Serhij Kot und Benutzerin:Melly42/2: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Serhiy Iwanowytsch Kot''' (ukrainisch: Сергій Іванович Кот; * [[22. Juni]] [[1958]] in [[Kiew]];<ref name="EMU" /><ref name="history" /> † [[28. März]] [[2022]] in [[Isjaslaw]]) war ein ukrainischer [[Historiker]], der vor allem am Institut für die Geschichte der Ukraine an der [[Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine|Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine]] tätig war. Seine Schwerpunkte waren die Erhaltung von historischen und kulturellen Schätzen, die Rückgabe unrechtmäßig angeeigneter Kulturgüter und [[Restitution (Kunst)|Restitution]]. Er wurde mit dem Titel "Geehrter Kulturschaffender der Ukraine" ausgezeichnet. |
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Phil Hockey |
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'''Philip Anthony Richard Hockey''' (* [[8. März]] [[1956]] in [[Bournemouth]]; † [[24. Januar]] [[2013]] in [[Kapstadt]]) war ein [[Vereinigtes Königreich|britisch]]-[[südafrika]]<nowiki/>nischer [[Ornithologie|Ornithologe]]. |
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== Leben == |
== Leben == |
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Hockey wuchs im ländlichen [[Gloucestershire]] auf und war bereits als Kind an der [[Naturgeschichte]] interessiert. Er sammelte [[Fossil|Fossilien]], [[Schmetterlinge]], [[Reptilien]] und [[Vögel]], wobei er von seinem Vater gefördert wurde. Hockey erhielt ein Stipendium für die Monkton Combe School in [[Bath]], wo er sein Abitur in [[Mathematik]] und [[Naturwissenschaft]]<nowiki/>en machte. Anschließend unterrichtete er ein Jahr lang an der Moffat School in [[Shropshire]], bevor er sein [[Bachelor]]-Studium in [[Ökologie]] an der [[The University of Edinburgh|University of Edinburgh]] absolvierte. 1983 veröffentlichte er einige seiner Studienarbeiten über überwinternde [[Tafelente]]<nowiki/>n Aythya ferina in der Zeitschrift ''Scottish Birds''. 1976 kam Hockey zum ersten Mal nach Südafrika, wo er als Assistent von Ron Summers die Brutbiologie des Weißstirn-Regenpfeifers Charadrius marginatus an der Langebaan-Lagune studierte. 1979 zogen Hockey und seine erste Frau Carole nach Südafrika, wo er Mitarbeiter am Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology an der Universität Kapstadt wurde. Die ersten Jahre lebte das Paar auf [[Marcus Island (Südafrika)|Marcus Island]] in der [[Saldanha Bay]], wo Hockey mehrere bedeutende Beiträge zur Ökologie der Felsküsten leistete, worüber er 1983 im South African Journal of Science berichtete. Im selben Jahr wurde er mit der Dissertation ''Ecology of the African black oystercatcher, Haematopus moquini'' zum Ph.D. an der Universität Kapstadt promoviert. 1985 unternahm Hockey im Rahmen des 25. Jährigen Jubiläums des Fitztitutes eine fünfwöchige Riese nach Chile, wo er mit seinen Kollegen Alison Bosman und Peter G. Ryan verschiedene Kügelvogelprojekte durchführte. Das Ergebnis dieser Expedition waren sechs Arbeiten, darunter eine, die [[Polymorphismus]] und kryptische [[Mimese]] bei einer [[Gemeine Napfschnecke|Napfschnecke]] aufgrund der Nachstellung durch [[Uferwipper]] aufzeigte. |
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Kot wurde in [[Kiew]] geboren.<ref name="EMU" /> Er graduierte 1980 an der Fakultät für Geschichte und Pädagogik am [[Nationale Pädagogische Universität M. P. Drahomanow|Pädagogischen Institut]] in Kiew.<ref name="history" /><ref name="m.day" /> Er wurde 1990 zum Doktor für Geschichte promoviert, mit einer Dissertation "Охорона пам'яток історії та культури в Українській РСР (1943-поч. 60-х рр.)" ("Erhaltung von geschichtlichen und kulturellen Denkmälern in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] (1943–1960s)").<ref name="history" /> Kot wurde in Geschichte 2021 habilitiert;<ref name="Zhitomir-OnLine Новини Житомира Новости Житомира 2022">{{cite web | title=Перестало битися серце справжнього вченого, доктора історичних наук Сергія Кота | publisher=Zhitomir-OnLine | date=2022-03-29 | url=https://zhitomir-online.com/ukraine/128266-perestalo-bytysya-serce-spravzhnogo-vchenogo-doktora-istorychnykh-nauk-sergiya-kota.html | access-date=2022-03-30}}</ref> seine Habilitationsschrift trug den Titel "Повернення і реституція культурних цінностей у політичному та культурному житті України (ХХ – поч. ХХІ ст.)" ("Rückgabe und Restitution von kulturellen Werten im politischen und kulturellen Leben der Ukraine (20.–frühes 21. Jahrhundert)").<ref name="history" /> |
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=== Akademie der Wissenschaften === |
