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Risorgimento und Company of Heroes (Computerspiel): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Unification of Italy 1815-1870.jpg|thumb|300px|Einigung Italiens nach dem Wiener Kongress von 1815 bis 1870 - die Jahreszahl bei den einzelnen Regionen gibt den Anschluss der jeweiligen Region an das Königreich Sardinien-Piemont bzw. Italien an (englischsprachige historisch-politische Landkarte)]]
Als '''Risorgimento''' (italienisch für ''Wiedergeburt''/''Wiedererstehung'') werden sowohl eine [[Epoche]] als auch weltanschaulich sehr heterogene politische und [[soziale Bewegung]]en zwischen [[1815]] und [[1870]] bezeichnet, die nach dem [[Wiener Kongress]] von 1814/15 die Vereinigung der damaligen jeweils eigenstaatlichen Fürstentümer und Regionen der [[Apennin]]en-Halbinsel in einem unabhängigen [[Nationalstaat]] [[Italien]] anstrebten und durchsetzten.


{{Infobox Computer- und Videospiel|
== Historische Einordnung, Interessengruppen ==
|Titel = Company of Heroes
|Bild =
|Entwickler = [[relic]]
|Verleger = [[THQ]]
|Release = September [[2006]]
|Plattform = [[Personal-Computer|PC]] ([[Microsoft Windows|Windows]])
|Genre = [[Echtzeit-Strategiespiel]]
|Spielmodi = [[Einzelspieler]], [[Mehrspieler]]
|Bedienung = [[Maus (EDV)|Maus]], [[Tastatur]]
|Systemminima = [[Hauptprozessor|CPU]]: 2,0GHz; [[Random Access Memory|RAM]]: 512MB; [[Festplatte|HDD]]: 3,5GB; [[Grafikkarte|Grafik]]: 3D-Karte mit T&L, 128MB
|Medien = 1 [[DVD]]
|Sprache = Deutsch
|USK = 16
|PEGI = 18+
|Info =
}}


In der Forschung wird die Epoche des Risorgimento von einigen Historikern wie zum Beispiel Werner Daum (vgl. unter Weblinks) auch weiter gefasst. Diese setzen den Beginn der italienischen Einigungsbewegung bereits bei den von der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] von 1789 inspirierten republikanisch-[[Jakobiner|jakobinischen]] Aufständen und kurzzeitigen [[Republik]]-Gründungen nach den ersten militärischen Erfolgen [[Napoléon Bonaparte]]s in einigen italienischen Regionen ab 1796 an (vgl. [[Tochterrepublik]]). In dieser weiter gefassten geschichtlichen Auslegung wird das Risorgimento erst 1919 nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] mit der Eingliederung der bis dahin noch zu [[Österreich-Ungarn]] gehörenden sogenannten ''[[Irredentismus|Terre irredente]]'' (italienisch für ''unerlöste Gebiete'') in Norditalien als abgeschlossen betrachtet.


== Company of Heroes ==
Bezogen auf den gesamteuropäischen Kontext war das Risorgimento Teil der ursprünglich am klassischen [[Liberalismus]] orientierten nationalstaatlichen Unabhängigkeits- und Einheitsbewegungen, die sich in weiten Teilen Europas ab 1815 gegen die repressive Restaurationspolitik der Staaten der [[Heilige Allianz|Heiligen Allianz]] richteten. Diese Bewegungen waren zunächst - in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - von den Idealen der französchen Revolution der Jahre zwischen 1789 und 1799 inspiriert, insbesondere den bürgerlichen Freiheitsrechten, die von Napoléon Bonaparte mit dem [[Code Civil]] europaweit verbreitet worden waren.


Im wirtschaftlichen Bereich ging das Risorgimento als Epochenbegriff einher mit den grundlegenden sozialen und ökonomischen Umwälzungen der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]], die Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Anfang in England genommen hatte und im Lauf des 19. Jahrhunderts auch den europäischen Kontinentalraum erfasste. Allerdings war Italien ähnlich wie der größte Teil des [[Mittelmeerraum]]s noch lange [[agrarwirtschaft]]lich dominiert. Das Land wurde um die 1860er Jahre erst relativ spät - vor allem in Norditalien - von einer nennenswerten [[Industrialisierung]] erfasst, wohingegen der Süden noch lange Zeit landwirtschaftlich geprägt und von [[Feudalismus]]-ähnlichen Strukturen durchzogen blieb. Gleichwohl waren auch die italienischen Staaten, insbesondere bezogen auf den [[Außenhandel]], die [[Finanzpolitik]] und [[Preisbildung]] für exportierte Handwerks- und vor allem Agrarprodukte, von den wirtschaftlichen Neuerungen in Europa betroffen. Dies gilt allerdings mit der Einschränkung, dass vor allem süditalienische Regionen vorrangig [[Autarkie|autark]] bzw. binnenorientiert wirtschafteten und damit zunächst weniger [[export]]- oder [[import]]abhängig an den internationalen Markt gebunden waren.
Getragen wurde das Risorgimento durch Interessengruppen mit unterschiedlichen [[Ideologie|ideologischen]] Ausrichtungen. Die Ziele reichten von der Errichtung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen]] italienischen [[Monarchie]] (im wesentlichen getragen durch die Fraktion der ''moderati'' = gemäßigte Liberale bzw. sogenannte Liberalkonservative) bis hin zur Schaffung einer demokratischen Republik (vor allem vertreten durch die sich von den radikalen Liberalen bis zu den [[Frühsozialismus|Frühsozialisten]] erstreckenden Fraktionen der ''democratici'' = [[Demokratie|Demokraten]]). Trotz ihrer teils heftigen politischen [[Kontroverse|Kontroversität]] war all diesen Strömungen eine Idee gemeinsam: Die seit der französischen Revolution in den meisten Staaten Europas erstarkte, wesentlich vom zunächst liberal-revolutionär geprägten [[Bürgertum]] getragene Ideologie eines damals progressiven, mehr oder weniger stark ausgeprägten [[Nationalismus]] (vgl. [[Nationalismus#Risorgimento-Nationalismus|Risorgimento-Nationalismus]]).


'''Company of Heroes''' ist ein Videospiel, das für den PC erhältlich ist. Es ist ein Echtzeit-Strategiespiel mit dem Thema des 2. Weltkrieges. Die Story handelt weitgehend über den [[D-Day]]. Entwickelt wurde das Spiel von [[relic entertaimnent]], die auch für Warhammer 40.000: Dawn of War und dem dazugehörigen Winter Assault AddOn verantwortlich sind. Als Publisher fungiert [[THQ]].
Mehrere [[Aufstand|Aufstände]] richteten sich vor allem gegen die Vorherrschaft der spanischen [[Bourbonen]] im [[Königreich beider Sizilien]] und gegen die der [[habsburg]]ischen [[Österreich]]er in [[Norditalien|Nord]]- und Mittelitalien. Diese Erhebungen weiteten sich bis zu [[Revolution]]en und [[Krieg]]en aus, die dazu führten, dass die italienische Einheit 1861 unter Führung [[Sardinien-Piemont]]s letztlich „von oben“ - als konstitutionelle Monarchie mit erblichem Königsthron des [[Haus Savoyen|Hauses Savoyen]] - durchgesetzt wurde. Der vorläufige Abschluss der territorialen Staatsbildung erfolgte 1870 nach der Einnahme [[Rom]]s bzw. des nach 1860 mit [[Latium]] noch verbliebenen [[Kirchenstaat]]s durch italienische Truppen.


== Story ==
== Vorgeschichte: Ende 18. Jahrhundert bis 1815 ==
Schon Ende des 18. Jahrhunderts hatte es Bestrebungen zur Wiederherstellung der italienischen Einheit gegeben. Die italienischen Staaten und Fürstentümer waren mindestens seit dem 16. Jahrhundert mit dem Beginn der [[Italienische Kriege|Italienischen Kriege]] und dem Niedergang der mächtigen italienischen Stadtstaaten zum Ende der [[Renaissance]] ein politischer Spielball der europäischen Großmächte gewesen.


Die Story ist im Zeitraum des [[D-Day]] angesiedelt und Sie spielen vorrangig die Able Kompanie. Die Missionen reichen von der Landung am Strand der Normandie, am Sektor Omaha, bis zur Einkesselung von St. Lo und der Vernichting der letzten dort bestehenden deutschen Panzerdivision. Es steht nur eine amerikanische Kampagne zur Verfügung, was aber bei dem Umfang auch ausreicht. Zur Erzählmethodik werden Cut-Scenes und Zwischensequenzen eingesetzt.
Während der Jahre der Französischen Revolution (1789 bis 1799) hatten sich unter dem Eindruck der 1793 ausgerufenen ersten französischen Republik italienische Jakobiner in patriotischen Gruppen zusammengefunden. In [[Turin]], [[Neapel]], [[Palermo]] und anderen Regionen waren diese Gruppen die ersten, die versuchten, die Forderung nach einer unteilbaren italienischen Republik durch letztlich erfolglose Aufstände umzusetzen.


