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Tony Banks (Politiker) und Frauenliteratur: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Frauenliteratur''' bezeichnet ein [[Genre]] sowohl [[Belletristik|belletristischer]] als auch [[essay]]istischer [[Literatur]], die - im weitesten Sinne des Begriffs - als 'Literatur ''von'' Frauen und /oder ''über'' Frauen und/oder ''für'' Frauen' beschrieben werden kann. Mit Blick auf die äußerst wechselhafte, von verschiedenen [[literaturwissenschaft]]lichen und [[Feministische Theorie|feministischen]] [[Paradigma|Paradigmen]] abhängige Begriffsgeschichte allerdings kann keines dieser Kriterien als vollkommen verbindlich aufgefasst werden.
'''Anthony Louis "Tony" Banks, Baron Stratford''' (* [[8. April]] [[1943]] in [[Belfast]]; † [[8. Januar]] [[2006]] in [[Fort Myers]]) [[Privy Council|PC]] war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Politiker]] der [[Labour Party]] und [[Tierrechte|Tierrechtsaktivist]].


== Leben ==
== Begriffsgeschichte ==


Die Begriffe "Frauenliteratur" und "Frauenroman" etablierten sich als feuilletonistische und buchhändlerische Kategorien im ausgehenden 19. Jahrhundert, als vermehrt weibliche Autorinnen auf den Plan traten, die die [[Schriftstellerei]] nicht mehr als reinen Brotberuf auffassten, sondern einen künstlerisch ambitionierten Ausdruckswillen mit ihrem Schaffen verbanden. In den 1930er Jahren wurde das Etikett "Frauenroman" als Verkaufsschlager entdeckt, zahlreiche Verlage brachten Romanreihen unter Titeln wie "Frauen-Romane", "Der gepflegte Frauen-Roman" u.ä. heraus, und der Begriff wurde nahezu synonym mit "[[Heftroman|Heft- oder Groschenroman]]" und "[[Trivialliteratur]]".
Banks war von [[1997]] bis [[1999]] britischer Sportminister. Er trat zurück, um für die WM-Kandidatur Englands zu werben. Banks zählte als Vizepräsident der "Liga gegen grausamen Sport" auch zu den Kritikern der Hetzjagd auf Füchse mit Hunden. Banks schied 2005 aus dem [[House of Commons (Großbritannien)|Unterhaus]] aus und wurde als '''Baron Stratford''', of Stratford im [[London Borough of Newham]] zu einem [[Peer (Adel)|Life Peer]] erhoben.


Eine doppelte Wandlung erfuhr der Begriff in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zum einen wurde er zu einem unscharfen Allgemeinbegriff erweitert, der so ziemlich alles bezeichnete, was irgendwie 'mit Frauen zu tun' hat, also z.B. auch [[Theodor Fontane|Fontanes]] sogenannte "Frauenromane", [[Jugendbuch|Jugendbücher]] und [[Pensionatsgeschichte]]n wie [[Emmy von Rhoden]]s ''Der Trotzkopf'', die Schriften der mittelalterlichen [[Mystiker]]innen oder auch moderne [[Lebenshilfeliteratur|Lebenshilfe-]] und [[Ratgeberliteratur]]. (Mitunter wurde sogar alle [[Unterhaltungsliteratur|unterhaltende Romanliteratur]] des 19. Jahrhunderts als "Frauenliteratur" bezeichnet, gemäß der – inzwischen revidierten – literatursoziologischen Auffassung, dass Romane ausschließlich für Frauen produziert und auch nur von diesen gelesen worden seien.) Zum anderen wurde der Begriff im Kontext der "[[Frauenbewegung#Die_zweite_Welle_der_Frauenbewegung|Neuen Frauenbewegung]]" in den 1960er bis 1980er Jahren teilweise verengt auf feministisch-emanzipatorisch ausgerichtete Werke, sei es belletristischer oder essayistischer Art.
Banks ist an den Folgen eines schweren [[Schlaganfall]]s verstorben, den er während seines Urlaubes am [[5. Januar]] 2006 in Fort Myers erlitten hatte.