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Kot arbeitete am Institut für die Geschichte der Ukraine an der [[Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine|Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine]]. Er wurde 1999 Leiter der Arbeitsgruppe für das Studium der Probleme bei der Rückgabe und Restitution von Kulturgütern<ref name="EMU" /><ref name="m.day" /><ref name="istpravda" /> und erfüllte die Aufgabe bis zu seinem Tod.<ref name="history" /> Er erforschte vor allem die Erhaltung von geschichtlichem und kulturellem Erbe, die Geschichte des Denkmalschutzes in der Ukraine und die Rückgabe und Restitution von kulturellem Eigentum.<ref name="EMU" /><!--1991 - Member of the Scientific Council of the Centre for Memory and History of NAS of Ukraine and UTOPLK.--> Ab 2006 war er außerdem Seniorforscher im Zentrum für ukrainische Geschichte und Kultur und ab 2012 Leiter dieser Abteilung.<ref name="history" /> Von 2013 bis zu seinem Tod war Kot Leiter der Abteilung für das Studium des geschichtlichen und kulturellen Erbes der Ukraine.<ref name="history" /> Im Jahr 2020 wirkt er maßgeblich daran mit, die Restitution eines Bildes von [[Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach]] zu betreiben; es handelt sich um ein [[Diptychon]] von Adam und Eva, das nach [[Sankt Petersburg]] und von dort zum [[Norton Simon Museum]] in Pasadena gelangte.<ref name="Baranovskaya" /> |
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=== Andere Aufgaben === |
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1999 und 2000 gehörte Kot einer Gruppe an, die vom Rat der Ukraine für Kultur und Spiritualität beauftragt war, einen Gesetzentwurf für ein Gesetz zum Schutz des Kulturerbes zu entwickel. Er wurde am 8. Juni 2000 übergeben, und 35 von Kot formulierte Abschnitte wurden Teil des Gesetztes.<ref name="history" /> |
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Kot war ab 2012 auch stellvertretender Leiter der Redaktion für das [[Nationales Historisches Museum der Ukraine|Nationale Historische Museum der Ukraine]].<ref name="history" /> Von 2013 bis zu seinem Tod wirkte er as Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Weltkulturerbes [[Sophienkathedrale (Kiew)|Sophienkathedrale]].<!--2015-2016 - Member of the Specialized Commission for the protection of theses and dissertations for the degrees of Candidate of Sciences. 26.252.01 at the Centre for Memory Science of the National Academy of Sciences of Ukraine and UTOPLK. --> Er leitete den Vorstand der Stiftung für das literarische Werk von [[Oleh Olschytsch]].<ref name="m.day" /><!--He took back from the Russian Federation part of O. Dovzhenko's archives and memorial works, including his Self-Portrait, which was considered lost, and from the United States - the museum and part of the archives of architect and art critic O.Povsten. Povstenok.<ref name="EMU" />--> Für seine Verdienste wurde er mit dem Titel Geehrter Kulturschaffender der Ukraine (Національна спілка краєзнавців України) ausgezeichnet.<ref name="istpravda" /> |
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Kot starb in [[Isjaslaw]]<ref name="history" /> am 28. März 2022 im Alter von 63 Jahren.<ref name="history" /><ref name="m.day" /><ref name="istpravda" /> |
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== Veröffentlichungen == |
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Kots Veröffentlichungen enthalten Bücher über ukrainische Kulturgüter in Russland und die Probleme ihrer Rückführung, im Kontext von Geschichte und Rechtslage, die 1996 und 1998 erschienen. 2006 bereitete er ein Buch für den Druck vor, ''The Ukrainian Question'', in dem er Artikel des britischen Journalisten Lancelot Lawton zum Status der Ukraine in den 1930er Jahren. Kot widmete der Sichtung von Lawtons originalen Artikeln, die in der [[Library of Congress]] in den USA aufbewahrt werden, zwei Jahre.<ref name="Siruk" /> 2010 veröffentlichte er Forschungsergebnisse über den Rechtsstatus von Kunstwerken, die 1941 in einer Wanderausstellung im Staatlichen Kunstmuseum in [[Simferopol]], Krim, gezeigt wurden.<ref name="EMU" /> |
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Er verfasste wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der nationalen revolutionären Bewegung, zur Region [[Bukowina]] und für das [[Holocaust-Gedenkzentrum Babyn Jar]].<ref name="m.day" /> |
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== Weblinks == |
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* [https://scholar.google.com/citations?user=M8NVlNYAAAAJ Кот Сергій Іванович] {ukrainisch) scholar.google.com |