Im Verlauf der [[Koalitionskriege]] zwischen den europäischen Monarchien und dem revolutionären Frankreich ab 1792/93 brach die Staatenwelt des alten Italien zusammen. Ab 1801, nach den Italienfeldzügen [[Napoléon Bonaparte]]s, die sich vor allem gegen Österreich richteten, befand sich die ganze [[Apenninen]]-Halbinsel unter französischer Vorherrschaft. Noch vor der Ausrufung Napoléons zum [[Kaiser]] der Franzosen 1804 kam es zu fundamentalen Veränderungen in den italienischen Staaten.


== Gameplay und Inhalt ==
[[Bild:Italie 1812.png|thumb|Aufteilung Italiens unter napoleonischer Hegemonie 1812 (französischsprachige Karte)]]
Zwischen 1796 und 1802 wurden nach den ersten exterritorialen Erfolgen Napoléons (noch als General des spätrevolutionären Frankreich unter der Herrschaft des [[Direktorium (Frankreich)|Direktoriums]] - bis 1799) verschiedene Republiken gegründet, jeweils sozusagen als [[Vasallenstaat]]en bzw. Tochterrepubliken der französischen ersten Republik. In Norditalien waren dies die [[Cispadanische Republik|Cispadanische]] und die [[Transpadanische Republik]] von 1796 (die 1797 zur [[Cisalpinische Republik|Cisalpinischen Republik]] mit der Hauptstadt [[Mailand]] zusammengeschlossen wurden), die [[Ligurische Republik]] in der Provinz um [[Genua]] sowie die [[Piemontesische Republik]] in [[Turin]]/[[Piemont]]. Auf dem Gebiet des aufgelösten Kirchenstaats entstand die [[Römische Republik (1798-1799)|Römische Republik]] und in [[Neapel]] die [[Parthenopäische Republik]]. Des weiteren begründete Napoléon - nach seinem Staatsstreich von 1799 erster Konsul Frankreichs - das [[Königreich Etrurien]] (1801-1807) in der Toskana. 1805, nach der Ausrufung Napoléons zum Kaiser der Franzosen, wurde - teilweise durch Umwandlung der zuvor gegründeten Kleinrepubliken - unter der [[Dynastie]] [[Bonaparte]] ein Königreich Italien, 1806 ein [[Königreich Neapel]] ausgerufen. Bis 1809 wurde Restitalien durch Frankreich [[Annexion|annektiert]].


Dem Spieler stehen verschiedene Einheitentypen wie Infantrie oder Fahrzeuge, sowie Artellerie und [[PAK ]] zur Verfügung. Hinzu kommen noch besondere Fähigkeiten, dazu aber mehr im Multiplayerteil. In der Kampagne lösen Sie verschiedene Aufgaben, zu dem immer das erobern von bestimmten Punkten, zum Erhalt von Ressourcen, gehört. Das Spielprinzip ist dem von [[Dawn of War]] sehr ähnlich.
Kennzeichen der napoleonischen Vorherrschaft waren eine leistungsfähige zentralistische [[Bürokratie]], die Realisierung bürgerlicher Rechte durch den ''[[Code Napoléon]]'', die Abschaffung der [[Feudalismus|feudalen Ordnung]] und ein innerer Strukturwandel in den italienischen Staaten. Bei aller zunehmenden Unzufriedenheit vieler Italiener über die [[Despotismus|despotische]] Unterwerfung zugunsten der Interessen Frankreichs und bei aller Enttäuschung revolutionärer Hoffnungen im liberal und demokratisch gesinnten Bürgertum entstand doch ein neues [[staatsbürger]]liches Bewusstsein und die Idee der nationalen Einigung in einem freien Italien, das nicht mehr nur ein geographischer Begriff sein sollte. Diese vor allem in den bürgerlichen Mittelschichten stattfindende Entwicklung des Gefühls einer überregionalen nationalen Identität war die wesentliche Voraussetzung für die Entstehung des Risorgimento nach der militärischen Beendigung der napoleonischen [[Hegemonie]] in den politisch zersplitterten Regionen Italiens.


== Restauration und Widerstand: 1815 bis 1848 ==
[[Bild:Wiener kongress.jpg|thumb|Gesandte der europäischen Fürstenhäuser beim Wiener Kongress 1815]]
Nach dem Sieg der anderen europäischen Mächte über Napoléon wurde beim [[Wiener Kongress]] 1814/15 die Landkarte neu aufgeteilt. Wie in den anderen Staaten und Regionen Europas sollte auch in Italien die vornapoleonische Ordnung ausgehend von [[Legitimitätsprinzip]] (Herrschaft der monarchischen Adelshäuser nach dem Grundsatz des „[[Gottesgnadentum]]s“) wieder hergestellt werden. Dieser Gedanke wurde getragen durch die so genannte Heilige Allianz, ein zunächst 1815 zwischen Österreich, Preußen und Russland geschlossenes [[Restauration (Geschichte)|Restaurationsbündnis]].


== Multiplayer ==
Die spanischen [[Bourbonen]] erhielten die Vorherrschaft über Neapel-Sizilien (ab 1816 [[Königreich beider Sizilien]]), die österreichischen [[Habsburger]] mit ihren Nebenlinien die Vorherrschaft über die meisten mittel- und oberitalienischen Fürstentümer, darunter das als Königreich proklamierte [[Königreich Lombardo-Venetien|Lombardo-Venetien]] als Zusammenschluss der [[Lombardei]] und [[Venetien]]s, das Großherzogtum [[Toskana]] sowie die Herzogtümer [[Parma]], [[Modena]] und [[Lucca]]. Dazwischen existierte noch der politisch wiederhergestellte [[Kirchenstaat]] unter dem [[Papst]] und das ebenfalls restaurierte Königreich [[Sardinien-Piemont]] unter dem [[Haus Savoyen]].

In der Folge des Wiener Kongresses setzte vor allem in Norditalien die vom österreichischen Staatskanzler [[Klemens Wenzel Lothar Nepomuk von Metternich|Fürst von Metternich]] dominierte Restauration ein, die wichtige Reformen der napoleonischen Ära wieder rückgängig machte. Dies führte zuerst zu Protesten vor allem des aufsteigenden gewerbe- und handeltreibenden Bürgertums, aber auch in Kreisen des aufgeklärten Adels.

Ab 1820 loderte massiverer Widerstand auf. Als Auswirkung der [[Spanische Revolution (1820)|spanischen Revolution von 1820]], welche dort die liberale Verfassung von 1812 wiederhergestellt hatte und fast auf den gesamten Mittelmeerraum bis nach [[Griechenland]] (vgl. [[Griechische Revolution]]) übergriff, kam es auch auf der italienischen Halbinsel zu bürgerlich-liberalen Aufständen und revolutionären Erhebungen: Zuerst 1820 im Königreich beider Sizilien, dann 1821 in Piemont. Die italienischen Revolten wurden jedoch ebenso schnell - im Wesentlichen von österreichischen Truppen - niedergeschlagen wie die ein Jahrzehnt später (1831) von der bürgerlichen [[Julirevolution]] von 1830 in Frankreich inspirierten Erhebungen in [[Mittelitalien]] (Modena, Romagna), bei denen nationalstaatliche Einheit, [[Verfassung]]en und [[Parlament]]e gefordert wurden.

Organisiert wurden diese Aufstände von einem [[Freimaurerei|freimaurerähnlichen]] Geheimbund, den ''[[Carbonari]]'' (italienisch für [[Köhler (Beruf)|Köhler]]), die in relativ kleinen Gruppen revolutionärer Eliten zusammengeschlossen waren. Die Carbonari verfügten kaum über eine Basis in der breiteren, vornehmlich ländlichen Bevölkerung, die in weiten Teilen den Unruhen vorerst noch eher lethargisch gegenüber stand. Dieser Umstand erleichterte es den Behörden, viele Gruppen der aktiven Revolutionäre mit Hilfe von [[Spitzel]]n und [[Denunziation|Denunzianten]] auszuhebeln, bzw. sie in ihrer Wirkungskraft zu schwächen.

[[Bild:Mazzini.jpg|thumb|<small>[[Giuseppe Mazzini]] (*1805-1872†)</small>]]
Der seit seiner Mitgliedschaft ab 1828 von dem [[Geheimbund]] der ''Carbonari'' beeinflusste republikanisch-demokratische Revolutionär [[Giuseppe Mazzini]] gründete 1831 in [[Marseille]], das nach dreimonatiger Kerkerhaft seine erste längere [[Exil]]station bildete, den Geheimbund [[Junges Italien]] (italienisch: ''Giovine Italia''). Mazzini verstand es im Lauf der folgenden Jahre, europaweit Mitstreiter unter den republikanisch orientierten Liberalen bis hinein in die Arbeiterschaft für seine Ideen zu gewinnen und teilweise auch für den Kampf in Italien anzuwerben. Er begründete die Zeitung ''[[La Giovine Italia]]'', das Zentralorgan der Bewegung, und ließ sie illegal in den italienischen Staaten verbreiten. In seinen Publikationen vertrat Mazzini die Forderung nach einer Einigung Italiens als demokratische Republik „von unten“, die durch das Volk erkämpft werden sollte („''L'Italia farà da se''“, übersetzt: ''Italien schafft es allein'') und an dessen Ende ein freies Italien in einem „''Europa der Völker''“ entstehen sollte.

