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Radhaniten und IHL 1948/49: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Navigationsbox Eishockeyliga
'''Radhaniten''' oder '''Radaniten''' ([[Hebräische Sprache|Hebräisch]] sing. רדהני Radhani, pl. רדהנים Radhanim; {{arS|الرذنية|d=ar-Raḏaniyya}}) ist die zum ersten Mal von [[Ibn Chordadbeh]] um 847 in seinem Buch ''Kitāb al-Masālik w'al-Mamālik'' (= ''Buch der Wege und Länder'') überlieferte Bezeichnung für [[Judentum|jüdische]] Kaufleute, die vom 8. bis ins 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten christlichen Ländern des [[Abendland]]es und der [[islam]]ischen Welt und darüber hinaus bis nach Indien und China gewährleisteten. Sie trugen damit zu einem wirtschaftlichen Aufschwung des Abendlandes bei, das seit dem [[Untergang des weströmischen Reiches]] wirtschaftlich zurückgefallen war. Als [[Handelsweg]]e nutzten sie die von alters her bekannten Routen.
| liga = [[International Hockey League]]
[[Datei:Radhanites.png|miniatur|hochkant=1.5|Karte von [[Eurasien]] mit dem Handelsnetz der Radhaniten, wie es Ibn Chordadbeh beschreibt.]]
| liga_logo = IHL Logo.png
| saison = 1948/49
| vorherige = IHL 1947/48
| naechste = IHL 1949/50
| meister = [[Windsor Hettche Spitfires]]
| absteiger =
| erste_liga = [[NHL 1948/49|↑ NHL]]
| zweite_liga = [[AHL 1948/49|• AHL]]
| dritte_liga = • IHL
| vierte_liga = [[PCHL 1948/49|PCHL •]]
| fuenfte_liga = [[USHL 1948/49|USHL •]]
}}


Die '''Saison 1948/49''' war die vierte reguläre Saison der [[International Hockey League]]. Während der regulären Saison bestritten die elf Teams zwischen 31 und 35 Spielen. In den Play-offs setzten sich die [[Windsor Hettche Spitfires]] durch und gewannen den zweiten [[Turner Cup]] in ihrer Vereinsgeschichte. Die Toledo Mercurys traten sowohl in der Northern, als auch der Southern Division an, da die Teambesitzer die Anzahl der Spiele ihrer Mannschaft erhöhen wollten.
== Etymologie ==
Die Überlieferung des Begriffs „Radhaniten“ gibt keine zuverlässige Auskunft darüber, was er bedeutet. Der zur [[Annales-Schule]] zählende französische Historiker Maurice Lombard (1904–1965) neigt mit anderen<ref>Gene W. Heck: ''Charlemagne, Muhammad, and the Arab Roots of Capitalism'', Walter de Gruyter: Berlin 2006, S. 275. – Jane S. Gerber: ''„Im Osten weilt mein Herz&nbsp;…“'', S. 174. In: Nicholas de Lange (Hrsg.): ''Illustrierte Geschichte des Judentums'', Campus, Frankfurt/New York 2000, S.&nbsp;161–221.</ref> zu der Annahme, ihn in dem Begriff „Rūdānū“ für [[Rhone]] aufgehoben zu sehen, weil die jüdischen Kaufleute in zahlreichen Orten ansässig gewesen seien, die sich von der [[Maas]] über die [[Saône]] das [[Rhône]]tal hinabgezogen hätten und über [[Arles]] ans Mittelmeer und [[Narbonne]] ins muslimische Spanien geführt hätten. Als Beleg dient Lombard der aus Narbonne abgeleitete Familienname Narboni, der noch heute unter den Juden des Mittelmeergebietes verbreitet sei. Damit weist er andere Annahmen, dass die Bedeutung für „Radhanit“ auf das [[Persische Sprache|persische]] Wort rāhdān (= Wegekundiger) hinweise,<ref>Maurice Lombard: ''Blütezeit des Islam. Eine Wirtschafts- und Kulturgeschichte 8.–11. Jahrhundert'', Frankfurt a. M. 1992, S. 211. Ebenda in Anm. 10 eine Vielzahl von Arbeiten zur Wortbedeutung.</ref> zurück, wie auch eine andere Ableitung, dass es sich um einen Hinweis auf die persische Ruinenstadt [[Schahr-e Rey|Rhaga]] oder eine Landschaftsbezeichnung um Bagdad<ref>[http://books.google.de/books?id=H-k9oc9xsuAC&pg=PA497&lpg=PA497&dq=Radhan+Bagdad&source=bl&ots=TSrUlBSXVf&sig=qo0-mNSqArfXni6T2e5CHXXULNA&hl=de&ei=M1d2TcSoBseShAeyo9mEBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CEgQ6AEwCA#v=onepage&q=Radhan&f=false Radhan]</ref> herum handle.


