Mayday (Notruf) und Campbell Island: Unterschied zwischen den Seiten
→Namensursprung: mayday wird -zumindest im Seefunk- tatsächlich nicht englisch "mäidäi", sondern französisch nasal "mädee" ausgesprochen. |
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[[Bild:Neuseeland_mit_Campbell.png|right|250px|thumb|Die Lage der Insel]] |
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'''Mayday''' ist der [[Notruf]] im Sprechfunk. |
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Die '''Campbell-Insel''' ([[Englische Sprache|englisch]]: ''Campbell Island'') ist eine abgelegene, subantarktische, zu [[Neuseeland]] gehörige Insel. Dabei gehört die Insel zur Gruppe der [[Campbell-Inseln]] und stellt des südlichste unumstrittene Staatsgebiet Neuseelands dar. |
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==Geographie== |
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===Lage und Beschaffenheit=== |
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[[Bild:Campbell_Island_Landscape.jpg|thumb|left|300px|Typische Landschaft auf der Campbell-Insel]] |
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Die Campbell-Insel liegt etwa 700 Kilometer südlich des neuseeländischen Festlandes und ungefähr 2.000 Kilometer nördlich von [[Antarktika]]. Die Insel bildet mit einer Gesamtfläche von 113 [[Quadratkilometer|km²]] die bei Weitem größte Landfläche der Inselgruppe. Die nächstkleineren Inselchen sind [[Dent Island]], [[Folly Island]] sowie [[Jacquemart Island]]. Insgesamt ist die Landfläche zerklüftet. Im Osten befinden sich zahlreiche [[Fjord|fjordähnliche]] Einbuchtungen und [[Halbinsel]]n, während die Insel an der Westküste von zerklüfteten Steilklippen und einzelnen, der Hauptinsel vorgelagerten Felstürmen eingegrenzt wird. Die ganze Insel ist relativ gebirgig, wobei der 569 m hohe ''Mount Honey'' die höchste Erhebung des Eilandes ist. Des Weiteren führen zahlreiche Bäche von den Erhebungen hinunter ins Meer. |
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===Geologie=== |
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Geologisch gesehen ist die Campbell-Insel der Überrest eines [[Vulkan]]kegels. Wegen der starken [[Erosion]] durch den Ozean, dessen Strömungen aufgrund der [[Roaring Forties]] größtenteils in West-Ost-Richtung verlaufen, wurde bereits die gesamte westliche Hälfte des vor ungefähr 640 Millionen Jahren ([[Paläozoikum]]) entstandenen Archipels abgetragen. In wieweit die Insel von der letzten Eiszeit im [[Pleistozän]] getroffen wurde, wurde nicht abschließend geklärt, aber die eiszeitlich anmutende landschaftliche Beschaffenheit der Insel wurde höchstwahrscheinlich von [[Gletscher]]n ausgeformt. Neben der Erosion vom Meer her spielt auch die Erosion zu Lande eine große Rolle. Während die nährstoffreiche [[Torf]]schicht, auf der die Pflanzen gedeihen, in den Tälern viele Meter dick ist, unterschreitet sie an vielen Hängen bereits die 2-Meter-Grenze und die Bergkuppen selbst sind sehr oft frei von dieser losen Schicht. |
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===Klima === |
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Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 6°C und 7°C. Dank des extrem [[Maritimes Klima|maritimen]] Klimas halten sich die Temperaturschwankungen zwischen Sommer (5°C) und Winter (10°) in Grenzen. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei etwa 1.350 mm. Durch die oben bereits erwähnte Lage in den [[Roaring Forties]] haben starke Windströmungen einen signifikanten Einfluss auf die klimatischen Bedingungen auf der Insel. |
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==Geschichte== |
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Campbell Island wurde im Januar [[1810]] vom [[Walfang|Walfänger]] Frederick Hasselburg entdeckt. Der größte Fjord der Insel, der ''Perseverance Harbour'', trägt noch heute den Namen seiner [[Brigg]]. Die Insel selbst benannte er nach seinem Auftraggeber ''Robert Campbell und Co./Sydney''. Nach der Entdeckung einer großen [[Robben]]-Kolonie, wurde die Jagd auf diese Tiere, obwohl sie immer unökonomischer wurde, bis etwa [[1830]] fortgesetzt, vor allem, um deren Fell zu erbeuten. Die neuseeländische Regierung versuchte vergeblich mithilfe von Patroillen das Abschlachten der Seehunde zu verhindern. Nach der "Zeit der Ausbeutung" folgte eine "Periode der Erkundung". Zahlreiche Expeditionen erkundeten die Tier- und Pflanzenwelt der Insel, versuchten herauszufinden, ob das Gebiet jemals zum ''großen, südlichen Kontinent'' gehörte oder verfolgten den Verlauf der [[Venus (Planet)|Venus]]. Zwischen 1868 und 1923 wurde das Eiland gelegentlich von britischen und neuseeländischen Schiffen angelaufen, die dort Stationen für Schiffbrüchige unterhielten. |
