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Neozoon (Künstlergruppe) und Inzell: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Belege}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
'''NEOZOON''' ist ein 2009 in Frankreich und Deutschland gegründetes Künstlerinnenkollektiv. Ihre filmisch-künstlerische Praxis basiert auf dem Prinzip der Collage und beschäftigt sich mit soziologischen Fragen des [[Anthropozän]]. Die Arbeiten von NEOZOON werden weltweit auf Filmfestivals, in Museen und Galerien gezeigt. Die Mitglieder leben derzeit in Berlin und Dresden.
|Wappen = DEU Inzell COA.svg
|Breitengrad = 47/45/45/N
|Längengrad = 12/44/57/E
|Lageplan = Inzell in TS.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = Oberbayern
|Landkreis = Traunstein
|Höhe = 693
|PLZ = 83334
|Vorwahl = 08665
|Gemeindeschlüssel = 09189124
|LOCODE = DE IZL
|Gliederung = 51 [[Gemeindeteil]]e
|Straße = Rathausplatz 5
|Website = [https://www.gemeindeverwaltung-inzell.de/ www.gemeindeverwaltung-inzell.de]
|Bürgermeister = Hans Egger
|Bürgermeistertitel= [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]]
|Partei =
}}


'''Inzell''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] innerhalb des [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Traunstein|Landkreises Traunstein]] und seit 2013 Sitz des bayerischen ''[[Landesleistungszentrum#Bayern|Landesleistungszentrums]] für Eisschnelllauf''.<ref name="Landesleistungszentren_Bayern">BLSV: [https://www.blsv.de/fileadmin/user_upload/pdf/Leistungssport/LLZ_Standorte_Juli_2013.pdf ''Landesleistungszentren in Bayern'']. (PDF). Stand 2013. online unter ''blsv.de''.</ref> Die Gemeinde ist außerdem staatlich anerkannter [[Luftkurort]].<ref>[https://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/kub/verzeichnis_kur_erholungsorte_stand_26_01_2021_mit_fu%C3%9Fnoten.pdf Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern]</ref>
'''Werk'''


== Geographie ==
Die Gründerinnen des Kollektivs studierten an der [[Hochschule für Bildende Künste]] in Braunschweig (HBK) freie Kunst und schlossen ihr Studium 1998 und 2000 als Meisterschülerinnen ab. In den medienübergreifenden Arbeiten von NEOZOON werden Machtstrukturen untersucht mit dem Fokus auf das menschliche Verhältnis zu anderen Lebewesen ([[Speziesismus]]). Unter der Verwendung von [[Found Footage]] / Youtube Material werden durch Dekonstruktion und Neumontage Sichtachsen freigelegt, die sowohl in Streeart-Aktionen, als auch in viel beachteten Kurzfilmen und Videoinstallationen von einem breiten Publikum gefeiert werden.
[[Datei:Inzell vom Gruberhörndl.jpg|mini|hochkant=1.1|Inzell aus Ostsüdost, im Hintergrund der Chiemsee]]


=== Geographische Lage ===
Die Arbeiten von NEOZOON wurden mit Preisen wie dem [[WDR]] Short AWARD auf dem [[Kurzfilmfestival Köln]] oder dem Best Short Award auf dem [[Flatpack Film Festival Birmingham]] ausgezeichnet. 2022 war NEOZOON Preisträgerin des vom [[KÖR]] in Wien ausgeschriebenen Video-Wettbewerbs zum Thema Klima. Utopie & Wirklichkeit, deren Siegerfilme auf rund 3000 Bildschirmen im öffentlichen Raum in ganz Österreich gezeigt wurden.
Der Ort Inzell liegt in einem weiten Talgrund in den [[Chiemgauer Alpen]], der vom [[Rauschberg]], dem [[Zinnkopf]], dem [[Teisenberg]] und dem Gebirgsstock des [[Staufen (Chiemgauer Alpen)|Staufen]] umrahmt wird. Im Ortsgebiet von Inzell nimmt am Zusammenfluss von [[Großwaldbach]] und [[Falkenseebach]] (Maderbach) die [[Rote Traun]] ihren Anfang. Inzell wird auch als das „Tor zum [[Landkreis Berchtesgadener Land]]“ bezeichnet. Der Grund dafür ist die ''Zwing'', eine Bergenge zwischen Inzell und [[Weißbach an der Alpenstraße|Weißbach]], die den Chiemgau vom Landkreis Berchtesgadener Land trennt.


=== Topographie ===
== Festivalteilnahmen und Ausstellungen ==
Bei einer Gebietsfläche von 45,35 Quadratkilometern liegt der Ortskern von Inzell (Rathausplatz) auf 693 m über [[Normalhöhennull|NHN]].<ref name="GI-Zahlen">[https://www.gemeindeverwaltung-inzell.de/unsere-gemeinde/ueber-uns/zahlen-und-daten ''Zahlen und Daten der Gemeinde Inzell''], Webseite der Gemeinde Inzell, online unter ''gemeindeverwaltung-inzell.de''</ref> Der tiefste Punkt der Gemeinde mit 665 m befindet sich an der Ortsgrenze nach Hammer/Siegsdorf an der Fantenbergstraße (Salinenweg). Der höchste Punkt ist der Gipfel des Zwiesel mit 1782 m Meereshöhe. Der Gemeindeteil Adlgaß liegt auf 806 m.


