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Leonstein (Gemeinde Grünburg) und Gesänge aus Taizé: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Communauté de Taizé''' ist ein internationaler [[Ökumene|ökumenischer]] [[Männerorden]] in [[Taizé]], [[Burgund]], [[Frankreich]].
{{Infobox Gemeindeteil in Österreich

|Name = Leonstein
|Kennzeichnung = [[Dorf]]
|Bundesland = Oberösterreich
|Bezirk = Kirchdorf an der Krems
|Kfz = KI
|Gemeinde = [[Grünburg]]
|Katastralgemeinde = Leonstein
|Katastralgemeindenummer= 49007
|Ortschaft = Leonstein
|Gerichtsbezirk= Kirchdorf an der Krems
|Breitengrad = 47/53/39/N
|Längengrad = 14/13/43/E
|Karte =
|Lageplan =
|Lageplanbeschreibung =
|Höhe = 444
|Fläche = 1.621,15 ha
|Einwohner = 1813
|Stand = 2021-01-01
|PLZ = 4592
|PLZ-Ort = Leonstein
|Vorwahl =
|Vorwahl-Ort =
|Gemeindekennzahl = 40902
|Ortschaftskennziffer = 09658
|Zählsprengel = Leonstein
|ZS-Kennziffer = 002
|NUTS = AT314
|Website =
|Wappen =
|Bild1 = Leonsteiner Ortskern.jpg
|Bildbeschreibung1= Der Ortskern mit der Pfarrkirche
|Anmerkungen =
}}
'''Leonstein''' ({{barS|{{Audio|Bar-Leonstein.flac|'''Lestoa'''}}}}) ist ein Dorf, eine [[Ortschaft#Österreich|Ortschaft]] und eine [[Katastralgemeinde]] der Gemeinde [[Grünburg]] in [[Oberösterreich]]. Das Gebiet grenzt im Süden ([[Steyrdurchbruch]]) und Westen an [[Micheldorf in Oberösterreich|Micheldorf]], im Osten an [[Molln]] und im Norden bei [[Schloss Leonstein (Oberösterreich)|Schloss Leonstein]] an die Ortschaft Obergrünburg.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
<div style="float:right;">[[Datei:Topographia Austriae superioris modernae - Leonstein.jpg|mini|Ansicht aus Vischers ''[[Topographia Austriae superioris modernae]]'' (erschienen 1674)]]</div>
[[Datei:Schloss Leonstein (Oberösterreich).jpg|mini|Das namensgebende Schloss Leonstein liegt nördlich des Schmiedleitnerbaches und damit bereits in Obergrünburg]]


Die Geschichte der '''Communauté de Taizé''' beginnt [[1940]] mit der Ankunft von [[Frère_Roger|Frère Roger]] in Taizé in der Nähe von [[Cluny]]/[[Burgund]]. Frère Roger kaufte ein Haus in Taizé und nahm Kriegs[[flüchtling]]e auf. [[1942]] musste er fliehen, konnte jedoch schon [[1944]] wieder nach Taizé zurückkehren. In der Zwischenzeit hatten sich ihm die ersten Brüder angeschlossen, die ökumenische Gemeinschaft von Taizé war geboren. In den Jahren nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] besuchten die Brüder oft Gefangene eines nahen [[Gefangenenlager]]s und konnten mit der Zeit auch das Vertrauen der Wachen soweit gewinnen, dass sie Gefangene zum sonntäglichen [[Gottesdienst]] einladen durften. [[1949]] beschlossen die Brüder, deren Zahl weiter angewachsen war, sich endgültig dem gemeinsamen einfachen Leben in [[Ehelosigkeit]] zu verschreiben.
Um 1320 bauten die Rohrer, denen die „[[Burgruine Leonstein (Oberösterreich)|Veste Leonstein]]“ gehörte, eine Kirche im [[Romanik|romanischen]] Stil und eine Friedhofskapelle. [[Pfarrkirche Leonstein|Die Kirche]] war zuerst eine [[Filialkirche]] von Syrnicht ([[Sierning]]) und ab 1367 unabhängig und eine eigene Seelsorgestation.<ref name="Grün">[http://gruenburg.riskommunal.net/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=221097140&detailonr=221097140 Grünburg – Kirche Leonstein], aufgerufen am 24. Mai 2011</ref>


