Die Ärzte und Kirchenmusik: Unterschied zwischen den Seiten
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Unter '''Kirchenmusik''' wird die Gesamtheit der in der Kirche ''vor, während und nach'' gottesdienstlichen Handlungen zur Aufführung gelangenden Musik sowie Kirchenmusik außerhalb der Kirche (zum Beispiel die Aufführung eines [[Oratorium (Musik)|Oratoriums]] in einem Konzertsaal) gezählt. Zumindest partiell gehört die Kirchenmusik genealogisch zur sog. [[F-Musik]], wenngleich sie auch Überschneidungen zur [[E-Musik|E-]] und [[U-Musik]] aufweisen kann. |
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<!-- die ärzte schreiben sich bewusst klein. Bitte nicht nach "Die Ärzte" verschieben! --> |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Die Ärzte |
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| Gründung || [[1982]] |
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| Auflösung || [[1988]] |
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| Neugründung || [[1993]] |
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| Genre || [[Punk]] ([[Pop]]) |
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| Website || [http://www.bademeister.com Offizielle Homepage] |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Gründungsmitglieder |
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| Gesang || [[Jan Vetter|Farin Urlaub]], [[Dirk Felsenheimer|Bela B.]] |
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| Gitarre || [[Jan Vetter|Farin Urlaub]] |
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| Schlagzeug || [[Dirk Felsenheimer|Bela B.]] |
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| Bass || [[Hans Runge|Sahnie]] |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Letzte Besetzung |
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| Gesang || [[Jan Vetter|Farin Urlaub]], [[Dirk Felsenheimer|Bela B.]], [[Rodrigo Gonzalez|Rod]] |
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| Gitarre || [[Jan Vetter|Farin Urlaub]], [[Rodrigo Gonzalez|Rod]] |
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| Schlagzeug ||[[Dirk Felsenheimer|Bela B.]] |
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| Bass || [[Rodrigo Gonzalez|Rod]], [[Jan Vetter|Farin Urlaub]] |
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'''die ärzte''' ist eine Band aus [[Berlin]], deren Musikrichtung zwischen [[Punkrock]] und [[Pop]] liegt ("[[Fun-Punk]]"). Die Ärzte verstehen sich als Parodie auf die Popwelt und bezeichnen sich als "Die beste Band der Welt". |
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Der oder die [[Kirchenmusiker]] / bzw. Kirchenmusikerin einer bestimmten Gemeinde ist der [[Kantor]] oder die Kantorin bzw. der oder die [[Organist]] / Organistin. Er/Sie ist gleichsam Musiklehrer/in der Gemeinde und leitet, singt oder spielt (auf Instrumenten) im [[liturgischen]] (''siehe: [[Liturgie]])'' Amt innerhalb und außerhalb des [[Gottesdienst]]es die zum Gemeindeleben gehörige Musik. Als [[Musikpädagoge]] / Musikpädagogin unterrichtet und begleitet er/sie die Gemeinde in (möglichst)allen Altersgruppen. |
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==Bandgeschichte== |
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'''Kirchenmusik''' ist Gattungsbegriff für [[sakral]]e Tonkunst, also Musik zur Vertonung biblischer und/oder religiöser Inhalte mit Anbindung an eine der kirchlichen Gruppierungen. |
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===1982: Die Gründung=== |
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Die beiden Gründungsmitglieder Dirk Felsenheimer und Jan Vetter lernten sich am 4. März 1981 im Ballhaus Spandau beim Pogo tanzen kennen. Nach einem unglücklichen Zusammenstoß mußte Dirk von Jan von der Tanzfläche gebracht werden. |
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Kirchenmusik ist mehr als ein Begriff (''es folgen unvollständige Beispiele aus der kirchenmusikalischen Praxis)'': |
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Bela spielte bereits in der Band "[[Soilent Grün]]" (benannt nach dem Film "...Jahr 2022 ...die überleben wollten ([[Soylent Green]])" (USA 1973)). Dem Gitarrist der Band wurde die Gitarre geklaut, also fragte Bela Farin, ob er nicht einsteigen wolle. Er sagte zu. [[1982]] fand das legendäre Abschiedskonzert von Soilent Grün im Berliner [[SO36]] statt, auf dem eine neue Band, namens "[[Die Toten Hosen]]", die aus der Band "[[ZK (Band)|ZK]]" hervorging, als Vorgruppe spielten. |
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* Die [[Vertonung]] einer [[Messe (Musik)|Messe]] ist (komponierte) Kirchenmusik. |
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Gegründet wurden die Ärzte [[1982]] von [[Farin Urlaub|Jan Ulrich Max Vetter]] (alias Farin Urlaub), [[Dirk Felsenheimer]] (alias Bela B.) und [[Sahnie|Hans Runge]] (alias Sahnie). Anfänglich noch verfeindet mit den [[Die Toten Hosen|Toten Hosen]], verbindet die beiden Bands heute schon fast eine Freundschaft. Mit der [[Punk]]szene, aus der "DÄ" ursprünglich kamen, verbindet sie fast nichts mehr. Heutzutage wird den Ärzten von der Punkszene oft vorgeworfen, zu kommerziell geworden zu sein. |
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* Eine [[Motette]] geistlichen Inhaltes ist (komponierte) Kirchenmusik. |
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* Das [[Choralvorspiel]] ist Kirchenmusik. |
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* Die Musik zum [[Abendmahl]] ist Kirchenmusik. |
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* Das Singen mit [[Kind]]ern als Hinführung zu biblischen Themen ist (angewandte) Kirchenmusik. |
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* Das Orgelkonzert mit spiritueller [[Sinn]]gebung und(oder) biblischen Bezügen ist (angewandte) Kirchenmusik, ''(unabhängig davon, ob es in einer Kirche oder im Konzertsaal erklingt)''. |
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* Alle Musik des Gottesdienstes oder der [[Messe (Religion)|Messe]] ist Kirchenmusik. |
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* Die Gestaltung der Musik zu einer (christlich-jüdischen) [[Beerdigung]] ist Kirchenmusik. |
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* Die Musik zur Hochzeit zweier Menschen, die mit dem [[Segen]] Gottes heiraten wollen, ist Kirchenmusik. |
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* Die Musik zum Gebet um [[Frieden]] ist Kirchenmusik. |
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* Die Musik während der [[Passionszeit]] ([[Passionsmusik]] ist Kirchenmusik. |
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* Die Musik zur [[Taufe]] eines Kindes ist Kirchenmusik. |
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* Die Chorprobe mit Ziel der musikalischen [[Verkündigung]] biblisch-religiöser Inhalte ist Kirchenmusik. |
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* Die musikalische Probe mit Solisten und/oder Orchester für eine kirchenmusikalische Aufführung ist Kirchenmusik. |
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Der Begriff '''Kirchenmusik''' meint also sowohl den Gattungsbegriff für '''Musik''' als auch die gemeindepädagogischen (siehe [[Gemeindepädagogik]]) Anteile der [[Musikpädagogik]] in Verbindung mit der [[Religionspädagogik]], d.h. die Hinführung zur Musik und die Hinführung zu biblischen bzw. religiösen Inhalten ''durch'' die Musik. |
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== Die Anfänge == |
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Ihr erstes Konzert gaben die Ärzte Ende des Jahres [[1982]] in einem besetzten Haus in Berlin. Kleine Fernsehauftritte und der Gewinn des mit 10.000 DM dotierten Berliner Senatsrockwettbewerbes schlossen sich an. Von dem Preisgeld nahmen die Ärzte die Mini-LP "Uns gehts prima" auf, die im Jahr 1984 veröffentlich wurde. |
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Um die Kirchenmusik, so wie wir sie heute kennen, zu verstehen ist es sinnvoll sich die Anfänge vor Augen zu führen. |
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Auf der Mini LP veröffentlichten die Ärzte die Songs: "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/mein_kleiner_liebling.htm Mein kleiner Liebling]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/sommer_palmen_sonnenschein.htm Sommer, Palmen, Sonnenschein]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/kopfhaut.htm Kopfhaut]", |
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"[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/der_lustige_astronaut.htm Der lustige Astronaut]" und "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/teenager_liebe.htm Teenager Liebe]". Teenager-Liebe wurde erstmalig veröffentlicht, später spielten die Ärzte eine weitere Version des Hits ein. Die Versionen werden nunmehr in "Teenagerliebe (echt)" aus "Uns gehts prima" und "Teenagerliebe (unecht)" aus "Früher - Der Ausverkauf geht weiter!" unterschieden. Die Mini-LP "Uns gehts prima" wurde auf weißem Grund mit einem roten Kreuz bedruckt. Ein Rechtsstreit mit dem Deutschen Roten Kreuz folgte, und den Ärzten wurde die weitere Verwendung des Logos verboten. Die LP wurde fortan mit einem grünen Kreuz bedruckt. |
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:'''Wir Christen brauchen ein einziges Instrument, das Wort des Friedens, mit dem wir Gott verehren, nicht aber das alte Psalterium, die Pauken, Trompeten und Flöten.''' |
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Durch die Debüt-Single wurde die CBS (jetzt Sony) auf die Ärzte aufmerksam und nahm die drei unter Vertrag. Noch 1984 nahm die junge Band ihr Debüt-Album "Debil" auf. Die LP hatten die Ärzte in der Rekordzeit von 13 Tagen aufgenommen und teilweise selbst produziert. "Debil" wurden ein voller Erfolg und stellte den Durchbruch der Ärzte dar. Unter anderem wurden auf dem Album die Songs "Scheißtyp", "Mädchen", "Micha" und "Zu spät" veröffentlicht. Auch die später indizierten Songs "Claudia hat 'nen Schäferhund" und "Schlaflied" wurden hier veröffentlicht. |
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:::[[Clemens von Alexandrien]] (um [[150]]-[[216]], Leiter der [[Alexandria|alexandrinischen]] [[Katechetenschule]]) |
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Schon in den [[Evangelium|Evangelien]] nach [[Evangelium nach Matthäus|Matthäus]], [[Evangelium nach Markus|Markus]] und [[Evangelium des Lukas|Lukas]] in der Bibel wird von [[Liturgie|liturgischer]] [[Musik]] gesprochen. So hat schon [[Jesus]] und seine Jünger beim letzten Abendmahl nach dem Sprechen des Dankgebetes einen Lobgesang angestimmt. Aber auch in den Briefen des Heiligen [[Paulus]] finden sich gesungene [[Hymne]]n. |
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1985 veröffentlichten die Ärzte das 2. Studioalbum "Im Schatten der Ärzte". Getreu dem Motto "Mit uns kommt sowieso keiner mit, denn wir sind die Ärzte und wir sind zu dritt!". Verrückter als beim ersten Mal, musikalisch noch vielseitiger und natürlich wieder mit einigen Balladen bestückt wurde auch das 2. Album der Ärzte ein voller Erfolg. Die Songs "Du willst mich küssen", "Dein Vampyr" und "Buddy-Hollys-Brille" werden bis zum heutigen Tage von den Ärzten gern gespielt. (Dabei übernimmt Rod natürlich live den Basspart von Sahnie.) In dem Song "Käfer" spielte Farin 1985 das erstemal eine "verzerrte" Gitarre! |
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Bevor im Jahre [[49]] griechische Musikstrukturen in die christliche Liturgie aufgenommen wurden, war die frühchristliche Musik noch stark von der synagogalen Praxis beeinflusst. |
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Die Single-Auskopplung von "Wegen Dir" folgte, und die Ärzte nahmen für die B-Seite der Single den "Zeltlagermix" auf, auf dem Bela an der Nylonsaitengitarre zu hören ist. Produziert wurde die Single von [[Micky Meuser]], der auch [[Ina Deter]] produzierte. Im Hintergrund ist dann Bela B. zu hören, der unbedingt was von Ina Deter hören will. Die B-Seite wurde in Berlin häufiger im Radio gespielt als die eigentliche Single-Version. Als Reaktion auf die Maxi-Veröffentlichung bekamen die Ärzte einen Brief der Gesellschaft zur Rettung der deutschen Sprache in dem die Gesellschaft vorwurfsvoll erklärte, dass "Wegen dir" falsches Deutsch sei. Dem Brief zufolge lag auch das bayrische Cowgirl Nicky mit ihrem gleichnamigen Song falsch, nur [[Udo Jürgens]] hatte alles richtig gemacht und war grammatikalisch korrekt: Seine zeitgleich veröffentlichte Single hieß "Deinetwegen". |
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Erwähnenswert ist außerdem, dass die frühchristliche Musik keine Musikinstrumente kannte, sondern lediglich aus menschlichen Stimmen bestand. |
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===1986: Sahnies Rauswurf=== |
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Bereits 1986 folgte die Veröffentlichung des dritten Studioalbum "Die Ärzte" von Bela und Farin. |
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Unter anderem wurden auf der dritte Ärzte LP die Songs "Sweet Sweet Gwendoline", "Ist das alles?", "Geschwisterliebe" und "Alleine in der Nacht" publiziert. Auch das dritte Album wurde ein voller Erfolg. Am Bass ersetzte ''The Incredible Hagen'' alias [[Hagen Liebing]] Sahnie, Liebig spielte mit dem Status als "Assistents-Arzt". |