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Obwohl bereits vor [[1895]] [[Schafe]], [[Ziegen]] und [[Schweine]] auf der Insel ausgesetzt wurden, konnten sie nie lange überleben. In diesem Jahr aber pachtete ein gewisser J Gordon aus [[Gisborne]] für einen Zeitraum von 21 Jahren die gesamte Insel und baute eine Farm auf. Er begann zuerst mit einigen hundet Stück, bevor [[1913]] eine Maximalpopulation von 8.000 erreicht wurde. [[1907]] wurden erstmals die Folgen dieser Weidewirtschaft für die Insel untersucht. In den [[1910er]]-Jahren wurde die letzte Walfangstation an der ''North West Bay'' geschlossen und die Farm-Ära endete in den [[1930er]]-Jahren, als die Pachten nicht mehr verlängert wurden, da zum Beispiel der Transport der Tiere den weiteren Betrieb unwirtschaftlich werden ließen. |
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Dieser Notruf wird international von den verschiedensten Funkdiensten verwendet. |
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde auf der Insel, genauer gesagt in ''Tucker Cove'', eine Station zur Küstenbeobachtung betrieben. Nach ihrer Schließung bei Kriegsende wurden die Gebäude als Wetterstation genutzt, bis [[1958]] eine neue Station in ''Beeman Cove'' in Betrieb genommen wurde und die alte ersetzte. Bis Ende [[1994]], als die Station vollständig automatisiert wurde, arbeiteten und lebten ständig einige Meteorologen auf der Insel. Nach weiteren Expeditionen ist die Insel [[1954]] ein [[Naturreservat]] und wurde [[1998]] zum [[Weltnaturerbe]] der [[UNESCO]] erklärt. |
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== Luftfahrt == |
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So wird zum Beispiel die Internationale Notruf-Frequenz des [[Flugfunk]]s (121,5 [[Megahertz|MHz]]; [[Ultrakurzwelle|UKW]]) auf allen Flugplätzen überwacht. |
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==Flora & Fauna== |
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Der MAYDAY-Notruf hat im Flugfunk oberste Priorität. Die Benutzung der Frequenz ist damit für den übrigen Sprechfunkverkehr einzustellen bzw. stark einzuschränken. Es findet ab sofort ein sogenannter [[Notverkehr]] statt, sodass [[Funkstille]] für alle Nichtbeteiligten gilt (vgl. ''Silence Mayday''). |
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[[Bild:Elephantseal.jpg|right|300px|thumb|Ein männlicher Seeelefant wälzt sich im Tussockgras]] |
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In den letzten Jahren des [[20. Jahrhundert]]s fand auf der gesamten Insel eine der ehrgeizigsten Tiersäuberungsaktionen der Erde statt. Nachdem auf der Insel alle Schafe, Ziegen und Schweine entfernt wurden, wurde Campbell Island im Mai [[2003]] offiziell für "rattenfrei" erklärt. Diese hatten sich auf der Insel innerhalb von 200 Jahren zur weltweit dichtesten Rattenpopulation entwickelt. Deswegen wurde per Flugzeug erfolgreich Rattengift abgeworfen. Nun dient das Eiland u.a. als Siedlungsgebiet für seltenste einheimische Vogelarten. Ohne Genehmigung darf kein Mensch die Insel betreten. |
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===Flora=== |
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Wegen Zeitmangels in Luftnotfällen wird der MAYDAY-Notruf auf der jeweils aktuell benutzten Frequenz an die Bodenstelle abgesetzt (bei IFR-Flügen). Nur wenn im Sichtflug (VFR-Flüge) kein dauernder Kontakt zu [[Bodenfunkstelle]]n besteht, wird der Notruf auf der Notruffrequenz 121,5 MHz abgesetzt. |
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Die größten Teile der Insel sind von einheimischem [[Tussockgras]] bewachsen. In Tälern findet man aber auch eine Art der [[Heidekrautgewächse]], das [[Dracophyllum]], eine Art der [[Rötegewächse]], nämlich das nur in [[Chile]] und Neuseeland vorkommende [[Coprosma]] sowie [[Myrsine]] (eine endemische Art der [[Myrsinengewächse]]), die an geschützten Stellen Baumhöhe erreichen, also bis zu 5 Meter hoch werden. Eine eingeführte [[Fichten]]-Art kann eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen. Des Weiteren existieren noch zahlreiche Farn- und Moosarten. |
