Führung ein Aufstand in Lothringen gegen ihren Bruder Herzog [[Heinrich I. (Bayern)|Heinrich I.]] niederschlagen wurde, machte Otto I. den Erzbischof auch zum Herzog von ganz Lothringen und damit zum weltlichen Fürsten in Köln. Damit hatte er die Gerichtsbarkeit sowie Markt- und Münzhoheit in der Stadt – dies markierte den Beginn einer Periode erzbischöflicher Macht in Köln, die bis zur [[Schlacht von Worringen]] im Jahr 1288 andauerte.
| align="right" | 12.03.2022<ref name="WNS"></ref>

| align="right" |(15.04.2023){{Zukunft|2023|04|15}}<ref name=TVO-OL3>{{Internetquelle |autor=TVO-Webseite |titel=OL3 Power Output |url=https://www.tvo.fi/en/index/production/plantunits/ol3/ol3forecast.html |sprache=en |abruf=2023-04-15}}</ref>
Brun hinterließ bleibende Spuren in der Stadt. So wurden unter seiner Herrschaft der alte Dom erweitert, mehrere Stifte und Klöster (z. B. der Vorläuferbau der heutigen Kirche [[Groß St. Martin]]) gegründet und um 950 die Siedlungen der Rheinvorstadt, die bis dahin noch außerhalb der Stadtmauern lagen, in die Stadt eingegliedert (das Gebiet um den heutigen [[Alter Markt (Köln)|Alter Markt]] und [[Heumarkt (Köln)|Heumarkt]]). Für die Besuche des Kaisers in Köln ließ er in der Nähe des Domes vermutlich eine [[Königspfalz|Pfalz]] errichten.
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Kurz nachdem Otto I. im Jahr 965 mit seiner Familie den Erzbischof in Köln besucht hatte, starb Brun im Alter von 40 Jahren auf einer diplomatischen Mission in [[Reims]]. Er wurde in der Kölner Klosterkirche von [[St. Pantaleon (Köln)|St. Pantaleon]] beerdigt.

[[Datei:Otto II and Theophanu.png|mini|hochkant|Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), Museum Cluny, Paris]]

Nach Bruns nur kurz amtierendem Nachfolger [[Folcmar]] trat ab 969 vor allem Erzbischof [[Gero von Köln|Gero]] in Erscheinung. Er reiste 971 nach [[Konstantinopel]], um eine Ehefrau für [[Otto II. (HRR)|Otto II.]] zu suchen. Geplant war die Vermählung des Kaisersohns mit der Tochter des [[Johannes Tzimiskes|oströmischen Kaisers]]; Gero vermittelte schließlich die Vermählung mit dessen Nichte [[Theophanu (HRR)|Theophanu]] im Jahr 972. Die Kaiserin führte nach dem Tod Ottos II. 983 sechseinhalb Jahre für ihren unmündigen Sohn [[Otto III. (HRR)|Otto III.]] die Regentschaft. Sie starb bereits 991; der byzantinische Einfluss auf die deutsche Kunst und Kultur kann jedoch auf sie und ihr großes Gefolge zurückgeführt werden. Nachdem sie wie Brun in St. Pantaleon beigesetzt worden war, siedelten sich ihre Landsleute, Handwerker und Künstler, um diese Kirche an – was sich in Kölner Straßennamen wie ''Griechenmarkt'' niederschlug.

Das kunsthistorisch und ikonographisch bedeutende [[Gerokreuz]] im alten Dom soll der Überlieferung nach 970 von Gero beauftragt und aufgestellt worden sein. Nach dessen Tod wurde es an seinem Sarkophag im Dom aufgestellt. Von Geros Nachfolger, Erzbischof [[Everger]], der zu Zeiten Geros Domschatzmeister gewesen war, wird in der Chronik [[Thietmar von Merseburg]]s berichtet, er habe sowohl Gero als auch dessen Nachfolger [[Warin von Köln|Warin]] scheintot bestatten lassen, um ihr Amt zu übernehmen. Evergers Nachfolger wurde Erzbischof [[Heribert von Köln|Heribert]]. Er regierte von 999 bis 1021 und stiftete 1003 die [[Abtei Deutz]]. Während seiner Amtszeit hatten die Kölner mit mehreren Hungersnöten und Dürren zu kämpfen. Seine Gebete sollen zum ersehnten Regen geführt haben, so dass er nach seinem Tode 1147 heiliggesprochen wurde.

=== Salische Zeit ===
Heriberts Amtsnachfolger [[Pilgrim von Köln|Pilgrim]] trug durch die Königskrönung [[Heinrich III. (HRR)|Heinrichs III.]] und seiner Mutter [[Gisela von Schwaben|Gisela]] zu dem dauerhaften Anrecht der Kölner Erzbischöfe bei, in Aachen Krönungen vornehmen zu dürfen. Außerdem wurde er 1031 zum ''Erzkanzler für Italien'' ernannt, ein Ehrenamt, das nach ihm alle Kölner Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation innehatten.

Der Kölner Erzbischof erhielt 1039 das Münzrecht und die [[Mark (Gewicht)#Kölner Mark (Kölnische Mark)|Kölner Mark]] begann ihren Siegeszug am Niederrhein. Im folgenden Jahr (1040) wurde die erste nachweisbare [[Synagoge]] in Köln errichtet. Die Königin [[Richeza (Polen)|Richeza von Polen]] wurde 1061 in Köln beigesetzt.

Im Jahre 1074 kam es zu einer [[Aufstand|Rebellion]] der Kölner Bürger gegen ihren Lehnsherrn, den Erzbischof [[Anno II.]] Als Anno im Kölner Hafen ein Kaufmannschiff beschlagnahmen ließ, widersetzte sich der Sohn des reichen Kaufmanns diesem Übergriff. Anno konnte sich nur knapp vor der mordlustigen Bevölkerung in Sicherheit bringen und aus der Stadt fliehen. Er kehrte wenige Tage später mit bewaffneten Verbänden zurück, die Stadt kapitulierte, die Rädelsführer wurden drakonisch bestraft.<ref>Bericht darüber in: Rudolf Buchner (Hrsg.): Lampert von Hersfeld: ''Annalen''. Darmstadt 4. Aufl. 2000.</ref>

1096 befand sich in Köln der Sammelplatz für die [[Erster Kreuzzug|Kreuzritter]] vom Niederrhein. Die Kreuzzügler plünderten und brandschatzten das [[Kölner Judenviertel|Judenviertel]]. Im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] und seinem Sohn [[Heinrich V. (HRR)|Heinrich V.]] wurden 1106 neue Befestigungsanlagen errichtet. Köln schlug sich auf die Seite Heinrichs IV. Durch diese zweite [[Stadtmauer (Köln)|Stadterweitung]] umfassten die Mauern nun ein Gebiet von 203,6 [[Hektar]]. Am 25. August 1128 legte ein durch Blitzschlag verursachtes Feuer das rechtsrheinische [[Köln-Deutz|Deutz]] in Schutt und Asche. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Das [[Kölner Rathaus]] wurde erstmals 1135 urkundlich erwähnt.

=== Staufische Zeit ===
Für 1149 ist das große Kölner Stadtsiegel erstmals belegt; seine tatsächliche Entstehungszeit ist umstritten. Gegen 1140 lebten schätzungsweise 20.000 Bürger in der Stadt. Köln wurde 1150 von einem großen Brand und der [[Pest]] heimgesucht.

Der Kölner Erzbischof [[Rainald von Dassel]] brachte die Gebeine der [[Heilige Drei Könige|Heiligen Drei Könige]] am 23. Juli 1164 nach Köln. Dadurch wurde Köln einer der wichtigsten Wallfahrtsorte des christlichen Europas und lockte in großer Anzahl Pilger und Könige zur [[Heiltumsfahrt]] nach Köln. Auch wegen der 1121 gefundenen und seitdem verehrten Reliquien des Hl. Gereon und seiner Gefährten sowie der im 12. Jahrhundert gefundenen Gebeine der legendären [[Ursula von Köln|Heiligen Ursula]] und ihrer laut der Legende 11.000 Begleiterinnen wurde Köln zusammen mit [[Rom]] und [[Santiago de Compostela]] eine der drei großen Pilgerstätten des Spätmittelalters. Der Reliquienschatz Kölns soll Gegenstände von mehr als 800 Heiligen enthalten haben.

[[Datei:Köln Hahnentor um 1900.jpg|mini|Die bis heute erhaltene [[Hahnentorburg]] ist eine von ursprünglich zwölf Torburgen in der acht Kilometer langen [[Stadtmauer (Köln)|mittelalterlichen Stadtmauer]] von Köln. Coloriertes Foto um 1900.]]

Im Mai 1169 bestätigte Philipp anlässlich einer Auseinandersetzung zwischen dem Burggrafen und dem Vogt von Köln ein altes Weistum, worin deren amtliche Stellung und der Umfang ihrer Befugnisse und [[Gerechtsame]] sowie die Freiheiten der Kölnischen Bürger aufgezeichnet wurden.<ref>{{Literatur |Titel=Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins |Hrsg=Theodor Joseph Lacomblet |Band=1 |Ort=Düsseldorf |Datum=1840 |Seiten=302 ff|URN=nbn:de:hbz:5:1-207}}</ref> 1171 erneuerten die Senatoren der Stadt Köln den Kaufleuten von Dinant die Zoll-Privilegien, die ihnen bereits von dem Erzbischof [[Friedrich I. von Schwarzenburg|Friedrich I.]] (†&nbsp;1131) verbrieft worden waren.<ref>{{Literatur |Titel=Quellen zur Geschichte der Stadt Köln |Hrsg=Leonard Ennen, Gottfried Eckertz |Band=1 |Verlag=DuMont-Schauberg |Ort=Köln |Datum=1860 |Seiten=563 f. |Online={{Digitalisat |1=http://www.ub.uni-koeln.de/cdm4/document.php?CISOROOT=/rheinmono&CISOPTR=1222&REC=3}} |Abruf=2019-02-11}}</ref> 1174 lieh Erzbischof [[Philipp I. von Heinsberg]] zum Zweck eines Kriegszuges nach Italien von der Stadt Köln 1000 Mark und pfändete ihr dafür das Münzrecht.<ref>{{Literatur |Titel=Quellen zur Geschichte der Stadt Köln |Hrsg=Leonard Ennen, Gottfried Eckertz |Band=1 |Verlag=DuMont-Schauberg |Ort=Köln |Datum=1860 |Seiten=570 f. |Online={{Digitalisat |1=http://www.ub.uni-koeln.de/cdm4/document.php?CISOROOT=/rheinmono&CISOPTR=1222&REC=3}} |Abruf=2019-02-11}}</ref>

Am 27. Juli 1180 verglich sich Erzbischof Philipp hinsichtlich der gegen sein Verbot angelegten Stadtbefestigung, dass gegen eine Zahlung von 2000 Mark und einen Grundzins der Status quo in Bezug auf Befestigung, Häuser und Vorbaue bleiben durfte. Damit wurde der Bau der Stadtbefestigung sanktioniert.<ref> {{Literatur |Titel=Quellen zur Geschichte der Stadt Köln |Hrsg=Leonard Ennen, Gottfried Eckertz |Band=1 |Verlag=M. DuMont Schauberg |Ort=Köln |Datum=1860 |Kapitel=''Urkunden und Actenstücke in chronologischer Folge'' |Seiten=582–585 |Online={{Digitalisat|1=http://www.ub.uni-koeln.de/cdm4/document.php?CISOROOT=/rheinmono&CISOPTR=1222&REC=3}} |Abruf=2019-01-18}}</ref> Der Vertrag wurde am 11. August von Kaiser Friedrich I. bestätigt.<ref>Leonard Ennen, Gottfried Eckertz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, 1. Band, Köln 1860, S. 585 f.</ref> Die große mittelalterliche Stadtmauer wurde in den folgenden sechs Jahrzehnten gebaut. Die Fläche der Stadt wuchs von 203,6&nbsp;ha auf 402,6&nbsp;ha. Nach der Fertigstellung war die Mauer mit 52 Türmen und 12 Toren das größte Befestigungswerk Europas.<ref>Wolfgang Rosen, Lars Wirtler (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band I. Köln 1999, ISBN 3-7616-1324-5, S. 154 ff.</ref> Das Leprosorium von Köln, in [[Melaten (Kölner Siechenhof)|Melaten]] verkehrsgünstig an der Köln-Aachener Straße gelegen, wurde erstmals in der Schreinskarte der Pfarrei St. Aposteln 1180 erwähnt. Das zerstörte Siechenhaus wurde als ''hoff to Malaten buyten Colne'' erstmals am 25. April 1243 urkundlich erwähnt.<ref>G. H. Klöverkorn: ''Der Aussatz in Köln.'' Leverkusen 1966, {{DNB|457232900}}.</ref>

Der Rat der Stadt Köln erscheint erstmals 1216 in den tradierten Urkunden. Der Einzug der künftigen Kaiserin und englischen Prinzessin [[Isabella von England]] 1235 auf ihrer Reise zu ihrer Hochzeit in Worms mit Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] wurde eines der ''„großartigsten gesellschaftlichen Ereignisse des Hochmittelalters“''.<ref>''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 1, Nr. 30, S. 163 f.</ref> Isabella wurde mit allen Ehren empfangen und blieb sechs Wochen in Köln. Erzbischof [[Konrad von Hochstaden]] legte am 15. August 1248 den Grundstein für den Neubau des [[Kölner Dom]]s. Der Kirchenlehrer [[Albertus Magnus]] spielte in seiner Kölner Zeit eine herausragende Rolle in den Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof. Im Kleinen Schied vom 17. April 1252 und im [[Großer Schied|Großen Schied]] vom 28. Juni 1258 gutachtete er beim Streit zwischen Stadt und Bischof. Mit dem Großen Schied wurde die oberste Gerichtsgewalt und die oberste Macht dem Erzbischof zugesprochen. Gleichzeitig bestätigte der Spruch aber auch das Selbstverwaltungsrecht der Kommune. Die Folge war, dass Konrad von Hochstaden die angestrebte Landeshoheit über Köln nicht durchsetzen konnte und sich mit der Oberaufsicht begnügen musste.<ref>Wortlaut bei: Rosen/Wirtler (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band I. Köln 1999, S. 173 ff.</ref>

== Das spätmittelalterliche Köln ==
Köln trat im Juli 1254 dem [[Rheinischer Städtebund|Rheinischen Städtebund]] bei, der 59 Städte und auch Territorialfürsten umfasste und bis 1257 bestand. Motiv für die Gründung war die Unsicherheit im [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reich]] zur Zeit des [[Interregnum]]s. Der Rheinische Städtebund forderte die Abschaffung der etwa 30 Rheinzölle, die den Handel stark behinderten. Er wandte sich gegen [[Fehde]]n und setzte Regelungen für Konfliktfälle fest.

Erzbischof [[Konrad von Hochstaden]] verlieh der Stadt Köln am 7. Mai 1259 das [[Stapelrecht]]. Danach mussten alle an- und durchreisenden Kaufleute ihre Waren zu Köln „stapeln“ und zum Verkauf anbieten. In Köln wurden seit jeher die Waren von den größeren [[Aak#Flussfrachtschiffe im Gebiet des Niederrheins|''Niederländer Aaken'']] auf die [[Oberländer (Schiffstyp)|''Oberländer'']], die auf dem Mittelrhein getreidelt werden konnten, umgeladen werden. Das Stapelrecht war maßgeblich für die Entwicklung Kölns zur europäischen Wirtschaftsmetropole des Spätmittelalters.<ref>Verleihungsurkunde des Stapelrechts bei Rosen/Wirtler (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band I. Köln 1999, S.&nbsp;215 ff.</ref> Erzbischof [[Engelbert II. von Falkenburg]] sicherte den Juden der Stadt 1266 seinen Schutz zu. Im Streit zwischen den Bürgern und dem Erzbischof kam es im Oktober 1268 zum Kampf an der [[Ulrepforte]]. Der Konflikt wurde in der [[Reimchronik der Stadt Köln|Reimchronik Gottfried Hagens]] dargestellt.

Am 15. November 1280 starb [[Albertus Magnus]] in Köln. Die Kölner Bürger erkämpften in der [[Schlacht von Worringen]] am 5.&nbsp;Juni 1288 ihre Freiheit von der erzbischöflichen Stadtherrschaft. Bei dem Konflikt zwischen [[Siegfried von Westerburg]], [[Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Köln|Erzbischof von Köln]], und Herzog [[Johann I. (Brabant)|Johann I. von Brabant]] schlug sich die Stadt Köln auf die Seite des Herzogs. Der Erzbischof geriet in Gefangenschaft. Die Stadt Köln erlangte in der Folge [[de facto]] den Status einer [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]], wenngleich die Anerkennung [[de jure]] noch bis 1475 auf sich warten ließ.

Der Chor des neuen gotischen [[Kölner Dom|Doms]] wurde am 27.&nbsp;September 1322 geweiht. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige, Anziehungspunkt für zahlreiche Pilger, wurden in den neuen Dom überführt. Um 1324 war [[Meister Eckhart]] Leiter des Studium generale in Köln. Er wurde 1325 durch Mitbrüder beim Kölner Erzbischof [[Heinrich II. von Virneburg]], [[Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Köln|Erzbischof von Köln]] wegen angeblich häretischer Glaubensaussagen denunziert und starb entweder 1327 oder 1328 in Köln oder in [[Avignon]].

In einer Eintragung in das Eidbuch des Kölner Rats am 5.&nbsp;März 1341 wurde der [[Kölner Karneval|Karneval]] erstmals erwähnt. Im Sommer 1349 forderte die [[Schwarzer Tod|Pest]] täglich mehr als hundert Opfer. In der Nacht vom 23. auf den 24.&nbsp;August 1349 kam es zu einem [[Pestpogrom]], bei dem die Kölner Judengemeinde ausgelöscht wurde. Im „Hansasaal“ des [[Kölner Rathaus]]es tagte am 19.&nbsp;November 1367 eine Versammlung der [[Hanse]]städte und bildete die [[Kölner Konföderation|Konföderation]] gegen den dänischen König [[Waldemar IV. (Dänemark)|Waldemar IV.]]

