„Notes with Attachments“ – Versionsunterschied
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''Notes with Attachments'' ist eine sich über zwei Jahre erstrekende Produktion des Bassisten Pino Palladino mit dem Produzenten, Gitarristen und Multiinstrumentalisten Blake Mills. Diese begann, als Palladinos die Arbeit an einem ersten Soloalbum aufnahm. Er schickte Mills einige Tracks, die auf Ideen beruhten, an denen er arbeitete, in der Hoffnung, ihn einbeziehen zu können. Mills antwortete und Palladino schickte weiteres Material. Mills fügte diesen Stücken Produktions- und instrumentale Akzente hinzu. Beiden Männern wurde klar, dass eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit Sinn machte und stellten eine kleine Gruppe von Freunden zusammen, darunter Schlagzeuger [[Chris Dave]], Keyboarder [[Larry Goldings]], die Saxophonisten [[Sam Gendel]], [[Marcus Strickland]] und [[Jacques |
''Notes with Attachments'' ist eine sich über zwei Jahre erstrekende Produktion des Bassisten Pino Palladino mit dem Produzenten, Gitarristen und Multiinstrumentalisten Blake Mills. Diese begann, als Palladinos die Arbeit an einem ersten Soloalbum aufnahm. Er schickte Mills einige Tracks, die auf Ideen beruhten, an denen er arbeitete, in der Hoffnung, ihn einbeziehen zu können. Mills antwortete und Palladino schickte weiteres Material. Mills fügte diesen Stücken Produktions- und instrumentale Akzente hinzu. Beiden Männern wurde klar, dass eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit Sinn machte und stellten eine kleine Gruppe von Freunden zusammen, darunter Schlagzeuger [[Chris Dave]], Keyboarder [[Larry Goldings]], die Saxophonisten [[Sam Gendel]], [[Marcus Strickland]] und [[Jacques Schwarz-Bart]] sowie der Bratschist und Geiger [[Rob Moose]].<ref name="all" /> |
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Das zu hörende Instrumentarium ist besonders auf die Saxophone ausgelegt, in verschiedenen Akustikvarianten plus Poly-Sax- und Mellotron-Simulationen, notierte Chris May, ferner beruhe es auf den Keyboards und Synthesizern sowie senegamische Percussion- und Saiteninstrumente und die Bässe. Die tiefen Frequenzen stehen im Vordergrund, von Palladinos verschiedenen akustischen, elektrischen und synthetisierten Instrumenten über ein [[Basssaxophon]], eine [[Bassklarinette]], eine Baritongitarre und eine Bassharmonika.<ref name="aaj" /> |
Das zu hörende Instrumentarium ist besonders auf die Saxophone ausgelegt, in verschiedenen Akustikvarianten plus Poly-Sax- und Mellotron-Simulationen, notierte Chris May, ferner beruhe es auf den Keyboards und Synthesizern sowie senegamische Percussion- und Saiteninstrumente und die Bässe. Die tiefen Frequenzen stehen im Vordergrund, von Palladinos verschiedenen akustischen, elektrischen und synthetisierten Instrumenten über ein [[Basssaxophon]], eine [[Bassklarinette]], eine Baritongitarre und eine Bassharmonika.<ref name="aaj" /> |
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Jeff Terich zählte das Album im Treble Zine zu den 20 besten Neuveröffentlichungen des Jahres 2021 und schrieb, in ihrer erstmaligen Zusammenarbeit sei ein Grad an Anmut und Groove entstanden, verbunden mit einer künstlerischen Freiheit und Neugier dieser beiden Musiker, die darauf hindeuten, dass ein Album wie dieses nicht nur in ihren Fähigkeiten liege, sondern vielleicht sogar überfällig sei. Nicht alles hier klinge beim ersten Hören als Jazz; mal ist es [[Funk (Musik)|Funk]], mal eher Kammerfolk oder gar eine Art elektroakustischer Hybrid im Stile von [[The Books]]. Aber es sei beeindruckend, die magischen Momente zu hören, die sie in einer dieser vielfältigen und unvorhersehbaren Jam-Sessions erlebt hatten; man könne Improvisation heraushören, die auf dem einfachen Vergnügen des Musizierens selbst basiere.<ref name="treble>{{Internetquelle |autor=Treble Staff |url=https://www.treblezine.com/20-best-jazz-albums-of-2021/|titel=The 20 Best Jazz Albums of 2021 |werk= |hrsg=Treble Zine|datum=2021-12-10 |zugriff=2021-12-11 |sprache=en}}</ref> |