== Hintergrund ==
== Teamänderungen ==
Folgende Änderungen wurden vor Beginn der Saison vorgenommen:
=== Die islamische Eroberung ===
* Die [[Detroit Metal Mouldings]] änderten ihren Namen in Detroit Jerry Lynch.
Unter den [[Merowinger]]n war es seit dem Ende des 5. Jahrhunderts zu einem Verfall der Städte gekommen, was zu einem allgemeinen kulturellen Niedergang führte, der in der [[Karolingische Renaissance|karolingischen Renaissance]] seine Umkehr erfuhr. [[Henri Pirenne]] vertrat die für Jahrzehnte maßgebliche [[Pirenne-These|These]], dass erst die im 7. Jahrhundert einsetzende [[islamische Expansion]] einen das [[Abendland]] beeinträchtigenden Einschnitt dargestellt habe, indem es von den wichtigen Handelsbeziehungen über das [[Mittelmeer]] getrennt worden sei und zwischen dem christlichen Abendland und den von der islamischen Expansion vereinnahmten Ländern kein Austausch mehr stattgefunden habe.<br />Heute gilt Pirennes These als widerlegt. Sein Fehler habe vor allem darin bestanden, dass er davon ausging, dass moslemische Kaufleute nur miteinander handelten und kein Interesse an den jenseits der eroberten Gebiete gelegenen Ländern und ihren Erzeugnissen gehabt hätten.<ref>Gene W. Heck: ''Charlemagne, Muhammad, and the Arab Roots of Capitalism'', Walter de Gruyter: Berlin 2006, S. 177. – G. W. Heck hebt immer wieder hervor, von welcher Wichtigkeit die außer aus Europa auch aus Asien und Afrika importierten Sklaven als Energielieferanten für die islamische Herrschaft waren (vgl. zusammenfassend S.&nbsp;315–318: ''Imperatives of Trade and the Transformation of Europe'').</ref> Maurice Lombard gehört mit seinen Untersuchungen zu den mittelalterlichen Handelswegen zu den entschiedenen Gegnern Pirennes, indem er ununterbrochene Handelsbeziehungen zwischen Ost und West nachweist. Diese seien zunächst unter den Merowingern neben jüdischen Kaufleuten, deren Lage sich im 6. und 7. Jahrhundert im [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] und im [[Westgotenreich#Toledanisches Reich 507–725|westgotischen Spanien]] allerdings verschlechtert habe,<ref>Vgl. Jane S. Gerber (2000), S. 164. Zu Spanien: Friedrich Lotter: ''Zur sozialen Hierarchie der Judenheit in Spätantike und Frühmittelalter'', in: Aschkenas – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 13/2003, H. 2, (de Gruyter). ([http://related.springerprotocols.com/lp/de-gruyter/zur-sozialen-hierarchie-der-judenheit-in-sp-tantike-und-fr-19j0krj2FW Online.])</ref> überwiegend von Kaufleuten unterhalten worden, die „Syri“ (= [[Syrien|Syrer]]) genannt wurden und [[Syrische Christen|Christen]] gewesen seien. Nach Lombard importierten die „Syri“ vor allem orientalische Luxuswaren aus ihren Zentren im Orient ins barbarische Abendland.<ref>Maurice Lombard (1992), S.&nbsp;212–215.</ref> Die Handelsbeziehungen hätten sich dann mit der islamischen Expansion auch ohne moslemische Fernhändler im christlichen Abendland ausgeweitet, denn die muslimischen Eroberer hatten einen großen Bedarf an Gütern, über die sie in den von ihnen eingenommenen Gebieten nicht verfügen konnten und die sie deshalb importieren mussten. Mit dem Siegeszug des Islams sei bis ins 11. Jahrhundert der Hauptanteil des Fernhandels von jüdischen Kaufleuten übernommen worden.<ref>Maurice Lombard (1992), S. 210 f.</ref><br />Die Juden befanden sich nämlich in der sich entfaltenden islamischen Welt in einer günstigen Ausgangsposition, zumal der [[Dschihad]] nicht gegen die Juden, sondern gegen die [[Heidentum|Heiden]] (=? auch Christen) geführt wurde. Allerdings wurde die arabische Halbinsel, wo die Juden in [[Himyar]] ein Zentrum hatten und ihnen in der Umgebung von [[Medina]] bis zum Auftauchen von [[Mohammed]] heidnische Stämme gefolgschafts- und tributpflichtig waren, von der Freizügigkeit der Religionsausübung und der Niederlassung ausgenommen. Im Unterschied zu den christlichen Ländern konnten sie sich in der islamischen Welt jedoch überall sonst niederlassen und ihre Religion ausüben. Da die Armeen der moslemischen Eroberer nur klein waren, habe es sich insgesamt als zweckmäßiger erwiesen, sich neben den Juden auch der anderen [[Monotheismus|monotheistischen]] Minderheit, nämlich der [[Orientchristen]] zu versichern, da für den Wiederaufbau und zur Verwaltung der eroberten Länder geeignete Menschen gebraucht wurden. Für die Juden habe aber mehr noch als für die Christen gegolten, dass sie sich im 9. Jahrhundert innerhalb einer neuen Weltmacht vereint sahen, „''die ihnen eine weit reichende Autonomie gewährte und sie ihr Leben so führen ließ, wie es ihnen gefiel.''“<ref>Jane S. Gerber (2000), S.&nbsp;164–169 (Zitat S. 169).</ref> Im 10. Jahrhundert erlebten zahlreiche jüdische Familien in [[Al-Andalus]] im [[Kalifat von Córdoba]] unter [[Abd ar-Rahman III.]] und seinem Sohn [[Al-Hakam II.]] eine Phase von Prosperität.
* Die [[Windsor Gotfredsons|Windsor Staffords]] änderten ihren Namen in Windsor Ryancretes.
* Die [[Akron Americans]] wurden als Expansionsteam in die Liga aufgenommen.
* Die [[Louisville Blades]] wurden als Expansionsteam in die Liga aufgenommen.
* Die [[Milwaukee Clarks]] wurden als Expansionsteam in die Liga aufgenommen.
* Die [[Muncie Flyers (IHL)|Muncie Flyers]] wurden als Expansionsteam in die Liga aufgenommen.