Die Auseinandersetzungen zwischen den den Rat und die [[Richerzeche]] dominierenden [[Kölner Patriziat|Patriziern]] und den aufstrebenden [[Gaffel (Köln)|Zünften]] erreichten im so genannten [[Kölner Weberaufstand]] einen ersten Höhepunkt. Es gab in Köln gegen Ende des 14.&nbsp;Jahrhunderts ungefähr 300 Weberwerkstätten mit bis zu 6000 Beschäftigten. Produziert wurden bis zu 20.000 Ballen (1,60 Meter breites Tuch von 25 Meter Länge) im Jahr. Der Kölner Gewandschneider Wilhelm Wavern exportierte zu dieser Zeit jährlich 10.000 Paar Hosen. Ein Webergeselle verdiente damals etwa 8 [[Schilling]] pro Tag bei folgenden Lebenshaltungskosten: ein Hahn 3 Schilling, 25 Eier 25 Schilling, ein Fisch 2 Schilling, eine Hose 32 Schilling, 1 Paar Schuhe 10 Schilling.<ref>Kaltwasser, Heiliges Köln, S.&nbsp;70 ff.</ref> Der Weberaufstand sollte der immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Weberzünfte Rechnung tragen. Er begann zu Pfingsten 1369 und endete in der blutigen Weberschlacht am 20.&nbsp;November 1371 auf dem Waidmarkt mit einer schweren Niederlage der Weberzunft, die daraufhin hart bestraft wurde. Vorübergehend konnten die patrizischen Familien ihre Macht wiederherstellen. Die Richerzeche wurde restituiert, 1396 aber endgültig abgeschafft.

Im Jahr 1374 kam es zum höchsten bislang in Köln erreichten (eisfreien) [[Rhein#Hochwasser|Hochwasser]]. Nach Schneeschmelze und tagelangen Regenfällen in weiten Teilen des Rheineinzugsgebietes wurde am 11. Februar ein Wasserstand von etwa 13,30&nbsp;m erreicht. Während der Scheitelwelle konnten Boote über die rheinseitige Stadtmauer fahren. Es handelte sich um ein durch zahlreiche zeitgenössische Quellen belegtes, einmaliges Ereignis. Vom April 1375 bis zum Friedensschluss am 16. Februar 1377 kam es im so genannten [[Kölner Schöffenkrieg|Schöffenkrieg]] zu einer schwerwiegenden Machtprobe zwischen der Stadt Köln und Erzbischof Friedrich von Saarwerden. Anlass war ein Kompetenzstreit im Zusammenhang mit den Schöffen, die dem erzbischöflichen Burggrafen beim Hochgericht beisaßen oder ihn vertraten. Im Verlauf des Schöffenkrieges verhängte Kaiser Karl IV. die Reichsacht über Köln, und im Kölner Umland, insbesondere in Deutz, wurden schwere Zerstörungen angerichtet.

Die [[Universitas Studii Coloniensis|Alte Universität Köln]] wurde am 21. Mai 1388 von der Kölner Bürgerschaft gegründet und vom römischen Papst [[Urban VI.]] bewilligt. Die Eröffnung erfolgte am [[Erscheinung des Herrn|Dreikönigstag]] 1389. Gründungsrektor war [[Hartlevus de Marca]], der den Lehrbetrieb mit einer Disputation mit dem Theologieprofessor [[Gerhard Kikpot von Kalkar]] über Jesaja 60,1 („die Herrlichkeit des Herrn ging strahlend auf über dir“) eröffnete. Die Universität hatte ihre Vorgänger in den Generalstudien der [[Bettelorden|Mendikantenorden]] insbesondere denen der Dominikaner, die [[Albertus Magnus]] 1248 eingerichtet hatte. Die Kölner Universität war die vierte Universitätsgründung im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] nördlich der Alpen nach der [[Karlsuniversität Prag]] (1348), der [[Universität Wien]] (1365) und der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] (1386). Die Alte Universität wurde am 28. April 1798 von den 1794 in Köln [[Franzosenzeit|eingerückten Franzosen]] wie schon 1795 die Universitäten in Frankreich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.linternaute.com/histoire/categorie/108/a/1/1/histoire_des_institutions.shtml |titel=Histoire des Institutions |werk=linternaute.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110903164255/http://www.linternaute.com/histoire/categorie/108/a/1/1/histoire_des_institutions.shtml |archiv-datum=2011-09-03 |abruf=2019-09-10 |sprache=fr |kommentar=siehe ''1257 – Robert de Sorbon fonde un collège'' und ''1795 – Naissance des premières écoles centrales''}}</ref> und die [[Universität Mainz]] mit der Umwandlung in eine Zentralschule für das [[Département de la Roer]], genannt „Université de Cologne“, geschlossen.

Am 6. November 1395 erschütterte morgens um 3 Uhr ein schweres Erdbeben die Stadt Köln, nachdem schon acht Tage vorher Hagelschauer mit Körnern so groß wie Hühnereier die Leute erschreckt hatten.

=== Der Verbundbrief von 1396 ===
[[Datei:Ausschnitt-Kölner-Verbundbrief-058 sj2.jpg|420px|mini|Ausschnitt des Kölner [[Verbundbrief]]es (Kölner Stadtmuseum)]]

Im Jahr 1396 wurde durch eine unblutige Revolution die Patrizierherrschaft in Köln endgültig beendet. An ihre Stelle trat eine ständische Verfassung, die sich auf die Organisation der [[Gaffel (Köln)|Gaffeln]] stützte. Vorausgegangen waren jahrelange Auseinandersetzungen innerhalb des Rates und des ihn konstituierenden Patriziats.

Am 8. Juli 1391 schaltete [[Hilger Quattermart von der Stesse]], der Führer der patrizischen Greifen-Partei, die Schöffen des Hochgerichts aus. Am 11. August 1391 ging das Recht der Bürgermeisterwahl von der Reichen-Korporation [[Richerzeche]] auf den Rat über. Am 17. Juli 1394 beschloss der Rat die „Ewige Verbannung“ Heinrich von Staves, eines Oheims von Hilger Quattermart, wegen dessen Umtrieben in Sachen Deutzer Zoll. Am 26. Dezember 1395 kam es in einer stürmischen Ratssitzung zur Löschung des Verbannungsdekrets gegen Heinrich von Staves durch Hilger Quattermart aus dem Ratsbuch; dem folgte ein provokatorisches Auftreten Heinrich von Staves in der Stadt. Am 4. Januar 1396 wurde die Partei der „Greifen“ mit ihrem Führer Hilger Quattermart von der Partei der am Vortag gegründeten Partei der „Freunde“ unter Führung von Konstantin von Lyskirchen entmachtet.

Hilger Quattermart floh. Sein Verwandter Heinrich von Stave wurde am 11. Januar 1396 auf dem [[Neumarkt (Köln)|Neumarkt]] hingerichtet, viele der „Greifen“ wurden zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Am 18. Juni 1396 versuchte Konstantin von [[Lyskirchen]] alte patrizische Rechte wiederherzustellen. Die dagegen protestierenden Handwerker- und Kaufleutezünfte wurden von ihm „vom hohen Ross herab“ nach Hause geschickt. Daraufhin nahmen die Zünfte die „Freunde“ in ihrem Versammlungsraum gefangen. Die „Greifen“ wurden befreit. Am 24. Juni 1396 trat ein 48-köpfiger provisorischer Rat aus Kaufleuten, Grundbesitzern und Handwerkern zusammen.

Der Stadtschreiber Gerlach von Hauwe formulierte daraufhin den so genannten [[Kölner Rat bis 1796#Verbundbrief|Verbundbrief]],<ref>Edition mit erläuterndem Text: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln II, hrsg. Joachim Deeters und Johannes Helmrath, Bachem, Köln 1996, Nr. 1, S. 10.</ref> der am 14. September 1396 von den 22 so genannten Gaffeln unterzeichnet und in Kraft gesetzt wurde. Die Gaffeln waren heterogen zusammengesetzt, in ihnen waren die entmachteten Patrizier, Ämter, Zünfte und Einzelpersonen zusammengefasst, nicht aber die zahlenmäßig sehr starke Geistlichkeit; jeder kölnische Bürger musste einer der Gaffeln beitreten. Der Verbundbrief konstituierte einen 49-köpfiger Rat; in ihn wurden 36 Ratsherren aus den Gaffeln und 13 Gebrechsherren berufen. Er blieb bis zum Ende der Freien Reichsstadt 1797 in Kraft. Am 14. April 1397 bestätigte der Rat die Zunftbriefe der Garnmacherinnen, Seidenmacherinnen und Goldspinnerinnen analog zu übrigen Zunftordnungen. Wirtschaftlich erreichten die Kölner Frauen im Spätmittelalter eine Freiheit wie nirgends sonst im Deutschen Reich.<ref>Dietmar: ''Chronik Köln.'' S. 126.</ref> Frauen handelten selbständig und waren weitgehend geschäftsfähig.<ref>Kaltwasser: ''Heiliges Köln.'' S. 32 ff. ''Die tüchtigen Kölnerinnen.'' S. 72.</ref>

=== Königskrönung im Dom ===
[[Datei:Martyrdom of St Ursula at Cologne.jpg|mini|600px|Köln um 1411]]
Um 1400 lebten schätzungsweise 40.000 Bürger in der Stadt. Damit war Köln zu dieser Zeit die größte Stadt des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]]. Nach der Wahl Ruprechts von der Pfalz als Gegenkönig König Wenzels im Jahr 1400 verweigerte Aachen auf Initiative von Köln hin dem Gegenkönig den Einzug in die Stadt.

Am 6. Januar 1401 erfolgte im Kölner Dom die Krönung [[Ruprecht (HRR)|Ruprechts von der Pfalz]] zum deutschen König, und am 6. Juli 1402 wurde im Dom die „englische Heirat“ zwischen [[Blanca von England]], Tochter von [[Heinrich IV. (England)|Henry IV.]], und [[Ludwig III. (Pfalz)|Ludwig III.]], dem Sohn König Ruprechts, geschlossen. Sie war unter Vermittlung von Unterhändlern des Kölner Rats zustande gekommen.<ref>Walther Holtzmann: ''Die englische Heirat Pfalzgraf Ludwigs III.'' In: ''Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.'' NF 43 (1930), S. 1–22.</ref> 1403 verbot der Rat eine ''jegliche Vermummung.'' an den Fastnachtstagen.<ref>Kaltwasser: ''Heiliges Köln.'' S. 50.</ref>

=== Bauten für Rat und Handel ===
Der [[Kölner Rathaus|Rathausturm]] wurde 1414 vollendet, er wurde als [[Archiv]], [[Waffenkammer]] und Feuerwache genutzt. Im gleichen Jahr begann die Herrschaft von Erzbischof [[Dietrich II. von Moers]] (1414–1463), die mit 49 Jahren längste Regierung eines Erzbischofs von Köln. Die [[Jüdische Geschichte in Köln|Kölner Juden]] wurden nach ihrer Wiederansiedlung von 1372 im Jahr 1424 endgültig aus der Stadt vertrieben. Die Synagoge wurde zur Ratskapelle [[St. Maria in Jerusalem]] umgebaut, die [[Kölner Mikwe]] verfüllt. Damit endete die Tradition einer der ältesten und bedeutendsten Siedlungen von Juden auf deutschem Boden.<ref>Matthias Schmandt: Judei, cives et incole: Studien zur jüdischen Geschichte Kölns im Mittelalter, Hannover 2002.</ref>

Die erste Kölner Bettelordnung wird auf 1435 datiert und wurde in die Kölner Statuten von 1437 aufgenommen. Sie schreibt vor, dass Gesunde für ihren Lebensunterhalt arbeiten oder die Stadt verlassen müssen und dass Bettler ihre Wunden und Gebrechen nicht öffentlich zur Schau stellen dürfen, damit die „guten Bürger“ nicht belästigt werden. Die Bettelordnung richtete sich zudem gezielt gegen auswärtige Bettler.<ref>Zu den städtischen Unterschichten in Köln grundlegend: [[Franz Irsigler]], Arnold Lassotta: ''Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker. Außenseiter in einer mittelalterlichen Stadt. Köln 1300–1600.'' 9. Auflage. München 2001, S. 26 f. (Zur Bettelordnung)</ref> [[Stefan Lochner]] vollendete um 1445 das Altarbild ''Altar der Stadtpatrone'', das das Selbstbewusstsein der Freien Reichsstadt widerspiegelt und heute im Dom ausgestellt ist. Im gleichen Jahr erteilte der Rat am 11. Juni den Befehl, dass alle Ferkel – bis auf die der Bäcker, Brauer und Landwirte – innerhalb der Stadt abzuschaffen seien. Dieser und zahlreiche ähnliche, vermutlich ebenso wenig erfolgreiche Erlasse des Rats werfen ein grelles Licht auf die innerstädtischen hygienischen Zustände. Mit Wilhelm Roggelin und Peter Puckgassen wurden am 16. August 1448 die ersten amtlich bestallten Müllmänner der Stadt angestellt.<ref>Kaltwasser: ''Heiliges Köln.'' S. 47 f.</ref>

Der [[Gürzenich]], das Ball- und Tanzhaus des Rates, wurde von 1441 bis 1447 von Stadtbaumeister [[Johann van Bueren]] errichtet. Am 26. Februar 1446 fand der erste, urkundlich belegte [[Hexenprozess]] in Köln statt. Nach dem Schwören der [[Urfehde]] wurde die Angeklagte freigelassen.<ref>Franken/ Hoerner: ''Hexen.'' S. 14.</ref> Der Rat der Stadt verbot 1449 die Einfuhr ''fremden'' [[Bier]]es nach Köln, bei Zuwiderhandlung drohten den Importeuren Gefängnisstrafen. 1466 wurde der erste bekannte Kölner Buchdruck ''(Liber Johannis Chrysostomi super psalmo quinquagesimo)'' in der Druckerei von [[Ulrich Zell]] publiziert. Zell hatte sein Handwerk wahrscheinlich bei den Mainzer Buchdruckern [[Peter Schöffer]] und [[Johannes Fust]] gelernt; ein Jahrzehnt später gab es bereits 10 Druckereien in Köln.<ref>Johann Jakob Merlo: ''Beiträge zur Geschichte der kölner Buchdrucker und Buchhändler des 15. und 16. Jahrhunderts.'' In: ''Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein'', Band 19. 1868, S. 59.</ref> 1469 verfasste [[Heinrich van Beeck]] eine umfassende Geschichte der Stadt Köln, die [[Agrippina]] genannte Universalchronik ''Chronica coloniensis''. Darin wurde die Geschichte der Stadt von den Anfängen bis ins Jahr 1419 dargestellt. Neben der Chronik steht in der Handschrift gleichberechtigt ein Urkundenteil.<ref>Vollständiger Abdruck in: Robert Meier: ''Heinrich van Beeck und seine „Agrippina“. Ein Beitrag zur Kölner Chronistik des 15. Jahrhunderts.'' (Kölner Historische Abhandlungen, Band 41). Böhlau, Köln 1998.</ref>

== Köln als Freie Reichsstadt ==
[[Datei:Cologne 1499.jpg|mini|hochkant|Ansicht von „Agrippina oder Köln“ aus ''Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen'', gedruckt 1499 durch [[Johann Koelhoff der Jüngere|Johann Koelhoff d.&nbsp;J.]]]]

=== Kölner Stiftsfehde ===
Eine Auseinandersetzung zwischen Erzbischof [[Ruprecht von der Pfalz (Köln)|Ruprecht von der Pfalz]] und dem Domkapitel entwickelte sich 1474 zu einem Krieg mit internationaler Beteiligung, der als [[Kölner Stiftsfehde]] bezeichnet wird. Diese stürzte die Stadt Köln in eine existenzielle Krise. Da sich der Erzbischof nicht an die finanziellen Vereinbarungen halten möchte, denen er bei seiner Wahl 1463 eingegangen war, wählte das Domkapitel 1473 Landgrafen [[Hermann von Hessen (1450–1508)|Hermann von Hessen]] zum Stiftsverweser, was als Rebellion wahrgenommen wurde. Der Erzbischof bat daraufhin den mächtigen Herzog von Burgund [[Karl der Kühne|Karl den Kühnen]], der über die flandrischen und niederländischen Länder herrschte, um militärischen Beistand. Als Karl mit einer modern ausgerüsteten Armee gegen die zum Kölner Erzstift gehörende Stadt Neuss zog, um anschliessend Köln anzugreifen, fürchtete die Bürgerschaft Kölns um die Selbständigkeit ihrer Stadt. Die Stadt begann mit umfangreichen Kriegsvorbereitungen, verstärkte die Stadtmauern und sendete ein Truppenkontingent zur Verteidigung der Stadt Neuss. Gleichzeitig gelang es der Bürgerschaft, Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] zur Entsendung eines Reichsheeres zu bewegen; als dieses vor Neuss eintraf, gab die burgundische Armee die Belagerung auf. In der Folge erhob der Kaiser die Stadt Köln offiziell zur Freien Reichsstadt. Da die Stadt aber die außergewöhnlich hohen Kriegskosten, zu denen auch der Unterhalt des Reichsheeres gehörte, selbst tragen musste, waren die städtischen Finanzen vollständig zerrüttet. Köln brauchte Jahrzehnte, um seine finanzielle Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.<ref>Wolfgang Herborn, Carl Dietmar: Köln im Spätmittelalter 1288-1512/13, Köln 2019, S. 182ff</ref>

=== Innerstädtische Unruhen ===
1481/82 scheiterte ein Umsturzversuch der so genannten Kleinen Schickung gegen das Finanzgebaren des Rats, weil sich die Gaffeln mehrheitlich auf dessen Seite schlugen.