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:'''Allein durch die „von Gott geschaffene menschliche Stimme“ sollte „der Lobpreis Gottes erklingen''' |
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Sahnie war zu diesem Zeitpunkt bereits kein Mitglied der Band mehr. Farin und Bela machten ihm [[1986]] den Vorwurf er kümmere sich nicht genug um die Musik. Der Erfolg schien Sahnie zu Kopf gestiegen zu sein. Sahnie schien nur noch wegen der Groupies und des Geldes zu spielen. |
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:::Paulus 1 Kor. 14, 7ff |
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Er galt zudem als unzuverlässig, das BWL-Studium war ihm wichtiger. Als er zu Farin sagte, die Band brauche sein Gesicht, entbrannte ein Streit zwischen den Gründungsmitgliedern und gegen Zahlung von 10.000 DM verließ Sahnie die Band und kümmerte sich wieder um sein BWL-Studium. Als Komponist war Sahnie in seiner Zeit bei den Ärzten unter anderem an den Songs: "Roter Minirock", "Kamelrallye" und "Wie ein Kind" als Co-Autor beteiligt. |
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== Die Kirchenmusik im Mittelalter == |
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Da die Ärzte anfangs ein "Skinhead"-Problem hatten und die Kritiker vorwarfen, dass die Band zu unpolitisch sei, nahmen die Ärzte 1986 auf der Single-Auskopplung "Für Immer" die B-Seite "Ewige Blumenkraft" auf, die später im Berliner "Loft" erstmals live uraufgeführt wurde. Bela B. berichtete später, dass auf dem Konzert "Hippies wie auch Skinheads gleichermaßen den Mittelfinger zeigten". |
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Auf Konzerten wird der Song wohl auch deshalb selten gespielt, ist jedoch immer wieder ein Ärzte-Highlight. |
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=== Im Frühmittelalter === |
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===1986: Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften=== |
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Zu stupide waren den Ärzten die typischen Punkaussagen ("Scheiß Staat, Scheiß Bullen"). |
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Die Ärzte provozierten von Anfang an eher mit abartigen Fantasien über Liebe mit Tieren "Claudia hat 'nen Schäferhund", "Claudia II" und "Claudia Teil III" ([[Sodomie]]), ein Kindesmord durch ein Monster "Schlaflied" jeweils aus "Debil" und sexuellen Tabubrüchen "Geschwisterliebe" ([[Inzest]]) aus "Die Ärzte". Vermutlich durch den Erfolg der Ärzte wurde Die [[Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien|Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften]] 1986 auf die Ärzte aufmerksam und [[Indizierung|indizierte]] die LP "Debil" und am 27.01.1987 das Album "Die Ärzte". Der Karstadt Konzern nahm daraufhin das ganze Programm der Ärzte aus dem Sortiment, die Ärzte wurden durch einige Medien teilweise boykottiert. Fernsehauftritte gestalteten sich für die Ärzte in dieser Zeit zunehmend schwieriger. Doch der Erfolg war nicht mehr zu stoppen. Als Reaktion auf diese Indizierung der Songs veröffentlichten Die Ärzte 1987 die LP - "Ist das Alles? - 13 Höhepunkte mit den Ärzten" und die Mini-LP - "Ab 18". |
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[[bild:Gregor_I..JPG|thumb|Gregor I. beim Diktieren der Gregorianischen Gesänge]] |
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Zu Beginn des [[Mittelalter]]s war die Kirchenmusik identisch mit dem so genannten Gregorianischen Gesang, einem nach Papst [[Gregor I.]] um [[600]] benannter einstimmiger, liturgischer Gesang. Ebenso gewannen Choralbücher an Bedeutung. |
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=== Im Hochmittelalter === |
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Auf der "Ist das Alles?"-LP waren alle nicht indizierten Titel auch für Fans unter 18 Jahren zu haben. Zudem spielten "DÄ" den Song "Radio brennt" ein, auf dem die Ärzte 1987 das erste mal gerappt hatten. Kritik übten die Ärzte damit auch an den Radiosendern. Als Reaktion auf die Indizierung der beiden LPs hatten einige Radiosender die Ärzte komplett aus dem Programm genommen. |
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==== Entwicklung der Mehrstimmigkeit ==== |
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Im frühen [[Hochmittelalter]] kam es dann zur Entwicklung der [[Mehrstimmigkeit]] und somit bildeten sich auch neue musikalische Gattungen, die im Frühmittelalter mit dem einstimmigen Gregorianischen Gesangs nicht möglich waren. Wegen der neuen Mehrstimmigkeit wichen nun aber die liturgischen Bücher von der kirchenmusikalischen Realität ab. Somit gab es bis zum zweiten Vatikanum eine Abtrennung zwischen Kirchenmusik und [[Liturgie]]. |
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==== Die erste Erwähnung des Wortes „Kirchenmusik“ ==== |
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Um das Jahr [[1300]] wurde das Wort „Kirchenmusik“ erstmals von dem Musiktheoretiker [[Johannes de Grocheo]] verwendet und zwar für den Gregorianischen Gesang im Gegensatz zu den Mehrstimmigen Gattungen. |
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==== Vom Konzil von Vienne und seinen Auswirkungen ==== |
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Auf dem [[Konzil von Vienne]], das in den Jahren [[1311]] und [[1312]] stattfand, forderten die [[Dominikaner]] das Verbot der [[Motette]]. Daraufhin versuchte Papst [[Johannes XXII.]] das entstandene Problem durch Verbot bestimmter Satztechniken zu lösen, sprach aber auch „gewisse Neuerer“ an. Wichtig sind nun die Auswirkungen dieses Dekretes. Das Dekret hatte zwar keinen Einfluss auf die musikalische Entwicklung, bewirkte aber, dass man vielerorts diese Entwicklung der Motette abschloss. Somit kam es schon im 14. Jahrhundert zu der Verwendung einer [[Orgel]] im [[Gottesdienst]]. Jedoch wurden die liturgischen Gesänge nicht verdrängt, sondern die liturgische Musik war oft von Abwechslung zwischen Orgel und Gesängen geprägt. Andere [[Instrument|Musikinstrument]]e wurden jedoch kaum verwendet. |
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=== Im Spätmittelalter === |
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Im Laufe des [[15. Jahrhundert]]s kam man von den meist lokalen musikalischen Praktiken zur so genannten gemeineuropäischen Musikkultur, die durch das Konzil von Konstanz entscheidend vorangetragen wurde. Das bedeutete, dass Hofkapellen die „Funktion musikalischer Institutionen“ erhielten; es kam zu einer Gründungswelle von Kapellen an [[Kathedrale]]n, [[Stiftskirche]]n und Stadtkirchen. Nebenbei ist ebenfalls erwähnenswert, dass die bedeutendsten [[Komponist]]en nördlich der Alpen bis ins 16. Jahrhundert meist Niederländer waren. Erst dann traten auch deutsche Komponisten hervor. |
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Im 16. Jahrhundert kam es mit der Reformation zur Spaltung der Kirche in den Katholizismus und den [[Protestantismus]]. Somit müssen wir nun die katholische und evangelische Kirchenmusik getrennt voneinander betrachten. |
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== Die katholische Kirchenmusik == |
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=== Die Reform der Kirchenmusik auf dem Konzil von Trient === |
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[[bild:Konzil_von_Trient.JPG|thumb|Konzil von Trient]] |
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Auf dem [[Konzil von Trient]] [[1545]] gab es zwei unterschiedliche Auffassungen über die Reform der Kirchenmusik: Die Einen suchten die Tradition von Messe und Motette, die Anderen eine neue, wortgezeugte Kirchenmusik, welche das [[Madrigal (Musik)]] (= mehrstimmige, solistische Vokalkomposition) zum Vorbild haben sollte. Das Konzil endete jedoch nur mit einem Verbot von „anstö-ßigen Melodien“. Außerdem wird auf dem Konzil die Frage der Textverständlichkeit durch den Mailänder Kardinal Borromeo aufgegriffen. Jedoch wurde nur ein nicht entwicklungsfähiger Satzstil angefertigt. Die eigentliche Bedeutung des Konzils für die Kirchenmusik liegt darin, dass von nun ab die Kirchenmusik als „Ausschmückung“ der Liturgie betrachtet wurde. |
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=== Die Kirchenmusik im 17. und 18. Jahrhundert === |
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Im 17.und 18. Jhdt. war die [[Kirchensonate]] (ital. Sonata da chiesa) für ein oder zwei Soloinstrumente und Generalbass gebräuchlich. Komponisten wie Corelli, [[Vivaldi]], Albinoni, [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] u.v.a. hinterliessen einen reichhaltigen Fundus solcher Werke. Sie wurde später auch als Epistelsonate bezeichnet. |
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Im Umkreis der katholischen Reform taucht der Begriff ''Kirchenmusik'' mit neuer Bedeutung wieder auf: Man verstand unter ihm nun die Musik der Messen und Motetten. Jedoch kam der Begriff dann schon wieder in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts außer Gebrauch. Während des Barockzeitalters war die Kirchenmusik Teil der musikalischen Repräsentation weltlicher und geistlicher Fürsten und die kirchenmusikalischen Stile wurden nun Stufen des Gottesdienstzeremoniells der Fürstenhöfe. Aber auch [[Jesuiten]] und [[Franziskaner]] setzten die Kirchenmusik bewusst als Mittel zum Anreiz für einen Gottesdienstbesuch ein. |
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Im Allgemeinen wurde die Kirchenmusik in diesen beiden Jahrhunderten für den normalen Tagesbedarf komponiert. Diese Lieder sind uns bis heute überliefert und lassen uns diese Herkunft unschwer erkennen. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wuchs dann eine bürgerliche Kirchenmusikkultur heran. |
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Zusammenfassend für diese beiden Jahrhunderte kann man sagen, dass die Kirchenmusik nur als lokale Sitte verstanden wurde, jedoch nicht als allgemeines Repertoire. |
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=== Die Kirchenmusik im 19. und 20. Jahrhundert === |
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Im 19. Jahrhundert trat der Begriff Kirchenmusik erneut wieder auf und diesmal mit wieder anderer Bedeutung: Man verstand nun unter diesem Begriff das Ideal einer ''Heiligen Tonkunst'', die sich von der weltlichen Musik abhebt. Die Musik ist aber nicht heilig, weil sie sich auf den Gottesdienst bezieht, sondern „das Herz unmittelbar zu Gott erhebt“. Im Jahre 1868 wurde der „Allgemeine Cäcilien-Verein“ gegründet, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, die „wahre katholische Kirchenmusik“ (so der Verein) zu finden und das kirchliche Chorwesen zu fördern ([[Cäcilianismus]]). |
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Außerdem wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts das Komponieren von Kirchenmusik zur Spezialdisziplin von Kirchenmusikern. Viele namhafte Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Liszt oder Bruckner haben nur sehr wenig Musik für Gottesdienste komponiert. Interessant ist auch die Entwicklung der Kirchenmusik in Frankreich. Im Gegensatz zu den übrigen europäischen Ländern lehnte sich in Frankreich die Kirchenmusik der weltlichen Musik an. |
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Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist wesentlich davon gekennzeichnet, dass die katholische Kirchenmusik nicht mit der raschen Entwicklung der weltlichen Musik mithielt. In Deutschland entstand nach dem Ersten Weltkrieg eine katholische Kirchenmusik, die nunmehr ein anderes Verhältnis zur Liturgie aufweisen kann, als die Kirchenmusik nach dem Konzil von Trient. Charakteristisch für den hieraus entstandenen Musikstil ist ein durchsichtiger, liedhafter Text. |
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=== Die Kirchenmusik nach dem Zweiten Vatikanum === |
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Das [[Zweite Vatikanische Konzil]] bezeichnet die ''überlieferte Kirchenmusik'' als ''wertvollen Schatz, den es zu pflegen und zu mehren gilt'' (Liturgiekonstitution vom [[4. Dezember]] [[1963]]). Somit kam es unter anderem auch zur Förderung von Kirchenchören. Diese Liturgiekonstitution stellt die gesamte Kirchenmusik auf neue Grundlagen: Die Kirchenmusik selbst und nicht mehr das Sprechen der Gesangstexte durch den Priester ist liturgischer Vollzug. Das heißt nichts anderes, als dass die Kirchenmusik nun Ausdrucksform der Gemeinde im Gottesdienst ist und dass Chor und Musiker Teil dieser Gemeinde sind. Ebenso wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil die jeweilige Landessprache in die [[Liturgie]] aufgenommen, die dann auch Auswirkungen auf die Kirchenmusik haben sollte: Die Kirchenmusik wurde nun geöffnet für die verschiedenen Gattungen des Volksgesangs sowie auch für evangelische Kirchenmusik und zeitgenössige Musik. Daraufhin wurde schließlich im Jahre 1975 ein neues [[Gesangbuch]] mit dem Namen „Gotteslob“ aufgelegt, das heute noch in seiner wesentlichen Art in Verwendung ist. |
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=== Die Kirchenmusik außerhalb des Abendlandes === |
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Das Zweite Vatikanische Konzil sah die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Besonderheiten der verschiedenartigen Musikkulturen. Da-raus entwickelte sich vielerorts eine eigenständige Kirchenmusik. Im nachfolgenden nun einige Beispiele für die außereuropäische katholische Kirchenmusik: |
