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Denis Scheck und Brigitte Jockusch: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Brigitte Maria Jockusch''', geb. Schenk (* [[27. September]] [[1939]] in [[Berlin]]) ist emeritierte Professorin für [[Zoologie]] und [[Zellbiologie]].
[[Datei:Denis Scheck at Frankfurt Book Fair 2018 (2).jpg|mini|Denis Scheck moderiert auf der [[Frankfurter Buchmesse]] 2018]]
'''Denis Scheck''' (* [[15. Dezember]] [[1964]] in [[Stuttgart]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Literaturkritiker]], [[Übersetzer]] und [[Journalist]] in Hörfunk und Fernsehen.


== Leben ==
== Leben ==
Brigitte Jockusch studierte [[Biologie]], [[Chemie]] und [[Geographie]] an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|LMU München]] und der [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]], schloss das Studium 1964 mit dem Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab und wurde 1967 mit einer sinnesphysiologischen Arbeit und Prüfungen in Zoologie, [[Biochemie]] und [[Genetik]] an der LMU promoviert. Nach kurzem Aufenthalt am [[Max-Planck-Institut für Zellbiologie|Max-Planck-Institut für Meeresbiologie]] (MPI) in Tübingen arbeitete sie von 1968 bis 1970 am McArdle Laboratory for Cancer Research an der [[University of Wisconsin–Madison|Universität von Wisconsin in Madison]], Wisconsin. Nach ihrer Rückkehr nach Tübingen war sie Arbeitsgruppenleiterin (1971–1974) am [[Max-Planck-Institut für Biologie|MPI für Biologie]] und wurde 1972 von der Universität Tübingen in Zellbiologie habilitiert. Weitere Stationen waren das Biozentrum der [[Universität Basel]] (Dozentur, 1975–1977), das [[Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie|European Molecular Biology Laboratory]] (EMBL) in Heidelberg (Group Leader, 1978–1981), die [[Universität Bielefeld]] (1982–1993, C3-Professur ab 1986) und die [[Technische Universität Braunschweig]] (C4-Professur und Direktorin von 1994 bis 2004). Brigitte Jockusch war Gründungssprecherin eines 1985 etablierten DFG-Sonderforschungsbereiches, ab 2001 Gründungssprecherin des Internationalen [[Graduiertenkolleg]]s Niedersachsen/Israel, Mitglied im „Minerva Komitee für Deutsch-Israelische Zusammenarbeit“ der Max-Planck-Gesellschaft (1991–1999), Mitglied des [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]]s (1996–2011) und Kuratorin der [[Volkswagenstiftung]] (2002–2012). Nach ihrer [[Emeritierung]] (2004) führte sie ihre wissenschaftliche Arbeit an der TU Braunschweig in mehreren DFG-Forschergruppen und -Graduiertenkollegs fort. Während dieser Zeit (2011–2017) verschaffte sie dem von der DFG eingesetzten, nationalen Gremium zur Aufklärung wissenschaftlichen Fehlverhaltens, dem „[[Ombudsman für die Wissenschaft]]“, internationale Bedeutung.


Brigitte Jockusch lebt mit ihrem Mann, dem Biologen und bildenden Künstler [[Harald Jockusch]], in [[Freiburg]]. Das Ehepaar hat zwei Söhne.
=== Jugend und Ausbildung ===
Denis Scheck wurde am 15. Dezember 1964 in Stuttgart als Sohn eines [[Polier]]s und einer [[Sekretär]]in geboren. Da die Eltern mit dem achtjährigen Jungen in ein abgelegenes Dorf in der Nähe Stuttgarts zogen, sei er infolge mangelnder geistiger Anregung auf dem Land – nach eigener Aussage – aus reiner Langeweile zum Lesen gekommen.<ref>[https://www.munzinger.de/search/portrait/Denis+Scheck/0/28928.html Eintrag „Scheck, Denis“ in Munzinger Online/Personen – Internationales Biographisches Archiv]; abgerufen am 6. Dezember 2020.</ref> Er gründete bereits mit 13 Jahren eine Literaturzeitschrift namens ''Newlands''.<ref>Kerstin Decker: [http://www.tagesspiegel.de/politik/der-muellwerker/6340444.html ''Der Müllwerker''.] Porträt über Denis Scheck. In: ''[[Tagesspiegel]].'' 18. März 2012.</ref>