Der Bürgeraufstand von 1512/13, bei dem auf dem Heumarkt drei Bürgermeister und sieben Ratsherren der 'Richerzeche' getötet wurden, führte zum Beschluss des [[Kölner Rat bis 1796#Transfixbrief|Transfixbriefs]] vom 15. Dezember 1513, der Ergänzungen zum [[Verbundbrief]] von 1396 enthielt und den jahrzehntelang gewachsenen Spannungen zwischen Rat und Gemeinde Rechnung trug. Im Transfixbrief, der bis 1797 zusammen mit dem Verbundbrief die [[Kölner Rat bis 1796|Kölner Verfassung]] bildete, wurden die Rechte der Gemeinde erweitert und fortgeschrieben, insbesondere die Unverletzlichkeit von Person und Wohnung.<ref>Deeters/Helmrath (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band II, S. 1 ff. und S. 238 ff.</ref> Zudem sollte die Macht der Gaffeln gestärkt, die Veruntreuung städtischer Gelder verhindert und die Günstlingswirtschaft des Rates unterbunden werden.<ref>Stelzmann, Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' 11. Auflage. Köln 1990.</ref>

=== Reichstage zu Köln ===
Auf dem Reichstag 1505 zu Köln entschied der [[Römisch-deutscher König|römisch-deutsche König]] und spätere Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] den [[Landshuter Erbfolgekrieg]] mit der Errichtung des [[Herzogtum Pfalz-Neuburg|Herzogtums Pfalz-Neuburg]] (so genannter ''[[Kölner Spruch]]'').

=== Kunst und Architektur ===
[[Datei:Panorama Köln.jpg|mini|Köln 1531]]
Albrecht Dürer besuchte im Jahr 1520 seinen Vetter Niklas in Köln. Die Bauarbeiten am [[Kölner Dom]] wurden im Jahr 1560 aus finanziellen Gründen eingestellt.

=== Glaubensstreit ===
Der Dominikaner [[Jakob van Hoogstraten]] (†&nbsp;1527), 1504 in Köln zum Dr. theol. promoviert und seit 1505 Regens der Kölner Ordensschule, wurde 1510 Prior des Kölner Dominikanerklosters und hatte als solcher das Amt des päpstlichen Inquisitors für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz und Trier inne.<ref>{{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629224957/http://www.bautz.de/bbkl/h/hoogstraaten_j.shtml |autor=Friedrich Wilhelm Bautz|artikel=Jakob von Hoogstraaten|band=2|spalten=1042-1045}}</ref> Er ließ in Köln die Bücher [[Johannes Reuchlin|Reuchlins]] verbrennen.

Auf dem Domhof wurden die Schriften von [[Martin Luther]] verbrannt. Auf [[Melaten (Kölner Siechenhof)|Melaten]] wurden im Jahr 1529 die beiden protestantischen „Ketzer“ [[Adolf Clarenbach (Märtyrer)|Adolf Clarenbach]] und [[Peter Fliesteden]] verbrannt.

=== Regulierung des Rheins ===
Seit dem Hochmittelalter hatten die Kölner mit Besorgnis beobachtet, dass der Rhein begann, sich am rechten Rheinufer bei Poll ein anderes Flussbett zu suchen. Hochwasser und Eisgänge begünstigten diese Veränderungen. Um zu verhindern, dass es zwischen Poll und Deutz zu einem östlichen Durchbruch des Rheins kam, wollte Köln das Ufer mit den so genannten [[Poller Köpfe]]n befestigen, doch erst 1557 konnte sich der Rat mit dem Erzbischof über die Maßnahmen einigen. 1560 wurde das Großprojekt in Angriff genommen und über 250 Jahre fortgeführt. Insgesamt wurden drei schwere Uferbefestigungen („Köpfe“) angelegt. Neben Hunderten auf Grund gelegten Schiffen wurden Weidenpflanzungen und Buhnen eingebracht, um Abweichungen des Flussverlaufs zu verhindern. Mit Basaltbrocken beschwert wurden eisenbewehrte Eichenstämme – durch schwere Querbalken verbunden – in den Flussgrund getrieben. Der nördliche Kopf soll eine Länge von 1500 Metern gehabt haben.<ref>''Niedrigwasser macht’s möglich – Entdeckung am Kölner Rheinufer.'' In: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): [http://www.monumente-online.de/06/03/streiflicht/04_PollerWiesen.php?seite=1 ''Monumente online.''] Mai 2006.</ref>

=== Wirtschaft und Handel ===
Die [[Hanse]] unter Führung Kölns erwarb den [[Stalhof]] in [[London]] als [[Kontor]]. Die [[Kölner Börse]] wurde 1553 gegründet.

Seit 1577 war Köln mittels eines Abzweigers ab [[Wöllstein]] mit dem europäischen [[Postkurs|Hauptpostkurs]], dem [[Niederländischer Postkurs|Niederländischen Postkurs]] von Brüssel über [[Augsburg]] nach [[Innsbruck]], [[Trient]] und Italien verbunden. Zunächst bestand eine Fußbotenpost; sie wurde jedoch 1579 vom [[Postmeister]] [[Jacob Henot]] in eine [[Postreiter|reitende Post]] umgewandelt.<ref>Siehe beispielsweise Ernst-Otto Simon: ''Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte.'' In: ''Archiv für deutsche Postgeschichte.'' 1/1990, S. 34–35.</ref>

=== Städtisches Leben ===
Ein Sterbender berichtete 1484 von [[Homosexualität|homosexuellen]] Praktiken in Köln. Als eine große Untersuchung ergab, dass wohl über 200 angesehene Bürger darin verwickelt waren, wurden die Ergebnisse der Untersuchung wieder unter den Teppich gekehrt.<ref>Bernd-Ulrich Hergemöller: ''Die „unsprechliche stumme Sünde“ in Kölner Akten des ausgehenden Mittelalters.'' In: ''Geschichte in Köln.'' Heft 22 (1987), S. 5–51; ausführliche Online-Dokumentation: {{Webarchiv |url=http://www1.uni-hamburg.de/Portal_BUH/regesten_koeln1484_untersuc.htm/ | wayback=2011-07-18| text=''Quellen zur Verfolgungs- und Alltagsgeschichte der „Sodomiter“ (Homosexuellen) im späten Mittelalter und der reformatorischen Frühzeit''}}</ref>
1479 erhielt die [[Universität zu Köln]] von Kaiser Friedrich III. das Recht, Leichen zu sezieren.

== Zentrum der Gegenreformation ==
Der Kölner Erzbischof [[Gebhard I. von Waldburg|Gebhard Truchsess von Waldburg]] sagte sich 1582 von der katholischen Kirche los und heiratete die protestantische Stiftsdame [[Agnes von Mansfeld-Eisleben|Agnes von Mansfeld]], trat aber als Erzbischof nicht zurück. Gebhard Truchsess von Waldburg wurde 1583 exkommuniziert und der verlässlich katholische [[Ernst von Bayern (1554–1612)|Ernst von Bayern]] zu seinem Nachfolger bestimmt u. a. deshalb, weil ein protestantischer Kölner Erzbischof die katholische Mehrheit im [[Kurfürstenkollegium]] gekostet hätte. Es kam zum Kölner Krieg (auch [[Truchsessischer Krieg]]), der bis 1588 dauerte. [[Köln-Deutz|Deutz]], [[Bonn]] und [[Neuss]] wurden verwüstet. Der Rat verbot 1609 den Frauen auch zu Karneval das Tragen von Männerkleidung. Der erste Tabakhändler eröffnete 1620 sein Geschäft in Köln.

[[Datei:Rekonstruktion der Stadt Köln im 17. Jahrhundert.webm|mini|Rekonstruktion der Stadt Köln im 17. Jahrhundert]]
Auf Melaten wurde [[Katharina Henot]], die Tochter Jacob Henots, im Jahr 1627 als Hexe verbrannt.<ref>Deeters/Helmrath: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band II, S. 220 ff.</ref><ref>Franken/Hoerner: ''Hexen.'' S. 41–48.</ref> [[Christina Plum]] bezichtigte sich erstmals im Frühjahr 1629 der Hexerei und denunzierte bei einem Verhör im April 1629 zunächst zehn angesehene Bürger. Nach weiteren Denunziationen erfolgten mehreren Hinrichtungen, darunter auch die von Christina Plum am 16. Januar 1630. Erst ab der zweiten Jahreshälfte 1630 wurde die Hexenverfolgung in Köln ausgesetzt.<ref>Friedrich Wilhelm Siebel: ''Die Hexenverfolgung in Köln.'' Dissertation. Bonn 1959, S. 64–75, Statistik S. 152–153.</ref> Wegen der [[Syphilis]] wurden 1631 die öffentlichen Badehäuser geschlossen. Mit den ''Wochentlichen Post-Zeitungen'' erschien 1632 die erste Zeitung in Köln. Der Rat der Stadt verbot 1659 das Rauchen innerhalb der Stadtmauern. 1655 wurde Enn Lennartz als Hexe enthauptet und verbrannt. Sie war das letzte Opfer der Kölner Hexenverfolgung. Insgesamt gab es in der Zeit der Hexenverfolgung (1435–1655) 96 aktenkundig gewordene [[Hexenprozess]]e,<ref>Franken/Hoerner: ''Hexen.'' S. 25f.</ref> bei denen 37 Beschuldigte zum Tod verurteilt wurden.<ref>[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Koeln%20Namen%20der%20Opfer.pdf ''Hexenprozesse in Köln. Eine chronologische Liste der Namen von Verfolgten und Hingerichteten.''] (PDF; 19,1&nbsp;kB) In: ''anton-praetorius.de''. [[Hartmut Hegeler]], abgerufen am 3. April 2020.</ref> Der Rat der Stadt Köln sprach in der Sitzung am 28. Juni 2012 einstimmig eine sozialethische Rehabilitation der Opfer der Kölner Hexenprozesse aus.

[[Datei:Köln Plan 1648 Merian (075).jpg|mini|Köln um 1646 von Matthäus Merian]]
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] (1618–1648) verhielt sich Köln neutral und wurde lange Zeit nicht in ihn hineingezogen, wobei der Krieg jedoch die Wirtschaft schädigte. Am 21. Dezember 1632 griff der schwedische [[Wolf Heinrich von Baudissin (General, 1579)|General Baudissin]] Deutz an, da er dessen Befestigung durch die Freie Reichsstadt Köln als Bruch der Neutralität wertete und freie Religionsausübung für Protestanten in Köln forderte. Jedoch zwang ihn die starke Kölner Gegenwehr schon am nächsten Tag wieder zum Rückzug. Köln nahm von da an einer stärker kaisertreue Position ein, bemühte sich aber weiterhin um ein gutes Verhältnis zu den protestantischen Niederlanden. Der Reitergeneral [[Johann von Werth|Jan von Werth]] († 1652) wurde wenig später in Köln zum Volkshelden, als er die Festung Ehrenbreitstein von den Franzosen befreite. Von ihm wurde die Sage mit der Magd Griet berühmt.

Am 6. September 1680 überreichte [[Nikolaus Gülich]] (* 1644) eine Klageschrift gegen innerstädtische Missstände. Eine Untersuchungskommission wurde eingesetzt, dann aber nahm man Gülich gefangen. August 1682 wurde er aber auf Druck der Gaffeln wieder entlassen. Immer wieder klagte er gegen [[Klüngel]] und Misswirtschaft. Im Sommer 1683 versuchte Gülich, den Rat aufzulösen, aber hauptsächlich wegen wirtschaftlichen Misserfolgs wurde bald der Prozess gegen ihn eröffnet. 1685 wurde er von Kaiser Leopold I. als Landfriedensbrecher vor das kaiserliche Gericht geladen. Am 23. Februar 1686 wurde er zum Tod durch das Schwert verurteilt und hingerichtet. Seine ''Schandsäule'' befand sich hundert Jahre lang auf dem eingeebneten Platz seines Hauses.<ref>''Chronik Köln.'' S. 198 f.</ref>

Köln nahm am letzten [[Hanse]]tag 1669 in [[Lübeck]] teil.

== Köln im Ancien Régime ==
[[Datei:Köln - Stadtplan Reinhardt 1752 I.jpg|mini|Johann Valentin Reinhardt – [[Kölner Stadtplan von 1752]]]]
[[Farina gegenüber|Giovanni Battista Farina]] gründete 1709 die heute älteste Parfumfabrik der Welt.<ref>Astrid Küntzel: [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/johann-maria-farina-/DE-2086/lido/57c6ac9570e232.85244520 ''Johann Maria Farina – Parfumeur (1685–1766).''] In: ''Portal Rheinische Geschichte''. LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Abgerufen am 13. April 2020.</ref> 1716 begann er mit dem Export seines ''[[Kölnisch Wasser|Eau de Cologne]]''. 1714 führte der Rat der Stadt eine Meldepflicht für Protestanten ein. 1734 gründete [[Jean Ignace Roderique]] die ''[[Gazette de Cologne]]''. Die französischsprachige Zeitung war neben der ''Gazette d'Amsterdam'', der ''Gazette d'Utrecht'' und der ''Gazette de la Haye (Den Haag)'' im 18. Jahrhundert europaweit verbreitet. Köln war neben Prag, Wien, Antwerpen, Rom und Venedig wegen seiner günstigen Verkehrsverbindungen eine der wichtigsten Städte, wo Nachrichten gesammelt wurden. Die ''Gazette de Cologne'' hatte wegen ihrer Aktualität mehrere tausend Bezieher und war an den Höfen in ganz Europa verbreitet. 1735 erhielt die Zeitung kaiserliches [[Privileg]].<ref>Deeters/Helmrath: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band II. S. 258 ff.</ref>

Nach der abendlichen Schließung der Stadttore 1736 kam man nun nur noch nach Zahlung einer Torgebühr in die Stadt. [[Giacomo Casanova]] besuchte 1760 die Stadt Köln. Nach dem strengen [[Winter 1783/84]] richteten Packeis auf dem Rhein und dadurch verursachtes [[Hochwasser 1784#Hochwasser im Februar 1784|Hochwasser im Februar 1784]] große Schäden an, über 60 Menschen ertranken. Für Köln war es das schlimmste jemals verzeichnete Hochwasser mit einem Rekordpegel von 13,55 Metern.

== Franzosen in Köln ==

{{Siehe auch|Kanton Köln}}

Die Besetzung der Stadt durch die [[Franzosenzeit|französische]] Revolutionsarmee im Jahr 1794 brachte das Ende der bisherigen Ratsherrschaft. Am 28. Mai 1796 wurde der Rat der Stadt aufgelöst – 400 Jahre nach Inkrafttreten des [[Verbundbrief]]s, der alten Kölner Verfassung. An die Stelle des Rates trat eine nach französischem Vorbild eingesetzte Munizipalverwaltung.<ref>Carl Dietmar, S. 217, 219.</ref>

Am 6. Oktober 1794 besetzten französische Truppen die Reichsstadt Köln, was durch symbolische Übergabe der Stadtschlüssel besiegelt wurde. Zur besseren Orientierung schafften die Franzosen die bis dahin üblichen Namen der Häuser ab und führten 1795 Hausnummern ein – dank der Hausnummer [[4711]] eine der am meisten zitierten Maßnahmen dieser Zeit, die der Duftmarke ihren Namen gab. In der Folge wurde Köln Teil des 1798 gegründeten [[Département de la Roer|Rur-Départements]]. Im selben Jahr lösten die Franzosen die [[Universität zu Köln]] auf, viele Kirchen und Klöster in Köln und dem Rheinland fielen unter die [[Säkularisation]].

Seit 1797 besaßen sowohl Juden als auch Protestanten das Bürgerrecht. 1798 kehrte mit Joseph Isaak der erste Jude seit 1424 in die Stadt zurück.<ref>Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 113.</ref> Im gleichen Jahr wurden die Zünfte aufgelöst; von da an herrschte in Köln [[Gewerbefreiheit]]. Die wirtschaftlich einschneidendste Maßnahme war aber die Verlegung der französischen Zollgrenze an den Rhein, ebenfalls 1798.<ref>[[Klara van Eyll]]: Köln von der französischen Besetzung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1794 bis 1918), in: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 106.</ref>

Während der französischen Besetzung wurden zahlreiche Kunstgegenstände geplündert, viel Unersetzliches zerstört, so der von den Kölner Bürgern eroberte Fahnenwagen des besiegten Erzbischofs aus der [[Schlacht von Worringen]] 1288. Dem letzten Rektor der alten Universität [[Ferdinand Franz Wallraf]] war es zu verdanken, dass der Stadt Köln unersetzliche Kunstgegenstände, Archive und Urkundenbestände erhalten blieben.<ref>[[Hermann Keussen]]: ''Wallraf, Ferdinand Franz.'' In: ADB Band 40, Leipzig 1896.</ref> Im [[Konkordat von 1801]] zwischen Napoleon und der katholischen Kirche wurde das Kölner Erzbistum aufgehoben. An seine Stelle trat Aachen als neues Bistum.<ref name="Frohn 1990">Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 240 ff.</ref>

[[Datei:Sicherheitshafen Köln, Entwurfszeichnung von 1809.jpg|mini|Entwurfszeichnung für den Kölner [[Sicherheitshafen (Köln)|Sicherheitshafen]] von 1809]] 1801 wurden das [[Linkes Rheinufer|linke Rheinufer]] und damit auch Köln gemäß dem [[Frieden von Lunéville]] Teil des französischen Staatsgebiets. Alle Kölner Bürger erhielten die französische Staatsbürgerschaft. Kaiser Napoleon und seine Gattin Josephine besuchten die Stadt vom 13. bis 17. September 1804 zum ersten Mal. Köln war eine Station auf einer längeren Reise Napoleons durch die eroberten linksrheinischen Gebiete kurz nach seiner Erhebung zum Kaiser am 18. Mai 1804. Am Abend des 13. September war Napoleon in Köln angekommen und unter Kanonendonner und Glockengeläut durch das Eigelsteintor bis zu seiner Unterkunft am Neumarkt gefahren.

In die Franzosenzeit fallen auch die Gründung der [[Industrie- und Handelskammer zu Köln|IHK zu Köln]] (1803), der ersten [[Industrie- und Handelskammer]] auf deutschem Boden, sowie des ''Kölsche Hänneschen Theaters'' (1802). 1804 wurden alle Pfarrfriedhöfe geschlossen, sie wurden ersetzt durch einen Zentralfriedhof, der an der Stelle des alten Siechenhauses [[Melaten (Kölner Siechenhof)|Melaten]] angelegt und 1810 eröffnet wurde.