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Die Kirchenmusik auf dem amerikanischen Kontinent ist in vielerlei Hinsicht mit der des Abendlandes verbunden. In Australien bildeten sich dagegen viele unterschiedliche Stilrichtungen, die in vielfacher Hinsicht gefördert wurden. Wie auf dem amerikanischen Kontinent, so ist die japanische Kirchenmusik dem europäischen Musikleben weitgehend zugewandt. Neuerdings versucht man durch eine Besinnung auf eine reiche musikalische Vergangenheit eine eigene katholische Kirchenmusik zu schaffen. |
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== Die evangelische Kirchenmusik == |
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=== Die Anfänge === |
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|[[Bild:Luther.jpg|thumb|Martin Luther]] |
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|[[Bild:John_Calvin.jpg|thumb|Johannes Calvin]] |
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Die evangelische Kirchenmusik wurde durch [[Martin Luther]] und dem protestantischen Kantor J. Walter begründet. Beide verwendeten das Wort „Kirchenmusik“ jedoch nicht. Es ging um die Musik als Schöpfergabe, also um den gottesdienstlichen Gebrauch. Im Mittelpunkt standen der deutschsprachige Choral und der Gemeindegesang. |
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[[Johannes Calvin]] hatte ebenfalls die Bedeutung der Kirchenmusik für den Gottesdienst erkannt, ließ aber wegen seiner Ansicht der Gefahr des ästhetischen Genusses der Kirchenmusik nur den einstimmigen Gemeindegesang zu. |
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Auf der zeitgleich erschienen "Ab 18"-Mini-LP die am 10. Dezember 1987 indiziert wurde, fanden sich alle indizierten Songs der Ärzte. Zudem waren die Ärzte der Prüfstelle zuvorgekommen und hatten auf der CD einen Aufkleber angebracht auf dem stand: "Diese CD darf aus Jungendschutzgründen nicht an Jugendliche unter 18 verkauft und öffentlicht nicht beworben werden." Der zweite Teil der Claudia-Saga folgte ebenso wie "Sie kratzt, sie klebt, sie stinkt". "Claudia II" war natürlich als Provokation für die Bundesprüfstelle gedacht und wurde indiziert. Ebenfalls auf der CD fand sich der Song "Helmut K.", von dem sich die Ärzte nach dem Tod von [[Hannelore Kohl]] distanzierten. Der Song wird live nicht mehr von den Ärzten gespielt. |
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[[Ulrich Zwingli]] verbannte aus diesem Grunde die Kirchenmusik völlig aus dem Gottesdienst. |
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Auf der Abschiedstournee hatten die Ärzte zudem dem Song "Claudia III" gespielt, der später auf dem Sampler "Das beste von kurz nach früher bis jetze" ebenfalls in einer live-Version veröffentlicht wurde. "Claudia" hatte nun "christlichen Verkehr", was natürlich wieder als Provokation für die Bundesprüfstelle gedacht war, wie die Ärzte auch später zugaben. Der Song wurde im übrigen nicht von der Bundesprüfstelle beanstandet. |
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=== Die weitere Entwicklung bis zum 19. Jahrhundert === |
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Der Song "Bitte Bitte" aus dem Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" sollte 1988 eine nächste musikalische Aufarbeitung der Indizierung darstellen. Gleichzeitig unterstrichen die Ärzte ihre Ruf als Spaß-Band, hatte sie zum Videodreh zu "Bitte Bitte" doch Teresa Orlowski eingeladen. Später schrieben die Ärzte "Ein Lied über Zensur" und arbeiteten das Thema weiter auf. Live umgehen die Ärzte das Verbot die Songs zu spielen - damals wie heute - indem sie die Musik spielen und die Fans dazu singen lassen. Der Song "Geschwisterliebe" wurde in Hamburg live mit dem Gesang der Fans aufgezeichnet und als Single "Ritt auf dem Schmetterling" veröffentlicht. |
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Die Eigenständigkeit der evangelischen Kirchenmusik entfaltet sich an dem, an mittelalterliche Formen anknüpfenden, lutherischen Kirchenlied. Die typische Lesungsmusik waren oft vertonte Evangeliensprüche. |
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===1988: Die Trennung=== |
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Die Auflösung der Band war zu dieser Zeit bereits beschlossen. "Das ist nicht die ganze Wahrheit" sollte die letzte Studioplatte sein. Hagen Liebig war wieder am Bass zu finden. |
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Die bekanntesten Lieder der LP waren "Elke", "Ohne Dich", "Westerland", "Komm zurück" und das bereits erwähnte "Bitte Bitte". "Komm zurück" war bis zum unplugged Konzert nur eingefleischten Ärzte Fans bekannt, wurde 2003 dann sogar als unplugged-Single zusammen mit "Die Banane"-unplugged veröffentlicht. |
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Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde dann schließlich der Begriff „Kirchenmusik“ eingeführt. Doch er sollte lediglich die Funktion der Musik beschreiben, jedoch nicht den Stil. |
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In den 1980er Jahren wohnte Farin Urlaub in Berlin-Mitte in der Torstrasse, wo auch die ersten Ärzte-Demos entstanden. Der offiziellen Bandbiographie zufolge führte eine Diskussion über den Duft von "Vegetarierkacke" dazu, dass der Schlagzeuger Bela B. den Ärzte-Hit "Ich ess Blumen" schrieb. Der Song war als Parodie auf die aufkommenden [[Straight Edge]]-Welle zu verstehen, und sollte einen "großen" Moment der Bandgeschichte nachzeichnen. Als Erfolg war ebenfalls zu verbuchen: Farin Urlaub wurde daraufhin Vegetarier! "Ich ess Blumen" wurde erstmals auf der eingangs erwähnten "Das ist nicht die ganze Wahrheit"-LP veröffentlicht. |
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Während der [[Aufklärung]] verfielen die alten gottesdienstlichen Formen, die alten Kirchenlieder wurden modernisiert und es kam allgemein zur Emanzipation des Geisteslebens. Die Aufklärung war somit eine Epoche des Niedergangs der Kirchenmusik. |
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Bei den Aufnahmen der Ärzte zu ihrer LP "Das ist nicht die ganze Wahrheit" wurden sie im Studio von zwei fanatischen Fans "Elke" und "Daniela" telefonisch terrorisiert. Die beiden hatten auch Briefe mit Fotos an die Ärzte geschickt, was sich später jedoch als fataler Fehler herausstellte. Farin schrieb "Elke" in der ersten Fassung mit acht Strophen. Wegen der Härte der Strophen kürzten Die Ärzte "Elke" auf drei Strophen und Bela spielte sein drittes Gitarrensolo auf einer Ärzte-Platte (bekannt als: "Bela für Daniela"). Belas erste beiden Gitarrensoli stammten von "Anneliese Schmidt" und "Und ich weine". |
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Durch die romantische [[Restauration]] im 19. Jahrhunderts gab es zwar eine Rückkehr zur Überliefung. Jedoch versuchte man nur Vergangenes wiederherzustellen. Die Folge war, dass sich die evangelische Kirchenmusik nun selbst ins Abseits der allgemeinen musikalischen Entwicklung gestellt hatte. Das äußerte sich auch im Komponierverhalten großer Komponisten jener Zeit, wie Mendelssohn-Bartholdy oder Brahms, die kaum [[Kirchenlied]]er komponierten. |
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Die "Das ist nicht die ganze Wahrheit"-LP verkaufte sich erwartungsgemäß sehr gut, die Gerüchte um eine mögliche Trennung der Ärzte heizten den Album- und Konzertticketverkauf noch an. "Westerland" wurde dann auch ihr zunächst kommerziell größter Erfolg, der Radio-Boykott der Ärzte war nun endgültig beendet. Es folgte die Abschiedstour, auf der die "Nach uns die Sintflut"-LP aufgenommen wurde. Am 9. Juli 1988 fand in Westerland auf Sylt das legendäre Abschiedskonzert der Ärzte statt. |
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=== Die Kirchenmusik im 20. Jahrhundert === |
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Daraufhin erschien 1988 das Dreifach-Live-Album "Nach uns die Sintflut" mit insgesamt 37 live Tracks als Abschiedsgeschenk an die Fans. Die Live-CD der Ärzte war die erste ihrer Art die Platz eins in den deutschen Album-Charts erreicht hatte. Nach der Auflösung erschien 1989 plötzlich die LP "Die Ärzte früher! - Der Ausverkauf geht weiter" mit neuen Ärzte Stücken "Teenager Liebe (unecht)", "Anneliese Schmidt", "Ekelpack" und "Grace Kelly" sowie alten Ärzte Songs. Die CD wurde angesicht der neuen Songs wieder ein Erfolg. Dann wird es ruhig um die Ärzte. |
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Verbunden mit der liturgischen Erneuerung wurde die Kirchenmusik in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder gleichbedeutend mit gottesdienstlicher Musik, wobei man sich unter anderem an der Reformation orientierte. |
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===1993: Zwischen Die Ärzte - Neugründung=== |
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Von [[1988]] bis [[1993]] versuchten sich Farin und Bela mit den erfolglosen Bands King Kong und [[Depp Jones]], doch niemand wollte Bela oder Farin außerhalb der Ärzte sehen. [[1993]] beschließen die beiden zusammen mit Depp-Jones-Gitarrist Rodrigo Gonzales am Bass die Neugründung der Band. |
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Seit Ende des Zweiten Weltkrieges [[1945]] kam es zu einer großen Entfaltung der Kirchenmusik. Die Voraussetzung dafür war die Wiederherstellung eines hauptberuflichen [[Kantor]]enstands. |
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Rodrigo Gonzales war bereits seit längerer Zeit mit Bela und Farin befreundet. In den 1980er Jahren schrieb das musikalische Multi-Talent bereits die "Punk-Ur-Version" von "Friedenspanzer", zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass Gonzales später ein "Arzt" werden sollte. Nach der Neugründung schrieben Bela und Rod dann die Album-Version von "Friedenspanzer", die auf der "Bestie in Menschengestalt" veröffentlicht wurde. |
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Ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts führte die Komplizierung der Kompositionsverfahren zu einem neuen Auseinandertreiben zwischen kirchenmusikalischer Moderne und gottesdienstlicher Gebrauchsmusik. |
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Mittlerweile wird Rodrigo Gonzales als "fast vollwertiges" Ärzte Mitglied angesehen. Dies führt immer wieder zu komischen Anspielungen der Band (z.B. in "Rock Rendezvous" siehe hierzu untenstehenden Textauszug). Live hält Rod zudem bis heute für die peinlichsten Ansagen in der Ärzte Geschichte her! "Wieviel sind ...? (2000 Mädchen)" (so Farin Urlaub in dem Booklet zu "Das Beste von kurz nach früher bis jetze"). |
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Im Zuge der allgemeinen Entwicklung der Musik haben Elemente aus der Popularmusik Einzug in die Kirchenmusik gehalten. Vor allem in den [[1960er Jahre]]n kam es zu zahlreichen Neuschaffungen von Kirchenliedern, von denen einige (wie das berühmt-berüchtigt "Danke-Lied") sofort immens poulär wurden. Titel wie "Jazzmesse" versuchten Inspiration durch den [[Jazz]] zu suggerieren, aber faktisch ist ein großer Teil der damals unter solchem Rubrum entstandenen Musik nicht eigentlich durch Jazz, [[Beat]] oder [[Rock]] beeinflusst. Insofern diese Musik während eines Gottesdienstes und dazugehörend aufgeführt wird, ist sie als Kirchenmusik zu bezeichnen (siehe [[NGL|Neues geistliches Lied]]). Dazu rechnet auch die auch außerhalb der USA immens beliebt gewordene [[Gospel]]musik, die aus dem [[Spiritual]] hervorgegangene sakrale Urform des [[Soul]]. |
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Ihre neue Plattenfirma suchten sie mit einer ganzseitigen Anzeige: "Beste Band der Welt sucht Plattenfirma" in der Zeitschrift Musik Markt. Danach nahmen die Ärzte das Album "Die Bestie in Menschengestalt" auf, das musikalisch gradliniger das Comeback der Ärzte bedeutete. Mit der ersten erfolgreichen Single-Auskopplung "Schrei nach Liebe" hatten die Ärzte dem aufkeimenden Rechtsradikalismus im gerade zusammengewachsenen Deutschland aufgearbeitet. Danach gingen die Ärzte zweimal auf Tournee. Zwischen 1993 und 1994 tourten Die Ärzte auf der "Tour plugged" und der "Tour Tour". |
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== Formen der Kirchenmusik == |
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1994 erschien der Sampler "Das Beste von kurz nach früher bis jetze" mit vielen "alten" Songs. Aber auch einige B-Seiten und die bekannten Moskito-Songs wurden auf der Doppel-CD zusammengefasst. Zusätzlich nahmen die Ärzte die LP "1,2,3,4 - Bullenstaat!" auf, die nur auf Konzerten und bei den Fan-Clubs käuflich zu erwerben ist. |
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Die Kirchenmusik hat im Laufe von zwei Jahrtausenden viele verschiedene Stile hervorgebracht. Um sie ein wenig zu ordnen kann man unter anderem zwischen einstimmigen und mehrstimmigen Stilen unterscheiden. |
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1995 erscheint die LP "Planet Punk" die ein voller Erfolg wird. Mit "Meine Ex(plodierte Freundin)", "Schunder-Song" und "Hurra" den Single-Auskopplungen erreichen die Ärzte nie geglaubte Verkaufszahlen. Trotzdem ist das Album einiges "punkiger" als die vorherigen. Die "Eine Frage der Ehre"-Tour schließt sich an. |
