Blanche Peyron und Margitta Gummel: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Blanche Peyron''', geborene Roussel (* [[8. März]] [[1867]] in [[Lyon]], [[Frankreich]]; † [[21. Mai]] [[1933]] in [[Paris]]) war eine französische Offizierin der [[Heilsarmee]] und 1926 Gründerin des ersten [[Frauenhaus]]es (französisch: ''palais de la femme'') in Paris. |
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<!-- Allgemeine Informationen -->| kurzname = <!-- nur wenn abweichend vom Seitenname --> |
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| bild = [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-K0627-0001-017, Margitta Gummel.jpg|250px]] |
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| bildbeschreibung = Gummel bei den DDR-Meisterschaften, Juni 1971 |
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| nation = {{GDR|2=DDR}} |
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| geburtstag = [[29. Juni]] [[1941]] |
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| sterbeort = [[Wietmarschen]] |
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| sterbeland = {{DEU}} |
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<!-- Karriere -->| disziplin = [[Kugelstoßen]] |
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| bestleistung = 20,22 m <small>(1972)</small> |
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| verein = [[SC DHfK Leipzig|SC Wissenschaft DHfK Leipzig]] |
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| trainer = |
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| nationalkader = <!-- Status-Kürzel: a für aktiv, g für gesperrt, n für nicht aktiv, v für verstorben, z für zurückgetreten --> |
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| status = |
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| karriereende = <!-- Medaillen --> |
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| Medaillenspiegel = {{Medaillenspiegel |Olympische Spiele|1|1|0}} |
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{{Medaillenspiegel |Europameisterschaften|0|2|1}} |
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{{Medaillenspiegel |DDR-Hallenmeisterschaften|3|2|0}} |
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| medaillen = {{Medaillen Sommersport | Wo =Olympia |
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| Gold | [[Olympische Sommerspiele 1968|1968 Mexiko-Stadt]] | [[Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)|Kugelstoßen]] |
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| Silber | [[Olympische Sommerspiele 1972|1972 München]] | [[Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)|Kugelstoßen]] |
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{{Medaillen Sommersport | Wo =Leichtathletik-Europameisterschaften |
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| Silber | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1966|1966 Budapest]] | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1966/Kugelstoßen der Frauen|Kugelstoßen]] |
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| Silber | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1969|1969 Athen]] | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1969/Kugelstoßen der Frauen|Kugelstoßen]] |
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| Bronze | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1971|1971 Helsinki]] | [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/Kugelstoßen der Frauen|Kugelstoßen]] |
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{{Medaillen Sommersport | Wo =Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften |
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| Gold | [[Europäische Hallenspiele 1966|1966 Dortmund]] | Kugelstoßen |
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| Silber | [[Europäische Hallenspiele 1968|1968 Madrid]] | Kugelstoßen |
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| Silber | [[Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 1971|1971 Sofia]] | Kugelstoßen |
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{{Medaillen Sommersport | Wo =DDR-Leichtathletik-Meisterschaften |
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| Bronze | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1963|1963 Jena]] | Kugelstoßen |
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| Silber | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1964|1964 Jena]] | Kugelstoßen |
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| Bronze | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1965|1965 Karl-Marx-Stadt]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1966|1966 Jena]] | Kugelstoßen |