=== Nachbargemeinden ===
* 2022 [[Valladolid International Film Festival]] (ES)
An die Gemeinde grenzen im Westen die Gemeinden [[Ruhpolding]] und [[Siegsdorf]] (beide Landkreis Traunstein), im Norden und Nordosten der [[Teisendorf|Markt Teisendorf]] und die Gemeinde [[Anger (Berchtesgadener Land)|Anger]], im Osten die Gemeinde [[Piding]], im Südosten am [[Hochstaufen]] die Stadt [[Bad Reichenhall]] und im Süden die Gemeinde [[Schneizlreuth]] (alle Landkreis Berchtesgadener Land).
* 2022 [[Vancouver International Film Festival]] (CA)
* 2022 [[Locarno Film Festival]] (CH)
* 2021 [[Ann Arbor Film Festival]] (US)
* 2020 #CUTE - Medien & Popkuktur, [[NRW]] Forum (D)
* 2019 [[International Short Film Festival Oberhausen]] (D)
* 2018 The Hobbyist, [[Rencontres d´Arles]] (F)
* 2018 Rooftop Films New York (US)
* 2017 Bearly Legal, Bärenzwinger, Berlin (D)
* 2017 The Hobbyist, Fotomuseum Winterthur (CH)
* 2016 Fire and Forget, MAK, Frankfurt (D)
* 2015 Videonale 15, Kunstmuseum Bonn (D)
* 2014 global aCtIVISm, ZKM, Karlsruhe (D)
* 2013 The Pop-Up Generation, Museé Mudac Lausanne (F)
* 2012 Hors Pistes, Centre Pompidou, Paris (F)
* 2011 Art&Pop Culture, Musée Saint Pierre, Paris (F)
* 2010 Das Manteltier, Installation Zoo Münster / Magdeburg (D)


== Auszeichnungen ==
=== Gemeindegliederung ===
{{Siehe auch|Liste der Orte im Landkreis Traunstein#Inzell|titel1=Systematische Gliederung der Gemeindeteile von Inzell}}
Es gibt 51 [[Gemeindeteil]]e:<ref>{{BayernPortal Ortsteile |val=31552768601 |objekt=Gemeinde Inzell |abruf=2021-04-28}}</ref>
{{Mehrspaltige Liste|breite=10em |abstand=1em |liste=
* [[Adlgaß]]
* [[Bichl (Inzell)|Bichl]]
* [[Boden (Inzell)|Boden]]
* [[Breitmoos (Inzell)|Breitmoos]]
* [[Duft (Inzell)|Duft]]
* [[Eben (Inzell)|Eben]]
* [[Eck (Inzell)|Eck]]
* [[Ed (Inzell)|Ed]]
* [[Einsiedl (Inzell)|Einsiedl]]
* [[Fantenberg (Inzell)|Fantenberg]]
* [[Gschwall]]
* [[Gschwendt (Inzell)|Gschwendt]]
* [[Hausmann (Inzell)|Hausmann]]
* [[Hinterbichl (Inzell)|Hinterbichl]]
* [[Holzen (Inzell)|Holzen]]
* [[Hutterer (Inzell)|Hutterer]]
* Inzell
* [[Kapell (Inzell)|Kapell]]
* [[Keitl]]
* [[Kienau (Inzell)|Kienau]]
* [[Kienberg (Inzell)|Kienberg]]
* [[Klaffeln]]
* [[Kohlgrub (Inzell)|Kohlgrub]]
* [[Kranawitt]]
* [[Kreuzfeld (Inzell)|Kreuzfeld]]
* [[Maiermühle (Inzell)|Maiermühle]]
* [[Niederachen]]
* [[Oed (Inzell)|Oed]]
* [[Oedmühl]]
* [[Panholz (Inzell)|Panholz]]
* [[Paulöd (Inzell)|Paulöd]]
* [[Pommern (Inzell)|Pommern]]
* [[Ramsen (Inzell)|Ramsen]]
* [[Reith (Inzell)|Reith]]
* [[Schmelz (Inzell)|Schmelz]]
* [[Schneewinkl]]
* [[Schwarzberg (Inzell)|Schwarzberg]]
* [[See (Inzell)|See]]
* [[Sterr (Inzell)|Sterr]]
* [[Sulzbach (Inzell)|Sulzbach]]
* [[Teisenberg (Inzell)|Teisenberg]]
* [[Thurn (Inzell)|Thurn]]
* [[Unterau (Inzell)|Unterau]]
* [[Unterrain (Inzell)|Unterrain]]
* [[Vorderbichl (Inzell)|Vorderbichl]]
* [[Vordergschwall]]
* [[Wald (Inzell)|Wald]]
* [[Wien (Inzell)|Wien]]
* [[Windgrat]]
* [[Würau]]
* [[Zwing (Inzell)|Zwing]]
}}


== Geschichte ==
* 2022 Edimotion, Nomination Edit Space, Filmforum NRW (D)
[[Datei:Inzell Panorama Kirche St. Michael.jpg|mini|alternativtext=|Ortsansicht mit [[St. Michael (Inzell)|Pfarrkirche St. Michael]]]]
* 2022 Special Mention, Las Palmas Short Film Festival (ES)
Nach Gründung des [[Kloster Sankt Zeno Reichenhall|Klosters Sankt Zeno]] bei Reichenhall übergab Erzbischof Conrad von Salzburg am 20.&nbsp;September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“. Schon 1195, nach Erbauung der Kirche St. Michael, wird Inzell durch Abtrennung von Vachendorf selbständige Pfarrei und [[Hofmark Inzell|Hofmark]]. Der Sitz der Hofmark, das Schloss Inzell, fiel der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] zum Opfer und wurde 1811 abgebrochen. Inzell wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern [[1818]] eine selbständige politische Gemeinde. Wie schon im Wappen zu sehen ist, war der Bergbau und die Verhüttung der Erze eine wichtige Einnahmequelle der Ortschaft Inzell. Zuerst wurde am [[Hochstaufen]] und von 1665 an fast 150 Jahre lang am Inzeller Kienberg, dem Nordabhang des [[Rauschberg]]s, [[Blei]] und [[Zink]] abgebaut. Im jetzigen Ortsteil ''Schmelz'' wurde das Erz aufgeschmolzen.
* 2021 WDR Kurzfilmpreis, Kurzfilmfestival Köln (D)
* 2020 First International Prize, Festival du Courts Metrage Lille (FR)
* 2019 Best Short Award, Flatpackfestival Birmingham (UK)
* 2019 Special Mention, Kurzfilmfestival Hamburg (D)
* 2018 Emerging Artists AG Kurzfilm (D)
* 2018 Special Mention, Short Film Festival Milano (IT)
* 2017 Social Media Art Award Nomination, Phänomenale Wolfsburg (D)
* 2015 Best Experimental, Cannes Short Film Festival (FR)
* 2012 Best Short Award, Kurzfilmfestival Köln (D)