Am [[Ostersonntag]], dem [[17. April]] [[1949]] legten die ersten sieben Brüder, [[Frère_Roger|Roger Schütz]], [[Max Thurian]], Pierre Souvairan, Daniel de Montmollin, [[Robert Giscard]], Axel Lochen und Albert Lacour ihr [[Gelübde]] ab.
1390 wurde die Feste Leonstein von Herzog [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht&nbsp;III.]] belagert und schließlich zerstört, da dort Abgesandte des Salzburger Erzbischofs eingekerkert waren. Damals kam erstmals in Österreich eine Kanone zum Einsatz. ''Wolfgang von Rohr'' verkaufte seinen Anteil an der Burg schließlich dem Herzog, der andere Teil gehörte seinem Bruder Wilhelm, der geflohen war. 1397 belehnte Albrecht&nbsp;III. Wolfgang von Rohr wieder. ''Erhard von Zelking'' erwarb 1447 von ''Bernhard von Rohr'' die Hälfte der Herrschaft. Die Zelkinger errichteten statt des Bauernhauses ''Feichta'' das heute noch bestehende Schloss Leonstein.<ref>Wilibald Girkinger, Wolfgang Heitzmann: ''Die Steyr. Landschaft und Menschen am Fluß.'' Landesverlag, 1990, ISBN 3-85214-527-9, S.&nbsp;112&nbsp;f.</ref> Seit 1945 ist dort ein Landeskinderheim untergebracht.


Anfangs kamen viele [[Theologe]]n nach Taizé, um dieses Experiment einer evangelischen [[Ordensgemeinschaft]] (die Communaute de Taize ist keine "Ordensgemeinschaft" im bekannten Sinne, sondern eine ökumenische Bruderschaft) kennenzulernen. Später hielten verschiedene andere Ordensgemeinschaften in Taizé Versammlungen und [[Exerzitien]] ab. Ab den [[1960er|60er Jahre]] kamen immer mehr Jugendliche nach Taizé.
Seit 1624 war Leonstein im Zuge der [[Gegenreformation]] wieder katholische Seelsorgestation und 1628 wanderte der protestantische [[Freiherr]] ''Christoph von Zelking'' aus. Es folgten die katholischen Herren von Salburg.<ref>''Leonsteiner Pfarrbrief, Weihnachten 2004.'' In: Franz Wagner: ''Leonstein.'' 1907, S.&nbsp;16.</ref>