== Forschung ==
Scheck studierte [[Germanistik]], [[Zeitgeschichte]] und [[Politikwissenschaft]] an den Universitäten [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]] und [[Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf|Düsseldorf]] sowie an der [[University of Texas at Dallas|University of Texas]] in [[Dallas]] und wurde vom dortigen ''Center for Translation Studies'' mit einer Arbeit über [[Heinrich von Kleist]]s ''[[Michael Kohlhaas]]'' und [[E. L. Doctorow]]s ''[[Ragtime (Roman)|Ragtime]]'' zum [[Master of Arts]] graduiert.
Brigitte Jockusch analysierte die Architektur von Wirbeltierzellen bei der [[Gewebe (Biologie)|Gewebebildung]], die vom [[Strukturprotein]] [[Aktin]] geprägt wird. Zahlreiche Aktin-assoziierte [[Protein]]e steuern die Dynamik, Mobilität und Organisation von Aktinfasern. Ein umfangreicher Proteinkomplex bestimmt die Verankerung und Haftung von Zellen im Gewebe. Fehlerhafte Wechselwirkungen seiner zahlreichen Komponenten können zur Auflösung von Gewebsverbänden in [[Malignität|malignen]] [[Tumor]]en führen, so z.&nbsp;B. zur [[Metastase|Metastasierung]] von [[Brustkrebs]]. Der Nachweis von Komponenten des Aktinskeletts im [[Zellkern]] geht auf frühe Arbeiten von Brigitte Jockusch zurück. Neben zahlreichen zellbiologischen Methoden setzte sie für diese Arbeiten biochemische und molekularbiologische Techniken ein. Eine besondere Expertise von Brigitte Jockusch liegt auf der Herstellung und Charakterisierung hochspezifischer [[Antikörper]] zur Lokalisation und Charakterisierung einzelner Mitglieder des Aktinskeletts.


== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==
=== Werk ===
* 1982 Mitglied der [[European Molecular Biology Organization]] (EMBO)
Denis Scheck arbeitet als [[Literaturagent]], [[Übersetzer]] US-amerikanischer und britischer [[Autor]]en, [[Herausgeber]] und Literaturkritiker. Von 1997 bis 2016<ref>[http://www.deutschlandradio.de/literaturredaktion-im-deutschlandfunk-jan-drees-wird-neuer.2174.de.html?dram:article_id=360154 ''Der Literaturjournalist Jan Drees wird ab 15. Juli neuer Literaturredakteur im Deutschlandfunk.''] Deutschlandfunk-PM vom 14. Juli 2016.</ref> war er Literaturredakteur beim [[Deutschlandfunk]], wo er regelmäßig die Sendung ''Büchermarkt'' moderierte und jeweils freitags die [[Bestsellerliste]] des ''[[Der Spiegel|Spiegel]]'' kommentierte. Scheck kündigte die Stelle, um ab September 2016 die Moderation des Kulturmagazins ''Kunscht!''<ref>{{Literatur|Autor=René Martens|Titel=Denis Scheck moderiert jetzt „Kunscht“: Nur nicht rammdösig werden|Sammelwerk=die tageszeitung|Datum=2016|Online=https://www.taz.de/Denis-Scheck-moderiert-jetzt-Kunscht/!5334405/|Abruf=2016-09-09}}</ref> sowie der Literatursendung ''lesenswert'' im Fernsehprogramm des [[Südwestrundfunk]]s zu übernehmen.<ref>{{Literatur |Autor=Bülend Ürük |Titel=Denis Scheck wird Mr. Kultur beim SWR: Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg gibt "Lesenswert" ab |Sammelwerk=kress |Datum=2013-07-06 |Online=https://kress.de/news/detail/beitrag/135342-denis-scheck-wird-mr-kultur-beim-swr-piper-verlegerin-felicitas-von-lovenberg-gibt-lesenswert-ab.html |Abruf=2021-06-07}}</ref> Den Fernsehzuschauern ist er vor allem als Moderator des Büchermagazins ''[[Druckfrisch]]'' bekannt, das seit dem 9. Februar 2003 monatlich im [[Das Erste|Ersten]] ausgestrahlt wird.<ref>{{Webarchiv | url= http://www.goethe.de/ins/es/lp/kul/mag/lit/sch/de6879744.htm | archive-is= 20130412 | text=''„So etwas wie die Stiftung Warentest“ – der Literaturkritiker Denis Scheck.''}} Porträt auf der Website des Goethe-Instituts, abgerufen am 1. November 2010.</ref>
* 1987 Kulturpreis der Stadt Bielefeld