Das größte Bauprojekt unter französischer Herrschaft in Köln war der 50 Meter breite und 500 Meter lange [[Sicherheitshafen (Köln)|Sicherheitshafen]] auf dem heutigen Parkgelände des [[Kölner Ringe#Theodor-Heuss-Ring|Theodor-Heuss-Rings]], der sich bis kurz vor die [[Eigelsteintorburg]] erstreckte. Seit dem extremen [[Winter 1783/84|Eishochwasser vom Februar 1784]], bei dem die ganze Kölner Rheinflotte zerstört worden war, gab es laute Forderungen nach einem Schutzhafen. [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] versprach der Stadt bei seinem Besuch 1804 den Bau eines solchen Hafens, der Baubeginn verzögerte sich aber bis 1811. 1813 ging der Hafen in Betrieb, wurde aber bereits in den 1880er Jahren aufgrund geringer Nutzung wieder zugeschüttet und durch den [[Rheinauhafen]] abgelöst.

Die Franzosen mussten am 14. Januar 1814 die Stadt wegen der heranrückenden preußischen Truppen verlassen. An die französische Besatzung schloss sich unmittelbar die preußische Besatzung an.

== Das preußische Köln ==
{{Siehe auch|Kolonialgeschichte der Stadt Köln}}
[[Datei:Tombleson Cologne.jpg|mini|Köln um 1840]]
Der [[Wiener Kongress]] sah in seiner am 9. Juni 1815 unterzeichneten Schlussakte die Besetzung Kölns durch preußische Truppen vor. Damit fiel die Stadt an das [[Königreich Preußen]], allerdings behielten die Kölner bis 1848 die französische Währung. Kommandant der Stadt wurde 1815 der spätere preußische [[Liste der preußischen Ministerpräsidenten|Ministerpräsident]] und [[Preußisches Kriegsministerium|Kriegsminister]] General [[Ernst von Pfuel]]. Die Stadt wurde Sitz eines [[Landkreis Köln|Landkreises]] und selbst eine [[kreisfreie Stadt]]. 1819 wurde in Köln der Rheinische Appellationsgerichtshof eingerichtet.<ref>Klara van Eyll: Köln von der französischen Besetzung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1794 bis 1918), in: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 107.</ref> 1823 wurde auf Drängen der preußischen Verwaltung das [[Festkomitee Kölner Karneval]] als „festordnendes Komitee“ gegründet und veranstaltete den ersten kontrollierten [[Kölner Rosenmontagszug]]. 1826 wurde die erste [[Sparkasse KölnBonn#Sparkasse der Stadt Köln|Kölner Sparkasse]] eröffnet. 1837 wurde der Kölner Erzbischof [[Clemens August Droste zu Vischering]] wegen der Mischehenfrage verhaftet. 1842 wurde [[Karl Marx]] Chefredakteur der ''[[Rheinische Zeitung|Rheinischen Zeitung]]''.

Nach der Wiederentdeckung der Fassadenpläne des [[Kölner Dom]]es Anfang des 19. Jahrhunderts erwachte das öffentliche Interesse am Fortbau des Domes, der zum Symbol für die deutsche Nationalbewegung wurde. [[Joseph Görres]] und [[Sulpiz Boisserée]] waren die treibenden Kräfte für die Vollendung, so dass am 4. September 1842 durch den preußischen König [[Friedrich Wilhelm IV.]] und den späteren [[Erzbischof]] [[Johannes von Geissel]] der Grundstein für den Weiterbau des Kölner Doms gelegt werden konnte. 1863 wurde das Innere des Doms vollendet. 1868 wurde der alte [[Domkran]], der ein halbes Jahrtausend lang ein Wahrzeichen der Stadt war, abgebrochen. Die Trennwand zwischen dem 1322 geweihten Chor und dem Langhaus wurde nach 560 Jahren eingerissen. Am 15. Oktober 1880 wurde der vollendete Dom nach 632 Jahren Bauzeit mit dem Dombau-Vollendungsfest fertiggestellt.<ref>Paul Clemen (Hrsg.): ''Der Dom zu Köln'' (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 6, Teil III). Reprint Düsseldorf Schwann 1980.</ref> Überschattet wurde das Domfest von den Auswirkungen des [[Kulturkampf]]es, die 1874 zur Verhaftung des Kölner Erzbischofs [[Paulus Melchers]] durch die preußisch-protestantische Obrigkeit geführt hatten.<ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 288 ff.</ref>

Im Jahre 1816 erreichte mit der englischen „Defiance“ das erste Dampfschiff die Stadt. 1826 wurde die ''Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft'' (PRDG) in Köln, die spätere [[Köln Düsseldorfer]] (KD), gegründet. Mit den Raddampfern „Friedrich Wilhelm“ und „Concordia“ wurde die erste regelmäßige Dampfschifffahrt zwischen Köln und Mainz aufgenommen. Mit der [[Rheinschiffahrtsakte]] von 1831 wurde das Kölner [[Stapelrecht]] endgültig aufgehoben.<ref>Josef Dollhoff: Die Kölner Rheinschiffahrt, Bachem Köln 1980, S. 59 ff., S. 79.</ref> 1835 wurde die [[Rheinische Eisenbahngesellschaft]] gegründet. 1839 rollte der erste Zug vom Thürmchenswall bis nach Müngersdorf. 1841 war die Strecke bis Aachen fertiggestellt. 1844 begann der Ausbau der Eisenbahnverbindung Rhein-Weser.<ref>Dietmar: ''Chronik Köln.'' 3. Auflage. Gütersloh/ München 1997, S. 237.</ref> 1848 kam es in der Stadt im Gefolge der [[Deutsche Revolution 1848/49|Märzrevolution]] zu einer Arbeiterdemonstration und zum sogenannten [[Kölner Fenstersturz]]. Während der Revolution kam es beim [[Kölner Dombaufest 1848|Dombaufest]] zum 600.&nbsp;Jahrestag der Grundsteinlegung des gotischen Doms am 14. August 1848 zu einer landesweit einzigartigen Begegnung zwischen Repräsentanten der bürgerlichen Revolution und Vertretern der alten Herrschaftsmacht, als der preußische König [[Friedrich Wilhelm IV.]] und der [[Reichsverweser 1848/1849|Reichsverweser]] Erzherzog [[Johann von Österreich]] sowie Abgeordnete der [[Frankfurter Nationalversammlung]] in Köln zusammentrafen. 1849 gründete [[Adolph Kolping]] den Kölner Gesellenverein.<ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 279f.</ref> Von 1855 bis 1859 wurde die erste feste Rheinbrücke seit der Römerzeit, die [[Dombrücke]], errichtet. Der [[Kölner Hafen]] wurde Endpunkt der Rhein-See-Schifffahrt.<ref>Josef Dollhoff: Die Kölner Rheinschiffahrt, Bachem Köln 1980 – Hafen, S. 87; Seeschiffahrt, S. 93.</ref> 1859 wurde der [[Köln Hauptbahnhof|Kölner Hauptbahnhof]] eingeweiht, die [[Linke Rheinstrecke|linksrheinische Eisenbahnstrecke]] von Köln nach Bingerbrück wurde fertiggestellt. Am 22. Juli 1860 wurde auf Betreiben von Caspar Garthe mit einem Festakt der [[Kölner Zoo]] eröffnet.

== Köln in der Kaiserzeit ==
[[Datei:Koelnstadtmauerloch1880.jpg|mini|Postkarte: Die erste Bresche in der alten Stadtmauer am Gereonshof zu Anfang der Stadterweiterung 1880]]
[[Datei:Köln um 1890.jpg|mini|Köln mit [[Deutzer Schiffbrücke]] um 1890]]

Ende des 19. Jahrhunderts konnte sich die übervolle Stadt nach dem Bau des äußeren [[Festungsring Köln|Festungsrings]] durch Kauf und [[Schleifung|Schleifen]] der Stadtmauer, Wälle und Bastionen in den [[Festungsrayon|Rayon]] erweitern. Der mittelalterliche [[Stadtmauer (Köln)|Mauerring]] von 1180, der nie überwunden werden konnte, wurde von 1881 bis 1896 bis auf wenige Überreste wie die repräsentativsten [[Torburg]]en niedergelegt. Städtebauarchitekt [[Josef Stübben]] schuf an ihrer Stelle die heutigen Ringe, Kölns Prachtboulevard.<ref> {{Internetquelle |url=http://www.ag-festung-koeln.de/frames/sub_main_02/subpage_18151870.htm |titel=Der dritte Kölner „Festungsring“ oder die neupreußische Stadtbefestigung |werk=ag-festung-koeln.de |hrsg=Arbeitsgemeinschaft Festung Köln |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090930223701/http://www.ag-festung-koeln.de/frames/sub_main_02/subpage_18151870.htm |archiv-datum=2009-09-30 |zugriff=2018-11-12}}</ref><ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 293.</ref> Dennoch blieb Köln noch immer Festung: In einem Umkreis von 15 Kilometern wurden neue, moderne Bunkerbauten und detachierte Gürtelforts (Außenforts bzw. [[Biehler-Fort]]s) errichtet, die die veralteten Festungswerke ersetzen sollten. 1863 erfolgte die Fertigstellung des inneren, 1880 die des äußeren [[Festungsring Köln|Festungsrings]].<!--Nicht durch den Einzelnachweis gedeckt: „1887 wurde eine Rheinstromsperre gebaut“.--><ref> {{Internetquelle |url=http://www.festungsbauten.de/D/Coeln_Startseite.htm |titel=Köln |werk=festungsbauten.de |zugriff=2018-12-08 |kommentar=Nach Ernst Zander: ''Köln als befestigte Stadt und militärischer Standort'', 1941}}</ref>

Die [[Einwohnerentwicklung von Köln|Bevölkerung Kölns]] stieg in dieser Zeit sprunghaft an. Lebten 1822 noch schätzungsweise 56.000 Bürger in der Stadt, so waren es 1837 über 72.000 Einwohner, 1855 107.000 Einwohner, 1888, nach der Eingemeindung mehrerer Vororte, bereits 250.000. Am 22. Mai 1911 wurde die neue [[Hohenzollernbrücke (Köln)|Hohenzollernbrücke]] in Gegenwart von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] feierlich eingeweiht.<ref>Dietmar: ''Chronik Köln.'' 3. Auflage. Gütersloh/ München, S. 316f.</ref> Bis 1913 wuchs die Einwohnerzahl weiter auf 640.731. 1914 schließlich kamen weitere rechtsrheinische Stadtteile zu Köln.

Nach dem [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] von 1870/1871 erfasste auch Köln ein großer wirtschaftlicher und industrieller Aufschwung. Das Volumen des Güterverkehrs betrug 1885/86 auf der [[Linke Rheinstrecke|linksrheinischen Eisenbahn]] 954.728 Tonnen und rechtsrheinisch 413.573 Tonnen. Im Jahr 1886 liefen 4859 beladene Schiffe mit 4.656.561 Zentner den Kölner Hafen an, 3190 beladene Schiffe mit 2.626.841 Zentnern verließen ihn. Außerdem wurden als Flöße 138.742 Zentner talwärts bewegt.<ref>[[Meyers Konversationslexikon]] Leipzig und Wien, 4. Auflage. 1885–1892, IX, S. 948.</ref>

Bis 1894 war in Köln das [[Fahrrad]]fahren wie in vielen anderen deutschen Städten verboten. 1898 wurde der Rheinauhafen in Betrieb genommen. 1900 übernahm die Stadt das Straßenbahnnetz und elektrifizierte es.<ref>Klara van Eyll: Köln von der französischen Besetzung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1794 bis 1918), in: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 109.</ref> 1906 wurde zur Dokumentation dieser rasanten Entwicklung für die preußische [[Rheinprovinz]] und [[Provinz Westfalen|Westfalen]] in Köln das [[Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv|Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv]] gegründet, das seitdem angeschlossen an die [[Deutsche Industrie- und Handelskammer|IHK]] Köln besteht. 1906 eröffnete das erste feste Kino.

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R27436, Köln, Rückkkehr deutscher Truppen.jpg|mini|Nach Ende des Ersten Weltkrieges kehren Truppen des [[Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)|Deutschen Heeres]] über die [[Deutzer Brücke#Hängebrücke 1913–1945|Deutzer Hängebrücke]] auf das [[rechtsrheinisch]]e Ufer zurück, Nov. 1918]]

Die [[Mobilmachung]] zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Sommer 1914 wurde in Köln wie auch in anderen Städten zuerst mit Jubel aufgenommen (→&nbsp;[[Augusterlebnis]]), doch seit 1916 wurden die Versorgungsprobleme immer schlimmer. Im Frühjahr 1917 musste die Stadt Notgeld ausgeben. Am 18. September 1917 wurde [[Konrad Adenauer]] von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig zum Oberbürgermeister gewählt, was durch die Kooperation von [[Deutsche Zentrumspartei|Deutscher Zentrumspartei]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokratischer Partei Deutschlands]] (SPD) ermöglicht wurde. Adenauers Zusammenarbeit mit dem sozialdemokratischen Journalisten und Politiker [[Wilhelm Sollmann]] prägte die Stadtpolitik in den kommenden Jahren.<ref>Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' S. 350f.</ref> 1918 wurde eine Wiederaufbaupatenschaft mit dem ostpreußischen Neidenburg begründet. Am 24. März 1918 fand das erste Bombardement von Köln statt.<ref name="Frohn 1990" /> Entsprechend dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstandsvertrag von Compiègne]] wurde Köln unmittelbar nach Kriegsende ab dem 6. Dezember 1918 von britischen Truppen besetzt. (→&nbsp;[[Alliierte Rheinlandbesetzung]]) Die Zugehörigkeit zum neuen [[Freistaat Preußen]] und damit zum Deutschen Reich der [[Weimarer Republik]] waren davon nicht berührt, doch wurden die Ausübung deutscher bzw. preußischer Souveränitätsrechte und die Tätigkeit der preußischen Verwaltung ggf. durch Besatzungsmaßnahmen überlagert. Mit dem Rheinlandabkommen zwischen dem Deutschen Reich und den Siegermächten vom 28. Juni 1919 wurden die Modalitäten der Besatzung näher definiert und von der [[Interalliierter Hoher Ausschuss für die Rheinlande|Interalliierten Rheinlandkommission]] als oberster Verwaltungsbehörde überwacht.

== Köln in der Zwischenkriegszeit ==
=== Köln in der Weimarer Republik ===
[[Datei:Hansahochhaus1.jpg|mini|hochkant|Das 1924/25 errichtete Hansahochhaus war zum Zeitpunkt der Fertigstellung das höchste Haus Europas]]
[[Datei:City of Cologne grün 1928.jpg|mini|Anleihe über 100 £ der Stadt Köln vom 1. Oktober 1928; mit Faksimile-Unterschrift von Adenauer]]
[[Datei:Zum Andenken an die Stadt Köln - überreicht durch Oberbürgermeister Dr. Adenauer.jpg|mini|Widmungskarte von Oberbürgermeister Adenauer]]
Bei den Wahlen zur [[Weimarer Verfassung#Der Prozess der Verfassungsgebung|verfassungsgebenden Nationalversammlung]] am 19. Januar 1919, an der erstmals auch Frauen teilnehmen konnten, stimmte in Köln die Mehrheit für die Deutsche Zentrumspartei (40,8 % – Reich: 19,7 %) vor der SPD (38,6 % – Reich: 37,9 %) und der [[Deutsche Demokratische Partei|Deutschen Demokratischen Partei]] (11,0 % – Reich: 18,5 %).<ref>[https://www.wahlen-in-deutschland.de/wluKoelnAachen.htm ''Weimarer Republik 1918–1933 – Preußische Landtagswahlen – Wahlkreis Köln-Aachen.''] In: ''wahlen-in-deutschland.de''. Abgerufen am 16. Juni 2020.</ref> Am 1. Februar 1919 endete die vom preußischen Innenministerium seit dem 30. Oktober 1900 aufgezwungene Schreibweise ''[[Cöln]]''. Die [[Universität zu Köln]] wurde nach 121 Jahren Schließung am 12. Juni 1919 feierlich wiedereröffnet.<ref>Dietmar: ''Chronik Köln.'' 3. Auflage. Gütersloh/ München, S. 341 f.</ref>

Am 1. August 1920 wurde das ''Brückengeld'' ([[Maut]] zur Überquerung der Rheinbrücken) abgeschafft. Gemäß dem [[Friedensvertrag von Versailles|Vertrag von Versailles]] begann man 1921 mit der [[Schleifung]] der [[Festungsring Köln|Festungsringe]] und legte ab 1922 auf deren [[Festungsrayon|Rayons]] die [[Kölner Grüngürtel|Grüngürtel]] an.<ref>Dazu weiterführend: {{Internetquelle |url=http://www.prostadtgarten.de/dokumente/diplomarbeit/Kurzfassung_Diplomarbeit.pdf |autor=Heike Müller |titel=Der Kölner Stadtgarten |titelerg=Kurzfassung der Diplomarbeit |werk=prostadtgarten.de |abruf=2020-04-29 |format=PDF; 236 kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160514203236/http://prostadtgarten.de/dokumente/diplomarbeit/Kurzfassung_Diplomarbeit.pdf |archiv-datum=2016-05-14 |offline=ja |archiv-bot=2022-11-07 21:08:50 InternetArchiveBot }}</ref> 1922 erfolgt die Eingemeindung weiterer linksrheinischer Stadtteile im Norden (Details s. Tabelle [[Geschichte Kölns#Eingemeindungen|Eingemeindungen]]). 1923 wurde das erste [[RheinEnergieStadion|Müngersdorfer Stadion]] fertiggestellt, 1924 der Rohbau des höchsten Wolkenkratzers seiner Zeit in Europa, des späteren [[Hansahochhaus]]es. Am 11. Mai öffnete die [[Köln Messe|Kölner Messe]] ihre Tore. Am 30. November wurde mit der [[Petersglocke]] des Kölner Doms die mit rund 24 Tonnen größte freischwingende läutbare Glocke der Welt geweiht. 1925 nahm das Kaufhaus Tietz die erste [[Fahrtreppe|Rolltreppe]] Deutschlands in Betrieb.