[[1970]] kündigte Fr. Roger ein ''[[Konzil der Jugend]]'' an, dessen Hauptversammlung [[1974]] stattfand. Das [[Konzil]] wurde [[1979]] vorläufig ausgesetzt und ging in einen "[[Pilgerweg]] des Vertrauens auf der Erde" über. Dieser Weg hat nicht die Gestalt einer fest organisierten Bewegung; vielmehr hat jeder in seinem Alltag herauszufinden, wie er im Einsatz für Frieden, [[Versöhnung]] in der Kirche und Vertrauen auf der Erde unterwegs sein kann. Als Etappe auf diesem Pilgerweg wird zum Jahreswechsel ein fünftägiges [[Europäisches Jugendtreffen]] mit bis zu hunderttausend Jugendlichen vorbereitet. [[2003]]/[[2004]] fand dieses in [[Hamburg]] und [[2004]]/[[2005|05]] in [[Lissabon]] statt. Für den Jahreswechsel [[2005]]/[[2006|06]] ist dieses Treffen in [[Mailand]] geplant.
Von 1666 bis 1668 war der heute als Kartograf bekannte [[Georg Matthäus Vischer]] Pfarrer in Leonstein.<ref>Georg Matthäus Vischer: ''Topographia Austriae superioris modernae'' Archiv Verlag, 2005 (Reprint) Kommentar von Klaus Rumpler S.&nbsp;3&nbsp;f.</ref> Bier wurde seit 1731 unter der gräflichen [[Herrschaft]] der Salburger gebraut, die auch die Herrschaft [[Klaus an der Pyhrnbahn|Klaus]] besaßen. Der letzte Brauereibetrieb in Leonstein schloss 1907.<ref>Heimatblätter: ''Bier aus Leonstein. Das Brauhaus zu Leonstein 1731 – 1907.'' Nr.&nbsp;1, Jahrgang 2005, S.&nbsp;5&nbsp;f.</ref> Das heutige Sensenschmiedemuseum ([[Freilichtmuseum Schmiedleithen|Ensemble Schmiedleithen]]) liegt zu einem kleinen Teil auch auf Leonsteiner Ortsgebiet, ansonsten direkt an der Grenze in Obergrünburg.<ref>[http://www.schmiedleithen.at/index.php?id=31 schmiedleithen.at], abgerufen am 24. Mai 2011</ref>


Die Brüder von Taizé bestreiten ihren Lebensunterhalt aus dem Erlös ihrer Arbeit. Bekannt sind vor allem die [[Töpferei|Töpfer]]werkstatt und die künstlerischen Arbeiten.
== Name und Lage ==
Ort und Pfarre sind nach der ehemaligen Burg bzw. dem heutigen Schloss benannt. Noch in der Urkunde zur Pfarrerhebung 1367 heißen Pfarre und Kirche allerdings „Zum heiligen Stephan an der Wienne“.<ref name="Grün" /> Die südliche Grenze zu Micheldorf ([[Katastralgemeinde|KG]] Obermicheldorf) verläuft auf dem Talübergang [[Steyrdurchbruch]]. Die Grenze zu Molln bildet der [[Steyr (Fluss)|Steyrfluss]], die nördliche Grenze der [[Rinnerbach (Steyr)|Rinnerbach]] (Schmiedleitnerbach).<ref>Grenzen nach [https://www.doris.at/ doris.at]</ref>


Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen - vor allem Jugendliche - nach Taizé, um dort Ruhe und Einkehr zu finden. Heute treffen sich fast das ganze Jahr über Jugendliche aus der ganzen Welt in Taizé; im Sommer sind manchmal mehr als 5000 Gäste anwesend.
Umgangssprachlich wird im oberösterreichischen Dialekt Leonstein „Lestoa“ genannt.


Der Gedanke der internationalen Treffen in [[Taizé]] ist auch wieder in die Herkunftsländer der Besucher zurückgeflossen. Jeder, der an den Treffen in [[Taizé]] teilnimmt, ist eingeladen, im christlichen Glaubens einen Sinn für das eigene Leben zu finden und sich darauf vorzubereiten, zu Hause Verantwortung zu übernehmen. Heute finden sich zahlreiche Gruppen, die auch außerhalb von Taizé in ähnlichem Stil Andachten und Gottesdienste feiern. Frère Roger tut sein Übriges dazu, indem er jedes Jahr Denk-Schreiben verfasst und in die ganze Welt hinaus verschickt.
== Bauwerke ==
; Denkmalgeschützte Gebäude
* [[Pfarrkirche Leonstein]]: Hambaumstraße&nbsp;2
* Pfarrhof: Kirchenweg&nbsp;6
* Bauernhof Hasengütl mit Sgraffiti aus dem frühen 17.&nbsp;Jahrhundert<ref>''Wissenschaftliche Tätigkeit und Heimatpflege in Oberösterreich 1960.'' In: ''Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins.'' 106. Band, Linz 1961, S.&nbsp;75 ({{OoeGeschichte|pdf=jbmusver 1961 106 0011-0121 c.pdf}}, abgerufen am 22. September 2019).</ref>
* Scheiterhütte aus dem Ensemble Schmiedleithen (Freilichtmuseum Schmiedleithen)