Der Gemeindeteil Ramsen wurde mit Wirkung vom 1. Dezember 1996 von der westlichen Nachbargemeinde [[Ruhpolding]] nach Inzell umgegliedert.<ref name="Ramsen">{{Literatur |Hrsg=Landratsamt Traunstein |Titel=Sonderamtsblatt für den Landkreis Traunstein |Band=Nr. 40 |Datum=1995-11-27 |Seiten=154–155}}</ref>
== Literatur ==


=== Bevölkerungsentwicklung ===
* Anat Pick: Neozoon Interview in: Exhibiting Digital Animalities, edited by Matthew Brower (Public Books, 2021
Zwischen 1987 und 2020 wuchs die Gemeinde von 3736 auf 4836 um 1100 Einwohner bzw. um 29,4 %.
https://www.academia.edu/66777287/Anat_Pick_and_Neozoon_interview_in_Exhibiting_Digital_Animalities_edited_by_Matthew_Brower_Public_Books_2021
{| class="wikitable" style="text-align:center; width:750px;"
* Giovanni Aloi, Neozoon: A Youtube Zoopraxiscope, 2017
|- style="background:#EEDFCC;"
https://www.clas-digital.uni-frankfurt.de/books/TZ6JWYTG/
| colspan="16" | '''Bevölkerungsentwicklung Gemeinde Inzell'''<ref name="Amtliche Gemeinde-Statistik">[https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2021/09189124.pdf ''Statistik kommunal 2021 – Gemeinde Inzell''], online unter ''statistik.bayern.de''</ref>
* [http://www.example.org/ Link-Text]Dennis Vetter, Contra Images – The Video Works of the NEOZOON Collective 2019
|-
https://www.shortfilm.de/en/gegen-bilder-die-videoarbeiten-des-neozoon-kollektivs/
| style="text-align:left" | '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 1991 || 1995 || 2005 || 2010 || 2015
|2020
|- style="text-align:center"
| style="text-align:left" |'''Einwohner''' || 980 || 936 || 1060 || 1464 || 1671 || 2413 || 2315 || 3007 || 3736 || 4065 || 4097 || 4327 || 4490 || 4622
|4836
|}


== Weblinks ==
=== Religion ===
Die Mehrheit der Bürger gehört der römisch-katholischen Kirche an (etwa 73 %). Dieser Wert liegt über dem des Landkreises Traunstein sowie Oberbayerns. Das Gebiet der Gemeinde wird von der Pfarrei Inzell-Weißbach versorgt. Neben der [[St. Michael (Inzell)|Pfarrkirche St. Michael]] im Ortszentrum befinden sich zwei weitere katholische Kirchen (Liebfrauenkirche im Ortsteil Niederachen und die Filialkirche [[St. Nikolaus (Einsiedl)|St. Nikolaus]] in Einsiedl) sowie mehrere Kapellen.
* https://neozoon.org
* https://stiftung-imai.de/videos/katalog/medium/8945
* https://tportmarket.com/films/biting-the-dust/


10 % der Bevölkerung sind Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche. Im Ortsteil Oed befindet sich die moderne Christuskirche. Der ev.-luth. Pfarrsprengel Inzell gehört zur Kirchengemeinde Ruhpolding.

Ohne bzw. anderer Konfession sind ca. 16 % der Bevölkerung.
<gallery>
Inzell StMichael.jpg|Kath. Pfarrkirche St. Michael
Inzell Evang.-Luth. Christuskirche.jpg|Evang. Christuskirche
Einsiedl Inzell.jpg|Filialkirche St. Nikolaus in Einsiedl
</gallery>

== Politik ==
=== Gemeinderat ===
{{Veraltet|seit=2020-05}}
Im Gemeinderat sind die Sitze seit der [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Gemeinderatswahl vom 2. März 2008]] mit einer [[Wahlbeteiligung]] von 66,0 Prozent wie folgt verteilt:
{| class="wikitable"
|- style="background:#DDDDDD; text-align:center;"
| || style="width: 5em" | '''Partei''' || style="width: 5em" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || style="width: 5em" | [[SPD Bayern|SPD]] / Unabhängige || style="width: 5em" | [[Wählergruppe|Bürger für Inzell]] || style="width: 5em" | Forum aktiv || style="width: 5em" | OBIC{{FN|*}} || style="width: 5em" | '''Gesamt'''
|- style="text-align:center"
| rowspan="2"| 2008 || '''Sitze''' || 7 || 3 || 3 || 2 || 1 || '''16'''
|- style="text-align:center"
| '''Stimmenanteil''' || 40,9 || 18,1 % || 20,4 % || 14,7 % || 5,9 % || '''100 %'''
|}

Die [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|Gemeinderatswahl vom 16. März 2014]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 66,2 Prozent zu folgendem Ergebnis:

{| class="wikitable"
|- style="background:#CCD2EE; text-align:center;"
| || style="width: 5em" | '''Partei''' || style="width: 5em" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || style="width: 5em" | [[SPD Bayern|SPD]] || style="width: 5em" | [[Wählergruppe|Bürger für Inzell]] || style="width: 5em" | [[Junge Listen|Junge Liste]] || style="width: 5em" | OBIC{{FN|*}} || style="width: 5em" | '''Gesamt'''
|- style="text-align:center"
| rowspan="2"| 2014 || '''Sitze''' || 6 || 4 || 4 || 1 || 1 || '''16'''
|- style="text-align:center"
| '''Stimmenanteil''' || 36,0 % || 24,1 % || 26,3 % || 8,8 % || 4,7 % || '''100 %'''
|}
{{FNZ|*|<small>Offene Bürgerliste Inzell-Chiemgau</small>}}Die Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 64,3 Prozent zu folgender Sitzverteilung:
{| class="wikitable"
|
!'''Partei'''
|[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
|[[SPD Bayern|SPD]]
|[[Wählergruppe|Bürger für]]

[[Wählergruppe|Inzell]]
|[[Junge Listen|Junge]]

[[Junge Listen|Liste]]
|[[Grüne Bayern|Grüne]]
|'''Gesamt'''
|-
| rowspan="2" |2020
!'''Sitze'''
|6
|3
|4
|2
|1
|'''16'''
|-
!'''Stimmenanteil'''
|34,9 %
|17,5 %
|25,7 %
|12,8 %
|9,1 %
|'''100 %'''
|}

=== Bürgermeister ===
Berufsmäßiger erster Bürgermeister ist seit 2014 Hans Egger (Bürger für Inzell).<ref name="BGM">{{Internetquelle |url=https://www.statistik.bayern.de/mam/wahlen/kommunalwahlen/bgm/ob_bgm.xlsx |titel=Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020) |hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik |abruf=2020-06-20 |format=xlsx}}</ref> Bei den [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|Kommunalwahlen im Jahr 2014]] wurde er mit einem Stimmenanteil von 62,0 % zum Nachfolger von Martin Hobmaier (CSU) bestimmt. Am 15. März 2020 wurde er im ersten Wahlgang mit einem Stimmanteil von 88,5 % für weitere sechs Jahre gewählt.

'''Ehemalige Bürgermeister und ihre Amtszeiten'''

* 1800–1833 Andreas Reindl, Fischer am Sulzbach
* 1833–1836 Johann Rieder, Wallnerbauer
* 1836–1863 Thomas Hirschbichler, Schmied am Sulzbach
* 1863–1866 Philipp Gschwendtner, Heißenbauer
* 1866–1869 Simon Seibald, Hinterteisenberger
* 1869–1892 Johann Rieder, Wallnerbauer
* 1892–1895 Andreas Kamml, Boarbauer am Kalkofen
* 1895–1900 Anton Eicher, Weißbauer
* 1900–1904 Mathias Hopf, Untergschwendtnerbauer
* 1904–1921 Franz Eicher, Badergütler in Niederachen
* 1921–1924 Michael Flatscher, Schneiderbauer am Sulzbach
* 1924–1933 Josef Eicher, Oedmüller
* 1933–1945 Martin Dießbacher, Sägewerkbesitzer am Eck
* 1945, März–Mai Franz Doeffinger (kommissarisch)
* 1946–1948 Josef Eicher, Oedmüller
* 1948–1966 Michael Fries, Sägewerkbesitzer in Duft
* 1966–1990 Ludwig Schwabl, von Oberhutterer
* 1990–2002 Oskar Wimmer, Forstbeamter
* 2002–2014 Martin Hobmaier, Berufssoldat
* seit 2014 Hans Egger, Maschinenbauer

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung= Wappen von Inzell
|Blasonierung = In Rot gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silberner Bergmannshammer, darüber ein liegender silberner Fisch.
|Quelle = {{HdBG GKZ}}
|Begründung = Der silberne Fisch ist vom Wappen der Augustinerprobstei St. Zeno übernommen, die gekreuzten [[Gezähe|Bergmannswerkzeuge]] erinnern an den früher betriebenen Bergbau.
|Zusatz =''Wappengeschichte'': Der silberne Fisch ist aus dem Stiftswappen der Augustinerpropstei St. Zeno in Bad Reichenhall übernommen, das seit 1416 zwei schräg gestellte silberne Fische im roten Feld zeigte. St. Zeno ist eng mit der Entstehung und der Geschichte von Inzell verbunden. Gut und Wald Incella kamen 1177 durch Schenkung des Salzburger Erzbischofs an die Propstei, die das Gut zu einer stattlichen Hofmark ausbaute. Die gekreuzten Bergmannswerkzeuge Hammer und Schlägel, das so genannte Gezäh, erinnern an den früher am Rauschenberg betriebenen Blei- und Zinkerz-Bergbau. Eine Zink- und Bleischmelzhütte wurde um 1670 errichtet. Bald waren etwa 100 Bergarbeiter beschäftigt. Die Knappen wurden der Hofmarksgerichtsbarkeit von St. Zeno entzogen und einem eigenen Bergrichter unterstellt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts musste der Bergbau weitgehend eingestellt werden, da die Bodenschätze zur Neige gingen.<ref>Zitat {{HdBG GKZ}}</ref> Dieses Wappen wird seit 1953 geführt.<ref>{{HdBG GKZ}} m.w.N.</ref>
}}

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Baudenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Inzell}}

=== Bodendenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Bodendenkmäler in Inzell}}

=== Sport ===
[[Datei:Inzell herbst max aicher arena aussenansicht01.jpg|mini|[[Max Aicher Arena|Max Aicher-Arena]] in Inzell, eine der innovativsten Eisschnelllaufhallen der Welt. Eröffnung zur WM 2011.]]
Von 1959 bis 1960 wurde am [[Frillensee (Inzell)|Frillensee]] ein Eislauf- und Eisschnelllaufplatz errichtet, ehe von 1963 bis 1965 durch den Bau des Natureisstadions mit Eisbahn und Eishockeyfeld der sportliche und touristische Winterbetrieb mit Weltruf eingeleitet wurde. 1965 wurde an Stelle des Natureisstadions als zweite Kunsteisbahn in Deutschland das [[Max Aicher Arena|Eisstadion Inzell]] errichtet. Dort fanden auch seit den 1960er Jahren Qualifikationsläufe zur Eisspeedway-Weltmeisterschaft statt.