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| Silber | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1967|1967 Halle]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1968|1968 Erfurt]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1969|1969 Berlin]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1971|1971 Leipzig]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1972|1972 Erfurt]] | Kugelstoßen |
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{{Medaillen Sommersport | Wo =DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften |
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| Silber | [[DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 1964|1964 Berlin]] | Kugelstoßen |
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| Silber | [[DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 1965|1965 Berlin]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 1966|1966 Berlin]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 1968|1968 Berlin]] | Kugelstoßen |
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| Gold | [[DDR-Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 1971|1971 Berlin]] | Kugelstoßen |
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'''Margitta Gummel''' (* [[29. Juni]] [[1941]] in [[Magdeburg]] als '''Margitta Helmbold'''; † [[26. Januar]] [[2021]] in [[Wietmarschen]]<ref name="n-tv.de 27. Januar 2021">{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/sport/Olympiasiegerin-Margitta-Gummel-ist-tot-article22321378.html |titel=Olympiasiegerin Margitta Gummel ist tot |werk=[[n-tv.de]] |datum=2021-01-27 |abruf=2021-01-27}}</ref>) war eine deutsche [[Leichtathletik|Leichtathletin]] und Olympiasiegerin von 1968, die in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den weltbesten [[Kugelstoßen|Kugelstoßerinnen]] gehörte. |
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== Leben == |
== Leben == |
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Sie startete bei den [[Olympische Sommerspiele 1964|Olympischen Spielen 1964 in Tokio]] und wurde mit 16,91 m Fünfte. Bei den ersten [[Europäische Hallenspiele 1966|Europäischen Hallenspielen]] gewann sie 1966 in Dortmund mit 17,30 m Gold und bei den [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1966|Europameisterschaften in Budapest]] im selben Jahr Silber (17,05 m). Im Jahr darauf belegte sie beim [[Leichtathletik-Europacup 1967|Europacup in Kiew]] den zweiten Platz (17,66 m). In Havanna verbesserte sie in diesem Jahr den [[DDR]]-Rekord auf 17,69 m. |
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Blanche Roussel war eine Tochter des evangelisch-freikirchlichen Pastors Napoléon Roussel und seiner schottischen Frau, die in Lyon lebten. Der Vater starb bereits 1878. Als junge Frau lernte sie [[Catherine Booth-Clibborn]] in [[Genf]] kennen, die Tochter von [[William Booth]], dem Gründer der [[Heilsarmee]]. Diese beeindruckte sie derart, dass sie bereits mit 17 Jahren in die Heilsarmee eintrat und die [[Offizier der Heilsarmee|Offiziersschule]] besuchte. Mit ihrem Mann ging sie danach nach Paris, wo sie zusammen das Sozialwerk der Heilsarmee aufbauten und leiteten. Die Heilsarmee war damals in Paris sehr verachtet, Blanche und Albin Peyrod wurden teilweise beschimpft und mit Abfall beworfen. Viele unerwünschte Frauen und Kinder waren gezwungen, in Armut, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit zu leben. Wo sie konnten, halfen die Peyrods diese Not zu lindern und den Bedürftigen das Lebensnotwendigste zu geben und ihnen ein würdiges Leben zu ermöglichen. So brachten sie den Obdachlosen nachts eine warme Mahlzeit, die sogenannte ''soupe de minuit''. |
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Im September 1968 verbesserte Margitta Gummel den DDR-Rekord zunächst auf 18,43 m und stieß kurz danach mit 18,87 m Weltrekord.<ref>[[Brigitte Berendonk]]: ''Doping. Von der Forschung zum Betrug''. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 134–135.</ref> Im Oktober gewann sie bei den [[Olympische Sommerspiele 1968|Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt]] die Goldmedaille. In ihrem olympischen Wettkampf gelangen ihr zwei weitere Weltrekorde: Mit 19,07 m und 19,61 m (aufgestellt am 20. Oktober 1968) war sie die erste Frau, die die 19-Meter-Marke übertraf. Damit hatte Margitta Gummel im Alter von 27 Jahren ihre persönliche Bestleistung innerhalb eines Jahres um fast zwei Meter gesteigert. Im selben Jahr wurde sie zur [[Sportler des Jahres (DDR)|DDR-Sportlerin des Jahres]] gewählt. |
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1925 entdeckte sie im [[11. Arrondissement (Paris)|11. Arrondissement]] ein großes, leerstehendes Gebäude mit über 700 Zimmern, das 1910 als Arbeiterwohnheim erbaut worden war und nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr gebraucht wurde. Ihr Mann und sie wollten es kaufen und konnten mit viel Überzeugungskraft und großem Aufwand die damals riesige Summe von 11 Millionen [[Franc]]s Spendengelder zusammenbringen. 1926 konnten im Gebäude Wohnräume für Frauen und Kinder eingerichtet und das Haus eröffnet werden. Dieses Frauenhaus besteht bis ins 21. Jahrhundert, um etwa 600 Frauen und Kindern in prekären Lebenslagen eine sichere Zuflucht und eine Chance zur Neuorientierung zu bieten. |