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=== Der Gregorianische Choral === |
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Im Jahre 1996 erscheint das Konzeptalbum "Le Frisur", dass sich mit dem Thema Haare befasst, aber keine wirklichen Höhepunkte verzeichnen kann. In der Rekordzeit von nur 14 Tagen nahmen die Ärzte 17 nicht ganz ernstzunehmende Songs auf. Die große "Tour Vodoo Lounge" schließt sich an. Mit dem Titel persiflierten die Ärzte die Rolling Stones-Tour. Die Tour-Videos "Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte" und "Noch mehr Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte (Teil 2)" erscheinen noch im selben Jahr. Der nächste Albumstitel stand das erste mal bereits vorher fest. "13 ist das 12. richtige Studioalbum der Ärzte" so Farin, "13" war die wohl logische Ärzte-Konsequenz. |
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Der [[Gregorianischer Choral|Gregorianische Choral]] ist ein einstimmiger liturgischer Gesang der römischen Kirche in lateinischer Sprache. Er ist benannt nach Papst Gregor I., der um 600 eine Reformierung der Liturgie vornahm. |
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1996 ging für den Bassisten Rod und den Schlagzeuger Bela B. ein Traum in Erfüllung. Die Rockband Kiss startete eine Reunion-Tour und die Ärzte durften in Deutschland und der Schweiz als Vorband agieren. Dabei spielten die drei im Berliner Huxleys neue Welt immerhin beachtliche 50 Minuten. Auch in 1997 schlossen sich weitere Konzerte als Vorband von Kiss an. Eine Mini-Tour und eine nicht beworbene "Ärzte-live" Tour schlossen sich an. |
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=== Der Lutherische Choral === |
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Im Sommer 1997 begannen die ersten Studioarbeiten zu dem folgenden Album "13". Farin sollte einige Songs aufnehmen, die es aber nicht aufs Album schafften. Der offiziellen Ärzte-Biographie zufolge begannen die Aufnahmen am 03.01.1998. Mit dem Album sind die Ärzte wie nicht anders zu erwarten sehr erfolgreich. Mit der Single-Auskopplung "Männer sind Schweine" erreichen die Ärzte erstmals Platz eins der deutschen Single-Charts. |
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Der [[Lutherische Choral]] geht auf [[Martin Luther]] zurück, der den gemeinsam in deutscher Sprache gesungenen Choral als zentrales Mittel des evangelischen [[Gottesdienst]]es verwendete. Dabei bedienten sich Luther und seine Nachfolger populärer Volkslieder und beliebter Melodien, häufig im Stil damals beliebter Tänze (Allemanden etc.). |
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Ende 1998 startete die Band die Geheimtour "Paul", von der nur Mitglieder der Ärzte-Fanclubs informiert wurden. Die Attacke-Royal-Tour, die knapp 70 Konzert umfasste, schloss sich an. |
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=== Das Oratorium === |
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Der Ärzte Freund und Produzent Uwe Hoffmann hatte seit 1993 Mitschnitte der Konzerte angefertigt. Zur Vorbereitung der Ärzte auf ihr nächstes Live-Album sollte Hoffmann weitere vier Konzerte (in [[Siegen]], [[Heilbronn]], [[Saarbrücken]], [[Mannheim]]) in hoher Ton-Qualität mit dem "GAGA-Mobil" aufzeichnen. |
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Als [[Oratorium (Musik)|Oratorium]] bezeichnet man opernnahe Großformen, in denen Bibeltexte und zugehörige Kommentare mit verteilten Solorollen, Chor und Orchester quasi "in Szene" gesetzt werden. Nahezu alle handlungstragenden Bibeltexte sind bereits vertont worden, am bekanntesten geworden sind jedoch [[Passionsmusik|Passionsoratorien]]. |
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Die Mitschnitte stammten aus [[Berlin]] (Konzert vom 14.06.94 aufgezeichnet von [[Radio Fritz]]), [[Bonn]] (07.11.95 aufgezeichnet von [[Eins Live]]), [[Rock am Ring]] (Konzert vom 18.05.1997), [[Heilbronn]] (Konzert vom 14.09.98), [[Saarbrücken]] (Konzert vom 07.11.98), [[Siegen]] (Konzert vom 11.10.98) und [[Mannheim]] (Konzert vom 12.10.98). |
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Dabei handelt es sich um die gesungene Leidensgeschichte Jesu von seiner Gefangennahme bis zur Kreuzigung. Die Passion wird in der Karwoche an vier Tagen nach den Berichten der Evangelisten gelesen und gesungen. Außerdem gibt es das so genannte Passionsspiel, das von der Liturgie losgelöst ist und gesprochen wird. |
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Die Live-Doppel-LP "Wir wollen nur deine Seele" wurde Ende 1999 veröffentlicht und wurde erwartungsgemäß ein großer Erfolg. Vorab verkündeten Die Ärzte, dass es zu keinen Überschneidungen mit der ersten LP "Nach uns die Sintflut" kommen werde. Der Klassiker "Teenagerliebe" schaffte es zur Freude der Fans dennoch ein zweites Mal auf eine Live-LP. |
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[[bild:Matthäuspassion.JPG|Matthäuspassion von Bach|right]] |
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Als Zugabe wurde eine Mini-CD mit dem Titel "Invasion der Vernunft - Sprüche II" gepresst, auf der die Ärzte in "Mono" 40 Minuten "Sprüche II" aufnahmen. Jeweils auf dem linken oder rechten Tonkanal waren 2x20 Minuten Konzertansagen der Ärzte zu finden. |
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Beispiele: |
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* Matthäus-, Lukas- und Johannespassion 1665/66 von Heinrich Schütz |
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* Johannespassion 1724 und Matthäuspassion 1727 von J. S. Bach |
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=== Die Kantate === |
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Für Fanclubmitglieder der Ärzte gabs zu "Wir wollen nur deine Seele" noch eine live-Zugabe. Unter dem Titel "Santanische Pferde" - einer LP die nur im Fanclub und auf Konzerten zu erwerben ist - veröffentlichten die Ärzte eine weitere live-Platte, auf der viele Titel vertreten waren, die es wegen der Überschneidungen zur ersten live-LP nicht nochmal auf ein live-Album geschafft hatten: u.a. "Buddy Hollys Brille", "Popstar", "Zu spät" und "Feminin". |
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Die [[Kantate]] ist eine Vokalkomposition, häufig mit instrumentaler Begleitung. Sie entstand zu Anfang des 17. Jahrhunderts und gehört nicht immer zur Kirchenmusik. Erst seit der Zeit [[Johann Sebastian Bach]]s werden unter Kantaten immer Sakralwerke verstanden. |
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Anfang 2000 folgte die Geheimtour "Die Zu Späten : operieren wieder". Bei 12 Konzerten mit improvisierter [[Karaoke]]-Show mit dem Publikum kam es im legendären [[Berlin]]er "[[SO36]]" in [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] zu einem gemeinsamen Konzert mit den [[Die Toten Hosen|Toten Hosen]]. Als Geheimprogramm der "Hosen" hatten diese sich als "Essen auf Rädern" auf Tour begeben. Ein zusätzlicher Gig als Revanche im Vorprogramm von "Essen auf Rädern" in Essen folgte. |
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Es gibt Solokantaten, Chorkantaten und Mischformen. |
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Das nächste Studio-Album "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!" erschien am [[20. Oktober]] [[2000]] in einer hellblauen Plüschtasche. Vier Tage zuvor hatten die drei die neue Single "Wie es geht" live bereits vor der offiziellen Veröffentlichung zum Geburtstag von [[Harald Schmidt]] in [[Die Harald Schmidt Show|dessen]] [[Late-Night-Show]] performt. |
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=== Das Kirchenlied === |
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Vor der sich anschließenden Tour hatte die Ärzte am [[Aschermittwoch]] 2001 im Internet zusammen mit t-online einen 2-stündigen live-Stream online verfügbar gemacht. Unter dem Titel "Üben, Unsichtbarer" präsentierten die Ärzte ein ganz besonderes Wunschkonzert aus dem Probenraum der Band. Textschwierigkeiten, Notenschwierigkeiten und nicht zuletzt die besonders gut aufgelegten Ärzte machten dieses erste Internetkonzert der Band zu einem Highlight. |
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Das [[Kirchenlied]] wird üblicherweise in der jeweiligen Landessprache gesungen und ist meist strophisch aufgebaut. Gesungen wird es in Gottesdiensten aber auch oft zu Prozessionen und Wallfahrten. Man kann es in katholisches und evangelisches Kirchenlied unterteilen. |
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Eher als Spaß gedacht erschien am 05. März [[2001]] die Single "[[Yoko Ono]]", die mit nur 30 Sekunden die kürzeste Single der Welt (laut dem Guinnes Buch der Rekorde) wurde. Auch das Video zur Single schaffte es mit 45 Sekunden an die Weltspitze. Im Sommer 2001 folgte die Tour "Rauf auf die Bühne, Unsichtbarer!". Die Ärzte spielten neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch erstmals in Luxemburg und Italien, jeweils aber nur ein Konzert. In den folgenden Jahren nahmen sich die Ärzte eine Auszeit und gaben nur einige wenige Konzerte (u.a. auf dem Bizarre-[[Festival]]). Farin widmete sich währenddessen seinem durchaus erfolgreichen Soloprojekt. |
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Beispiele: |
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===2002: 15 Jahre netto - 20 Jahre mit Die Ärzte=== |
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*„Komm, Gott Schöpfer“ (Martin Luther) |
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Die Ärzte genießen den Ruf, eine hervorragende [http://www.tourdatenarchiv.de Liveband] zu sein. Am [[21. Juni]] 2002 gab die Gruppe auf dem [[Mariannenplatz]] in [[Berlin-Kreuzberg]] vor 35.000 Zuschauern ihr 20-Jahre-Jubiläumskonzert mit dem Titel "15 Jahre netto". Der Konzerttitel war als Anspielung auf die Auflösung der Ärzte zwischen 1988-1993 zu verstehen. |
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*„Laudato sii“ |
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*„Lobe den Herren“ |
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== Die Kirchenmusik in der Praxis == |
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Für den Eintrittspreis von 7 Euro spielten Die Ärzte 3 1/2 Stunden live vor dem begeisterten Berliner Publikum die Höhepunkte der Bandgeschichte. Zum Jubiläumskonzert hatten die Ärzte eine fantastische Bühnenshow auf die Beine gestellt (u.a. Feuerfontänen, Leuchtschriften und vieles mehr), und zwei große "Gwendolines" an der Bühne aufgehängt. Rod spielte live auf dem [[Synthesizer]] und der Wandergitarre und als Überraschungsgast stand Hagen Liebig bei der Performance von "2000 Mädchen" am Bass. Höhepunkt des Abends war natürlich "Zu Spät" - der Klassiker der Ärzte, den der junge Farin Urlaub bereits mit 18 Jahren (1981) geschrieben hatte und der nach eigenem Bekunden der Ärzte bereits bei der Erstveröffentlichung überholt war. Farin sollte auf dem Jubiläumskonzert feststellen: "Heute Abend wird mir klar, dass das mit dem Rächen, ein Fehler war!" um nur eine Sekunde später zu verlautbaren: "Aber morgen ist ein neuer Tag und was kümmert mich mein Geschwätz von gestern! Zu spät!". |
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=== Die Kirchenmusik im Gottesdienst === |
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Das Konzert wurde von dem Berliner Radiosender Fritz und dem Sender-Freien-Berlin (SFB) live übertragen. T-Online hatte zudem im Internet kostenlos einen live-Stream des Konzertes für Fans aus der ganzen Welt zur Verfügung gestellt. |
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Die Musik im [[Gottesdienst]] besteht aus Elementen der [[Liturgie]], der künstlerischen und/oder der liturgischen Musik. Zum Beispiel: [[Präludium]], [[Interludium]], [[Intonationen]], [[Choralvorspiel]], [[Chormusik]], [[Kammermusik]], Musik "sub communionem" (= Musik zum Abendmahl), [[Postludium]] und dem [[Gemeindegesang]] (dem [[Kirchenlied]] oder dem [[Choral]]). |
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===2002: Die Ärzte unplugged=== |
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Am 31.August 2002 gaben die Ärzte im Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Hamburg ihr erstes [[unplugged]] Konzert. Nach [[Herbert Grönemeyer]] und den |
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[[Die Fantastischen Vier (Musik)|Die Fantastischen Vier]] waren die Ärzte erst die dritte deutsche Band, der die Ehre eines [[MTV]]-Unplugged-Konzerts zuteil wurde. Begleitet wurden die Drei von dem Schulorchester, dem Schulchor, zwei [[Didgeridoos|Didgeridoo]] und einer singende Säge in der Aula der Schule. Aufgezeichnet wurde das Konzert wieder von Produzent Uwe Hoffmann mit dem legendären "GAGA-Mobil". Hoffmann produziert auch die [[DVD]] und [[LP]] zu "Rock'N'Roll Realschule" mit. |
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Historisch und an der [[Liturgie]] der [[Messe]] (Vgl. auch [[lutherische Messe]] oder [[Deutsche Messe]] bzw. [[evangelische Messe]]) gemessen, '''sind''' historische Liturgieelemente ihrem Wesen nach in musizierender Form, etwa die zum [[Proprium]] (kirchenjahreszeitlich ''wechselnde'' Texte), [[Introitus]] (Eingangspsalm), [[Graduale]] oder [[Halleluja]](-vers), vor allem jedoch der [[Psalm]], der bereits auf biblischer Grundlage ''gesungenes Gebet'' ist. Diese gehören auch zugleich zu den ältesten Teilen der Liturgie. Das lutherische Verständnis der Messe bezieht in großem Anteilen gerade auch über den Gesang die ganze Gemeinde in den Dienst der Verkündigung oder des (gesungenen) Gebetes mit ein. |