[[2003 ]]wurde der Communauté der [[Dignitas Humana Award]] verliehen. Für seinen Einsatz beim Aufbau Europas und für den Frieden erhielt Frère Roger 1974 den [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels]], [[1988]] den [[UNESCO-Preis für Friedenserziehung]] und [[1989]] den [[Karlspreis|Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen]].
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Pfarrkirche Leonstein.jpg|Pfarrkirche
Leonsteiner Pfarrhof.jpg|Pfarrhof
Grünburg Leonstein Hasengütl.JPG|Bauernhof Hasengütl
Ensemble Schmiedleithen - Scheiterhütte.jpg|Scheiterhütte
</gallery>


== Typischer Tagesablauf ==
;Brücken (ganz oder teilweise im Ortsgebiet)
{{Galerie
|Name=Brücken
|Größe=
|Position=
|Datei:Stefaniebruecke der Mollner Strasse L 1325 August 2019.jpg|Stefaniebrücke. Leonsteiner Brückenkopf mit Blick nach Molln
|Datei:Tiefengrabenbrücke.jpg|Tiefengrabenbrücke
|Datei:Plangrabenbrücke.jpg|Plangrabenbrücke
|Datei:Talübergang Steyrdurchbruch.jpg|Talübergang Steyrdurchbruch
|Datei:Römerbrücke bei Schloss Leonstein.jpg|Römerbrücke
}}
* Straßenbrücke über den Schmidleithenbach (südlicher Brückenkopf)
* Radwegbrücke über den Schmidleithenbach (ebenso)
* „Römerbrücke“ bei Schloss Leonstein
* ''Stefaniebrücke'' bei Molln (westlicher Brückenkopf)
* ''Plangrabenbrücke'' des Steyrtalradweges
* ''Talübergang Steyrdurchbruch'' (nördlicher Brückenkopf)
* ''Tiefengrabenbrücke des Steyrtalradweges'' (ebenso)


Die Wochentreffen für den Besucher haben folgenden typischen Tagesablauf:
== Infrastruktur ==
* Polizeiinspektion Steyrtal
* Freiwillige Feuerwehr Leonstein
* Landesmusikschule Grünburg
* Volksschule


* Morgengebet
Das Freibad Leonstein liegt im Ortszentrum unterhalb der Musikschule. Am Radweg nahe Schloss Leonstein, beim Naturfreundehaus befindet sich ein [[Inlineskaten|Skaterplatz]].
* gemeinsames Frühstück
* Bibeleinführung in der großen Gruppe
* Kleingruppengespräche
* Mittagsgebet
* Mittagessen
* verschiedene Arbeiten als Mithilfe (Küche; Toiletten; Krankenstation)
* Diskussionen/Vorträge/Regionaltreffen
* Abendessen
* Abendgebet mit offenem Ende
* Nachtruhe um 23:30


== Musik aus Taizé==
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Polizeiinspektion Steyrtal 1.jpg|Polizeiinspektion Steyrtal
FF Leonstein in Gruenburg 1.jpg|Feuerwehrgebäude
Landesmusikschule Gruenburg 1.jpg|Landesmusikschule Grünburg
Volksschule Leonstein (Front).jpg|Volksschule
</gallery>


Bekannt ist die Communauté de Taizé auch für ihre charakteristischen Lieder, die in vielfacher Wiederholung gesungen werden: einstrophig, kurz, oft [[Chorgesang|vierstimmig]] und auf einem Bibeltext basierend.
== Verkehr und Energieversorgung ==
Die meisten dieser Lieder wurden von [[Jacques Berthier]], einige von [[Joseph Gelineau]] und die meisten Neuen von Brüdern der Communauté komponiert. Bücher und CDs sind in vielen Sprachen erschienen.
Durch das gesamte Ortsgebiet verlaufen die [[Steyrtal Straße|Steyrtal-Landesstraße B&nbsp;140]] und der [[Steyrtalradweg]]. Dieser führt großteils auf der ehemaligen Trasse der [[Steyrtalbahn]].


