„Jan Udo Holey“ – Versionsunterschied
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Holey wurde als zweites von drei Kindern einer wohlhabenden Familie geboren: Die Eltern hatten ein Brautmode-Geschäft, das sie aber mittlerweile verkauft haben. Holeys Mutter nennt sich [[Seher|Seherin]], sein Vater hat drei Bücher [[Gnosis|gnostisch]]-[[Esoterik|esoterischen]] Inhalts verfasst. Die esoterischen Interessen der Eltern hatten einen großen Einfluss auf Holeys Denken.<br> |
Holey wurde als zweites von drei Kindern einer wohlhabenden Familie geboren: Die Eltern hatten ein Brautmode-Geschäft, das sie aber mittlerweile verkauft haben. Holeys Mutter nennt sich [[Seher|Seherin]], sein Vater hat drei Bücher [[Gnosis|gnostisch]]-[[Esoterik|esoterischen]] Inhalts verfasst. Die esoterischen Interessen der Eltern hatten einen großen Einfluss auf Holeys Denken.<br> |
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Laut eigenen Angaben besuchte Holey Schulen in Crailsheim, Bammental (bei Heidelberg), Cambridge (UK) und München. |
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Holey wählte sein [[Pseudonym]], nachdem er mit 14 Jahren den Vampir-Roman "[[Dracula (Roman)|Dracula]]" von [[Bram Stoker]] gelesen hatte und sich daraufhin aus der Dorfkiche [[Weihwasser]] beschafft hatte, um nach [[Vampir|Vampiren]] zu jagen.<br> |
Holey wählte sein [[Pseudonym]], nachdem er mit 14 Jahren den Vampir-Roman "[[Dracula (Roman)|Dracula]]" von [[Bram Stoker]] gelesen hatte und sich daraufhin aus der Dorfkiche [[Weihwasser]] beschafft hatte, um nach [[Vampir|Vampiren]] zu jagen.<br> |
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Er verbrachte viele Jahre in der [[Punk|Punk-Szene]]. |
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Er verbrachte viele Jahre in der [[Punk|Punk-Szene]], und hatte angeblich mit der [[Antifa]], [[Anarchist|Anarchisten]], [[Autonome|Autonomen]] und [[Rote Armee Fraktion|RAF]]-Sympathisanten zu tun. Auch soll er während dieser Zeit wegen politischer Delikte strafrechtlich verurteilt und laut eigenen Angaben von Rechtsextremen angegriffen worden sein. <br> |
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Seit Ende der 1980er soll Holey in der Welt umhergereist sein und hätte u.a. auf diesen Reisen das Material für seine Werke gefunden.<br> |
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Bei Autounfällen, Krankheiten und handgreiflichen Auseinandersetzungen hat Holey nach eigenen Angaben mehrere so genannte [[Nahtod-Erfahrung|Nahtoderfahrungen]] gemacht. Auch gibt er an, beim Inhalieren von Lösungsmitteln, seinen "[[Astralleib]] gelöst" zu haben, so dass er an "verschiedene Orte gehen" und andere Menschen, ja sogar "geheime Treffen irgendwelcher Regierungsleute" beschatten konnte.<br> |
Bei Autounfällen, Krankheiten und handgreiflichen Auseinandersetzungen hat Holey nach eigenen Angaben mehrere so genannte [[Nahtod-Erfahrung|Nahtoderfahrungen]] gemacht. Auch gibt er an, beim Inhalieren von Lösungsmitteln, seinen "[[Astralleib]] gelöst" zu haben, so dass er an "verschiedene Orte gehen" und andere Menschen, ja sogar "geheime Treffen irgendwelcher Regierungsleute" beschatten konnte.<br> |
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Laut seiner eigenen Aussage wurde Holey beim Verfassen von ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' von seinem bereits verstorbenen Großvater unterstützt, der ihm in einem Traum Hilfe anbot und den er in [[Séance|spiritistischen Sitzungen]] kontaktierte.<br>Heute betreibt Jan Udo Holey einen eigenen [[Buchverlag]], in dem er eigene und Werke ähnlich gesinnter Autoren herausgibt. Verfassungsschutzbehörden sehen in seinen Publikationen den Versuch einer "rechtsextremistischen Einflußnahme auf die Esoterikszene"<ref> Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 1996 </ref>. |