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* [https://www.uibk.ac.at/gfpa/ablage/dokumente/WordWar2.pdf World War II / and the (Re)Creation of Historical Memory in Contemporary Ukraine] (englisch) uibk.ac.at vom 23. September 2009 |
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* [http://www.irbis-nbuv.gov.ua/cgi-bin/irbis_nbuv/cgiirbis_64.exe?C21COM=2&I21DBN=UJRN&P21DBN=UJRN&Z21ID=&Image_file_name=PDF%2FMzu_2012_21.pdf&IMAGE_FILE_DOWNLOAD=1 УКРАЇНСЬКО?НІМЕЦЬКІ ВІДНОСИНИ ЩОДО ПОВЕРНЕННЯ ТА РЕСТИТУЦІЇ КУЛЬТУРНИХ ЦІННОСТЕЙ (1991–2012) (Ukrainian-German Relations with Regard to Return and Restitution of Cultural Property (1991–2012)] (ukrainisch) in: ''INTERNATIONAL RELATIONS OF UKRAINE: SCIENTIFIC RELATIONSHIPS AND KNOWLEDGE'' irbis-nbuv.gov.ua 2012, pp 161–180 |
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* [http://babynyar.gov.ua/en/presentation-concept-complex-memorialization-babyn-yar-0 Presentation of the Concept of complex memorialization of Babyn Yar] (englisch) babynyar.gov.ua vom 20. November 2019 |
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== Einzelnachweise == |
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| last1 = Baranovskaya |
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| first1 = Marina |
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| last2 = Klymchuck |
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| title = Ukraine seeks to bring home Renaissance artwork sold under false pretenses |
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| work = [[Deutsche Welle]] |
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| date = 27. Oktober 2020 |
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| access-date = 29. März 2022 |
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}}</ref> |
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<ref name="Siruk">{{cite web |
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| last1 = Siruk |
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| first1 = Mykola |
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| title = A book for skeptics / "The Ukrainian Question" 70 years later |
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| website = day.kyiv.ua |
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| date = 23. Mai 2006 |
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| access-date = 29. März 2022 |
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Hockey zeigte ein frühes Bewusstsein für die potenziellen Auswirkungen menschlicher Störungen, indem er 1981 eine Studie über die Auswirkungen von Störungen auf Brillenpinguine Spheniscus demersus initiierte. Er erkannte auch die Notwendigkeit solider Basisdaten und war an der Ausarbeitung der Richtlinien für den ersten Vogelatlas des südlichen Afrikas beteiligt. Sein erstes Buch war der Atlas of the Birds of the Southwestern Cape im Jahr 1989. Nachdem Hockey 1986 einen Lehrauftrag am Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology angenommen hatte, blieb sein Hauptforschungsschwerpunkt die Ökologie der Küstennahrung von Küstenvögeln. Er leitete Forschungsteams im tropischen Afrika und auf Inseln im Indischen Ozean, in Südamerika, auf den Kanarischen Inseln und im Nahen Osten. |
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In einer Abhandlung über den Zug von Watvögeln in der Zeitschrift American Naturalist im Jahr 1992 zeigte er auf, dass die Dichte der ziehenden Küstenvögel entgegen der landläufigen Meinung an der südlichen Grenze ihres Zuggebietes am höchsten ist, und konnte dies mit einem Latitudinalen Biodiversitätsgradienten in der Nahrungsproduktion während des südlichen Sommers erklären. Er wurde bald ein anerkannter Experte für afrikanische Watvögel und veröffentlichte 1995 die Monographie Waders of Southern Africa. |
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In den 1990er Jahren rief Hockey ein erfolgreiches öffentliches Aufklärungsprogramm ins Leben, das den Schwarzen Austernfischer als Aushängeschild für den Küstenschutz nutzte. Dies führte unter anderem zu einem Verbot von Geländewagen an südafrikanischen Stränden. |
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2008 wurde Hockey der vierte Präsident des Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology. Während seiner akademischen Laufbahn betreute er mehr als 50 Doktoranden und Master-Studenten sowie acht Postdoktoranden. |
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Gemeinsam mit seinen Studenten forschte Hockey auch über Möwen, Seeschwalben, Pinguine, Basstölpel, Greifvögel, Rallen, Trappen, Kraniche, Wildvögel, Enten, Lerchen und Grasmücken. |