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Mit ihrem eigenen Humor nahmen die Ärzte natürlich auch MTV-unplugged auf die Schippe. Zu Beginn des Konzerts fuhren die drei auf elektrischen Rollstühlen in die Aula. Für das wohl einmalige "und beste unplugged Konzert der Welt" hatten die Ärzte zuvor 4 Wochen lang intensiv geprobt. Höhepunkt stellte "Das Medley" dar, das auch auf der LP "Rock'N'Roll Realschule" zu finden ist. In adretter Schuluniform erschienen die Ärzte dann in der Aula der Hamburger Schule. In dem etwa 6-stündigen Konzert spielten sie ein buntes Potpourri aus ihrem gesamten "Archiv" das mittlerweile 286 Die-Ärzte-Songs umfasst. Aus den Mitschnitten veröffentlichten die Ärzte am 04.11.2002 die LP "Rock'N'Roll Realschule" (etwa 70 Minuten lang). Am 06.12.2002 erscheint die gleichnamige DVD (150 Minuten mit umfangreichem Bonusmaterial). Zudem erschien auf Vinyl in etwa die Songliste der DVD auch für den heimischen Plattenspieler. |
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Einen Teil der traditionellen Gesangsbegleitung der Gemeinde im Gottesdienst ist die Liedbegleitung durch die [[Orgel]] (liturgisches Orgelspiel), es sind aber auch andere Formen der Gesangsbegleitung mit allen anderen [[Instrument]]en und Stilformen (bis zur [[Band]]; mit E-Orgel, Schlagzeug, Bass und evtl. Gitarre im Gospel-Gottesdienst obligatorisch) heute denkbar. |
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Im Herbst 2002 startete die Lesetour zur eigene Biographie "Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf" die vom Ärzte Freund und Fan-Club-Leiter Markus Karg geschrieben wurde. In Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz lasen die Ärzte aus der eigenen Biographie. |
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Der gottesdienstliche Gesang der Gemeinde kann also begleitet oder unbegleitet, einstimmig oder mehrstimmig sein. Teilweise wird aus liturgischen oder historisierenden Gründen auch heute noch auf unbegleitete Einstimmigkeit Wert gelegt. Die historisierende einstimmige Form des Gesanges, gelegentlich noch gebräuchlich etwa beim Wechselgesang des [[Kyrie]] zwischen [[Kantor]] und Gemeinde, geht auf die alte Praxis der so genannten [[Gregorianik]] als Grundlage der katholischen Kirchenmusik zurück. Allerdings entstand auch gerade hieraus die Mehrstimmigkeit, nämlich um [[900]] mit dem [[Organum]], der Wurzel der ''mehrstimmigen'' mittelalterlichen Motettenkunst mit ihrem Höhepunkt im 12. und 13. Jahrhundert. Mit Ausnahme gewisser historisch verbriefter Bestrebungen, etwa die Orgelmusik in Kirchen ganz zu verbieten und Kirchenmusik verschiedensten Sanktionen zu unterwerfen, erfreute sich im Gegensatz dazu die Geschichte der gottesdienstlichen Kirchenmusik immer schon glanzvollster Formenvielfalt und sie belegt epochenweise große Freiheit in den Musizierformen und der Art der Gesangsbegleitung. |
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Dann wird es wieder ruhig um die Ärzte, Farin geht zwischenzeitlich mit "seinen Freunden" auf Tour. |
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Besondere Aufmerksamkeit aus der lutherischen [[Kantoreipraxis]] hierbei verdient das [[Alternatim]] - Musizieren, in der verschiedene Formen der Liedbearbeitung und Begleitung von (Lied-)Vers zu Vers abwechseln und bei welcher im Gefolge der [[Reformation]] erwachsene [[Laie]]n, Jugendliche und Kinder musik- und gemeindepädagogisch wertvollen Anteil hatten. |
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Am 29.09.2003 erschien das nächste Studioalbum "Geräusch". Die "Jenseits der Grenze des Zumutbaren"-Tour folgt, aufgrund der hohen Nachfragen geben die Ärzte am Wochenende vom 18.-20.06.04 in der Berliner Wuhlheide drei Zusatzkonzerte vor jeweils 20.000 Fans, wobei als Vorgruppe jeweils die Village People engagiert wurden. Teile der "Unrockstar-Tournee" bekamen auch die Berliner zu sehen, so spielte Rod am Flügel und ein Teil der Show spielten die Ärzte in Schuluniform unplugged. In Oberhausen haben die Ärzte auf der Tour die nächste live-DVD mitgeschnitten die unter dem Titel "Die Band die sie Pferd nannten" ab dem 23. August 2004 im Handel erhältlich sein wird. Die Ärzte wollten die DVD eigentlich "Das Auto des Jahres" nennen, weshalb sie nun den Untertitel: "The DVD formerly known as Das Auto des Jahres" trägt. |
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In den letzten Jahrzehnten ist es zu einem starken Liedaustausch zwischen den deutschsprachigen Ländern gekommen. Gleichsam weisen die Gesangbücher ([[Gotteslob]], [[Evangelisches Gesangbuch]] heute auch eine Vielfalt ökumenischer Lieder und Lieder aus aller Welt auf. |
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===2004: Unrockstar=== |
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Vor der sich nun anschließenden "Unrockstar-Tour", welche 47 Konzerte umfasst und nicht beworben wurde, machten die Ärzte wieder Urlaub. Das Abschiedskonzert wurde von die Ärzte vor 22.000 Menschen am 08.08.04 in der Berliner Waldbühne gegeben. Die Karten waren bereits nach wenigen Stunden komplett vergeben. |
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Immer häufiger findet sich im Gottesdienst aber auch so genannte "populäre" christliche Musik wieder, seit über 40 Jahren existiert in Deutschland eine christliche [[Popmusik]]szene. |
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Die vierte Single Auskopplung "Deine Schuld" aus dem Album Geräusch erschien am 12.07.04. |
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Die B-Seite der Single sieht wie folgt aus: "Biergourmet" (unplugged aufgenommen beim Rock'N'Roll Realschul-Konzert), "Frank’n’stein" (Syllable-Jive-Version!) und "N 48.3" (unplugged) aufgenommen beim Soundcheck auf der Unrockstar-Tour und als Bonus das Musikvideo zu deine Schuld. |
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:'''Eine Kirche, die nur noch Gebrauchsmusik macht, verfällt dem Unbrauchbaren und wird selbst unbrauchbar.'' |
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Im September erscheint wohl endlich das lang ersehnte, von der Band selbst überprüfte, komplette Songbook der besten Band der Welt mit 262 Stücken. |
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:::[[Joseph Ratzinger|Joseph Kardinal Ratzinger]] aus: ''Theologisches zur Kirchenmusik''' |
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Es enthält alle Albumtracks, Singles, Samplerbeiträgen jedoch nicht die Coverversionen und Instrumentalstücke. Endlich ist das Werk nun bald erhältlich nachdem es schon im Dezember 2003 erhältlich gewesen sein sollte. Ein Muss für jeden Fan. Quelle und das komplette Songbook zum anschauen (die Seiten 1-11 sogar zum vergrößern) gibt es genau wie die Beste Biografie der Welt ("Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf") auf der offiziellen Seite der Ärzte http:www.bademeister.com zu bestaunen |
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=== Berufsbild Kirchenmusiker/Kirchenmusikerin === |
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==Resümee== |
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Im allgemeinen sind ihre Texte nicht sehr ernstzunehmen, denn sie sind voll von (Selbst)ironie und Albernheiten. Die Ärzte singen Balladen und Liebeslieder "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/debil/zu_spaet.htm Zu spät]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/13/lovesong.htm 1/2 Lovesong]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/debil/maedchen.htm Mädchen]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/punk/die_banane.htm Die Banane]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/frueher/teenager_liebe.htm Teenagerliebe]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/wahrheit/komm_zurueck.htm Komm zurück]" und "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/aerzte/fuer_immer.htm Für immer]". Ihre Texte handeln von Wesen im Schattenreich: "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/unplugged/monsterparty.htm Monsterparty]", "Dein Vampyr" und zum Beispiel "Der Graf". |
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Die Ärzte lassen uns an ihren sexuellen Fantasien teilhaben: "Omaboy", "Geschwisterliebe", "Sweet Sweet Gwendoline" und lassen auch sonst keinen Spaß aus: "Yoko Ono". |
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''siehe:'' |
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Die Ärzte verstanden sich in der Anfangszeit darauf nichts zu der politischen Situation in der Welt sagen zu müssen. Gegenbeispiele sind trotzdem nicht selten anzutreffen. Durch den aufkeimenden Rechtsradikalismus sahen die Ärzte sich 1994 gezwungen, sich mit dem Song "Schrei nach Liebe" eindeutig politisch zu positionieren. Später folgten zum Beispiel: "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/spendierhosen/ein_sommer_nur_fuer_mich.htm Ein Sommer nur für mich]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/texte/13/ignorama.htm Ignorama]" und im aktuellen Album z.B. "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/TEXTE/geraeusch/deine_schuld.htm Deine Schuld]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/TEXTE/geraeusch/nichtwissen.htm Nichtwissen]", "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/TEXTE/geraeusch/die_kluegsten_maenner_der_welt.htm Die klügsten Männer der Welt]" und "[http://www.die-beste-band-der-welt.de/TEXTE/geraeusch/system.htm System]" von ihrem aktuellen Album "Geräusch", welche die momentane Situation in der Welt kritisieren und dazu aufrufen, etwas dagegen zu tun, allerdings ohne "den mahnenden Zeigefinger" zu heben. Siehe dazu auch den untenstehenden Auszug aus "Deine Schuld". |
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* [[Kirchenmusiker]] |
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* [[Kantor]], [[Chorleiter]] |
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* [[Organist]] |
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* [[Kirchenmusikdirektor]] |
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Im 22-jährigen Bestehen der Band haben die Ärzte es geschafft sich treu zu bleiben und musikalisch immer wieder neu zu erfinden. Die Ärzte zählen damit auch zu einer der erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt. Mittlerweile haben sie ein eigenes Plattenlabel gegründet und Farin unterhält "gezwungermaßen" eine Solokarriere neben Die Ärzte. |
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Kritikern hatten die Ärzte mehrfach bewiesen, dass sie musikalisch vielseitig und vielschichtig sind. |
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== Komponisten == |
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===Alben=== |
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*Uns geht's prima (Mini-LP) ([[1984]]) |
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*Debil ([[1984]]) |
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*Im Schatten der Ärzte ([[1984]]) |
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*Die Ärzte ([[1986]]) |
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*Ist das alles? - 13. Höhepunkte mit den Ärzten ([[1987]]) |
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*Ab 18 (Mini-LP) ([[1987]]) |
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*Das ist nicht die ganze Wahrheit ([[1988]]) |
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*Nach uns die Sintflut (live) ([[1988]]) |
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*Die Ärzte Früher! - Der Ausverkauf geht weiter ([[1989]]) |
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*Die Bestie in Menschengestalt ([[1993]]) |
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*Das Beste von kurz nach früher bis jetze ([[1994]]) |
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*1,2,3,4 - Bullenstaat! (nur auf Konzerten und im Fanclub zu erwerben) ([[1994]]) |
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*Planet Punk ([[1995]]) |
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*Le Frisur ([[1996]]) |
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*13 ([[1998]]) |
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*Wir wollen nur deine Seele (live) ([[1999]]) |
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*Satanische Pferde (nur auf Konzerten und im Fanclub zu erwerben) ([[2000]]) |
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*Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer! ([[2000]]) |
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*5,6,7,8 - Bullenstaat (nur auf Konzerten und im Fanclub zu erwerben) ([[2001]]) |
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*Die Ärzte (Japan Edition) ([[2001]]) |
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*Männer haben kein Gehirn ([[2001]]) |
|||
*Unplugged - Rock'n'Roll Realschule (live, MTV Unplugged) ([[2002]]) |
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*Geräusch ([[2003]]) |
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Bedeutende [[Komponist]]en der Kirchenmusik aus dem deutschsprachigem Raum sind u.a.: |
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===Singles=== |