Diese [[Utopie]] mit bereits [[Kosmopolitismus|kosmopolitischen]] Ansätzen inspirierte auch junge revolutionäre [[Idealismus|Idealisten]] aus weiteren Staaten. So wurde unter Mazzinis Einfluss 1834 im schweizerischen [[Bern]] die an den Bund des ''Jungen Italien'' angelehnten Geheimbünde ''[[Junges Deutschland (Geheimbund)|Junges Deutschland]]'' und ''[[Junges Polen (Geheimbund)|Junges Polen]]'' von exilierten Demokraten gegründet und gleichzeitig unter dem Namen ''[[Junges Europa]]'' zusammengeschlossen. Ab 1836 organisierten sich Mazzinis Anhänger in der von ihm in [[London]] als republikanisch-revolutionäre Organisation von exilierten Arbeitern gegründeten ''[[Partito d'Azione]]'' (''[[Partei der Aktion]]'').

Mazzini bzw. der von ihm geleitete Geheimbund ''Junges Italien'', dem sich 1833 auch der bis in die Gegenwart als Nationalheld gefeierte [[Giuseppe Garibaldi]] angeschlossen hatte, organisierten ab 1833 verschiedene Aufstände, die teilweise von Mazzini aus dem Exil koordiniert wurden: Zuerst in Piemont (1833/34), dann 1843 in [[Bologna]], 1844 in [[Kalabrien]] und 1845 in [[Rimini]]. Alle diese Aufstände scheiterten. Sie beförderten jedoch unter den Verfechtern der nationalen Einheit - auch unter ideologischen Gegnern Mazzinis - eine relativ breite öffentliche Diskussion über die Struktur eines künftigen Italien.

Dabei gab es neben der als radikal geltenden republikanischen Lösung Mazzinis und seiner Anhänger, der „historischen Linken“ (''sinistra storica'') unter anderem Vorschläge der „historischen Rechten“ (''destra storica'') wie den des Philosophen und Geistlichen [[Vincenzo Gioberti]], der in seinem politischen Hauptwerk aus den 1840er Jahren ein ''[[Guelfen|neoguelfisches]]'' Programm propagierte, das vorsah, den Papst als Oberhaupt einer [[Konstitutionelles Staatssystem|konstitutionellen]] italienischen [[Konföderation|Staatenkonföderation]] zu ernennen. Er berief sich dabei auf das verbindende Element des [[Katholizismus]] in Italien. Andere gemäßigte Liberale wie Graf [[Cesare Balbo]] oder Marchese [[Massimo Taparelli D'Azeglio]] wollten die Einigung unter Führung des Königreichs Sardinien-Piemont umsetzen.

Papst [[Pius IX.]] begann 1846 zu Beginn seines [[Pontifikat]]s mit einer relativ liberalen Reformpolitik in Rom bzw. dem Kirchenstaat. Er bildete einen [[Staatsrat (Organisation)|Staatsrat]], gründete eine [[Bürgerwehr]], führte eine [[Amnestie]] durch und schlug eine [[Zollunion]] der italienischen Staaten vor.

== Revolution und Krieg zwischen Sardinien-Piemont und Österreich: 1848/49 ==

Die Reformen des Papstes im [[Kirchenstaat]] brachten die anderen Fürstentümer in Zugzwang. Der liberale Druck nahm in allen italienischen Staaten zu. Dazu trug auch die 1847 in Turin gegründete liberalkonservative Zeitschrift ''[[Il Risorgimento]]'' bei, die der Epoche ihren Namen gab. Sie trat für eine italienische Einigung unter Führung des Hauses Savoyen ein, das den König von Piemont-Sardinien, [[Carlo Alberto I.|Karl Albert]], stellte, Die Zeitung vertrat also entgegen den republikanischen Forderungen die Vorstellungen der ''Moderati'', die ein liberales Königtum für das künftige Italien vorsahen. Ein bedeutender Politiker dieser Richtung, der auch wesentliche Beiträge für die Zeitung beisteuerte, war [[Cesare Balbo]]. Einer der Mitbegründer von ''Il Risorgimento'' und Protagonist der Liberalkonservativen, [[Camillo Benso Graf von Cavour]], setzte sich später als Ministerpräsident Sardinien-Piemonts von 1852 bis 1859 sowie 1860/61 an führender Stelle wesentlich für dieses Ziel einer konstitutionellen italienischen Monarchie ein. Er wurde schließlich 1861 erster [[Ministerpräsident]] des Königreichs Italien.

Nach 1846 kam es unter dem Druck der sich verstärkenden liberalen und demokratischen Bewegungen, die auch in anderen Staaten Mitteleuropas um sich gegriffen hatten und weiter anwuchsen (vgl. auch [[Februarrevolution 1848]] und [[Märzrevolution|Märzrevolution 1848/49]]), zu schrittweisen Zugeständnissen einiger Fürstentümer. Neben dem Kirchenstaat erhielten auch das Königreich beider Sizilien, die [[Toskana]] und am 3. März 1848 Sardinien-Piemont Verfassungen. Dabei hatte insbesondere der dortige König Karl Albert nach der Februarrevolution in Frankreich und dem Beginn der Märzrevolution in den Staaten des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] (darunter auch im habsburgischen Kernland Österreich), die Situation erkannt. Mit seiner Verfassung begründete er im Königreich Sardinien-Piemont eine [[konstitutionelle Monarchie]] mit für diese Zeit relativ weit gehenden politischen und sozialen Reformen. Die Verfassung Sardinien-Piemonts bildete dann auch die Grundlage für die spätere Verfassung des italienischen Königreichs ab 1861, wo sie im Prinzip, zumindest formell bis 1946 gültig bleiben sollte. Damit prädestinierte sich Sardinien-Piemont als einziger Staat mit einer in der Bevölkerung als „italienisch“ akzeptierten Führung zunehmend als wesentliche politische Speerspitze des weiteren Risorgimento.

Im Zuge der Revolutionen von 1848/49 kam es in den italienischen Fürstentümern zu der bis dahin massivsten Welle von Aufständen der Einigungsbewegung. Die revolutionären Ereignisse begannen in Italien schon vor der französischen Februarrevolution mit dem sizilianischen Januaraufstand von 1848 und breiteten sich im Anschluss auf der ganzen italienischen Halbinsel aus. Ebenfalls schon im Januar 1848 kam es in [[Oberitalien]], zuerst in Mailand, Brescia und Padua, zu Aufständen gegen die österreichische Vorherrschaft. Mitte März 1848 erklärte Mailand seine Unabhängigkeit von Österreich und den Anschluss der Lombardei ans Königreich Sardinien-Piemont. Kurz darauf wurde in Venedig am [[23. März]] [[1848]] unter der Führung von [[Daniele Manin]] die Republik ausgerufen.

[[Bild:TannerMapKingdomSardinia1839.jpg|thumb|250px|Landkarte des Königreichs Sardinien-Piemont im Jahr 1839, links der Landesteil [[Piemont]] auf dem Festland, rechts der Landesteil der Insel [[Sardinien]]]]
Zur Unterstützung [[Königreich Lombardo-Venetien|Lombardo-Venetien]]s zog die Armee Sardinien-Piemonts unter König Karl Albert in den Krieg gegen Österreich. Karl Albert setzte sich damit demonstrativ an die Spitze der italienischen Einigungsbewegung. Nach anfänglichen Erfolgen (u.a. bei [[Schlacht von Goito|Goito]]) unterlagen die piemontesischen und revolutionären Truppen am 25. Juli 1848 gegen die Österreicher unter Feldmarschall [[Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz|Johann Wenzel Radetzky]] in der [[Schlacht bei Custozza]]. Im darauf folgenden [[Waffenstillstand]] gelangte die Lombardei wieder an Österreich. Nach einem Aufstand in der Toskana im Februar 1849, der zum Sturz des Großherzogs und [[Erzherzog]]s des Hauses Habsburg [[Leopold II. (Toskana)|Leopold II.]] und zur Ausrufung einer toskanischen Republik führte, brach der Krieg zwischen Sardinien-Piemont und Österreich erneut aus. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit unterlagen Karl Alberts Truppen am 23. März 1849 letztlich erneut gegen Österreich in der [[Schlacht bei Novara]]. Der König trat noch am Abend des selben Tages zugunsten seines Sohnes [[Viktor Emanuel II.]] zurück. Dieser schloss am 6. August 1849 in Mailand einen Friedensvertrag mit Österreich. Nach dieser Niederlage und der am 23. August 1849 erfolgten Niederschlagung der [[Republik Venedig#Republik in der Revolution von 1848/49|Stadtrepublik Venedig]], die sich mehr als ein Jahr gehalten hatte, war die italienische Einigungsbewegung in Norditalien vorerst zerschlagen.

