„Syntaxdiagramm“ – Versionsunterschied
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Ein '''Syntaxdiagramm''' wird in der [[Theoretische Informatik|theoretischen Informatik]] benutzt, um die [[Syntax]] einer Regelmenge graphisch darzustellen. Insbesondere können damit [[formale Sprache]]n bis zur Klasse der [[Kontextfreie Sprache|kontextfreien Sprachen]] und damit aufgrund der Teilmengeneigenschaft auch die Syntax von [[Programmiersprache]]n in einem Syntaxdiagramm dargestellt werden. |
Ein '''Syntaxdiagramm''' wird in der [[Theoretische Informatik|theoretischen Informatik]] benutzt, um die [[Syntax]] einer Regelmenge graphisch darzustellen. Insbesondere können damit [[formale Sprache]]n bis zur Klasse der [[Kontextfreie Sprache|kontextfreien Sprachen]] und damit aufgrund der Teilmengeneigenschaft auch die Syntax von [[Programmiersprache]]n in einem Syntaxdiagramm dargestellt werden. |
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== Geschichte == |
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Syntaxdiagramme wurden 1974 in der Definition der Programmiersprache Pascal<ref>PASCAL User Manual and Report, Kathleen Jensen, Niklaus Wirth, 1974, Springer-Verlag, ISBN 3-540-06950-X</ref> eingesetzt, vermutlich auch schon früher. |
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== Bausteine == |
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Ein minimales Syntaxdiagramm besteht aus einem der Grundbausteine: |
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* einem Terminalsymbol, gekennzeichnet durch einen Kasten mit abgerundeten Ecken |
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* einem Nichtterminalsymbol, gekennzeichnet durch einen eckigen Kasten. |
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Syntaxdiagramme können zu größeren Syntaxdiagrammen zusammengesetzt werden: |
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* ein Syntaxdiagramm kann optional gemacht werden |
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* ein Syntaxdiagramm kann 0-mal oder öfter wiederholt werden |
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* ein Syntaxdiagramm kann 1-mal oder öfter wiederholt werden |
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* mehrere Syntaxdiagramme können verkettet oder hintereinandergeschaltet werden |
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* mehrere Syntaxdiagramme können alternativ durchlaufen werden |
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Aus diesen Grundbausteinen und Zusammensetzungen lassen sich Syntaxdiagramme konstruieren, die gleichmächtig zu kontextfreien Grammatiken sind. |
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== Eigenschaften == |
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Jedes Syntaxdiagramm hat einen Eingang und einen Ausgang, die durch Linien verbunden sind. Die Linien haben eine Richtung. |
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== Umsetzung der EBNF in ein Syntaxdiagramm == |
== Umsetzung der EBNF in ein Syntaxdiagramm == |
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Jede [[Erweiterte Backus-Naur-Form]] (EBNF) kann mithilfe der nebenstehenden Grafik eins zu eins in ein Syntaxdiagramm umgewandelt werden. |
Jede [[Erweiterte Backus-Naur-Form]] (EBNF) kann mithilfe der nebenstehenden Grafik eins zu eins in ein Syntaxdiagramm umgewandelt werden. |
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Das Bild zeigt die Umsetzung der Definition der [[Natürliche Zahl|natürlichen Zahlen]] aus der EBNF in ein Syntaxdiagramm. |
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Version vom 5. März 2023, 17:15 Uhr
Ein Syntaxdiagramm wird in der theoretischen Informatik benutzt, um die Syntax einer Regelmenge graphisch darzustellen. Insbesondere können damit formale Sprachen bis zur Klasse der kontextfreien Sprachen und damit aufgrund der Teilmengeneigenschaft auch die Syntax von Programmiersprachen in einem Syntaxdiagramm dargestellt werden.
Geschichte
Syntaxdiagramme wurden 1974 in der Definition der Programmiersprache Pascal[1] eingesetzt, vermutlich auch schon früher.
Bausteine
Ein minimales Syntaxdiagramm besteht aus einem der Grundbausteine:
- einem Terminalsymbol, gekennzeichnet durch einen Kasten mit abgerundeten Ecken
- einem Nichtterminalsymbol, gekennzeichnet durch einen eckigen Kasten.
Syntaxdiagramme können zu größeren Syntaxdiagrammen zusammengesetzt werden:
- ein Syntaxdiagramm kann optional gemacht werden
- ein Syntaxdiagramm kann 0-mal oder öfter wiederholt werden
- ein Syntaxdiagramm kann 1-mal oder öfter wiederholt werden
- mehrere Syntaxdiagramme können verkettet oder hintereinandergeschaltet werden
- mehrere Syntaxdiagramme können alternativ durchlaufen werden
Aus diesen Grundbausteinen und Zusammensetzungen lassen sich Syntaxdiagramme konstruieren, die gleichmächtig zu kontextfreien Grammatiken sind.
Eigenschaften
Jedes Syntaxdiagramm hat einen Eingang und einen Ausgang, die durch Linien verbunden sind. Die Linien haben eine Richtung.
Umsetzung der EBNF in ein Syntaxdiagramm

Jede Erweiterte Backus-Naur-Form (EBNF) kann mithilfe der nebenstehenden Grafik eins zu eins in ein Syntaxdiagramm umgewandelt werden.
Beispiel

Das Bild zeigt die Umsetzung der Definition der natürlichen Zahlen aus der EBNF in ein Syntaxdiagramm.
Weblinks
- ↑ PASCAL User Manual and Report, Kathleen Jensen, Niklaus Wirth, 1974, Springer-Verlag, ISBN 3-540-06950-X