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*Zu schön, um wahr zu sein! ([[1984]]) |
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*Paul ([[1984]]) |
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*Zu spät ([[1984]]) |
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*Original Ärztesoundtrack zum Film "Richy Guitar" ([[1985]]) |
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*Wegen Dir ([[1985]]) |
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*Du willst mich küssen ([[1985]]) |
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*Für immer ([[1986]]) |
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*Ist das alles? ([[1986]]) |
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*Gehn wie ein Ägypter ([[1987]]) |
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*2000 Mädchen ([[1987]]) |
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*Radio brennt ([[1987]]) |
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*Die Ärzte (Amiga Quartett) ([[1987]]) |
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*Ich ess' Blumen ([[1988]]) |
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*Westerland ([[1988]]) |
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*Der Ritt auf dem Schmetterling (Instrumental) ([[1988]]) |
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*Zu spät... (live) ([[1988]]) |
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*Teenager Liebe ([[1989]]) |
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*Bitte, bitte ([[1989]]) |
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*Schrei nach Liebe ([[1993]]) |
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*Mach die Augen zu ([[1993]]) |
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*Friedenspanzer ([[1994]]) |
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*Quark ([[1994]]) |
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*Ein Song namens Schunder ([[1995]]) |
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*Hurra ([[1995]]) |
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*3-Tage-Bart ([[1995]]) |
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*Mein Baby war beim Frisör ([[1996]]) |
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*Ein Schwein namens Männer ([[1998]]) |
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*Goldenes Handwerk ([[1999]]) |
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*1/2 Lovesong ([[1999]]) |
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*Rebell ([[1999]]) |
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*Elke (live) ([[1999]]) |
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*Wie es geht ([[2000]]) |
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*Manchmal haben Frauen... ([[2000]]) |
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*Yoko Ono ([[2001]]) |
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*Komm zurück / Die Banane ([[2002]]) |
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*Unrockbar ([[2003]]) |
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*Dinge von denen ([[2003]]) |
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*Nichts in der Welt ([[2004]]) |
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*Deine Schuld ([[2004]]) |
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* [[Michael Praetorius]] |
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== Videographie == |
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* [[Heinrich Schütz]] |
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*Die Beste Band Der Welt (... und zwar live) [[1988]] |
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* [[Samuel Scheidt]] |
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*Die Beste Band Der Welt (... und zwar live) II [[1989]] |
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* [[Johann Hermann Schein]] |
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*Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte [[1996]] |
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* [[Hans Leo Haßler]] |
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*Noch mehr gefangen im Schattenreich von Die Ärzte [[1996]] |
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* [[Johann Sebastian Bach]] |
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*Killer - Die VHS [[1999]] |
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* [[Wolfgang Amadeus Mozart]] (Messen, Requiem und Sonaten) |
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*Killer - Die DVD [[2000]] |
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* [[Johannes Brahms]] (Ein deutsches Requiem, Fest- und Gedenksprüche, Motetten) |
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*Unplugged Rock'n'Roll Realschule - Die VHS [[2002]] |
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* [[Max Reger]] |
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*Unplugged Rock'n'Roll Realschule - Die DVD [[2002]] |
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* [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] (Motetten) |
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*Vollkommen Gefangen im Schattenreich von die ärzte - Die DVD [[2003]] |
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* [[Anton Bruckner]] (Te Deum, Messen, Motetten) |
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*Die Band, die sie Pferd nannten "The DVD formerly known as Das Auto des Jahres" [[23. August 2004]] |
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* [[Hugo Distler]] |
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* [[Johann Pachelbel]] |
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* [[Ernst Pepping]] |
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In [[Frankreich]] u.a.: |
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== Textauszüge == |
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*''"Weil du Schiss vor'm Schmusen hast, bist du ein Faschist" ("Schrei Nach Liebe" aus "Die Bestie In Menschengestalt")'' |
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*''"Du kannst geh'n aber Deine Kopfhaut bleibt hier" ("Kopfhaut" aus "Uns geht's prima")'' |
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*''"Du willst mich küssen, doch das geht mir zu schnell, du solltest wissen, ich bin intellektuell" ("Du willst mich küssen" aus "Im Schatten der Ärzte")'' |
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*''"Mein Swimmingpool reicht von Casablanca bis nach Istanbul" ("Ich bin reich" aus "Die Ärzte")'' |
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*''"Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt" ( "Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt" aus "Ab 18")'' |
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*''"Ich war mit Elke essen, ganz schick bei Kerzenschein - ich aß ein bisschen Tofu, sie aß ein ganzes Schwein" ("Elke" aus "Das ist nicht die ganze Wahrheit")'' |
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*''"Du denkst, du bist die Allerschürfste für mich, biste aber nicht, ick find dir widerlich" ("Allerschürfste" aus "Die Bestie in Menschengestalt")'' |
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*''"Ich hab schon viermal onaniert, weil hier einfach nichts passiert" ("Langweilig" aus "Planet Punk")'' |
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*''"Monika, Du bist stark behaart, ich seh's an Deinem Damenbart, Achselhaare hast Du auch und Schambehaarung bis zum Bauch" ("Monika" aus "Le Frisur")'' |
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*''"Meine Freunde sind homosexuell, meine Freunde sind alle kriminell, sie ficken sich ganz einfach so gegenseitig in den Po" ("Meine Freunde" aus "13")'' |
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*''"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt." ("Deine Schuld" aus "Geräusch") '' |
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*''Eines Tages werd ich mich rächen, ich werd die Herzen aller Mädchen brechen, dann bin ich ein Star der in der Zeitung steht, und dann tut es dir leid, doch dann ist es zu spät! ("Zu spät" aus "Debil")'' |
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*''Rod, - "Was was was?" - wir woll'n dich ficken! Du bist jung und gut gebaut! - "Naja" Wir woll'n dich ficken! bist auch ein kleinwenig versaut! - "Naja klar" - Wir woll'n dich ficken ... denn es fliegt ruckzuck aus der Band! - "Wenn das so ist ruf ich sofort die Hosen an!" - Wer nicht mit Vorgesetzten pennt! ohohohh Wir woll'n nur das dir die Poperze ein bißchen brennt! ("Rock Rendezvous" aus "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer")'' |
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*''"Mit uns kommt sowieso keiner mit, denn wir sind die Ärzte und wir sind zu dritt!".("Was hat der Junge doch für Nerven" aus "Im Schatten der Ärzte")'' |
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*''"Man könnte sie jetzt wunderbar als Postpaket verschicken, - man könnte sie auch Ideal in dieser Stellung... Jaaaaaaa!" aus ("Sweet Sweet Gwendoline" aus "Die Ärzte")'' |
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*''"Claudia hat nen Schäferhund - und den hat sie nicht ohne Grund - Abends springt er in ihr Bett - und dann geht es rund.." ("Claudia" aus "Debil")'' |
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*''"Tod und Krieg auf der ganzen Welt, es könnt mir nichts egaler sein, im Regenwald werden Bäume gefällt, es könnt mir nichts egaler sein. Delfine im Thunfischsalat wie gemein, doch es könnte mir nichts egaler sein." ("Ignorama" aus "13")'' |
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*''"This thing is made for loving, du sollst es nicht versklaven!" ("Piercing" aus "Geräusch")'' |
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* [[Camille Saint-Saëns]] |
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== Literatur == |
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* [[César Franck]] |
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* Markus Karg: ''Die Ärzte - Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf''., Schwarzkopf & Schwarzkopf 2001, ISBN 3896023691 |
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* [[Louis Vierne]] |
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* Hagen Liebing: ''The Incredible Hagen: Meine Jahre mit Die Ärzte''., Schwarzkopf & Schwarzkopf 2003, ISBN 3896024264 |
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* [[Eugène Gigout]] |
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* Murielle Martin: ''Die Ärzte - Auf den Spuren der Kult-Band zwischen Charts und Provokation''., Dirk Lehrbach Verlag 2001, ISBN 3980615154 |
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* [[Charles-Marie Widor]] |
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* [[Marcel Dupré]] |
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In [[Italien]] u.a.: |
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== Weblinks == |
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* [http://www.bademeister.com Offizielle Homepage www.bademeister.com] |
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* [http://spackenfront.de Fanclub] |
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* [http://www.pogophil.de Die erste Fanpage der Ärzte] |
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* [http://www.die-beste-band-der-welt.de Fansite mit allen Songtexten, Biografien, Bildern und vielem mehr] |
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* [http://www.dieaerzte.at Fanseite mit dem aktuellsten News im Internet] |
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* [http://www.15-Jahre-Netto.de Fanseite - Die Ärzte Live] |
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* [http://www.tourdatenarchiv.de Fanseite - Das Die Ärzte Tourdatenarchiv mit allen Tourdaten, Setlisten, Rückblicken, Livebildern, Tourpostern] |
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* [http://www.kill-them-all.de Kill them All! - Bootlegs & Konzertmitschnitte - kostenloser legaler Download mit Unterstützung der Ärzte] |
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* [[Giovanni Animuccia]] |
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* [[Giovanni Pierluigi da Palestrina]] |
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* [[Antonio Vivaldi]] |
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''Siehe auch:'' [[Liste der Werke der Kirchenmusik]], [[Kirchenlied]], [[Kantate]], [[Oratorium (Musik)]], [[Choral]], [[Messe (Musik)]], [[Requiem]], [[Kirchenmusiker]], [[E-Musik]], [[Conductus]], [[Schola]], [[Posaunenchor]], [[Gospel]], [[Kantor]], [[Komponisten]], [[Liste von Organisten]] |
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[[Kategorie:Band|Ärzte, Die]] |
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[[Kategorie:Musik]] |
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[[en:Die Ärzte]][[eo:Die_Ärzte]] |
Version vom 22. August 2004, 13:52 Uhr
Unter Kirchenmusik wird die Gesamtheit der in der Kirche vor, während und nach gottesdienstlichen Handlungen zur Aufführung gelangenden Musik sowie Kirchenmusik außerhalb der Kirche (zum Beispiel die Aufführung eines Oratoriums in einem Konzertsaal) gezählt. Zumindest partiell gehört die Kirchenmusik genealogisch zur sog. F-Musik, wenngleich sie auch Überschneidungen zur E- und U-Musik aufweisen kann.