Laut seiner eigenen Aussage wurde Holey beim Verfassen von ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' von seinem bereits verstorbenen Großvater unterstützt, der ihm in einem Traum Hilfe anbot und den er in [[Séance|spiritistischen Sitzungen]] kontaktierte.<br>Heute betreibt Jan Udo Holey einen eigenen [[Buchverlag]], in dem er eigene und Werke ähnlich gesinnter Autoren herausgibt. Verfassungsschutzbehörden sehen in seinen Publikationen den Versuch einer "rechtsextremistischen Einflußnahme auf die Esoterikszene"<ref> Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 1996 </ref>. |
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==Das Werk== |
==Das Werk== |
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Holey verarbeitet in seinen Büchern |
Holey verarbeitet in seinen Büchern esoterische und verschwörungstheoretischen Thesen, von denen viele aus den USA stammen. [[Nostradamus]], die [[Wiedergeburt]] sowie Enthüllungen der angeblichen Mörder von [[John F. Kennedy]] und [[Uwe Barschel]] kommen vor. |
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In seinen ersten beiden Büchern ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' (1993) und ''Geheimgesellschaften 2'' kombiniert er [[Science-Fiction]], [[Esoterik]], Nazi-Mythologie und [[Ufologie]] und spricht von einer |
In seinen ersten beiden Büchern ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' (1993) und ''Geheimgesellschaften 2'' kombiniert er [[Science-Fiction]], [[Esoterik]], Nazi-Mythologie und [[Ufologie]] und spricht von einer "[[Zionismus|zionistischen]] Weltverschwörung". Dabei bezieht er sich explizit auf die [[Protokolle der Weisen von Zion]], eine antisemitischen Schrift, die 1903 vom russischen Geheimdienst gefälscht wurde. Holey behauptet aber, auch unter Berufung auf den rechtsradikalen [[Kanada|kanadischen]] Verschwörungstheoretiker [[William Guy Carr]], der Ursprung dieses Textes liege Jahrhunderte zurück. Ferner wird behauptet, die Protokolle seien der „Plan“ zur Erlangung der Weltherrschaft. Zudem glaubt der Autor an eine Zusammenarbeit des von ihm so genannten „jüdischen Bankensystems“ (besonders [[Rothschild]]) mit den angeblichen „wahren Machthabern“, den Illuminaten, zu sehen. Diese These zieht sich wiederholend durch Holeys Theorien. Nach Angabe einer Schweizer Informationsstelle für Sekten gilt „Illuminati“ heute in rechtsradikalen Kreisen ein Codewort für „Jüdische Weltverschwörung“<ref>[http://www.infosekta.ch/is5/themen/esoterik_stutz1999.html#VanHelsing]</ref><br> |
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Laut [[Anton Maegerle]] wird in Holeys ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' sogar der [[Holocaustleugnung|Holocaust geleugnet]] <ref>Anton Maegerle, "Antisemitische Propaganda", Blick nach Rechts, 10/96, S.3</ref>. Dies lässt sich in Holeys Texten jedoch nicht einwandfrei belegen. Belegbar ist aber der Versuch, die Judenvernichtung zu relativieren: |
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:''"Nach der Ansicht der [[Thule-Gesellschaft|THULE-GESELLSCHAFT]], aus der später die DAP, die NSDAP, die SS usw. hervorgingen, war das jüdische Volk, das von dem alttestamentarischen Gott »JAHWE« beauftragt wurde, die »Hölle auf Erden zu stiften«, die Ursache, warum die Welt immer und immer wieder in Kriege und Zwiespalt verwickelt ist. Die Thule-Leute wußten ganz genau über die jüdischen Bankensysteme, sprich Rothschild und Genossen, und die Protokolle der Weisen von Zion Bescheid und fühlten sich berufen, in Übereinstimmung mit der Sajaha-Offenbarung, das Volk, doch ganz speziell das jüdische Banken- und Logensystem, zu bekämpfen und das Lichtreich auf Erden zu schaffen."''<ref name="van Helsing">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert‘‘, Kapitel 28</ref>. |