* 1996 Mitglied der [[Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft|Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft]]
2000 wurde Denis Scheck mit dem Kritikerpreis des Deutschen Anglistentages ausgezeichnet. Von 2000 bis 2002 gehörte er der [[Jury (Wettbewerb)|Jury]] des [[Ingeborg-Bachmann-Preis]]es in [[Klagenfurt]] an. 2004 übernahm er für zwei Semester eine Gastprofessur für Literaturkritik an der [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]].<ref>[https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=1266 ''Denis Scheck übernimmt Gastprofessur für Literaturkritik in Göttingen''] Presseinformation vom 23. Januar 2004.</ref>
* 2000 Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Nationalakademie Leopoldina]]

* 2005 Verdienstkreuz am Bande des [[Niedersächsischer Verdienstorden|niedersächsischen Verdienstordens]]
2007 erhielt Scheck die [[Übersetzerbarke]] vom [[Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke]] (VdÜ) „für sein anhaltendes, nicht nur von Sachkenntnis getragenes, sondern auch mit Witz und Charme vorgetragenes Engagement für die Belange der [[Literaturübersetzer]], insbesondere in deren langjähriger Auseinandersetzung mit den Verlagen um eine angemessene Vergütung ihrer Arbeit.“
* 2021 [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland]]

Die deutsche Übersetzerin [[Erika Fuchs]] verwendete Schecks Namen in einem Donald-Duck-Comic, in dem es eine Spielwarenhandlung Scheck gibt, die Donald Duck mit dem Satz betritt: „Mal sehen, was der gute Scheck wieder auf Lager hat.“<ref>[https://www.cicero.de/kultur/kein-sex-entenhausen/52150 Literaturkritiker Denis Scheck - „Kein Sex in Entenhausen!“], Interview mit Sarah Maria Deckert, Cicero, abgerufen am 14. Januar 2020</ref>

Scheck ist dem [[Europäisches Übersetzer-Kollegium|Europäischen Übersetzer-Kollegium]] des Landes NRW, EÜK, verbunden; er moderiert dort häufig, so zum Beispiel die ''Straelener Atriums-Gespräche''.<ref>[http://www.euk-straelen.de/deutsch/service/suche/ Scheck in der Suchmaske des EÜK]</ref>

Regelmäßig empfiehlt Scheck die Schriften des US-Erfolgsautors [[T. C. Boyle]] und zeigt diesen in ''Druckfrisch''.

Von 2014 bis 2016 war Scheck einer von drei Juroren beim [[Bayerischer Buchpreis|Bayerischen Buchpreis]].

'''Schecks Kanon'''

