Belagerung von Schloss Hohentübingen und Reel Big Fish: Unterschied zwischen den Seiten
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<!-- In Erinnerung an meinen Großvater, Ernst-August Karrer (+1996) --> |
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[[Bild:Schloss_Hohentuebingen.jpg|thumb|Schloss Hohentübingen]] |
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! colspan="2" style="background: #ffdead;" | Reel Big Fish |
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'''[[Chronologie]] der [[Belagerung]] von [[Schloss (Gebäude)|Schloss]] [[Hohentübingen]] durch die Franzosen im Jahre [[1647]]'''<ref>Frei nach der „''Gründ- und Ausführlichen'' [[Relation]]'' deßen, was sich zwischen der [[Festung|Vöstung]] [[Tübingen]] Belägerung, und Uebergaab, (...), verloffen, und zugetragen.''“ (veröffentlicht in: EIFERT, M. & KLÜPFEL, K. [1849] „Geschichte und Beschreibung der Stadt und [[Universität]] Tübingen.“ [Anhang, S. 319-332]; Tübingen, Verlag Fues), dem Bericht des bayerischen Kriegskommissars Gottfried Schweigkel (veröffentlicht durch [[Bibliothekar]] W. Göz [1931] in: „Tübinger Blätter“ [22. Jahrgang, S. 37-43]) sowie dem Extrablatt Nr. 42 einer franz. Zeitung (LXV, 126, 4°) mit dem Titel „''Die Einnahme der Stadt und des Schlosses Tübingen durch den Herrn d'Hoquincour [Hocquincourt], Generalleutnant der Armee des Königs, unter dem Oberbefehl des Marschalls von Turenne.''“ vom 18. April 1647 (veröffentlicht in: „Tübinger Blätter“ [4/1899, S. 44-48]; Übersetzung nach Dr. Geiger)</ref><br><br> |
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| Gründung: || [[1992]]<!-- |
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Das [[Evangelisch|evangelisch]]-[[Martin Luther|lutherische]] [[Herzogtum]] [[Württemberg|Württemberg]] erfuhr vor allem in der letzten Phase des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], zwischen [[1635]] und [[1648]], großes Elend und ungeheure Verluste an Menschenleben<!-- <ref name="Prozent">Historiker sprechen von bis zu 80% Bevölkerungsrückgang; (Quelle: ???)</ref> -->.<br> |
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Im Verlauf dieses Kriegsabschnittes kämpften die Heere der [[Wasa (Dynastie)|schwedischen]] und [[Bourbon|französischen]] [[König]]shäuser gegen Truppen des [[Habsburg|Deutschen Kaisers]] und der [[Katholische Liga|Katholischen Liga]] <ref name="Krieg">Aus dem vor allem zu Beginn [[Religion|religiös]] gefärbten Konflikt zwischen [[Reichsfürst]]en verschiedener [[Glaubensbekenntnis|Bekenntnisse]] ([[Reformation|Lutheranern]], [[Calvinismus|Calvinisten bzw. Protestanten]] und [[Katholische Kirche|Katholiken]]) war bis zu dieser Zeit schon ein erbitterter Kampf der [[Nation]]en um die Vormachtsstellung in [[Europa]] geworden</ref>.<br> |
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| Auflösung: || [[2003]]--> |
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Während also die zusammengewürfelten, heruntergekommenen [[Soldateska|Kriegsvölker]] wie riesige Räuberbanden nach dem Grundsatz „''Der Krieg muß den Krieg ernähren''“ <ref name="Bucquoy">Die zweifelhafte Ehre der rücksichtslosen Umsetzung dieses Grundsatzes wird verschiedenen Heerführern des Dreißigjährigen Krieges zugesprochen, u. a. [[Charles Bonaventure de Longueval, Comte de Bucquoy|Bucquoy]], [[Peter Ernst II. von Mansfeld|Mansfeld]] sowie [[Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein|Wallenstein]]</ref> ständig umherziehend das [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Deutsche Reich]] verheerten, während seit drei Jahren zu [[Münster (Westfalen)|Münster]] und [[Osnabrück]] die hohen Herren um einen möglichen [[Westfälischer Friede|Frieden]] in Verhandlungen standen, „''Da erschien sogar mit einemmal [[Tübingen]] bestimmt, den letzten Sturm des ganzen Krieges auszuhalten, und der Schauplatz der letzten Waffenthat desselben im Lande zu werden.''“ (Eifert [1849], S. 158) <ref name="KriegInWürttemberg">[[Johann Friedrich (Württemberg)|Herzog Johann Friedrich von Württemberg]] ([[1608]]-[[1628]]) hatte sich zwar 1608 der [[Protestantische Union|Evangelischen Union]] angeschlossen, verfolgte jedoch zunächst eine weitgehende Neutralitätspolitik. Nachdem der [[Friedrich V. (Pfalz)|Winterkönig]] [[1620]] in der [[Schlacht am Weißen Berg]] geschlagen worden war, setzten seine Söldnerführer (Mansfeld, [[Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel|Halberstadt]] und der [[Georg Friedrich (Baden)|Markgraf von Baden-Durlach]]) den Kampf fort. Dabei erlitt der Markgraf [[1622]] in der Nähe von [[Wimpfen]] gegen den Feldherrn der Liga - [[Johann t'Serclaes von Tilly|Tilly]] - und spanische Truppen eine schwere [[Schlacht bei Wimpfen|Niederlage]]. Tilly verdankte seinen Sieg nicht zuletzt dem Stillhalten der Württemberger. Bis [[1625]] lagen anschließend ligistische Truppen im Land.<br> |
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Nach dem Tod Johann Friedrichs folgte die vormundschaftliche Regierung seiner zwei Brüder. Durch das [[Restitutionsedikt]] von [[1629]] verlor [[Ludwig Friedrich von Württemberg-Mömpelgard|Ludwig Friedrich]] ([[1628]]-[[1631]]) ein Drittel des Herzogtums (allein 22 Klöster). Unter dem Schutz kaiserlicher Truppen kam zudem die [[Gegenreformation]] ins Land.<br> |
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| Genre: || [[Ska-Punk]] |
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[[1630]] trat [http://www.koni.onlinehome.de/ausfuehrliche-biographien/gustav-a-lang.htm Gustav Adolf von Schweden] auf protestantischer Seite in den Krieg ein, eroberte [[Norddeutschland]], besiegte Tilly <!-- [[Schlacht bei Breitenfeld (1631)|Breitenfeld]] (1631) sowie [[Schlacht bei Rain am Lech|Rain am Lech]] ([[1632]]) --> und drang nach [[Süddeutschland|Süden]] vor. Da widersetzten sich auch die evangelischen [[Reichsstand|Reichsstände]] dem Kaiser durch den Beschluss von [[Leipzig]] (1631), unter ihnen der neue Herzog von Württemberg, Ludwigs Bruder und Nachfolger [[Julius Friedrich (Württemberg)|Julius Friedrich]] (1631-[[1633]]). Als aber kaiserliche Truppen unter [http://en.wikipedia.org/wiki/Franz_Egon_of_F%C3%BCrstenberg Fürstenberg] von Italien her mit 24.000 Mann im Land einrückten, schickte Julius Friedrich seine Leute wieder nach Hause, ehe es bei Tübingen zu einem Aufeinandertreffen kam. So ging der „[[Kirschenkrieg]]“ unblutig zu Ende, brachte aber dem Land erneut eine Besatzungszeit mit viel Elend und Not. [[1632]] marschierte Gustav Adolf in Württemberg ein, nachdem der [[Kanzler]] von Württemberg, [[Jakob Löffler]] (1625-[[1638]]), um die Hilfe Schwedens gebeten hatte (Löffler war schon bei der Gründung des Heilbronner Bundes zugange gewesen, später sorgte er - gleichzeitig in württembergischen wie in schwedischen Diensten - für ein Bündnis zwischen Schweden und Frankreich). Die evangelischen Stände Württembergs schlossen sich dem schwedischen König an, dafür erhielten sie in den von den Schweden eroberten Gebieten ihre Güter zurück. Noch im gleichen Jahr nahmen württembergische Truppen die [[Reichsstadt]] [[Rottweil]] ein und belagerten das im österreichischen Besitz befindliche [[Villingen]]. Nach dem Tod des Schwedenkönigs in der [[Schlacht bei Lützen]] am 16.11.1632 setzte der schwedische Kanzler [[Axel Oxenstierna|Oxenstierna]] den Kampf in Deutschland fort. Ihm gelang ein Zusammenschluss der evangelischen Mitglieder von vier [[Reichskreise]]n ([[Schwaben]], [[Franken]], [[Oberrhein|Ober-]] und [[Mittelrhein|Kurrhein]]). Der sog. „[[Heilbronner Bund]]“ trat 1633 an die Stelle der ehemaligen Union und ein junger [[Eberhard III. (Württemberg, Herzog)|Herzog Eberhard III. von Württemberg]] (1633-[[1674]]) war Mitglied.<br> |
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Doch die Generäle der Schweden ([[Bernhard von Sachsen-Weimar|Weimar]] und [[Gustaf Graf Horn|Horn]]) mit ihrem schwedisch-protestantischen Heer erlitten am 6.9.[[1634]] in der [[Schlacht bei Nördlingen]] eine vernichtende Niederlage gegen die vereinigte spanisch-kaiserliche Armee unter den Habsburger Erzherzögen ([[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand von Ungarn]] und [[Ferdinand von Österreich|Ferdinand von Österreich]]) und ihrem Feldherrn [[Matthias Gallas|Gallas]]. Die württembergische [[Miliz|Landesmiliz]] allein verlor 2/3 ihrer Stärke (2000-3000 Mann). Eberhard floh ins Exil nach [[Straßburg]], sein Land wurde durch die Truppen des [[Karl IV. (Lothringen)|Herzogs von Lothringen]] besetzt und geschunden. Außer der [[Landesfestung]] [[Hohentwiel]] wurden alle Festungen des Landes eingenommen (die Stadt Tübingen und das Schloss unter seinem Komandanten Johann Georg - genannt „[[Johann Georg von Tübingen|Kapitän Tübinger]]“ - ergaben sich am 14.09. an den Herzog selbst)<!-- Hohentwiel hielt während Eberhards Regierungszeit unter seinem legendären Kommandanten Konrad Wiederholt den massiven Belagerungen durch kaiserliche, bayerische und spanische Truppen stand. Er wurde Eberhard 1650 unversehrt übergeben -->. Waiblingen und Calw brannten vollständig nieder. Die Existenzgrundlagen Württembergs, die Landwirtschaft und der Weinbau, aber auch wichtige Produktionszweige wie die Tuchfabrikation in Calw und die Leinwandherstellung in Urach, gingen zugrunde. [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] zog im September 1634 in [[Stuttgart]] ein. Württemberg wurde als von Österreich erobertes Gebiet betrachtet und als solches verwaltet. Kaiserliche Räte regierten ohne Mitwirkung der Landstände.<br> |
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| Website: || http://www.reel-big-fish.com/ |