Jeff Terich zählte das Album im Treble Zine zu den 20 besten Neuveröffentlichungen des Jahres 2021 und schrieb, in ihrer erstmaligen Zusammenarbeit sei ein Grad an Anmut und Groove entstanden, verbunden mit einer künstlerischen Freiheit und Neugier dieser beiden Musiker, die darauf hindeuten, dass ein Album wie dieses nicht nur in ihren Fähigkeiten liege, sondern vielleicht sogar überfällig sei. Nicht alles hier klinge beim ersten Hören als Jazz; mal ist es [[Funk (Musik)|Funk]], mal eher Kammerfolk oder gar eine Art elektroakustischer Hybrid im Stile von [[The Books]]. Aber es sei beeindruckend, die magischen Momente zu hören, die sie in einer dieser vielfältigen und unvorhersehbaren Jam-Sessions erlebt hatten; man könne Improvisation heraushören, die auf dem einfachen Vergnügen des Musizierens selbst basiere.<ref name="treble>{{Internetquelle |autor=Treble Staff |url=https://www.treblezine.com/20-best-jazz-albums-of-2021/|titel=The 20 Best Jazz Albums of 2021 |werk= |hrsg=Treble Zine|datum=2021-12-10 |zugriff=2021-12-11 |sprache=en}}</ref> |
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Nach Ansicht von Chris May, der das Album in [[All About Jazz]] rezensierte, erinnert etwa ein Drittel der Musik vage, wenn auch nicht in der Ausführung, an die ''[[Birth of the Cool]]''-Sessions von 1949-1950, die von [[Miles Davis]] mit den Arrangeuren [[Gil Evans]], [[John |
Nach Ansicht von Chris May, der das Album in [[All About Jazz]] rezensierte, erinnert etwa ein Drittel der Musik vage, wenn auch nicht in der Ausführung, an die ''[[Birth of the Cool]]''-Sessions von 1949-1950, die von [[Miles Davis]] mit den Arrangeuren [[Gil Evans]], [[John Lewis (Pianist)|John Lewis]], [[Gerry Mulligan]] und [[Johnny Carisi]] geleitet wurden. Vieles vom Rest klinge dann wie eine [[Science-Fiction]]-Variante der [[Traditionelle afrikanische Musik|traditionellen senegamischen Musik]]. Mills’ produktionstechnischer Touch bei der Musik sei subtil und zurückhaltend; er erinnere in dieser Hinsicht an [[Daniel Lanois]] in seinen frühen Jahren. ''Notes with Attachments'' umfasse mehrere Genres, darunter [[Art Rock]], den Jazz und westafrikanische Musik, ohne sich ausschließlich in eines von ihnen einzufügen. Die Spielzeit sei zwar mit 31:24 Minuten enttäuschend kurz, aber zu kurz sei zu lang vorzuziehen.<ref name="aaj">{{Internetquelle |autor=Chris May |url=https://www.allaboutjazz.com/notes-with-attachments-pino-palladino-and-blake-mills-impulse-records |titel=Pino Palladino and Blake Mills: Notes with Attachments |werk= |hrsg=All About Jazz |datum=2021-03-12 |zugriff=2021-12-12 |sprache=en}}</ref> |
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Jack Riedy ([[Pitchfork Media]]) meinte, wie das jüngst erschienene Album ''[[Dimensional Stardust]]'' des Kornettisten [[Rob Mazurek]] habe man ''Notes with Attachments'' im Studio aus mehreren Performances zusammengefügt, letzteres ahme jedoch effektiv die Atmosphäre eines Live-Ensembles nach. Ohne eine Lead-Melodie einzubringen verändere sich das Album ständig; die Arrangements würden sich manchmal unsicher anfühlen, „wie die Fortsetzung einer [[Schnitzeljagd]], nachdem die Verstecke vergessen wurden.“ Aber vollständig gehört, klinge die Rastlosigkeit von ''Notes With Attachments'' eher wie Entschlossenheit: ein Beharren darauf, so viele Ideen in so kurzer Zeit wie möglich unterzubringen.<ref name="pitch">{{Internetquelle |autor=Jack Riedy |url=https://pitchfork.com/reviews/albums/pino-palladino-blake-mills-notes-with-attachments/ |titel= Pino PalladinoBlake Mills: Notes With Attachments |werk= |hrsg=Pitchfork Media |datum=2021-03-12 |zugriff=2021-12-13 |sprache=en}}</ref> |