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Ihre größte Rivalin war [[Nadeschda Wladimirowna Tschischowa|Nadeschda Tschischowa]] ([[UdSSR]]). Hinter ihr wurde sie [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1966|1966]], [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1969|1969]] und [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1971|1971]] jeweils Zweite bei den [[Leichtathletik-Europameisterschaften|Europameisterschaften]]. Am 11. September 1969 gelang Margitta Gummel in [[Berlin]] mit einer Weite von 20,11 m ein weiterer Weltrekord, den aber Nadjeschda Tschischowa fünf Tage später verbesserte. Und auch bei den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen 1972 in München]] gewann Margitta Gummel hinter ihr Silber. |
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Um 1930 konnten sie noch das Volkshaus (französisch: ''Palais du peuple'') und ein Obdachlosenheim (französisch: ''Cité de refuge'') im [[13. Arrondissement (Paris)|13. Arrondissement]] eröffnen.<ref>[https://vivreparis.fr/portrait-de-femme-qui-a-marque-paris-blanche-peyron/ ''Portrait de femme qui a marqué Paris: Blanche Peyron'', Website vivtreparis.fr, 12. Januar 2021 (abgerufen am 11. September 2022)]</ref> |
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Ab 1959 startete Margitta Gummel für den [[SC DHfK Leipzig]] und trainierte bei [[Karl-Heinz Bauersfeld]]. In den nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] öffentlich gewordenen Unterlagen zum [[Sport in der DDR#Staatliches Zwangsdoping|Doping in der DDR]] fanden sich auch [[Doping]]dosierungen von ihr.<ref>[[Brigitte Berendonk]]: ''Doping. Von der Forschung zum Betrug''. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 131–144.<br />{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/die-doping-erkenntnisse-der-ddr-wissenschaftler-werden-weltweit-bis-heute-genutzt-doping-in-der-ddr-6-die-gescbichte-der-anabolika-von-margitta-gummel-bis-zum-amerikaner-mike-stulce-aus-jena-rund-um-den-globus-li.38210#plx1365119642 |titel=Die Doping-Erkenntnisse der DDR-Wissenschaftler werden weltweit bis heute genutzt Doping in der DDR (6): Die Geschichte der Anabolika -- von Margitta Gummel bis zum Amerikaner Mike Stulce: Aus Jena rund um den Globus |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=1994-04-11 |abruf=2021-01-28}}</ref> |
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== Familie == |
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Blanche Roussel wollte zuerst zugunsten ihrer Berufung und Aufgabe in der Heilsarmee ledig bleiben. Doch dann heiratete sie ihren Kollegen, den Heilsarmeeoffizier Albin Peyron, mit dem sie bis an ihr Lebensende in Paris zusammenarbeitete.<ref>[https://fm4.orf.at/stories/3009580/ Ambra Schuster: ''Das Lebenswerk der Blanche Peyron'', Website fm4.orf.at (abgerufen am 13. August 2022)]</ref> |
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Nach den Olympischen Spielen 1972 trat sie vom aktiven Sport zurück. Sie wurde 1976 Mutter einer Tochter; 1977 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] sie. Sie war zunächst in einem Sport-Forschungsinstitut in Leipzig tätig und arbeitete später als Sportfunktionärin im [[DTSB]]-Bundesvorstand und im DVfL ([[Deutscher Verband für Leichtathletik]] der DDR) sowie nach dem Ende der DDR bis 1993 beim Landessportbund [[Brandenburg]]. Sie gehörte dem [[Nationales Olympisches Komitee|NOK]] der DDR und bis 1993 dem NOK für Deutschland an. Danach zog sie nach [[Bad Bentheim]]. |
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Blanche Peyron war zudem die Ururgroßmutter von [[Hervé Cachelin]], dem Leiter der Heilsarmee von Deutschland, Litauen und Polen.<ref>[https://www.heilsarmee.de/aktuelles/buchvorstellung-das-haus-der-frauen.html ''Buchvorstellung: „Das Haus der Frauen“'', Website heilsarmee.de, 5. Mai 2020 (abgerufen am 11. September 2022)]</ref> |
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Margitta Gummel starb in Wietmarschen im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit.<ref name="n-tv.de 27. Januar 2021" /> |
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== Ehrungen == |
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* 1931 Ritterkreuz der [[Ehrenlegion]]. |
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== Auszeichnungen (Auswahl) == |
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* 1968: [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Silber |