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Zwar schiebt Holey im Anschluss eine "Anmerkung des Verfassers" ein, in der er sagt, dass Gewalt nie eine Lösung sei, doch dies nimmt die erfolgte Rechtfertigung der Täter anhand einer scheinbaren Berufung durch eine Offenbarung<ref name="Sajaha-Offenbarung">Sajaha-Offenbarung: laut Holey hätte Jesus Germanen, die in einer römischen Legion Dienst taten, offenbart, dass das germanische Volk das neue auserwählte Volk sei, welches das "Lichtreich auf Erden" bringen solle. Dies stehe in direktem Bezug zu der Sajaha-Offenbarung, dass "aus dem hohen Norden" der "Rächer" kommen und die "Mächte der Finsternis schlagen" werde. </ref> nicht zurück. Die Offenbarung selbst stellt Holey ebenfalls nicht in Frage. Auch äußert er an keiner Stelle ein ausdrückliches Bedauern oder Entsetzen über die im Zuge der angeblichen "Bekämpfung" des "jüdischen Banken- und Logensystems" verübten Gräueltaten. Stattdessen wird sogar subtil die Schuld zum Teil auf die Opfer verschoben: |
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:"''Sie [die Thule-Leute bzw. Nationalsozialisten] waren in ihrem Haß so blind, daß sie nicht einmal gemerkt haben, daß sie die gleichen Waffen verwendet haben wie der angebliche satanische Gott JAHWE, den sie bekämpfen wollten. Daß man Frieden jedoch nicht durch Krieg erreichen kann, sollte diesen Leuten aber auch schon bekannt gewesen sein."''<ref name="van Helsing">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert‘‘, Kapitel 28</ref> |
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In Holeys Logik hätten die Täter lediglich "die gleichen Waffen verwendet" wie die "Gegner": Die geplante, systematische Ermordung von Zivilisten wird gleichgesetzt mit einer Kriegssituation. Ein direkter Vergleich der von Holey dargestellten angeblichen Ansichten der Thule-Gesellschaft mit seinen eigenen Thesen in ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert'' lässt zudem auffallende Übereinstimmungen erkennen. |
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Stilistisch sind Holeys Bücher in einem sehr leicht verständlichen, volkstümlichen und zugleich suggestiven Ton verfasst. Die Leser werden immer wieder vertraulich angesprochen, um den Eindruck zu erwecken, der Autor teile seine angeblichen Geheimnisse ganz speziell mit ihnen, so dass sie zu Teilhabern und Auserwählten vermeintlich geheimen Wissens werden. Als Gegensatz zu den interessierten Lesern werden "oberflächliche Menschen" genannt, die sich mit den laut Meinung des Autors natürlich manipulierten Informationen aus den Massenmedien zufrieden gäben.<br> |
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Auch seine Argumentation ist in der Regel sehr schlicht und scheinbar einleuchtend gehalten. Nicht selten stellt Holey eine Behauptung auf, die er dann lediglich mit weiteren eigenen Behauptungen oder mit simplizierenden und verallgemeinernden Betrachtungen zu stützen versucht. Ein Beispiel über die Verwicklung von Wirtschaft und Politik: |
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:''"Daß stets »Dritte« einen Vorteil aus dem Krieg zweier Anderer ziehen, ist auch nichts Neues. Der Spruch: »Streiten sich zwei, freut sieh [sic!] der Dritte« ist ja sicherlich jedem bekannt. Übertragen wir dies von Personen auf ein Land oder auf unseren ganzen Planeten, werden wir auch hier das Zutreffen dieser Aussage bestätigen können. Zum Beispiel haben Bankensysteme, die einem kriegführenden Land Darlehen gewähren, sicherlich größtes Interesse daran, daß ein solcher Krieg nicht so schnell zu Ende geht."''<ref name="Holey">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20 Jahrhundert‘‘, Vorwort</ref> |
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Den genauen Nachweis, dass das Bankhaus Rothschild oder eine andere Bank aktiv darauf hingearbeitet hat, Kriege zu verlängern, braucht Holey nach dieser Argumentation dann gar nicht mehr zu führen<br> |
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Häufig verwendet Holey auch [[rhetorische Frage]]n mit suggestiver Wirkung, bei denen Leser nicht daran denken sollen, die Frage an sich kritisch zu beurteilen, sondern die naheliegende scheinbar offensichtliche Antwort wählen. |