Auch im Süden Italiens hatte es 1848/49 republikanisch motivierte Revolutionen gegeben, beispielsweise in [[Neapel]] und in Rom. Nachdem [[Pellegrino Rossi]], der Ministerpräsident des Kirchenstaats, einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war, floh dessen Dienstherr, der Papst, im November 1848 vor den zunehmenden Unruhen aus Rom nach [[Gaeta]] an der Küste Neapel-Siziliens. Darauf wurde am 9. Februar 1849 von den bei der Wahl zur konstituiernden Versammlung am 21. Januar 1849 siegreich hervorgegangenen Anhängern Giuseppe Mazzinis die Republik im Kirchenstaat ausgerufen. Diese stand unter der Führung eines [[Triumvirat]]s aus Mazzini, [[Carlo Amellini]] und [[Aurelio Saffi]]. Französische und zu einem kleineren Teil auch spanische Truppen intervenierten Mitte April des Jahres mit dem Ziel, die Herrschaft des Papstes wiederherzustellen. Die römische Revolutionsarmee unter Garibaldi konnte die Franzosen zunächst zurückdrängen. Allerdings musste die Republik nach einmonatiger Belagerung schließlich kapitulieren. Garibaldi, Mazzini und andere führende Republikaner setzten sich erneut ins ausländische Exil ab (Mazzini wieder nach London, Garibaldi in die USA). Am 3. Juli 1849 wurde die [[Römische Republik (1849)|römische Republik]] endgültig niedergeschlagen, und ein Exekutivkomitee aus [[Kardinal|Kardinälen]] stellte die alten Machtverhältnisse wieder her. Der Papst kehrte 1850 nach Rom zurück und etablierte dort nach Revidierung seiner 1846 eingeführten Reformen ein autoritäres [[Polizeistaat|Polizeiregime]]. Französische Truppen blieben bis 1870 als [[Schutzmacht]] in Rom stationiert.

== Liberalkonservative Neuformierung, Sardinischer Krieg, Entwicklung zum Königreich Italien: 1850 bis 1861 ==
[[Bild:Francesco Hayez 041.jpg|thumb|<small>[[Camillo Benso von Cavour]] (*1810-1861†) - Gemälde (1864) von [[Francesco Hayez]]</small>]]
Nach der Niederwerfung der Revolutionen von 1848/49 wurde [[Turin]], die Hauptstadt Sardinien-Piemonts, zunehmend zum Zentrum des Risorgimento. Unter Ministerpräsident Cavour veränderte sich die Strategie. Durch die Erfahrung der Revolution von 1848/49 war die Überzeugung gereift, dass Italien seine Einheit nicht nur aus eigener Kraft erreichen könne, sondern dass dazu auch Bündnisse mit anderen Staaten notwendig seien. So wurde die internationale Lage mit Hilfe diplomatischer Kanäle genutzt, um den italienischen Nationalstaat - nun stärker unter konservativem Vorzeichen - durchzusetzen. Durch das Scheitern der Revolution war die demokratische Bewegung, bis dahin lange Zeit prägende Kraft des Risorgimento, nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa entscheidend geschwächt worden.

Im Geheimvertrag von [[Plombières]] sicherte sich Cavour 1858 die Hilfe Frankreichs unter dem seit dem [[Krimkrieg]] (1853 bis 1856) nach Prestige strebenden Kaiser [[Napoléon III. (Frankreich)|Napoléon III.]] zu. Durch das Näherrücken Russlands und Frankreichs nach dem [[Frieden von Paris]] 1856 war Österreich in der Folge des Krimkrieges politisch und diplomatisch geschwächt worden. Obwohl französische Truppen seit 1849 für den Kirchenstaat bzw. den Papst in Rom eine wichtige Schutzmacht darstellten, stand Napoleon III. hinter einer Einigung Italiens, um seine eigene Machtstellung in Europa zu stärken. Er sagte Sardinien-Piemont zu, es bei einem Krieg gegen Österreich zur Eroberung Lombardo-Venetiens zu unterstützen. Dafür sollte Sardinien-Piemont [[Nizza]] und [[Savoyen]] an Frankreich abtreten. Zusätzlich wurde die Allianz durch die Vermählung der Tochter von König Viktor Emanuel II. mit dem [[Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte|Prinzen Napoléon]], des Cousins von Napoléon III., besiegelt.

[[Bild:Kärtchen zur Schlacht bei Solferino (24.06.1859).jpg|thumb|left|Plan der Schlacht von Solferino - aus der 4. Auflage (1880er Jahre) von Meyers Konversationslexikon]]
Im Mai 1859 kam es zum [[Sardinischer Krieg|Sardinischen Krieg]]. Durch geschickte taktische Winkelzüge, indem Cavour Truppen zusammenzog und in der Lombardei um Freiwillige warb, wurde Österreich zum Einmarsch in Sardinien-Piemont provoziert, und stand damit als kriegsauslösende Macht schuldig da. Nach knapp zweimonatigem Kriegsverlauf wurden die österreichischen Truppen bei der [[Schlacht von Solferino]] entscheidend geschlagen. Allerdings zog sich Napoleon III. nach dem Sieg gegen Österreich auf Druck der anderen Großmächte, die kein Interesse an einer italienischen Einigung hatten, durch den geheimen Waffenstillstand mit Österreich vom 11. Juli 1859 in [[Villafranca]], aus dem Krieg zurück. So erhielt Sardinien-Piemont nach dem [[Frieden von Zürich]] am 10. November 1859 nur die Lombardei, während Venetien noch in habsburgischer Hand verblieb.

Die Pläne der Großmächte, eine Vereinigung ganz Italiens zu verhindern, gingen jedoch nicht auf. Noch während des Krieges hatten in den Herzogtümern Parma und Modena sowie im Großherzogtum Toskana Aufständische die habsburgischen Landesherren gestürzt und auch die [[Legat (Botschafter)|päpstlichen Legaten]] aus der zum Kirchenstaat gehörenden [[Romagna]] vertrieben. Nachdem Sardinien-Piemont Nizza und Savoyen an Frankreich abgetreten hatte, kam es im März 1860, von Napoleon III. gebilligt, in den noch österreichischen Gebieten Oberitaliens zu [[Volksabstimmung]]en. In diesen sprachen sich die Bevölkerungen mit überwältigender Mehrheit für den Anschluss ans Königreich Sardinien-Piemont aus.

[[Bild:Giuseppe Garibaldi (1866).jpg|thumb|200px|<small>[[Giuseppe Garibaldi]] 1866 (*1807-1882†)</small>]]
Die Preisgabe Nizzas und Savoyens brachte allerdings den populären Freiheitskämpfer und späteren Nationalhelden [[Giuseppe Garibaldi]], der 1854 aus seinem fünfjährigen Exil in den USA nach Italien zurückgekehrt war, nun endgültig gegen Cavour und seine liberalkonservative pragmatische Linie auf. Garibaldi hatte - teilweise im Widerspruch zu Mazzini - aus Vernunftgründen im Interesse der italienischen Einigung die Politik Cavours mitgetragen (obwohl er im Grunde Republikaner blieb).

Garibaldi landete am 11. Mai 1860 - zunächst noch mit Unterstützung Cavours - mit einer 1067 Mann starken Truppe aus Freiwilligen, die auch als ''[[Zug der Tausend]] ("Mille")'' bezeichnet werden, auf [[Sizilien]], wo er sich selbst zum [[Diktator]] ernannte. In der [[Schlacht von Calatafimi]] schlug seine Armee die Truppen des Königs von Neapel. Ein Volksaufstand wirkte sich bei der Eroberung von [[Palermo]] durch Garibaldis [[Freischar]] unterstützend aus. Im Anschluss an die Siege auf der Insel befreite seine Armee, der sich während ihres Vormarsches auch viele einheimische Aufständische aus den unterprivilegierten Schichten der Kleinbauern und Landarbeiter anschlossen, ab dem 20. August 1860 den Rest des Königreichs beider Sizilien von der Herrschaft der spanischen Bourbonen. Am 7. September 1860, nach der Flucht des letzten Bourbonenkönigs [[Franz II. (Sizilien)|Franz II.]], nahm Garibaldi mit seinen Truppen, den sogenannten ''Rothemden'', die Hauptstadt Neapel ein.

Der Erfolg Garibaldis gefährdete die Führungsrolle Sardinien-Piemonts bei der Einigung Italiens. In den liberalkonservativen Kreisen um Cavour befürchtete man eine neapolitanische Republik und, ähnlich wie bei der Niederschlagung der Römischen Republik von 1849, neue ausländische Interventionen, falls Garibaldi bis nach Rom vordringen sollte. Graf Cavour vereinbarte mit Napoléon III. dessen Billigung der Eroberung der zum Kirchenstaat gehörenden [[Marken]] und [[Umbrien]]s, um Garibaldi zuvorzukommen. Im September 1860 rückten piemontesische Truppen in den Provinzen des Kirchenstaats ein. Bei [[Castelfidardo]] in der Nähe von [[Ancona]] unterlag die päpstliche Armee (vgl. [[Schlacht von Castelfidardo]]); der unter französischem Schutz stehende restliche Kirchenstaat mit Latium und seiner Hauptstadt Rom blieb unangetastet. Nach diesem Sieg stießen die unter dem Befehl von König Viktor Emanuel II. stehenden piemontesischen Truppen weiter nach Süden vor, bis sie sich mit der Freischärlerarmee Garibaldis vereinigten.

[[Bild:Incontro di Teano fra Garibaldi e Vittorio Emanuele II.jpg|thumb|left|Treffen zwischen Garibaldi und Viktor Emanuel II. am 26. Oktober 1860 in Teano (zeitgen. Gemälde)]]
Garibaldi trat von seinem Machtanspruch zurück, nachdem sich die Bevölkerung beider Sizilien wie schon diejenige Norditaliens im März desselben Jahres, bei einem [[Plebiszit]] am 21. Oktober 1860 mit überwältigender Mehrheit für den Anschluss ans Königreich Sardinien-Piemont ausgesprochen hatte. Am 26. Oktober 1860 fand in Teano bei Neapel das legendäre Treffen zwischen Viktor Emanuel II. und Garibaldi statt, bei dem letzterer den piemontesischen Monarchen als "König von Italien" begrüßte. Am [[17. März]] [[1861]] wurde schließlich in Turin die neue italienische Monarchie unter König Viktor Emanuel ausgerufen. Camillo Benso Graf von Cavour wurde erster Ministerpräsident Italiens, als der er bis zu seinem Tod am 6. Juni 1861 noch knapp 3 Monate im Amt blieb. Vorläufiger Regierungssitz wurde die bisherige sardinisch-piemontesische Hauptstadt Turin. 1864 wechselte dieser Status nach [[Florenz]], der Hauptstadt der Toskana.

[[Bild:Vittorio Emanuele II.jpg|thumb|[[Viktor Emanuel II.]], König von Sardinien-Piemont und erster König des italienischen Nationalstaats (*1820-1878†)]]
Das neue Italien wurde letztlich „von oben“ durchgesetzt, auch wenn die vorhergehenden Revolutionen vom Volk getragen worden waren. Die Hoffnungen der Republikaner auf eine verfassunggebende [[Nationalversammlung]] erfüllten sich nicht. Schrittweise wurde die sardinisch-piemontesische Verfassung von 1848 auf Italien übertragen, mit der eine konstitutionelle Monarchie festgelegt wurde. Die politische Repräsentation war wegen eines hohen [[Zensuswahlrecht]]s mit nur 1,9 % wahlberechtigter Bevölkerung auf eine kleine konservativ-liberale Oberschicht beschränkt. Das Wahlrecht wurde später zwar ausgeweitet, blieb aber dennoch nur einer Minderheit vorbehalten. Es sollte bis 1912 dauern, dass ein nahezu allgemeines Wahlrecht in Italien eingeführt wurde. Die fortschrittlichen liberalen Parlamentarier [[Marco Minghetti]] und [[Luigi Carlo Farini]] scheiterten mit ihrem Plan, autonome Regionen zur Basis des neuen Italien zu machen. Unter [[Bettino Ricasoli]], dem Nachfolger Cavours, erhielt Italien eine zentralistische Verwaltung und wurde ähnlich wie Frankreich in Provinzen gegliedert.

Die europäischen Großmächte Frankreich, Preußen und Großbritannien erkannten den neuen Staat Italien an. Protest gegen die diplomatische Anerkennung kam von Österreich und dem Kirchenstaat, die zurecht weitere Ansprüche Italiens auf ihre [[Hoheitsgebiet]]e bzw. Teile davon befürchteten. Vorerst noch nicht zu Italien gehörten Venetien im Nordosten, das weiterhin unter der habsburgischen Herrschaft Österreichs stand, sowie der Restkirchenstaat mit Rom, in dem französische [[Schutztruppe]]n stationiert waren.

== Vollendung der Einheit Italiens bis 1870 ==
Unter dem Eindruck der Zuspitzung des preußisch-österreichischen Konflikts schloss Italien am [[8. April]] [[1866]] ein Bündnis mit [[Preußen]]. Ziel war es, Österreich zu schwächen und auch Venetien an Italien anzuschließen. Wenige Tage nach Beginn des [[Deutscher Krieg von 1866|Deutschen Krieges]] zwischen Preußen und Österreich am 14. Juni 1866, erklärte auch Italien Österreich den Krieg.

Obwohl Österreich in den entscheidenden Schlachten des Krieges in Italien (Schlacht bei [[Custoza]] am 24. Juni 1866, [[Seeschlacht von Lissa]] am 20. Juli 1866) siegreich hervorging, verlor das Kaiserreich unter [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Franz Joseph I.]] den Krieg gegen Preußen in der [[Schlacht von Königgrätz|Entscheidungsschlacht bei Königgrätz]] am 3. Juli 1866. Diese Niederlage hatte zur Folge, dass Venetien einen Tag später an Frankreich abgetreten wurde, worauf italienische Truppen kampflos in Venetien einmarschieren konnten.

Im [[Wiener Frieden]] zwischen Italien und Österreich vom [[3. Oktober]] [[1866]] wurde Venetien als italienischer Besitz bestätigt. Dennoch blieben auch nach 1866 noch einige Gebiete, die weiterhin von Italien beansprucht wurden, in österreichischer Hand: Die ''Terre [[Irredentismus|irredente]]'' („unerlöste Gebiete“), die erst nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] an Italien fallen sollten.

[[Bild:RomaAltarePatriaTramonto.jpg|thumb|200px|<small>Nationaldenkmal ''[[Monumento Vittorio Emmanuele II|Il Vittoriano]]'' in Rom</small>]]
Auch der Restkirchenstaat unter Papst [[Pius IX.]] blieb weiterhin ein Konfliktherd. Schon in den 1830er Jahren war die Forderung nach einer weltlichen Herrschaft vertreten worden. Rom wurde von den italienischen Nationalisten als natürliche Hauptstadt Italiens angesehen. Im Oktober 1867 versuchte Garibaldi, der nach seinem vorübergehenden Rückzug von der Politik wieder auf die aktive politisch-kämpferische „Bühne“ zurückgekehrt war, mit einigen Freischaren, Rom erneut einzunehmen. Seine Einheiten wurden jedoch am 3. November 1867 von französischen und päpstlichen Truppen besiegt. Bereits 1862 war ihm ein erster Versuch misslungen.

Der Ausbruch des [[Deutsch-französischer Krieg|Krieges zwischen Frankreich und Preußen]] am 19. Juli 1870 kam Italien in der Frage des Kirchenstaates gelegen. Als Frankreich in Folge des Krieges seine Schutztruppen aus Rom abzog, eroberten italienische Truppen ab 11. September 1870 den Kirchenstaat, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Am 20. September 1870 wurde Rom eingenommen.

Eine Volksabstimmung ergab eine breite Zustimmung für die Vereinigung des Kirchenstaats mit Italien. Die Vereinigung wurde am [[6. Oktober]] [[1870]] durch königliches [[Dekret]] proklamiert. Damit war die Einigung Italiens und mit ihr das Ziel des Risorgimento vollendet. 1871 wurde die italienische Hauptstadt von Florenz nach Rom verlegt. Auch die meisten ausländischen Staaten verlegten ihre Gesandtschaften nach Rom, womit sie stillschweigend das Ende der weltlichen Herrschaft des Papsttums anerkannten.

== Weitere Entwicklung nach 1870 ==

=== Römische Frage, Kirchenkonflikt ===

Der Papst hatte seinen Sitz weiterhin im [[Vatikanstadt|Vatikan]]. In den sogenannten [[Garantiegesetze]]n vom Mai 1871 wurde seine Stellung in der italienischen Hauptstadt geregelt, wenn auch zunächst nur einseitig von der italienischen Regierung ausgehend. Demnach verblieben der Vatikan, das [[Lateran]] und die päpstliche Sommerresidenz in [[Castel Gandolfo]] unter der [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheit]] des Papstes, der in diesen Bereichen bis in die Gegenwart als staatlicher [[Souverän]] gilt.