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* 1972: Vaterländischer Verdienstorden in Gold |
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== Darstellung Margitta Gummels in der bildenden Kunst == |
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* [[Petra Flemming (Malerin)|Petra Flemming]]: Margitta Gummel ([[Ölmalerei|Mischtechnik]], 1976/1977)<ref>{{Internetquelle |autor=Flemming, Petra |url=https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70247134/df_hauptkatalog_0190218 |titel=Porträt Margitta Gummel |datum=1976 |abruf=2022-06-27}}</ref> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* [[Volker Kluge]]: ''Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9. |
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* [[Lætitia Colombani]]: ''Das Haus der Frauen'', Roman, S. Fischer Verlag, ISBN 978-3-10-390003-3. |
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* Klaus Amrhein: ''Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005''. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft. |
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* {{WWW-DDR|id=margitta-gummel|lemma=Gummel, Margitta|autor=|band=1|idNum=1161}} |
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* Karl-Heinz Keldungs: ''Margitta Gummel.'' In: ders.: ''Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo''. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 55f. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [https://fm4.orf.at/stories/3009580/ Ambra Schuster: ''Das Lebenswerk der Blanche Peyron'', Website fm4.orf.at (abgerufen am 13. August 2022)]. |
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* {{Olympedia|69668}} |
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* [https://www.heilsarmee.de/aktuelles/buchvorstellung-das-haus-der-frauen.html ''Buchvorstellung: „Das Haus der Frauen“'', Website heilsarmee.de, 5. Mai 2020 (abgerufen am 11. September 2022)]. |
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* {{Munzinger|01000051528|Margitta Gummel}} |
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* [http://ostschweizerinnen.ch/die-erbinnen-der-blanche-peyron-und-die-entstehung-der-frauenhaeuser-1-teil/ Cornelia Forrer: ''Die Erbinnen der Blanche Peyron und die Entstehung der Frauenhäuser – 1. Teil'', Website osterschweizerinnen.ch, 4. August 2022 (abgerufen am 11. September 2022)]. |
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* {{Internetquelle |url=http://www.sports-reference.com/olympics/athletes/gu/margitta-gummel-helmbold-1.html |titel=Margitta Gummel-Helmbold |werk=sports-reference.com |sprache=en |archiv-url=http://web.archive.org/web/20090121014240/http://www.sports-reference.com/olympics/athletes/gu/margitta-gummel-helmbold-1.html |archiv-datum=2009-01-21 |abruf=2021-01-28 |abruf-verborgen=1}} |
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* [https://www.ref-staefa-hombrechtikon.ch/bericht/2212 Cornelia Bizzarri: ''Persönlich - Eine vergessene Pionierin: Blanche Peyron'', Website ref-staefa-hombrechtikon.ch (abgerufen am 13. August 2022)]. |
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* [https://vivreparis.fr/portrait-de-femme-qui-a-marque-paris-blanche-peyron/ ''Portrait de femme qui a marqué Paris: Blanche Peyron'', Website vivtreparis.fr, 12. Januar 2021 (französisch, abgerufen am 11. September 2022)]. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 4. November 2022, 17:24 Uhr
Margitta Gummel ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 29. Juni 1941 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Magdeburg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 177 cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 90 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbedatum | 26. Januar 2021 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbeort | Wietmarschen, ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Kugelstoßen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 20,22 m (1972) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | SC Wissenschaft DHfK Leipzig | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Margitta Gummel (* 29. Juni 1941 in Magdeburg als Margitta Helmbold; † 26. Januar 2021 in Wietmarschen[1]) war eine deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin von 1968, die in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den weltbesten Kugelstoßerinnen gehörte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie startete bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und wurde mit 16,91 m Fünfte. Bei den ersten Europäischen Hallenspielen gewann sie 1966 in Dortmund mit 17,30 m Gold und bei den Europameisterschaften in Budapest im selben Jahr Silber (17,05 m). Im Jahr darauf belegte sie beim Europacup in Kiew den zweiten Platz (17,66 m). In Havanna verbesserte sie in diesem Jahr den DDR-Rekord auf 17,69 m.