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===Fauna=== |
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Der VFR-Pilot kann den Notruf auch auf der [[Flight Information Service|FIS]]-Frequenz absetzen. Diese Frequenz wird in Deutschland von vielen [[Sichtflug|VFR]]-Piloten auf Streckenflügen eingestellt. |
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Campbell Island beheimatet viele Vogelarten, von denen einige sehr selten sind. Neben [[Sturmvögel]]n, [[Pinguine]]n und [[Königsalbatros]]sen finden sich die flugunfähige [[Campbell-Island-Ente]] und die winzige [[Campbell-Island-Schnepfe]] - [[endemisch|endemische]] Vogelarten, die nur auf der Insel vorkommen. Nach der Ausrottung der Ratten erholen die zahlreichen Vögel in ihrer Population langsam wieder. Des Weiteren befinden sich bedeutende Kolonien von [[Neuseeländischer Seelöwe|Neuseeländischen Seelöwen]] auf Campbell Island. |
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==Weblinks== |
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Aber auch jeder beliebige Tower nimmt auf seiner veröffentlichten Frequenz einen Notruf entgegen. |
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* [http://www.newzeal.com/theme/antarctic/NZ/Campbell/CampbellMap.jpg Landkarte der Insel] |
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* [http://www.qsl.net/zl9ci/zl9info.html Ausführliche Informationen u.a. zur Geschichte der Insel] (englisch) |
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{{Navigationsleiste Subantarktische Inseln}} |
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Inhalt des Notrufes: |
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{{Koordinate Artikel|52_32_22_S_169_9_29_E_type:isle_region:NZ|52° 32′ s. Br., 169° 9′ ö. L.}} |
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* obligatorisch mit "MAYDAY - MAYDAY - MAYDAY" beginnen |
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* [[Flugzeugkennung]] (um sich zu identifizieren) - z. B. "D-EFSR" |
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* Position: z. B. "5 Kilometer südlich von Kassel" |
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* [[Flughöhe]] |
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* Art des Notfalls: z. B. "Engine failure"; "VFR-Pilot in [[Instrument Meteorological Conditions|IMC]]"; "verirrt"; "Druckverlust in der Kabine" |
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* Beabsichtigte Handlungen: z. B. "Emergency landing" |
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* mögliche Hilfeleistungen seitens der Flugsicherung: z. B. "Request [[radar vectors]]"; "Request [[QDM]]"; "den Luftraum nach Süden freihalten"; "[[Emergency descent]]" |
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* Anzahl der Personen an Bord |
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* Farbe des Flugzeuges |
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* Erklärung des Luftnotstandes ("declare emergency") |
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* Sichtbedingungen ([[VMC]], IMC, on [[top]]) |
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Ein Notruf sollte nicht zu spät abgesetzt werden, auch wenn er seinen Ursprung in einem Fehler oder Irrtum des Piloten hat. Er kann auch wieder zurückgezogen werden. |
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Die Flugsicherung wird bei Bedarf die [[Search and Rescue|SAR]]-Aktionen einleiten. |
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Zusätzlich zum Notruf sollte der [[Transponder]] auf den Notrufcode ''7700'' geschaltet werden. Daran wird der Pilot sicher auch von der Bodenfunkstelle erinnert werden ("[[Squawk]] 7700"). Das markiert das Flugzeug auf dem Radarschirm der [[Flugsicherung]] mit einem zusätzlichen Stern. |
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Nach Beendigung des Luftnotfalls wird die Flugsicherung die Frequenz wieder für den allgemeinen Sprechfunk freigeben. |
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== Seefahrt == |
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Das Sprechfunk-Notzeichen '''MAYDAY''' zeigt einen [[Seenotfall]] an, und leitet die ''Seenotmeldung'' ein. Seenotfall bedeutet, dass ein Seefahrzeug in Not oder eine Person in Lebensgefahr ist und sofortige Hilfe benötigt. |