Im Juni 2008 gab die [[Internationale Eislaufunion]] bekannt, dass Inzell den Zuschlag zur Ausrichtung der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften 2011 erhält. Voraussetzung dafür ist aber die Errichtung einer Eisschnelllauf-Halle, die schon seit mehreren Jahren geplant war. Im Herbst 2009 wurde mit dem Bau der neuen Halle begonnen.
{{Veraltet|seit=2009}}

Rechtzeitig zur Einzelstrecken Weltmeisterschaft 2011 konnte die neue Eishalle eröffnet werden. Die Eishalle trägt den Namen ''[[Max Aicher]]-[[Arena]]''. Im März 2014 fand dort der Eisspeedway-WM Grand Prix von Deutschland statt.

Nach dem Inkrafttreten des „Stützpunktkonzepts ab 2013“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dosb/arbeitsfelder/leistungssport/Konzepte/DOSB_Stuetzpunktkonzept_einspaltig_einzelseiten_2013-03-21.pdf |text=''DOSB-Stützpunktkonzept – Weiterentwicklung des Stützpunktsystems ab 2013''; Seite 19 |wayback=20160807034828}}, online unter ''dosb.de''</ref> wurde das bis dahin in Inzell bestehende ''[[Bundesleistungszentrum]] für Roll- und Eisschnelllauf'' ab 2013 umgewandelt in ein bayerisches ''[[Landesleistungszentrum#Bayern|Landesleistungszentrum]] für Eisschnelllauf''.<ref name="Landesleistungszentren_Bayern">BLSV: [https://www.blsv.de/fileadmin/user_upload/pdf/Leistungssport/LLZ_Standorte_Juli_2013.pdf ''Landesleistungszentren in Bayern'']. (PDF). Stand 2013. online unter ''blsv.de''.</ref>

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
{{Veraltet| dieses Kapitels |seit=2010}}
Es gab 2009 nach der amtlichen Statistik 872 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen, davon im produzierenden Gewerbe 268, im Bereich Handel und Verkehr 308, in sonstigen Wirtschaftsbereichen (mit Landwirtschaft und Dienstleistung) insgesamt 296 Personen. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2007 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von jeweils mindestens 2 ha.<ref name="Amtliche Gemeinde-Statistik" />

=== Verkehr ===
Durch Inzell führt die [[Bundesstraße 306]] und als Teil der [[Deutsche Alpenstraße|Deutschen Alpenstraße]] die [[Bundesstraße 305]]. Der nächstgelegene Anschluss an die [[Bundesautobahn 8]] ist AS [[Siegsdorf]] (10&nbsp;km nördlich).
Die nächsten [[Haltepunkt]]e befinden sich in [[Bad Reichenhall]] an der [[Bahnstrecke Freilassing–Bad Reichenhall]], in [[Ruhpolding]] an der [[Bahnstrecke Traunstein–Ruhpolding]] sowie [[Teisendorf]] an der [[Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg]]. In Inzell verkehren Busse der [[Regionalverkehr Oberbayern|Regionalverkehr Oberbayern GmbH]].

=== Bildung ===
In Inzell bestehen folgende Bildungseinrichtungen:
* Katholischer Kindergarten St. Michael
* Waldkindergarten Inzell e. V.
* Grundschule mit rund 150 Schülern in 7 Klassen (Schuljahr 2022/23) und Mittelschule mit keiner Klasse (Schuljahr 2022/23) im Mittelschulverband Chiemgau Süd.<ref>[http://www.volksschule-inzell.de/index.php?article_id=142&clang=0 Volksschule Inzell]</ref>
* Seit 1969 gibt es zudem die kommunale „Cajetan-Adlgasser Sing- und Musikschule Inzell“.
* ''Kritische Akademie'', eine Bildungseinrichtung der [[IG Metall]]

== Persönlichkeiten ==

=== Ehrenbürger der Gemeinde ===
Ludwig Schwabl, Bürgermeister der Gemeinde Inzell von 1966–1990, bayerischer Landtagsabgeordneter (Ernennung zum Ehrenbürger 30. April 1986)

Anni Friesinger-Postma wurde am 22. März 2002 aufgrund ihrer herausragenden sportlichen Erfolge im Eisschnelllauf zur Ehrenbürgerin ernannt.

=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* [[Anton Cajetan Adlgasser]] (1729–1777), Komponist und Hoforganist am [[Salzburger Dom]]
* [[Johannes M. Höck]] (1902–1995), Benediktiner Abt von Ettal und Scheyern, Konzilsvater
* [[Michael Höck]] (1903–1996), Geistlicher
* [[Ludwig Schwabl]] (1921–2007), bayerischer SPD-Landtagsabgeordneter
* [[Robert Hültner]] (* 1950), Kriminalschriftsteller
* [[Regine Mösenlechner]] (* 1961), Skirennläuferin
* [[Rudolf Jeklic]] (* 1965), Eisschnellläufer
* [[Thomas Dufter]] (* 1966), Nordischer Kombinierer
* [[Matthias Öttl]] (* 1992), Fußballspieler