Der oder die Kirchenmusiker / bzw. Kirchenmusikerin einer bestimmten Gemeinde ist der Kantor oder die Kantorin bzw. der oder die Organist / Organistin. Er/Sie ist gleichsam Musiklehrer/in der Gemeinde und leitet, singt oder spielt (auf Instrumenten) im liturgischen (siehe: Liturgie) Amt innerhalb und außerhalb des Gottesdienstes die zum Gemeindeleben gehörige Musik. Als Musikpädagoge / Musikpädagogin unterrichtet und begleitet er/sie die Gemeinde in (möglichst)allen Altersgruppen.
Kirchenmusik ist Gattungsbegriff für sakrale Tonkunst, also Musik zur Vertonung biblischer und/oder religiöser Inhalte mit Anbindung an eine der kirchlichen Gruppierungen.
Kirchenmusik ist mehr als ein Begriff (es folgen unvollständige Beispiele aus der kirchenmusikalischen Praxis):
- Die Vertonung einer Messe ist (komponierte) Kirchenmusik.
- Eine Motette geistlichen Inhaltes ist (komponierte) Kirchenmusik.
- Das Choralvorspiel ist Kirchenmusik.
- Die Musik zum Abendmahl ist Kirchenmusik.
- Das Singen mit Kindern als Hinführung zu biblischen Themen ist (angewandte) Kirchenmusik.
- Das Orgelkonzert mit spiritueller Sinngebung und(oder) biblischen Bezügen ist (angewandte) Kirchenmusik, (unabhängig davon, ob es in einer Kirche oder im Konzertsaal erklingt).
- Alle Musik des Gottesdienstes oder der Messe ist Kirchenmusik.
- Die Gestaltung der Musik zu einer (christlich-jüdischen) Beerdigung ist Kirchenmusik.
- Die Musik zur Hochzeit zweier Menschen, die mit dem Segen Gottes heiraten wollen, ist Kirchenmusik.
- Die Musik zum Gebet um Frieden ist Kirchenmusik.
- Die Musik während der Passionszeit (Passionsmusik ist Kirchenmusik.
- Die Musik zur Taufe eines Kindes ist Kirchenmusik.
- Die Chorprobe mit Ziel der musikalischen Verkündigung biblisch-religiöser Inhalte ist Kirchenmusik.
- Die musikalische Probe mit Solisten und/oder Orchester für eine kirchenmusikalische Aufführung ist Kirchenmusik.
Der Begriff Kirchenmusik meint also sowohl den Gattungsbegriff für Musik als auch die gemeindepädagogischen (siehe Gemeindepädagogik) Anteile der Musikpädagogik in Verbindung mit der Religionspädagogik, d.h. die Hinführung zur Musik und die Hinführung zu biblischen bzw. religiösen Inhalten durch die Musik.
Die Anfänge
Um die Kirchenmusik, so wie wir sie heute kennen, zu verstehen ist es sinnvoll sich die Anfänge vor Augen zu führen.
- Wir Christen brauchen ein einziges Instrument, das Wort des Friedens, mit dem wir Gott verehren, nicht aber das alte Psalterium, die Pauken, Trompeten und Flöten.
- Clemens von Alexandrien (um 150-216, Leiter der alexandrinischen Katechetenschule)
Schon in den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas in der Bibel wird von liturgischer Musik gesprochen. So hat schon Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl nach dem Sprechen des Dankgebetes einen Lobgesang angestimmt. Aber auch in den Briefen des Heiligen Paulus finden sich gesungene Hymnen.
Bevor im Jahre 49 griechische Musikstrukturen in die christliche Liturgie aufgenommen wurden, war die frühchristliche Musik noch stark von der synagogalen Praxis beeinflusst.
Erwähnenswert ist außerdem, dass die frühchristliche Musik keine Musikinstrumente kannte, sondern lediglich aus menschlichen Stimmen bestand.
- Allein durch die „von Gott geschaffene menschliche Stimme“ sollte „der Lobpreis Gottes erklingen
- Paulus 1 Kor. 14, 7ff
Die Kirchenmusik im Mittelalter
Im Frühmittelalter
Zu Beginn des Mittelalters war die Kirchenmusik identisch mit dem so genannten Gregorianischen Gesang, einem nach Papst Gregor I. um 600 benannter einstimmiger, liturgischer Gesang. Ebenso gewannen Choralbücher an Bedeutung.
Im Hochmittelalter
Entwicklung der Mehrstimmigkeit
Im frühen Hochmittelalter kam es dann zur Entwicklung der Mehrstimmigkeit und somit bildeten sich auch neue musikalische Gattungen, die im Frühmittelalter mit dem einstimmigen Gregorianischen Gesangs nicht möglich waren. Wegen der neuen Mehrstimmigkeit wichen nun aber die liturgischen Bücher von der kirchenmusikalischen Realität ab. Somit gab es bis zum zweiten Vatikanum eine Abtrennung zwischen Kirchenmusik und Liturgie.
Die erste Erwähnung des Wortes „Kirchenmusik“
Um das Jahr 1300 wurde das Wort „Kirchenmusik“ erstmals von dem Musiktheoretiker Johannes de Grocheo verwendet und zwar für den Gregorianischen Gesang im Gegensatz zu den Mehrstimmigen Gattungen.
Vom Konzil von Vienne und seinen Auswirkungen
Auf dem Konzil von Vienne, das in den Jahren 1311 und 1312 stattfand, forderten die Dominikaner das Verbot der Motette. Daraufhin versuchte Papst Johannes XXII. das entstandene Problem durch Verbot bestimmter Satztechniken zu lösen, sprach aber auch „gewisse Neuerer“ an. Wichtig sind nun die Auswirkungen dieses Dekretes. Das Dekret hatte zwar keinen Einfluss auf die musikalische Entwicklung, bewirkte aber, dass man vielerorts diese Entwicklung der Motette abschloss. Somit kam es schon im 14. Jahrhundert zu der Verwendung einer Orgel im Gottesdienst. Jedoch wurden die liturgischen Gesänge nicht verdrängt, sondern die liturgische Musik war oft von Abwechslung zwischen Orgel und Gesängen geprägt. Andere Musikinstrumente wurden jedoch kaum verwendet.
Im Spätmittelalter
Im Laufe des 15. Jahrhunderts kam man von den meist lokalen musikalischen Praktiken zur so genannten gemeineuropäischen Musikkultur, die durch das Konzil von Konstanz entscheidend vorangetragen wurde. Das bedeutete, dass Hofkapellen die „Funktion musikalischer Institutionen“ erhielten; es kam zu einer Gründungswelle von Kapellen an Kathedralen, Stiftskirchen und Stadtkirchen. Nebenbei ist ebenfalls erwähnenswert, dass die bedeutendsten Komponisten nördlich der Alpen bis ins 16. Jahrhundert meist Niederländer waren. Erst dann traten auch deutsche Komponisten hervor.
Im 16. Jahrhundert kam es mit der Reformation zur Spaltung der Kirche in den Katholizismus und den Protestantismus. Somit müssen wir nun die katholische und evangelische Kirchenmusik getrennt voneinander betrachten.
Die katholische Kirchenmusik
Die Reform der Kirchenmusik auf dem Konzil von Trient
Auf dem Konzil von Trient 1545 gab es zwei unterschiedliche Auffassungen über die Reform der Kirchenmusik: Die Einen suchten die Tradition von Messe und Motette, die Anderen eine neue, wortgezeugte Kirchenmusik, welche das Madrigal (Musik) (= mehrstimmige, solistische Vokalkomposition) zum Vorbild haben sollte. Das Konzil endete jedoch nur mit einem Verbot von „anstö-ßigen Melodien“. Außerdem wird auf dem Konzil die Frage der Textverständlichkeit durch den Mailänder Kardinal Borromeo aufgegriffen. Jedoch wurde nur ein nicht entwicklungsfähiger Satzstil angefertigt. Die eigentliche Bedeutung des Konzils für die Kirchenmusik liegt darin, dass von nun ab die Kirchenmusik als „Ausschmückung“ der Liturgie betrachtet wurde.
Die Kirchenmusik im 17. und 18. Jahrhundert
Im 17.und 18. Jhdt. war die Kirchensonate (ital. Sonata da chiesa) für ein oder zwei Soloinstrumente und Generalbass gebräuchlich. Komponisten wie Corelli, Vivaldi, Albinoni, Mozart u.v.a. hinterliessen einen reichhaltigen Fundus solcher Werke. Sie wurde später auch als Epistelsonate bezeichnet.
Im Umkreis der katholischen Reform taucht der Begriff Kirchenmusik mit neuer Bedeutung wieder auf: Man verstand unter ihm nun die Musik der Messen und Motetten. Jedoch kam der Begriff dann schon wieder in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts außer Gebrauch. Während des Barockzeitalters war die Kirchenmusik Teil der musikalischen Repräsentation weltlicher und geistlicher Fürsten und die kirchenmusikalischen Stile wurden nun Stufen des Gottesdienstzeremoniells der Fürstenhöfe. Aber auch Jesuiten und Franziskaner setzten die Kirchenmusik bewusst als Mittel zum Anreiz für einen Gottesdienstbesuch ein.
Im Allgemeinen wurde die Kirchenmusik in diesen beiden Jahrhunderten für den normalen Tagesbedarf komponiert. Diese Lieder sind uns bis heute überliefert und lassen uns diese Herkunft unschwer erkennen. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wuchs dann eine bürgerliche Kirchenmusikkultur heran.
Zusammenfassend für diese beiden Jahrhunderte kann man sagen, dass die Kirchenmusik nur als lokale Sitte verstanden wurde, jedoch nicht als allgemeines Repertoire.
Die Kirchenmusik im 19. und 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert trat der Begriff Kirchenmusik erneut wieder auf und diesmal mit wieder anderer Bedeutung: Man verstand nun unter diesem Begriff das Ideal einer Heiligen Tonkunst, die sich von der weltlichen Musik abhebt. Die Musik ist aber nicht heilig, weil sie sich auf den Gottesdienst bezieht, sondern „das Herz unmittelbar zu Gott erhebt“. Im Jahre 1868 wurde der „Allgemeine Cäcilien-Verein“ gegründet, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, die „wahre katholische Kirchenmusik“ (so der Verein) zu finden und das kirchliche Chorwesen zu fördern (Cäcilianismus).
Außerdem wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts das Komponieren von Kirchenmusik zur Spezialdisziplin von Kirchenmusikern. Viele namhafte Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Liszt oder Bruckner haben nur sehr wenig Musik für Gottesdienste komponiert. Interessant ist auch die Entwicklung der Kirchenmusik in Frankreich. Im Gegensatz zu den übrigen europäischen Ländern lehnte sich in Frankreich die Kirchenmusik der weltlichen Musik an.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist wesentlich davon gekennzeichnet, dass die katholische Kirchenmusik nicht mit der raschen Entwicklung der weltlichen Musik mithielt. In Deutschland entstand nach dem Ersten Weltkrieg eine katholische Kirchenmusik, die nunmehr ein anderes Verhältnis zur Liturgie aufweisen kann, als die Kirchenmusik nach dem Konzil von Trient. Charakteristisch für den hieraus entstandenen Musikstil ist ein durchsichtiger, liedhafter Text.
Die Kirchenmusik nach dem Zweiten Vatikanum
Das Zweite Vatikanische Konzil bezeichnet die überlieferte Kirchenmusik als wertvollen Schatz, den es zu pflegen und zu mehren gilt (Liturgiekonstitution vom 4. Dezember 1963). Somit kam es unter anderem auch zur Förderung von Kirchenchören. Diese Liturgiekonstitution stellt die gesamte Kirchenmusik auf neue Grundlagen: Die Kirchenmusik selbst und nicht mehr das Sprechen der Gesangstexte durch den Priester ist liturgischer Vollzug. Das heißt nichts anderes, als dass die Kirchenmusik nun Ausdrucksform der Gemeinde im Gottesdienst ist und dass Chor und Musiker Teil dieser Gemeinde sind. Ebenso wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil die jeweilige Landessprache in die Liturgie aufgenommen, die dann auch Auswirkungen auf die Kirchenmusik haben sollte: Die Kirchenmusik wurde nun geöffnet für die verschiedenen Gattungen des Volksgesangs sowie auch für evangelische Kirchenmusik und zeitgenössige Musik. Daraufhin wurde schließlich im Jahre 1975 ein neues Gesangbuch mit dem Namen „Gotteslob“ aufgelegt, das heute noch in seiner wesentlichen Art in Verwendung ist.