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=== Beispiele für Seenotfälle === |
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[[Mann über Bord]], wenn das Opfer nicht mehr gefunden wird, oder wegen Unterkühlung sofort in eine Spezialklinik muss. Wassereinbruch mit akut drohendem Sinken. Überfall durch Piraten. Kollision mit drohendem Sinken. Strandung mit drohendem Sinken. Schlagseite mit drohendem Sinken. Manövrierunfähiges Treiben mit drohender gefährlicher Strandung oder Kollision. |
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=== Alarmierung === |
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Im [[Seefunk]] erfolgt der Seenotverkehr über folgende Medien: |
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* UKW-DSC Kanal 70 |
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* UKW Kanal 16 (156,80 MHz) |
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* GW/KW-DSC |
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* 2182 kHz ([[Grenzwelle]]) |
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* 4125, 6215, 8291, 12290, 16420 kHz ([[Kurzwelle]]), ggf. auf dem Arbeitskanal einer Küstenfunkstelle |
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* [[Notfunk|Amateurfunk (Notfunk)]] |
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* Telefon +49-421-53687-0 (mobil oder Satellit) |
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=== DSC-Funk === |
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Heute erfolgt der Notruf meist nach den internationalen [[Global Maritime Distress Safety System|GMDSS-Richtlinien]] über ein [[Digital Selective Calling|DSC-Gerät]]. Neben den ausrüstungspflichtigen Schiffen ([[International Convention for the Safety of Life at Sea|SOLAS]]) verfügen mittlerweilen alle modernen Charterschiffe über ein UKW-Gerät mit DSC-Controller. |
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Der Notruftaste ist meist mit <font color=red>"Distress"</font> rot beschriftet und unter einer Abdeckklappe vor Fehlauslösung geschützt. Als weitere Sicherung muss sie bei einigen Geräten mehrere Sekunden ununterbrochen gedrückt werden. |
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Das Funksystem sendet eine digitale Seenotalarmierung mit folgendem Inhalt: |
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* [[Maritime Mobile Service Identity|MMSI-Nummer]] des Schiffes |
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* Position des Schiffes (über [[NMEA]]-[[Global Positioning System|GPS-Empfänger]], oder von Hand) |
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* Art des Notfalles (englisch: Man over board, Pirats attack, Ship sinking, Fire, etc.) |
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=== Notmeldung === |
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Der Notalarmierung per DSC folgt dann die eigentliche Notmeldung über Sprechfunk: |
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:{| cellspacing="8" cellpadding="0" class="hintergrundfarbe1 rahmenfarbe2" style="font-size: 95%; border-style: solid; margin-top: 2px; margin-bottom: 2px; clear: both; position:relative;" |
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Mayday <br /> |
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This is ........................ <br /> |
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:(Schiffsname und Rufzeichen, MMSI) <br /> |
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Man Over Board <br /> |
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My Position is <br /> |
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: _ _ Degrees _ _ Point _ North <br /> |
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:_ _ _ Degrees _ _ Point _ East <br /> |
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I need ......................... <br /> |
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Over |
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|} |
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=== Sprechfunk ohne DSC === |
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Im Non-[[DSC]] Seefunk beginnt der Notruf mit dreimaligem ''MAYDAY'', gefolgt von der Schiffskennung (Schiffname und Rufzeichen). Folgen müssen Position, Art des Notfalls, Anzahl der Personen an Bord und Art der gewünschten Hilfeleistung. |