=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===
* [[Rudolf Lenz (Schauspieler)|Rudolf Lenz]] (1920–1987), österreichischer Filmschauspieler ''(Förster vom Silberwald)''. Grabstätte am Inzeller Friedhof
* [[Günter Traub]] (* 1939), Eisschnellläufer, Weltrekordhalter <!-- Relevanz für Inzell klären -->
* [[Erhard Keller]] (* 1944), Eisschnellläufer, Olympiateilnehmer, zwei Olympiasiege <!-- Relevanz für Inzell klären -->
* [[Monika Pflug]] (* 1954), Eisschnellläuferin, Olympiateilnehmerin, Olympiasiegerin <!-- Relevanz für Inzell klären -->
* [[Peter Wirnsberger]] (* 1958), Skirennläufer <!-- Relevanz für Inzell klären -->
* [[Armin Bittner]] (* 1964), Skirennläufer (verheiratet mit [[Regine Mösenlechner]])
* [[Günther Bauer (Motorsportler)|Günther Bauer]] (* 1972 in Schleching), Eisspeedwayfahrer, Vizeweltmeister 2003
* [[Anni Friesinger-Postma|Anni Friesinger]] (* 1977), Eisschnellläuferin
* [[Siegfried Walch]] (* 1984), Kommunalpolitiker

== Literatur ==
Inzeller Heimatbuch von Josef Höck, Gemeinde Inzell 1970

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
* [https://www.gemeindeverwaltung-inzell.de/ Gemeinde Inzell]
* {{LStDV GKZ|09189124}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Traunstein}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=4027587-5}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Traunstein]]
* 1. https://lightcone.org/en/group-1285-neozoon
[[Kategorie:Ort im Chiemgau]]
* 2. https://www.hmkv.de/hmkv-video-des-monats/hmkv-video-des-monats-details/neozoon-fragmants.html
[[Kategorie:Ersterwähnung 1177]]
* 3. https://www.locarnofestival.ch/LFF/locarno75/program-75/person.html?pid=1294667&eid=75
[[Kategorie:Gemeindegründung 1818]]
* 4. https://www.khm.de/glasmoog_octopus-encounters_neozoon/
[[Kategorie:Kirchdorf (Siedlungstyp)]]
* 5. https://www.widewalls.ch/events/alexander-levy-gallery-neozoon-fragmants-2022-06-24
* 6. https://www.hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/25von78.html
* 7. http://www.publicjournal.ca/exhibiting-digital-animalities-now-available/
* 8. https://programm.ard.de/TV/Untertitel/Nach-Uhrzeit/Alle-Sender/?sendung=287244146914212
* 9. https://www.koer.or.at/projekte/fuenf-praemierte-kurzfilme-20-seconds-for-art-2022/
* 10. https://museumbrotundkunst.de/en/ausstellung/60-x-60
* 11. https://baerenzwinger.berlin/programm/fur-agency/
* 12. https://www.wildschoen-erleben.de/
* 13. https://www.mqw.at/institutionen/q21/programm/2012/01/neozoon-frager-culture-jamming
* 14. https://zkm.de/de/person/neozoon
* 15. https://archive.transmediale.de/content/neozoon
* 16. https://kinoderkunst.de/de/artist/neozoon/
* 17. https://www.dw.com/de/kunstst%C3%BCck-12/a-4209186
* 18. https://betonblumen.org/artist_neozoon.html
* 19. https://ag-kurzfilm.de/index.php?node=katalog_alphabetisch&film=3068&&preview
* 20. https://www.designboom.com/art/neozoon-fur-recycling/

Version vom 12. März 2023, 18:06 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Inzell
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Inzell hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 46′ N, 12° 45′ OKoordinaten: 47° 46′ N, 12° 45′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 693 m ü. NHN
Fläche: 45,35 km2
Einwohner: 4704 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83334
Vorwahl: 08665
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 124
Gemeindegliederung: 51 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 5
83334 Inzell
Website: www.gemeindeverwaltung-inzell.de
Erster Bürgermeister: Hans Egger
Lage der Gemeinde Inzell im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Inzell ist eine Gemeinde innerhalb des oberbayerischen Landkreises Traunstein und seit 2013 Sitz des bayerischen Landesleistungszentrums für Eisschnelllauf.[2] Die Gemeinde ist außerdem staatlich anerkannter Luftkurort.[3]

Geographie

Inzell aus Ostsüdost, im Hintergrund der Chiemsee

Geographische Lage

Der Ort Inzell liegt in einem weiten Talgrund in den Chiemgauer Alpen, der vom Rauschberg, dem Zinnkopf, dem Teisenberg und dem Gebirgsstock des Staufen umrahmt wird. Im Ortsgebiet von Inzell nimmt am Zusammenfluss von Großwaldbach und Falkenseebach (Maderbach) die Rote Traun ihren Anfang. Inzell wird auch als das „Tor zum Landkreis Berchtesgadener Land“ bezeichnet. Der Grund dafür ist die Zwing, eine Bergenge zwischen Inzell und Weißbach, die den Chiemgau vom Landkreis Berchtesgadener Land trennt.

Topographie

Bei einer Gebietsfläche von 45,35 Quadratkilometern liegt der Ortskern von Inzell (Rathausplatz) auf 693 m über NHN.[4] Der tiefste Punkt der Gemeinde mit 665 m befindet sich an der Ortsgrenze nach Hammer/Siegsdorf an der Fantenbergstraße (Salinenweg). Der höchste Punkt ist der Gipfel des Zwiesel mit 1782 m Meereshöhe. Der Gemeindeteil Adlgaß liegt auf 806 m.

Nachbargemeinden

An die Gemeinde grenzen im Westen die Gemeinden Ruhpolding und Siegsdorf (beide Landkreis Traunstein), im Norden und Nordosten der Markt Teisendorf und die Gemeinde Anger, im Osten die Gemeinde Piding, im Südosten am Hochstaufen die Stadt Bad Reichenhall und im Süden die Gemeinde Schneizlreuth (alle Landkreis Berchtesgadener Land).