Die Besatzung endete im Januar 1926 mit dem Abzug der britischen Truppen (siehe [[Alliierte Rheinlandbesetzung#Räumung]]). Im selben Jahr zog der Vorläufer des WDR, die [[Westdeutsche Funkstunde AG]] (Wefag), von [[Münster]] nach Köln und ging als „Westdeutsche Rundfunk AG“ (Werag) auf Sendung. Mit einem Pegelstand von 10,69&nbsp;m traf im Januar 1926 ein schweres [[Rhein#Hochwasser|Rheinhochwasser]] ohne [[Eisgang]] die Stadt Köln. Die Stadt investierte 1,6 Millionen Reichsmark in das ehemalige Militärflugfeld [[Butzweilerhof]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.airport-cgn.de/data/files/downloads/einblick-historie.pdf |titel=Köln Bonn Airport – Einblick Historie |werk=Website des Flughafens Köln-Bonn |datum=2009-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101025235502/http://www.airport-cgn.de/data/files/downloads/einblick-historie.pdf |archiv-datum=2010-10-25 |abruf=2020-07-08 |format=PDF; 379 KB |offline=1}}</ref> Am 26. Juli 1926 begann dort der planmäßige Flugverkehr. Der Butzweilerhof entwickelte sich auf Grund seiner zentralen Lage schnell zum zweitgrößten deutschen Flughafen. Am 10. Oktober 1928 wurde die [[Helios AG#Werkhallen|Rheinlandhalle]] eröffnet. Die [[Mülheimer Brücke]] wurde am 13.&nbsp;Oktober 1929 in Betrieb genommen. Am 2.&nbsp;Oktober 1930 kam [[Henry Ford]] nach [[Köln-Niehl]] zur [[Grundsteinlegung]] des neuen Werkes der bis dahin in Berlin ansässigen ''Ford Motor Company AG'' (seit 1939 [[Ford Deutschland|Ford-Werke]]).

Köln war während der Weimarer Republik bedeutende Musikstadt. Bekannte Dirigenten wie [[Otto Klemperer]] wirkten an der [[Kölner Oper]]. Seit 1926 gibt es ein [[Rundfunkorchester]].<ref>Horst Matzerath: ''Köln in der Weimarer Republik.'' In: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 192.</ref> In Köln existierten 1929/30 insgesamt 15 Häuser mit dauerhaften oder zeitweiligen [[Varieté]]programmen und Revuen. Mit dem ''Kaiserhof'' erhielt Köln im September 1931 (also zur Zeit der [[Weltwirtschaftskrise]] und [[Deutsche Bankenkrise|Deutschen Bankenkrise]]) ein internationales Varieté.<ref>{{Internetquelle |url=https://koeln-magazin.info/news/willkommen-bienvenue-welcome.html |titel=„Willkommen, Bienvenue, Welcome…“ |werk=koeln-magazin.info |datum=2008-02-05 |abruf=2019-04-14}}</ref> Im Dezember 1929 wurde Konrad Adenauer für weitere 12 Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Die Eröffnung der ''Kraftwagenstraße'' Köln-Bonn als erste Reichsautobahnstrecke erfolgte am 6. August 1932.<ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 317.</ref>

Politisch spiegelte sich die zunehmende Radikalisierung, besonders seit dem [[Schwarzer Freitag|Schwarzen Freitag (1929)]], auch in Köln in immer hemmungsloseren Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten wider; Mitte 1932 – vor der [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl am 31. Juli 1932]] – erreichten sie einen Höhepunkt. Zwischen 1930 und 1933 gab es dabei 19 Tote.<ref>Horst Matzerath: ''Köln in der Weimarer Republik.'' In: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 191.</ref> Am [[Reichstagswahl November 1932|6. November 1932]] gab es eine weitere Reichstagswahl.

[[Datei:Cologne Synagogue-Glockengasse-Altes Bild1.jpg|mini|hochkant|Kölner Synagoge Glockengasse um 1861, zerstört während der [[Novemberpogrome 1938]]]]
1925 strukturierte sich die NSDAP und teilte das Reich in 31 Parteibezirke. Die NSDAP gab den Bezirken den Namen Gau und benannte jeweils eine Hauptstadt im Gau. Bis 1931 gehörte Köln zum „Gau Rheinland-Süd“; ab dann zum [[Struktur der NSDAP#Die 43 Gaue (1941) inkl. Gauleiter|NSDAP-Gau]] Köln-Aachen.
Seit 1935 trug Köln den Namenszusatz ''[[Hansestadt]]''.

=== Köln in der Zeit des Nationalsozialismus ===
Am 4. Januar 1933 – knapp vier Wochen vor der [[Machtübernahme]] des [[NS-Regime]]s – trafen sich [[Adolf Hitler]] und [[Franz von Papen]] in Köln (in der Villa [[Kurt Freiherr von Schröder|Schröder]], Stadtwaldgürtel 35), um ein Bündnis zu schmieden, die Regierung [[Kurt von Schleicher]]s zu stürzen und die Machtübernahme vorzubereiten ([[Treffen Papens mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder]]). Die NSDAP gewann die Kommunalwahlen vom 12. März 1933, am Tag darauf wurde Adenauer beurlaubt, am 17. Juli 1933 als Oberbürgermeister entlassen.<ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 318.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hans Jürgen Küsters |url=https://www.konrad-adenauer.de/biographie/koelner-oberbuergermeister-1917-1933 |titel=Konrad Adenauer – Kölner Oberbürgermeister 1917–1933 |werk=konrad-adenauer.de |zugriff=2018-07-09 |kommentar=Siehe letzter Abschnitt: ''Amtsenthebung durch Nationalsozialisten'' |zitat=Am 13. März 1933 verließ Adenauer früh morgens Köln Richtung Berlin, das Rathaus wurde besetzt und Regierungspräsident Elfgen beurlaubte ihn. Im April 1933 wurde Adenauer vorläufig vom Dienst suspendiert […] Das Dienststrafverfahren gegen ihn wurde am 4. Juni 1934 zu Adenauers Gunsten eingestellt.}}</ref>
Am 17. Mai 1933 kam es vor der [[Universität zu Köln|Universität]] zu inszenierten [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennungen]]. Im Sommer begann der Terror durch die [[Geheime Staatspolizei]], die zunächst im [[Schildergasse#Neuzeit|Polizeipräsidium]], dann in der Zeughausgasse und im [[EL-DE-Haus]] (jetzt [[NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln|NS-Dokumentationszentrum]] der Stadt Köln) saß.<ref>Horst Matzerath: ''Köln in der Zeit des Nationalsozialismus.'' In: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 222 f.</ref>

Am 7. März 1936 marschierten Truppen der [[Wehrmacht]] in das entmilitarisierte Köln ein („[[Rheinlandbesetzung (1936)|Rheinlandbesetzung]]“). Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden in Köln die [[Synagoge Köln|Synagoge in der Roonstraße]], die [[Synagoge Glockengasse|in der Glockengasse]] und die in der Körnerstraße ([[Köln-Ehrenfeld]]) niedergebrannt, die Synagogen in der [[Aper (Bischof)|St.-Apern]]-Straße, in Deutz und in Mülheim wurden verwüstet. Der organisierte [[Mob (Personen)|Mob]] demolierte außerdem zahllose Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürger.<ref>Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 238.</ref> Ab 1938 wurden die durch den [[Arisierung]]sprozeß zunehmend verarmten Kölner Juden zum ''[[Geschlossener Arbeitseinsatz|geschlossenen Arbeitseinsatz]]'' herangezogen, um den Auswanderungsdruck zu erhöhen.

Im [[Großdeutsches Reich|„Großdeutschen Reich“]] stand Köln im Mai 1939 mit über 772.000 [[Einwohnerentwicklung von Köln#Von 1871 bis 1939|Einwohnern]] auf Platz fünf der [[Liste der größten deutschen Städte#Die größten deutschen Städte 1939|Liste der größten deutschen Städte]], wobei [[Wien]] mit berücksichtigt ist.

=== Köln in den Kriegsjahren 1939 bis 1944 ===
[[File:Gedenkort Deportationslager Müngersdorf Denkmal Simon Ungers.jpg|mini|Gedenkort [[Deportationslager Köln-Müngersdorf]]]]
[[Datei:LSG Melatenfriedhof Gräber Bombenopfer.jpg|mini|Friedhof Melaten: Gräber der Bombenopfer des Luftangriffs vom 13. März 1942]]
Ab September 1939 wurden die Juden in so genannten „[[Judenhaus|Judenhäusern]]“ konzentriert – pro Familie ein Zimmer. Ab Ende 1941 wurde am [[Festungsring Köln#Deportationslager Köln-Müngersdorf im Fort V (1941–1945)|''Fort&nbsp;V'' des äußeren Festungsrings]] in Müngersdorf ein [[Sammellager]] eingerichtet, in dem die [[Juden|jüdische]] Bevölkerung aus [[Köln]] und Umgebung ab Ende 1941 [[ghetto]]isiert wurde. Nach Schätzungen wurden bis Ende 1943 3.500 Inhaftierte aus dem Lager in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa [[Deportation#Deportationen während des Nationalsozialismus|deportiert]]. Über 7000 ermordete Juden sind namentlich bekannt; das Schicksal zahlreicher Opfer ist ungeklärt.<ref>{{Internetquelle |titel=Internetpräsenz des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln |url=https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/ |werk=museenkoeln.de |zugriff=2018-10-20}}</ref> Mit Stand von Anfang 2017 gibt es in Köln 2164&nbsp;Messing-Gedenkplatten am Boden, sogenannte [[Stolpersteine]], die einzelner Opfer namentlich gedenken (siehe [[Liste der Stolpersteine in Köln]]). Von 1939 bis 1945 wurden zunehmend [[Fremdarbeiter]] aus den besetzten Gebieten als Ersatz für die Kriegsdienst leistenden Kölner Arbeiter zur [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]] eingesetzt. 1940/41 wurden über 2000 [[Sinti und Roma]] aus Köln deportiert. Im Oktober 1941 begann die Deportation der Kölner Juden, die in Zügen mit jeweils 1000 Opfern in die [[Konzentrationslager]] im Osten verschleppt wurden.<ref>Horst Matzerath: ''Köln in der Zeit des Nationalsozialismus.'' In: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 225 ff.</ref>

[[Flächenbombardement]]s zerstörten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] weite Teile der Stadt. Am 12. Mai 1940 (zwei Tage nach dem Beginn des [[Westfeldzug]]es) flogen britische Bomber den ersten Luftangriff.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.raf.mod.uk/bombercommand/diary_france.html |titel=Campaign Diary – The Battle of France (May-June 1940) |werk=raf.mod.uk |zitat=12/13 May – 12 aircraft (6 each of Wellingtons and Whitleys) bomb road junctions between the Rhine and Dutch border. |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081207002424/http://www.raf.mod.uk/bombercommand/diary_france.html |archiv-datum=2008-12-07 |abruf=2019-08-04 |sprache=en}}</ref>
Mit dem Bau öffentlicher großer [[Hochbunker]] und [[Tiefbunker]] wurde im Laufe des Jahres 1941 begonnen.<ref>[http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5009&m=4990&v=5009 1941]</ref> Hitler hatte dies am 10. Oktober 1940 für etwa 60 Städte [[Führer-Sofortprogramm|befohlen]].
Bei Ausschachtungen für den Bau des Dombunkers (Roncalliplatz 4) wurde 1941 das [[Dionysos-Mosaik]] (heute [[Römisch-Germanisches Museum]] freigelegt. Im Juni 1941 wurde Köln erstmals seit Kriegsbeginn in fünf aufeinanderfolgenden Nächten angegriffen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5009&m=4990&v=5009 |titel=1941 – „Die gesamte Bevölkerung verliert allmählich die Nerven“ |werk=jugend1918-1945.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131203002614/http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5009&m=4990&v=5009 |archiv-datum=2013-12-03 |abruf=2020-05-21}}</ref>

Am 14. Februar 1942 erließ das [[Air Ministry|britische Luftfahrtministerium]] die [[Area Bombing Directive]]; sie besagte, dass die Angriffe auf die Moral der feindlichen Zivilbevölkerung zu konzentrieren seien – insbesondere auf die der Industriearbeiter („[[morale bombing]]“).
In der Nacht zum 31. Mai 1942 flog die [[Royal Air Force]] (RAF) den ersten ''[[Operation Millennium|Tausend-Bomber-Angriff]]''; er verursachte 480 Tote, 5000 Verletzte und 45.000 Obdachlose.<ref name="jug">[http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5008&m=4990&v=5008 ''1940 – „Glaube an die Sendung Deutschlands“.''] auf: ''jugend1918-1945.de''</ref> Zwei Drittel der 1455 Tonnen abgeworfenen Bomben waren Brandbomben; der Großteil der verursachten Schäden waren Brandschäden.
In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1943 starben durch einen RAF-Angriff mehr als 4500 Menschen und mehr als 10.000 wurden verletzt.<ref>[https://www.ksta.de/koeln/peter-und-paul-angriff--29--juni-1943---die-nacht--in-der-4500-koelner-starben-32776166?cb=1608485556014 ''Peter-und-Paul-Angriff 29. Juni 1943 – Die Nacht, in der 4500 Kölner starben'']</ref>

Köln wurde von [[Flugabwehr]]stellungen aus verteidigt; sie standen im [[Kölner Grüngürtel]] und auf [[Hochbunker]]n in der Innenstadt. In der [[Kölner Bucht]] gab es eine 32&nbsp;km breite Lücke im [[Flak]]- und [[Flakscheinwerfer]]riegel vor dem [[Ruhrgebiet]] und vor dem verteidigten Gebiet um [[Koblenz]]. Die Lücke, das sogenannte [[Kölner Loch]], wurde von vielen alliierten Bomberverbänden als Schlupfloch für den Einflug nach Deutschland genutzt. Deshalb gab es in Köln besonders häufig [[Luftalarm]].

=== Köln im Jahr 1945 ===
Der letzte von insgesamt 262 Luftangriffen auf das fast menschenleere Köln sollte am 2. März 1945 möglichen letzten Widerstand (siehe auch [[Volkssturm]]) vor der Einnahme brechen. Zum Kriegsende waren 95 % der Altstadt zerstört. Am 1. März 1945 begannen US-Truppen die [[Operation Lumberjack]]. Die [[1. US-Armee]] überquerte die [[Erft]], erreichte am 4. März [[Euskirchen]] und am 5. März Teile von Köln.

Am 6. März 1945 mittags sprengten deutsche [[Pionier (Militär)|Pioniere]] die [[Hohenzollernbrücke (Köln)|Hohenzollernbrücke]], die letzte intakte [[Liste der Rheinbrücken#Niederrhein|Kölner Rheinbrücke]]. Zuvor hatten sich die letzten deutschen Einheiten auf das rechtsrheinische Ufer zurückgezogen. Am gleichen Tag rückten US-Truppen ins Stadtzentrum vor. Es kam nur zu gelegentlichen Schusswechseln. Vor dem Dom wurde ein deutscher Panzer in Brand geschossen, der zuvor einen US-Panzer zerstört hatte (siehe Bild). Die Truppen befreiten auch politische Gefangene aus Gefängnissen.<ref>''[[Lee Miller]] – Köln im März 1945''. Greven Verlag 2013, ISBN 978-3-7743-0618-9 (mit 96 Fotografien). Miller (*1907) war eine bekannte US-Fotografin.</ref><ref>[http://www.ksta.de/koeln/maerz-1945-bilder-vom-zerstoerten-koeln-,15187530,25558052.html Bilder von erbarmungsloser Nüchternheit] (Kölner Stadtanzeiger)</ref>

Am 11. April 1945 erreichten Panzerspitzen der [[US Army]], die bei Remagen ([[Ludendorff-Brücke|Brücke von Remagen]]) den Rhein überquert hatten, [[Köln-Porz]]. Am 14. April 1945 wurden die rechtsrheinischen Stadtteile vollständig besetzt. Die US-Armee überquerte den Rhein mit Hilfe einer [[Ponton-Brücke]] zwischen den Stadtteilen [[Köln-Poll|Poll]] und [[Köln-Bayenthal|Bayenthal]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.poller-heimatmuseum.de/poller-geschichte-n.html |titel=Poller Geschichte/n |kommentar=siehe Abschnitt ''Brücken'' |werk=poller-heimatmuseum.de |abruf=2019-10-10}}</ref>

<gallery class="center" widths="200" heights="200" caption="Zerstörungen im Zweiten Weltrieg">
Bundesarchiv Bild 121-1339, Köln, Innenstadt nach Luftangriff.jpg|mini|Die Kölner Innenstadt nach einem Luftangriff 1942
Koeln 1945.jpg|Köln 1945
Warning sign in cologne.jpg|Warnhinweis vor dem Dom 1945
Bundesarchiv Bild 183-V06736, Köln, Zerstörte Innenstadt.jpg|Köln, zerstörte Innenstadt 1948
</gallery>

== Köln nach dem Krieg ==
=== Politik ===
Die einrückenden [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Befreiungstruppen sahen eine tote Ruinenstadt. Von 58.000 Häusern, die vor dem Krieg in Köln standen, waren noch 300 unbeschädigt und völlig bewohnbar, der Rest entweder völlig zerstört oder nur zu einem verschwindenden Teil (meist in Kellern) bewohnbar.<ref>Wolfgang Michels: [https://kriegsenden.nsdok.de/07.html ''Tagebucheintrag Wolfgang Michels, 27.3.1945''] In: ''Kriegsenden in Köln: Leben in Trümmern''. NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Abgerufen am 13. Mai 2022.</ref> Am 9. März 1945 wurde die [[OMGUS|US-amerikanische Militärregierung]] in Köln etabliert. Am 4. Mai nahm Konrad Adenauer die Amtsgeschäfte als Oberbürgermeister wieder auf. Im Frühsommer 1945 kehrten Kölner in Scharen in die Stadt zurück. Köln wurde bald Teil der [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungszone]]; die [[Control Commission for Germany/British Element|britische Militärregierung]] übernahm Köln am 21. Juni 1945. Sie entließ Adenauer am 6. Oktober und ernannte am 20. November 1945 [[Hermann Pünder (Politiker)|Hermann Pünder]] zum Oberbürgermeister.<ref>Stelzmann/Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' Köln 11. Aufl. 1990, S. 331.</ref> Am 10. Oktober spielte das [[Millowitsch-Theater]] mit dem Dreiakter „Das Glücksmädel“ wieder. Am 10. Dezember wurde die [[Universität Köln|Universität]] wiedereröffnet.