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=== Empfang eines Notrufes === |
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Der Empfang eines Notrufs wird über GMDSS ausschließlich von [[Küstenfunkstelle]]n und/oder [[Maritime Rescue Coordination Center|MRCC-Seenotleitstellen]] mit der digital übertragenen Meldung ''<DISTRESS ACKNOWLEDGE>'' bestätigt. Diese übernimmt dann die Koordination aller weiteren Aktionen. |
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Im Non-DSC-Sprechfunk wird der Empfang eines Notrufs mit ''ERHALTEN MAYDAY'', ''RECEIVED MAYDAY'' oder ''ROMEO ROMEO ROMEO MAYDAY'' bestätigt (keine explizite Einschränkung, wer bestätigen darf). |
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Die Weiterleitung eines Notrufs wird mit ''MAYDAY RELAY'' eingeleitet. |
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=== Funkstille === |
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Ein Notruf hat Vorrang vor jedem anderen Funkverkehr. Ein [[Havarie|Havarist]] oder sonstwie Beeinträchtigter kann während seines Notrufes [[Funkstille]] mit dem Ruf ''SILENCE MAYDAY'' verlangen. Der englische/französische Begriff "silence" bedeutet im Deutschen "Stille". |
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=== rechtliche Konsequenzen === |
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Ein Notruf darf nur auf Anordnung des Schiffsführers erfolgen. Jedes Schiff im Umkreis ist dadurch verpflichtet Hilfe zu leisten. Erfolgreiche Hilfe ist kostenpflichtig. Durch das sehr einfache Auslösen eines Notalarms über DSC-Controller kommt es häufig zu kostspieligen Fehlalarmen (ein Hubschrauber kostet 10.000 €/Stunde). Seenotmeldungen - eigene und empfangene - und die erfolgten Maßnahmen sind immer im Logbuch festzuhalten. |
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=== rechtliche Grundlagen === |
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Internationale Vereinbarungen und Vorschriften finden sich in [[Global Maritime Distress Safety System|GMDSS]], [[International Convention for the Safety of Life at Sea|SOLAS]], [[International Maritime Organization|IMO]], [[Radio Regulations]] der [[International Telecommunication Union|ITU]]. Sie werden auf nationaler Ebene in Gesetze und Verordnungen umgesetzt. |
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=== Deutschland, Nord- Ostsee === |
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In ''Deutschland'' ist die bundeshoheitliche Aufgabe der [[SAR|Seerettung]] an die [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger|DGzRS]] übertragen und wird für die Nord- und Ostsee über das [[Maritime Rescue Coordination Center|RCC oder MRCC]] [[Bremen Rescue Radio]] koordiniert. Die Rettung aus der Luft erfolgt ebenfalls unter Führung der DGzRS über die Kommandozentrale der Marine in Glücksburg. |
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=== Siehe auch === |
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* [[Dringlichkeitsmeldung|Dringlichkeitsmeldung "Pan Pan"]] z.B. bei Ruderbruch oder Maschinenausfall |
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* [[Sicherheitsmeldung|Sicherheitsmeldung "Securite"]] z.B. bei treibender Ladung |
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== Atemschutzeinsatz == |
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Im Feuerwehr-Einsatz unter [[Atemschutz]] machen in Not geratene Einsatzkräfte durch das Geben eines Maydays auf sich aufmerksam. |
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Der in Not geratene Trupp meldet sich mit "MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY" und gibt danach seine "Truppbezeichnung" (z.B. Angriffstrupp Tanklöschfahrzeug 1), die Restdrücke der beiden Atemschutzgeräte, sowie wenn möglich Art des Notfalls und die eigenen Position durch. |
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Sobald das MAYDAY-Signal über Funk kommt ist der gesamte Funkverkehr einzustellen um ein vollständiges absetzten des Notrufes zu ermöglichen. |
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== Namensursprung == |
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Mayday ist eine Ableitung aus dem französischen ''m'aidez'' („helft mir“) oder ''m'aider'' („mir helfen“) und wird daher oft, vor allem in der Seefahrt, [{{IPA|mɛ'deː}}] (etwa: "mädee") ausgesprochen. |
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''Siehe auch:'' |
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[[Morsecode#SOS|SOS]], [[Seenot]], [[Notruf]] |
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==Weblinks== |
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*[http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/416.pdf Mitteilungen für Seefunkstellen und Schiffsfunkstellen] (pdf) |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Unbewohnte Insel (Australien und Ozeanien)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Unbewohnte Insel (Pazifischer Ozean)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Abhängiges Gebiet (Neuseeland)]] |
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[[Kategorie:Weltnaturerbe (Asien und Ozeanien)]] |
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[[en:Campbell Island, New Zealand]] |
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[[cs:Mayday]] |
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[[fr:Île Campbell (Nouvelle-Zélande)]] |
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[[da:Mayday]] |
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[[ja:キャンベル島]] |
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[[en:Mayday (distress signal)]] |
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[[ |
[[sl:Otok Campbell]] |
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[[fi:Mayday]] |
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[[fr:Mayday]] |
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[[hu:Mayday]] |
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[[nl:Mayday]] |
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[[pl:Mayday (komunikat)]] |
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[[ru:Mayday]] |
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[[sv:Mayday]] |
Version vom 28. Oktober 2006, 14:22 Uhr

Die Campbell-Insel (englisch: Campbell Island) ist eine abgelegene, subantarktische, zu Neuseeland gehörige Insel. Dabei gehört die Insel zur Gruppe der Campbell-Inseln und stellt des südlichste unumstrittene Staatsgebiet Neuseelands dar.
Geographie
Lage und Beschaffenheit

Die Campbell-Insel liegt etwa 700 Kilometer südlich des neuseeländischen Festlandes und ungefähr 2.000 Kilometer nördlich von Antarktika. Die Insel bildet mit einer Gesamtfläche von 113 km² die bei Weitem größte Landfläche der Inselgruppe. Die nächstkleineren Inselchen sind Dent Island, Folly Island sowie Jacquemart Island. Insgesamt ist die Landfläche zerklüftet. Im Osten befinden sich zahlreiche fjordähnliche Einbuchtungen und Halbinseln, während die Insel an der Westküste von zerklüfteten Steilklippen und einzelnen, der Hauptinsel vorgelagerten Felstürmen eingegrenzt wird. Die ganze Insel ist relativ gebirgig, wobei der 569 m hohe Mount Honey die höchste Erhebung des Eilandes ist. Des Weiteren führen zahlreiche Bäche von den Erhebungen hinunter ins Meer.
Geologie
Geologisch gesehen ist die Campbell-Insel der Überrest eines Vulkankegels. Wegen der starken Erosion durch den Ozean, dessen Strömungen aufgrund der Roaring Forties größtenteils in West-Ost-Richtung verlaufen, wurde bereits die gesamte westliche Hälfte des vor ungefähr 640 Millionen Jahren (Paläozoikum) entstandenen Archipels abgetragen. In wieweit die Insel von der letzten Eiszeit im Pleistozän getroffen wurde, wurde nicht abschließend geklärt, aber die eiszeitlich anmutende landschaftliche Beschaffenheit der Insel wurde höchstwahrscheinlich von Gletschern ausgeformt. Neben der Erosion vom Meer her spielt auch die Erosion zu Lande eine große Rolle. Während die nährstoffreiche Torfschicht, auf der die Pflanzen gedeihen, in den Tälern viele Meter dick ist, unterschreitet sie an vielen Hängen bereits die 2-Meter-Grenze und die Bergkuppen selbst sind sehr oft frei von dieser losen Schicht.
Klima
Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 6°C und 7°C. Dank des extrem maritimen Klimas halten sich die Temperaturschwankungen zwischen Sommer (5°C) und Winter (10°) in Grenzen. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei etwa 1.350 mm. Durch die oben bereits erwähnte Lage in den Roaring Forties haben starke Windströmungen einen signifikanten Einfluss auf die klimatischen Bedingungen auf der Insel.
Geschichte
Campbell Island wurde im Januar 1810 vom Walfänger Frederick Hasselburg entdeckt. Der größte Fjord der Insel, der Perseverance Harbour, trägt noch heute den Namen seiner Brigg. Die Insel selbst benannte er nach seinem Auftraggeber Robert Campbell und Co./Sydney. Nach der Entdeckung einer großen Robben-Kolonie, wurde die Jagd auf diese Tiere, obwohl sie immer unökonomischer wurde, bis etwa 1830 fortgesetzt, vor allem, um deren Fell zu erbeuten. Die neuseeländische Regierung versuchte vergeblich mithilfe von Patroillen das Abschlachten der Seehunde zu verhindern. Nach der "Zeit der Ausbeutung" folgte eine "Periode der Erkundung". Zahlreiche Expeditionen erkundeten die Tier- und Pflanzenwelt der Insel, versuchten herauszufinden, ob das Gebiet jemals zum großen, südlichen Kontinent gehörte oder verfolgten den Verlauf der Venus. Zwischen 1868 und 1923 wurde das Eiland gelegentlich von britischen und neuseeländischen Schiffen angelaufen, die dort Stationen für Schiffbrüchige unterhielten.
Obwohl bereits vor 1895 Schafe, Ziegen und Schweine auf der Insel ausgesetzt wurden, konnten sie nie lange überleben. In diesem Jahr aber pachtete ein gewisser J Gordon aus Gisborne für einen Zeitraum von 21 Jahren die gesamte Insel und baute eine Farm auf. Er begann zuerst mit einigen hundet Stück, bevor 1913 eine Maximalpopulation von 8.000 erreicht wurde. 1907 wurden erstmals die Folgen dieser Weidewirtschaft für die Insel untersucht. In den 1910er-Jahren wurde die letzte Walfangstation an der North West Bay geschlossen und die Farm-Ära endete in den 1930er-Jahren, als die Pachten nicht mehr verlängert wurden, da zum Beispiel der Transport der Tiere den weiteren Betrieb unwirtschaftlich werden ließen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf der Insel, genauer gesagt in Tucker Cove, eine Station zur Küstenbeobachtung betrieben. Nach ihrer Schließung bei Kriegsende wurden die Gebäude als Wetterstation genutzt, bis 1958 eine neue Station in Beeman Cove in Betrieb genommen wurde und die alte ersetzte. Bis Ende 1994, als die Station vollständig automatisiert wurde, arbeiteten und lebten ständig einige Meteorologen auf der Insel. Nach weiteren Expeditionen ist die Insel 1954 ein Naturreservat und wurde 1998 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.
Flora & Fauna

In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts fand auf der gesamten Insel eine der ehrgeizigsten Tiersäuberungsaktionen der Erde statt. Nachdem auf der Insel alle Schafe, Ziegen und Schweine entfernt wurden, wurde Campbell Island im Mai 2003 offiziell für "rattenfrei" erklärt. Diese hatten sich auf der Insel innerhalb von 200 Jahren zur weltweit dichtesten Rattenpopulation entwickelt. Deswegen wurde per Flugzeug erfolgreich Rattengift abgeworfen. Nun dient das Eiland u.a. als Siedlungsgebiet für seltenste einheimische Vogelarten. Ohne Genehmigung darf kein Mensch die Insel betreten.
Flora
Die größten Teile der Insel sind von einheimischem Tussockgras bewachsen. In Tälern findet man aber auch eine Art der Heidekrautgewächse, das Dracophyllum, eine Art der Rötegewächse, nämlich das nur in Chile und Neuseeland vorkommende Coprosma sowie Myrsine (eine endemische Art der Myrsinengewächse), die an geschützten Stellen Baumhöhe erreichen, also bis zu 5 Meter hoch werden. Eine eingeführte Fichten-Art kann eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen. Des Weiteren existieren noch zahlreiche Farn- und Moosarten.
Fauna
Campbell Island beheimatet viele Vogelarten, von denen einige sehr selten sind. Neben Sturmvögeln, Pinguinen und Königsalbatrossen finden sich die flugunfähige Campbell-Island-Ente und die winzige Campbell-Island-Schnepfe - endemische Vogelarten, die nur auf der Insel vorkommen. Nach der Ausrottung der Ratten erholen die zahlreichen Vögel in ihrer Population langsam wieder. Des Weiteren befinden sich bedeutende Kolonien von Neuseeländischen Seelöwen auf Campbell Island.
Weblinks
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