Seit 2019 veröffentlicht Scheck unter dem Titel ''Schecks Kanon'' einen [[Kanon der Literatur|Kanon]] von 100 wichtigen Werken der Weltliteratur. Die Sammlung beruht auf einer Kolumne in der Welt und Radiosendungen (SWR, WDR).<ref>[https://www.die-besten-aller-zeiten.de/buecher/kanon/schecks-kanon-der-weltliteratur.html Denis Schecks Kanon der Weltliteratur]</ref> Sie enthält kein Werk von [[Friedrich Schiller]], aber z. B. [[Carl Barks]]’ [[Donald Duck]] (''Die Wette''), [[Khalil Gibran]] (''Werke''), [[Arno Schmidt]] (''[[Zettel’s Traum]]''), [[Hergé]] (''[[Tim und Struppi]]''), [[Inger Christensen]], [[Dorothy L. Sayers]] (''Mord braucht Reklame''), [[Agatha Christie]] (''[[Der Tod auf dem Nil]]''), [[Charles M. Schulz]] (''[[Die Peanuts]]''), [[Selma Lagerlöf]] (''[[Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen|Nils Holgerson]]''), [[Clarice Lispector]], [[Herta Müller]] (''[[Atemschaukel]]''), [[Ngũgĩ wa Thiong’o]] (''Herr der Krähen''), [[James Tiptree junior]] (''Liebe ist der Plan, der Plan ist Tod''), [[Ursula K. LeGuin]] (''[[Planet der Habenichtse]]''), [[J. R. R. Tolkien]] (''[[Der Herr der Ringe]]''), [[Astrid Lindgren]] (''[[Karlsson vom Dach]]''), [[Joanne K. Rowling]] (''[[Harry Potter]]''), [[Hypatia]], von der zwar keine Schrift erhalten ist, die er aber als Symbol für verfolgte Autoren nimmt, deren Werk nicht überdauerte. Auf seiner Liste ist nur ein Sachbuch, Darwins ''[[Über die Entstehung der Arten]]''.

'''Schecks Anti-Kanon'''

Seit Juni 2021 strahlt der SWR jeweils kurze Episoden der Sendung ''Schecks Anti-Kanon'' aus, in denen Scheck die in seinen Augen schlechtesten Bücher der Weltgeschichte vorstellt.<ref>{{Internetquelle |autor=SWR2, SWR2 |url=https://www.swr.de/swr2/literatur/schecks-anti-kanon-102.html |titel=Schecks Anti-Kanon |sprache=de |abruf=2021-07-26}}</ref> Im Juli 2021 wurde die Sendung dafür kritisiert, dass sie die Erzählung ''[[Kassandra (Christa Wolf)|Kassandra]]'' von [[Christa Wolf]] und ''[[Mein Kampf]]'' von [[Adolf Hitler]] auf eine Stufe stelle. Außerdem sei durch eine Animation, bei der das jeweilige Buch von einem Blitz getroffen wird, eine Assoziation zu [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennungen]] geweckt worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Höbel, DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/kultur/literatur/fernsehkritiker-dennis-scheck-ist-es-okay-ein-buch-von-christa-wolf-anzuzuenden-a-48fb361c-c8f3-437f-a797-086d6e52b824 |titel=Denis Scheck: Ist es okay, ein Buch von Christa Wolf anzuzünden? |sprache=de |abruf=2021-07-26}}</ref> Der SWR entfernte die Hitler-Episode daraufhin und kündigte an, die Animation zu ändern.<ref>{{Internetquelle |autor=SWR2, SWR2 |url=https://www.swr.de/swr2/literatur/adolf-hitler-mein-kampf-100.html |titel=Schecks Anti-Kanon |sprache=de |abruf=2021-07-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.boersenblatt.net/news/literaturszene/anti-kanon-schecks-sender-rudert-zurueck-186113 |titel=Anti-Kanon: Schecks Sender rudert zurück |sprache=de |abruf=2021-07-26}}</ref>

=== Privates ===
[[Datei:Signatur Denis Scheck.jpg|mini|Autogramm (2019)]]
Denis Scheck ist seit 2014 mit der Journalistin Christina Schenk (* 1980) verheiratet, mit der er eine Sammlung von [[Aphorismus|Aphorismen]] von [[Oscar Wilde]] herausgegeben hat.<ref>[http://www.suhrkamp.de/autoren/christina_schenk_6121.html ''Christina Schenk'']. Kurzbiographie der Journalistin und Verlagswirtin Christina Schenk auf www.suhrkamp.de</ref> Denis Scheck bezeichnet sich selbst als begeisterten [[Jäger]].<ref>SWR-Sendung: Der mit dem Wald spricht - Unterwegs mit Peter Wohlleben; Folge: Durch den Schönbuch mit [[Adele Neuhauser]] und Denis Scheck, gesendet am 6. Dezember 2020.</ref>