Im September 1968 verbesserte Margitta Gummel den DDR-Rekord zunächst auf 18,43 m und stieß kurz danach mit 18,87 m Weltrekord.[2] Im Oktober gewann sie bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt die Goldmedaille. In ihrem olympischen Wettkampf gelangen ihr zwei weitere Weltrekorde: Mit 19,07 m und 19,61 m (aufgestellt am 20. Oktober 1968) war sie die erste Frau, die die 19-Meter-Marke übertraf. Damit hatte Margitta Gummel im Alter von 27 Jahren ihre persönliche Bestleistung innerhalb eines Jahres um fast zwei Meter gesteigert. Im selben Jahr wurde sie zur DDR-Sportlerin des Jahres gewählt.
Ihre größte Rivalin war Nadeschda Tschischowa (UdSSR). Hinter ihr wurde sie 1966, 1969 und 1971 jeweils Zweite bei den Europameisterschaften. Am 11. September 1969 gelang Margitta Gummel in Berlin mit einer Weite von 20,11 m ein weiterer Weltrekord, den aber Nadjeschda Tschischowa fünf Tage später verbesserte. Und auch bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann Margitta Gummel hinter ihr Silber.
Ab 1959 startete Margitta Gummel für den SC DHfK Leipzig und trainierte bei Karl-Heinz Bauersfeld. In den nach der Wende öffentlich gewordenen Unterlagen zum Doping in der DDR fanden sich auch Dopingdosierungen von ihr.[3]
Nach den Olympischen Spielen 1972 trat sie vom aktiven Sport zurück. Sie wurde 1976 Mutter einer Tochter; 1977 promovierte sie. Sie war zunächst in einem Sport-Forschungsinstitut in Leipzig tätig und arbeitete später als Sportfunktionärin im DTSB-Bundesvorstand und im DVfL (Deutscher Verband für Leichtathletik der DDR) sowie nach dem Ende der DDR bis 1993 beim Landessportbund Brandenburg. Sie gehörte dem NOK der DDR und bis 1993 dem NOK für Deutschland an. Danach zog sie nach Bad Bentheim.
Margitta Gummel starb in Wietmarschen im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit.[1]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
- 1972: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
Darstellung Margitta Gummels in der bildenden Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petra Flemming: Margitta Gummel (Mischtechnik, 1976/1977)[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9.
- Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
- Kurzbiografie zu: Gummel, Margitta. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Karl-Heinz Keldungs: Margitta Gummel. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 55f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margitta Gummel in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Margitta Gummel im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Margitta Gummel-Helmbold. In: sports-reference.com. Archiviert vom am 21. Januar 2009 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Olympiasiegerin Margitta Gummel ist tot. In: n-tv.de. 27. Januar 2021, abgerufen am 27. Januar 2021.
- ↑ Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 134–135.
- ↑ Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 131–144.
Die Doping-Erkenntnisse der DDR-Wissenschaftler werden weltweit bis heute genutzt Doping in der DDR (6): Die Geschichte der Anabolika -- von Margitta Gummel bis zum Amerikaner Mike Stulce: Aus Jena rund um den Globus. In: Berliner Zeitung. 11. April 1994, abgerufen am 28. Januar 2021. - ↑ Flemming, Petra: Porträt Margitta Gummel. 1976, abgerufen am 27. Juni 2022.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gummel, Margitta |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Magdeburg |
STERBEDATUM | 26. Januar 2021 |
STERBEORT | Wietmarschen |
- Leichtathlet (DDR)
- DDR-Meister (Leichtathletik)
- Olympiasieger (Kugelstoßen)
- Olympiateilnehmer (DDR)
- Leichtathlet (SC DHfK Leipzig)
- Doping in der DDR
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold
- DDR-Bürger
- Sportler des Jahres (DDR)
- Kugelstoßer (DDR)
- Deutscher
- Geboren 1941
- Gestorben 2021
- Frau