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Im November 1634 bekam der Heilbronner Bund von Frankreich [[Subsidien]] zum Aufbau eines Heeres von 12.000 Mann zugesichert. Der [[Prager Frieden (Dreißigjähriger Krieg)|Prager Frieden]] (30.5.1635) beendete den Widerstand der Stände gegen den Kaiser, die Mitglieder des Heilbronner Bundes wurden allerdings von den Verhandlungen ausgeschlossen. Bald darauf griff Frankreich direkt in den Krieg ein. Für das Land an Oberrhein und am Neckar begannen die schrecklichsten Jahre. Herzog Eberhard war schon 1638 in sein Herzogtum zurückgekehrt - nach zähen Verhandlungen mit dem Kaiser. Er hatte ein verwüstetes und von Seuchen und Hunger entvölkertes Land vorgefunden. Große Teile seines einstigen Herrschaftsgebietes waren katholischen Günstlingen übereignet worden. Auch nachdem die Masse der fremden Kriegsvölker das Land geräumt hatte, blieben bayerische Besatzungen in den festen Plätzen zurück (so auch ein Oberst Neuneck auf dem Hohentübingen). In einer ganzen Reihe von Schlachten ([[1636]] bei [[Schlacht bei Wittstock|Wittstock]], [[1638]] bei [[Schlacht bei Rheinfelden|Rheinfelden]] und [[1644]] bei [[Schlacht bei Freiburg im Breisgau|Freiburg]]) kämpften nun die Schweden (unter [[Johan Banér|Banér]] und [[Torstensson]]) und Franzosen (unter [[Bernhard von Sachsen-Weimar|Weimar]], [[Louis II. de Bourbon, prince de Condé|Condé]] und [[Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne|Turenne]]) gegen die Truppen des Kaisers und der Reichsstände (unter [http://www.familie-gallas.de/pages/geschichte.php Gallas], [[Franz von Mercy|Mercy]] und [[Johann von Werth|Werth]]). Trotz zweier Niederlagen der Franzosen auf württembergischem Boden ([[1643]] bei [[Tuttlingen]], [[1645]] bei Mergentheim) waren sie insgesamt ihren Gegnern überlegen. Ein entscheidender Sieg aber gelang keiner der beiden Seiten (nach: [http://geschichtsverein-koengen.de/Krieg30.htm Geschichtsverein Köngen])</ref> |
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Im Jahr 1647 hielten bayerische (d. h. ligistische) [[Söldner]] das Schloss <ref name=Bezeichnung">Hohentübingen wird - auch in ein und derselben Quelle - abwechselnd als Festung, Burg und Schloss bezeichnet; tatsächlich vereinen sich hier Elemente aller dieser Gebäudeformen</ref> Hohentübingen besetzt, während sich eine französische Armee auf dem Vormarsch befand <ref name ="Vorteil">Einiges spricht dafür, daß Turenne mit seinem Angriff auf Tübingen die gleichzeitig stattfindenden Verhandlungen zwischen Frankreich und Bayern beeinflussen wollte<!--; die franz. Zeitung schreibt: „''Der Gewinn dieser Eroberung (...). (...) wird auf den Fortgang der Friedensverhandlungen mit Bayern , die gleichzeitig im Werke sind, von nicht geringem Einflusse sein, zusammen mit dem Schrecken, der in ganz Deutschland die Gegenwart und das Verhalten des Marschalls von Turenne verbreitet.''“ --></ref>.<br> |
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| [[Gesang]] / [[Gitarre]]: ||Aaron Barett |
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Kriegskommissar Schweigkel verfasste seinen Bericht über die folgende Belagerung, nachdem er als Angehöriger der bayerischen Besatzung unmittelbar Zeuge derselben geworden war.<br> |
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Die ''Relation'' dagegen stammt von einem unbekannten Verfasser, welcher die Vorgänge im einzelnen aus der Stadt mitverfolgte<ref name="Bericht">„''Dieser Bericht befand sich auf der Registratur der Kellerei, von wo ein Schreiber namens Hechtlin ihn öfters mit in's Wirtshaus brachte und zur Unterhaltung der Gäste daraus vorlas. Er blieb in einer Weinschenke liegen und kam von da (...) in die Hände des Verlegers vorliegenden Werkes.''“ (Eifert [1849], S. 314, Anm.) |
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| [[E-Bass|Bass]]: || Matt Wong |
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<!-- ; u. U. kommt der Tübinger Professor Johann Martin (I. M.) Rauscher (1592-1655) als Verfasser in Frage (s. Göz, W. , Die Belagerung Hohentübingens im J. 1647 [durch d. Franzosen]. Württ. Vjhh. Landesgesch., 37, 58--111.) --></ref>.<br> |
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In den verschiedenen Quellen werden Daten genannt, die voneinander abweichen. Der ([[Protestantismus|protestantische]])<!-- <ref name="Protest">Protestantisch wohl im Sinne von lutherisch</ref> --> Verfasser der ''Relation'' hat ganz offensichtlich die [[Umrechnung zwischen Julianischem und Gregorianischem Kalender|Kalenderreformen]] unter [[Gregor XIII.|Papst Gregor XIII.]] ([[1572]]-[[1585]]) nicht berücksichtigt<!--, während sich das franz. Extrablatt einer gänzlich unbekannten Zeitrechnung bedient -->. |
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| [[Schlagzeug]]: || Andrew Gonzales (bis 1998)<!-- |
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=== Montag, 14. Januar === |
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! colspan="2" style="background: #ffdead;" | Weitere ehemalige Mitglieder |
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Die französische [[Armee]] unter [[Turenne]] rückt von [[Trochtelfingen]] kommend auf Tübingen vor <ref name="Anmarsch">Der Marschall „''des Königs in Deutschland''“ kommt aus seinem [[Hauptquartier]] in [[Saulgau]] („''Saulgen''“); die franz. Zeitung schreibt: ''„(...), Marschall von Turenne, war am 9./19. Febr. (...) aufgebrochen, überschritt die Donau bei Reithlingen ([[Riedlingen]]), sodann die [[Schwäbische Alb|Alp]]'' (les Alpes)'' (...)''“</ref>.<br> |
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Bei [[Derendingen]] verhalten 800 [[Kavallerie|Reiter]] <ref name="Anzahl">Die franz. Zeitung schreibt von „''(...) 1200 Pferden und (...) 200 von [[Festung Philippsburg|Philipsburg]] kommenden Musketieren des Regimentes Turenne (...)''“</ref> und schicken 50 Mann auf dem Fahrweg entlang der [[Steinlach]] voraus. Diese [[Vorhut]] der Franzosen <ref name="Bezeichnung">Die im folgenden als „Franzosen“ oder „Bayern“ bezeichneten [[Söldner]] waren [[Landsknecht|Kriegsknechte]] unterschiedlichster Herkunft, die in diesem Fall entweder dem [[Ludwig XIV. (Frankreich)|König von Frankreich]] oder dem [[Maximilian I. (Bayern, Kurfürst)|Kurfürsten zu Bayern]] dienten; Deutsch sprachen wohl die meisten von ihnen</ref> versucht es im folgenden mit einer Kriegslist:<br> |
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| [[Gesang]] / [[E-Bass|Bass]]: || Lottes Oma (1995) |
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Während ihr Haupttrupp unter den Linden am Schützenhaus wartet, ziehen sechs Reiter weiter zum Tübinger [[Neckar|Neckartor]], wobei zwei von ihnen waffenlos und „''halben ausgezogen''“ auf abgehalfterten Pferden vor den [[Schlagbaum]] <ref name="Schlagbaum">Wohl an der <!-- [[ -->Neckarbrücke<!-- ]] --> ([[1482]]/[[1485|85]]-[[1489]]) gelegen</ref> geführt werden. Von der Stadtwache nach Herkunft und Begehr gefragt, geben sie an, sie seien Soldaten des kaiserlichen Obristen [http://www.koni.onlinehome.de/kurzbiographien/sporck-frames.htm Sporck] und brächten diese beiden unterwegs aufgegriffenen Franzosen auf den Hohentübingen, wo man um Einquartierung bitte.<br> |
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Zunächst glaubt die Wache diesen Angaben, öffnet die Schranke und lässt die Reiter näher an das Stadttor gelangen, dann aber schöpft man Verdacht <ref name="Witz">„''(...) alß aber dießer sein Unverstand Ihme durch einen wizigeren, verwißen worden (...)''“ (Relation)</ref> und macht Meldung beim [[Kommandant|Kommandanten]] der bayerischen Schlossbesatzung, '''''Wolf Ulrich von Pürck'''''<!-- , welcher sich zu dieser Zeit schon auf dem Weg zum Tor befindet -->.<br> |
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| [[Gitarre]]: || Toms Opa (1999 - 2002)--> |
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Die französischen Reiter kehren „''in großem Gelächter''“ um und die gesamte Vorhut zerstreut sich rasch, als vom Hohentübingen aus mit einer [[Feldschlange]] auf sie geschossen wird. Noch zwei weitere Male nimmt man die Franzosen „''aus einem Eißenen Stuckh''“ unter Beschuss, ohne ihnen allerdings Verluste zuzufügen. Turenne selbst macht sich indessen „''einen starckhen [[Hakenbüchse|Doppelhackhen]]'' <ref name="Kaliber">[[Arkebuse|Hakenbüchse]] von doppeltem [[Kaliber]] </ref> ''Schuß gegen Tübinger Schloß über''“ ein Bild von der Befestigung <ref name="BildFestung">Die franz. Zeitung schreibt, daß die Lage des Hohentübingen „''(...) sehr günstig ist. (Diese Festung) liegt nämlich auf einem Berge, der nach allen Seiten steil abfällt, außer gegen Süden, wo sie einen großen, breiten Graben hat, der durch einen sehr guten Halbmond und eine mit [[Palisade|Schanzpfählen]] versehene [[Böschung]] gedeckt ist. Außerdem flankieren vier gewaltige Türme das rechtwinkelige Hauptgebäude des Schlosses, und vier andere kleinere Türme (in Wirklichkeit nur einer nebst zwei [[Bastion|Basteien]]) an dem Fuße der größeren, die den Abhang des Berges bestreichen, vertreten die Stelle des [[Vallum|Unterwalls]] (?) ''(faussesbrayes)''. Das Thor ist durch eine Art von Halbmond ''([[Ravelin|ravelin]])'' gedeckt und darüber beherrscht eine wohlverkleidete und erhöhte Bastei das ganze Gelände und schützt das Schloß nach der Seite der Stadt, die zu seinen Füßen liegt; (...)''“ |
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</ref> . Er fordert durch einen Trompeter als Unterhändler, welcher von den Bayern „''(nach) militarischem Ritu''“ empfangen wird, die Besatzung zur Übergabe auf. Die Antwort Pürcks lautet: Man würde Hohentübingen „''herzlich gern''“ an die Franzosen übergeben („cediren“), wäre aber ohne Wissen, „''Will und Meynung''“ des [[Maximilian I. (Bayern, Kurfürst)|Kurfürsten zu Bayern]] dazu nicht befugt, daher wolle man „''alßobalden''“ einen [[Kurier]] um Weisung abschicken<!-- <ref name="MaxAufenthalt">Der Kurfürst von Bayern befand sich um diese Zeit ... (wo?)</ref> --> und bis zu dessen Rückkehr dem kurfürstlichen Befehl zum Ausharren „strictissime“ nachkommen.<br> |
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! colspan="2" style="background: #ffdead;" | Momentane Besetzung |
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Der Kommandant verbirgt erfolgreich, dass sich zu dieser Zeit auf dem Schloss nur 26 Kriegsknechte befinden, weil der größte Teil der Besatzung, darunter 60 [[Musketier]]e, „''an andere Orth''“ ausgeschickt wurde <ref name="Versorgungslage">Evtl. aufgrund der schlechten Versorgungslage in der Stadt</ref>. Anstatt also die Festung gegen Verstärkungen abzuriegeln, zieht sich Turenne auf [[Reutlingen]] und [[Pfullingen]] zurück, „''alda in dem Nacht Quartier zuverbleiben''“.<br> |