Die Kirchenmusik außerhalb des Abendlandes
Das Zweite Vatikanische Konzil sah die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Besonderheiten der verschiedenartigen Musikkulturen. Da-raus entwickelte sich vielerorts eine eigenständige Kirchenmusik. Im nachfolgenden nun einige Beispiele für die außereuropäische katholische Kirchenmusik:
Die Kirchenmusik auf dem amerikanischen Kontinent ist in vielerlei Hinsicht mit der des Abendlandes verbunden. In Australien bildeten sich dagegen viele unterschiedliche Stilrichtungen, die in vielfacher Hinsicht gefördert wurden. Wie auf dem amerikanischen Kontinent, so ist die japanische Kirchenmusik dem europäischen Musikleben weitgehend zugewandt. Neuerdings versucht man durch eine Besinnung auf eine reiche musikalische Vergangenheit eine eigene katholische Kirchenmusik zu schaffen.
Die evangelische Kirchenmusik
Die Anfänge
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Die evangelische Kirchenmusik wurde durch Martin Luther und dem protestantischen Kantor J. Walter begründet. Beide verwendeten das Wort „Kirchenmusik“ jedoch nicht. Es ging um die Musik als Schöpfergabe, also um den gottesdienstlichen Gebrauch. Im Mittelpunkt standen der deutschsprachige Choral und der Gemeindegesang.
Johannes Calvin hatte ebenfalls die Bedeutung der Kirchenmusik für den Gottesdienst erkannt, ließ aber wegen seiner Ansicht der Gefahr des ästhetischen Genusses der Kirchenmusik nur den einstimmigen Gemeindegesang zu.
Ulrich Zwingli verbannte aus diesem Grunde die Kirchenmusik völlig aus dem Gottesdienst.
Die weitere Entwicklung bis zum 19. Jahrhundert
Die Eigenständigkeit der evangelischen Kirchenmusik entfaltet sich an dem, an mittelalterliche Formen anknüpfenden, lutherischen Kirchenlied. Die typische Lesungsmusik waren oft vertonte Evangeliensprüche.
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde dann schließlich der Begriff „Kirchenmusik“ eingeführt. Doch er sollte lediglich die Funktion der Musik beschreiben, jedoch nicht den Stil.
Während der Aufklärung verfielen die alten gottesdienstlichen Formen, die alten Kirchenlieder wurden modernisiert und es kam allgemein zur Emanzipation des Geisteslebens. Die Aufklärung war somit eine Epoche des Niedergangs der Kirchenmusik.
Durch die romantische Restauration im 19. Jahrhunderts gab es zwar eine Rückkehr zur Überliefung. Jedoch versuchte man nur Vergangenes wiederherzustellen. Die Folge war, dass sich die evangelische Kirchenmusik nun selbst ins Abseits der allgemeinen musikalischen Entwicklung gestellt hatte. Das äußerte sich auch im Komponierverhalten großer Komponisten jener Zeit, wie Mendelssohn-Bartholdy oder Brahms, die kaum Kirchenlieder komponierten.
Die Kirchenmusik im 20. Jahrhundert
Verbunden mit der liturgischen Erneuerung wurde die Kirchenmusik in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder gleichbedeutend mit gottesdienstlicher Musik, wobei man sich unter anderem an der Reformation orientierte.
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 kam es zu einer großen Entfaltung der Kirchenmusik. Die Voraussetzung dafür war die Wiederherstellung eines hauptberuflichen Kantorenstands.
Ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts führte die Komplizierung der Kompositionsverfahren zu einem neuen Auseinandertreiben zwischen kirchenmusikalischer Moderne und gottesdienstlicher Gebrauchsmusik.
Im Zuge der allgemeinen Entwicklung der Musik haben Elemente aus der Popularmusik Einzug in die Kirchenmusik gehalten. Vor allem in den 1960er Jahren kam es zu zahlreichen Neuschaffungen von Kirchenliedern, von denen einige (wie das berühmt-berüchtigt "Danke-Lied") sofort immens poulär wurden. Titel wie "Jazzmesse" versuchten Inspiration durch den Jazz zu suggerieren, aber faktisch ist ein großer Teil der damals unter solchem Rubrum entstandenen Musik nicht eigentlich durch Jazz, Beat oder Rock beeinflusst. Insofern diese Musik während eines Gottesdienstes und dazugehörend aufgeführt wird, ist sie als Kirchenmusik zu bezeichnen (siehe Neues geistliches Lied). Dazu rechnet auch die auch außerhalb der USA immens beliebt gewordene Gospelmusik, die aus dem Spiritual hervorgegangene sakrale Urform des Soul.
Formen der Kirchenmusik
Die Kirchenmusik hat im Laufe von zwei Jahrtausenden viele verschiedene Stile hervorgebracht. Um sie ein wenig zu ordnen kann man unter anderem zwischen einstimmigen und mehrstimmigen Stilen unterscheiden.
Der Gregorianische Choral
Der Gregorianische Choral ist ein einstimmiger liturgischer Gesang der römischen Kirche in lateinischer Sprache. Er ist benannt nach Papst Gregor I., der um 600 eine Reformierung der Liturgie vornahm.
Der Lutherische Choral
Der Lutherische Choral geht auf Martin Luther zurück, der den gemeinsam in deutscher Sprache gesungenen Choral als zentrales Mittel des evangelischen Gottesdienstes verwendete. Dabei bedienten sich Luther und seine Nachfolger populärer Volkslieder und beliebter Melodien, häufig im Stil damals beliebter Tänze (Allemanden etc.).
Das Oratorium
Als Oratorium bezeichnet man opernnahe Großformen, in denen Bibeltexte und zugehörige Kommentare mit verteilten Solorollen, Chor und Orchester quasi "in Szene" gesetzt werden. Nahezu alle handlungstragenden Bibeltexte sind bereits vertont worden, am bekanntesten geworden sind jedoch Passionsoratorien.
Dabei handelt es sich um die gesungene Leidensgeschichte Jesu von seiner Gefangennahme bis zur Kreuzigung. Die Passion wird in der Karwoche an vier Tagen nach den Berichten der Evangelisten gelesen und gesungen. Außerdem gibt es das so genannte Passionsspiel, das von der Liturgie losgelöst ist und gesprochen wird.
Beispiele:
- Matthäus-, Lukas- und Johannespassion 1665/66 von Heinrich Schütz
- Johannespassion 1724 und Matthäuspassion 1727 von J. S. Bach
Die Kantate
Die Kantate ist eine Vokalkomposition, häufig mit instrumentaler Begleitung. Sie entstand zu Anfang des 17. Jahrhunderts und gehört nicht immer zur Kirchenmusik. Erst seit der Zeit Johann Sebastian Bachs werden unter Kantaten immer Sakralwerke verstanden.
Es gibt Solokantaten, Chorkantaten und Mischformen.
Das Kirchenlied
Das Kirchenlied wird üblicherweise in der jeweiligen Landessprache gesungen und ist meist strophisch aufgebaut. Gesungen wird es in Gottesdiensten aber auch oft zu Prozessionen und Wallfahrten. Man kann es in katholisches und evangelisches Kirchenlied unterteilen.
Beispiele:
- „Komm, Gott Schöpfer“ (Martin Luther)
- „Laudato sii“
- „Lobe den Herren“
Die Kirchenmusik in der Praxis
Die Kirchenmusik im Gottesdienst
Die Musik im Gottesdienst besteht aus Elementen der Liturgie, der künstlerischen und/oder der liturgischen Musik. Zum Beispiel: Präludium, Interludium, Intonationen, Choralvorspiel, Chormusik, Kammermusik, Musik "sub communionem" (= Musik zum Abendmahl), Postludium und dem Gemeindegesang (dem Kirchenlied oder dem Choral).
Historisch und an der Liturgie der Messe (Vgl. auch lutherische Messe oder Deutsche Messe bzw. evangelische Messe) gemessen, sind historische Liturgieelemente ihrem Wesen nach in musizierender Form, etwa die zum Proprium (kirchenjahreszeitlich wechselnde Texte), Introitus (Eingangspsalm), Graduale oder Halleluja(-vers), vor allem jedoch der Psalm, der bereits auf biblischer Grundlage gesungenes Gebet ist. Diese gehören auch zugleich zu den ältesten Teilen der Liturgie. Das lutherische Verständnis der Messe bezieht in großem Anteilen gerade auch über den Gesang die ganze Gemeinde in den Dienst der Verkündigung oder des (gesungenen) Gebetes mit ein.
Einen Teil der traditionellen Gesangsbegleitung der Gemeinde im Gottesdienst ist die Liedbegleitung durch die Orgel (liturgisches Orgelspiel), es sind aber auch andere Formen der Gesangsbegleitung mit allen anderen Instrumenten und Stilformen (bis zur Band; mit E-Orgel, Schlagzeug, Bass und evtl. Gitarre im Gospel-Gottesdienst obligatorisch) heute denkbar.
Der gottesdienstliche Gesang der Gemeinde kann also begleitet oder unbegleitet, einstimmig oder mehrstimmig sein. Teilweise wird aus liturgischen oder historisierenden Gründen auch heute noch auf unbegleitete Einstimmigkeit Wert gelegt. Die historisierende einstimmige Form des Gesanges, gelegentlich noch gebräuchlich etwa beim Wechselgesang des Kyrie zwischen Kantor und Gemeinde, geht auf die alte Praxis der so genannten Gregorianik als Grundlage der katholischen Kirchenmusik zurück. Allerdings entstand auch gerade hieraus die Mehrstimmigkeit, nämlich um 900 mit dem Organum, der Wurzel der mehrstimmigen mittelalterlichen Motettenkunst mit ihrem Höhepunkt im 12. und 13. Jahrhundert. Mit Ausnahme gewisser historisch verbriefter Bestrebungen, etwa die Orgelmusik in Kirchen ganz zu verbieten und Kirchenmusik verschiedensten Sanktionen zu unterwerfen, erfreute sich im Gegensatz dazu die Geschichte der gottesdienstlichen Kirchenmusik immer schon glanzvollster Formenvielfalt und sie belegt epochenweise große Freiheit in den Musizierformen und der Art der Gesangsbegleitung.
Besondere Aufmerksamkeit aus der lutherischen Kantoreipraxis hierbei verdient das Alternatim - Musizieren, in der verschiedene Formen der Liedbearbeitung und Begleitung von (Lied-)Vers zu Vers abwechseln und bei welcher im Gefolge der Reformation erwachsene Laien, Jugendliche und Kinder musik- und gemeindepädagogisch wertvollen Anteil hatten.
In den letzten Jahrzehnten ist es zu einem starken Liedaustausch zwischen den deutschsprachigen Ländern gekommen. Gleichsam weisen die Gesangbücher (Gotteslob, Evangelisches Gesangbuch heute auch eine Vielfalt ökumenischer Lieder und Lieder aus aller Welt auf.
Immer häufiger findet sich im Gottesdienst aber auch so genannte "populäre" christliche Musik wieder, seit über 40 Jahren existiert in Deutschland eine christliche Popmusikszene.
- 'Eine Kirche, die nur noch Gebrauchsmusik macht, verfällt dem Unbrauchbaren und wird selbst unbrauchbar.
- Joseph Kardinal Ratzinger aus: Theologisches zur Kirchenmusik'
Berufsbild Kirchenmusiker/Kirchenmusikerin
siehe:
Komponisten
Bedeutende Komponisten der Kirchenmusik aus dem deutschsprachigem Raum sind u.a.:
- Michael Praetorius
- Heinrich Schütz
- Samuel Scheidt
- Johann Hermann Schein
- Hans Leo Haßler
- Johann Sebastian Bach
- Wolfgang Amadeus Mozart (Messen, Requiem und Sonaten)
- Johannes Brahms (Ein deutsches Requiem, Fest- und Gedenksprüche, Motetten)
- Max Reger
- Felix Mendelssohn Bartholdy (Motetten)
- Anton Bruckner (Te Deum, Messen, Motetten)
- Hugo Distler
- Johann Pachelbel
- Ernst Pepping
In Frankreich u.a.:
In Italien u.a.:
Siehe auch: Liste der Werke der Kirchenmusik, Kirchenlied, Kantate, Oratorium (Musik), Choral, Messe (Musik), Requiem, Kirchenmusiker, E-Musik, Conductus, Schola, Posaunenchor, Gospel, Kantor, Komponisten, Liste von Organisten