==Nacht der Lichter==
Das [[Laufkraftwerk]] Agonitz an der Steyr bei Flusskilometer&nbsp;32 besteht seit 1924 und ist seit 1996 im Besitz der [[Energie AG Oberösterreich]]. In den Jahren 2003–2004 ließ der neue Eigentümer das Kraftwerk sanieren und größtenteils neu errichten. Dabei wurden zwei Maschinensätze installiert: eine [[Kaplan-Turbine]] mit 2550&nbsp;kW und eine sogenannte [[Kaplan-Turbine#Straflo-Turbine|Straflo]]-Matrix-Turbine mit 550&nbsp;kW. Die Leistung stieg damit von 990&nbsp;kW auf 3100&nbsp;kW. Das Kraftwerk erzeugt jährlich 15,8&nbsp;GWh Strom.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.energieag.at/eag_at/resources/257501226587649392_326146424880066387_oBGsPoku.pdf |text=Technik im Kraftwerk Agonitz an der Steyr |wayback=20131214094535}} (PDF; 603&nbsp;kB), abgerufen am 7. Juli 2021.</ref>


Mit dem Begriff ''Nacht der Lichter'' wird der Abendgottesdienst am Samstag jeder Woche bezeichnet. Da diese Veranstaltung für viele der Gäste, die eine Woche in Taize verbracht haben, der letzte Abend ist, wurde dieser Gottesdienst so gestaltet, dass er sich inhaltlich von den Vorangegangenen abhebt. So ist er bedeutend länger und meistens auch stärker besucht, insbesondere auch weil schon viele Gäste für die kommende Woche angekommen sind. Während des Gottesdienstes wird von den Brüdern ein Licht entzündet, das dann ''weitergegeben'' wird.
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Steyrtalstraße in Leonstein.jpg|Die Steyrtalstraße kurz nach dem Ortszentrum
Steyrtalradweg nahe Schloss Leonstein.jpg|Der ehemalige Bahnhof Leonstein, rechts der Steyrtalradweg
Kraftwerk Agonitz.png|Kraftwerk Agonitz
</gallery>


Der Begriff ''Nacht der Lichter'' steht aber auch stellvertretend für die Taizé-Gebete, die am Ende eines jeden Jahres (in der Regel im November) stattfinden und auf die Europäischen Jugendtreffen über den Jahreswechsel einstimmen und zur Vorbereitung auf diese Treffen dienen.
== Natur ==
Die westliche Seite des Naturschutzgebietes ''Steyrschlucht'' in Leonstein und Obergrünburg liegt vom Kraftwerk Agonitz bis zur Mündung des Rinnerbaches (Schmiedleitnerbach) in Leonstein. Die östliche Seite gehört zu Molln (KG&nbsp;Außerbreitenau und KG&nbsp;Molln).<ref>{{Internetquelle|autor= |url=https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/LK/PKHaimbuchner872016Internet.pdf |titel=Information zur Pressekonferenz mit LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner am 8. Juli 2016 |titelerg=Halbjahresbilanz – Ein Sachpolitischer Rück- und Ausblick |werk=Landeskorrespondenz Medieninfo |hrsg=Amt der Oö. Landesregierung |datum=2016 |seiten=2–3 |abruf=2022-11-22 |kommentar=Katastralgemeindegrenzen nach [https://www.doris.at/ doris.at] }}</ref>
Die Planwiesen mit großräumigen Halbtrockenrasen- und Schneeheide-Föhrenwäldern sind ebenfalls ein Naturschutzgebiet.<ref>[https://e-gov.ooe.gv.at/ndbinternet/NDBInternetGenisysDetail.jsp?mod=Gen&genisysInventarNr=n104 Land Oberösterreich – Naturschutzdatenbank], abgerufen am 3. Dezember 2019.</ref>