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Etwa eine Stunde nach ihrem Abzug wird den Franzosen eine Abordnung („[[Kommission|Commission]]") von Stadt und [http://www.uni-tuebingen.de/ Universität Tübingen] nachgesandt. „''Joh. Martin Rauscher, Hugo Maurique Ein [[Württemberg-Mömpelgard (Grafschaft)|MömpelGartischer]] ''Studiosus'', (...), Und Herr Matheus Krämer [[Bürgermeister|Burgermeister]]''“ gelangen in Begleitung besagten französischen Trompeters bis nach Pfullingen und überbringen Turenne folgende Nachricht („[[Postillion]]“): Tübingen habe sich gegenüber den Franzosen nie feindlich gezeigt, wolle dies auch in Zukunft nicht tun und man bitte daher, Stadt und Universität „''in allen nach mügligkeit gndgst zuverschonen''“. |
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| [[Gesang]] / [[Gitarre]]: ||Aaron Barett |
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| [[E-Bass|Bass]]: || Matt Wong |
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| [[Posaune]]: || Dan Regan (seit 1995) |
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| [[Trompete]]: || [[Scott Klopfenstein]] (seit 1995) |
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| [[Trompete]]: || John Christianson (seit 2004) |
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| [[Schlagzeug]]: || Ryland Steen (seit 2004) |
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'''Reel Big Fish''' ist eine [[Ska-Punk]]-Band aus Süd-[[Kalifornien]] ([[USA]]), die [[1992]] gegründet wurde. |
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==Werdegang== |
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=== Dienstag, 16. Januar === |
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Die Band wurde [[1992]] von Aaron Barett (Gesang und Gitarre), Matt Wong (Bass) und Andrew Gonzales (Schlagzeug) gegründet, und trat in iheren Anfängen als eine typische Coverband für [[Rock]] und [[Pop]]klassiker in Erscheinung. Kurze Zeit später stieß Ben Guzman (Sänger) zu der Band und sorgte für eine Stiländerung in Richtung Ska. Da dieser die Band aber [[1995]] schon wieder verließ, wurde Reel Big Fish in den nächsten Monaten durch [[Scott Klopfenstein]] (Gesang und Trompetet), Tavis Werts (Trompete), Dan Regan und Grant Barry (beide Posaune) ergänzt. |
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Die Abgeordneten aus Tübingen kehren um vier Uhr nachmittags mit dem begehrten Schutzbrief ([[Salvaguardia|„Salva Quardi“]]) zurück, welcher sich allerdings nur auf die Universität bezieht.<br> |
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In den darauffolgenden Wochen sind kaum französische [[Streife]]n anzutreffen; hernach verbreitet sich in der Stadt schon das Gerede, Turennes Aufforderung zur Übergabe nicht mehr als ein bloßer Versuch („tentement“) gewesen sei. |
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Noch im selben Jahr folgte die Veröffentlichung des Erstlingswerkes "Everything Sucks", welches zu einem Hit in der Underground-Szene avancierte und den Jungs einen Vertrag bei dem [[Indie]]-Label Mojo Records verschaffte. |
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=== Mittwoch, 10. Februar === |
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Gegen zehn Uhr vormittags erscheinen französische Reiter auf den Anhöhen um die Stadt.<br> |
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An die 200 Mann streifen über den Galgenberg das Burgholz zur Lustnauer Neckarbrücke hinunter und auf der anderen Seite „''in die [[Weinberg]] im Fehrenberg''“, bevor sie nach eineinhalb Stunden wieder abrücken. Erneut schickt man aus Tübingen eine Abordnung unter die weichenden Franzosen und erfährt dabei, dass am nächsten Tag sieben [[Regiment]]er „''zu Pferdt und Fueß''“ unter [[Generalleutnant]] <ref name="Rang">Die genannten [[Dienstgrad|Ränge]] vieler französischer Offiziere erscheinen zu hoch (siehe [http://private.addcom.de/koniarek/armee_und_waffen/dienstgrade-frames.htm Dr. Klaus Koniarek]); allerdings schreibt auch die franz. Zeitung „''(...) Herr d'Hoquincour, Generalleutnant des Königs in Deutschland (...)''“</ref> '''''d'Hoquincourt''''' („d'occencourt“) <!-- <ref name="Name_2">Die franz. Zeitung schreibt „''d'Hoquincour (Hocquincourt)''“</ref> -->vor der Stadt aufmarschieren würden <ref name="Vertrauen">Die franz. Zeitung schreibt: „''Denn diese Belagerung war ihm durch den Marschall von Turenne anvertraut, der die ganze Zeit über genötigt war, mit dem Rest der Armee in der Nähe von [[Ulm]] zu verbleiben, um den Feind in Schach zu halten.''“</ref>. Der auf seinem [http://www.tuebingen.de/popup_5652.html Hof in Tübingen] weilende [[Prälat]] von [[Bebenhausen]] schickt noch am gleichen Nachmittag einen Ochsen und ein Kalb „''zur VerEhrung''“ an die Regimentsoffiziere und erlangt dadurch Sonderschonung („Special Salva Quardi“) der geistlichen Güter und ihrer Besitzer.<br> |
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Während der Nacht bleibt es weitgehend ruhig; die Franzosen, die in den ''„Anliegenden Dorffschaften''“ wie [[Dußlingen]] und [[Nehren]] lagern, lassen nur wenige Wachfeuer sehen. |
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Das Ende [[1996]] auf den [[USA|US-Amerikanischen]] Markt gebarchte zweite Album "Turn The Radio Off", kann die Band in der Szene etablieren. Mit der Singleauskoppelung ""Sell Out" [[1997]], die in den USA zu einem großem Radiohit wurde und auf dem Soundtrack zu dem Playstation-Spiel [[FIFA 2000]] Verwendung fand, konnnten erste Mainstream Erfolge erzielt werden. Nach den Veröffentlichungen von "Keep Your Receipt EP" ([[1997]]) und "Why Do They Rock So Hard" ([[1998]]) kam es zu größeren Veränderungen in der Besetzung. Andrew Gonzales, Grant Barry und Travis Werts gaben ihren Ausstieg bekannt. |
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=== Donnerstag, 11. Februar === |
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<!-- <ref name="Ankunft"> Die franz. Zeitung schreibt, Hoquincourt „''(...) kam am 18./28. (?) desselben Monats ''(Februar; Anm. des Bearbeiters)'' vor Tübingen an. Sobald er seine Geschütze aufgepflanzt hatte, übergaben die Einwohner die Stadt; die Garnison aber, zu ernstem Widerstand entschlossen, zog sich auf das Schloß zurück.''“</ref> --> |
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Am frühen Morgen, gleich nach dem Aufbruch der Franzosen, kommt es „''Wegen Unausgelöschter Wachtfeürer''“ zu einem Brand in Nehren, der von „''aus Tübingen geloffenen''“ Bauern <ref name="Flüchtlinge">Die Bewohner umliegender Dörfer befanden sich als Flüchtlinge in der Stadt </ref> jedoch gelöscht werden kann.<br> |
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Nach acht Uhr befinden sich Generalleutnant Hoquincourt, [[Generalmajor]] du Tod und die [[Obrist]]en Flueg, Schütz, Rauhaupt und R'cancourt mit vier Regimentern zu Pferd und vier weiteren zu Fuß <ref name="Reiter">In der zweiten Hälfte des Krieges stieg die Anzahl von Truppenteilen zu Pferd deutlich an, einerseits, weil die [[Kavallerie]] raschere Manöver ausführen konnte, andererseits, weil Berittene auf der Suche nach Versorgungsgütern (= [[Fourage|„furage“]]) größere Gebiete abzudecken vermochten</ref> „''(darunter doch das Schmidtbergische, und Buwinghaußische, deren Herrn Obriste für dißmalen nicht zugegen gewesen;)''“ <ref name="Regimenter">Die franz. Zeitung schreibt von „''(...) den Regimentern der Krone, de Nettancourt, Schmidberg, Bowinghausen und Rankampf (?) (...)''“ sowie Turenne</ref> auf ihrem Weg das Steinlachtal hinab. An [[Artillerie|Geschützen]] führen die Franzosen vier [[Kartaune]]n <ref name="Kartaune">Schweigkel spricht von vier Halbkartaunen (= [[Positionsgeschütz]]e für 24pfündige Kugeln), die „Relation“ dagegen von je zwei Halb- und zwei Viertelkartaunen (= [[Feldgeschütz]]e für 12pfündige Kugeln)</ref> mit sich, weiterhin ihre [[Munition]]s- und [[Tross]]wagen in der „[[Bagage]]“.<br> |
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Die Truppen („''Völckher''“) bewegen sich an Tübingen vorbei in Richtung von [[Lustnau]], [[Pfrondorf]] und dem Bebenhäuser Tal. Zuvor erkundigt („exmaniniert“) ein Unterhändler nochmals eine mögliche kampflose Übergabe von Schloss und Stadt, wird aber von ihrer Verteidigungsbereitschaft überzeugt („Resolvirt“).<br> |
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Im Weiterziehen der Franzosen gelingt es dann einem bayerischen [[Offizier]], zwei zurückbleibende Trossweiber ''„deeren Einer der Gurt zerbrochen''“ mit ihren Kindern gefangenzunehmen und drei Pferde zu erbeuten. Die Frauen werden ausgezogen („spoliert“) und mit den Kindern zurückgeschickt<!-- <ref name="Hoffnung">Hoffnung besteht, dass dies wirklich alles war, was man ihnen antat ....</ref> -->.<br> |
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Derweil sperren Hoquincourts [[Söldner]] alle Zufahrtswege hinter sich mit [[Faschine|„fassinen“]] <ref name="Faschine">Wall aus einem mit Reisigbündeln bestückten Holzzaun, frontseitig mit Graben und Erdwerk und rückseitig mit erhöhter [[Brustwehr]] versehen</ref> und flechten Schanzkörbe <ref name="Schanzkorb">Überdimensionaler Korb ohne Boden, der mit Erde gefüllt wird (siehe auch [http://www.jugendheim-gersbach.de/Schanzkorb-Schanzen-Fortifikation-fortification.html „Jugendheim Gersbach“])</ref> für den Stellungsbau.<br> |