== Kontroversen ==
Nach seinem Verriss des Romans ''Ein alter Traum von Liebe'' von [[Nuala O’Faolain]], der wenige Tage zuvor von [[Elke Heidenreich]] hochgelobt worden war, bezeichnete Heidenreich Scheck in einem Interview mit der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' im Jahr 2003 als „hysterisches Rolltreppendickerchen“ und „Tchibo-Literatur-Vertreter“. Heidenreich hatte Schecks abschließenden Kommentar, das Buch sei das Richtige für „eine alte Schachtel“ auf sich bezogen. Scheck bestritt, dass er Heidenreich gemeint habe, sagte aber auch: „Ich sehe sie […] nicht als Kollegin, weil sie eben keine Literaturkritikerin ist. Bei ihr ist Literatur ein Mittel gegen seelische Blessuren. Für mich ist Literatur nicht dazu da, um uns über unsere Seelenwehwehchen hinwegzutrösten.“<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2004/04/02/a0187 ''Lesen und lesen lassen.''] auf: ''taz.de'', 2. April 2004.</ref> In der Ausgabe der TV-Sendung Druckfrisch von 12. Dezember 2021 verriss Scheck das Sachbuch ''Hier geht’s lang!: Mit Büchern von Frauen durchs Leben'' von Elke Heidenreich mit den polemischen Worten: „''Elke Heidenreich muss niemandem mehr beweisen, wie klug sie ist. In ihrem neuen Buch verzichtet sie deshalb auch ganz darauf.“<ref>''[https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/videos/sendung-vom-12-12-2021-video-100.html Druckfrisch]''. [[Druckfrisch|TV-Literatursendung]], 12. Dezember 2021, 30 Min. Moderation: [[Denis Scheck]]. Eine Produktion von [[MDR Fernsehen]]</ref>

Scheck kritisierte die Entscheidung der Verlage [[Verlagsgruppe Oetinger|Oetinger]] und [[Thienemann-Esslinger Verlag|Thienemann]], das Wort „[[Neger]]“ aus bestimmten Kinderbüchern von [[Otfried Preußler]] und [[Astrid Lindgren]] zu streichen und sprach von einem „feigen vorauseilenden Gehorsam vor den Tollheiten einer auf die Kunst übergriffigen politischen Korrektheit“.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/medien/denis-scheck-zur-aktuellen-kinderbuch-debatte-mit-schwarzem-gesicht-fuer-den-neger-1.1585084 ''Mit schwarzem Gesicht für den „Neger“.''] In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 28. Januar 2013.</ref> Um seine Meinung kundzutun, trat er in seiner Sendung im Januar 2013 im [[Blackface]] im Stile einer [[Minstrel Show]] auf – mit schwarzgeschminktem Gesicht, roten Lippen und weißen Glaceehandschuhen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/medien/nach-auftritt-in-ard-literatursendung-debatte-um-schwarz-geschminkten-denis-scheck-/7711534.html ''Debatte um schwarz geschminkten Denis Scheck.''] In: ''Der Tagesspiegel.'' 30. Januar 2013.</ref> Es folgte eine Debatte, bei der Scheck Rassismus oder zumindest ein verletzender Rückgriff auf rassistische Traditionen vorgeworfen wurde.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/literatur/denis-scheck-rassistischer-sketch-in-ard-sendung-druckfrisch-a-880157.html ''Rassismus-Debatte: Die Maske des Denis Scheck.''] In: ''Spiegel Online.'' 31. Januar 2013.</ref>