Am 18. Februar 1946 wurde [[Erzbistum Köln|Erzbischof]] [[Joseph Frings]] von Papst [[Pius XII.]] zum [[Kardinal]] ernannt. Nach britischem Vorbild wurde am 7. März 1946 die ''Kölnische Stadtverfassung von 1946'' eingeführt, die eine Teilung der Stadtführung zwischen [[Oberbürgermeister]] als Ratsvorsitzendem und [[Oberstadtdirektor]] als Verwaltungschef festlegte.<ref>[http://www.stadt-koeln.de/1/stadtrat/rat-seit-1946/ Internetpräsenz der Stadt Köln: Rat seit 1946]</ref> Die erste freie Stadtratswahl der Nachkriegszeit fand am 13. Oktober 1946 statt ([[CDU Nordrhein-Westfalen|CDU]] 53,4 %, [[SPD Nordrhein-Westfalen|SPD]] 34,6 %, [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] 9,3 %). Köln kam zum neu gebildeten Land [[Nordrhein-Westfalen]]. Vom 14. bis 22. August 1948 erinnerte das Domfest an die Grundsteinlegung 700 Jahre zuvor. Ab 1948 konnten Züge die provisorisch hergerichtete [[Hohenzollernbrücke (Köln)|Hohenzollernbrücke]] wieder befahren; am 16. Oktober 1948 wurde die neu gebaute [[Deutzer Brücke]] eröffnet.

1950 fand in Köln die erste [[Photokina]] statt. Am 1./2.&nbsp;Oktober 1955 wurde der [[Gürzenich]] neu eingeweiht. Zum [[Katholikentag]] vom 29.&nbsp;August bis zum 2.&nbsp;September 1956 kamen Hunderttausende nach Köln. 1957 eröffnete in Köln der erste SB-[[Supermarkt]] mit über 2000&nbsp;m² Verkaufsfläche. <!-- Beleg ? --->
Im gleichen Jahr war die Stadt erstmals Standort der [[Bundesgartenschau]]. Am 7.&nbsp;November 1959 wurde die [[Severinsbrücke]] in Anwesenheit von Kardinal Frings und Bundeskanzler Adenauer eingeweiht.

[[Datei:Colonius 0458.JPG|mini|hochkant|Der [[Colonius]] ist mit seinen 266 Metern Höhe der höchste Fernmeldeturm in Nordrhein-Westfalen und der siebthöchste Fernmeldeturm in Deutschland.]]

Seit dem 31. August 1962 ist die [[Nord-Süd-Fahrt]] durchgehend befahrbar. Am 5. September 1962 besuchte der [[Staatspräsident (Frankreich)|französische Staatspräsident]] [[Charles de Gaulle]] die Stadt.<ref name="Fuchs">Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 262 ff.</ref> 1963 war der [[Präsident der Vereinigten Staaten|amerikanische Präsident]] [[John F. Kennedy]] zu Gast. Die [[Kölner Verkehrs-Betriebe|KVB]] eröffneten 1968 auf dem Abschnitt Friesenplatz-Hauptbahnhof die erste unterirdische Teilstrecke der [[Stadtbahn Köln|Stadtbahn]].

Nach dem Tod von Adenauer zelebrierte Erzbischof Joseph Kardinal Frings im Dom am 25. April 1967 im Rahmen eines prunkvollen Staatsbegräbnisses das [[Pontifikalrequiem]].<ref>siehe auch {{Webarchiv|url=https://www.konrad-adenauer.de/quellen/zum-tod-adenauers/1967-04-25-predigt-kardinal-frings |wayback=20210307114020 |text=''Predigt von Josef Kardinal Frings beim Pontifikalrequiem im Hohen Dom zu Köln anlässlich der Beisetzung von Dr. Konrad Adenauer'' |archiv-bot=2022-11-07 21:08:50 InternetArchiveBot }}</ref>

In [[Köln-Braunsfeld]] entführte am 5.&nbsp;September 1977 das „Kommando [[Siegfried Hausner]]“ der [[Rote Armee Fraktion|RAF]] in der [[Vincenz Statz|Vincenz-Statz]]-Straße den [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände|Arbeitgeberpräsidenten]] [[Hanns Martin Schleyer]] aus seinem Fahrzeug heraus und ermordete seine vier Begleiter. Die [[Schleyer-Entführung]] war das zentrale Ereignis des sogenannten „[[Deutscher Herbst|Deutschen Herbstes]]“. Am 25.&nbsp;April 1990 wurde in der [[Köln-Mülheim|Mülheimer]] Stadthalle ein Attentat auf [[Oskar Lafontaine]] verübt. Wegen des [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkriegs]] fiel 1991 der [[Kölner Rosenmontagszug]] offiziell aus; viele Jecken zogen aber trotzdem im „[[Geisterzug]]“ durch die Stadt.

Im November 1980 besuchte [[Lew Kopelew]] den [[Literaturnobelpreis]]träger und Ehrenbürger (1982) [[Heinrich Böll]] in dessen Wohnung. Im gleichen Jahr wurde der 243,3 Meter hohe Fernmeldeturm „[[Colonius]]“ fertiggestellt.<ref name="Fuchs" /> 1980 und 1987 kam Papst [[Johannes Paul II.]] in die Stadt; bei seinem zweiten Besuch sprach er im [[RheinEnergieStadion|Müngersdorfer Stadion]] [[Edith Stein]] [[Seligsprechung|selig]]. Vom 16.–21. August 2005 weilte sein Nachfolger [[Benedikt XVI.]] im Rahmen des [[Weltjugendtag 2005|XX. Weltjugendtags]] in der Stadt. 1999 tagten sowohl der [[Weltwirtschaftsgipfel]] der [[Gruppe der Acht|G8]] als auch der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] in Köln. 2003 wurde in Köln die erste [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|schwarz]]-[[Bündnis 90/Die Grünen|grüne]] [[Koalition (Politik)|Koalition]] in einer deutschen Großstadt gebildet.
Am 17. Oktober 2015 wurde die (später mit Mehrheit gewählte) Bürgermeisterinkandidatin [[Henriette Reker]] bei einer Messerattacke, an einem Wahlstand in Köln-Braunsfeld schwer verletzt, ebenso einige Wahlhelfer.

=== Kultur ===
Bereits 1945 nahm die [[Universität Köln|Universität]] wieder ihren Betrieb auf. Ab 1951 wurde Köln eine Hochburg der [[elektronische Musik|elektronischen Musik]], als das [[Studio für elektronische Musik (Köln)|Studio für elektronische Musik]] hier gegründet wurde. Viele Avant-Garde-Komponisten, unter ihnen [[Karlheinz Stockhausen]] (der sein ganzes Leben in der Nähe von Köln wohnte), produzierten hier ihre Werke. 1956 wurde anlässlich des [[Katholikentag]]es der [[Kölner Dom]] wiedereröffnet. Das [[Oper Köln|neue Opernhaus]] wurde 1957 eingeweiht und am 18. Mai 1957 eröffnet. In der Nachkriegszeit erfolgten zahlreiche Museumsneugründungen, so etwa 1974 das [[Römisch-Germanisches Museum|Römisch-Germanische Museum]], 1977 das [[Museum für Ostasiatische Kunst (Köln)|Museum für Ostasiatische Kunst]], 1986 das [[Wallraf-Richartz-Museum]] bzw. das [[Museum Ludwig]] und 1993 schließlich das [[Imhoff-Schokoladenmuseum|Schokoladenmuseum]]. 1986 wurde die [[Kölner Philharmonie|Philharmonie]] eröffnet. Köln entwickelte sich als Medienstandort. 1964 erschien die erste Ausgabe des ''[[Express (Zeitung)|EXPRESS]]''. 1987 eröffnete [[RTL Television|RTL]] seine neue Verwaltung in der Stadt.

Anfang der 1990er Jahre stahlen Unbekannte unersetzliche Stücke aus der [[Domschatzkammer Köln|Schatzkammer des Kölner Doms]]. Auf Bitten Geistlicher ([[Kölner Domkapitel]]) schaffte die einheimische Unterwelt unter Führung von [[Heinrich Schäfer (Zuhälter)|Schäfers Nas]] einen Teil der Beute wieder herbei – worauf der [[Kölner Domkapitel|Dompropst]] ihm zu Ehren eine Dankesmesse las.<ref>[http://www.zeit.de/1996/06/Ist_der_Propst_witzig_ ''Ist der Probst witzig?''], ZEIT-online / DIE ZEIT, 06/1996.</ref>

1992 fand auf dem [[Chlodwigplatz]] das große Konzert ''[[Arsch huh, Zäng ussenander]]'' gegen Rechte Gewalt statt. 2004 erhob die [[UNESCO]] Einspruch gegen den geplanten Bau des 103 Meter hohen Büroturms „[[Kölntriangle]]“ in [[Köln-Deutz|Deutz]], der aus ihrer Sicht den Blick auf den Dom stört. Sie drohte mit dem Entzug des Status als [[Weltkulturerbe]]; der Turm wurde trotzdem gebaut.

Am 3. März 2009 stürzte beim Bau der [[Nord-Süd-Stadtbahn]] das [[Historisches Archiv der Stadt Köln|Historische Archiv der Stadt Köln]] ein.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] verliehenen Titel „[[Ort der Vielfalt]]“.

=== Sport ===
1952 erschütterte der Skandal um den Boxer [[Peter Müller (Boxer, 1927)|Peter Müller]] („De Aap“) die Stadt. 1962 wurde der [[1. FC Köln]] erstmals Deutscher Fußballmeister, 1964 erster Deutscher Meister in der Geschichte der [[Fußball-Bundesliga]], sowie dann noch einmal 1978. Der Club gewann 1968, 1977, 1978 und 1983 auch den [[DFB-Pokal]].<ref>Willy B. Wange: ''Die Sportstadt Köln.'' In: Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2, S. 349 ff.</ref>

=== Gebiets- und Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Köln}}
Mit der durch das [[Köln-Gesetz]] durchgeführten [[Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen]] wuchs das Stadtgebiet zum 1.&nbsp;Januar 1975 auf 42.995&nbsp;Hektar an. Gleichzeitig wurde der [[Landkreis Köln]] aufgelöst. Neben [[West-Berlin]], [[Hamburg]] und [[München]] war Köln nun die vierte Millionenstadt Deutschlands, jedoch nur für 18 Monate: Nach einer erfolgreichen Klage vor dem [[Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen|Oberverwaltungsgericht Münster]] gegen das Köln-Gesetz verließ [[Wesseling]] zum 1.&nbsp;Juli 1976 das durch die kommunale Neugliederung geschaffene Gebilde wieder. Die kreisabhängige Stadt wurde Teil des im Wesentlichen aus den bisherigen Kreisen [[Kreis Bergheim (Erft)|Bergheim (Erft)]] und Köln gebildeten [[Rhein-Erft-Kreis|Erftkreises]]. Damit verringerte sich die Bevölkerung Kölns um gut 27.000 Personen und die Fläche um 2480 Hektar. Seit 2010 hat Köln wieder über eine Million Einwohner.

== Eingemeindungen ==
Ehemals selbständige Städte und Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Köln eingegliedert wurden:
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0"
|----- bgcolor="#efefef"
! width="120" align="center"| '''Datum'''
! width="500"| '''Orte'''
! width="100" align="right"| '''Zuwachs in ha'''
! width="120" align="right"| '''Gesamtfläche in ha'''
|-----
| align="center" | 1. April 1888
| [[Köln-Bayenthal|Bayenthal]], [[Köln-Marienburg|Marienburg]], Arnoldshöhe, [[Köln-Raderberg|Raderberg]] mit [[Köln-Raderthal|Raderthal]], [[Köln-Zollstock|Zollstock]], [[Köln-Sülz|Sülz]], [[Köln-Klettenberg|Klettenberg]], [[Kriel und Lind]], [[Köln-Lindenthal (Stadtbezirk)|Lindenthal]], [[Köln-Longerich|Longerich]], Melaten, [[Köln-Braunsfeld|Braunsfeld]], [[Köln-Müngersdorf|Müngersdorf]], [[Köln-Ehrenfeld|Ehrenfeld]], [[Köln-Bickendorf|Bickendorf]], [[Köln-Ossendorf|Ossendorf]], [[Köln-Bocklemünd|Bocklemünd]], [[Köln-Mengenich|Mengenich]], [[Köln-Volkhoven|Volkhoven]], [[Köln-Nippes|Nippes]], [[Köln-Mauenheim|Mauenheim]], Merheim/linksrheinisch ''(nach 1945 umbenannt in [[Köln-Weidenpesch|Weidenpesch]])'', [[Köln-Riehl|Riehl]], [[Köln-Niehl|Niehl]], [[Köln-Poll|Poll]] und [[Köln-Deutz|Deutz]] mit der Humboldtkolonie || align="right" | 10.100
| align="right" | 11.135
|-----
| align="center" | 1. April 1910
| [[Köln-Kalk|Kalk]] mit [[Köln-Vingst|Vingst]] und [[Köln-Gremberg|Gremberg]] || align="right" | 599
| align="right" | 11.734
|-----
| align="center" | 1. April 1914 || [[Köln-Mülheim|Mülheim am Rhein]] mit [[Köln-Buchheim|Buchheim]] und [[Köln-Buchforst|Buchforst]], [[Köln-Merheim|Merheim]] mit [[Köln-Stammheim|Stammheim]], [[Köln-Flittard|Flittard]], [[Köln-Dünnwald|Dünnwald]], [[Köln-Dellbrück|Dellbrück]], [[Köln-Rath|Rath]], [[Köln-Brück|Brück]], [[Köln-Ostheim|Ostheim]] und [[Köln-Holweide|Holweide]] || align="right" | 7.968
| align="right" | 19.702
|-----
| align="center" | 1. April 1922
| Bürgermeisterei Worringen mit Weiler, Merkenich, Langel, Feldkassel, Rheinkassel, Fühlingen, Roggendorf und Thenhoven || align="right" | 5.393
| align="right" | 25.095
|-----
| align="center" | 1. Januar 1975
| Porz, Wesseling, Rodenkirchen (mit Sürth, Weiß, Hahnwald, Meschenich, Godorf, Hochkirchen, Immendorf und Rondorf), Lövenich mit Weiden, Marsdorf, Junkersdorf und Widdersdorf sowie Pesch, Esch, Auweiler und diverse kleinere Gebiete || align="right" | 17.900
| align="right" | 42.995
|-----
| align="center" | 1. Juni 1976 || Ausgliederung von Wesseling || align="right" | - 2.480
| align="right" | 40.515
|-----
|}
|}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Liste der Kölner Bürgermeister]]
* [[Liste der Kernkraftwerke]]
* [[Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren]]
* [[Kölner Stadtansicht von 1570]]
* [[Stadtentwicklung in Köln]]
* [[Liste von Kraftwerken in Finnland]]
* [[Fortis Colonia]]

== Literatur ==
=== Quelleneditionen ===
* Wolfgang Rosen, Lars Wirtler (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band I: ''Antike und Mittelalter von den Anfängen bis 1396/97.'' J. P. Bachem-Verlag, Köln 1999, ISBN 3-7616-1324-5.
* Joachim Deeters, Johannes Helmrath (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band II: ''Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit (1396–1794).'' J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1285-0.
* [[Heinrich Gottfried Philipp Gengler]]: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter''. Erlangen 1863, S. 515–598 [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA1#PPA515 (online)].
* Gottfried Hagen: ''Reimchronik der Stadt Köln.'' hrsg. v. Kurt Gärtner, Andrea Rapp, Désirée Welter, Manfred Groten. (= ''Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde'', 74). Droste, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-7700-7627-7.
* ''Annales Colonienses maximi''. (Kölner Königschronik) In: {{MGH|SS|17|723|847}}
* ''Dat nuwe Boych. Zünfte und Bruderschaften.'' (Buch Köln 14. Jahrhundert, Köln 1360–1396) In: Leonard Ennen, Gottfried Eckertz: ''Quellen zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band I, Köln 1860, S. 422–444. [http://www.korpora.org/Fnhd/FnhdC.HTML/151.html (online: Bonner Frühneuhochdeutschkorpus Text 151)].
* ''Die Cronica van der hilliger Stat va Coelle.'' [Johann Koelhoff: Chronik, Köln 1499], Köln 1499, Druck: [[Johann Koelhoff der Jüngere|Johann Koelhoff d. J.]] (Reprographischer Nachdruck, Köln 1972). [http://www.korpora.org/Fnhd/FnhdC.HTML/153.html (online: Bonner Frühneuhochdeutschkorpus Text 153)].
* J. J. Hässlin (Hrsg.): ''Das Buch [[Hermann von Weinsberg|Weinsberg]]. Aus dem Leben eines Kölner Ratsherrn.'' Stuttgart 1961. [http://www.weinsberg.uni-bonn.de/Projekt/Einleitung/Einleitung.htm (online: Die autobiographischen Aufzeichnungen Hermann Weinsbergs – Digitale Gesamtausgabe)].