==Siehe auch==
<gallery widths="160" heights="110">
*[[Corrymeela Community]] (Irland)
Steyrschlucht in Leonstein 2.jpg|Steyrschlucht nahe Kraftwerk Agonitz (links Leonstein, rechts Molln)
*[[Communauté de Grandchamp]] (Schweiz)
Molln Schluchtblick.jpg|Steyrschlucht auf Höhe des Leonsteiner Ortszentrums (links Leonstein, rechts Molln)
*[[Iona Community]] (Schottland)
Planwiesen in Leonstein 1 II.jpg|Planwiesen (Blick von bei Steyrdurchbruch)
</gallery>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Leonstein (Grünburg)}}


*[http://www.taize.fr/ Communauté de Taizé (auch deutsch)]
== Einzelnachweise ==
*[http://www.jugendtreffen.info Informationen zu den europäischen Jugendtreffen]
<references />


[[Kategorie:Christliche ökumenische Lebensgemeinschaft|Taizé, Communauté de]]
{{Navigationsleiste Gemeindegliederung von Grünburg}}
[[Kategorie:Pazifismus]]


[[en:Taizé Community]]
[[Kategorie:Ort im Bezirk Kirchdorf]]
[[fr:Communauté de Taizé]]
[[Kategorie:Ort an der Steyr]]
[[nl:Communauté de Taizé]]
[[Kategorie:Oberösterreichische Voralpen]]
[[ro:Comunitatea Taizé]]
[[Kategorie:Katastralgemeinde im Bezirk Kirchdorf]]
[[Kategorie:Grünburg]]

Version vom 28. April 2005, 22:36 Uhr

Die Communauté de Taizé ist ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé, Burgund, Frankreich.


Geschichte

Die Geschichte der Communauté de Taizé beginnt 1940 mit der Ankunft von Frère Roger in Taizé in der Nähe von Cluny/Burgund. Frère Roger kaufte ein Haus in Taizé und nahm Kriegsflüchtlinge auf. 1942 musste er fliehen, konnte jedoch schon 1944 wieder nach Taizé zurückkehren. In der Zwischenzeit hatten sich ihm die ersten Brüder angeschlossen, die ökumenische Gemeinschaft von Taizé war geboren. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg besuchten die Brüder oft Gefangene eines nahen Gefangenenlagers und konnten mit der Zeit auch das Vertrauen der Wachen soweit gewinnen, dass sie Gefangene zum sonntäglichen Gottesdienst einladen durften. 1949 beschlossen die Brüder, deren Zahl weiter angewachsen war, sich endgültig dem gemeinsamen einfachen Leben in Ehelosigkeit zu verschreiben.

Am Ostersonntag, dem 17. April 1949 legten die ersten sieben Brüder, Roger Schütz, Max Thurian, Pierre Souvairan, Daniel de Montmollin, Robert Giscard, Axel Lochen und Albert Lacour ihr Gelübde ab.

Anfangs kamen viele Theologen nach Taizé, um dieses Experiment einer evangelischen Ordensgemeinschaft (die Communaute de Taize ist keine "Ordensgemeinschaft" im bekannten Sinne, sondern eine ökumenische Bruderschaft) kennenzulernen. Später hielten verschiedene andere Ordensgemeinschaften in Taizé Versammlungen und Exerzitien ab. Ab den 60er Jahre kamen immer mehr Jugendliche nach Taizé.