== Auszeichnungen ==
[[Datei:Denis Scheck 2010 4620.jpg|mini|hochkant|Denis Scheck 2010]]
* 2000: Kritikerpreis des Deutschen Anglistentages
* 2007: [[Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke]], Übersetzerbarke
* 2011: [[Deutscher Fernsehpreis]] in der Kategorie ''Besondere Leistung'', gemeinsam mit [[Andreas Ammer]]
* 2012: Sonderpreis des ''[[Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis]]es'' für seine Sendung ''Druckfrisch'' in der [[Das Erste|ARD]]. Verleihung am 10. Oktober 2012 in Hamburg.<ref>[https://www.welt.de/newsticker/news3/article106257614/Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis-geht-an-Comedian-Oliver-Welke.html ''Literaturkritiker Denis Scheck erhält Sonderpreis für Druckfrisch.''] abgerufen am 25. Februar 2013.</ref>
* 2013: [[Bayerischer Fernsehpreis]] für seine Sendung ''Druckfrisch'' in der [[Das Erste|ARD]]. Verleihung am 17. Mai 2013 in München.<ref>{{Webarchiv| url=https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/blauer-panther-100.html| wayback=20161030202328| text=''Denis Scheck mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.''}} abgerufen auf ''daserste.de'' am 3. Juli 2014.</ref>
* 2014: [[Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.lzk-rheinland-pfalz.de/downloads/presse/pm_hvb_2014.pdf |wayback=20140313210836 |text=''Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik 2014 für Denis Scheck.''}} (PDF)</ref>
* 2015: Champagne-Preis für Lebensfreude im [[Hotel Louis C. Jacob]], Hamburg-Nienstedten. Laudator Autor [[Frank Schätzing]]
* 2015: [[Julius-Campe-Preis]]

== Schriften ==
=== Monografien ===
* ''„We all Coalhouse“: a comparative approach towards an interpretation of Heinrich von Kleist's Michael Kohlhaas''. 1993, {{OCLC|29648002}} (M.A. [[University of Texas at Dallas]] 1993).<ref>Heinrich von Kleist; E L Doctorow;</ref>
* ''[[King Kong]], Spock & Drella: Was Sie schon immer über amerikanische Popkultur wissen wollten''. Droemer Knaur 1995
* ''Hell’s kitchen. Streifzüge durch die US-Literatur.'' Maro-Verlag, Augsburg 1994. ISBN 3-87512-214-3.
* mit Eva Gritzmann: ''Sie & Er, der kleine Unterschied beim Essen und Trinken.'' Bloomsbury Berlin, London u. a. 2011, ISBN 978-3-8270-0888-6.
* ''[[Kurt Vonnegut]].'' Deutscher Kunstverlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-422-07239-8.
* ''Schecks Kanon: Die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur.'' [[Piper Verlag|Piper]], München 2019, ISBN 978-3492059343.

=== Herausgeberschaften ===
* mit Uwe Luserke: ''Zwischenfall in Luna City, seltsame Geschichten aus dem Jahre X.'' Franckh, Stuttgart 1983, ISBN 3-440-05196-X.
* ''Hell's kitchen: Streifzüge durch die US-Literatur.'' Maro, Augsburg 1994, ISBN 3-87512-214-3.
* mit [[Sabine Küchler]]: ''Vom schwierigen Vergnügen der Poesie.'' Straelen 1997.
* mit [[Hubert Winkels]]: ''Mutmassungen über die Poesie.'' Lesungen und ein Gespräch mit [[Hans Magnus Enzensberger]] und [[Raoul Schrott]] (Buch und 2 CDs). Eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-5109-0.
* [[David Foster Wallace]]: ''Kleines Mädchen mit komischen Haaren.'' Storys. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2001 (Originaltitel: ''Girl with Curious Hair.'' übersetzt von Marcus Ingendaay), ISBN 3-462-02975-4. (2. Auflage. rororo 23102, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-23102-6)
* [[Robert Gernhardt]]: ''Meer von Robert Gernhardt.'' Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2007 ISBN 978-3-596-16653-4
* mit Christina Schenk: [[Oscar Wilde]]: ''Oscar Wilde für Boshafte.'' (= Insel-Taschenbuch. 3309). Frankfurt 2007 ISBN 978-3-458-35009-5.
* ''[[Harry Rowohlt]] liest Die schweinischsten Stellen aus dem Alten Testament.'' Textauswahl und Regie Denis Scheck. [[Deutschlandradio]] 1999, 1 CD, Hörbuch Hamburg 2009, ISBN 978-3-89903-964-1.
* David Maier: ''Der junge Goethe: Hörspiel für Kinder ab 10''. Mit [[Maxim Mehmet]], [[Lutz Mackensy]], Denis Scheck, [[Santiago Ziesmer]] (Sprecher) u. v. a. CD 52 Minuten. [[Goethe-Institut]] München, DAV, Berlin 2014, ISBN 978-3-86231-409-6.