[[Bild:Pius ix.jpg|thumb|Papst [[Pius IX.]] (*1792-1878†)]]
Pius IX. und seine unmittelbaren Nachfolger [[Leo XIII.]] und [[Pius X.]] erkannten jedoch sowohl die gesetzlichen Regelungen für den Vatikan als auch das neue Italien nicht an und lehnten jede offizielle diplomatische Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern ab. Der Streit um den Status der katholischen Kirche und die zunächst nicht formell geregelte eigenstaatliche Unabhängigkeit des Vatikans blieb auch nach der Vollendung der italienischen Einheit ein noch lange schwelender Konflikt (sogenannte [[Römische Frage]]). Pius IX. betrachtete sich selbst als „''Gefangener im Vatikan''“. Die Urheber und Teilnehmer an der Einnahme des Kirchenstaates belegte er mit dem [[Kirchenbann]]. In der [[päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] [[non expedit]] vom 10. September 1874 verbot er italienischen Katholiken sowohl die aktive als auch passive Teilnahme an demokratischen Wahlen in Italien. Seine Forderung nach Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papsttums blieb jedoch erfolglos - trotz der weiterhin bestehenden, seit der Verkündung der päpstlichen „[[Unfehlbarkeit]]“ nach dem [[Erstes Vatikanisches Konzil|ersten vatikanischen Konzil]] am 18. Juli 1870, sogar verstärkten kirchlichen Vormachtstellung mit weltweitem auch politischem Einfluss. Breite katholische Schichten blieben durch die Einnahme Roms entfremdet. Erst mit den 1929 geschlossenen [[Lateranverträge]]n zwischen Papst [[Pius XI.]] und der ab 1922 [[Faschismus|faschistischen]] italienischen Regierung unter [[Benito Mussolini]], in denen der „[[Heilige Stuhl]]“ Rom als Hauptstadt Italiens und Sitz der italienischen Regierung anerkannte, wurde die politische und staatliche Souveränität des Vatikans durch Italien garantiert und damit formell besiegelt.

=== Nord-Süd-Konflikt, Soziale Frage, Radikalisierung der Arbeiterbewegung ===
Im Multiplayer Part ist es möglich auch die [[Achsenmacht]] zu spielen. Sodass sich Amerikaner und Deutsche gegenüber stehen. Dabei muss einer die Amerikaner spielen und der andere die Deutschen. Das schrenkt die Spezifizierung etwas ein, sodass die Spieler möglichst beide Seiten beherschen sollten. Im Multiplayer liegt der Basenaufbau und das erobern bestimmter Punkte im Vordergrund. Es stehen die selben Einheiten wie in der Kampagne zur Verfügung. Der Multiplayer enthält zwei Modi, die man spielen kann. Zum Einen der Modus Auslöschen, bei dem es gilt den Gegner komplett zu vernichten und zum anderen der Modus Kontrolle der Siegmarken, indem man bestimmte strategische Punkte erobern und halten muss, um die Tickets des Gegners runterzutreiben.
Im sozialen und wirtschaftlichen Bereich dauert der Konflikt zwischen dem reicheren industrialisierten Norden Italiens und dem landwirtschaftlich geprägten armen Süden des Landes ([[Mezzogiorno]]) an - bis hin zu den [[Separatismus|separatistischen]] Bestrebungen der politisch [[Rechtspopulismus|rechtspopulistischen]] norditalienischen ''[[Lega Nord]]'' von [[Umberto Bossi]] am Wechsel vom 20. zum 21. Jahrhundert.
Im Multiplayer kommen auch verstärkt die besonderen Fähigkeiten jeder Seite zur Geltung. Diese Fähigkeiten kosten sogenannte Force Points, die man bei der Zerstörung oder dem töten des Gegners erhält. Diese Fähigkeiten sind wiederrum in drei Bereiche aufgeteilt. Das wären bei den Amerikanern die Bereiche der Infaterie, Airborne und Panzer. Bei den Deutschen sieht es geringfügig anders aus, da unteerteilen sich die Bereiche in Defensivdoktrin, Offensivdoktrin und Schreckensdoktrin. Diese Bereiche enthalten spezielle Attelerieschläge oder bei den Deutschen sogar [[V2]] Angriffe.

Nach der Ausrufung des Königreichs Italien 1861 wurde die Hoffnung der süditalienischen Kleinbauern und Landarbeiter auf eine Umverteilung des [[Großgrundbesitz]]es enttäuscht. [[Indirekte Steuern]] verstärkten ihre Armut noch. Der nach der Staatsgründung eingeführte [[Freihandel]] zwischen den italienischen Regionen bewirkte einen Konkurrenzdruck, dem der Süden nicht standhalten konnte, und der die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Region nachhaltig behinderte. Durch das Ausbleiben sozialpolitischer Veränderungen wurde die noch junge italienische [[Arbeiterbewegung]], die bis dahin von Giuseppe Mazzini, dem radikaldemokratischen Vordenker des Risorgimento, beeinflusst war, zunehmend unzufriedener mit der politischen Praxis der italienischen Monarchie. Mazzini selbst, der den größten Teil seiner politisch aktiven Zeit aus dem Exil heraus agieren musste, stand als entschiedener Vertreter einer republikanischen Demokratie im intellektuellen Konflikt zwischen [[Republikanismus]] und [[Sozialismus]] nicht nur in italienischer, sondern auch in gesamteuropäischer Hinsicht Anfang der 1870er Jahre - zum Ende seines Lebens - zunehmend isoliert zwischen den progressiven Polen der ideologischen Auseinandersetzungen dieser Zeit.

[[Bild:Mikhail Bakunin.jpg|thumb|130px|[[Michail Bakunin]] (*1815 - 1876†)]]
Unter dem seit Mitte der 1860er Jahre erstarkten Einfluss des russischen Anarchisten [[Michail Bakunin]] wandte sich - ausgehend von Süditalien, wo Bakunin die Gruppierung „Fraternité Internationale“ (''Internationale Brüderlichkeit'') gegründet hatte - ein Teil der vormaligen Mazzini-Anhänger, zu dem zeitweilig auch Giuseppe Garibaldi gehörte, dem grundsätzlich staatsablehnenden und sozialrevolutionären [[Anarchismus]] zu. Dieser dominierte - spätestens nach der 1872 erfolgten, in [[Marxismus|Marxisten]] und Bakuninisten aufgeteilten Spaltung der [[Internationale Arbeiterassoziation|Internationalen Arbeiterassoziation]] (vgl. auch [[Internationale]]) - stärker als in Nord- und Mitteleuropa die sozialistische Arbeiterbewegung in Italien bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Die anarchistische Bewegung bekämpfte - nach Bakunins Tod unter dem prägenden Einfluss des Aktivisten [[Errico Malatesta]] - den italienischen Staat um so mehr, als nach dem Abflauen der nationalen Begeisterung in Folge der Staatsgründung die ökonomischen und inneren politischen Widersprüche im italienischen Staatswesen deutlicher wurden. Eine vom Marxismus beeinflusste [[sozialistische Partei]], die ''[[Partito Socialista Italiano]]'', in der gleichwohl von einigen Anarchisten vertretene [[Syndikalismus|syndikalistische]] Einflüsse zunächst einen starken Flügel bildeten, wurde erst im Jahr 1892 gegründet. Dies nachdem in Norditalien die Industrialisierung vorangeschritten war und sich dort ein politisch relevantes - vor allem städtisches - [[Proletariat|Industrieproletriat]] gebildet hatte.

Der Süden Italiens blieb in Folge der sozialen Not lange Zeit ein schwelender Unruheherd, zu dem neben den von der radikalen [[Linke Politik|Linken]] forcierten sozialen Revolten ein ausgeprägtes, oftmals gegen die Großgrundbesitzer vorgehendes Banditenwesen ([[Brigant]]entum) hinzu kam, das von den inzwischen entmachteten [[Bourbonen]] unterstützt wurde, und das auch nach der Staatsgründung Italiens große Teile der italienischen Armee innenpolitisch band. Ein legendärer Anführer der sozialrevolutionär orientierten ''Briganti'', denen sich ab den 1860er Jahren zunehmend verarmte Bauern und Landarbeiter angeschlossen hatten, war [[Carmine Donatelli Crocco]] (eine Art italienischer ''[[Robin Hood]]''). Er kontrollierte zeitweilig über 40 Banden, die als [[Guerilla]]einheiten auch Giuseppe Garibaldis Freischärler unterstützt hatten.

Die zunehmende Verarmung Süditaliens führte zudem zu einer lange andauernden Abwanderung großer Bevölkerungsteile in den Norden Italiens oder zu einer verstärkten wirtschaftlich motivierten [[Emigration]]; oftmals in die USA oder nach Südamerika.

=== Irredentismus, Imperialismus, Aufstieg der politischen Rechten ===

1877 gründete [[Matteo Renato Imbriani-Poerio]] die Organisation ''[[Italia Irredenta]]'' („Das unerlöste Italien“). Sie forderte den Anschluss des [[Trentino]], von [[Triest]], [[Friaul]] und [[Istrien]] an Italien. Diese Vereinigung fand rasch Verbreitung in vor allem rechtsnationalistischen Kreisen, die unter König [[Umberto I.]] ab 1878 stärker wurden. Unter seiner Herrschaft, insbesondere während der Regierungszeit des autoritären Ministerpräsidenten [[Francesco Crispi]] zwischen 1887 und 1896, entwickelte sich Italien zu einem [[Imperialismus|imperialistischen]] Staat, der seinen Einflussbereich auf [[Ostafrika]] ausdehnte und 1890 die Kolonie [[Eritrea]] konstituierte. Im Kolonialkrieg von 1895/96 agierte Italien erfolglos, und unterlag gegen die Truppen Kaiser [[Menelik II.|Meneliks II.]] von [[Äthiopien]] in der [[Schlacht von Adua]], worauf Crispi zurücktreten musste. Eritrea blieb bis 1941 unter italienischer Hoheit.