1970 kündigte Fr. Roger ein Konzil der Jugend an, dessen Hauptversammlung 1974 stattfand. Das Konzil wurde 1979 vorläufig ausgesetzt und ging in einen "Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde" über. Dieser Weg hat nicht die Gestalt einer fest organisierten Bewegung; vielmehr hat jeder in seinem Alltag herauszufinden, wie er im Einsatz für Frieden, Versöhnung in der Kirche und Vertrauen auf der Erde unterwegs sein kann. Als Etappe auf diesem Pilgerweg wird zum Jahreswechsel ein fünftägiges Europäisches Jugendtreffen mit bis zu hunderttausend Jugendlichen vorbereitet. 2003/2004 fand dieses in Hamburg und 2004/05 in Lissabon statt. Für den Jahreswechsel 2005/06 ist dieses Treffen in Mailand geplant.

Die Brüder von Taizé bestreiten ihren Lebensunterhalt aus dem Erlös ihrer Arbeit. Bekannt sind vor allem die Töpferwerkstatt und die künstlerischen Arbeiten.

Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen - vor allem Jugendliche - nach Taizé, um dort Ruhe und Einkehr zu finden. Heute treffen sich fast das ganze Jahr über Jugendliche aus der ganzen Welt in Taizé; im Sommer sind manchmal mehr als 5000 Gäste anwesend.

Der Gedanke der internationalen Treffen in Taizé ist auch wieder in die Herkunftsländer der Besucher zurückgeflossen. Jeder, der an den Treffen in Taizé teilnimmt, ist eingeladen, im christlichen Glaubens einen Sinn für das eigene Leben zu finden und sich darauf vorzubereiten, zu Hause Verantwortung zu übernehmen. Heute finden sich zahlreiche Gruppen, die auch außerhalb von Taizé in ähnlichem Stil Andachten und Gottesdienste feiern. Frère Roger tut sein Übriges dazu, indem er jedes Jahr Denk-Schreiben verfasst und in die ganze Welt hinaus verschickt.

2003 wurde der Communauté der Dignitas Humana Award verliehen. Für seinen Einsatz beim Aufbau Europas und für den Frieden erhielt Frère Roger 1974 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1988 den UNESCO-Preis für Friedenserziehung und 1989 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen.

Typischer Tagesablauf

Die Wochentreffen für den Besucher haben folgenden typischen Tagesablauf:

  • Morgengebet
  • gemeinsames Frühstück
  • Bibeleinführung in der großen Gruppe
  • Kleingruppengespräche
  • Mittagsgebet
  • Mittagessen
  • verschiedene Arbeiten als Mithilfe (Küche; Toiletten; Krankenstation)
  • Diskussionen/Vorträge/Regionaltreffen
  • Abendessen
  • Abendgebet mit offenem Ende
  • Nachtruhe um 23:30

Musik aus Taizé

Bekannt ist die Communauté de Taizé auch für ihre charakteristischen Lieder, die in vielfacher Wiederholung gesungen werden: einstrophig, kurz, oft vierstimmig und auf einem Bibeltext basierend. Die meisten dieser Lieder wurden von Jacques Berthier, einige von Joseph Gelineau und die meisten Neuen von Brüdern der Communauté komponiert. Bücher und CDs sind in vielen Sprachen erschienen.

Nacht der Lichter

Mit dem Begriff Nacht der Lichter wird der Abendgottesdienst am Samstag jeder Woche bezeichnet. Da diese Veranstaltung für viele der Gäste, die eine Woche in Taize verbracht haben, der letzte Abend ist, wurde dieser Gottesdienst so gestaltet, dass er sich inhaltlich von den Vorangegangenen abhebt. So ist er bedeutend länger und meistens auch stärker besucht, insbesondere auch weil schon viele Gäste für die kommende Woche angekommen sind. Während des Gottesdienstes wird von den Brüdern ein Licht entzündet, das dann weitergegeben wird.

Der Begriff Nacht der Lichter steht aber auch stellvertretend für die Taizé-Gebete, die am Ende eines jeden Jahres (in der Regel im November) stattfinden und auf die Europäischen Jugendtreffen über den Jahreswechsel einstimmen und zur Vorbereitung auf diese Treffen dienen.

Siehe auch