Jack Riedy ([[Pitchfork Media]]) meinte, wie das jüngst erschienene Album ''[[Dimensional Stardust]]'' des Kornettisten [[Rob Mazurek]] habe man ''Notes with Attachments'' im Studio aus mehreren Performances zusammengefügt, letzteres ahme jedoch effektiv die Atmosphäre eines Live-Ensembles nach. Ohne eine Lead-Melodie einzubringen verändere sich das Album ständig; die Arrangements würden sich manchmal unsicher anfühlen, „wie die Fortsetzung einer [[Schnitzeljagd]], nachdem die Verstecke vergessen wurden.“ Aber vollständig gehört, klinge die Rastlosigkeit von ''Notes With Attachments'' eher wie Entschlossenheit: ein Beharren darauf, so viele Ideen in so kurzer Zeit wie möglich unterzubringen.<ref name="pitch">{{Internetquelle |autor=Jack Riedy |url=https://pitchfork.com/reviews/albums/pino-palladino-blake-mills-notes-with-attachments/ |titel= Pino PalladinoBlake Mills: Notes With Attachments |werk= |hrsg=Pitchfork Media |datum=2021-03-12 |zugriff=2021-12-13 |sprache=en}}</ref> |
Version vom 17. Dezember 2021, 08:17 Uhr
Notes with Attachments | ||||
---|---|---|---|---|
Studioalbum von Pino Palladino & Blake Mills | ||||
Veröffent- |
2021 | |||
Aufnahme |
2019/20 | |||
Label(s) | Impulse! Records, New Deal Records | |||
Format(e) |
LP, CD, Download | |||
Jazz | ||||
Titel (Anzahl) |
8 | |||
31:18 | ||||
Besetzung |
| |||
Blake Mills | ||||
Studio(s) |
Sound City, Van Nuys, CA | |||
|
Notes with Attachments ist ein Jazzalbum von Pino Palladino und Blake Mills. Die 2019–20 im Sound City Studio in Van Nuys, Kalifornien entstandenen Aufnahmen erschienen am 12. März 2021 auf Impulse! Records und New Deal Records.
Hintergrund
Notes with Attachments ist eine sich über zwei Jahre erstrekende Produktion des Bassisten Pino Palladino mit dem Produzenten, Gitarristen und Multiinstrumentalisten Blake Mills. Diese begann, als Palladinos die Arbeit an einem ersten Soloalbum aufnahm. Er schickte Mills einige Tracks, die auf Ideen beruhten, an denen er arbeitete, in der Hoffnung, ihn einbeziehen zu können. Mills antwortete und Palladino schickte weiteres Material. Mills fügte diesen Stücken Produktions- und instrumentale Akzente hinzu. Beiden Männern wurde klar, dass eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit Sinn machte und stellten eine kleine Gruppe von Freunden zusammen, darunter Schlagzeuger Chris Dave, Keyboarder Larry Goldings, die Saxophonisten Sam Gendel, Marcus Strickland und Jacques Schwarz-Bart sowie der Bratschist und Geiger Rob Moose.[1]
Das zu hörende Instrumentarium ist besonders auf die Saxophone ausgelegt, in verschiedenen Akustikvarianten plus Poly-Sax- und Mellotron-Simulationen, notierte Chris May, ferner beruhe es auf den Keyboards und Synthesizern sowie senegamische Percussion- und Saiteninstrumente und die Bässe. Die tiefen Frequenzen stehen im Vordergrund, von Palladinos verschiedenen akustischen, elektrischen und synthetisierten Instrumenten über ein Basssaxophon, eine Bassklarinette, eine Baritongitarre und eine Bassharmonika.[2]
Titelliste
- (Impulse! – 00602435536040, New Deal Records 00602435536040 ][3]
- Just Wrong (Chris Dave, Blake Mills, Pino Palladino) 4:43
- Soundwalk (Joseph Lorge, Pino Palladino) 3:40