=== Darstellungen ===
==== Allgemein ====
* Historische Gesellschaft Köln (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Köln.'' 13 Bde. geplant. Köln 2004 ff., ISBN 3-7743-0360-6.
** ''Bisher erschienen:''
** Band 1: [[Werner Eck]]: ''Köln in römischer Zeit. Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum.'' Hrsg. von Hugo Stehkämper. [[Greven Verlag Köln|Greven Verlag]], Köln 2004, ISBN 3-7743-0357-6.
** Band 2: [[Karl Ubl]]: ''Köln im Frühmittelalter (400–1100). Die Entstehung einer heiligen Stadt.'' Greven, Köln 2022, ISBN 978-3-7743-0440-6.
** Band 3: Hugo Stehkämper/Carl Dietmar: ''Köln im Hochmittelalter. 1074/75–1288.'' Greven Verlag, Köln 2016, ISBN 978-3774304420.
** Band 4: Wolfgang Herborn/Carl Dietmar: ''Köln im Spätmittelalter. 1288–1512/13.'' Greven Verlag, Köln 2019, ISBN 978-3774304444.
** Band 5: Gérald Chaix: ''Köln im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1512/13 – 1610. Aus dem Französischen von Ursula Vones-Liebenstein.'' Greven, Köln 2021, ISBN 978-3-7743-0446-8.
** Band 6: [[Hans-Wolfgang Bergerhausen]]: ''Köln in einem eisernen Zeitalter 1610–1686''. Greven Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-7743-0448-2.
** Band 7: [[Gerd Schwerhoff]]: ''Köln im Ancien Régime''. Greven Verlag, Köln 2017, ISBN 978-3774304505.
** Band 8: Klaus Müller: ''Köln von der französischen zur preußischen Herrschaft 1794–1815.'' Greven Verlag, Köln 2005, ISBN 3-7743-0374-6.
** Band 9: Jürgen Herres: ''Köln in preußischer Zeit 1815–1871.'' Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0452-9.
** Band 10: [[Thomas Mergel]]: ''Köln im Kaiserreich 1871–1918.'' Greven Verlag, Köln 2018, ISBN 978-3774304543.
** Band 12: [[Horst Matzerath]]: ''Köln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945.'' Greven Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-7743-0429-1.
* Heiner Jansen u. a. (Hrsg.): ''Der historische Atlas Köln. 2000 Jahre Stadtgeschichte in Karten und Bildern.'' Emons, Köln 2003, ISBN 3-89705-265-2.
* ''[http://www.geschichte-koeln.de/ Geschichte in Köln.]'' In: ''Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte.'' SH-Verlag, Köln 1.1978,1 ff. {{ISSN|0720-3659}}
* [[Gerd Biegel]]: ''Geld aus Köln. Quellen zur Stadtgeschichte.'' Köln 1979.
* Carl Dietmar: ''Die Chronik Kölns.'' Chronik Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00193-7.
* Carl Dietmar, [[Werner Jung (Historiker)|Werner Jung]]: ''Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' J. P. Bachem Verlag, Köln 2002, ISBN 3-7616-1482-9.
* Carl Dietmar, Werner Jung: ''Köln: Die große Stadtgeschichte.'' Klartext Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1487-2.
* Barbara und [[Christoph Driessen]]: ''Köln. Eine Geschichte''. Greven, Köln 2015, ISBN 3774306532
* Josef Dollhoff: ''Die Kölner Rheinschiffahrt. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart.'' Bachem, Köln 1980, ISBN 3-7616-0528-5.
* [[Irene Franken]]: ''Frauen in Köln. Der historische Stadtführer.'' J. P. Bachem Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-7616-2029-8.
* [[Leonard Ennen]]: ''Geschichte der Stadt Köln.'' Volks-Ausgabe in einem Bande. Düsseldorf 1880.
* [[Wolfram Hagspiel]]: ''Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert (= Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins, Band 52).'' 3 Bände, Böhlau, Köln 2022, ISBN 978-3-412-52446-3.
* [[Hermann Kellenbenz]] (Hrsg.): ''Zwei Jahrtausende Kölner Wirtschaft.'' 2 Bände, Köln 1975.
* Elisabeth Mick: ''Köln im Mittelalter.'' Greven Verlag, Köln 1990.
* Elisabeth Mick: ''Mit der Maus durch Köln. 2000 Jahre Stadtgeschichte für Kinder.'' 2. Auflage. J. P. Bachem Verlag, 2006, ISBN 3-7616-1914-6.
* Irene Franken, Ina Hoener: ''Hexen. Die Verfolgung von Frauen in Köln.'' Köln 1987.
* Stefan Pohl, Georg Mölich: ''Das rechtsrheinische Köln: Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart.'' Winand, Köln 1994.
* Andreas Rutz, Tobias Wulf (Hrsg.): ''O felix Agrippina nobilis Romanorum Colonia. Neue Studien zur Kölner Geschichte – Festschrift für Manfred Groten zum 60. Geburtstag.'' (= ''Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins'', 48). Köln 2009, ISBN 978-3-89498-198-3.
* Arnold Stelzmann, Robert Frohn: ''Illustrierte Geschichte der Stadt Köln.'' 11. Auflage. Bachem, Köln 1990, ISBN 3-7616-0973-6.

==== Antike ====
* [[Sebastian Ristow]]: ''Köln.'' In: ''[[Reallexikon für Antike und Christentum]]''. Band 21, Hiersemann, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7772-0620-2, Sp. 176–216.

==== Mittelalter ====
* Carl Dietmar: ''Das mittelalterliche Köln.'' 2. Auflage. J. P. Bachem Verlag, Köln 2004.
* [[Franz Irsigler]], Arnold Lassotta: ''Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker. Außenseiter in einer mittelalterlichen Stadt. Köln 1300–1600.'' Greven Verlag, Köln 1984.
* Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 1: ''Von den Anfängen bis 1400.'' 3. Auflage. Greven Verlag, Köln 1999.
* Norbert Trippen (Hrsg.): ''Geschichte des Erzbistums Köln.'' Band 2: Wilhelm Janssen: ''Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter (1191–1515).'' 2 Bände. Bachem, Köln 1995/2003, {{DNB|941400395}}.
* Ulrike Kaltwasser: ''Heiliges Köln – sündiges Köln: glanzvolles Mittelalter.'' Greven, Köln 1985, ISBN 3-7743-0218-9.
* Yvonne Leiverkus: ''Köln, Bilder einer spätmittelalterlichen Stadt.'' Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2005, ISBN 3-412-23805-8.
* Anton Legner: ''Kölner Heilige und Heiligtümer. Ein Jahrtausend europäischer Reliquienkultur.'' Greven Verlag, Köln 2003, ISBN 3-7743-0335-5.
* Matthias Schmandt: ''Judei, cives et incole. Studien zur jüdischen Geschichte Kölns im Mittelalter'', Hannover 2002.
* Eduard Hegel (Hrsg.): ''Geschichte des Erzbistums Köln.'' Band 1: ''Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts.'' 2. Auflage. neu bearbeitet v. Friedrich Wilhelm Oediger. Bachem, Köln 1971.
* [[Leonard Korth]]: ''Köln im Mittelalter''. In: ''Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein''. Heft 50, Köln 1890, S. 1–91 ([https://books.google.de/books?id=FtcrAQAAIAAJ&pg=PA1 Digitalisat]).
* [[Karl Ubl]]: ''Köln im Frühmittelalter (400–1100). Die Entstehung einer heiligen Stadt (= Geschichte der Stadt Köln Band 2).'' Greven, Köln 2022, ISBN 978-3-7743-0440-6.

==== Frühe Neuzeit ====
* Gérald Chaix: ''Köln im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1512/13 – 1610 (= Geschichte der Stadt Köln Band 5). Aus dem Französischen von Ursula Vones-Liebenstein'' Greven, Köln 2021, ISBN 978-3-7743-0446-8.
* {{Literatur |Autor=[[Hansgeorg Molitor]] |Titel=Das Erzbistum Köln im Zeitalter der Glaubenskämpfe 1515–1688 | Sammelwerk=Geschichte des Erzbistums Köln, Band 3 |Auflage= |Verlag=Bachem |Ort=Köln |Datum=2008 |ISBN=978-3-7616-1346-7 |Seiten=|Online={{Webarchiv | url= http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/literaturschau/Fr%C3%BChe%20Neuzeit/Seiten/Molitor,HansGeorgDasErzbistumKoelnimZeitalterderGlaubenskaempfe.aspx | wayback=20160808130648 | text=Molitor, Hansgeorg, Das Erzbistum Köln im Zeitalter der Glaubenskämpfe (1515-1688)}} }}

==== Moderne ====
* Marcel Albert, Reimund Haas (Hrsg.): ''Bei den Menschen bleiben. Kölner Pfarrer und das Ende des Zweiten Weltkriegs''. EOS Verlag, Sankt Ottilien 2012, ISBN 978-3-8306-7549-5.
* Peter Fuchs (Hrsg.): ''Chronik zur Geschichte der Stadt Köln.'' Band 2: ''Von 1400 bis zur Gegenwart.'' 2. Auflage. Greven Verlag, Köln 1993.
* [[Eduard Hegel]], Norbert Trippen: ''Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung vom Pfälzischen Krieg bis zum Ende der französischen Zeit.'' ''Geschichte des Erzbistums Köln.'' Band 4. Bachem, Köln 1979, ISBN 3-7616-0389-4.
* Eduard Hegel, Norbert Trippen: ''Das Erzbistum Köln zwischen der Restauration des 19. Jahrhunderts und der Restauration des 20. Jahrhunderts.'' (= ''Geschichte des Erzbistums Köln.'' Band 5). Bachem, Köln 1987, ISBN 3-7616-0873-X.
* [[Ulrich Helbach]], [[Joachim Oepen]]: ''Kleine illustrierte Geschichte des Erzbistums Köln''. J. P. Bachem Verlag, Köln 2013, ISBN 978-3-7616-2702-0.
* Jürgen Herres: ''Köln in preußischer Zeit 1815–1871.'' (= ''Geschichte der Stadt Köln'', Band 9). Greven Verlag, 2012, ISBN 978-3-7743-0452-9.
* Hans Hesse, Elke Purpus: ''Mahnmalführer Köln. Ein Führer zu Kölner Denkmälern zur Erinnerung an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus.'' (= ''Schriftenreihe der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln.'' Band 4). [[Klartext Verlag|Klartext]], Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0168-1.
* [[Reinhard Matz]], Konrad Vollmer: ''Köln vor dem Krieg. Leben, Kultur, Stadt 1880–1940''. Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0623-3.
* Martin Rüther: ''Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945. Darstellungen – Bilder – Quellen.'' (= ''Schriften des [[NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln|NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln]].'' Band 12). Emons, Köln 2005, ISBN 3-89705-407-8.
* [[Werner Schäfke]]: ''Köln nach 1945: Die Geschichte unserer Gegenwart''. Regionalia, Rheinbach 2017.
* Werner Schäfke: ''Die Große Inflation 1914 - 1924. Eine Kölner Geldgeschichte.'' Marzellen, Köln 2022, ISBN 978-3-937795-70-6.
* Volker Standt: ''Köln im Ersten Weltkrieg.'' Optimus Wissenschaftsverlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-86376-074-8 [https://velofirst.at/media/pdf/92/4e/4c/9783863760748_Leseprobe.pdf Leseprobe] (Zugleich Dissertation Bonn 2013).<ref>{{Webarchiv | url=http://www.landesgeschichte.uni-bonn.de/forschung/dissertationen/abgeschlossene-dissertationen | wayback=20151211000857 | text=Landesgeschichtliche Dissertationen an der Universität Bonn}}</ref>
* Anselm Weyer: ''Die Insel der Seligen. Köln 1918–1926''. Greven, Köln 2022, ISBN 978-3-7743-0949-4.

=== Baugeschichte ===
* Architekten- und Ingenieur-Verein für Niederrhein und Westfalen (Hrsg.): ''Köln und seine Bauten''. Festschrift zur VIII. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine in Köln vom 12. bis 16. August 1888; M. DuMont-Schauberg, Köln 1888 ([https://books.google.de/books?id=-NVAAAAAYAAJ&printsec=frontcover Digitalisat]).
* Anselm Weyer: ''Architekturführer Köln'', DOM publishers, Berlin 2021, ISBN 978-3-86922-454-1.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Olkiluoto Nuclear Power Plant|Kernkraftwerk Olkiluoto}}
{{Wikisource|Köln}}
* [https://www.olkiluoto.info/en/ Bürgerinitiative gegen den EPR in Olkiluoto] (englisch)
* [https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=54&url_tabelle=tab_projekt Edikte des Kurfürstentums Köln (mit Herzogtum Westfalen, Vest Recklinghausen) (1461–1816)] (Slg. Scotti online)
* [https://www.tvo.fi/uploads/File/2008/406_A_080404.jpg Computerbild der KERENA-Variante des vierten Blocks]
* [http://ds.ub.uni-bielefeld.de/diglib/kesmark/felixcolonia/ Statute der Stadt Köln] – Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts
* [https://de.atomkraftwerkeplag.wikia.com/wiki/Olkiluoto_(Finnland) AtomkraftwerkePlag: Olkiluoto (Finnland)]
* {{LBALink|9333}} Urkunde der Stadt Köln (Bürgermeister und Schöffen) von 1159, mit Wiedergabe des Stadtsiegels.
* [https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,654629,00.html Spiegel 42/2009 S. 118–122: ''Die Atom-Pleite'']
* [https://koeln-magazin.info/geschichte.html Zusammenfassende Darstellung der Geschichte Kölns]
* [https://www.stuk.fi/en_GB/ Radiation and Nuclear Safety Authority in Finland] (englisch)
* [https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/ NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln]
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Seiten/home.aspx ''Portal Rheinische Geschichte''] des Landschaftsverbandes Rheinland
* [https://www.wdl.org/en/item/14390/ ''Colonia Agrippina (Present-Day Cologne) Accurately Described in the Year 1571.''] Beschreibung von ''Colonia Agrippina'' aus dem Jahr 1571. In: ''Website der [[Kongressbibliothek]] in Washington, D.C.'' (englisch, lateinisch)
* [http://historischesarchivkoeln.de/de/info/alteskoeln Historisches Archiv Köln: Köln im Mittelalter] (mit Werken des Kölner Künstlers Siegfried Glos)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 15. April 2023, 15:34 Uhr

Kernkraftwerk Olkiluoto
Das Kernkraftwerk Olkiluoto mit EPR (links) und BWR-2500 (Mitte und rechts)
Das Kernkraftwerk Olkiluoto mit EPR (links) und BWR-2500 (Mitte und rechts)
Lage
Kernkraftwerk Olkiluoto (Finnland)
Kernkraftwerk Olkiluoto (Finnland)
Koordinaten 61° 14′ 12″ N, 21° 26′ 32″ OKoordinaten: 61° 14′ 12″ N, 21° 26′ 32″ O
Land Finnland
Daten
Eigentümer Teollisuuden Voima OYJ
Betreiber Teollisuuden Voima OYJ
Projektbeginn 1973
Kommerzieller Betrieb 10. Okt. 1979

Aktive Reaktoren (Brutto)

2  (1830 MW)

Reaktoren in Bau (Brutto)

1  (1720 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2018 14.089,130 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 274.500 + 264.560 GWh
Stand 31. Dezember 2021
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] mit seinen drei Kernreaktoren liegt auf der Insel Olkiluoto an der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki, rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma. Am selben Ort befindet sich auch das nukleare Endlager Olkiluoto.

Blöcke 1 und 2 – Siedewasserreaktoren (BWR-2500)

Allgemeines

In Finnland sind derzeit (Stand Januar 2022) vier Kernreaktoren im kommerziellen Betrieb, davon zwei WWER sowjetischer Bauart in Loviisa und zwei Siedewasserreaktoren in Olkiluoto. Letztere haben eine Nettoleistung von 880 bzw. 860 Megawatt und werden von der Gesellschaft Teollisuuden Voima Oyj (TVO) betrieben. Block 1 wurde zum ersten Mal am 21. Juli 1978 kritisch, Block 2 folgte am 13. Oktober 1979. Die Reaktoren sind seit 1979 bzw. 1982 im kommerziellen Betrieb und geben den von ihnen erzeugten Dampf an je eine Hochdruckturbine und vier folgende Niederdruckturbinen ab. Damit werden mit circa 20 Tonnen Brennstoff 7 TWh Strom - bei einem Wirkungsgrad um die 35% - pro Jahr erzeugt. Die beiden Siedewasserreaktoren sind vom Typ BWR-2500 mit je 500 Brennelementen und 107 Steuerstäben und werden mit Meerwasser gekühlt.[1][2]

Sicherheit

Im Oktober 2012 wurden Ergebnisse aus einem Stresstest veröffentlicht, den die EU nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima durchführen ließ.[3] Zu den besonders kritisierten Kernkraftwerken zählte dabei neben dem Kernkraftwerk Forsmark in Schweden das Kernkraftwerk Olkiluoto. Demnach bliebe z. B. den Bedienungsmannschaften in diesen Kraftwerken weniger als eine Stunde Zeit, um eine unterbrochene Stromversorgung zur Aufrechterhaltung der zwingend notwendigen Reaktorkühlung zur Abführung der Nachzerfallswärme wiederherzustellen. Andernfalls droht eine Kernschmelze.[4][5]

Am 10. Dezember 2020 kam es zu einer Notabschaltung des Reaktors von Block 2, nachdem eine erhöhte Strahlung gemessen worden war. Der Betreiber des Kernkraftwerks führte die Störung auf einen Defekt in der Aufbereitungsanlage des Kühlwassers zurück. Die finnische Strahlenschutzbehörde STUK wertete die Situation als ernste Störung, auch wenn zu keinem Zeitpunkt Beschäftigte oder die Bevölkerung gefährdet waren.[6][7][8]

Block 3 – Europäischer Druckwasserreaktor (EPR)