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Nachmittags gegen drei Uhr schwärmen die ersten Feinde unmittelbar vor den Tübinger Mauern, „''in den fürstl. tummel und die anligende Gärtten''“ <ref name="Botanik">Heutiger Alter [[Botanischer Garten]]</ref>, woraufhin Kommandant Pürck das „''Lustnauer, Schmidt und Haagthor''“ mit seinen Musketieren besetzt<!-- „''(die zwar, dann Französische Sie für burger angesehen, der Statt bey nahem einen bößen handel gemacht hätten)''“ (???)-->. Der Versuch der Bayern, den Feind mit Gewehrfeuer zurückzutreiben, schlägt fehl und „''erbittert Hr. ''General Lieutenant'' nur über die Statt''“. Aus diesem Grund begeben sich der Fürstlich Württembergische [[Vogt|Obervogt]] von Tübingen, „''Herr von Croneckh''“, und andere [[Repräsentant]]en von [[Magistrat|Stadtrat]] und Universität auf das Schloss. Sie versichern Pürck, die Franzosen seien schon dabei, ihre [[Geschütz]]e aufzufahren, um „''die Stattmauern zu brechen und die Stürmende hand walten zu laßen''“ <ref name="Sturm">Fiel im Zeitalter der Söldnerheere ein befestigter Ort im Sturm, erhielten die siegreichen Truppen oft ein (zeitweises) Recht auf Plünderung; Brutalität und Zerstörungswut der Eroberer nahmen dabei immer wieder erschreckende Ausmaße an, z. B. bei der [http://www.kriegsreisende.de/neuzeit/sacco-roma.htm „Sacco di Roma“] ([[1527]]) oder der [http://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Hochzeit „Magdeburger Hochzeit“] ([[1631]]) |
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<!-- ; Schweigkel schreibt, das der Stadt im Fall einer Verteidigung „''(...) nur große Ungelegenheiten verursacht werden möchten, inn deme der feindt derentwillen alßdann Ursach nemmen dörffte, die Statt mit gewallt anzuerennen, in der'' furi'' darein zuekhommen, und solche in eußersten'' ruin'' zuesetzen.''“ --></ref>. Die Vertreter der Zivilbevölkerung weisen den „Commendanten“ darauf hin, dass die Stadt unmöglich zu verteidigen („defendirn“) sei. Sie bitten Pürck, ihnen die Schlüssel zu den Stadttoren auszuhändigen <ref name="Schlüssel">„''(...), deßwegen er doch die Thor Schlüßel ausfolgen, (...), laßen wollte, (...).''“ (Relation)</ref>, seine Männer auf die Festung zurückzuziehen („salviren“) und die [[Zugbrücke]] <ref name="Zugbrücke">Am äußeren Schlossportal ([[1604]]/[[1606|06]]-[[1607]]) befindlich</ref> einzuholen.<br> |
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Pürck gibt bei <ref name="Beigeben">Die franz. Zeitung schreibt „''(...) was die [[Garnison]] (..) abhält, auf der Verteidigung der Stadt zu bestehen (...)''“ sei, daß „''(...) man sie nicht lange behaupten kann, solange andere das Schloß innehaben.''“</ref> und nachdem sich die Bayern zurückgezogen haben, werden die Schlüssel zu den Tübinger Toren dem französischen Befehlshaber überbracht. Hoquincourt, nun Herr der Stadt, lässt zunächst das Lustnauer Tor durch 40 Musketiere besetzen und verpflichtet noch an diesem Tag eine Anzahl von Bauern zur [[Zwangsarbeit]].<br> |
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In der Nacht noch gelangen die französischen [[Kanone]]n über den [[Zwinger|Stadtzwinger]] nach dem Haagtor und weiter zu der dort liegenden [[Mühle]] <ref name="Mühle">Wohl eine am [[Ammer]]kanal liegende [[Wassermühle|Getreidemühle]] („''Mahlmühlen''“)</ref>. |
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[[2002]] wurde ein Greatest-Hits Album in Europa rausgebracht, welchem im selben Jahr die nächste reguläre Scheibe "Cheer Up!" folgte, auf welchem Carlos de la Garza (Schlagzeug) und Tyler Jones (Trompete) die Abgänge kompensierten. |
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=== Freitag, 12. Februar === |
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Hinter o. a. Mühle werfen die Bauern in der Nacht zum 13. unter scharfer Aufsicht („''in streichen streng''“) eine [[Schanze (Festungsbau)|Schanze]] für die „<!-- [[Geschützbatterie| -->Batterie<!-- ]] -->“ der Franzosen auf. Einer der Zwangsarbeiter wird „''von dem Schloß herabgeschoßen''“, ein anderer von einem französischen Offizier („[[Kapitänleutnant|CapiteinLieutenant]]“) verprügelt, „''Als er nur ein wenig ruhen wollte''“. |
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Am 20.Juni 2003 kündigte Carlos nach einem Konzert, das später als DVD ("The Show Must Go Off") veröffentlicht wurde, seinen Rücktritt an, um sich anderen Bereichen seiner Karriere widmen zu können. 2004 wurde dann auch Tyler Jones von der Band gefeuert. Nachdem Werts und Barry für ein Konzert wieder zur Besetzung dazustießen, wurden die wieder vakanten Stellen des Schlagzeugers und des Tronmpeters mit Ryland Steen und John Christianson besetzt, mit denen im Frühjahr 2005 "We're Not Happy 'Til You're Not Happy" auf den Markt gebracht wurde. |
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=== Samstag, 13. Februar === |
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Bis drei Uhr nachmittags haben die französischen Geschütz-[[Unteroffizier]]e („[[Konstabler|Constabler]]“) ihre Stellung bezogen. Die Belagerung („[[Blockade|blocquada]]“) von Hohentübingen beginnt <ref name="Belagerung">Die franz. Zeitung schreibt: „''Man begann die Belagerung mit Laufgräben und einer Batterie von 6 großen Geschützen.''“</ref>.<br> |
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Zunächst können die Franzosen eine [[Bresche|„''Preß''“]] in die Zwingermauer schießen, ohne allerdings weiter voranzukommen. Die Mauer, ''„obzwar (...) zimblich dünn und bald durchbrochen geweßen''“, wurde zuvor von der Besatzung bis auf halbe Höhe „''mit einem Füllwerckh Von Fassinen und Grund''“ versehen <ref name="Jesuiter">„''(Welches ein ''[[Jesuit]]er'', der zu [[Augsburg|Augspurg]] nachgehendts im Rausch zu todt gefallen, angegeben haben solle:)''“ (Relation)</ref>.<br> |
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Die Schlossbesatzung erwidert die [[Kanonade]] und zerstört ein gegnerisches „''Stuckh''“, bald darauf fällt unten an der Mühle noch ein weiteres französisches Geschütz aus <!-- <ref name="Unbekannt">Schweigkel schreibt: „''Ob Ihme'' (d. h. dem Feind; Anm. des Bearbeiters)'' nuhn das anders'' (d. h. das andere Geschütz; Anm. des Bearbeiters)'' auch zueschanden gemacht worden, Ist unwissendt, (...).''“</ref> -->.<br> |
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An diesem Tag werden 33 Kanonenkugeln auf den Hohentübingen abgefeuert, wobei jedoch wenig Schaden entsteht <ref name="Artillerie">Die Fortschritte der [[Artillerie]] in der letzten Hälfte des Krieges wurden oft dadurch beeinträchtigt, dass ausgelernte Geschützmeister fehlten; der größte Teil der Geschützmannschaften waren kommandierte Infanteristen (Quelle: [http://gutenberg.spiegel.de/freytag/dvergang/dverg17.htm „Projekt Gutenberg DE“])</ref>; nur ein <!-- [[ -->Schildhaus<!-- ]] --> mitsamt Wachglocke wird „''weckgeschossen''“.<br> |
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Als es dunkelt, beginnen die Franzosen damit, unweit ihrer Geschützstellung einen [[Schützengraben|Laufgraben]] auszuheben und sich dem Schlossberg zu nähern („Aprochiren“) <ref name="Abweichung">Die beiden Aufzeichnungen weichen an dieser Stelle voneinander ab, insofern der bayerische Kriegskommisar von einer feindlichen [[Mine]] zu berichten weiß, die von „''obbemelter Mühlin''“ aus gegen das Schloss vorgetrieben wird und gegen welche nacheinander zwei Ausfälle unternommen werden, was schließlich dazu führt, dass die Anlage von den Franzosen aufgegeben wird <!-- ; Schweigkel schreibt: „''(...), aber an statt dessen '' (d. h. anstatt der Kanonade; Anm. des Bearbeiters)'' 2'' minien'', eine (Mine; Anm. des Bearbeiters) bei obbemelter Mühlin des haagthors: undt die ander in der Neggerhalden (...) zue verfertigen angefangen, (...).''“ --></ref>. Aus Furcht vor Gewehrfeuer und [[Handgranate|Granaten]] legen Hoquincourts Männer den Graben jedoch hastig und zu flach („''seych''“) an. Nachdem die Kriegsknechte der Schlossbesatzung „''nach Auswerffung etl. brennender Bechfäßlen''“ <ref name="Pech">Die in der Relation erwähnten „''Bechfäßlen''“ bzw. „''Bechring''“ darf man sich wahrscheinlich als pechgetränkte Brandsätze vorstellen</ref> im Feuerschein erkannt haben, dass die gegnerische „''[[Brustwehr]]''“ nur geringen Schutz bietet, pirscht sich ein bayerischer „''[[Feldwebel|FeldtWaibel]] mit etl. ''Musquetirern“ in die am Schlossberg vorgelagerten „Pallisaden“ <ref name="Vorwerk">Die zeitgenössischen Abbildungen des Hohentübingen zeigen im Westen einen dreieckigen, von Palisaden gesäumten Wall, der als [[Befestigung|Vorwerk]] die gesamte Breite der Burg gegen den Schlossberg deckte; während der Belagerung von 1647 scheint dieser Teil der Festung zumeist unbesetzt zwischen den Fronten gelegen zu haben</ref> und nimmt von einem „''[[Rondell|Rundeel]]''“ aus den Feind unter Beschuss. Die Franzosen erleiden schwere Verluste: „''über die 30 Mann für dißmahlen erschoßen und gequetscht.''“ |
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Daraufhin gründeten sie ihr eigenes Label, unter denen es 2006 zu Veröffentlichung des Live-Albums "Our Live Album Is Better Than Your Live Album" kam. |
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=== Sonntag, 14. Februar === |
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Die zuvor angefangene Bresche im Burgzwinger wird durch gelegentliches Geschützfeuer erweitert und vertieft <ref name="Mauer_1">Die franz. Zeitung schreibt: „''(..) die 24 Fuß dicken Mauern widerstanden den Kugeln so sehr, daß sie nichts ausrichteten.''“</ref>. Am Nachmittag erhalten die Franzosen Verstärkung: 500 Reiter und drei [[Kompanie]]n [[Infanterie|Fußvolk]] nebst zwei Halbkartaunen rücken von ''„[[Unterjesingen|Jeßingen]]''“ an. Die Kanonen werden am Lustnauer Tor [[Protze|abgeprotzt]], die [[Schütze]]n in die Stadt verlegt, und die übrigen Soldaten auf die umliegenden Ortschaften verteilt.<br> |
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Diesmal ist es ein „''Trommenschlager''“ („[[Tambour]]“), den der französische Befehlshaber als Unterhändler schickt, um den bayerischen Kommandanten zu fragen „''weßen er gesinnet''“. Pürck antwortet vollmundig: Vom Ergeben wolle man nichts wissen, die Besatzung sei entschlossen, zu leben und zu sterben „''wie es rechtschaffenen Soldaten gebühre''“. Die kommende Nacht über wird das Schloss von außerhalb der Stadt mit Kanonen beschossen; weiterhin kommt es zu einem heftigen Feuergefecht („''ein abscheüliches Schießen''“) zwischen den in die Häuser der Neckarhalde abkommandierten französischen Musketieren und den bayerischen Schützen auf der Burg. Einem anführenden Offizier („[[Generaladjutant|General Adjutant]]“) der Franzosen wird eine „''Vergifften Kugel gefährlich durch die Hand geschoßen''“. |