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In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich Hockey mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Vögel. In seinen ersten Abhandlungen wies er darauf hin, dass es unsinnig ist, den Klimawandel zur Erklärung der jüngsten Veränderungen im Verbreitungsgebiet von Vögeln heranzuziehen, da die meisten dieser Veränderungen auf andere Faktoren wie die Veränderung von Lebensräumen zurückzuführen sind. Da keine empirischen Belege für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelpopulationen vorlagen, initiierte er das Programm ''Hot Birds'', um zu untersuchen, wie Vögel in heißen, trockenen Gebieten durch ein wärmeres Klima beeinträchtigt werden könnten. Sein Tod verhinderte jedoch, dass er dieses Projekt weiter fortsetzen konnte. |
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Hockey veröffentlichte mehr als 120 wissenschaftliche Abhandlungen, 150 semipopulärwissenschaftliche Artikel, 10 Bücher und zahlreiche Buchkapitel, darunter dem Abschnitt über die Austernfischer im dritten Band des ''[[Handbook of the Birds of the World]]'' (1998). 2005 war er federführender Herausgeber der siebenten Auflage des Werks ''Birds of Southern Africa'' von [[Austin Roberts]], das er in einem 5-Jahres-Projekt von einem Vogelführer in ein umfangreiches Handbuch umwandelte. Der Feldführer ''Sasol Birds of Southern Africa'' (1993), den er gemeinsam mit Ian Sinclair and Warwick Tarboton schrieb, wurde zum Bestseller. |
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[[Kategorie:Historiker]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine]] |
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[[Kategorie:Person (Kiew)]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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2008 wurde er von der [[Zoological Society of Southern Africa]] mit der Stevenson-Hamilton-Medaille für seinen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung der Wissenschaft ausgezeichnet. |
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{{Personendaten |
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|NAME=Kot, Serhiy |
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|ALTERNATIVNAMEN=Kot, Serhiy Ivanovych (vollständiger Name) |
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|KURZBESCHREIBUNG=ukrainischer Historiker |
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|GEBURTSDATUM=22. Juni 1958 |
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|GEBURTSORT=[[Kiew]] |
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|STERBEDATUM=28. März 2022 |
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|STERBEORT=[[Isjaslaw]] |
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Version vom 19. Mai 2022, 21:41 Uhr
Phil Hockey
Philip Anthony Richard Hockey (* 8. März 1956 in Bournemouth; † 24. Januar 2013 in Kapstadt) war ein britisch-südafrikanischer Ornithologe.
Leben
Hockey wuchs im ländlichen Gloucestershire auf und war bereits als Kind an der Naturgeschichte interessiert. Er sammelte Fossilien, Schmetterlinge, Reptilien und Vögel, wobei er von seinem Vater gefördert wurde. Hockey erhielt ein Stipendium für die Monkton Combe School in Bath, wo er sein Abitur in Mathematik und Naturwissenschaften machte. Anschließend unterrichtete er ein Jahr lang an der Moffat School in Shropshire, bevor er sein Bachelor-Studium in Ökologie an der University of Edinburgh absolvierte. 1983 veröffentlichte er einige seiner Studienarbeiten über überwinternde Tafelenten Aythya ferina in der Zeitschrift Scottish Birds. 1976 kam Hockey zum ersten Mal nach Südafrika, wo er als Assistent von Ron Summers die Brutbiologie des Weißstirn-Regenpfeifers Charadrius marginatus an der Langebaan-Lagune studierte. 1979 zogen Hockey und seine erste Frau Carole nach Südafrika, wo er Mitarbeiter am Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology an der Universität Kapstadt wurde. Die ersten Jahre lebte das Paar auf Marcus Island in der Saldanha Bay, wo Hockey mehrere bedeutende Beiträge zur Ökologie der Felsküsten leistete, worüber er 1983 im South African Journal of Science berichtete. Im selben Jahr wurde er mit der Dissertation Ecology of the African black oystercatcher, Haematopus moquini zum Ph.D. an der Universität Kapstadt promoviert. 1985 unternahm Hockey im Rahmen des 25. Jährigen Jubiläums des Fitztitutes eine fünfwöchige Riese nach Chile, wo er mit seinen Kollegen Alison Bosman und Peter G. Ryan verschiedene Kügelvogelprojekte durchführte. Das Ergebnis dieser Expedition waren sechs Arbeiten, darunter eine, die Polymorphismus und kryptische Mimese bei einer Napfschnecke aufgrund der Nachstellung durch Uferwipper aufzeigte.