Bedingt durch die ausbleibenden Erfolge in Ostafrika erneuerte Italien Anfang des 20. Jahrhunderts, nach der Ermordung König Umbertos I. durch einen anarchistischen [[Attentat|Attentäter]] (1900) unter der Regentschaft von [[Viktor Emanuel III.]], seine Interessensgemeinschaft mit Frankreich durch verschiedene Geheimabkommen. Dadurch geriet das [[Libyen|libysche]] [[Tripolis]] ins Einflussgebiet Italiens, während [[Marokko]] Frankreich überlassen wurde. Bis 1911 annektierte Italien Tripolis und die [[Cyrenaica]]. Diese Besetzung führte zum Konflikt mit dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] und zum [[Italienisch-Türkischer Krieg|Italienisch-Türkischen Krieg]] von 1911/12, in dessen Folge Italien einige Mittelmeerinseln, darunter [[Rhodos]] in der [[Ägäis]] hinzugewann.

1910 wurde mit der ''[[Associazione Nazionalista Italiana]]'' eine rechtsextrem-nationalistische Partei gegründet, die bis 1923 in der faschistischen Organisation Benito Mussolinis aufging. Im Zuge der Hochindustrialisierung Norditaliens im Vorfeld des Ersten Weltkriegs versuchte diese Partei, die zunehmenden sozialen Gegensätze durch nationalistische Parolen aufzufangen, forderte eine expansionistische Außenpolitik im Sinne des [[Imperialismus]] und erneuerte die Vorstellungen der Irredentisten. Dabei wurde sie insbesondere von der Großindustrie unterstützt.

[[Bild:Regionen in Italien beschriftet.png|250px|thumb|Regionen im heutigen Italien]]
Die meisten der noch zu [[Österreich-Ungarn]] gehörenden italienischsprachigen Gebiete Norditaliens (das [[Trentino]] und die größtenteils von [[Kroaten]] bewohnten Regionen [[Dalmatien]] und [[Istrien]]), die so genannten [[Irredentismus|terre irredente]] fielen allerdings erst nach Österreichs Niederlage im Ersten Weltkrieg durch den [[Vertrag von Saint-Germain]] vom 10. September 1919 an Italien, ebenso das vor allem deutschsprachige [[Südtirol]]. Diese Gebiete waren Italien bereits 1915 bei den Geheimverhandlungen zwischen Frankreich, Großbritannien, Russland und Italien im Rahmen der [[Londoner Konferenz]] zugesprochen worden. Gemäß den Bedingungen dieser Konferenz war Italien darauf aus dem [[Dreibund]] mit Österreich, Deutschland und Rumänien ausgetreten und hatte sich an der Seite der [[Entente]] am Ersten Weltkrieg gegen das damalige Österreich-Ungarn beteiligt.

Um die [[Demografie|demografische]] Struktur zugunsten der italienischsprachigen Bevölkerungsgruppe zu verändern, wurden ab 1922, nach der Machtergreifung der Faschisten unter Benito Mussolini, verstärkt Italiener angesiedelt und die bis dahin regional vorherrschenden einheimischen Sprachen ([[Deutsche Sprache|Deutsch]] in Südtirol, [[Kroatische Sprache|Kroatisch]] und [[Slowenische Sprache|Slowenisch]] in Istrien, [[Kroatische Sprache|Kroatisch]] in Dalmatien) sowie die jeweiligen kulturellen Eigenheiten teils massiv unterdrückt (vgl. [[Italianisierung]]).

== Kuturelle Aspekte des Risorgimento ==
Ein die ganze Epoche des Risorgimento durchziehendes Problem der italienischen Nationalstaatsbildung waren kulturelle Differenzen zwischen den verschiedenen Regionen der Apenninen-Halbinsel, die nicht zuletzt im Fehlen einer einheitlichen [[Sprache]] begründet waren. Zur Zeit der Staatsgründung in den 1860er Jahren war das Land sprachlich nach wie vor zersplittert. In den verschiedenen Regionen wurden sehr unterschiedliche [[Dialekt]]e gesprochen, die eine überregionale Verständigung und damit auch ein Nationalbewusstsein auf kultureller Grundlage erschwerten. Die italienische [[Schriftsprache]] wurde lediglich von etwa 2 bis 2,5 % der Bevölkerung auch in ihrer gesprochenen Form beherrscht, und war wesentlich in den gebildeten Kreisen des privilegierten Bürgertums verbreitet. Von den etwa 25 Millionen Italienern waren rund 78 % [[Analphabetismus|Analphabeten]].

Zur Herausbildung einer nationalen Identität wurde allerdings vor allem von den liberalkonservativen Kreisen (der ''historischen Rechten''), die bedingt durch das eingeschränkte Zensuswahlrecht zwischen 1861 und 1876 die parlamentarische Mehrheit bildeten, eine gemeinsame Sprache aller Staatsangehörigen als Voraussetzung erachtet. Nach diesen Vorstellungen sollte die [[italienische Sprache]] auf Grundlage der florentinischen in der ''[[Accademia de la Crusca]]'' entwickelten Einheitssprache nicht nur [[Amtssprache|Amts-]], sondern auch [[Volkssprache]] sein. Charakteristisch für einen solchen Anspruch war der programmatisch-pathetische Ausruf des konservativen Politikers [[Massimo D'Azeglio]] bei der ersten Sitzung des gesamtitalienischen Parlaments:
:„''Wir haben Italien geschaffen, jetzt müssen wir Italiener schaffen!''“ (Quelle: Eric Hobsbawn: ''Nationen und Nationalismus'', Bonn 2005; S. 58)

Italienisch war im Grunde eine Bildungssprache, die sich wie alle [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] aus dem [[Lateinisch]]en entwickelt hatte und das erste Mal von [[Dante Alighieri]] zu Beginn des 14. Jahrhunderts als ''Volgare Illustre'' in der [[Literatur]] zum Ausdruck gebracht wurde. In späteren Jahrhunderten wurde sie von anderen Literaten weiter entwickelt und bildete sich in [[Florenz]], der Hauptstadt der Toskana, besonders stark aus. Bei den Dichtern des Risorgimento, vor allem bei [[Antonio Cesari]], einem Vertreter des literarischen ''Purismo'' (frei übersetzt: .. der literarischen ''Reinheit''), nahmen Alighieri und dessen Schüler [[Giovanni Boccaccio]] historisch hergeleitete, unter nationalistischen Gesichtspunkten identitätsstiftende Funktionen ein.

[[Bild:Alessandro_Manzoni.jpg|150px|left|thumb|[[Alessandro Manzoni]] (*1785-1873†)]]
Andere, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der wesentlich aus dem deutschen Sprachraum ausgehenden Kulturepoche der [[Romantik]] geprägt waren, setzten sich dafür ein, eine gemeinsame italienische Sprache im Volk zu verbreiten, wobei die Perspektive des Volkes die entscheidende Grundlage der Dichtung und Publizistik bilden sollte. Für die [[italienische Literatur]] des 19. Jahrhunderts, der im nationalen Einigungsprozess zumal auf der sprachlich-kulturellen Ebene eine wichtige Rolle bei der italienischen Identitätsbildung zukam, war zunächst der Lyriker [[Giacomo Leopardi]] bedeutsam, der in den 1820er Jahren mit seinen Gedichten einen italienischen [[Patriotismus]] mit verbreitete. Noch größere Wirkung in diesem Zusammenhang erzielte der Romancier [[Alessandro Manzoni]] mit seinem 1826 erschienen historischen Roman „''I promessi sposi''“ (''Die Verlobten''). Manzoni war es auch, der viele weitere Schriftsteller und Dichter in den folgenden Jahrzehnten inspirierte.

[[Bild:Verdi.jpg|thumb|150px|[[Giuseppe Verdi]] - Gemälde von [[Giovanni Boldini]], 1886]]
Auf dem Gebiet der [[Musik]] spielte der Komponist [[Giuseppe Verdi]] mit seinen am episch-romantischen Stil des französischen Schriftstellers [[Victor Hugo]] orientierten berühmten [[Oper]]n eine kaum weniger prägnante Rolle bei der Stiftung eines italienischen Nationalbewusstseins. Für viele Italiener - und nicht nur Italiener - gilt Verdi als der Künstler des Risorgimento schlechthin.


Gleichwohl blieb die Entwicklung einer einheitlichen, von allen italienischen Staatsbürgern gesprochenen und verstandenen Sprache ein bis ins 20. Jahrhundert hinein bestehendes kulturpolitisches Grundproblem, das erst durch die Verbreitung der [[Massenmedium|Massenmedien]], wenn auch nicht gänzlich aufgehoben, so zumindest deutlich relativiert wurde.