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Außerdem war die Gruppe in "Die Sportskanonen" zu sehen, einem Film der [[South Park]]-Erfinder [[Trey Parker]] und [[Matt Stone]]. Zum Film erschien als [[Single (Musik)|Single]] eine [[Coverversion]] des [[A-ha]]-Hits "Take on me". |
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=== Montag, 15. Februar === |
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An diesem Morgen ist überall in der Stadt zu hören, dass es in der Nacht einen neuerlichen [[Ausfall]] vom Schloss auf den Laufgraben gegeben habe, und dabei 34 französische Söldner „''zu Schanden gemacht''“ wurden. Später bewahrheitet („verfificirt“) sich das Gerücht, als sich viele Verwundete bei den „[[Feldscher|''feldtschärern'']]“ einfinden, „''etl. aber der Erden heimbgegeben worden.''“<br> |
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Man erfährt dann, das französische [[Mineur]]e im Weingarten zwischen Neckarhalde und Burg ein großes Loch „''in ein Mäürlin''“ <ref name="Mauer">Wahrscheinlich graben sich die Belagerer zwischen den [[Trockenmauer|Terrassen]] des Schloss-Weinbergs ein</ref> gebrochen haben und „''den Ganzen Tag über den Grund mit Schauflen herausgeworfen''“ <ref name="Lansius">Schweigkel nennt als genaue Lokalität „''ohnweit ''Dr. Lansen'' hauß''“ (Thomas Lansius [*[[1577]] +[[1657]]], Professor der Rechte); heute Neckarhalde 15</ref>. Die hier begonnene [[Mine]] der Franzosen zielt auf die beiden voreinander gelagterten südöstlichen Rundtürme des Hohentübingen <ref name="Zuflucht">Die franz. Zeitung schreibt: „''Das ''(d. h. die erfolglose Kanonade; Anm. des Bearbeiters)'' gab dem Herrn d'Hoquincour Veranlassung, zu Minen seine Zuflucht zu nehmen.''“ und: „''Man ließ also Mineure in Thätigkeit treten, sobald man wahrnahm, daß alle anderen Anstrengungen nutzlos waren.''“</ref>.<br> |
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Als die Schlossbesatzung diese neue Bedrohung gewahrt, werden Granaten und große Steine in die [[Halde]] geschleudert. Bayerische Posten halten „''vleißige wacht''“ und schießen - „''so man Jemanden (..) verspirt''“ - aus Arkebusen und Musketen. |
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Auch befiehlt Pürck, von den Untergeschossen der beiden gefährdeten Türme aus Gegenminen anzulegen.<br> |
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Mit Anbruch der Dunkelheit schleichen bayerische Kriegsknechte „''in den Rundeelen und [[Bastion|Pastionen]] hin und her''“, und werden von den Franzosen unter Beschuss genommen. Aus dem Schloss antwortet man mit einer Kanone und „''Doppelhackhen''“. Den im Laufgraben liegenden Franzosen sollen in dieser Nacht über 100 Granaten entgegengeschleudert worden sein, folglich kommt es zu Verlusten unter ihnen <ref name="Zündung">„''(...), Es haben aber solche Böße liechter etlichen in das Grab und die am besten darVon kommen, in das [[Barbier]]hauß gezündet.''“ (Relation)</ref>.<br> |
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Während die französischen Söldner solcherart abgelenkt sind, seilen sich „''um halb 12. Uhr''“ drei „''Verwegene Kerls''“ aus den Schlossfenstern zur Neckarhalde hinab und gelangen über eine Weinbergsteige („''Stäffelin''“) zur ehemaligen Tübinger [[Münze]] <ref name="Münze">Fürstl. Württemberg. Münzstätte (nach [[1472]]) beim alten [[Hirschau]]er Tor; Königl. Württemberg. Amtsgericht ([[1818]]-[[1906]]); heute Neckarhalde 30</ref> wo sie zunächst versuchen, das Gebäude durch mitgebrachte [[Brandsatz|Brandsätze]] („''feurwerckh''“) zu entzünden. Wohl aus Mangel an geeignetem Material „''so gern gebronnen hette''“ kommt das Feuer in der „''Müntz''“ jedoch nicht recht in Gang<!-- „''der Boß aber ist nit angegangen; hatt (...) nur etwas gerauchet; nicht hatt zu einem rechten feur khommen wollen''“ -->, während man von französischer Seite schon auf die [[Brandstifter]] aufmerksam wird. Als diese sich dann dem gegnerischen Stollen nähern, werden sie mit „''Plötzlichen Schüeßen (ehe Sie zu der'' Mina ''Eingang kommen) empfangen''“. Knapp entgehen die drei den Kugeln, stürmen die Staffel hinauf zu ihren Seilen und werden eiligst, „''gleichsam ob Sie Flügel bekommen''“, wieder ins Schloss emporgezogen. Beide Berichte belassen die Tapferen unversehrt <ref name="Anschlag">Ob von Seite der Bayern geplant worden war, erst das Haus in Brand zu setzen und anschließend den (wahrscheinlich mit Holz [[Verschalung|verschalten]]) Stolleneingang der Mine, <!-- um die französischen „[[Knappe (Bergbau)|''Berg-Knappen]]''“ im Qualm der Brandsätze (= „''bechumgekehrten Scheüben''“) zu „''erstickhen''“ --> bleibt fraglich</ref>.<br> |
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Nach diesem missglückten [[Anschlag]] werfen bayerische Kriegsknechte brennende Pechfässer in den Weingarten oberhalb der Neckarhalde und zwei Granaten „''in Hrn. Neüffers hauß, und die frst. Wttbg. Münz''“, wobei unter anderem die „''treffl.'' Bibliothek“ des Dr. Lansius in Gefahr gerät.<br> |
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== Bandbesetzung == |
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=== Dienstag, 16. Februar === |
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Französische „Cavallerie“, bisher in Lustnau, Pfrondorf und Bebenhausen stationiert, überquert an diesem Tag den Neckar und zieht auf Derendingen, [[Weilheim (Tübingen)|Weilheim]] („''Weyl''“), [[Kilchberg (Tübingen)|Kilchberg]] („''Kilperg''“) sowie [[Rottenburg am Neckar|„''Rothtenburg''“]]. Rottenburg allein muss zwei volle Regimenter aufnehmen und zwar aufgrund eines Vorfalls, der sich dort schon „''3. Nacht hierVor''“ abgespielt hat: Die Bürger des „''Stätlin''“, obgleich mit einem Schutzbrief der Franzosen und einer kleinen Besatzung von „''6. Lebendige franz. Reütter''“ versehen, haben heimlich fast 80 bayerische Musketiere in ihre Mauern geholt, „''Willens, selbige durch Verborgenen Paß'' <ref name"Pass">Damit ist wohl der Weg über die [[Wurmlinger Kapelle]] und den heutigen [[Spitzberg]] gemeint<!-- ; Eifert schreibt: „''Auf der Westseite ''(der Burg; Anm. des Bearbeiters)'' .. sind auch tief im Boden die manchfachten Gewölbe und unterirdischen Gänge, (...) vor allem der alte 'tiefe Bronnen', über 300' tief, der sein Wasser aus dem Neckar schöpfte (...). Von hier aus endlich führte auch ein unterirdischer Gang, dessen nun vermauerte Pforte nur noch durch einen in der hinteren Grabenmauer eingefügten runden Stein angedeutet ist, durch den Schloßberg (...), entweder (...) nach Schwärzloch, dem alten pfalzgräflichen Besitzthum, oder wahrscheinlicher zu ihrer Warte, der Oedenburg auf dem Spitzberg.''“ (Eifert [1849], S. 34/35) --></ref> ''in das Schloß hohen Tübingen zu bringen''“. Ein Bürger Rottenburgs führt die bayerische Verstärkung schon in Richtung von Unterjesingen („''Jeßing''“), als der Plan durch die plötzliche Attacke „''einer franz. Parthey''“ scheitert. Wer von den Bayern nicht fliehen kann, wird niedergemacht, „''der Führer aber als Hoch''meritirter Crucis [[Kandidat|Candidatus]] <ref Name="crucius">Anscheinend ein aussichtsreicher Bewerber um einen hohen geistlichen Posten</ref>'' seiner erhöhung vorbehalten''“ <ref name="Ranzion">[[Adel|(Adelige)]] Offiziere wurden im 17. Jhdt. oft von ihresgleichen gefangengenommen, um anschließend gegen Lösegeld („Ranzion“) in ungefährer Höhe eines Monatssoldes wieder freigezulassen zu werden</ref>.<br> |
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Inzwischen gehen in Tübingen die Feuergefechte zwischen Belagerern und Belagerten weiter. Ein erst kurz zuvor angekommener französischer Offizier („''General Adjutant''“), der im Auftrag des Turenne die Geschützbatterie und den Laufgraben inspiziert, wird „''auf dem Ruckhweeg mit einer <!-- [[Drahtkugel| -->Trahtkugel<!-- ]] -->''<!-- <ref name"Drahtkugel">Diese bösartige Munition kostete [[Christian von Halberstadt]] einen Arm in der Schlacht bei Fleury [29.08.1622] und tötete [[Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim|Graf Pappenheim]] in der Schlacht bei Lützen [15.11.1632]</ref> --> ''erschoßen. Die nacht hindurch, hat mit Schießen kein Theil dem andern waß bevor geben wollen.''“ |
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*Aaron Barrett - [[Gesang]] und [[Gitarre]] (seit Gründung) |
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=== Mittwoch, 17. Februar === |
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*Dan Regan - [[Posaune]] (seit 1995) |
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Auch heute werfen die „''Schloßbeschüzere''“ wieder Handgranaten und „''Bechring''“ in die Neckarhalde hinab <ref name="Steine">Schweigkel schreibt: „'' (...) der Steinen zu geschweigen, mit welchen doch dem Gegentheil der größte Schaden beschehen, sintemalen wir die stuckh nirgendtshin haben weiters gebrauchen köhnden.''“</ref> . Ein Brandsatz gelangt durch die oberste Ladentür auf den Dachboden „''eines [[Büchsenmacher|Büxenschiffters]] Behaußung in der Neccarhalde''“ <ref name="DrMüller">„''Wahrscheinlich Dr. Müllers Wohnung''“ (Eifert [1849], S. 325, Anm. 1)</ref>, entzündet dort herumliegende Hobelspäne und verursacht „''nachMittag umb halb 2. Uhren ein Gefährliche und erbärmliche Brunst''“. Herbeieilende Bürger und Bauern werden vom Schloss aus „''mit graußamem Schießen und herabwerfung 6. Biß 8. Pfündiger Steinen''“ am Löschen gehindert<!-- <ref name="">„''dz (...) Jedermann GeGlaubt, (...), es nunmehr in zweyen Stunden um die halbe Statt geschehen seyn werde''“ (Relation)</ref> -->. Unverdrossen jedoch kämpfen die Bürgerwehren und die Menge der „''in Tübing geflohene AmtsBaurschaft''“ gegen „''dreyen Feind, feyer, Schießen und werfen''“. Gegen 11 Uhr nachts gelingt es ihnen, den Brand einzudämmen.<br> |
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*Ryland Steen - [[Schlagzeug]] (seit 2004) |