Gemeindegliederung

Es gibt 51 Gemeindeteile:[5]

Geschichte

Ortsansicht mit Pfarrkirche St. Michael

Nach Gründung des Klosters Sankt Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Conrad von Salzburg am 20. September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“. Schon 1195, nach Erbauung der Kirche St. Michael, wird Inzell durch Abtrennung von Vachendorf selbständige Pfarrei und Hofmark. Der Sitz der Hofmark, das Schloss Inzell, fiel der Säkularisation zum Opfer und wurde 1811 abgebrochen. Inzell wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde. Wie schon im Wappen zu sehen ist, war der Bergbau und die Verhüttung der Erze eine wichtige Einnahmequelle der Ortschaft Inzell. Zuerst wurde am Hochstaufen und von 1665 an fast 150 Jahre lang am Inzeller Kienberg, dem Nordabhang des Rauschbergs, Blei und Zink abgebaut. Im jetzigen Ortsteil Schmelz wurde das Erz aufgeschmolzen.

Der Gemeindeteil Ramsen wurde mit Wirkung vom 1. Dezember 1996 von der westlichen Nachbargemeinde Ruhpolding nach Inzell umgegliedert.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Zwischen 1987 und 2020 wuchs die Gemeinde von 3736 auf 4836 um 1100 Einwohner bzw. um 29,4 %.

Bevölkerungsentwicklung Gemeinde Inzell[7]
Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995 2005 2010 2015 2020
Einwohner 980 936 1060 1464 1671 2413 2315 3007 3736 4065 4097 4327 4490 4622 4836

Religion

Die Mehrheit der Bürger gehört der römisch-katholischen Kirche an (etwa 73 %). Dieser Wert liegt über dem des Landkreises Traunstein sowie Oberbayerns. Das Gebiet der Gemeinde wird von der Pfarrei Inzell-Weißbach versorgt. Neben der Pfarrkirche St. Michael im Ortszentrum befinden sich zwei weitere katholische Kirchen (Liebfrauenkirche im Ortsteil Niederachen und die Filialkirche St. Nikolaus in Einsiedl) sowie mehrere Kapellen.

10 % der Bevölkerung sind Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche. Im Ortsteil Oed befindet sich die moderne Christuskirche. Der ev.-luth. Pfarrsprengel Inzell gehört zur Kirchengemeinde Ruhpolding.

Ohne bzw. anderer Konfession sind ca. 16 % der Bevölkerung.

Politik

Gemeinderat

Im Gemeinderat sind die Sitze seit der Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 mit einer Wahlbeteiligung von 66,0 Prozent wie folgt verteilt:

Partei CSU SPD / Unabhängige Bürger für Inzell Forum aktiv OBIC * Gesamt
2008 Sitze 7 3 3 2 1 16
Stimmenanteil 40,9 18,1 % 20,4 % 14,7 % 5,9 % 100 %

Die Gemeinderatswahl vom 16. März 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 66,2 Prozent zu folgendem Ergebnis:

Partei CSU SPD Bürger für Inzell Junge Liste OBIC * Gesamt
2014 Sitze 6 4 4 1 1 16
Stimmenanteil 36,0 % 24,1 % 26,3 % 8,8 % 4,7 % 100 %
* 
Offene Bürgerliste Inzell-Chiemgau

Die Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 64,3 Prozent zu folgender Sitzverteilung:

Partei CSU SPD Bürger für

Inzell

Junge

Liste

Grüne Gesamt
2020 Sitze 6 3 4 2 1 16
Stimmenanteil 34,9 % 17,5 % 25,7 % 12,8 % 9,1 % 100 %

Bürgermeister

Berufsmäßiger erster Bürgermeister ist seit 2014 Hans Egger (Bürger für Inzell).[8] Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2014 wurde er mit einem Stimmenanteil von 62,0 % zum Nachfolger von Martin Hobmaier (CSU) bestimmt. Am 15. März 2020 wurde er im ersten Wahlgang mit einem Stimmanteil von 88,5 % für weitere sechs Jahre gewählt.

Ehemalige Bürgermeister und ihre Amtszeiten

  • 1800–1833 Andreas Reindl, Fischer am Sulzbach
  • 1833–1836 Johann Rieder, Wallnerbauer
  • 1836–1863 Thomas Hirschbichler, Schmied am Sulzbach
  • 1863–1866 Philipp Gschwendtner, Heißenbauer
  • 1866–1869 Simon Seibald, Hinterteisenberger
  • 1869–1892 Johann Rieder, Wallnerbauer
  • 1892–1895 Andreas Kamml, Boarbauer am Kalkofen
  • 1895–1900 Anton Eicher, Weißbauer
  • 1900–1904 Mathias Hopf, Untergschwendtnerbauer
  • 1904–1921 Franz Eicher, Badergütler in Niederachen
  • 1921–1924 Michael Flatscher, Schneiderbauer am Sulzbach
  • 1924–1933 Josef Eicher, Oedmüller
  • 1933–1945 Martin Dießbacher, Sägewerkbesitzer am Eck
  • 1945, März–Mai Franz Doeffinger (kommissarisch)
  • 1946–1948 Josef Eicher, Oedmüller
  • 1948–1966 Michael Fries, Sägewerkbesitzer in Duft
  • 1966–1990 Ludwig Schwabl, von Oberhutterer
  • 1990–2002 Oskar Wimmer, Forstbeamter
  • 2002–2014 Martin Hobmaier, Berufssoldat
  • seit 2014 Hans Egger, Maschinenbauer

Wappen

Wappen von Inzell
Wappen von Inzell
Blasonierung: „In Rot gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silberner Bergmannshammer, darüber ein liegender silberner Fisch.“[9]
Wappenbegründung: Der silberne Fisch ist vom Wappen der Augustinerprobstei St. Zeno übernommen, die gekreuzten Bergmannswerkzeuge erinnern an den früher betriebenen Bergbau.