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Die beiden Bücher über "Geheimgesellschaften" wurden in Deutschland nach einem Beschlagnahmebeschluss des Amtsgerichts Mannheim wegen Volksverhetzung vom Markt genommen. Schriften Holeys wurden auch in der Öffentlichkeit kritisiert. So distanzierte sich etwa die Zeitschrift ''Esotera'', die die Bücher eine zeitlang auf ihrer Bestsellerliste geführt hatte, nun deutlich von dem Autor. Laut Holeys Angaben wurde der erste Band im deutschsprachigen Raum vor seinem Verbot über 100.000 Mal verkauft; andere Quellen geben allerdings nur ca. 10.000 verkaufte Exemplare an. |
Die beiden Bücher über "Geheimgesellschaften" wurden in Deutschland nach einem Beschlagnahmebeschluss des Amtsgerichts Mannheim wegen Volksverhetzung vom Markt genommen. Schriften Holeys wurden auch in der Öffentlichkeit kritisiert. So distanzierte sich etwa die Zeitschrift ''Esotera'', die die Bücher eine zeitlang auf ihrer Bestsellerliste geführt hatte, nun deutlich von dem Autor. Laut Holeys Angaben wurde der erste Band im deutschsprachigen Raum vor seinem Verbot über 100.000 Mal verkauft; andere Quellen geben allerdings nur ca. 10.000 verkaufte Exemplare an. |
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Der Autor benutzt dann in folgenden Veröffentlichungen das Verbot selbst als Thema, um sich bzw. seine "Theorie" wiederum als Verschwörungsopfer darzustellen. Damit dichtet Holey seine Behauptungen gegen jegliche Falsifizierung ab: wenn ihm niemand widerspricht, hat er Recht; wird ihm aber widersprochen, deutet er dies als Beweis für das Wirken der Verschwörung, die er aufdecken will, und damit hat er wiederum Recht. |
Der Autor benutzt dann in folgenden Veröffentlichungen das Verbot selbst als Thema, um sich bzw. seine "Theorie" wiederum als Verschwörungsopfer darzustellen. Damit dichtet Holey seine Behauptungen gegen jegliche Falsifizierung ab: wenn ihm niemand widerspricht, hat er Recht; wird ihm aber widersprochen, deutet er dies als Beweis für das Wirken der Verschwörung, die er aufdecken will, und damit hat er wiederum Recht. |
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Obwohl Kritiker ihn in das rechtsextreme Spektrum einordnen, betonen Holey und seine Anhänger, dass sich seine Schriften nicht gegen das Judentum oder ein Volk, sondern gegen die „Mächtigen“, insbesondere in "[[Hochfinanz]]" und [[Politik]] richten würden, die eine "[[Neue Weltordnung (Verschwörungstheorie)|Neue Weltordnung]]" planten. |
Obwohl Kritiker ihn in das rechtsextreme Spektrum einordnen, betonen Holey und seine Anhänger, dass sich seine Schriften nicht gegen das Judentum oder ein Volk, sondern gegen die „Mächtigen“, insbesondere in "[[Hochfinanz]]" und [[Politik]] richten würden, die eine "[[Neue Weltordnung (Verschwörungstheorie)|Neue Weltordnung]]" planten. |
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Auffällig ist aber, dass Holey in den Bänden über "Geheimsellschaften" fortlaufend die Verbindung von „Juden“ mit den „Illuminaten“ betont. Insbesondere insistiert er auf die Finanzierung der "Weltverschwörung" durch "jüdische Geldgeber": |
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:"''In diesem Buch wird jedoch die Geschichte von ein paar sehr greifbaren Personen erzählt, die im Jahre 1773 in einem Haus in der Judenstraße in Frankfurt planten, sich durch drei Weltkriege den Weg für ihre »Eine-Weltregierung« bis zum Jahr 2000 zu ebnen.''"<ref name="Holey">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20 Jahrhundert‘‘, Vorwort</ref><br> An besagtem Ort befand sich das Stammhaus der [[Rothschild]] Bank. <br> |
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Zudem fällt eine gezielte Häufung von Begriffen aus dem Wortfeld "Judentum" auf, z.B. wenn über [[Helmut Kohl]] behauptet wird, er sei Mitglied "der ausschließlich jüdischen Freimaurer-Loge "[[B'nai B'rith]]": "Diese jüdische Großloge nimmt nur Juden auf. Sie ist der Generalstab des Weltjudentums bei allen Aktionen."<ref name="Holey2">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften II‘‘, Kap.11</ref> |
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Öffentlich vermitteltes Selbstbild und konkrete Aussagen des Autors stehen damit im Widerspruch. |
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In Holeys Werk finden sich zudem inhaltliche Widersprüche: einerseits fordert der Autor seine Leser wiederholt auf, selbstständig zu denken und nicht den allgemein verfügbaren öffentlichen Informationen blind zu vertrauen, andererseits gibt er selbst in ''Geheimgesellschaften II'' bei Anfrage nach den Belegen und Quellen seiner eigenen Behauptungen auch fragwürdige Auskünfte wie etwa die beiden folgenden: |
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:''"In meinem vorigen Leben war ich selbst Teil dieses Szenarios und treffe alle Menschen wieder, mit denen ich schon damals zusammengearbeitet habe (Freunde wie Feinde). [...] Ich erlaube mir, weitere Details für mich zu behalten, da es zum einen irrelevant ist, wer ich war und für wen ich gearbeitet habe, und zum anderen die meisten sowieso nur verwirren würde."'' |
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:''"Gezielte Informationen wiederum bekomme ich zwar nicht von irgendeiner Gruppe zugespielt, doch von meinem Höheren Selbst (für manche der Schutzengel), welches mich führt und mit dem ich kommuniziere."<ref name="van Helsing''">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften II‘‘, Kapitel 4</ref> <br> |
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Typisch für Aussagen Holeys ist zudem die Strategie, seinen angeblichen Gegnern zu unterstellen, sie wollten ein suggestives Feindbild schaffen: ''"Welche Ziele haben die Menschen, die Feindbilder erzeugen und uns diese ständig suggerieren?"''<ref name="Holey">Jan van Helsing: ''Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20 Jahrhundert‘‘, Vorwort</ref>, während Holey selbst mit eben diesem Mittel arbeitet. |
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Version vom 31. Oktober 2006, 14:46 Uhr
Jan Udo Holey (* 22. März 1967 in Dinkelsbühl) ist ein deutscher Autor, der durch verschwörungstheoretische Bücher bekannt wurde. Ein Teil seiner Schriften wurde unter dem Pseudonym Jan van Helsing veröffentlicht, in Anspielung auf den Vampirjäger Abraham van Helsing aus dem Roman Dracula von Bram Stoker.
Leben
Holey wurde als zweites von drei Kindern einer wohlhabenden Familie geboren: Die Eltern hatten ein Brautmode-Geschäft, das sie aber mittlerweile verkauft haben. Holeys Mutter nennt sich Seherin, sein Vater hat drei Bücher gnostisch-esoterischen Inhalts verfasst. Die esoterischen Interessen der Eltern hatten einen großen Einfluss auf Holeys Denken.
Laut eigenen Angaben besuchte Holey Schulen in Crailsheim, Bammental (bei Heidelberg), Cambridge (UK) und München.
Holey wählte sein Pseudonym, nachdem er mit 14 Jahren den Vampir-Roman "Dracula" von Bram Stoker gelesen hatte und sich daraufhin aus der Dorfkiche Weihwasser beschafft hatte, um nach Vampiren zu jagen.
Er verbrachte viele Jahre in der Punk-Szene.
Bei Autounfällen, Krankheiten und handgreiflichen Auseinandersetzungen hat Holey nach eigenen Angaben mehrere so genannte Nahtoderfahrungen gemacht. Auch gibt er an, beim Inhalieren von Lösungsmitteln, seinen "Astralleib gelöst" zu haben, so dass er an "verschiedene Orte gehen" und andere Menschen, ja sogar "geheime Treffen irgendwelcher Regierungsleute" beschatten konnte.
Laut seiner eigenen Aussage wurde Holey beim Verfassen von Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert von seinem bereits verstorbenen Großvater unterstützt, der ihm in einem Traum Hilfe anbot und den er in spiritistischen Sitzungen kontaktierte.
Heute betreibt Jan Udo Holey einen eigenen Buchverlag, in dem er eigene und Werke ähnlich gesinnter Autoren herausgibt. Verfassungsschutzbehörden sehen in seinen Publikationen den Versuch einer "rechtsextremistischen Einflußnahme auf die Esoterikszene"[1].
Das Werk
Holey verarbeitet in seinen Büchern esoterische und verschwörungstheoretischen Thesen, von denen viele aus den USA stammen. Nostradamus, die Wiedergeburt sowie Enthüllungen der angeblichen Mörder von John F. Kennedy und Uwe Barschel kommen vor.