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Zwei Stunden später begeben sich drei französische Söldner zur Brandstätte, um sich für ihr Wachfeuer „''bey des frstl.'' Stipendij <ref name="collegium">Gemeint ist entweder das [http://www.evstift.uni-tuebingen.de/ Evangelische Stift], gegründet [[1536]] von [[Ulrich (Württemberg)|Herzog Ulrich]] (*[[1487]] +[[1550]]), oder das [http://www.tuebingen.de/1560_2585.html Wilhelmsstift] (Collegium illustre), auch „Ritterakademie“ oder Konvikt genannt ([[1588]]-[[1592]])</ref>'' hinderer Gangthüren''“ etwas Brennholz zu besorgen. Eine brennend vom Schloss „''ausgehenckthe BechPfanne''“ und ihr eigenes Weglicht machen die Franzosen zum leichten Ziel für die bayerischen Schützen und sie tragen statt dem Holz einen Verletzten davon <ref name="schenkel">„''(...), haben sie sowohl das Holz ligen laßen, als auch Ihren Zünder, der von oben herab durch den rechten Schenckel geschoßen worden, dafür hinweg tragen müßen.''“ (Relation)</ref> . |
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*Matt Wong - [[Bass (Instrument)|Bass]] (seit Gründung) |
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<!-- <ref name="Aliena">„''Eine Stund hinnach ist einem anderen'' sane infelici Gallo'', der sich'' Aliena (→ Fremd[er]) pericula (→ Gefahr) minime (→ zuwenig) cautum (→ vorsichtig)'' machen laßen, auch alßo ergangen.''“ (Relation, S. 325/326)</ref> --> |
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*[[Scott Klopfenstein]] - [[Trompete]], [[Gitarre]], [[Piano]] und Gesang (seit 1995) |
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*John Christianson - Trompete (seit 2004) |
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== Ehemalige Mitglieder == |
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=== Donnerstag, 18. Februar === |
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Der zwei Tage zuvor bei der Haagtormühle erschossene „General Adjudant“ wird zu Grab getragen, bei zweimaligem Glockengeläut. Die „''Leüchen-''[[Prozession|Procession]]“ ist allerdings kläglich, da „''die auf dem Schloß''“ ihr freies Schussfeld („''flanckh''“) auf den Kirchhof nutzen, um dem Trauerzug mit Gewehrfeuer zu begleiten<!-- <ref name="Leichnam">Obgleich - wie der Verfasser der "''Relation''" feinfühlig vermerkt - „''der ''(d. h. der Tote; Anm. des Bearbeiters)'' doch kein Feind mehr geweßen''“</ref> -->. Indessen sind die Franzosen mit ihrem Laufgraben bis an die Schloss-Palisaden gelangt <ref name="">Falls der Laufgraben wirklich das steile Burgholz hinauf bis den Rand des Schlosses getrieben wird, hätten die Franzosen zu ihrem Schutz diesen Gang wohl mit einer Überdachung (etwa aus Planken und Erde) versehen, so wie sie es später bei ihrem "Schänzlin" in der Neckarhalde tun - was wiederum erklären würde, warum der bayerische Chronist die ganze Anlage für eine zweite Mine hielt</ref>. |
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*Ben Guzman - Gesang (Gründung bis 1995) |
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=== Freitag, 19. Februar und Samstag, 20. Februar === |
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*Tavis Werts - Trompete (1995 bis Ende 1995) |
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„''ist nichts sonderlichs verrichtet worden.“'' |
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*Grant Barry - Posaune (1995 bis 1995) |
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*Andrew Gonzales - Schlagzeug (Gründung bis 1998) |
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*Carlos de la Garza - Schlagzeug (2002 bis 2003) |
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*Tyler Jones - Trompete (2002 bis 2004) |
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*Justin Ferreira - Schlagzeug (2004) |
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==Diskografie== |
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=== Sonntag, 21. Februar === |
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===DVD's=== |
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Die Söldner des katholischen Bayern feiern [[Karneval, Fastnacht und Fasching|„''Faßnacht''“]]<!-- <ref name="Faßnacht">Für das lutherische Tübingen sicher schon Anmaßung genug ...</ref> -->, mit „''Jauchzen, Trommen und Pfeiffen''“ - und unter einmaligem Abfeuern ihres Mörsers. Die steinerne Kugel von 60 Pfund verfehlt das Rathaus nur knapp. Ansonsten wird an diesem Tag vom Schloss kaum geschossen („''vieleichten weil die getrunckhene Augen kein Feind mehr ersehen können''“). |
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* ''Episode 8 - The Show Must Go Off! Reel Big Fish - Live at the House of Blues(DVD)'' (2003) |
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* ''You're All In This Together (DVD) (2006)'' |
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===Alben=== |
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* ''Everything Sucks'' (1995, 2000 wiederveröffentlicht) |
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Heute dagegen nimmt die Schlossbesatzung aufs Korn, was sich blicken läßt. Etliche Tübinger Bürger sterben durch Kugeln, darunter "''ein [[Bäcker|Beckh]], so nur zum Fenster hinausgeschauet''" und eine "''allte''" Frau von 50 Jahren, während sie hinter ihrem Ofen sitzt.<br> |
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* ''Turn the Radio Off'' (1996) |
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Andere Bürger und "''auch Bauersleüth''" werden angeschossen und weil die bayerischen Schützen immer wieder "''gemeiniglich''" [[Präparat|präparierte]] Munition <ref name="DumDum">Die Relation berichtet von "''Traat oder hohle Kugeln''", also Drahtkugeln und (absichtlich) <!-- [[DumDum-Geschoß| -->gekerbten<!-- ]] --> [[Projektil]]en; hierbei ist festzuhalten, daß schon die seinerzeit sehr primitive Herstellungsweise von [[Blei]]kugeln - mit der <!-- [[ -->Kugelzange<!-- ]] --> am offenen Feuer - als Ursache für die oft sehr unregelmäßig geformten und mit scharfen Rändern versehenen Geschosse in Frage kam (nach HUF, H. [2004]: "Mit Gottes Segen in die Hölle.", S. 131)</ref> verwenden, führen schon Streifschüsse zu schweren Verletzungen. |
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* ''Why Do They Rock So Hard?'' (1998) |
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* ''Favorite Noise'' (2002) - Nur in Europa |
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* ''Cheer Up!'' (2002) |
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* ''We're Not Happy 'Til You're Not Happy'' (2005) |
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* ''Our Live Album Is Better Than Your Live Album'' (2006) (2 CD's, wird zusammen mit der DVD You're All In This Together verkauft) |
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=== EPs=== |
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* ''Keep Your Receipt EP'' (1997) |
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Ein Spion wird von den Männern Hoquincourts festgenommen, ein ''"[[Papist|Papistischer]] BierbrauersKnecht''", der alles, was er an Gerüchten über die Franzosen "''aufgefischt''" oder selbst vernommen hat, den Belagerten zugetragen haben soll <ref name="Schneeball"> "''(...), und wann er mit mundlicher'' Relation'' nicht sicher zukommen können, solches aufgeschrieben, samt ettl. Stückhlen Tabacc in ein Schneeball gemacht, und ihnen hineingeworffen (...).'' (Relation)</ref>. Er wird "''bey der Brodtlauben ''<ref name="Kornhaus">Evtl. ist hiermit die Tübinger [http://www.tuebingen.de/popup_5656.html Fruchtschranne] <!-- [???] --> oder das [http://www.tuebingen.de/popup_5461.html Kornhaus] ([[1453]]) gemeint</ref>'' mit 2'' Corporal-''schafften''" zur Strafe aufrecht an einen Balken geschnürt.<br> |
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Den ganzen Tag über sammeln französischen Söldner "''viel lange [[Leiter (Gerät)|laitern]]''" ein und schneiden diese auf 10 oder 11 Sprossen zurecht. Als die Anzahl nicht ausreicht, müssen die [[Stellmacherei|"''Wägner''"]] der Stadt noch weitere anfertigen. Schließlich versehen Schmiede die Enden aller [[Holm|Leiterholmen]] mit eisernen "''Spizen''".<br> |
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Vom Nachmittag an "''Biß in die finstere Nacht hinein ''[[Bankett (Festessen)|banquetiert]]" Hoquincourt mit seinen Offizieren im [http://www.tuebingen.de/popup_5612.html Tübinger Rathaus]. Man macht es sich "''gar lustig''" und die [[Trompete]]n und "''[[Pauke|heerPauckhen]]''" sind sicher auch auf dem Schloss zu vernehmen, dennoch wird diese Feier nicht durch Steinschläge oder Brand[[bombe]]n ("''feüerkugeln''") <ref name="Feuerkugel">Zum Glühen gebrachte Eisenkugeln, aus Mörsern verschossen, durchschlugen Mauerwerk und setzten Gebäude in Brand</ref> gestört. |
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===Beteiligungen=== |
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* ''Dead Bands Party: A Tribute to Oingo Boingo'' - Titel 5, "We Close Our Eyes" (2005) |
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An diesem Tag schießt die Schlossbesatzung wieder unterschiedslos auf Zivilisten wie auf feindliche Soldaten. Einem Bauern aus [[Ofterdingen]] wird das Schienbein zerschmettert, ein anderer aus Pfrondorf, "''so sein Rößlin ob dem Spithal-Brunnen getränckht, zu dem linken Ohr hinein erschoßen.''" |
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* ''Take Warning: The Songs of Operation Ivy'' - Titel 2, "Unity" |
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* ''The Duran Duran Tribute Album'' - Titel 6, "Hungry Like the Wolf" |
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* ''BASEketball Original Soundtrack'' - Titel 1, "Take on Me", Titel 10 "Beer" |
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* ''Where is My Mind? - A Tribute to the Pixies'' - Titel 9, "Gigantic" (1999) |
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* ''The Wild Thornberrys Soundtrack'' - Titel 9, "Monkey Man" |
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* ''Metalliska - Titel 3, "Kiss Me Deadly" |
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* ''Samba De Amigo - "Take On Me" |
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* ''Go Cat Go! A Tribute to Stray Cats'' - Titel 3, "Stray Cat Strut" |
|||
* ''Misfits Of Ska'' - "Skatanic" |
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== Weblinks == |