- Ekuté (Chris Dave, Blake Mills, Pino Palladino, Marcus Strickland) 5:30
- Notes with Attachments (Larry Goldings, Blake Mills, Pino Palladino) 1:51
- Djurkel (Blake Mills, Pino Palladino) 5:35
- Chris Dave (Chris Dave, Blake Mills, Pino Palladino) 3:22
- Man from Molise (Pino Palladino) 4:03
- Off the Cuff (Chris Dave, Blake Mills, Pino Palladino) 2:34
Rezeption
Thom Jurek verlieh dem Album in Allmusic dreieinhalb Sterne und schrieb, Notes with Attachments sei eine außergewöhnliche Platte, aber sie ist auch einladend dank eines gemächlichen Tempos, einer farbenfrohen und dennoch sparsamen Produktion und einer zurückhaltenden Dynamik, die alle von den gewitzten, humorvollen musikalischen Instinkten ihrer Schöpfer getragen werden.[1]
Jeff Terich zählte das Album im Treble Zine zu den 20 besten Neuveröffentlichungen des Jahres 2021 und schrieb, in ihrer erstmaligen Zusammenarbeit sei ein Grad an Anmut und Groove entstanden, verbunden mit einer künstlerischen Freiheit und Neugier dieser beiden Musiker, die darauf hindeuten, dass ein Album wie dieses nicht nur in ihren Fähigkeiten liege, sondern vielleicht sogar überfällig sei. Nicht alles hier klinge beim ersten Hören als Jazz; mal ist es Funk, mal eher Kammerfolk oder gar eine Art elektroakustischer Hybrid im Stile von The Books. Aber es sei beeindruckend, die magischen Momente zu hören, die sie in einer dieser vielfältigen und unvorhersehbaren Jam-Sessions erlebt hatten; man könne Improvisation heraushören, die auf dem einfachen Vergnügen des Musizierens selbst basiere.[4]
Nach Ansicht von Chris May, der das Album in All About Jazz rezensierte, erinnert etwa ein Drittel der Musik vage, wenn auch nicht in der Ausführung, an die Birth of the Cool-Sessions von 1949-1950, die von Miles Davis mit den Arrangeuren Gil Evans, John Lewis, Gerry Mulligan und Johnny Carisi geleitet wurden. Vieles vom Rest klinge dann wie eine Science-Fiction-Variante der traditionellen senegamischen Musik. Mills’ produktionstechnischer Touch bei der Musik sei subtil und zurückhaltend; er erinnere in dieser Hinsicht an Daniel Lanois in seinen frühen Jahren. Notes with Attachments umfasse mehrere Genres, darunter Art Rock, den Jazz und westafrikanische Musik, ohne sich ausschließlich in eines von ihnen einzufügen. Die Spielzeit sei zwar mit 31:24 Minuten enttäuschend kurz, aber zu kurz sei zu lang vorzuziehen.[2]
Jack Riedy (Pitchfork Media) meinte, wie das jüngst erschienene Album Dimensional Stardust des Kornettisten Rob Mazurek habe man Notes with Attachments im Studio aus mehreren Performances zusammengefügt, letzteres ahme jedoch effektiv die Atmosphäre eines Live-Ensembles nach. Ohne eine Lead-Melodie einzubringen verändere sich das Album ständig; die Arrangements würden sich manchmal unsicher anfühlen, „wie die Fortsetzung einer Schnitzeljagd, nachdem die Verstecke vergessen wurden.“ Aber vollständig gehört, klinge die Rastlosigkeit von Notes With Attachments eher wie Entschlossenheit: ein Beharren darauf, so viele Ideen in so kurzer Zeit wie möglich unterzubringen.[5]
Einzelnachweise
- ↑ a b Besprechung des Albums von Thom Jurek bei AllMusic (englisch)Veraltete Parameter:
Download=
der Vorlage:Allmusic; jetztAbruf=
- ↑ a b Chris May: Pino Palladino and Blake Mills: Notes with Attachments. All About Jazz, 12. März 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Blake Mills / Pino Palladino: Notes with Attachments bei Discogs
- ↑ Treble Staff: The 20 Best Jazz Albums of 2021. Treble Zine, 10. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Jack Riedy: Pino PalladinoBlake Mills: Notes With Attachments. Pitchfork Media, 12. März 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).