Allgemeines

Der in den Jahren 2005[9] bis 2022 gebaute Block 3 beinhaltet einen Druckwasserreaktor vom Typ EPR mit einer Leistung von 1600 MW. Der Reaktor erreichte am 21. Dezember 2021 das erste Mal die nukleare Kritikalität[10] und nahm am 15. April 2023 den kommerziellen Betrieb auf.[11] Der durch die 241 Brennstäbe in Verbindung mit 89 Steuerstäben im Reaktor erzeugte Dampf wird auf eine Hochdruckturbine und drei nachgeschalltete Niederdruckturbinen geleitet. Mit 32 Tonnen Brennstoff sollen pro Jahr um die 13 TWh Strom erzeugt werden. Dies geschieht bei einer termischen Leistung von 4300 MW und ergibt einen Wirkungsgrad von circa 37 %. Die Kühlung erfolgt mit Meerwasser.[12][13]

Projektgeschichte

Baustelle Block 3, 2009
Das Infozentrum des Kernkraftwerks

2003 begann die Ausschreibung für den Bau eines dritten Reaktorblocks. Daran beteiligten sich unter anderem der französische Konzern Areva und auch das russische Unternehmen Atomstroiexport. Atomstroiexport legte Pläne für einen WWER-1000/466 in Form eines AES-91 mit erweiterter Sicherheitseinrichtung für etwa 800 bis 900 Millionen US-Dollar vor. Die französische Areva bot einen Reaktor vom Typ EPR an. Ende 2003 wurde der Auftrag für Block 3 dann an Areva vergeben.[14][15][16] Offizieller Baubeginn für Block 3 in Olkiluoto war der 12. August 2005.[9] Die Firma Areva NP (heute Framatome) erstellte dabei den Kernreaktor und Siemens errichtete den konventioneller Kraftwerksteil. Zum Zeitpunkt des Baubeginns handelte es sich um den ersten Reaktor des Typs EPR. Als Kaufpreis wurden ursprünglich etwa 3 Milliarden Euro für eine "schlüsselfertiges" Kraftwerk vereinbart und damit einige wesentliche Herstellungsrisiken auf die ausführenden Firmen verlagert.[17] Die Fertigstellung wurde für 2009 vereinbart.[18]

Kostenentwicklung

Bereits im Jahr 2008 wurden die erste Kostensteigerung bekannt und der Herstellungspreis der Anlage wurde auf 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Wobei schon damals deutsche Kraftwerksbetreiber die Kosten von vergleichbaren Anlagen mit circa 6 Milliarden Euro umrissen.[19] 2009 erfolgte die Korrektur der Schätzung für Block 3 auf 5,47 Millionen Euro.[20] Zwei Jahre später kletterten die Prognosen auf 6,6 Milliarden Euro[21]; Und nach immer neu publik werdenden Verzögerungen wurde 2012 in der Zeitung taz die Prognose des Betreibers in Höhe von 8,5 Milliarden Euro rezipiert.[18] Mit dem Ende des Geschäftsjahres 2014 tätigte der Hersteller Areva Abschreibungen in Höhe von 720 Millionen Euro für das Projekt und verbuchte für 2014 einen Verlust in Höhe von 4,834 Mrd. Euro[22] und im April 2015 schrieb die Zeitung Die Welt, dass die Baukosten nun auf circa 9 Milliarden Euro geschätzt würden.[23] Parallel kamen die ersten Forderungen nach Schadensersatz für die nicht produzierbare Energie auf und im Mai 2016 berichtete der öffentlich-rechtliche finnische Nachrichtenkanal YLE, dass die Verhandlungen zwischen dem Betreiber Teollisuuden Voima Oyj und dem Herstellerkonsortium über einen Vergleich der Teilung der Mehrkosten ergebnislos abgebrochen wurden. Daraufhin verklakte TVO den Areva Konzern auf 2,6 Milliarden € Schadensersatz für Schäden aus der verspäteten Fertigstellung. Areva wiederrum verklagte TVO auf die Beteiligung von 3,4 Milliarden Euro an den Mehrkosten.[24] Im März 2018 einigte sich der Betreiber TVO mit Areva und Siemens auf einen Schadensersatz wegen der Verspätung. Nach Auskunft von TVO bezahlen Areva und Siemens insgesamt 450 Millionen Euro. Die Entschädigung sollte sich um weitere 400 Millionen Euro erhöhen, wenn das Projekt nicht bis Ende 2019 fertiggestellt werden würde.[25]

Als der Reaktor am 18.02.2022 schließlich seinen regulären Betrieb aufnahm, waren die Baukosten auf das nahezu Vierfache der ursprüngliche geplanten Kosten gestiegen und betrugen circa 11 Milliarden Euro.[26]

Vor dem Hintergrund das ein wesentlicher Teil der Kostensteigerungen zu Lasten des Herstellerkonsortiums unter der Führung von Areva NP (Framatome) geht und dieser weitestgehend in französischem Staatsbesitz ist, beschäftigt sich seit 2011 auch der Haushaltsausschuss der Französischen Nationalversammlung (Assemblée nationale) mittels eines gesondert eingesetzten Untersuchungsausschusses mit den massiven Kostenüberschreitungen.[21]

Zeitlicher Rahmen

Im Verlauf der Projektumsetzung war der Bau wiederkehrend mit Problemen und Fehlern verknüpft, die zu kontinuierlichen Verzögerungen führten. So kam es bereits im ersten Baujahr zu erheblichen Verzögerungen als z. B. beim Herstellen der ersten Fundamente nicht den Spezifikationen entsprechender Beton verarbeitet wurde. In der Folge musste der Hersteller zusätzliche Nachweise erbringen, um die vorgegebene Festigkeit zu bestätigen.[27][28] Entsprechend prognostizierte die Betreiberfirma bereits Ende 2006 eine Betriebsaufnahme frühestens 2011 und korrigierte dieses Ziel zwei Jahre später auf 2012.[29][30] Im Juni 2010 wurde für die Netzsynchronisation das Jahr 2013 angestrebt[31] und musste nach neuen Problemen im Oktober 2011 auf 2014 verschoben werden.[32] Im Juli 2012 gab die Betreiberfirma bekannt, dass auch 2014 nicht mit einer Fertigstellung gerechnet werden kann, wobei man zunächst darauf verzichtete einen neuen Termin zu nennen.[33] Dieses Muster setzte sich fort, als Areva im Dezember 2012 einen Inbetriebnahmetermin für 2015 und Anfang 2023 die Fertigstellung für 2016 in Aussicht stellte.[18][34] Anfang 2014 ließ der Areva-Konzern einen Termin verstreichen, an dem die neue Fertigstellungsprognose veröffentlicht werden sollte,[35] und gab im September 2014 bekannt, dass nun 2018 das Ziel sei.[36] Im Juni 2017 wurden schließlich erste Kalttests durchgeführt und es sollten im Herbst 2017 die ersten Warmtests folgen. Man hoffte auf die Erteilung der Betriebsbewilligung für Anfang 2018.[37] Im Oktober 2017 erreichten die Verzögerungen den Meilenstein von 10 Jahren[38] und im November 2018 wurde die Inbetriebnahme auf Januar 2020 verschoben.[39] Am 7. März 2019 erhielt der Reaktorblock schließlich seine Betriebsgenehmigung von der finnischen Regierung. Nach Stand vom März 2019 sollte im Juni mit dem Laden des ersten Kernbrennstoffs begonnen und im Oktober die erste Netzsynchronisation erfolgen. Ab Anfang 2020 war der kommerzielle Leistungsbetrieb und die Übergabe der Anlage geplant.[40] Nach Problemen wurde aber auch am 10. April 2019 das Laden des Brennstoffs auf frühestens Ende August 2019 und später auf 2020 verschoben - mit dem Beginn des regulären Betriebes im Juli 2020.[41][42] Wegen anhaltender Probleme folgten zwei weitere Verschiebungen der Beladung, zuerst im Dezember 2019 auf den Sommer 2020 mit einer avisierten Netzsynchronisation im November des selben Jahres,[43] und im August 2020 auf März 2021 mit einer Netzsynchronisation im Oktober 2021. Als Grund wurden sowohl Probleme mit Tests und Ersatzteilen als auch die Covid-19-Pandemie genannt. Die kommerzielle Stromerzeugung wurde für Februar 2022 erwartet.[44][45] Am 26. März 2021 erteilte die finnische Nuklearaufsicht STUK tatsächlich die Genehmigung zur Beladung mit Brennstoff und das Kraftwerk galt formal als fertiggestellt.[46] Jedoch verzögerten Nachbesserungen an einer Turbine die Inbetriebnahme im August 2021 erneut[47] und es dauerte bis zum 16. Dezember 2021, das die Aufsichtsbehörde STUK den Beginn der Kernreaktion im Probebetrieb durch einen progressiven Aufstieg der Leistung von 5 % auf 30 % und später auf 60 % genehmigte.[48] Zu Beginn des Probebetriebes kam es zu zwei Reaktorabschaltungen, am 14. Januar 2022 und am 29. Januar 2022, und am 12. März 2022 erfolgte schließlich die erste Netzsynchronisation.[49] Im Juni 2022 wurden Problemen mit Fremdmaterial in einer der Turbinen des Reaktors festgestellt, die bis Ende Juli 2022 repariert wurden. Eine Verzögerung des Testbetriebes wurde bis in den Dezember 2022 avisiert.[50] Am Montag dem 22. August 2022 fiel die Leistung während aufgrund eines Turbinenausfalls auf Null und am darauf folgenden Sonntag kündigte der Betreiber TVO an, dass der Probebetrieb mit einer Leistung von 60 % fortgesetzt werde.[51] Am 18. Oktober 2022 stellte der Betreiber Schäden in den Speisewasserpumpen des Blocks fest, was den Übergang in den Regelbetrieb vorläufig auf den 8. März 2023 verschieben sollte.[52] Nach weiteren Verzögerungen der Ausbesserungsarbeiten wurde Anfang März 2023 berichtet, dass der Testbetrieb am 15. März wiederaufgenommen wurde und der Regelbetrieb nunmehr für den 17. April 2023 geplant sei.[53] 14 Jahre nach der geplanten Fertigstellung - am 15. April um 1:00 Uhr UTC+2 - ging der Reaktor schließlich in den regulären Betrieb.[11]

Beihilfeverfahren

Im Jahr 2004 leitete die Europäische Kommission (angestoßen von Greenpeace) eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die Bürgschaft Frankreichs für das von einem Bankenkonsortium gewährte Darlehen von 570 Millionen Euro an den Stromerzeuger TVO (Teollisuuden Voima Oy) mit den Beihilfevorschriften des EG-Vertrags vereinbar ist. Die EU-Kommission untersuchte dabei auch, ob die Bürgschaft für das vom Areva/Siemens-Konsortium unterbreitete Angebot Einsparungen für TVO ermöglicht hat, so dass Areva/Siemens den Zuschlag für den Bau des neuen Kernkraftwerks erhielt. Der Fall wurde im September 2007 abgeschlossen, nachdem die Untersuchung zu dem Schluss kam, dass TVO die 570 Millionen Euro auch auf dem privaten Kapitalmarkt hätte aufbringen können. Ein Wettbewerbsvorteil sei durch die subventionierten Kredite nicht entstanden, weil solche auch in gleicher Weise bei den Angeboten der Wettbewerber von Areva/Siemens enthalten waren. Auch zu allen anderen Vorwürfen wurde kein Beweis gefunden.[54]

Finanzierung

Die sechs Anteilseigner der TVO tragen 25 % der Kosten des Kernreaktors. Die Verteilung der Last der Mehrkosten sowie diverse Schadensersatzklagen sind Gegenstand laufender Gerichtsverfahren. Zur Projektfinanzierung dient neben einem Exportkredit der französischen Regierung auch ein Kredit eines Bankenkonsortiums, angeführt von der BayernLB. Dieser hat eine Höhe von 1,95 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 2,6 Prozent. Sowohl die BayernLB als auch die Bayerische Staatsregierung - mit 75 % größter Anteilseigner der BayernLB - wurden für diese verdeckte Förderung des Kernkraftprojektes kritisiert.[55][56]

Block 4

Am Standort Olkiluoto war ein vierter Block geplant, dessen Bau im Mai 2015 von Investor TVO abgesagt wurde. Als Grund hierfür wurden die starken Verzögerungen beim Bau von Olkiluoto 3 angeführt. Ein möglicher Bau in fernerer Zukunft wird hingegen nicht ausgeschlossen.[57] Die Leistung des Reaktors sollte zwischen 1000 MW und 1800 MW liegen. In Frage kamen unter anderem ein EPR oder ein KERENA (bis März 2009 als SWR 1000 bezeichnet) von Areva, ein Advanced Boiling Water Reactor von Westinghouse Nuclear, ein ESBWR von General Electric, ein APWR von Mitsubishi, ein koreanischer APR-1400 und ein russischer WWER-1200/491 (AES-2006). Ursprünglich war geplant, den Reaktor zwischen 2016 und 2018 in Betrieb zu nehmen, im Jahr 2012 wurde 2020 angestrebt.[58] Mitte 2014 beantragte der zukünftige Betreiber die Frist für eine Baugenehmigung in das Jahr 2020 zu verschieben. Der Betriebsbeginn war nun für die Mitte der 2020er Jahre geplant.[59][60] Die finnische Regierung lehnte im September 2014 die Fristverlängerung ab, da TVO nicht garantieren könne, dass der vierte Reaktor jemals fertiggestellt würde.[61]

Daten der Reaktorblöcke

Im Kernkraftwerk Olkiluoto befinden sich drei Reaktorblöcke:

Reaktorblock[9] Reaktortyp Baulinie Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Olkiluoto-1 Siedewasserreaktor ASEA-BWR-2500 880 MW 910 MW 01.02.1974 02.09.1978 10.10.1979 (2039 geplant)
Olkiluoto-2 Siedewasserreaktor ASEA-BWR-2500 890 MW 920 MW 01.08.1975 18.02.1980 10.07.1982 (2042 geplant)
Olkiluoto-3 Druckwasserreaktor Areva-EPR 1600 MW 1720 MW 12.08.2005 12.03.2022[50] (15.04.2023)[veraltet][11]

Siehe auch

Commons: Kernkraftwerk Olkiluoto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IAEA – Nuclear Power Reactors in the World. In: Internationale Atomenergie-Organisation (Hrsg.): Reference Data Series. Band 2. Wien 2008, S. 28, 32 (englisch, iaea.org [PDF]).
  2. OL1 & OL2 - Structure and technical data. Teollisuuden Voima Oyj, 2023, abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  3. Technical summary on the implementation of comprehensive risk and safety assessments of nuclear power plants in the European Union , Korrigendum vom 22. August 2013 zum Bericht vom 4. Oktober 2012, veröffentlicht auf europa.eu (PDF), abgerufen am 25. Oktober 2018
  4. AKW-Stresstest. Schlechte Noten für Europas Meiler. In: Süddeutsche Zeitung. 1. Oktober 2012, abgerufen am 5. Oktober 2012.
  5. {{internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/akwstresstest108.html |titel=AKW-Stresstest der EU in der Analyse. Die Mär von den sicheren deutschen Reaktoren |werk=Tagesschau.de |darum=2012-10-02 |abruf=2012-10-05 |sprache=de}
  6. Störung im finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto 2 – Keine Radioaktivität ausgetreten. Pressemitteilung des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz vom 10. Dezember 2020.
  7. Yle seuraa: Olkiluodon voimalassa harvinainen häiriötilanne – TVO:lla aavistus ongelman syystä, työntekijät eivät olleet vaarassa, katso tallenne tiedotustilaisuudesta. (Etwa: „Yle berichtet: Eine seltene Störung im Kraftwerk Olkiluoto – TVO hat eine Vorstellung von der Ursache des Problems, die Mitarbeiter waren nicht in Gefahr, siehe Aufzeichnung der Pressekonferenz.“) Bericht von Yleisradio vom 10. Dezember 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  8. Olkiluodon häiriötilanne – laitos on vakaassa tilassa. (Etwa: „Störung in Olkiluoto – die Anlage befindet sich in einem stabilen Zustand.“) Bericht der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK vom 12. Dezember 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  9. a b c Power Reactor Information System (Memento des Originals vom 16. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pris.iaea.org der IAEA: „Finland, Republic of: Nuclear Power Reactors“ (englisch)
  10. TVO: The Olkiluoto 3 EPR plant unit started up. TVO, 21. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  11. a b c TVO-Webseite: OL3 Power Output. Abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  12. OL3 - Structure and technical data. Teollisuuden Voima Oyj, 2023, abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  13. Teollisuuden Voima Oyj (Hrsg.): Nuclear Power Plant Unit Olkiluoto 3. Eura Print Oy, EURA Dezember 2010 (tvo.fi [PDF]).
  14. AtomStroyExport News Company TVO, that held the bid on construction of the NPP fifth power unit in Finland (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
  15. WNA Nuclear Power in Russia (Memento des Originals vom 19. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.world-nuclear.org
  16. 31 July 2002 (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
  17. OL3 Project (Memento vom 13. Mai 2008 im Internet Archive)
  18. a b c Reinhard Wolff: Das Milliardengrab. Kosten für AKW in Finnland verdreifacht. In: taz. 19. Dezember 2012, abgerufen am 11. April 2023.
  19. EPR-Atomstrom kommt teurer als gedacht. Verivox, 3. Dezember 2008, abgerufen am 9. Juli 2009.
  20. Pascal Schwendener: Der AKW-Prototyp verbrennt Milliarden. Basler Zeitung, 5. Dezember 2009, abgerufen am 10. Dezember 2009.
  21. a b La facture de l'EPR finlandais d'Areva dérape encore. In: Les Échos. 13. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2011; abgerufen im Jahr 2017 (französisch).
  22. 2014 Annual Results. Areva NP, 4. März 2015, abgerufen im Jahr 2015 (englisch).
  23. Gesche Wüpper: Der tiefe Sturz der französischen Nuklear-Legende. In: Die Welt. 28. April 2015, abgerufen am 4. Juni 2015.
  24. Stina Sirén: reuters forhandlingar mellan tvo och areva avbrutna. Yleisradio, 26. Mai 2016, abgerufen am 16. Dezember 2016 (schwedisch).
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  26. Reinhard Wolff: Grüner Segen für neue Atomkraft. Finnischer Reaktor geht ans Netz. In: taz. 4. Februar 2022, abgerufen am 13. April 2023.
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