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Vom "''15ten biß auf heütigen 26ten''" haben die Franzosen das Schloss kaum noch mit Kanonenfeuer belegt. Nur die täglich in die Neckarhalde "Commendirte Musquetirer" verwehren den Bayern "''das flanckhiren um etwas''". |
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* [http://www.reel-big-fish.com/ Offizielle Website] (englisch) |
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* [http://www.laut.de/wortlaut/artists/r/reel_big_fish/ Porträt bei laut.de] |
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* [http://www.lyricsdir.com/reel-big-fish-lyrics.html Reel Big Fish Lyrics] |
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* [http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&searchlink=REEL|BIG|FISH&sql=11:2f9sa9igy23k~T0 Reel Big Fish bei All Music Guide] |
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[[Kategorie:Punkband]] |
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Bis spätestens zu diesem Zeitpunkt haben sich die bayerischen [[Mineur]]e mit ihren Gegenminen „''zwei [[Pikenier|Pickhen]] tief''“ unter den [[Fundament]]en der bedrohten Türme hindurchgegraben. Im Verlauf ihrer Arbeit kommen sich die Gegner unter der Erde so nahe, das sie miteinander reden können, daraufhin ändern die Franzosen die Richtung ihres Stollens "'', wohin aber,''" so Schweigkel für die Schlossbesatzung, "''wir nit haben wissen noch erfahren köhnden.''"<br> |
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[[Kategorie:Skaband]] |
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[[Kategorie:US-amerikanische Band]] |
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[[en:Reel Big Fish]] |
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[[ja:リール・ビッグ・フィッシュ]] |
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[[nl:Reel Big Fish]] |
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=== Samstag, 27. Februar === |
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[[pl:Reel Big Fish]] |
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Etliche Bauern werden zum Neckartor hinaus auf die <!-- [[Gänseweide| -->"''Gännswaaßen''"<!-- ]] --> <ref Name="Waße_1">Der Begriff "Wase" steht im Süddeutschen allgemein für eine (feuchte) Grünland- oder Weidefläche</ref> geführt, wo sie den ganzen Tag über "''Waßen ''<ref name"Waße_2">Bei den hier genannten "''Waßen''" wäre etwa an [[Grassode]]n oder Schlammklumpen zu denken, evtl. auch an Reisigbündel aus Weidenruten o. ä.</ref>'' ausgehauen, um die'' Mina'' damit zu verstoppen;''" andere Bauern müssen Schanzkörbe flechten und sie zur Neckarbrücke "''walzen''".<br> |
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[[sv:Reel Big Fish]] |
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Nachmittags dann künden dicke Rauchwolken von einem Feuer in Dußlingen. Die "''selbiges fleckhen Baurschaft''" wird zur Brandbekämpfung ausgeschickt, bis sie das Dorf aber erreicht, "''seind schon in die 15 [[Dachfirst|Vörst]] in der Aschen gelegen''". Die betreffenden Bauern sagen nach ihrer Rückkehr aus, dass die in Dußlingen von den Franzosen unterhaltenen Wachfeuer "''fleißig ausgelöscht worden (seyen)''". Auch wäre der Brand an unterschiedlichen Stellen im Dorf ausgebrochen, und zwar nur solchen, wo es gar keine französischen Wachfeuer gegeben hätte. Ihre Mutmaßung geht daher auf Brandstiftung "''(wie doch auch etliche Solldaten vermeint)''". |
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=== Sonntag, 28. Februar === |
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Die "''aus gegrabene Wääsen''" werden zwischen der Ringmauer und den Häusern der Neckarhalde hindurch in die Nähe der Mine "''geführet''" und im Schutz der Dunkelheit dann vollends zur Mine geschafft. Nachdem dies von den Bayern bald bemerkt wird, kommt es zu einem heftigen Schußwechsel ''"; unter welchem 4 franz.'' Musquetirer'' gar übel gequetscht worden sein.''" |
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=== Montag, 1. März === |
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Bei der Brandstätte vom Mittwoch (17. Februar) werfen die Franzosen in der Nacht eine kleine Schanze ("''Schänzlin''") auf. Nachgehend wird die Befestigung "''mit überzwerch legenden Brettern''" abgesichert. So entsteht ein gedeckter Gang zum Weingarten hin, der die Mine gefahrlos erreichbar macht.<br> |
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Bei all diesen Arbeiten wird "''ab dem Schloß Niemand hefftiger zugesezt''"; es scheint so, als ob die Besatzung mittlerweile eingesehen hat, daß sie gegen die feindliche Mine machtlos ist <ref name="Resignation?">Schweigkel berichtet über die Zeit nach dem Brand am Mittwoch, 17. Februar: "''(...) das'' minirn'' (hatt) nit mehr .. verwehrt werden köhnden, (...)''"</ref>. |
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=== Dientag, 2. März === |
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Vor einem Haus in der Neckarhalde laden die Franzosen 31 Pulverfässer "''(ungleiches Inhallts)''" <ref name="Detail">Der Verfasser der "Relation" verblüfft immer wieder mit derartigen Details</ref> von einem Munitionswagen ab. Bei Dunkelheit bringt man die Fässer in die Mine "'', und (vermacht) solche nachgehends''". Es geschieht nichts, was darauf hindeutet, daß die Besatzung des Hohentübingen auf diese Vorgänge aufmerksam wird. Noch in derselben Nacht verlegt Hoquincourt die übriggebliebenen zwei Kanonen von der Haagtormühle zum Lustauer Tor, von wo aus sie mit den beiden am Sonntag, dem 14. Februar, angekommenen Halbkartaunen über die Neckarbrücke und hinaus "''auf den großen Weerth''" (Wöhrd) <ref name="Wörd">Mit "Wöhrd" od. "Wörd" bezeichnet man in Süddeutschland in od. an Flüssen gelegenes Gelände wie Uferstreifen oder Inseln (Auen)</ref> <!-- <ref name="Weerth"></ref> --> geführt werden.<br> |
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Dort, "''nicht weit von der'' ordinari'' Fahrstraß''", schanzen in nur zwei Stunden zwangsverpflichtete Bauern eine "''ordentliche''" Batterie <ref name="Fortresse">F. A. Köhler beschreibt in seiner Tübinger Ansicht von 1791 die Reste einer alten Schanze beim heutigen [http://www.wg.tue.bw.schule.de/ Wildermuthgymnasium]; diese Anlage - Köhler nennt sie "''[[Fort]]resse''" - bestand aus aus einer kleinen [[Zitadelle]] (die durchschnittliche Länge einer "''[[Kurtine|Courtine]]''" betrug nur 20 Schritt) mit fünf Eckbasteien, gegen Stadt und Mühlbach hin durch zwei vorgelagerte Abschnitte ("''Raveline''" und "''[[Tenaillensystem|Tenaille]]''") geschützt; Köhler schätzt für den Bau der Befestigung, die evtl. den Franzosen 1647 zum Schutz ihrer von der Neckarseite ausgehenden Angriffe diente, "''wenigstens 40 etliche Tage fort arbeitende Menschen.''"</ref> . Auch diese Arbeiten verursachen einiges an Aufruhr ("''ein zimmbliches geräusch''") und werden dennoch von Seiten der Bayern in keinster Weise behindert <ref name="Behinderung">"''(...) ist doch auf solchen Orth, der von dem Schloß mit doppelhackhen wohl zueraichen, nicht ein einziger Schuz abgegangen.''" (Relation)</ref>. |
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=== Mittwoch, 3. März === |
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Die neue Batterie wünscht dem Hohentübingen an diesem Vormittag erstmals einen "''guten Tag''".<br> |
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Um halb zwei dann schickt Hoquincourt einen "''Trommenschläger''" zu Verhandlungen auf den Hohentübingen, "''der hat Bayr.'' Commendanten'' ungefahr angezaigt:''" Pürck habe alle bisherigen Aufforderungen zur Übergabe verächtlich abgetan, da sei nun im Ernst verfahren und eine Mine fertiggestellt worden. Im Sinne löblichen Kriegsrechtes und der "Discretion'' der Hrn. Officieren''" entsprechend wolle man zu Bedenken geben, daß "''es gewißlich einen wunderselzamen LufftSprung abgeben möchte''", wenn diese gezündet würde.<br> |
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Weiterhin will Hoquincourt der Schlossbesatzung die Besichtigung der fertigen Mine durch Stellung französischer [[Geisel]]n ermöglichen. Danach, so der Bote, stehe es den Bayern frei, sich zu wehren "''oder zue'' accordirn" <ref name="Wunsch">Nach Auskunft der franz. Zeitung handelte Hoquincourt dergestalt, "''(...) um (...) der Bitte zu entsprechen, die der [[Eberhard III. (Württemberg, Herzog)|Fürst von Wirtemberg]] an ihn hatte gelangen lassen, wenn möglich, dieses Schloß, das stärkste und schönste des Herzogtums (..), zu erhalten.''"</ref>. Pürck nimmt das Angebot an und tauscht einen seiner "Lieutenanden'' (der sich in der Belägerung ruhmblich gehalten)''" samt Unteroffizier und Trommenschläger gegen den französischen "Capitain Lieuten." Höle sowie einen Corporal und einen Tambour der Franzosen aus <ref name="Sergeant">Schweigkel berichtet hingegen von einem Capitain, einem Sergeanten und einem Trommler, die als französische Geißeln in die Festung geschickt werden</ref>.<br> |
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Ein Obrist Klueg <ref name="Klug">In der Relation wird der französische Obrist mit dem Namen "Flueg" bezeichnet; es wird sich hierbei um einen Schreib- oder Übersetzungsfehler handeln, denn Göz schreibt in einer Anmerkung zu Schweigkels Bericht: "''Thomas Klug, Oberst eines [[Bernhard von Sachsen-Weimar|weimarischen]] Regiments, der auch die Artillerie befehligte. Er war die treibende Kraft während der ganzen Belagerung.''" (S. 39, Anm. 6)</ref> führt den bayerischen Offizier in die Mine. Er zeigt ihm jedoch nicht die mit Pulver gefüllte Sprengkammer<!-- <ref name"Kammer">"''(Ausgenommen daß er Ihne nicht in die Cammer, so schon verschloßen geweßen, geführt)''" (Relation)</ref> -->, so daß Pürcks Leutnant äußert, er könne freilich nicht berichten, eine Mine gesehen zu haben, "''sondern nur ein loch''". Auf den Einwand des "''Obrister Klueg''", die Mine sei bereits "''bedeckt''" (verschlossen), erwidert der Bayer: "''Er kenne nicht glauben, dz er in einer ''Mina'' geweßen, wiße jezund nicht, ob Pullver od was anders hierinn; seye dem aber wie Ihm wolle, hab es gute Wege, dieße ''Mina'' thue Ihnen auf dem Schloß gar kein Schaden (..).''" Auch eine nachfolgende längere Verhandlung bringt den bayerischen Unterhändler nicht von seiner Meinung ab<!-- <ref name="Deliberation">"''Nach Dießem seind Sie die Burgstaig hinauf in Hn. Mästlin seel. Behaußung gegangen, alda es anfangs wegen Langer ''deliberation'', einen Schein gehabt, Ob wollte es zu einem ''Accord'' gelangen, ist aber lezlich weil es bayr. nur auf das beste haben, und im Geringsten nix nachgeben wollen, nichts hieraus worden, Und seind beede Partheyen wider voneinander getretten.''" (Relation)</ref> -->; anscheinend hat die Schlossbesatzung schon vor der Entsendung ihres [[Volontär]]s den Beschluss gefasst, auszuharren und Widerstand zu leisten, obwohl sie um die Lage weiß, in welcher sie sich befindet <ref name="tentirn">Schweigkel schreibt: "''Ehe aber erstgedachter ''Lieutenant'' zue besichtigung solcher ''mine'' abgeordnet gewest, haben wir Unns zuvor redlich undt bestendig ''resolviert'' gehabt (...) es seie ein oder mehr ''mininen'' verfertigt (...). Wie dann auch allß der ''Lieutenant'' wider in das Schloß hinauff khommen (...), uff dessen begehrn, wir unns erklert, Unsererseits zu erwarten, was sie gegen Unns zu ''tentirn'' vermeint, (...).''"</ref>.<br> |
