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„Amisulprid“ – Versionsunterschied

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'''Amisulprid''' (Solian®) ist ein modernes atypisches [[Neuroleptikum]], das zur Behandlung der akuten und chronischen [[Schizophrenie]] eingesetzt wird. Seit Juni 2004 sind weitere [[Generikum|generisch]]e Amisulpridpräparate zugelassen.
'''Amisulprid''' (Solian®) ist ein modernes atypisches [[Neuroleptikum]], das zur Behandlung der akuten und chronischen [[Schizophrenie]] eingesetzt wird. Seit Juni 2004 sind weitere [[Generikum|generische]] Amisulpridpräparate zugelassen.
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== Pharmakologie ==
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Amisulprid gehört zu der chemischen Gruppe der substituierten [[Benzamid]]e und ist ein [[Derivat]] des [[Sulpirid]].
Amisulprid gehört zu der chemischen Gruppe der substituierten [[Benzamid]]e und ist ein [[Derivat (Chemie)|Derivat]] des [[Sulpirid]].


In niedriger Dosierung blockiert es primär die [[Synapse|präsynaptischen]] D2- und D3-[[Autorezeptor]]en, was (über diese Feedbackschleife) zu einer [[Dopamin]]-Ausschüttung und damit für die Einnahmedauer zu einer Besserung einer [[Minussymptomatik]] führt. In hoher Dosis blockiert es die postsynaptischen D2/D3-Rezeptoren im [[Limbisches System|limbischen System]] was zu einer Besserung einer Plussymptomatik führt.</br>
In niedriger Dosierung blockiert es primär die [[Synapse|präsynaptischen]] D2- und D3-[[Autorezeptor]]en, was (über diese Feedbackschleife) zu einer [[Dopamin]]-Ausschüttung und damit für die Einnahmedauer zu einer Besserung einer [[Minussymptomatik]] führt. In hoher Dosis blockiert es die postsynaptischen D2/D3-Rezeptoren im [[Limbisches System|limbischen System]] was zu einer Besserung einer Plussymptomatik führt.</br>

Version vom 5. Oktober 2006, 14:22 Uhr

Strukturformel
Datei:Amisulprid.png
Allgemeines
Name Amisulprid
Andere Namen 4-Amino-N-[1-ethylpyrrolidin- 2-yl)methyl]-5-(ethylsulfonyl)- 2-methoxy-benzamid
Summenformel C17H27N3O4S
CAS-Nummer 71675-85-9
Kurzbeschreibung -
Eigenschaften
Molmasse 369.5 g/mol
Dichte - kg/m³
Schmelzpunkt 127 °C
Sicherheitshinweise
R- und S-Sätze R:22
S:22-24/25

Amisulprid (Solian®) ist ein modernes atypisches Neuroleptikum, das zur Behandlung der akuten und chronischen Schizophrenie eingesetzt wird. Seit Juni 2004 sind weitere generische Amisulpridpräparate zugelassen.

Pharmakologie

Amisulprid gehört zu der chemischen Gruppe der substituierten Benzamide und ist ein Derivat des Sulpirid.

In niedriger Dosierung blockiert es primär die präsynaptischen D2- und D3-Autorezeptoren, was (über diese Feedbackschleife) zu einer Dopamin-Ausschüttung und damit für die Einnahmedauer zu einer Besserung einer Minussymptomatik führt. In hoher Dosis blockiert es die postsynaptischen D2/D3-Rezeptoren im limbischen System was zu einer Besserung einer Plussymptomatik führt.
Benzamide wirken im Gegensatz zu den meisten anderen Neuroleptika eher aktivierend und stimmungsaufhellend als dämpfend. Sie werden zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen eingesetzt, allerdings selten bei akuten schizophrenen Schüben, da die neuroleptische Potenz hierfür meist nicht ausreicht.

Nebenwirkungen

Die extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen sind im Vergleich zu anderen atypischen Neuroleptika gering. In manchen Fällen ist aber die zusätzliche Einnahme eines Antiparkinsonmittels wie z.B. Biperiden (Handelsname Akineton) erforderlich, da die Nebenwirkungen über Körpersteifheit, Einschränkungen der motorischen Fähigkeiten bis hin zu Verkrampfungen führen können. Bei einer lang andauernden Medikamentierung sind Spätdyskinesien (besonders orofaziale Symptome) allerdings ebenso häufig wie unter den klassischen Neuroleptika. Eine häufigere Nebenwirkung ist die Hyperprolaktinämie. Vereinzelt ruft dies klinische Symptome wie Galaktorrhoe (Milchfluss) Menstruationsstörungen oder Impotenz hervorvor. Es kann auch zu einer Gewichtszunahme sowie gastrointestinalen Symptomen (Brechreiz/Erbrechen, Obstipation), Hypotonie, epileptischen Anfällen und seltener zu einer Verlängerung des QT-Intervalls (Herzreizleitungsstörung) führen. Weitere beobachtete Symptome wie eine Sedation, aber auch Schlafstörungen, Angst- und Erregungszustände sind schwer von den Symptomen der Grundkrankheit zu trennen.

Interaktionen: Amisulprid kann die Wirkung anderer, zentral wirksamer Medikamente verstärken. Dopaminagonisten wie Levodopa (z.B. in Madopar®) wirkt es entgegen.

Siehe auch

Quellen