Vorratsaktie und Farfisa Professional Piano: Unterschied zwischen den Seiten
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Als '''Vorratsaktie''' (auch Verwaltungs- oder Verwertungsaktie) bezeichnet man [[Aktie]]n, die im Wege einer Kapitalerhöhung von einem Dritten (meist einer Bank) für Rechnung der emittierenden Gesellschaft übernommen werden, wobei die Verfügungsgewalt bei der Gesellschaft verbleibt.<ref>[http://www.pwc.com/at/pdf/newsletter/tippstrends/PwC_T_T_47_0807.pdf?bcsi_scan_34AC6AF49696DBDC=0&bcsi_scan_filename=PwC_T_T_47_0807.pdf Feasibility Study] (PDF; 2,9 MB; S. 20) [[PricewaterhouseCoopers]]</ref> Für die Einlage haftet jedoch der Dritte. |
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!colspan="2" align="center" border="0" bgcolor="#DDDDEE"| Farfisa Professional Piano |
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!colspan="2" align="center"| [[Datei:Farfisa Professional Piano Overview.jpg|300x300px]] |
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!colspan="2" bgcolor="#DDDDEE" | '''Allgemeines''' |
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| Name || Farfisa Professional Piano |
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| Hersteller || [[Farfisa]] |
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| Preis (1971) || 1,099 [[US-$]] |
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| Klangsynthese|| analog, [[Subtraktive Synthese|subtraktiv]] |
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| Zeitraum || 1971–1975 |
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!colspan="2" align="center" bgcolor="#DDDDEE"|'''Eigenschaften''' |
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| [[Polyphonie (Elektrophon)|Polyphon]] || ja |
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| [[Multitimbralität|Multitimbral]] || ja |
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| [[Taste]]n || 61 Tasten |
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| Effekte || [[ADSR]]-Decay und Attack, Forte-Pedal sowie Una-Corda-Pedal |
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Das '''Farfisa Professional Piano''' ist ein analoges E-Piano aus der ''Professional''-Serie des italienischen Orgelherstellers [[Farfisa]]. Es wurde ab 1971 angeboten und kam insbesondere bei [[Krautrock]]-Bands der ersten Hälfte der 1970er-Jahre zum Einsatz. |
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== Das Instrument == |
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=== Manuale === |
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Zweck von Vorratsaktien ist die Option einer bedarfsabhängigen kurzfristigen Kapitalgewinnung durch deren Veräußerung. Bei einer Veräußerung führt der Dritte, der meist auf Provisionsbasis tätig ist, auch das [[Agio]] an die Gesellschaft ab. Vorratsaktien können jedoch auch unbeabsichtigt entstehen, wenn sich neu ausgegebene [[Junge Aktie|jungen Aktien]] unerwarteterweise nicht innerhalb der erhofften Preisspanne platzieren lassen und daher erst später verkauft werden sollen. Hauptsächlich entstehen Vorratsaktien jedoch beim (Teil-)Ausschluss des [[Bezugsrecht|Bezugsrechts]] der Altaktionäre während Kapitalerhöhungen bzw. [[Bezugsrechtsemission|Bezugsrechtsemissionen]], die das Bezugsrecht nur teilweise einschränken oder durch ein entsprechend nicht voll angepasstes [[Bezugsverhältnis]] nicht 1:1 gewährt wird.<ref>Hans Stahl: ''Ausstattung und Kursentwicklung alter und junger Aktien vor und nach Kapitalerhöhungen''. Veröffentlichung des Instituts für Bankwirtschaft und Bankrecht an der Universität Köln, Wirtschaftswissenschaftliche Reihe Band XX. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1967, S. 40.</ref> Der Rumpf aus nicht in Anspruch genommenen Bezugsrechten (siehe [[Privatplatzierung nicht bezogener Aktien]]) kann ebenfalls zum Aufbau eines Bestandes an Vorratsaktien führen. |
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Das Professional Piano ist mit einer 61-tastigen Klaviatur ausgestattet und deckt insgesamt fünf Oktaven ab. Es kann in zwei Zonen – Bass und Treble – aufgeteilt werden, der entsprechende Split-Punkt befindet sich genau in der Mitte des Keyboards. So stehen für die beiden Zonen jeweils 2½ Oktaven zur Verfügung. |
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Das E-Piano verfügt über sechs vordefinierte Klänge, die jeweils ein reales Instrument klanglich abbilden sollen. Wie bei analogen Preset-Keyboards dieser Zeit üblich handelt es sich hierbei jedoch bloß um simple Klangnachahmungen, die mit den echten Instrumenten nicht vergleichbar sind. Sowohl für die Bass- als auch Lead-Sektion stehen folgende Presets zur Verfügung: ''Piano'', ''Honkie Tonkie'', ''Harp'', ''Clavichord'', ''Banjo'' und ''Special Effect''. Bei Letzterem handelt es sich um den Klang einer einfachen elektronischen Orgel. Es können mehrere Klänge miteinander kombiniert werden, was ein deutlich umfangreicheres Klangspektrum erschließt. |
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Nach heutigem deutschen Recht verstößt die Bildung von Vorratsaktien gegen {{§|71|AKTG|juris}} [[Aktiengesetz (Deutschland)|AktG]], da hier ein verdeckter Erwerb [[Eigene Aktie|eigener Aktien]] vorliegt. Für kurzfristige Kapitalgewinnungsmaßnahmen sieht das deutsche Aktienrecht die [[Bedingtes Kapital|bedingte Kapitalerhöhung]] sowie das [[Kapitalerhöhung#Effektive Kapitalerhöhung|genehmigte Kapital]] vor. Umstritten war der Umgang mit Vorratsaktien früher insbesondere, da das Bezugsrecht der Altaktionäre meist eingeschränkt oder ganz ausgeschlossen wurde und die Gesellschaft frei nach eigenem Ermessen entscheiden konnte wie sie sich das Kapital beschafft. |
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Es ist sowohl möglich, Presets für den gesamten Klaviaturumfang auszuwählen, als auch für die beiden Keyboard-Hälften verschiedene Klänge zu konfigurieren. Beim Einsatz der Bass-Sektion werden die Klänge automatisch eine Oktave tiefer abgespielt. |
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Irrtümlicherweise werden vielerorts über bedingte Kapitalerhöhungen oder genehmigtes Kapital emittierte Aktien als Vorratsaktien bezeichnet. Dies ist bereits begrifflich falsch, da in beiden Fällen mit der Ausgabe neuer Aktien die [[Übereignung]] an Dritte einhergeht und folglich ein Vorrat nie gebildet wird. |
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=== Effekte === |
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Das E-Piano verfügt über einen einfachen Hüllkurvengenerator, der für Bass- und Treble-Sektion einzeln kontrolliert werden kann. Es stehen drei Voreinstellungen zur Verfügung: Kurzer Attack, langer Decay; kurzer Attack, kurzer Decay und langer Attack, kein Decay. Zusätzlich können über zwei Fußpedale wie bei einem regulären Klavier die Klangdauer verlängert (''Forte'', rechtes Pedal) sowie die Klänge ''Una corda'' (linkes Pedal), also leiser bzw. abgedämpft gespielt werden. Für beide Split-Zonen stehen jeweils eigene Lautstärkeregler zur Verfügung. |
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* [[Aktienleihe]] |
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* [[Eigene Aktie]] |
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=== Lieferumfang === |
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Im Lieferumfang enthalten waren neben Garantieunterlagen, Handbuch, Reparaturplänen und Fußpedalerie auch zwei Stahlrohrständer, die an den Seiten des Instrumentes eingeklinkt wurden und es erlaubten das Instrument ohne Tisch aufzustellen. Das Netzkabel ist nicht abziehbar und entspringt der Unterseite, dort befinden sich auch die Line-Out-Anschlüsse für beide Sektionen getrennt sowie ein Kopfhöreranschluss. Ein Schutzgehäuse bzw. eine Transportkiste ist in das Gehäusedesign integriert – zum Transport wird es auf der Oberseite eingeklinkt und schützt so die Klaviatur und Schalter vor Beschädigungen. An der Oberkante war zudem ein Tragegriff angebracht. Zudem war der Erwerb Farfisa-eigener Keyboardverstärker möglich. |
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<references /> |
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== Sonstiges == |
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{{Rechtshinweis}} |
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Das Instrument wurde konzipiert, um Musikern ein transportables Instrument zur Verfügung zu stellen, dass in der Lage war, mit einem Klavier vergleichbare Klänge auszugeben. Dies machte es zu einer im Vergleich kostengünstigen und erfolgreichen Alternative zu schweren, teilweise elektromechanischen E-Pianos wie dem [[Fender Rhodes]]. |
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Insbesondere in der [[Krautrock]]-Szene machte sich das Instrument schon kurz nach Veröffentlichung einen Namen und ist auf vielen prägenden Werken dieser Zeit zu hören, oft auch mit Effekten wie [[Delay]], [[Reverb]] oder [[Phaser (Musik)|Phaser]] klanglich verfremdet. Gespielt von Keyboarder [[Irmin Schmidt]] ist das Professional Piano u. a. prägender Part im Arrangement der [[Can (Band)|Can]]-Alben [[Tago Mago (Album)|Tago Mago]] und [[Ege Bamyasi]] und wurde bis zur Auflösung der Band 1978 zusammen mit der verwandten [[Farfisa Professional Duo|Farfisa-Professional-Duo]]-Orgel sowohl live als auch bei Studioaufnahmen verwendet. Auch [[Ralf Hütter]] von [[Kraftwerk (Band)|Kraftwerk]] nutzte das Instrument bis etwa 1976 sowohl im Studio als auch Live regelmäßig, so z. B. auf den Alben [[Ralf und Florian]] und [[Autobahn (Album)|Autobahn]]. Auch Künstler der [[Berliner Schule]] wie [[Klaus Schulze]] und [[Tangerine Dream]] setzten das Professional Piano in ihren Kompositionen ein. |
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== Weblinks == |
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* [https://www.keyboards.de/stories/vintage-park-farfisa-professional-piano-1974/ Umfassende Informationen zum Professional Piano] (auf Deutsch) |
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* [https://www.matrixsynth.com/2020/10/farfisa-professional-piano-w-banjo.html Bildersammlung zum Instrument] (auf Englisch) |
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* [https://reverb.com/item/314787-vintage-farfisa-professional-piano-1970s-combo-organ Weitere Bildersammlung] (auf Englisch) |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=0xKHKvV-4Qc Vorstellung und Demonstration des Professional Piano auf YouTube] (auf Italienisch, englische Untertitel) |
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[[Kategorie:Farfisa-Musikinstrument]] |
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Version vom 25. April 2022, 15:59 Uhr
Farfisa Professional Piano | |
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Allgemeines | |
Name | Farfisa Professional Piano |
Hersteller | Farfisa |
Preis (1971) | 1,099 US-$ |
Klangsynthese | analog, subtraktiv |
Zeitraum | 1971–1975 |
Eigenschaften | |
Polyphon | ja |
Multitimbral | ja |
Tasten | 61 Tasten |
Effekte | ADSR-Decay und Attack, Forte-Pedal sowie Una-Corda-Pedal |
Das Farfisa Professional Piano ist ein analoges E-Piano aus der Professional-Serie des italienischen Orgelherstellers Farfisa. Es wurde ab 1971 angeboten und kam insbesondere bei Krautrock-Bands der ersten Hälfte der 1970er-Jahre zum Einsatz.
Das Instrument
Manuale
Das Professional Piano ist mit einer 61-tastigen Klaviatur ausgestattet und deckt insgesamt fünf Oktaven ab. Es kann in zwei Zonen – Bass und Treble – aufgeteilt werden, der entsprechende Split-Punkt befindet sich genau in der Mitte des Keyboards. So stehen für die beiden Zonen jeweils 2½ Oktaven zur Verfügung.
Das E-Piano verfügt über sechs vordefinierte Klänge, die jeweils ein reales Instrument klanglich abbilden sollen. Wie bei analogen Preset-Keyboards dieser Zeit üblich handelt es sich hierbei jedoch bloß um simple Klangnachahmungen, die mit den echten Instrumenten nicht vergleichbar sind. Sowohl für die Bass- als auch Lead-Sektion stehen folgende Presets zur Verfügung: Piano, Honkie Tonkie, Harp, Clavichord, Banjo und Special Effect. Bei Letzterem handelt es sich um den Klang einer einfachen elektronischen Orgel. Es können mehrere Klänge miteinander kombiniert werden, was ein deutlich umfangreicheres Klangspektrum erschließt.
Es ist sowohl möglich, Presets für den gesamten Klaviaturumfang auszuwählen, als auch für die beiden Keyboard-Hälften verschiedene Klänge zu konfigurieren. Beim Einsatz der Bass-Sektion werden die Klänge automatisch eine Oktave tiefer abgespielt.
Effekte
Das E-Piano verfügt über einen einfachen Hüllkurvengenerator, der für Bass- und Treble-Sektion einzeln kontrolliert werden kann. Es stehen drei Voreinstellungen zur Verfügung: Kurzer Attack, langer Decay; kurzer Attack, kurzer Decay und langer Attack, kein Decay. Zusätzlich können über zwei Fußpedale wie bei einem regulären Klavier die Klangdauer verlängert (Forte, rechtes Pedal) sowie die Klänge Una corda (linkes Pedal), also leiser bzw. abgedämpft gespielt werden. Für beide Split-Zonen stehen jeweils eigene Lautstärkeregler zur Verfügung.
Lieferumfang
Im Lieferumfang enthalten waren neben Garantieunterlagen, Handbuch, Reparaturplänen und Fußpedalerie auch zwei Stahlrohrständer, die an den Seiten des Instrumentes eingeklinkt wurden und es erlaubten das Instrument ohne Tisch aufzustellen. Das Netzkabel ist nicht abziehbar und entspringt der Unterseite, dort befinden sich auch die Line-Out-Anschlüsse für beide Sektionen getrennt sowie ein Kopfhöreranschluss. Ein Schutzgehäuse bzw. eine Transportkiste ist in das Gehäusedesign integriert – zum Transport wird es auf der Oberseite eingeklinkt und schützt so die Klaviatur und Schalter vor Beschädigungen. An der Oberkante war zudem ein Tragegriff angebracht. Zudem war der Erwerb Farfisa-eigener Keyboardverstärker möglich.
Sonstiges
Das Instrument wurde konzipiert, um Musikern ein transportables Instrument zur Verfügung zu stellen, dass in der Lage war, mit einem Klavier vergleichbare Klänge auszugeben. Dies machte es zu einer im Vergleich kostengünstigen und erfolgreichen Alternative zu schweren, teilweise elektromechanischen E-Pianos wie dem Fender Rhodes.
Insbesondere in der Krautrock-Szene machte sich das Instrument schon kurz nach Veröffentlichung einen Namen und ist auf vielen prägenden Werken dieser Zeit zu hören, oft auch mit Effekten wie Delay, Reverb oder Phaser klanglich verfremdet. Gespielt von Keyboarder Irmin Schmidt ist das Professional Piano u. a. prägender Part im Arrangement der Can-Alben Tago Mago und Ege Bamyasi und wurde bis zur Auflösung der Band 1978 zusammen mit der verwandten Farfisa-Professional-Duo-Orgel sowohl live als auch bei Studioaufnahmen verwendet. Auch Ralf Hütter von Kraftwerk nutzte das Instrument bis etwa 1976 sowohl im Studio als auch Live regelmäßig, so z. B. auf den Alben Ralf und Florian und Autobahn. Auch Künstler der Berliner Schule wie Klaus Schulze und Tangerine Dream setzten das Professional Piano in ihren Kompositionen ein.
Weblinks
- Umfassende Informationen zum Professional Piano (auf Deutsch)
- Bildersammlung zum Instrument (auf Englisch)
- Weitere Bildersammlung (auf Englisch)
- Vorstellung und Demonstration des Professional Piano auf YouTube (auf Italienisch, englische Untertitel)