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Die französischen Geiseln, die sich unterdessen auf der Schlossbrücke aufgehalten haben, "''um Alldorten das Steinwerckh und den Graben etwass nähers zubesehen''" werden abberufen und Pürcks Unterhändler wieder ins Schloss eingelassen. Mit "''Jauchzen und Schreyen''" beziehen die bayerischen Kriegsknechte "''ins Gesamt''" ihre Posten "''(...): nun wollen Sie sich wehren, bis auff den lezten Blutstropffen.''"<br> |
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=== Weitere Geschehnisse === |
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* Zwei Sprengbomben werden in die Stadt geschossen, von denen eine ein Haus in Brand setzt (die andere explodiert noch in der Luft). Mittels eines [[Mörser]]s feuert man Steinladungen vom Schloss hinunter, was zu großer Aufregung unter den Tübinger Bürgern führt. |
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* 04./14. März: Um 8:30 Uhr wird die französische Mine gezündet. Der hintere (größere) der beiden Rundtürme wird komplett zerstört, der vordere Schieferturm stark beschädigt. Die Trümmer gehen auf den Weinberg und in die Neckarhalde nieder. Bis 11 Uhr stürmen die Franzosen, doch die Bayern können den Feind unter Verlusten abwehren. Durch heftigen Artilleriebeschuss von der Neckarinsel aus wird u. a. die Schlosskapelle (welche der Besatzung als Proviantlager dient) schwer in Mitleidenschaft gezogen. |
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* Eine dritte Mine wird in der Neckarhalde begonnen und erneut ein französischer Unterhändler auf das Schloss gesandt, um die Übergabe zu verlangen; man vereinbart einen zweitägigen Waffenstillstand. |
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* Die [[Mannschaft]]en der bayerischen Besatzung verlangen von ihren [[Offizier]]en die Übergabe der Festung, da ein neuerlicher Sturm kaum abgewehrt und im Falle einer gewaltsamen Einnahme kaum mit Schonung (''[[Quartier]]'') durch den Feind gerechnet werden könne. |
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* Die Offiziere der Schlossbesatzung entschließen sich zur Übergabe unter folgenden Bedingungen: freier Abzug der Besatzung und ihres Trosses nach [[Heilbronn]] und [[Weil der Stadt]] mit allen Waffen und Geschützen (zwei [[Falkonett]]en), dem Gerät und Proviant. Unter der Begründung, Hohentübingen sei keine Festung<ref name="Festung">Die Burg Hohentübingen zählte mit dem [[Asperg|Hohenasperg]], dem [[Hohenneuffen]], dem [[Festung Hohentwiel|Hohentwiel]], dem [[Hohenurach]], der Feste [[Schorndorf]] und der [[Burg Teck]] zu den „Landesfestungen“ der Württemberger Herzöge und Könige</ref>, sondern ein ''Fürstliches [[Lusthaus]]'' (Schloss), verweigert der französische Befehlshaber die Mitnahme der Kanonen und verlangt weiterhin die Überstellung von Gefangenen und ehemaligen französischen Armeeangehörigen. |
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* 05./15. März: Die Übergabe tritt in Kraft. |
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* 06./16. März: Proviant und Munition der Bayern werden entgegen der Abmachung von den Franzosen beschlagnahmt. |
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* 07./17. März: Der Abzug der bayerischen Soldaten verzögert sich durch die Fahndung nach Überläufern. Etliche Männer werden von den Franzosen festgehalten; weiterhin werden den Bayern vertragswidrig zwei Heerespauken weggenommen. |
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* 12./22. März: Gottfried Schweigkel verfasst in Heilbronn den „Bericht über die Belagerung und Uebergabe von Hohentübingen“ an seinen Vorgesetzten, den Kriegsrat und Generalkommissar Johann Bartholomäus Schäffer zu Ulm. |
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* Die Franzosen bleiben als Besatzungstruppen bis 1649 in Tübingen. Etwas unterhalb des gesprengten Turmes wurde 1652 (nach anderen Angaben erst 1667) der markante Fünfeckturm errichtet. |
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== Anmerkungen == |
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<references /> |
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Version vom 24. Oktober 2006, 21:09 Uhr
Reel Big Fish | |
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Gründung: | 1992 |
Genre: | Ska-Punk |
Website: | http://www.reel-big-fish.com/ |
Gründungsmitglieder | |
Gesang / Gitarre: | Aaron Barett |
Bass: | Matt Wong |
Schlagzeug: | Andrew Gonzales (bis 1998) |
Momentane Besetzung | |
Gesang / Gitarre: | Aaron Barett |
Bass: | Matt Wong |
Posaune: | Dan Regan (seit 1995) |
Trompete: | Scott Klopfenstein (seit 1995) |
Trompete: | John Christianson (seit 2004) |
Schlagzeug: | Ryland Steen (seit 2004) |
Reel Big Fish ist eine Ska-Punk-Band aus Süd-Kalifornien (USA), die 1992 gegründet wurde.
Werdegang
Die Band wurde 1992 von Aaron Barett (Gesang und Gitarre), Matt Wong (Bass) und Andrew Gonzales (Schlagzeug) gegründet, und trat in iheren Anfängen als eine typische Coverband für Rock und Popklassiker in Erscheinung. Kurze Zeit später stieß Ben Guzman (Sänger) zu der Band und sorgte für eine Stiländerung in Richtung Ska. Da dieser die Band aber 1995 schon wieder verließ, wurde Reel Big Fish in den nächsten Monaten durch Scott Klopfenstein (Gesang und Trompetet), Tavis Werts (Trompete), Dan Regan und Grant Barry (beide Posaune) ergänzt.
Noch im selben Jahr folgte die Veröffentlichung des Erstlingswerkes "Everything Sucks", welches zu einem Hit in der Underground-Szene avancierte und den Jungs einen Vertrag bei dem Indie-Label Mojo Records verschaffte.
Das Ende 1996 auf den US-Amerikanischen Markt gebarchte zweite Album "Turn The Radio Off", kann die Band in der Szene etablieren. Mit der Singleauskoppelung ""Sell Out" 1997, die in den USA zu einem großem Radiohit wurde und auf dem Soundtrack zu dem Playstation-Spiel FIFA 2000 Verwendung fand, konnnten erste Mainstream Erfolge erzielt werden. Nach den Veröffentlichungen von "Keep Your Receipt EP" (1997) und "Why Do They Rock So Hard" (1998) kam es zu größeren Veränderungen in der Besetzung. Andrew Gonzales, Grant Barry und Travis Werts gaben ihren Ausstieg bekannt.
2002 wurde ein Greatest-Hits Album in Europa rausgebracht, welchem im selben Jahr die nächste reguläre Scheibe "Cheer Up!" folgte, auf welchem Carlos de la Garza (Schlagzeug) und Tyler Jones (Trompete) die Abgänge kompensierten.
Am 20.Juni 2003 kündigte Carlos nach einem Konzert, das später als DVD ("The Show Must Go Off") veröffentlicht wurde, seinen Rücktritt an, um sich anderen Bereichen seiner Karriere widmen zu können. 2004 wurde dann auch Tyler Jones von der Band gefeuert. Nachdem Werts und Barry für ein Konzert wieder zur Besetzung dazustießen, wurden die wieder vakanten Stellen des Schlagzeugers und des Tronmpeters mit Ryland Steen und John Christianson besetzt, mit denen im Frühjahr 2005 "We're Not Happy 'Til You're Not Happy" auf den Markt gebracht wurde.
Daraufhin gründeten sie ihr eigenes Label, unter denen es 2006 zu Veröffentlichung des Live-Albums "Our Live Album Is Better Than Your Live Album" kam.
Außerdem war die Gruppe in "Die Sportskanonen" zu sehen, einem Film der South Park-Erfinder Trey Parker und Matt Stone. Zum Film erschien als Single eine Coverversion des A-ha-Hits "Take on me".
Bandbesetzung
- Aaron Barrett - Gesang und Gitarre (seit Gründung)
- Dan Regan - Posaune (seit 1995)
- Ryland Steen - Schlagzeug (seit 2004)
- Matt Wong - Bass (seit Gründung)
- Scott Klopfenstein - Trompete, Gitarre, Piano und Gesang (seit 1995)
- John Christianson - Trompete (seit 2004)
Ehemalige Mitglieder
- Ben Guzman - Gesang (Gründung bis 1995)
- Tavis Werts - Trompete (1995 bis Ende 1995)
- Grant Barry - Posaune (1995 bis 1995)
- Andrew Gonzales - Schlagzeug (Gründung bis 1998)
- Carlos de la Garza - Schlagzeug (2002 bis 2003)
- Tyler Jones - Trompete (2002 bis 2004)
- Justin Ferreira - Schlagzeug (2004)
Diskografie
DVD's
- Episode 8 - The Show Must Go Off! Reel Big Fish - Live at the House of Blues(DVD) (2003)
- You're All In This Together (DVD) (2006)
Alben
- Everything Sucks (1995, 2000 wiederveröffentlicht)
- Turn the Radio Off (1996)
- Why Do They Rock So Hard? (1998)
- Favorite Noise (2002) - Nur in Europa
- Cheer Up! (2002)
- We're Not Happy 'Til You're Not Happy (2005)
- Our Live Album Is Better Than Your Live Album (2006) (2 CD's, wird zusammen mit der DVD You're All In This Together verkauft)
EPs
- Keep Your Receipt EP (1997)
Beteiligungen
- Dead Bands Party: A Tribute to Oingo Boingo - Titel 5, "We Close Our Eyes" (2005)
- Take Warning: The Songs of Operation Ivy - Titel 2, "Unity"
- The Duran Duran Tribute Album - Titel 6, "Hungry Like the Wolf"
- BASEketball Original Soundtrack - Titel 1, "Take on Me", Titel 10 "Beer"
- Where is My Mind? - A Tribute to the Pixies - Titel 9, "Gigantic" (1999)
- The Wild Thornberrys Soundtrack - Titel 9, "Monkey Man"
- Metalliska - Titel 3, "Kiss Me Deadly"
- Samba De Amigo - "Take On Me"
- Go Cat Go! A Tribute to Stray Cats - Titel 3, "Stray Cat Strut"
- Misfits Of Ska - "Skatanic"