== Siehe auch ==
== Steuerung ==
* [[Carlo Pisacane]]
* [[Geschichte Italiens]]
* [[Italienische Unabhängigkeitskriege]]
* [[Koalitionskriege]]
* [[Lajos Kossuth]]
* [[Ludwik Mieroslawski]]
* [[Nationalismus#Risorgimento-Nationalismus|Risorgimento-Nationalismus]] (Unterthema im Artikel [[Nationalismus]])


Das Spielgeschehen, welches komplett in 3D dargestellt ist, ist dreh- und zoombar. Die Steuerung erfolgt bequem mit der [[Maus]] und [[Tastatur]].
==Verweise==
=== Literatur ===
*[[Ricarda Huch]]: ''Menschen und Schicksale aus dem Risorgimento''; Insel-Verlag Leipzig, 1908
*[[Eugen Lemberg]]: ''Geschichte des Nationalismus in Europa''; Stuttgart, 1950
*[[Rudolf Lill]]: ''Geschichte Italiens in der Neuzeit''; Darmstadt, 1998
*[[Wolfgang Altgeld]]: ''Das politische Italienbild der Deutschen zwischen Aufklärung und Revolutionen von 1848''; Tübingen, 1984
*Wolfgang Altgeld (Hrsg.): ''Kleine italienische Geschichte''; Reclam-Verlag Stuttgart, 2001, 517 Seiten, ISBN 3-15-017036-2
*[[Volker Reinhardt]]: ''Geschichte Italiens von der Spätantike bis zur Gegenwart''; Verlag C. H. Beck, München, 2003, 348 Seiten, ISBN 3-406-50284-9
*[[Anne Brach]]: ''Italien auf dem Weg zum Nationalstaat - Giuseppe Ferraris Vorstellungen einer föderal-demokratischen Ordnung'' (in ''Beiträge zur deutschen und europäischen Geschichte'', Bd. 33); Reinhold Krämer-Verlag Hamburg, 2005, ISBN 3-89622-077-2
*Marco Meriggi: ''Soziale Klassen, Institutionen und Nationalisierung im liberalen Italien.'' In: ''Geschichte und Gesellschaft'' Heft 2/2000. S.201-218


=== Weblinks ===
*[http://www.risorgimento.info/einfuehrung.htm Ausführliche Einführung in die Geschichte des Risorgimento von Werner Daum, ausgehend von der modernen inneritalienischen Debatte um die Sezessionsbestrebungen der Lega Nord um Umberto Bossi; incl. weiterführende Links zu Literatur u.a.]
*[http://www.lsg.musin.de/gesch/Geschichte/rom/risorgimento.htm Kurzdarstellung des Risorgimento für den Unterricht eines Gymnasiums]
*[http://www.cx.unibe.ch/hist/schmidt/tutorium/arbeiten/risorgimento.doc Das Risorgimento - Der Weg zur Einigung Italiens 1796-1861 (mit chronologischem Überblick), word-Datei]
*[http://homepage.univie.ac.at/eva.vetter/risorgimento.htm Referat zum Risorgimento]
*[http://lisa.mmz.uni-duesseldorf.de/~histsem/revolution/auswahl-ereig/Italiens.htm Themenüberblick/Register (Links) zu weiterführenden quellenbasierten Einträgen über Italien im Zusammenhang mit den europäischen Revolutionen der Jahre 1848/49 und deren Vorgeschichte - Revolutionslexikon des historischen Seminars der Universität Düsseldorf]
*[http://www.ohiou.edu/~Chastain/rz/risorgim.htm Risorgimento In: Encyclopedia of 1848 Revolutions] (englisch)


== Demo ==
{{Lesenswert}}
{{Exzellent Kandidat}}


Eine Demo ist auch bereits erschienen und ist circa 1,8 GByte groß und enthält zwei Missionen zum anspielen.
[[Kategorie:Italienische Geschichte]]
[[Kategorie:Italienische Militärgeschichte]]
[[Kategorie:Risorgimento| ]]
[[Kategorie:Sardinischer Krieg]]
[[Kategorie:Revolution]]
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]


== Weblinks ==
[[da:Risorgimento]]
*[http://www.relic.com Offizielle Website von relic]
[[en:Italian unification]]
*[http://www.thq.de Offizielle Website von THQ]
[[es:Unificación de Italia]]
*[http://www.companyofheroesgame.com Offizielle Website vom Spiel]
[[fr:Risorgimento]]
[[Kategorie:Computer-Strategiespiel]]
[[ga:Risorgimento]]
[[Kategorie:Windows-Spiel]]
[[gl:Risorgimento]]
[[en:Company of Heroes]]
[[he:איחוד איטליה]]
[[it:Risorgimento]]
[[zh:英雄连]]
[[es:Compañía de héroes]]
[[ja:リソルジメント]]
[[nl:Risorgimento]]
[[no:Italias samling]]
[[pl:Zjednoczenie Włoch]]
[[pt:Risorgimento]]
[[ru:Рисорджименто]]
[[simple:Italian unification]]
[[sl:Risorgimento]]
[[sv:Risorgimento]]
[[zh:意大利統一]]

Version vom 6. Oktober 2006, 14:11 Uhr

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Folgendes muss noch verbessert werden:

Werbung. Grausig geschrieben. – Holger Thölking (d·b) 00:15, 6. Okt 2006 (CEST)

Company of Heroes
Entwickler relic
Publisher THQ
Veröffentlichung September 2006
Plattform PC (Windows)
Genre Echtzeit-Strategiespiel
Spielmodus Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Systemvor­aussetzungen CPU: 2,0GHz; RAM: 512MB; HDD: 3,5GB; Grafik: 3D-Karte mit T&L, 128MB
Medium 1 DVD
Sprache Deutsch
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen


Company of Heroes

Company of Heroes ist ein Videospiel, das für den PC erhältlich ist. Es ist ein Echtzeit-Strategiespiel mit dem Thema des 2. Weltkrieges. Die Story handelt weitgehend über den D-Day. Entwickelt wurde das Spiel von relic entertaimnent, die auch für Warhammer 40.000: Dawn of War und dem dazugehörigen Winter Assault AddOn verantwortlich sind. Als Publisher fungiert THQ.

Story

Die Story ist im Zeitraum des D-Day angesiedelt und Sie spielen vorrangig die Able Kompanie. Die Missionen reichen von der Landung am Strand der Normandie, am Sektor Omaha, bis zur Einkesselung von St. Lo und der Vernichting der letzten dort bestehenden deutschen Panzerdivision. Es steht nur eine amerikanische Kampagne zur Verfügung, was aber bei dem Umfang auch ausreicht. Zur Erzählmethodik werden Cut-Scenes und Zwischensequenzen eingesetzt.


Gameplay und Inhalt

Dem Spieler stehen verschiedene Einheitentypen wie Infantrie oder Fahrzeuge, sowie Artellerie und PAK zur Verfügung. Hinzu kommen noch besondere Fähigkeiten, dazu aber mehr im Multiplayerteil. In der Kampagne lösen Sie verschiedene Aufgaben, zu dem immer das erobern von bestimmten Punkten, zum Erhalt von Ressourcen, gehört. Das Spielprinzip ist dem von Dawn of War sehr ähnlich.


Multiplayer

Im Multiplayer Part ist es möglich auch die Achsenmacht zu spielen. Sodass sich Amerikaner und Deutsche gegenüber stehen. Dabei muss einer die Amerikaner spielen und der andere die Deutschen. Das schrenkt die Spezifizierung etwas ein, sodass die Spieler möglichst beide Seiten beherschen sollten. Im Multiplayer liegt der Basenaufbau und das erobern bestimmter Punkte im Vordergrund. Es stehen die selben Einheiten wie in der Kampagne zur Verfügung. Der Multiplayer enthält zwei Modi, die man spielen kann. Zum Einen der Modus Auslöschen, bei dem es gilt den Gegner komplett zu vernichten und zum anderen der Modus Kontrolle der Siegmarken, indem man bestimmte strategische Punkte erobern und halten muss, um die Tickets des Gegners runterzutreiben. Im Multiplayer kommen auch verstärkt die besonderen Fähigkeiten jeder Seite zur Geltung. Diese Fähigkeiten kosten sogenannte Force Points, die man bei der Zerstörung oder dem töten des Gegners erhält. Diese Fähigkeiten sind wiederrum in drei Bereiche aufgeteilt. Das wären bei den Amerikanern die Bereiche der Infaterie, Airborne und Panzer. Bei den Deutschen sieht es geringfügig anders aus, da unteerteilen sich die Bereiche in Defensivdoktrin, Offensivdoktrin und Schreckensdoktrin. Diese Bereiche enthalten spezielle Attelerieschläge oder bei den Deutschen sogar V2 Angriffe.


Steuerung

Das Spielgeschehen, welches komplett in 3D dargestellt ist, ist dreh- und zoombar. Die Steuerung erfolgt bequem mit der Maus und Tastatur.


Demo

Eine Demo ist auch bereits erschienen und ist circa 1,8 GByte groß und enthält zwei Missionen zum anspielen.