Wappengeschichte: Der silberne Fisch ist aus dem Stiftswappen der Augustinerpropstei St. Zeno in Bad Reichenhall übernommen, das seit 1416 zwei schräg gestellte silberne Fische im roten Feld zeigte. St. Zeno ist eng mit der Entstehung und der Geschichte von Inzell verbunden. Gut und Wald Incella kamen 1177 durch Schenkung des Salzburger Erzbischofs an die Propstei, die das Gut zu einer stattlichen Hofmark ausbaute. Die gekreuzten Bergmannswerkzeuge Hammer und Schlägel, das so genannte Gezäh, erinnern an den früher am Rauschenberg betriebenen Blei- und Zinkerz-Bergbau. Eine Zink- und Bleischmelzhütte wurde um 1670 errichtet. Bald waren etwa 100 Bergarbeiter beschäftigt. Die Knappen wurden der Hofmarksgerichtsbarkeit von St. Zeno entzogen und einem eigenen Bergrichter unterstellt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts musste der Bergbau weitgehend eingestellt werden, da die Bodenschätze zur Neige gingen.[10] Dieses Wappen wird seit 1953 geführt.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Sport

Max Aicher-Arena in Inzell, eine der innovativsten Eisschnelllaufhallen der Welt. Eröffnung zur WM 2011.

Von 1959 bis 1960 wurde am Frillensee ein Eislauf- und Eisschnelllaufplatz errichtet, ehe von 1963 bis 1965 durch den Bau des Natureisstadions mit Eisbahn und Eishockeyfeld der sportliche und touristische Winterbetrieb mit Weltruf eingeleitet wurde. 1965 wurde an Stelle des Natureisstadions als zweite Kunsteisbahn in Deutschland das Eisstadion Inzell errichtet. Dort fanden auch seit den 1960er Jahren Qualifikationsläufe zur Eisspeedway-Weltmeisterschaft statt.

Im Juni 2008 gab die Internationale Eislaufunion bekannt, dass Inzell den Zuschlag zur Ausrichtung der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften 2011 erhält. Voraussetzung dafür ist aber die Errichtung einer Eisschnelllauf-Halle, die schon seit mehreren Jahren geplant war. Im Herbst 2009 wurde mit dem Bau der neuen Halle begonnen.

Rechtzeitig zur Einzelstrecken Weltmeisterschaft 2011 konnte die neue Eishalle eröffnet werden. Die Eishalle trägt den Namen Max Aicher-Arena. Im März 2014 fand dort der Eisspeedway-WM Grand Prix von Deutschland statt.

Nach dem Inkrafttreten des „Stützpunktkonzepts ab 2013“[12] wurde das bis dahin in Inzell bestehende Bundesleistungszentrum für Roll- und Eisschnelllauf ab 2013 umgewandelt in ein bayerisches Landesleistungszentrum für Eisschnelllauf.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 2009 nach der amtlichen Statistik 872 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen, davon im produzierenden Gewerbe 268, im Bereich Handel und Verkehr 308, in sonstigen Wirtschaftsbereichen (mit Landwirtschaft und Dienstleistung) insgesamt 296 Personen. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2007 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von jeweils mindestens 2 ha.[7]

Verkehr

Durch Inzell führt die Bundesstraße 306 und als Teil der Deutschen Alpenstraße die Bundesstraße 305. Der nächstgelegene Anschluss an die Bundesautobahn 8 ist AS Siegsdorf (10 km nördlich). Die nächsten Haltepunkte befinden sich in Bad Reichenhall an der Bahnstrecke Freilassing–Bad Reichenhall, in Ruhpolding an der Bahnstrecke Traunstein–Ruhpolding sowie Teisendorf an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg. In Inzell verkehren Busse der Regionalverkehr Oberbayern GmbH.

Bildung

In Inzell bestehen folgende Bildungseinrichtungen:

  • Katholischer Kindergarten St. Michael
  • Waldkindergarten Inzell e. V.
  • Grundschule mit rund 150 Schülern in 7 Klassen (Schuljahr 2022/23) und Mittelschule mit keiner Klasse (Schuljahr 2022/23) im Mittelschulverband Chiemgau Süd.[13]
  • Seit 1969 gibt es zudem die kommunale „Cajetan-Adlgasser Sing- und Musikschule Inzell“.
  • Kritische Akademie, eine Bildungseinrichtung der IG Metall

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

Ludwig Schwabl, Bürgermeister der Gemeinde Inzell von 1966–1990, bayerischer Landtagsabgeordneter (Ernennung zum Ehrenbürger 30. April 1986)

Anni Friesinger-Postma wurde am 22. März 2002 aufgrund ihrer herausragenden sportlichen Erfolge im Eisschnelllauf zur Ehrenbürgerin ernannt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

Inzeller Heimatbuch von Josef Höck, Gemeinde Inzell 1970

Commons: Inzell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Inzell – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. a b BLSV: Landesleistungszentren in Bayern. (PDF). Stand 2013. online unter blsv.de.
  3. Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern
  4. Zahlen und Daten der Gemeinde Inzell, Webseite der Gemeinde Inzell, online unter gemeindeverwaltung-inzell.de
  5. Gemeinde Inzell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. April 2021.
  6. Landratsamt Traunstein (Hrsg.): Sonderamtsblatt für den Landkreis Traunstein. Nr. 40, 27. November 1995, S. 154–155.
  7. a b Statistik kommunal 2021 – Gemeinde Inzell, online unter statistik.bayern.de
  8. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
  9. Wappen von Inzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Zitat Wappen von Inzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Wappen von Inzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
  12. DOSB-Stützpunktkonzept – Weiterentwicklung des Stützpunktsystems ab 2013; Seite 19 (Memento vom 7. August 2016 im Internet Archive), online unter dosb.de
  13. Volksschule Inzell