In seinen ersten beiden Büchern Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert (1993) und Geheimgesellschaften 2 kombiniert er Science-Fiction, Esoterik, Nazi-Mythologie und Ufologie und spricht von einer "zionistischen Weltverschwörung". Dabei bezieht er sich explizit auf die Protokolle der Weisen von Zion, eine antisemitischen Schrift, die 1903 vom russischen Geheimdienst gefälscht wurde. Holey behauptet aber, auch unter Berufung auf den rechtsradikalen kanadischen Verschwörungstheoretiker William Guy Carr, der Ursprung dieses Textes liege Jahrhunderte zurück. Ferner wird behauptet, die Protokolle seien der „Plan“ zur Erlangung der Weltherrschaft. Zudem glaubt der Autor an eine Zusammenarbeit des von ihm so genannten „jüdischen Bankensystems“ (besonders Rothschild) mit den angeblichen „wahren Machthabern“, den Illuminaten, zu sehen. Diese These zieht sich wiederholend durch Holeys Theorien. Nach Angabe einer Schweizer Informationsstelle für Sekten gilt „Illuminati“ heute in rechtsradikalen Kreisen ein Codewort für „Jüdische Weltverschwörung“[2]
Die beiden Bücher über "Geheimgesellschaften" wurden in Deutschland nach einem Beschlagnahmebeschluss des Amtsgerichts Mannheim wegen Volksverhetzung vom Markt genommen. Schriften Holeys wurden auch in der Öffentlichkeit kritisiert. So distanzierte sich etwa die Zeitschrift Esotera, die die Bücher eine zeitlang auf ihrer Bestsellerliste geführt hatte, nun deutlich von dem Autor. Laut Holeys Angaben wurde der erste Band im deutschsprachigen Raum vor seinem Verbot über 100.000 Mal verkauft; andere Quellen geben allerdings nur ca. 10.000 verkaufte Exemplare an.
Der Autor benutzt dann in folgenden Veröffentlichungen das Verbot selbst als Thema, um sich bzw. seine "Theorie" wiederum als Verschwörungsopfer darzustellen. Damit dichtet Holey seine Behauptungen gegen jegliche Falsifizierung ab: wenn ihm niemand widerspricht, hat er Recht; wird ihm aber widersprochen, deutet er dies als Beweis für das Wirken der Verschwörung, die er aufdecken will, und damit hat er wiederum Recht.
Obwohl Kritiker ihn in das rechtsextreme Spektrum einordnen, betonen Holey und seine Anhänger, dass sich seine Schriften nicht gegen das Judentum oder ein Volk, sondern gegen die „Mächtigen“, insbesondere in "Hochfinanz" und Politik richten würden, die eine "Neue Weltordnung" planten.
Veröffentlichungen
Bücher unter dem Pseudonym Jan van Helsing:
- Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert, ISBN 3-89478-069-X (in Deutschland indiziert und beschlagnahmt)
- Geheimgesellschaften 2 (das Interview), ISBN 3-89478-492-X (in Deutschland indiziert und beschlagnahmt)
- Buch 3 - Der dritte Weltkrieg, ISBN 3980573354
- Unternehmen Aldebaran, ISBN 389478220X
- Hände weg von diesem Buch, ISBN 3980710688
- Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann...?, ISBN 3980710653
Bücher unter dem Realnamen Jan Udo Holey:
- Die Akte Jan van Helsing, ISBN 3980573397
- Die innere Welt, ISBN 3980573311
- Die Kinder des neuen Jahrtausends - Mediale Kinder verändern die Welt, ISBN 3980710645
- Siehe auch: Liste verbotener Bücher
Literatur
- Eduard Gugenberger u.a.: Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von rechts. Deuticke-Verlag, Wien 1998, ISBN 3-216-30378-0
- Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-926369-09-4
- Friedrich P. Heller, Anton Maegerle: Die Sprache des Hasses. Rechtsextremismus und völkische Esoterik. Jan van Helsing, Horst Mahler ... Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-89657-091-9
Weblinks
- Vorlage:PND
- Literatur der Auschwitzleugner: Jan van Helsing
- Verfassungschutzbericht 2004 (Seite 103, PDF-Seite 106)
- Jan van Helsing in der freien Verschwörungsenzyklopädie
- Verschwörungstheorien der rechten Szene
- Zeit-Artikel: "Braune Esoterik auf dem Vormarsch"
- Interview mit Holey
- Jan-van-Helsing Kommerzielle Website von Jan van Helsing
Quellen
Personendaten | |
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NAME | Holey, Jan Udo |
ALTERNATIVNAMEN | Jan van Helsing |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor |
GEBURTSDATUM | 22. März 1967 |
GEBURTSORT | Dinkelsbühl |