Hockey zeigte ein frühes Bewusstsein für die potenziellen Auswirkungen menschlicher Störungen, indem er 1981 eine Studie über die Auswirkungen von Störungen auf Brillenpinguine Spheniscus demersus initiierte. Er erkannte auch die Notwendigkeit solider Basisdaten und war an der Ausarbeitung der Richtlinien für den ersten Vogelatlas des südlichen Afrikas beteiligt. Sein erstes Buch war der Atlas of the Birds of the Southwestern Cape im Jahr 1989. Nachdem Hockey 1986 einen Lehrauftrag am Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology angenommen hatte, blieb sein Hauptforschungsschwerpunkt die Ökologie der Küstennahrung von Küstenvögeln. Er leitete Forschungsteams im tropischen Afrika und auf Inseln im Indischen Ozean, in Südamerika, auf den Kanarischen Inseln und im Nahen Osten.
In einer Abhandlung über den Zug von Watvögeln in der Zeitschrift American Naturalist im Jahr 1992 zeigte er auf, dass die Dichte der ziehenden Küstenvögel entgegen der landläufigen Meinung an der südlichen Grenze ihres Zuggebietes am höchsten ist, und konnte dies mit einem Latitudinalen Biodiversitätsgradienten in der Nahrungsproduktion während des südlichen Sommers erklären. Er wurde bald ein anerkannter Experte für afrikanische Watvögel und veröffentlichte 1995 die Monographie Waders of Southern Africa.
In den 1990er Jahren rief Hockey ein erfolgreiches öffentliches Aufklärungsprogramm ins Leben, das den Schwarzen Austernfischer als Aushängeschild für den Küstenschutz nutzte. Dies führte unter anderem zu einem Verbot von Geländewagen an südafrikanischen Stränden.
2008 wurde Hockey der vierte Präsident des Percy FitzPatrick Institute of African Ornithology. Während seiner akademischen Laufbahn betreute er mehr als 50 Doktoranden und Master-Studenten sowie acht Postdoktoranden.
Gemeinsam mit seinen Studenten forschte Hockey auch über Möwen, Seeschwalben, Pinguine, Basstölpel, Greifvögel, Rallen, Trappen, Kraniche, Wildvögel, Enten, Lerchen und Grasmücken.
In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich Hockey mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Vögel. In seinen ersten Abhandlungen wies er darauf hin, dass es unsinnig ist, den Klimawandel zur Erklärung der jüngsten Veränderungen im Verbreitungsgebiet von Vögeln heranzuziehen, da die meisten dieser Veränderungen auf andere Faktoren wie die Veränderung von Lebensräumen zurückzuführen sind. Da keine empirischen Belege für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelpopulationen vorlagen, initiierte er das Programm Hot Birds, um zu untersuchen, wie Vögel in heißen, trockenen Gebieten durch ein wärmeres Klima beeinträchtigt werden könnten. Sein Tod verhinderte jedoch, dass er dieses Projekt weiter fortsetzen konnte.
Hockey veröffentlichte mehr als 120 wissenschaftliche Abhandlungen, 150 semipopulärwissenschaftliche Artikel, 10 Bücher und zahlreiche Buchkapitel, darunter dem Abschnitt über die Austernfischer im dritten Band des Handbook of the Birds of the World (1998). 2005 war er federführender Herausgeber der siebenten Auflage des Werks Birds of Southern Africa von Austin Roberts, das er in einem 5-Jahres-Projekt von einem Vogelführer in ein umfangreiches Handbuch umwandelte. Der Feldführer Sasol Birds of Southern Africa (1993), den er gemeinsam mit Ian Sinclair and Warwick Tarboton schrieb, wurde zum Bestseller.
2008 wurde er von der Zoological Society of Southern Africa mit der Stevenson-Hamilton-Medaille für seinen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung der Wissenschaft ausgezeichnet.