=== Übersetzungen (Auswahl) ===
* [[Steven Bauer]]: ''Satyrtag.'' Frankfurt am Main 1987
* [[Alison Bechdel]]: ''Fun home.'' Köln 2008 (übersetzt zusammen mit [[Sabine Küchler]])
* [[Marion Zimmer Bradley]]: ''Phantastische Wirklichkeiten.'' Waiblingen 1992
* [[Simon Brett]]: ''Liebende leben gefährlich.'' Frankfurt am Main 1991
* [[Michael Chabon]]: ''Die Geheimnisse von Pittsburgh.'' Köln 1988
* Michael Chabon: ''Ocean Avenue.'' Köln 1992
* [[A. Bertram Chandler|Arthur Bertram Chandler]]: ''Abenteuer Randwelt.''; alle Grimes-Romane von 1983–1985, München
* Arthur Bertram Chandler: ''Die australische Revolution.'' München 1986
* [[Alex W. Du Prel]]: ''Blaue Träume.'' Adliswil 1992
* [[Raymond Z. Gallun]]: ''Bruder-Welten.'' Rastatt 1985
* [[Brad Gooch]]: ''Mailand - Manhattan.'' Frankfurt am Main 1992
* [[Jay Gummerman]]: ''Moontown-Stories.'' Köln 1991
* [[Lesley Hazleton]]: ''Dein Recht, dich schlecht zu fühlen.'' Hamburg 1987
* [[Mary McGarry Morris]]: ''Spurlos verschwunden.'' Hamburg 1989
* [[Ruth Rendell]]: ''Das geheime Haus des Todes.'' Reinbek bei Hamburg 1988
* Ruth Rendell: ''Der Liebe böser Engel.'' Reinbek bei Hamburg 1988
* Ruth Rendell: ''Mord ist ein schweres Erbe.'' Reinbek bei Hamburg 1987
* [[Robert Stone (Schriftsteller)|Robert Stone]]: ''Das zweite Logbuch.'' Reinbek bei Hamburg 1995 (übersetzt zusammen mit [[Joachim Körber]])
* [[Danny Sugerman|Daniel Sugerman]]: ''Wonderland Avenue.'' Augsburg 1991
* [[Patricia C. Wrede]]: ''Schattenzauber.'' Frankfurt 1986


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|107009889}}
{{Commonscat}}
* {{AcademiaNet|1028092|NAME=Brigitte Jockusch}}
* {{DNB-Portal|121214516}}
* [https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/brigitte-m-jockusch/ Brigitte Jockusch im Mitgliederverzeichnis der Leopoldina]
* {{IMDb|nm2217428}}
* {{ISFDB name|118205}}
* [https://web.archive.org/web/20120109020515/http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/wir-ueber-uns/index.html Eine ältere Tätigkeitsbeschreibung] Schecks bei der Sendung "Druckfrisch"
* [https://www.swrfernsehen.de/lesenswert/-/id=122518/did=13831482/nid=122518/569bvl/index.html SWR-Literaturmagazin ''lesenswert'']
* [http://www.swr.de/kunscht/-/id=13831134/9dhwn6/index.html ''Kunscht!''-Sendung des Südwestrundfunk-Fernsehens]

== Einzelnachweise ==
<references />


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{{SORTIERUNG:Scheck, Denis}}
{{SORTIERUNG:Jockusch, Brigitte}}
[[Kategorie:Journalist (Deutschland)]]
[[Kategorie:Zellbiologe]]
[[Kategorie:Hörfunkjournalist]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Technische Universität Braunschweig)]]
[[Kategorie:Person (Deutschlandradio)]]
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstkreuzes des Niedersächsischen Verdienstordens (am Bande)]]
[[Kategorie:Publizist]]
[[Kategorie:Fernsehmoderator (Deutschland)]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]
[[Kategorie:Kulturjournalist]]
[[Kategorie:Literaturagent]]
[[Kategorie:Person (Stuttgart)]]
[[Kategorie:Literaturkritiker]]
[[Kategorie:Übersetzer aus dem Englischen]]
[[Kategorie:Übersetzer ins Deutsche]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1964]]
[[Kategorie:Geboren 1939]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Scheck, Denis
|NAME=Jockusch, Brigitte
|ALTERNATIVNAMEN=Jockusch, Brigitte Maria (vollständiger Name); Schenk, Brigitte Maria (Geburtsname)
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Literaturkritiker, Übersetzer sowie Hörfunk- und Fernsehmoderator
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Zoologin und Zellbiologin
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|STERBEORT=