Will man einen ungefähren allgemeinen Trend der Begriffsentwicklung im Laufe des 20. Jahrhunderts festmachen, so kann man vielleicht sagen, dass der Begriff heute eher von weiblichen Autoren geschriebene Literatur, in früheren Jahrzehnten eher Literatur mit weiblichen Protagonisten bezeichnet(e). Heute werden retrospektiv auch Autorinnen des 18. Jahrhunderts (wie z.B. [[Sophie von La Roche]] und [[Therese Huber]]), der [[Romantik]] (wie z.B. [[Sophie Mereau]]), des [[Junges Deutschland (Literatur)|Jungen Deutschland]] und des [[Vormärz]] (wie z.B. [[Fanny Lewald]] und [[Louise Otto]]) und die zahlreichen Roman- und Novellenproduzentinnen des [[Realismus|bürgerlichen Realismus]] als "Frauenliteratur" kategorisiert. Eine Kanonisierung paradigmatischer Autorinnen des 20. Jahrhunderts (nicht nur deutscher Sprache) wurden durch die ab den 1980er Jahren erscheinenden Reihen "Die Frau in der Literatur" und "Das Jahrhundert der Frau" in den Verlagen [[Ullstein-Verlag|Ullstein]] und [[Suhrkamp Verlag|Suhrkamp]] befördert.

In der [[Feministische Theorie|feministischen Literaturkritik]] der 1980er Jahre gab es eine lange und letztlich zu keiner Lösung geführte Debatte darüber, ob es eine spezifisch 'weibliche Schreibe' gebe oder nicht (und wenn ja, ob diese an der Kategorie [[Gender|'Sex' oder 'Gender']] festzumachen sei). Festhalten lässt sich sicherlich, dass eine je historisch spezifische Wirklichkeitserfahrung in die Beschaffenheit eines literarischen Werks eingeht und ein 'weiblich perspektiviertes' Werk somit signifikante Unterschiede gegenüber einem 'männlich perspektivierten' zeitgenössischen Werk aufweisen kann. Die Debatten haben auch zu einer kritischen Reflexion über den Begriff "Frauenliteratur" selbst geführt, und man stellte fest, dass schon die Notwendigkeit eines solchen Begriffs symptomatisch sei dafür, dass der Begriff "Literatur" (ohne den Zusatz "Frauen-") offenbar kein neutraler Begriff ist, sondern von einer Wirklichkeitsauffassung ausgeht, in der der Mann und das Männliche die Norm darstellen, während die Frau und das Weibliche als 'das Andere' – das 'Abnorme' – defizitär erscheinen.

Seit den 1990er Jahren erfährt der Begriff im Zuge des fortschreitenden "[[Postfeminismus]]" wieder eine tendenzielle Erweiterung, die sich vor allem in den neueren Ableitungen des Begriffs (wie z.B. "[[Frauenkrimi]]") bemerkbar macht. In der aktuellen Literaturkritik wird diese abgegriffene und ambivalente Kategorie der "Frauenliteratur" eher vermieden und man spricht alternativ z.B. von "literarischen [[Fräuleinwunder]]n", wenn man neue Publikationen von weiblichen Autoren bespricht.

== Geschichte deutschsprachiger Frauenliteratur ==

Als eine der ersten bedeutenden Autorinnen der Neuzeit trat [[Sophie von La Roche]] mit ihrem Roman ''Geschichte des Fräuleins von Sternheim'' (1771) hervor. Er führte als erstes gelungenes deutsches Beispiel die von [[Samuel Richardson]] begründete Gattung des [[Empfindsamkeit|empfindsamen]] [[Briefroman]]s in Deutschland ein. [[Johann Wolfgang Goethe|Goethe]] schwärmte für diesen Roman und lieferte 1774 mit den ''[[Die Leiden des jungen Werthers|Leiden des jungen Werthers]]'' sein eigenes Werk in diesem Genre. [[Friedrich Schiller|Schiller]] förderte in seiner Funktion als Herausgeber von Literaturzeitschriften und -kalendern einige weibliche Autoren (z.B. [[Karoline Louise Brachmann]]), jedoch etablierte sich in der [[Klassik]] zunehmend auch eine Unterscheidung von Höhenkamm- und Trivialliteratur, bei der die Frauen ganz klar auf der Verliererseite standen. Für die Autorinnen der [[Romantik]] ist es deshalb typisch, daß sie bis in die 1970er Jahre nur als 'Frau von' und oft genug nur unter ihrem Vornamen bekannt waren. Eine Ausnahmeerscheinung, weil schon früh [[kanon]]isiert, ist die Autorin [[Karoline von Günderrode]].

Ein Neuansatz zeichnete sich in der politisch bewegten Zeit des [[Junges Deutschland|Jungen Deutschland]] und des [[Vormärz]] ab. Hier entstand eine [[Feminismus|frühfeministische]] Literatur nach englischem und französischem Vorbild (z.B. [[Mary Wollstonecraft-Shelley]]s und [[Olympe de Gouges]]'), als deren wichtigste Vertreterinnen [[Fanny Lewald]] und [[Louise Otto-Peters]] gelten können. In der [[Restauration]]szeit stechen die lyrischen Werke [[Annette von Droste-Hülshoff]]s heraus. Diese vielversprechenden Anfänge gerieten allerdings wieder weitgehend in Vergessenheit, als sich im [[Realismus|bürgerlichen Realismus]] ein vorher nie dagewesenes weibliches Brotschriftstellertum etablierte. Frauen entdeckten die Schriftstellerei als Erwerbsquelle. Ein hoher Prozentsatz der enormen Roman- und Novellenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (vor allem für sogenannte [[Unterhaltungsliteratur|"Familienblätter"]] wie ''[[Die Gartenlaube]]'' oder ''[[Westermanns Monatshefte]]'') verdankt sich weiblicher Feder. Zur Auflagensteigerung der "Gartenlaube" trug besonders 'die [[E. Marlitt|Marlitt]]' bei. Weitere [[Bestseller]]-Autorinnen dieser Epoche waren [[Nataly von Eschstruth]], [[Marie Nathusius]], [[Louise von Francois|Louise von François]] und [[Hedwig Courths-Mahler]].

Um die Jahrhundertwende 1900 entwickelte sich innerhalb dieser Massenproduktion eine neue weibliche Kunstliteratur, die nun bewusst an die Vorläuferinnen des frühen 19. Jahrhunderts anknüpfte. Es entstanden vermehrt künstlerisch ambitionierte Romane und Erzählungen, meist ausgehend vom Muster des [[Entwicklungsroman|Entwicklungs-]] und [[Bildungsroman]]s. Als Auslöser und Meilenstein dieser Entwicklung kann [[Gabriele Reuter]]s Roman ''Aus guter Familie'' (1895) gelten. Gleichwohl waren auch die Verfasserinnen einzelner innovativer Werke oft noch darauf angewiesen, mit dem Schreiben ihr Geld zu verdienen, so daß die Werklisten der betreffenden Autorinnen vielfach sehr umfangreich und heterogen ausfallen. Die Modewelle weiblicher Erzählliteratur war begleitet von einer hohen Anzahl essayistischer Publikationen zur zeitgenössischen "[[Frauenfrage]]" (z.B. von [[Hedwig Dohm]] oder [[Käthe Schirmacher]]) und [[Biographie]]n historisch bedeutender Frauen. Diese Generation von Autorinnen, die überwiegend noch im [[Wilhelminismus|Wilhelminischen Zeitalter]] sozialisiert wurden, verlor jedoch wieder stark an Bedeutung, als in den 1920er Jahren die "Neue Frau" als Romanthema entdeckt wurde. [[Bestseller]]-Autorinnen dieser Zeit sind z.B. [[Vicki Baum]] und [[Ina Seidel]]. Auf den Gebieten der Lyrik und Dramatik ließen sich um 1900 noch kaum literarische Erfolge von Frauen verzeichnen. Zwar gab es nicht wenige, die es versuchten, doch wurden sie von der zeitgenössischen Literaturkritik ebenso wie von der späteren Literaturgeschichtsschreibung weitgehend ignoriert. Erst im mittleren 20. Jahrhundert schafften Autorinnen wie etwa [[Marie Luise Kaschnitz]], [[Marieluise Fleißer]] und [[Else Lasker-Schüler]] den Sprung in den literarischen [[Kanon]].

Eine ganz neue Form deutschsprachiger Frauenliteratur tauchte in den 1970er Jahren auf. Dabei handelte es sich zum großen Teil um Erfahrungsberichte aus dem weiblichen Alltag, die durch ihre oft experimentelle literarische Form das Problem weiblicher Produktivität selbst mitreflektierten und darauf pochten, wahrgenommen zu werden. Diese literarische Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem Auftauchen anderer emanzipatorischer Literatur wie z.B. Gefangenen-, Homosexuellen- und Migrantenliteratur. Einflussreiche Bücher dieser Zeit waren z.B. ''Häutungen'' von [[Verena Stefan]] und ''Klassenliebe'' von [[Karin Struck]].

== Wichtige Autorinnen ==

=== Internationale Klassiker ===

* [[Margaret Atwood|Atwood, Margaret]] (*1939)
* [[Jane Austen|Austen, Jane]] (1775-1817)
* [[Simone de Beauvoir|Beauvoir, Simone de]] (1908-1986)
* [[Aphra Behn|Behn, Aphra]] (1640-1689)
* [[Charlotte Brontë|Brontë, Charlotte]] (1816-1855)
* [[Emily Brontë|Brontë, Emily]] (1818-1848)
* [[Olympe de Gouges|Gouges, Olympe de]] (1748-1793)
* [[Marie-Madeleine de La Fayette|La Fayette, Marie-Madeleine de ]] (1634-1693)
* [[Doris Lessing|Lessing, Doris]] (*1919)
* [[Sylvia Plath|Plath, Sylvia]] (1932-1963)
* [[George Sand|Sand, George]] (1804-1876)
* [[Sappho]] (um 600 v.Chr.)
* [[Alice Schwarzer|Schwarzer, Alice]] (*1942)
* [[Alice Walker|Walker, Alice]] (*1944)
* [[Dorothy West|West, Dorothy]]
* [[Mary Wollstonecraft-Shelley|Wollstonecraft-Shelley, Mary]] (1797-1851)
* [[Virginia Woolf|Woolf, Virginia]] (1882-1941)

=== Deutschsprachige Autorinnen 1750-1870 ===

* [[Bettina von Arnim|Arnim, Bettina von]] (1785-1859)
* [[Annette von Droste-Hülshoff|Droste-Hülshoff, Annette]] (1797-1848)
* [[Caroline Auguste Fischer|Fischer, Caroline Auguste]] (1764-1842)
* [[Karoline von Günderode|Günderode, Karoline von]] (1780-1806)
* [[Therese Huber|Huber, Therese]] (1764-1829)
* [[Sophie von La Roche|La Roche, Sophie de]] (1730-1807)
* [[Sophie Mereau|Mereau, Sophie]] (1770-1806)
* [[Dorothea Schlegel|Schlegel, Dorothea Friederike]] (1763-1839)
* [[Friederike Helen Unger|Unger, Friederike Helene]]
* [[Rahel Varnhagen|Varnhagen, Rahel]] (1771-1833)
* [[Frau von W.]] (vor 1807?-nach 1838)
* [[Johanna Isablla Eleonore von Wallenrodt|Wallenrodt, Johanna Isablla Eleonore von]]

=== Deutschsprachige Autorinnen 1870-1945 ===

* [[Vicki Baum|Baum, Vicki]] (1888-1960)
* [[Helene Böhlau|Böhlau, Helene]] (1859-1940)
* [[Lena Christ|Christ, Lena]] (1881-1920)
* [[Hedwig Courths-Mahler|Courths-Mahler, Hedwig]] (1867-1950)
* [[Elisabeth Dauthendey|Dauthendey, Elisabeth]] (1854-1943)
* [[Liesbet Dill|Dill, Liesbet]] (1877-1962)
* [[Emmy von Egidy|Egidy, Emmy von]] (1872-1946)
* [[Nataly von Eschstruth|Eschstruth, Nataly von]] (1860-1939)
* [[Marieluise Fleißer|Fleißer, Marieluise]] (1901-1974)
* [[Ilse Frapan|Frapan, Ilse]] (1849-1908)
* [[Ricarda Huch|Huch, Ricarda]] (1864-1947)
* [[Marie Luise Kaschnitz|Kaschnitz, Marie Luise]] (1901-1974)
* [[Annette Kolb|Kolb, Annette]] (1870-1967)
* [[Isolde Kurz|Kurz, Isolde]] (1853-1944)
* [[Else Lasker-Schüler|Lasker-Schüler, Else]] (1869-1945)
* [[E. Marlitt|Marlitt, E.]] (1825-1887)
* [[Marie Nathusius|Nathusius, Marie]] (1817-1857)
* [[Gabriele Reuter|Reuter, Gabriele]] (1859-1941)
* [[F. Gräfin zu Reventlow|Reventlow, Fanny Gräfin zu]] (1871-1918)
* [[Käthe Schirmacher|Schirmacher, Käthe]] (1865-1930)
* [[Ina Seidel|Seidel, Ina]] (1885-1974)
* [[Clara Viebig|Viebig, Clara]] (1860-1952)

=== Zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen ===

* [[Ilse Aichinger|Aichinger, Ilse]] (*1921)
* [[Ingeborg Bachmann|Bachmann, Ingeborg]] (1926-1973)
* [[Zehra Cirak|Cirak, Zehra]]
* [[Doris Dörrie|Dörrie, Doris]] (*1955)
* [[Karen Duve|Duve, Karen]] (*1961)
* [[Ulla Hahn|Hahn, Ulla]] (*1946)
* [[Eveline Hasler|Hasler, Eveline]] (*1933)
* [[Marlen Haushofer|Haushofer, Marlen]] (1920-1970)
* [[Elfriede Jelinek|Jelinek, Elfriede]] (*1946)
* [[Monika Maron|Maron, Monika]] (*1941)
* [[Irmtraud Morgner|Morgner, Irmtraud]] (1933-1990)
* [[Milena Moser|Moser, Milena]]
* [[Emine Sevgi Özdamar|Özdamar, Emine Sevgi]] (*1946)
* [[Edith Parzefall|Parzefall, Edith]] (*1967)
* [[Brigitte Reimann|Reimann, Brigitte]] (1933-1973)
* [[Christa Reinig|Reinig, Christa]] (*1926)
* [[Nelly Sachs|Sachs, Nelly]] (1891-1970)
* [[Anna Seghers|Seghers, Anna]]
* [[Brigitte Schwaiger|Schwaiger, Brigitte]] (*1949)
* [[Verena Stefan|Stefan, Verena]] (*1946)
* [[Karin Struck|Struck, Karin]] (*1947)
* [[Maxie Wander|Wander, Maxie]] (1933-1977)
* [[Natascha Wodin|Wodin, Natascha]] (*1945)
* [[Christa Wolf|Wolf, Christa]] (*1929)

== Literatur ==

* Gisela Brinker-Gabler (Hg.): ''Deutsche Literatur von Frauen'', 2 Bde., München (H.C. Beck) 1988
* Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig und Angela Wöffen (Hg.): ''Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945'', München (dtv) 1986
* Günter Häntzschel: "Frauenliteratur", in: Dieter Borchmeyer und Viktor Žmegač (Hg.): ''Moderne Literatur in Grundbegriffen'', 2., neu bearb. Aufl., Tübingen 1994, 157-162
* Inge Stephan: "Frauenliteratur", in: Harald Fricke u.a. (Hg.): ''Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft'', Bd. 1, Berlin 1997
* Sigrid Weigel: ''Die Stimme der Medusa. Schreibweisen in der Gegenwartsliteratur von Frauen'', 1987
* Jutta Osinski: ''Einführung in die feministische Literaturwissenschaft'', 1998
* Sonja Löbbert: ''Feng Shui für Frauen'', 2006


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/4591570.stm "Ex-minister Tony Banks dies in US" (BBC 08.01.2006)]
* [http://newswww.bbc.net.uk/1/hi/uk_politics/4123628.stm "Banks changes name for Lords life" (BBC 23.06.2005)]


* [http://sophie.byu.edu/literature/texts.htm Internetprojekt ''Sophie - A Digital Library of Early German Women's Writing'']
* [http://www.dieterwunderlich.de/frauen.htm Frauenbücher, Bücher über Frauen]
* [http://www.frauentips.de/frauenbuch-frauenliteratur-frauenroman/ Literatur, die Frauen bewegt]
[http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EA16EEEA2CFDA493EBB87B93D57C9488A~ATpl~Ecommon~Scontent.html Fregatte Frauenliteratur] von [[A. L. Kennedy]] in der [[FAZ]]
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=1304 Dramentexte von deutschsprachigen Autorinnen zwischen 1770 und 1800, hg. von Anne Fleig]


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Mann|Banks, Tony]]
[[Kategorie:Brite|Banks, Tony]]
[[Kategorie:Politiker (Großbritannien)|Banks, Tony]]
[[Kategorie:Life Peer|Banks, Tony]]
[[Kategorie:Geboren 1943|Banks, Tony]]
[[Kategorie:Gestorben 2006|Banks, Tony]]


* [[Frauenfilm]]
{{Personendaten|
* [[Frauenkrimi]]
NAME=Banks, Tony
|ALTERNATIVNAMEN=Anthony Louis "Tony" Banks, Lord Stratford
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Politiker
|GEBURTSDATUM=[[8. April]] [[1943]]
|GEBURTSORT=[[Belfast]]
|STERBEDATUM=[[8. Januar]] [[2006]]
|STERBEORT=[[Fort Myers]], [[USA]]
}}


[[Kategorie:Literaturgattung]]
[[cy:Tony Banks]]
[[en:Tony Banks, Baron Stratford]]
[[ja:トニー・バンクス]]
[[pt:Tony Banks]]
[[sv:Tony Banks]]

Version vom 3. Oktober 2006, 16:13 Uhr

Der Begriff Frauenliteratur bezeichnet ein Genre sowohl belletristischer als auch essayistischer Literatur, die - im weitesten Sinne des Begriffs - als 'Literatur von Frauen und /oder über Frauen und/oder für Frauen' beschrieben werden kann. Mit Blick auf die äußerst wechselhafte, von verschiedenen literaturwissenschaftlichen und feministischen Paradigmen abhängige Begriffsgeschichte allerdings kann keines dieser Kriterien als vollkommen verbindlich aufgefasst werden.

Begriffsgeschichte

Die Begriffe "Frauenliteratur" und "Frauenroman" etablierten sich als feuilletonistische und buchhändlerische Kategorien im ausgehenden 19. Jahrhundert, als vermehrt weibliche Autorinnen auf den Plan traten, die die Schriftstellerei nicht mehr als reinen Brotberuf auffassten, sondern einen künstlerisch ambitionierten Ausdruckswillen mit ihrem Schaffen verbanden. In den 1930er Jahren wurde das Etikett "Frauenroman" als Verkaufsschlager entdeckt, zahlreiche Verlage brachten Romanreihen unter Titeln wie "Frauen-Romane", "Der gepflegte Frauen-Roman" u.ä. heraus, und der Begriff wurde nahezu synonym mit "Heft- oder Groschenroman" und "Trivialliteratur".

Eine doppelte Wandlung erfuhr der Begriff in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zum einen wurde er zu einem unscharfen Allgemeinbegriff erweitert, der so ziemlich alles bezeichnete, was irgendwie 'mit Frauen zu tun' hat, also z.B. auch Fontanes sogenannte "Frauenromane", Jugendbücher und Pensionatsgeschichten wie Emmy von Rhodens Der Trotzkopf, die Schriften der mittelalterlichen Mystikerinnen oder auch moderne Lebenshilfe- und Ratgeberliteratur. (Mitunter wurde sogar alle unterhaltende Romanliteratur des 19. Jahrhunderts als "Frauenliteratur" bezeichnet, gemäß der – inzwischen revidierten – literatursoziologischen Auffassung, dass Romane ausschließlich für Frauen produziert und auch nur von diesen gelesen worden seien.) Zum anderen wurde der Begriff im Kontext der "Neuen Frauenbewegung" in den 1960er bis 1980er Jahren teilweise verengt auf feministisch-emanzipatorisch ausgerichtete Werke, sei es belletristischer oder essayistischer Art.

Will man einen ungefähren allgemeinen Trend der Begriffsentwicklung im Laufe des 20. Jahrhunderts festmachen, so kann man vielleicht sagen, dass der Begriff heute eher von weiblichen Autoren geschriebene Literatur, in früheren Jahrzehnten eher Literatur mit weiblichen Protagonisten bezeichnet(e). Heute werden retrospektiv auch Autorinnen des 18. Jahrhunderts (wie z.B. Sophie von La Roche und Therese Huber), der Romantik (wie z.B. Sophie Mereau), des Jungen Deutschland und des Vormärz (wie z.B. Fanny Lewald und Louise Otto) und die zahlreichen Roman- und Novellenproduzentinnen des bürgerlichen Realismus als "Frauenliteratur" kategorisiert. Eine Kanonisierung paradigmatischer Autorinnen des 20. Jahrhunderts (nicht nur deutscher Sprache) wurden durch die ab den 1980er Jahren erscheinenden Reihen "Die Frau in der Literatur" und "Das Jahrhundert der Frau" in den Verlagen Ullstein und Suhrkamp befördert.

In der feministischen Literaturkritik der 1980er Jahre gab es eine lange und letztlich zu keiner Lösung geführte Debatte darüber, ob es eine spezifisch 'weibliche Schreibe' gebe oder nicht (und wenn ja, ob diese an der Kategorie 'Sex' oder 'Gender' festzumachen sei). Festhalten lässt sich sicherlich, dass eine je historisch spezifische Wirklichkeitserfahrung in die Beschaffenheit eines literarischen Werks eingeht und ein 'weiblich perspektiviertes' Werk somit signifikante Unterschiede gegenüber einem 'männlich perspektivierten' zeitgenössischen Werk aufweisen kann. Die Debatten haben auch zu einer kritischen Reflexion über den Begriff "Frauenliteratur" selbst geführt, und man stellte fest, dass schon die Notwendigkeit eines solchen Begriffs symptomatisch sei dafür, dass der Begriff "Literatur" (ohne den Zusatz "Frauen-") offenbar kein neutraler Begriff ist, sondern von einer Wirklichkeitsauffassung ausgeht, in der der Mann und das Männliche die Norm darstellen, während die Frau und das Weibliche als 'das Andere' – das 'Abnorme' – defizitär erscheinen.

Seit den 1990er Jahren erfährt der Begriff im Zuge des fortschreitenden "Postfeminismus" wieder eine tendenzielle Erweiterung, die sich vor allem in den neueren Ableitungen des Begriffs (wie z.B. "Frauenkrimi") bemerkbar macht. In der aktuellen Literaturkritik wird diese abgegriffene und ambivalente Kategorie der "Frauenliteratur" eher vermieden und man spricht alternativ z.B. von "literarischen Fräuleinwundern", wenn man neue Publikationen von weiblichen Autoren bespricht.

Geschichte deutschsprachiger Frauenliteratur

Als eine der ersten bedeutenden Autorinnen der Neuzeit trat Sophie von La Roche mit ihrem Roman Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771) hervor. Er führte als erstes gelungenes deutsches Beispiel die von Samuel Richardson begründete Gattung des empfindsamen Briefromans in Deutschland ein. Goethe schwärmte für diesen Roman und lieferte 1774 mit den Leiden des jungen Werthers sein eigenes Werk in diesem Genre. Schiller förderte in seiner Funktion als Herausgeber von Literaturzeitschriften und -kalendern einige weibliche Autoren (z.B. Karoline Louise Brachmann), jedoch etablierte sich in der Klassik zunehmend auch eine Unterscheidung von Höhenkamm- und Trivialliteratur, bei der die Frauen ganz klar auf der Verliererseite standen. Für die Autorinnen der Romantik ist es deshalb typisch, daß sie bis in die 1970er Jahre nur als 'Frau von' und oft genug nur unter ihrem Vornamen bekannt waren. Eine Ausnahmeerscheinung, weil schon früh kanonisiert, ist die Autorin Karoline von Günderrode.

Ein Neuansatz zeichnete sich in der politisch bewegten Zeit des Jungen Deutschland und des Vormärz ab. Hier entstand eine frühfeministische Literatur nach englischem und französischem Vorbild (z.B. Mary Wollstonecraft-Shelleys und Olympe de Gouges'), als deren wichtigste Vertreterinnen Fanny Lewald und Louise Otto-Peters gelten können. In der Restaurationszeit stechen die lyrischen Werke Annette von Droste-Hülshoffs heraus. Diese vielversprechenden Anfänge gerieten allerdings wieder weitgehend in Vergessenheit, als sich im bürgerlichen Realismus ein vorher nie dagewesenes weibliches Brotschriftstellertum etablierte. Frauen entdeckten die Schriftstellerei als Erwerbsquelle. Ein hoher Prozentsatz der enormen Roman- und Novellenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (vor allem für sogenannte "Familienblätter" wie Die Gartenlaube oder Westermanns Monatshefte) verdankt sich weiblicher Feder. Zur Auflagensteigerung der "Gartenlaube" trug besonders 'die Marlitt' bei. Weitere Bestseller-Autorinnen dieser Epoche waren Nataly von Eschstruth, Marie Nathusius, Louise von François und Hedwig Courths-Mahler.

Um die Jahrhundertwende 1900 entwickelte sich innerhalb dieser Massenproduktion eine neue weibliche Kunstliteratur, die nun bewusst an die Vorläuferinnen des frühen 19. Jahrhunderts anknüpfte. Es entstanden vermehrt künstlerisch ambitionierte Romane und Erzählungen, meist ausgehend vom Muster des Entwicklungs- und Bildungsromans. Als Auslöser und Meilenstein dieser Entwicklung kann Gabriele Reuters Roman Aus guter Familie (1895) gelten. Gleichwohl waren auch die Verfasserinnen einzelner innovativer Werke oft noch darauf angewiesen, mit dem Schreiben ihr Geld zu verdienen, so daß die Werklisten der betreffenden Autorinnen vielfach sehr umfangreich und heterogen ausfallen. Die Modewelle weiblicher Erzählliteratur war begleitet von einer hohen Anzahl essayistischer Publikationen zur zeitgenössischen "Frauenfrage" (z.B. von Hedwig Dohm oder Käthe Schirmacher) und Biographien historisch bedeutender Frauen. Diese Generation von Autorinnen, die überwiegend noch im Wilhelminischen Zeitalter sozialisiert wurden, verlor jedoch wieder stark an Bedeutung, als in den 1920er Jahren die "Neue Frau" als Romanthema entdeckt wurde. Bestseller-Autorinnen dieser Zeit sind z.B. Vicki Baum und Ina Seidel. Auf den Gebieten der Lyrik und Dramatik ließen sich um 1900 noch kaum literarische Erfolge von Frauen verzeichnen. Zwar gab es nicht wenige, die es versuchten, doch wurden sie von der zeitgenössischen Literaturkritik ebenso wie von der späteren Literaturgeschichtsschreibung weitgehend ignoriert. Erst im mittleren 20. Jahrhundert schafften Autorinnen wie etwa Marie Luise Kaschnitz, Marieluise Fleißer und Else Lasker-Schüler den Sprung in den literarischen Kanon.

Eine ganz neue Form deutschsprachiger Frauenliteratur tauchte in den 1970er Jahren auf. Dabei handelte es sich zum großen Teil um Erfahrungsberichte aus dem weiblichen Alltag, die durch ihre oft experimentelle literarische Form das Problem weiblicher Produktivität selbst mitreflektierten und darauf pochten, wahrgenommen zu werden. Diese literarische Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem Auftauchen anderer emanzipatorischer Literatur wie z.B. Gefangenen-, Homosexuellen- und Migrantenliteratur. Einflussreiche Bücher dieser Zeit waren z.B. Häutungen von Verena Stefan und Klassenliebe von Karin Struck.

Wichtige Autorinnen

Internationale Klassiker

Deutschsprachige Autorinnen 1750-1870

Deutschsprachige Autorinnen 1870-1945

Zeitgenössische deutschsprachige Autorinnen

Literatur

  • Gisela Brinker-Gabler (Hg.): Deutsche Literatur von Frauen, 2 Bde., München (H.C. Beck) 1988
  • Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig und Angela Wöffen (Hg.): Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945, München (dtv) 1986
  • Günter Häntzschel: "Frauenliteratur", in: Dieter Borchmeyer und Viktor Žmegač (Hg.): Moderne Literatur in Grundbegriffen, 2., neu bearb. Aufl., Tübingen 1994, 157-162
  • Inge Stephan: "Frauenliteratur", in: Harald Fricke u.a. (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 1, Berlin 1997
  • Sigrid Weigel: Die Stimme der Medusa. Schreibweisen in der Gegenwartsliteratur von Frauen, 1987
  • Jutta Osinski: Einführung in die feministische Literaturwissenschaft, 1998
  • Sonja Löbbert: Feng Shui für Frauen, 2006

Fregatte Frauenliteratur von A. L. Kennedy in der FAZ

Siehe auch