== Reguläre Saison ==
=== Jüdische Kaufleute als Vermittler zwischen dem Westen und der islamischen Welt ===
=== Abschlusstabellen ===
Die US-amerikanische Historikerin Jane S. Gerber ([[City University of New York]]) geht davon aus, dass die Radhaniten eine internationale Handelsfirma mit Sitz wahrscheinlich in Südfrankreich oder in Spanien bildeten. Ihr Handel habe sich über mehrere Kontinente erstreckt und sei durch Filialen unterstützt worden. Sie hätten vier verschiedene Land- und Seerouten benutzt, von denen eine nordwärts durch Europa über [[Prag]], [[Großbulgarisches Reich|Bulgarien]] in das Land der [[Chasaren]] geführt habe, das ein wichtiger Vorposten für den Handel mit [[Zentralasien]] war; zwei seien entlang der Küsten des Mittelmeeres verlaufen und hätten im [[Irak]] und im [[Iran]] geendet; die vierte sei nach [[China]] gegangen (vgl. auch [[Seidenstraße]]). „''Im Allgemeinen legten die Handelsbeauftragten der Radhaniten nur einen Teil der Strecke zurück, an dessen Ende sie Waren von Kollegen übernahmen, welche die nächste Etappe bereisten.''“ Ihre Verständigung untereinander erfolgte über das Hebräische als [[Lingua franca]], denn es sei von allen gebildeten Juden gesprochen worden. Um sich vor den Risiken der langen Reisen zu schützen, über die vor allem die Aufzeichnungen aus der [[Geniza]] Auskunft geben, und nicht zu viel Geld zu transportieren, hätten sie als frühkapitalistisches Instrument Kreditbriefe (suftadscha) mitgeführt.<ref>Jane S. Gerber (2000), S. 174.</ref><br />
<small>'''''Abkürzungen:''' GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden, OTL = Niederlage nach [[Overtime (Eishockey)|Overtime]], GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte''</small>
Die erste Erwähnung der Radhaniten bei Ibn Chordadbeh lautet unter der Überschrift „''Weg der jüdischen Kaufleute, der so genannten Radhaniten''“ folgendermaßen:
{{Zitat
|Text=Diese Kaufleute sprechen Persisch, Romanisch (Griechisch und Lateinisch), Arabisch, fränkische Sprachen, Spanisch und Slawisch. Sie reisen vom Okzident in den Orient und vom Orient in den Okzident, bald zu Lande und bald zu Wasser. Aus dem Okzident bringen sie [[Eunuch]]en, weibliche [[Geschichte der Sklaverei#Mittelalter|Sklaven]] und Knaben, Seide,<ref>Im Okzident gab es bereits in der Frühzeit der islamischen Eroberung in Südspanien und auf Sizilien Seidenraupenzucht und Seidenweberei, deren Produkte den Handel mit chinesischen Erzeugnissen ergänzte und entsprechend nicht für den Handel mit China, sondern für den innereuropäischen Markt bestimmt waren. (Anstatt von Seide wird hier in anderen Überlieferungen auch von „Brokat“ gesprochen.)</ref> Pelztierwaren und Schwerter. Sie schiffen sich im Land der Franken auf dem Mittelmeer ein und steuern Farama an (nahe den Ruinen des alten [[Pelusium]] gelegen); dort laden sie ihre Waren auf Lasttiere und begeben sich bei einer Entfernung von 20 farsakhs (Maßeinheit von ungefähr 5,6&nbsp;km) in fünf Tagesmärschen nach Kolzoum (=&nbsp;[[Sues|Suez]]). Auf dem östlichen Meer (=&nbsp;[[Rotes Meer]]) fahren sie nach El-Djar (Hafen von [[Medina]]) und nach [[Dschidda|Djeddah]]; dann begeben sie sich nach Sind (=&nbsp;[[Perserreich|Persien]]), [[Indien]] und [[China]]. Auf ihrem Rückweg haben sie Moschus, Aloë, Kampfer, Zimt und andere Produkte aus den orientalischen Gegenden geladen und erreichen Kolzoum, dann Farama, wo sie sich wieder auf dem Mittelmeer einschiffen. Manche setzen die Segel nach Konstantinopel, um dort ihre Waren zu verkaufen; andere begeben sich in das Land der Franken.<br />Manchmal nehmen die jüdischen Kaufleute auf dem Mittelmeer Kurs auf [[Antiochia am Orontes]]. Nach drei Tagesmärschen gelangen sie an die Ufer des [[Euphrat]] und kommen nach [[Bagdad]]. Dort befahren sie den [[Tigris]] bis nach [[Basra]], von wo sie nach [[Oman]] segeln, nach Persien, Indien und China. Sie können also ohne Unterbrechung reisen.
|ref=<ref>[http://remacle.org/bloodwolf/arabe/khordadheh/routes.htm „Le Livre des routes et des provinces par Ibn-Khordadbeh“], publié, traduit et annoté par [[Charles Barbier de Meynard]], 1865.</ref>}}


{| class="wikitable" style="text-align:center; background:#CCFFCC;"
=== Handelsbeziehungen zwischen dem Abendland und der islamischen Welt ===
|-
[[Bernard Lewis]] schreibt, dass von den Waren Zentral- und Westeuropas allerdings nur drei die Aufmerksamkeit moslemischer Schriftsteller geweckt hätten, nämlich [[Slawen|slawische]] Sklaven, fränkische Waffen und englische Wolle.<ref>Bernard Lewis: ''Die Welt der Ungläubigen. Wie der Islam Europa entdeckte''. Frankfurt/M. / Berlin 1987, S. 193.</ref> Maurice Lombard führt zusätzlich Pelze und Holz vor allem für den Schiffsbau auf. Die slawischen Sklaven waren, wie aus arabischen Aufzeichnungen hervorgeht, der begehrteste Artikel für die [[Sklaverei im Islam|moslemische]] [[Sklavenhaltergesellschaft]].<ref>[[Jacques Heers]]: ''Les négriers en terres d’islam VII<sup>e</sup>-XVI<sup>e</sup> siècle''. Perrin, Paris 2007, S. 12.</ref> Bernard Lewis hält fest, dass neben den Juden viele Europäer mit dem Export von Sklaven zu tun gehabt hätten. Darunter seien Christen gewesen, „''Bürger der großen Handelsstädte Italiens und Frankreichs ebenso wie griechische Sklavenhändler, die im östlichen Mittelmeer tätig waren. Eine bedeutende Stellung nahmen die [[Venedig|Venezianer]] ein, die schon im 8. Jahrhundert begannen, den [[Griechen#Ausbreitung der Griechen bis zur Spätantike|Griechen]] Konkurrenz zu machen.''“<ref>Bernard Lewis (1987), S. 195. – Bemerkenswert für die Konkurrenz unter den Händlern ist ein Brief des [[Doge]]n von Venedig an König [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)]] im Jahr 932 mit der –&nbsp;folgenlosen&nbsp;– Aufforderung, die Juden aus seinem Herrschaftsbereich zu vertreiben (Gerd Mentgen: ''Die Judenvertreibungen im mittelalterlichen Reich. Ein Forschungsbericht''. In: ''Aschkenas – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden'' 16/2006, H. 2. [http://related.springerprotocols.com/lp/de-gruyter/die-judenvertreibungen-im-mittelalterlichen-reich-ein-XIgf3GWv0n Online.])</ref> Besonders hinzuweisen ist auf die Rolle der [[Waräger]] und des Volkes der [[Rus]], die eifrige Sklavenjäger waren und ihre slawischen Gefangenen entweder direkt verkauften oder über italienische Kaufleute oder die Radhaniten nach Spanien, Byzanz, in die moslemischen Länder oder nach Zentralasien weitervermitteln ließen.<ref>Alexandre Skirda: ''La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIIIe siècle'', Les Éditions de Paris: Paris 2010, S. 11 f. – Vgl. dazu auch das Kapitel „Les Russes et les Bulgares de la Volga“ in: Jacques Heers (2007), S.&nbsp;18–21.</ref><br />
! style="width:40%"| Northern Division
Maurice Lombard betont, dass durch die Nachfrage aus den großen Verbrauchszentren der islamischen Welt über die jeweiligen Zwischenhändler „''die wirtschaftliche Aktivität des barbarischen Abendlandes''“ wiederaufgelebt sei und „''dessen Handel, Geldzirkulation und städtische Bewegung unter diesem Nachfrageschub wieder zu pulsieren begannen''“.<ref>Maurice Lombard (1992), S. 234.</ref> Insgesamt handle es sich um eine Tatsache von immenser Bedeutung: „''die Austauschrichtung kehrt sich um; der Okzident wird vom Importeur zum Exporteur. An die Stelle des Abflusses von Zahlungsmitteln kommt es gegen Ende des 8. Jahrhunderts langsam wieder zu einem Zufluss, der sich vom 9. zum 11. Jahrhundert vergrößert.''“<ref>Maurice Lombard: ''Monnaie et histoire d’Alexandre à Mahomet''. Paris-La Haye 1971. Wiederauflage 2001: Mouton u. École des Hautes Études en Sciences Sociales, S. 198.</ref> [[Datei:Spain Andalusia Cordoba BW 2015-10-27 12-15-09.jpg|hochkant=1.5|miniatur|Das muslimische Spanien war mit [[Córdoba (Spanien)|Córdoba]] ein häufiger Bestimmungsort für die slawischen Sklaven, mit denen die Radhaniten handelten.]] Für den Umfang des Sklavenhandels mit Al-Andalus stellt Lombard für einen Abschnitt des 10. Jahrhunderts folgende Bilanz auf:
! style="width:5%"| GP
{{Zitat
! style="width:5%"| W
|Text=Innerhalb von 50 Jahren, zwischen 912 und 961, steigt ihre Zahl von 3.750 auf 13.750 und vermehrt sich um 10.000 Individuen, worin sich neue Käufe niederschlagen; die männlichen Wesen werden meistens kastriert. (…) Ein Sklave bringt 100 Dinare im Durchschnitt ein, so dass 10.000 Sklaven einen Wert von einer Million Dinar darstellen, was einer Goldmenge von 5.000&nbsp;kg entspricht; allein für Córdoba sind jährlich 100&nbsp;kg Gold für den Kauf von Slawen zu veranschlagen. Zählt man hierzu die Summen, die für die anderen großen Städte Spaniens und die Residenz des Kalifen zu veranschlagen sind, außerdem noch die Summen, die für den Transit in den muslimischen Orient anzusetzen sind, dann wird vorstellbar, was [[Liutprand von Cremona|Liutprand]] mit ‚immensum lucrum‘ (= immenser Gewinn) gemeint hat, den die Händler von Verdun machten, und [[Adalbert von Prag]], als er dieses ‚infelix aurum‘ (= unglückliche Gold) beweinte, dieses Gold, das das Unglück mit sich bringt.
! style="width:5%"| L
|ref=<ref>Maurice Lombard (1971/2001), S.&nbsp;202–203. – Vgl. Jacques Heers (2007), S.&nbsp;16–18.</ref>}}
! style="width:5%"| T
! style="width:7.5%"| GF
! style="width:7.5%"| GA
! style="width:7.5%"| Pts
|- class="hintergrundfarbe1"
| style="text-align:left" | [[Toledo Mercurys|Toledo Mercurys North]] ||35||20||7||8||185||140||48
|-
| style="text-align:left" | [[Detroit Jerry Lynch]] ||31||16||6||9||163||125||44
|-
| style="text-align:left" | [[Detroit Auto Club]] ||31||17||11||3||146||130||39
|-
| style="text-align:left" | [[Windsor Hettche Spitfires]] ||31||15||11||5||152||144||39
|-
| style="text-align:left" | [[Detroit Bright’s Goodyears]] ||31||8||16||7||135||154||28
|- class="hintergrundfarbe1"
| style="text-align:left" | [[Windsor Gotfredsons|Windsor Ryancretes]] ||31||0||25||6||89||177||6
|}


{| class="wikitable" style="text-align:center; background:#CCFFCC;"
Die beiden in Deutschland und Litauen geborenen und in Berlin ausgebildeten US-Historiker Max L. Margolis (1866–1932) und Alexander Marx (1878–1953) veröffentlichten 1927 in Philadelphia „''A History of the Jewish People''“, die bis 1974 wiederholt aufgelegt wurde. Sie beschreiben die jüdischen Kaufleute, die in Al-Andalus mit der Versorgung der muslimischen Herrscher mit Sklaven beschäftigt waren:
|-
{{Zitat
! style="width:40%"| Southern Division
|Text=Man konnte in Seide gekleidete und mit Prachtturbanen ausgestattete reiche Juden sehen, die mit dem Glanz der Muslime rivalisierten, in stattlichen Wagen fuhren oder wie Herren zu Pferd ritten. Ihr Reichtum rührte vor allem aus dem Sklavenhandel. Sie belieferten die Harems mit Bewohnerinnen und Eunuchen, die sie bewachten, und versorgten die Armee mit Nachwuchs. Sie importierten eine große Anzahl von Slawen, die von germanischen Völkern gefangen genommen und an die [[Sarazenen]] verkauft worden waren, bei denen sie die Garde des Kalifen und ganze Regimenter bildeten.
! style="width:5%"| GP
|ref=<ref>Zitiert aus der französischen Ausgabe: Max L. Margolis, Alexandre Marx: ''Histoire du peuple juif''. Payot, Paris 1930, S. 291. – Zugleich unterstreichen Margolis und Marx, dass die slawischen Soldaten zusammen mit den [[Berber]]n die Desintegration der islamischen Macht in Europa herbeiführten und den Fall des Kalifats von Córdoba verursachten.</ref>}}
! style="width:5%"| W
! style="width:5%"| L
! style="width:5%"| T
! style="width:7.5%"| GF
! style="width:7.5%"| GA
! style="width:7.5%"| Pts
|-
| style="text-align:left" | [[Louisville Blades]] ||32||21||5|| 6||192||127||48
|-
| style="text-align:left" | [[Toledo Mercurys|Toledo Mercurys South]] ||32||21||7||4||173||93||46
|-
| style="text-align:left" | [[Milwaukee Clarks]] ||32||16||15||1||148||139||33
|-
| style="text-align:left" | [[Muncie Flyers (IHL)|Muncie Flyers]] ||32||9||19||4||103||168||22
|- class="hintergrundfarbe1"
| style="text-align:left" | [[Akron Americans]] ||32||4||25||3||111||200||11
|}


== Turner-Cup-Playoffs ==
=== Die Handelswege aus den slawischen Grenzgebieten in die islamische Welt ===
Der russischstämmige französische Historiker Alexandre Skirda stellt fest, dass man sich in der europäischen Nationalgeschichtsschreibung schwer damit tue, das Sklavenhandelserbe anzuerkennen: „''Man versteht besser, warum fast alle Historiker und Kommentatoren sich über dieses Phänomen ausschweigen: Es fällt ihnen schwer, anzuerkennen, dass die wirtschaftliche Wiedergeburt des Okzidents zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert über den Handel mit menschlichen Wesen verwirklicht wurde!''“<ref>Alexandre Skirda (2010), S. 112.</ref><br /> Inzwischen sind die Wege, auf denen sich der Handel mit der „sprechenden Ware“ vor allem im Ostfrankenreich vollzog, ziemlich umfangreich beschrieben, was neben [[Charles Verlinden]]<ref>Vgl. [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Verlinden/verlinden_index.html Ch. Verlinden: „''Wo, wann und warum gab es einen Großhandel mit Sklaven während des Mittelalters?''“ (Köln 1970)]</ref> vor allem ein Verdienst von Maurice Lombard und, ihn ergänzend, des russischen Orientalisten Dimitri Michine mit einer an der Russischen Akademie der Wissenschaften, Sektion Institut für islamische Studien in Moskau im Jahr 2002 vorgelegten Arbeit sei („''Sakaliba, slaviané v islamskom miré''“ [''[[Saqaliba]] – Die Slawen in der islamischen Welt'']).<ref>Alexandre Skirda (2010), S. 11, 14, 119.</ref><br />
Lombard beschreibt die Handelswege so:
{{Zitat
|Text=Die erste ihrer Richtungen verbindet die Bereiche der [[Elbe]] und [[Böhmen]]s mit den Gebieten des [[Rhein]]s und den Regionen der [[Maas]]. Die Sklavenhändler benutzten die westfälischen [[Hellweg]]e, die über eine Reihe von Lichtungen [[Bardowick]] mit [[Xanten]] oder [[Duisburg]], [[Aachen]], [[Lüttich]], [[Dinant]] und [[Verdun]] verbanden; oder die [[Main]]tal-Richtung, die von Böhmen kommend [[Erfurt]] einbezieht und nach [[Mainz]] geht, bevor sie Verdun erreicht; oder noch die [[Donau|Oberdonau]]-Richtung, die [[Bayern]] auf der Höhe von [[Passau]] und [[Regensburg]] durchquert und über [[Schwaben]] und [[Franken (Region)|Franken]] mit [[Worms]] als Station ebenfalls Verdun erreicht. Am Ende aller dreier Wege befand sich als großes Zentrum Verdun, das seine Kaufleute nach Spanien schickte und wo viele dieser Sklaven in Eunuchen verwandelt wurden. Verdun, großes Zwischenlager, Sammlungs- und [[Kastration]]sort, liegt an der Maas, wo sie nach Süden hin nicht mehr schiffbar ist; ein Landweg führte zum [[Saône]]-Tal, die in [[Saint-Jean-de-Losne]] schiffbar wird. [[Lyon]], Arles, Narbonne waren wichtige Zwischenstationen für den Sklavenhandel. In Lyon mussten die Schiffe, die für die gemächliche Saône geeignet waren, gegen solidere und kleinere Schiffe getauscht werden, damit die schnellere Rhône gemeistert werden konnte. In Arles wurde der Flussweg verlassen und man gelangte auf dem Landweg nach [[Septimanien]]; in Narbonne wurde schließlich der Weg nach [[Katalonien]] und in das muslimische Spanien eingeschlagen. In Arles konnte man sich auch nach Narbonne einschiffen, von wo es an der Küste entlang nach [[Barcelona]], [[Tortosa]], [[Valencia]] und [[Almería]] weiterging. Von Narbonne gingen auch Schiffe in Richtung moslemischer [[Levante]]. […] Die Wichtigkeit Narbonnes war beträchtlich und ist mit der von Verdun vergleichbar; es war das große Verteilungszentrum der slawischen Sklaven für das moslemische Mittelmeer.
|ref=<ref>Maurice Lombard (1971/2001), S.&nbsp;199–200.</ref>}}


{{Turnierplan8
Dimitri Michine ergänzt folgende Orte: [[Prag]], [[Magdeburg]]<ref>Erste Erwähnung im [[Diedenhofener Kapitular]] von 805.</ref> als große Zentren (Prag auch für die Kastration), Erfurt, [[Hallstadt]], [[Forchheim]], [[Nürnberg]], [[Premberg (Teublitz)|Premberg]], Regensburg, [[Asten|Raffelstetten]], [[Lorch (Oberösterreich)]]; dann vom Rheintal mit Worms, Mainz, [[Koblenz]] und [[Köln]] nach [[Dortmund]], [[Soest]], [[Paderborn]] und [[Goslar]] und aus den slawischen Grenzgebieten in umgekehrter Richtung.<ref>Siehe Alexandre Skirda (2010), S. 119.</ref>
| RD1= Turner-Cup-Viertelfinale
| RD2= Turner-Cup-Halbfinale
| RD3= Turner-Cup-Finale
| team-width=100
| group1=


| RD1-seed1 = S2
Für die deutsche Geschichtsschreibung stellt [[Johannes Fried]] für die [[Sachsen (Volk)|Sachsen]], die in den [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Kriegen]] mit Karl dem Großen als noch nicht christianisierte Heiden selbst noch zu „sprechender Ware“ und verkauft werden konnten, fest: „''Das fruchtbare Land zwischen [[Saale]] und Elbe mit seinen versklavbaren Menschen geriet im Laufe des 10. Jahrhunderts fest in die Gewalt der Sachsen.''“<ref>Johannes Fried: ''Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024''. Propyläen, Frankfurt/M. / Berlin 1998, S. 557.</ref> Sachsen, die Machtbasis Heinrichs&nbsp;I. aus [[Liudolfinger|liudolfingischem]] Haus, „''war ohne Zweifel von allen seinen Ländern das barbarischste, das am wenigsten zivilisierte, der mittelmeerischen Kultur entfernteste und auf fremde Hilfe in höchstem Maße angewiesene Gebiet''“.<ref>Johannes Fried (1998), S. 571 f.</ref> Allein für die Voraussetzungen zum Erwerb der Königsherrschaft sei bereits neben dem reichen Grundbesitz der Verkauf von jungen gefangenen Slawen ins muslimische Spanien oder nach Byzanz und weiter ins Reich der [[Kalifat|Kalifen]] nötig gewesen, denn zum Griff nach der Königskrone habe es unerlässlichen Reichtums bedurft.<ref>Johannes Fried: ''Das Mittelalter. Geschichte und Kultur'', C. H. Beck: München 2008, ISBN 978-3-406-57829-8 ([[Deutscher Taschenbuch Verlag|dtv]] 2011, ISBN 3-423-34650-7), S. 114.</ref> In der Kriegführung gegen die slawischen Nachbarn sei der Sklavenhändler noch vor dem Priester den erobernden Truppen gefolgt. Die regelmäßig erbeuteten Slawen füllten über den Verkaufserlös den Königsschatz, eine Geldquelle, die auch die sächsischen Großen zu regelmäßigen Überfällen auf slawische Siedlungen verlockt habe.<ref>Johannes Fried (1998), S. 580 u. 935.</ref> Neben den jüdischen Kaufleuten, die, begünstigt durch das seit karolingischer Zeit entstehende „Judenprivileg“ für ihre Kaufmannsrechte,<ref>Vgl. Johannes Fried (1998), S. 937.</ref> an allen Brennpunkten großer Wirtschaftsaktivitäten anzutreffen waren, beteiligten sich nach J. Fried auch [[Friesen]], Slawen, freie und unfreie Deutsche am Fernhandel.<ref>Johannes Fried (1998), S. 931 f.</ref>
| RD1-team1 = '''Toledo Mercurys South'''
| RD1-score1 = '''3'''
| RD1-seed2 = S4
| RD1-team2 = Muncie Flyers
| RD1-score2 = 0


| RD1-seed3 = S1
== Das Ende der jüdischen Vermittlung im 11. Jahrhundert ==
| RD1-team3 = Louisville Blades
Der französische moslemische Religionsanthropologe und Philosoph Malek Chebel spricht in seinem Buch über die Sklaverei im Islam (2007) ironisch von der „''schönen Solidarität der Monotheisten''“ gegenüber den noch heidnischen Slawen.<ref>Malek Chebel: ''L’Esclavage en Terre d’Islam. Un tabou bien gardé''. Fayard, Paris 2007, S. 80.</ref> Im 11. Jahrhundert waren es aber zunächst die Radhaniten, die in Europa aus dem Fernhandel verdrängt wurden. Italienische Handels- und Bankhäuser, deren Einflussnahme bereits in dem Brief des Dogen von Venedig an Heinrich I. 932 spürbar wurde,<ref>Siehe Gerd Mentgen (2006).</ref> und [[Armenier|armenische]] Händler im Orient setzten sich nach Maurice Lombard gegenüber den Juden durch. Hinzu kamen die [[Judenverfolgungen zur Zeit des Ersten Kreuzzugs|Massaker im Rheinland]] anlässlich des [[Erster Kreuzzug|ersten Kreuzzuges]]. Nur auf den Festlandsverbindungen zwischen Oberdonau und den slawischen Ländern hätten sie sich noch gehalten. Weitere Erschwernisse hatten sich schon Ende des 10. Jahrhunderts aus dem Zusammenbruch des Reiches der Chasaren ergeben, die von den [[Kiewer Rus]] besiegt worden waren. So seien sie „''in die Rolle von Ladeninhabern, Geldleihern und Wucherern gedrängt''“ worden.<ref>Maurice Lombard (1992), S. 212 f.</ref>
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Mit dem Herausdrängen der jüdischen Fernhändler wurde der Sklavenhandel in Mitteleuropa in mehr oder weniger christianisierten Gebieten noch eine Weile fortgeführt. So berichtet [[Helmold von Bosau]] für das Jahr 1168 davon, wie slawische Piraten als Sklavenverkäufer auftraten und „''zu [[Dorf Mecklenburg|Mecklenburg]] an einem Markttage 700 gefangene [[Dänen]] gezählt wurden, alle verkäuflich, wenn Käufer genug da gewesen wären''“.<ref>Helmold von Bosau: ''Slawenchronik''. 6. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 377. – Siehe dazu auch Robert Bartlett: ''Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel von 950–1350''. Kindler, München 1996, S. 366.</ref>
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In Osteuropa zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] hin blieb Sklavenhandel mit Slawen bis ins 18. Jahrhundert eine kaum je unterbrochene Angelegenheit und wurde zuletzt von den auf der [[Krim]] ansässigen moslemischen [[Tataren]] betrieben, die die benachbarten [[Türken]] versorgten. Zwischen 1482 und 1760 sollen zwischen 2 und 2,5 Mio. Ukrainer, Polen und Russen zu ihren Opfern geworden sein.<ref>Alexandre Skirda (2010), S. 171 f. – Der amerikanische Historiker Robert C. Davis veröffentlichte 2004 eine Untersuchung über die Versklavung durch Muslime im Mittelmeerraum –&nbsp;aber auch darüber hinaus bis nach England und Island&nbsp;–, wo zwischen 1530 und 1780 1,25&nbsp;Mio. Christen den Piraten des [[Maghreb]] zum Beispiel aus [[Algier]], [[Tunis]] und [[Tripolis]] in die Hände gefallen sein sollen. In Algier fand die Piraterie erst seit der Eroberung durch Frankreich 1830 ein Ende (Robert C. Davis: ''Christian Slaves, Muslim Masters: White Slavery in the Mediterranean, the Barbary Coast and Italy, 1500-1800''. Palgrave Macmillan, 2004).</ref>
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== Eine Kontroverse ==
| RD2-team1 = '''Toledo Mercurys South'''
Der in [[Hebräische Universität Jerusalem|Jerusalem]] lehrende Mittelalterhistoriker [[Michael Toch]]<ref>[http://pluto.huji.ac.il/~mstoch/ Michael Toch: ''Curriculum Vitae'']</ref> veröffentlichte 1998 in der [[Enzyklopädie deutscher Geschichte]] als Band 44 „''Die Juden im mittelalterlichen Reich''“. Dort stellt er mit Kritik an [[Hermann Kellenbenz]], [[Friedrich Lotter]] und [[Charles Verlinden]], bei denen er polemische bzw. apologetische Tendenzen sieht, „''denn Sklavenhandel wurde als moralisch anrüchig betrachtet''“, die These auf, dass es keinen jüdischen Sklavenhandel im Frühmittelalter gegeben habe und ein „''jüdisches Handelsmonopol''“ ein „''modernes ideologisches Konstrukt''“ sei. Er hält fest: „''Nach Erkenntnis des Verfassers kann im Reich seit der Sesshaftwerdung der Juden etwa zur Mitte des 10. Jahrhunderts überhaupt nicht von einem berufsmäßig betriebenen Sklavenhandel die Rede sein, allein vom Erwerb meist slawischer Sklaven als Dienstboten für den Hausgebrauch.''“<ref>Michael Toch: ''Die Juden im mittelalterlichen Reich''. Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-55054-3, S. 96 f. – Siehe dazu auch: Michael Toch: ''„Dunkle Jahrhunderte“. Gab es ein jüdisches Frühmittelalter?'' 3. Arye Maimon-Vortrag an der Universität Trier, 15. November 2000, [[Kliomedia]]: Trier 2001, ISBN 3-89890-091-6.</ref> Friedrich Lotter antwortete mit verschiedenen Aufsätzen, zuletzt 2004 in der [[Historische Zeitschrift|Historischen Zeitschrift]]<ref>Historische Zeitschrift 278/2 (2004). Dazu die Besprechung bei [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/ausgabe=1428 H-SOZ-U-KULT], wo es heißt, dass Lotter „''die von Toch angewandte Methode und deren Ergebnisse als unhaltbar''“ erweise.</ref>, indem er darauf hinweist, dass die Tätigkeit jüdischer Handelsherren bereits in der Merowingerzeit nicht an das Sesshaftsein gebunden war und dass von Juden wie von anderen betriebener Sklavenhandel von kirchlichen wie weltlichen Autoritäten gefördert wurde, weil er nichts Anrüchiges an sich gehabt habe.<ref>Friedrich Lotter (2003) ([http://related.springerprotocols.com/lp/de-gruyter/zur-sozialen-hierarchie-der-judenheit-in-sp-tantike-und-fr-19j0krj2FW Online.])</ref> An anderer Stelle heißt es, dass die Bewertung deutsch-jüdischen Zusammenlebens im Mittelalter bei Toch eine postmodern anmutende Auffassung zu erkennen gebe, „''die allen Bezug zwischen Text und Welt bestreitet''“.<ref>[http://neues-osteuropa.de/wp-content/uploads/2010/07/NOE1_online.pdf Neues Osteuropa – Kölner Forum für Geschichte und Kultur Osteuropas, 1/2010, S. 26 f.] (PDF; 7,1&nbsp;MB)</ref>
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| RD2-team2 = Milwaukee Clarks
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== Literatur ==
| RD2-team3 = Detroit Auto Club
* [[Bernard Lewis]]: ''Die Welt der Ungläubigen. Wie der Islam Europa entdeckte'', Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin 1987, ISBN 3-548-34427-5.
| RD2-score3 = 0
* Maurice Lombard: ''Blütezeit des Islam. Eine Wirtschafts- und Kulturgeschichte 8.-11. Jahrhundert'', Fischer TB 10773, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-596-10773-3.
| RD2-seed4 = N4
* [[Johannes Fried]]: ''Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024'', Propyläen, Frankfurt am Main / Berlin 1998, ISBN 3-548-26517-0.
| RD2-team4 = '''Windsor Hettche Spitfires'''
* Nicholas de Lange (Hrsg.): ''Illustrierte Geschichte des Judentums'', Campus, Frankfurt am Main / New York, NY 2000, ISBN 3-593-36389-5.
| RD2-score4 = '''4'''
* Michael McCormick: ''Origins of the European Economy. Communications and Commerce AD 300–900'', Cambridge University Press, Cambridge, NY 2001, ISBN 0-521-66102-1.

* [[Jacques Heers]]: ''Les négriers en terres d’islam VIIe-XVIe siècle'', Perrin, Paris 2007, ISBN 978-2-262-02764-3.
| RD3-seed1 = S2
* Alexandre Skirda: ''La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIIIe siècle'', Les Éditions de Paris, Paris 2010, ISBN 978-2-84621-130-7.
| RD3-team1 = Toledo Mercurys South
* Mark R. Cohen:'' Unter Kreuz und Halbmond: Die Juden im Mittelalter''. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62434-6.
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}}

== Vergebene Trophäen ==
=== Mannschaftstrophäen ===
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
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! style="background:#E0E0E0; width:180px;"| Team
|- style="background:#F0F0F0"
| style="text-align:left" | '''[[Turner Cup]]'''<br /><small>''Gewinner der IHL-Playoffs''</small> || [[Windsor Hettche Spitfires]]
|-
| style="text-align:left" | '''[[Fred A. Huber Trophy|J. P. McGuire Trophy]]'''<br /><small>''Bestes Team der regulären Saison''</small> || [[Toledo Mercurys|Toledo Mercurys North]]
|}

=== Individuelle Trophäen ===
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
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! style="background:#E0E0E0; width:200px;"| Team
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| style="text-align:left" | '''[[James Gatschene Memorial Trophy]]'''<br /><small>''[[Most Valuable Player|MVP]] der regulären Saison''</small> || [[Bob McFadden]] || [[Detroit Jerry Lynch]]
|-
| style="text-align:left" | '''[[Leo P. Lamoureux Memorial Trophy|George H. Wilkinson Trophy]]'''<br /><small>''Bester Scorer''</small> || [[Leo Richard]] || [[Toledo Mercurys]]
|}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://hockeydb.com/ihdb/stats/leagues/seasons/ihl19461949.html Saison 1948/49] auf hockeydb.com (englisch)
* [http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0017_0_16320.html Radhaniten] in der [[Encyclopaedia Judaica]].
* [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=693&letter=C#2276 Wege der Radhaniten] in der [[Encyclopaedia Judaica]].


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== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Europäische Geschichte]]
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Version vom 2. November 2021, 07:56 Uhr

International Hockey League
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Meister: Windsor Hettche Spitfires
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Die Saison 1948/49 war die vierte reguläre Saison der International Hockey League. Während der regulären Saison bestritten die elf Teams zwischen 31 und 35 Spielen. In den Play-offs setzten sich die Windsor Hettche Spitfires durch und gewannen den zweiten Turner Cup in ihrer Vereinsgeschichte. Die Toledo Mercurys traten sowohl in der Northern, als auch der Southern Division an, da die Teambesitzer die Anzahl der Spiele ihrer Mannschaft erhöhen wollten.

Teamänderungen

Folgende Änderungen wurden vor Beginn der Saison vorgenommen:

Reguläre Saison

Abschlusstabellen

Abkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, T = Unentschieden, OTL = Niederlage nach Overtime, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte

Northern Division GP W L T GF GA Pts
Toledo Mercurys North 35 20 7 8 185 140 48
Detroit Jerry Lynch 31 16 6 9 163 125 44
Detroit Auto Club 31 17 11 3 146 130 39
Windsor Hettche Spitfires 31 15 11 5 152 144 39
Detroit Bright’s Goodyears 31 8 16 7 135 154 28
Windsor Ryancretes 31 0 25 6 89 177 6
Southern Division GP W L T GF GA Pts
Louisville Blades 32 21 5 6 192 127 48
Toledo Mercurys South 32 21 7 4 173 93 46
Milwaukee Clarks 32 16 15 1 148 139 33
Muncie Flyers 32 9 19 4 103 168 22
Akron Americans 32 4 25 3 111 200 11

Turner-Cup-Playoffs

Turner-Cup-Viertelfinale Turner-Cup-Halbfinale Turner-Cup-Finale
S2 Toledo Mercurys South 3
S4 Muncie Flyers 0
S2 Toledo Mercurys South 1*
S3 Milwaukee Clarks 1
S1 Louisville Blades 2
S3 Milwaukee Clarks 4
S2 Toledo Mercurys South 3
N4 Windsor Hettche Spitfires 4
N3 Detroit Auto Club 2
N5 Detroit Bright’s Goodyears 0
N3 Detroit Auto Club 0
N4 Windsor Hettche Spitfires 4
N2 Detroit Jerry Lynch 0
N4 Windsor Hettche Spitfires 2

Vorlage:Turnierplan8/Wartung/Breiten

Vergebene Trophäen

Mannschaftstrophäen

Auszeichnung Team
Turner Cup
Gewinner der IHL-Playoffs
Windsor Hettche Spitfires
J. P. McGuire Trophy
Bestes Team der regulären Saison
Toledo Mercurys North

Individuelle Trophäen

Auszeichnung Spieler Team
James Gatschene Memorial Trophy
MVP der regulären Saison
Bob McFadden Detroit Jerry Lynch
George H. Wilkinson Trophy
Bester Scorer
Leo Richard Toledo Mercurys