Version vom 22. Dezember 2021, 23:10 Uhr

Brigitte Maria Jockusch, geb. Schenk (* 27. September 1939 in Berlin) ist emeritierte Professorin für Zoologie und Zellbiologie.

Leben

Brigitte Jockusch studierte Biologie, Chemie und Geographie an der LMU München und der Universität Tübingen, schloss das Studium 1964 mit dem Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab und wurde 1967 mit einer sinnesphysiologischen Arbeit und Prüfungen in Zoologie, Biochemie und Genetik an der LMU promoviert. Nach kurzem Aufenthalt am Max-Planck-Institut für Meeresbiologie (MPI) in Tübingen arbeitete sie von 1968 bis 1970 am McArdle Laboratory for Cancer Research an der Universität von Wisconsin in Madison, Wisconsin. Nach ihrer Rückkehr nach Tübingen war sie Arbeitsgruppenleiterin (1971–1974) am MPI für Biologie und wurde 1972 von der Universität Tübingen in Zellbiologie habilitiert. Weitere Stationen waren das Biozentrum der Universität Basel (Dozentur, 1975–1977), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg (Group Leader, 1978–1981), die Universität Bielefeld (1982–1993, C3-Professur ab 1986) und die Technische Universität Braunschweig (C4-Professur und Direktorin von 1994 bis 2004). Brigitte Jockusch war Gründungssprecherin eines 1985 etablierten DFG-Sonderforschungsbereiches, ab 2001 Gründungssprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs Niedersachsen/Israel, Mitglied im „Minerva Komitee für Deutsch-Israelische Zusammenarbeit“ der Max-Planck-Gesellschaft (1991–1999), Mitglied des Wissenschaftsrats (1996–2011) und Kuratorin der Volkswagenstiftung (2002–2012). Nach ihrer Emeritierung (2004) führte sie ihre wissenschaftliche Arbeit an der TU Braunschweig in mehreren DFG-Forschergruppen und -Graduiertenkollegs fort. Während dieser Zeit (2011–2017) verschaffte sie dem von der DFG eingesetzten, nationalen Gremium zur Aufklärung wissenschaftlichen Fehlverhaltens, dem „Ombudsman für die Wissenschaft“, internationale Bedeutung.

Brigitte Jockusch lebt mit ihrem Mann, dem Biologen und bildenden Künstler Harald Jockusch, in Freiburg. Das Ehepaar hat zwei Söhne.

Forschung

Brigitte Jockusch analysierte die Architektur von Wirbeltierzellen bei der Gewebebildung, die vom Strukturprotein Aktin geprägt wird. Zahlreiche Aktin-assoziierte Proteine steuern die Dynamik, Mobilität und Organisation von Aktinfasern. Ein umfangreicher Proteinkomplex bestimmt die Verankerung und Haftung von Zellen im Gewebe. Fehlerhafte Wechselwirkungen seiner zahlreichen Komponenten können zur Auflösung von Gewebsverbänden in malignen Tumoren führen, so z. B. zur Metastasierung von Brustkrebs. Der Nachweis von Komponenten des Aktinskeletts im Zellkern geht auf frühe Arbeiten von Brigitte Jockusch zurück. Neben zahlreichen zellbiologischen Methoden setzte sie für diese Arbeiten biochemische und molekularbiologische Techniken ein. Eine besondere Expertise von Brigitte Jockusch liegt auf der Herstellung und Charakterisierung hochspezifischer Antikörper zur Lokalisation und Charakterisierung einzelner Mitglieder des Aktinskeletts.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften