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Hildesheim und Diskussion:Richter-Rauser-Variante: Unterschied zwischen den Seiten

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== Unlogischer Zug ==
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Wappen Hildesheim.svg
|Breitengrad = 52/9//N
|Längengrad = 9/57//E
|Lageplan = Hildesheim in HI.svg
|Bundesland = Niedersachsen
|Landkreis = Hildesheim
|Höhe = 81
|PLZ = 31134–31141
|Vorwahl = 05121
|Gemeindeschlüssel = 03254021
|LOCODE = DE HIL
|Gliederung = 14 [[Ortschaft]]en i. S. des [[Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz|Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes]] (NKomVG); 19 (statistische) Stadtbezirke
|Adresse = Markt 1<br />31134 Hildesheim
|Website = [https://www.hildesheim.de/ www.hildesheim.de]
|Bürgermeister = [[Ingo Meyer (Politiker)|Ingo Meyer]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
|Partei = [[Parteiloser|parteilos]]
}}
[[Datei:Hildesheim night.jpg|mini|Marktplatz mit [[Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)|Knochenhaueramtshaus]]]]
[[Datei:Rosenstock2016.jpg|mini|[[Tausendjähriger Rosenstock]] am [[Hildesheimer Dom|Mariendom]]]]
[[Datei:Hildesheim Panorama 2012-05-01.jpg|mini|Blick von der [[St. Andreas (Hildesheim)|Andreaskirche]] nach Norden auf die Innenstadt; Mitte: [[St. Jakobi (Hildesheim)|St. Jakobi]], rechts: Marktplatz]]


Schwarz kann nicht 8: ... 0-0 ziehen, da der Läufer noch auf f8 steht. Kann das jemand, der etwas vom Thema versteht, noch überarbeiten? --[[Benutzer:Torpian|Torpian]] ([[Benutzer Diskussion:Torpian|Diskussion]]) 08:48, 11. Sep. 2021 (CEST)
'''Hildesheim''' ({{IPA|hɪldəshaɪ̯m|Tondatei=LL-Q188 (deu)-PetiteTrolline-Hildesheim.wav}}, [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsch]] ''Hilmessen/Hilmssen,'' [[latein]]isch ''Hildesia'') ist eine [[Großstadt]] in [[Niedersachsen]] rund 30&nbsp;km südöstlich von [[Hannover]] und [[Oberzentrum]]. Sie hat rund 100.000&nbsp;Einwohner.<ref>Landesamt für Statistik Niedersachsen, Amtliche Einwohnerzahl der Gemeinden am 31. März</ref>
:''Weiteres '''7. Dd1–d2''' Lf8–e7 8. 0–0–0 0–0 9. Sd4–b3 baut eine Drucksäule in der d-Linie auf.''

:Meinst du diese Stelle? Da steht der Läufer eindeutig auf e7 und 8. ...00 ist möglich. --[[Spezial:Beiträge/Der-Wir-Ing|DWI]] 09:00, 11. Sep. 2021 (CEST)
Der Sitz des katholischen [[Bistum Hildesheim|Bistums Hildesheim]] war bis 1974 [[kreisfreie Stadt]]. 1974 wurde Hildesheim mit der [[Gebietsreform in Niedersachsen]] zur Großen selbständigen Stadt und zur Großstadt und bildet seitdem mit dem Gebiet des ehemaligen [[Landkreis Hildesheim-Marienburg|Landkreises Hildesheim-Marienburg]], seit 1977 erweitert um den ehemaligen [[Landkreis Alfeld (Leine)]], den [[Landkreis Hildesheim]], dessen [[Kreisstadt]] sie ist. Von 1885 bis 1978 gab es einen [[Regierungsbezirk Hildesheim]]. Der [[Amt für regionale Landesentwicklung|Regionalbeauftragte für das Leine-Weser-Gebiet]], das den gesamten 2004 aufgelösten [[Regierungsbezirk Hannover]] abdeckt, ist seit 2014 in der Stadt ansässig.<ref>[https://www.arl-lw.niedersachsen.de/startseite/wir_uber_uns/wir-ueber-uns-125658.html ''Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL)'']</ref>
:Tatsächlich. Da habe ich wohl auf meinem Schachbrett versehentlich ''Seltener kommt 6. … Lc8–d7'' gespielt. Aber dann ist auch das zweite Diagramm falsch. {{unsigniert|Torpian|07:33, 12. Sep. 2021 (CEST)}}

Hildesheim ist Standort von drei Hochschulen: Die [[Stiftung Universität Hildesheim]], die [[Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen|Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst]] (HAWK) sowie die [[Norddeutsche Hochschule für Rechtspflege]].

[[Dom und Michaeliskirche in Hildesheim|Dom St. Mariä Himmelfahrt und St. Michaelis]] zählen zu den bedeutendsten Bauwerken der [[Frühromanik]] und sind seit 1985 [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]].

== Geographie ==
{{Panorama|Hildesheim Panorama.jpg|2000|Blick auf die Stadt vom Panoramaweg}}
[[Datei:Luftbild panorama hildesheim oktober 2016.jpg|mini|hochkant=1.4|Blick auf Hildesheim aus Westen in 600 Meter Höhe]]
[[Datei:Luftbild Hildesheim.JPG|mini|hochkant=1.4|Blick nach Südosten über die Stadt]]

=== Geographische Lage ===
Hildesheim liegt an der Grenze von [[Innerstebergland]] und [[Hildesheimer Börde]] überwiegend am rechten Ufer des Flusses [[Innerste]], einem östlichen Zufluss der [[Leine (Aller)|Leine]]. Die Stadt befindet sich nördlich des [[Hildesheimer Wald]]s und west-nordwestlich des Höhenzugs [[Vorholz (Höhenzug)|Vorholz]]. An den nordwestlichen Stadtrand grenzen die [[Giesener Berge]].

Die Stadtgrenze Hildesheims reicht im Norden und Osten bis auf weniger als 15&nbsp;km an Hannover ([[Bockmerholz]]) und [[Salzgitter]] ([[Osterlinde]]) heran sowie bis auf weniger als 30&nbsp;km an die Stadtgrenze [[Braunschweig]]s ([[Stiddien|Ellernbruch]]). Die Entfernungen zu den nächsten Großstädten im Süden und Westen liegen in der Größenordnung 50–100&nbsp;km ([[Göttingen]] in [[Südniedersachsen]] sowie [[Paderborn]] und [[Bielefeld]] in [[Nordrhein-Westfalen]]).

{{Nachbargemeinden
| NORDOST = [[Datei:DEU Braunschweig COA.svg|35px]]<br />[[Braunschweig]]<br /><small>54 km</small>
| NORDWEST = [[Datei:Coat of arms of Hannover.svg|35px]]<br />[[Hannover]]<br /><small>34 km</small>
| NORD = [[Datei:Wappen Celle.png|35px]]<br />[[Celle]]<br /><small>62 km</small>
| WEST = [[Datei:DEU Hameln COA.svg|35px]]<br />[[Hameln]]<br /><small>50 km</small>
| OST = [[Datei:Coat of arms of Salzgitter.svg|35px]]<br />[[Salzgitter]]<br /><small>37 km</small>
| SUED = [[Datei:DEU Goettingen COA.svg|35px]]<br />[[Göttingen]]<br /><small>79 km</small>
| SUEDWEST = [[Datei:Wappen Alfeld (Leine).png|35px]]<br />[[Alfeld (Leine)]]<br /><small>28 km</small>
| SUEDOST = [[Datei:DEU Goslar COA.svg|35px]]<br />[[Goslar]]<br /><small>63 km</small>}}
<small><nowiki>*</nowiki> Entfernungen sind gerundete Straßenkilometer bis zum Ortszentrum.</small>

=== Naturschutzgebiete ===
Im Stadtgebiet von Hildesheim sind sieben [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] ausgewiesen: [[Am roten Steine]], [[Finkenberg/Lerchenberg]], [[Gallberg (Hildesheim)|Gallberg]], [[Giesener Teiche]], [[Haseder Busch]], [[Lange Dreisch und Osterberg]] und [[Mastberg und Innersteaue]].<ref>{{NLWKN|8062|45195|Name=Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Hildesheim}}</ref>

=== Nachbargemeinden ===
Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Hildesheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören sämtlich zum Landkreis Hildesheim:
[[Harsum]], [[Schellerten]], <!--[[Holle]], grenzt nicht direkt an Hildesheim--> [[Bad Salzdetfurth]], [[Diekholzen]], [[Gronau (Leine)|Gronau]], [[Nordstemmen]] und [[Giesen]].

=== Stadtgliederung ===
Im Stadtgebiet von Hildesheim bestehen gemäß §&nbsp;6 der [[Hauptsatzung]] der Stadt 14&nbsp;[[Ortschaft]]en gemäß §&nbsp;90 Abs.&nbsp;1 [[Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz|NKomVG]]:
<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hildesheim.de/pics/medien/1_1345119404/00.01-Hauptsatzung.pdf |titel=Hauptsatzung der Stadt Hildesheim |hrsg=Stadt Hildesheim |datum=2011-12-12 |format=PDF; 70&nbsp;kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160107235608/http://www.hildesheim.de/pics/medien/1_1345119404/00.01-Hauptsatzung.pdf |archiv-datum=2016-01-07 |offline=1 |abruf=2012-09-24}}</ref>
* [[Stadtmitte (Hildesheim)|Stadtmitte]] und [[Neustadt (Hildesheim)|Neustadt]]
* [[Marienburger Höhe]] mit dem [[Galgenberg (Hildesheim)|Galgenberg]]
* [[Moritzberg (Hildesheim)|Moritzberg]] mit den Siedlungen Waldquelle, Godehardikamp und Bockfeld
* [[Nordstadt (Hildesheim)|Nordstadt]] mit [[Steuerwald (Hildesheim)|Steuerwald]]
* [[Oststadt (Hildesheim)|Oststadt]] mitsamt dem Stadtfeld
sowie die früheren Gemeinden
* [[Achtum-Uppen]]
* [[Bavenstedt]] (einschließlich der zum früheren Stadtgebiet gehörenden Flächen ostwärts der [[Bundesautobahn 7|A7]])
* [[Drispenstedt]]
* [[Einum]]
* [[Himmelsthür]] (einschließlich der zum früheren Stadtgebiet gehörenden Flächen im Bereich der Sandstraße und der Straße Am Kupferstrange nördlich der [[Bundesstraße 1|B&nbsp;1]] und westlich der [[Innerste]])
* [[Itzum]]-[[Marienburg (Hildesheim)|Marienburg]]
* [[Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode]]
* [[Ochtersum (Hildesheim)|Ochtersum]]
* [[Sorsum (Hildesheim)|Sorsum]]

== Geschichte ==
=== Frühe Geschichte ===
Nördlich von Hildesheim, am Nordrand des Ortes [[Harsum]], wurde eine der ältesten bäuerlichen Siedlungen Norddeutschlands entdeckt. Im Sommer 2017 begannen Ausgrabungsarbeiten, bei denen fünf ältest-[[Linearbandkeramische Kultur|linienbandkeramische]] Hausgrundrisse auf einer 78,5&nbsp;m hohen Kuppe zutage kamen, die in die Zeit um 5700 v. Chr. datiert wurden. Die bis zu 30 mal 9&nbsp;m messenden Häuser sind nordwest-südost-orientiert und bilden eine halbkreisförmige weilerartige Ansiedlung, die nach Süden offen ist.<ref>S. Agostinetto: ''Älteste Linienbandkeramik in der Hildesheimer Börde?'' In: ''[[Archäologie in Deutschland]].'' 03, 2018, S. 48 f.</ref>

An der Stelle, wo der West-Ost-Handelsweg [[Hellweg]] (heute etwa [[Bundesstraße 1]]) die Innerste querte, bestanden vermutlich schon in vorfränkischer Zeit eine Siedlung und ein Heiligtum.

=== Name ===
Eine frühere Behauptung, Hildesheim habe 577 ''Bennopolis'' geheißen, ist nicht haltbar, da der Zusatz in einer Pariser Handschrift offensichtlich gefälscht ist. Der Handelsweg, die Benennung nach einem Gründer namens ''Hildwin'',<ref>Möglich wäre die Benennung nach Abt [[Hilduin von Saint-Denis]]: ''In seinem Kommentar zur „Fundatio“ und in Ergänzung einer schon früher geäußerten Annahme hat sich [[Wilhelm Berges|Berges]] auch um den Nachweis bemüht, den Namen Hildesheim, der zweifellos auf die Form ‚Hilduinesheim‘ zurückgeht, auf den bekannten Abt Hilduin von St.&nbsp;Denis, den Berater und (seit 818) Erzkanzler Ludwigs des Frommen, zurückzuführen. In der Tat ist wohl der mit dem Stammwort -heim verbundene Personenname fränkisch, und W.&nbsp;Berges hat darüber hinaus eine Reihe von Beispielen fränkischer Ortsbenennungen nach noch lebenden Personen beibringen können. So hat sein Vorschlag einige Wahrscheinlichkeit für sich, zumal darüber hinaus die Möglichkeit bestände, dass auch die in der erwähnten Fraternitätsliste des Hildesheimer Domkapitelsgedenkbuchs (…) unmittelbar auf die ''mater'' Reims folgende Verbrüderung mit einer (ecclesia) ''Parisiensis in Francia'' auf die Verbindung mit Hilduin zurückgehen könnte. Und daß Hilduin und [[Gunthar von Hildesheim|Gunthar]] möglicherweise miteinander verwandt waren, wird nicht völlig ausgeschlossen werden können.'' Hans Goetting: ''Germania Sacra,'' Neue Folge 20, Berlin 1984, [http://books.google.de/books?id=hchlhyVQYyIC&pg=PA580&lpg=PA580&dq=%22Hildewin+von%22&source=bl&ots=cgEXjn5rI_&sig=iz2yrLGM4r1NK7_4FWjnSN88flY&hl=de&ei=Rj3cSeT2L9fisAah84WdDA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9#PPA40,M122&source=bl&ots=cgEXjn5rI_&sig=iz2yrLGM4r1NK7_4FWjnSN88flY&hl=de&ei=Rj3cSeT2L9fisAah84WdDA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9#PPA40,M1 S.&nbsp;40.] Berges gibt auch die Möglichkeit zu bedenken, dass der in der Gründungslegende erwähnte ''[[Hofkapelle (Amt)|capellarius]]'' Ludwigs des Frommen dieser Hilduin gewesen sein könne (ebd., Anm.&nbsp;22).</ref>; auch andere Thesen für den Ursprung des Namens werden genannt.

Der Brockhaus Multimedia 2002 schreibt: „Der Name Hildesheim (so seit Anfang des 13.&nbsp;Jahrhunderts) ist verkürzt aus ''Hildinisheim'' (12.&nbsp;Jahrhundert), ''Hildeneshem'' (1022) und ''Hiltenesheim'' (1004) hervorgegangen. Er enthält den alten deutschen Personennamen ''Hildin'' oder ''Hildini'' (zu [[Althochdeutsche Sprache|althochdeutsch]] ''hiltia,'' Kampf)“.<ref>[http://zocher-regel.gmxhome.de/ArbaloSchlacht/BrockhausHildesheim.html Brockhaus-Auszug zu Hildesheim].</ref> Die Schreibung ''Hiltinesheim'' entspricht der althochdeutschen, die Form ''Hildeneshem'' der [[Altsächsische Sprache|altsächsischen]] Form des Namens. Ursprünglicher Namensträger war möglicherweise die älteste Siedlung im heutigen Stadtgebiet, das [[Altes Dorf (Hildesheim)|Alte Dorf]], von der die später gegründete Stadt den Namen übernahm.

[[Latein]]isch wurde früher der [[Liste lateinischer Ortsnamen|Name]] ''Hildesia'' genannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://mmh.cz/lingua/lamj_la |text=''Lexicum nominum geographicorum latinorum.'' |archive-is=20120714185917}} Lateinische Stadtnamen</ref>

{{Siehe auch|-heim}}

=== Stadtgründung und Frühmittelalter ===
[[Datei:Hildesheim Bernwardsmauer.jpg|mini|Mauerabschnitt und Turmfundament der Bernwardsmauer am Domhof (um 1000)]]
[[Datei:Hildesheim Stadtbild 17. Jahrhundert.jpg|mini|Stadtbild im 17. Jahrhundert nach [[Matthäus Merian|Merian]]-Stich, Modell in der Fußgängerzone]]
[[Datei:Hildesheim 1729.jpg|mini|Hildesheim 1729]]
[[Datei:Hildesheim Plan 1750.jpg|mini|Stadtplan um 1750]]

Ausgrabungen, die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Hildesheimer Annenfriedhof durchgeführt wurden, weisen darauf hin, dass sich im 8.&nbsp;Jahrhundert eine Missions- oder Taufkapelle auf dem späteren Hildesheimer Domhügel befand.<ref>[[Herbert Reyer]]: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim'', Hildesheim 1999, S. 4.</ref> Wenig später erfolgte der Ausbau [[Elze]]s, des karolingischen Vorpostens im [[Ostfalen|ostfälischen]] Gebiet. Womöglich war Elze zunächst auch als Bistumsstandort vorgesehen, da Teile dieses Vorpostens des späten 8.&nbsp;Jahrhunderts unter dem [[Patrozinium]] des Apostels [[Simon Petrus|Petrus]] standen.<ref>[[Helmut von Jan]]: ''Geschichtlicher Überblick über die Bischofs- und Hansestadt Hildesheim.'' In: ''Alt-Hildesheim – Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim'' 42, 1971, S.&nbsp;1.</ref> [[St. Petrus zu den Ketten (Elze)|Elze]] (etwa 19&nbsp;km westlich des heutigen Hildesheim) wurde als Verweis auf die kaiserliche Macht ''Aula Caesaris'', kurz ''Aulica'' genannt.<ref>[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=108065#Hildesheim ''Hildesheim.''] In: ''[[Meyers Konversations-Lexikon]].'' 4. Auflage. Band 8, Bibliographisches Institut, Leipzig 1887, S.&nbsp;530.</ref> Die günstigere Lage der Stadt gab aber wohl den Ausschlag, so dass das Bistum 815 von [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] auf dem Gebiet des heutigen Hildesheim gegründet wurde. Das Bistum wurde der [[Maria (Mutter Jesu)|Gottesmutter Maria]] geweiht (siehe auch [[Tausendjähriger Rosenstock|Gründungssage]]).

Als die ersten Bischöfe des neugegründeten Bistums gelten [[Gunthar von Hildesheim|Gunthar]] und [[Rembert von Hildesheim|Rembert]]. Mit [[Ebo von Reims|Ebo]]<ref>[http://www.deutsche-biographie.de/pnd100940269.html deutsche-biographie.de], siehe auch Wilhelm Berges: ''Ebo.'' In: ''Neue Deutsche Biographie.'' 4, 1959, S. 268f.</ref> bestieg 845 der ehemalige Erzbischof von [[Reims]] den Hildesheimer Bischofsstuhl.<ref>N.F., 20: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz – 3. Hans Goetting: ''Die Hildesheimer Bischöfe von 815 bis 1221 (1227).'' Berlin/ New York 1984.</ref> Ebo war zwischen die Fronten innerfränkischer Konflikte geraten und muss seine Versetzung nach Hildesheim sicherlich als abwertend empfunden haben. Trotzdem erscheint es wahrscheinlich, dass das junge Hildesheimer Bistum in erheblichem Maß von seinen Kontakten zum fränkischen Reims profitierte. So bezeichnet ein Hildesheimer Verbrüderungsverzeichnis die Reimser Kirche als ''Mater in canonica institutione''.<ref>Helmut von Jan: ''Geschichtlicher Überblick über die Bischofs- und Hansestadt Hildesheim.'' In: ''Alt-Hildesheim – Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim.'' 42, 1971, S.&nbsp;2.</ref>
Unter Bischof [[Altfrid]] wurde der erste [[Hildesheimer Dom|Dom]] errichtet. In Bischof [[Bernward von Hildesheim|Bernwards]] Amtszeit fällt die Erweiterung des Bereichs der [[Domburg (Städtebau)|Domburg]], die sich nun durch die um das Jahr 1000 errichtete Mauer und die 1010 erbaute Michaeliskirche erweiterte. Zwischen Dom und [[St. Michael (Hildesheim)|Michaeliskirche]] lag der [[Alter Markt (Hildesheim)|Alte Markt]].<ref>Herbert Reyer: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim.'' Hildesheim 1999, S.&nbsp;6–10.</ref> Die Domburg ist noch heute in der Anlage des [[Domhof (Hildesheim)|Domhofs]] erkennbar.

=== Hoch- und Spätmittelalter ===
Im Zuge der stadtgeschichtlichen Entwicklung wurde die sich vor allem um [[St. Andreas (Hildesheim)|St.&nbsp;Andreas]] bildende Handwerker-, Händler- und Bürgerstadt Hildesheim in den Jahrhunderten nach der Gründung zu einem bedeutenden Gemeinwesen. 1167 war Hildesheim eine nahezu vollständig ummauerte Marktsiedlung. 1217 wurde erstmals ein Rathaus erwähnt.

Unmittelbar neben der Altstadt entstanden 1196 die bischöfliche [[Dammstadt]] und wenig später – die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1221 – die [[Dompropstei (Hildesheim)|dompröpstliche]] [[Neustadt (Hildesheim)|Neustadt]]. Sowohl Damm- wie Neustadt waren im Gegensatz zur Altstadt planmäßige Gründungen bzw. Ansiedlungen, deren Regelmäßigkeit man verglichen mit der Altstadt noch im Straßenbild erkennen kann. Jede dieser Städte stellte ein in sich geschlossenes Gemeinwesen dar und wählte einen eigenen Rat.<ref>Phillipe Dollinger: ''Die Hanse.'' Stuttgart 1989, S. 32.</ref> Aufgrund der Lage der Dammstadt direkt vor dem Westtor Hildesheim wurde sie von der größeren Stadt als Bedrohung und lästige Konkurrenz wahrgenommen.<ref name="HerbertReyerKleineGeschichtederStadtHild">Herbert Reyer: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim.'' Hildesheim 1999, S. 26.</ref> Gerade deswegen wurde der gesamten Stadt bereits in der Weihnachtsnacht 1332 gewaltsam ein Ende bereitet:<ref>S. Reyer, 35/36</ref> Während die meisten Dammstädter in der Kirche beteten, drangen die Hildesheimer in den Nachbarort ein, erschlugen Priester, Laien, Mann, Weib und Kind und brannten die blühende Stadt zu Schutt und Asche.<ref>[[Ricarda Huch]]: ''Im Alten Reich : Lebensbilder deutscher Städte'' Leipzig 1927, S. 280 - siehe auch https://www.projekt-gutenberg.org/huchric/altreich/chap020.html</ref> Dieses Ereignis ist eng verknüpft mit der Doppelwahl auf den Hildesheimer Bischofssitz von 1331, durch die es zum Konflikt zwischen [[Heinrich III. von Braunschweig-Lüneburg|Heinrich von Braunschweig-Lüneburg]], dem Kandidaten des [[Domkapitel Hildesheim|Domkapitels]], und Erich von Schaumburg, dem päpstlichen Kandidaten, kam. Nachdem die Stadt zuerst Heinrich unterstützt hatte, wechselte der Großteil des Rates 1332 auf die Seite Erichs über. Dieser Seitenwechsel war mit Versprechungen Erichs an die Stadt verbunden, die auch die Dammstadt betrafen.<ref>Manfred Mehl: ''Die Münzen des Bistums Hildesheim.'' Teil 1: ''Vom Beginn der Prägung bis 1435.'' Hildesheim 1995, S. 259.</ref> Ob die Hildesheimer Bürger oder die Truppen Erichs hauptverantwortlich für den eigentlichen Überfall waren, ist in der Forschung umstritten.<ref name="HerbertReyerKleineGeschichtederStadtHild" /><ref>[[Andrea Germer (Historikerin)|Andrea Germer]]: ''Geschichte der Stadt Hildesheim bis 1945.'' In: [[Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung]] (NLPB) (Hrsg.): ''Hildesheim – Stadt und Raum zwischen Börde und Bergland. Didaktisch-methodische Hinweise.'' Hannover 2001, S.&nbsp;70–95 ({{Webarchiv |url=http://www.nibis.de/nli1/rechtsx/nlpb/pdf/Regionen/Kapitel4.pdf |text=herunterladbar |wayback=20160304052500}} als [[Portable Document Format|PDF-Dokument]]; abgerufen am 6.&nbsp;Juli 2014).</ref>

Das gewachsene Selbstbewusstsein der Stadt spiegelte sich auch schon beim Übergang vom 13. zum 14.&nbsp;Jahrhundert wider. 1298 ist ein Stadtsiegel mit der Umschrift ''Sigillum Burgensium de Hildensem'' (Siegel der Bürger von Hildesheim) überliefert. 1300 gab sich die Hildesheim ein eigenes Stadtrecht. Dies offenbart die bischöfliche Ohnmacht und zeigt, dass der Bischof einen Großteil seiner Macht über die Altstadt ''de facto'' verloren hatte.<ref>Herbert Reyer: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim''. Hildesheim 1999, S. 14–18.</ref> Zu diesem Zeitpunkt war die topographische Entwicklung der Stadt bereits abgeschlossen. Ihre Grenzen waren abgesteckt und sie war im Wesentlichen befestigt. Die wechselhaften Beziehungen zwischen dem rechtmäßigen Stadtherren, dem Bischof, und seinen sich immer weiter emanzipierenden Untertanen, den Bürgern und ihrem Rat, stellten auch bis zum Ausgang des Mittelalters eine Konstante der Stadtgeschichte da.<ref>Herbert Reyer: ''Von weitem weit herrlicher … als Hannover! – Hildesheims Bedeutungswandel von der mittelalterlichen Metropole zur Kreisstadt von heute.'' In: Michael Gehler (Hrsg.): ''Die Macht der Städte – Von der Antike bis zur Gegenwart.'' Hildesheim 2011, S.&nbsp;379–407, S.&nbsp;389–392.</ref> Nach dem Aufruhr der Zünfte gegen den Rat von 1343 wurden sie seit 1345 am Stadtregiment beteiligt.

Auch nach außen hin knüpfte Hildesheim Kontakte, vor allem zu anderen Städten aus der unmittelbaren Umgebung. Diese Verbindungen sollten zum einen den autonomen Status der Stadt absichern, als auch den regionalen Handel fördern.<ref>Herbert Reyer: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim''. Hildesheim 1999, S. 33–37.</ref> Sicherlich eingeschränkter ist die überregionale Vernetzung der Stadt einzuschätzen.<ref>Herbert Reyer: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim''. Hildesheim 1999, S. 38.</ref> Dennoch nahmen 1367 Vertreter Hildesheims am ''Kölner Städtetag'' teil und unterstrichen damit die Teilhabe Hildesheimer Kaufleute an [[Hanse|hansischen]] Privilegien.<ref>Johannes Heinrich Gebauer: ''Geschichte des Handels und des Kaufmannstandes in der Stadt Hildesheim''. Bremen-Horn 1950, S.&nbsp;33–34.</ref>

=== 16. bis 18. Jahrhundert ===
[[Datei:Knochenhaueramtshaus 1900.jpg|mini|Das [[Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)|Knochenhaueramtshaus]] von 1529 auf dem Marktplatz, Aufnahme um 1900]]
[[Datei:Kaiserhaus, Hildesheim, Hanover, Germany-LCCN2002713746.tif|mini|Das 1587 errichtete [[Kaiserhaus (Hildesheim)|Kaiserhaus]], Aufnahme um 1900]]

Nach jahrhundertelangen Streitigkeiten, auf deren Höhepunkt sich Alt- und Neustadt zeitweise sogar bewaffnet gegenüberstanden, wurde erst gegen Ende des 16.&nbsp;Jahrhunderts eine ''Union'' mit einem ''Samtrath'' als übergeordnete Instanz geschaffen und in der Folge wenigstens die innere Mauer niedergelegt. Nach zweijähriger Verhandlung wurde der Unionsvertrag am 15.&nbsp;August 1583 unterzeichnet.<ref>http://www.hildesheim.de/pics/download/1_1257242710/dok_037_unionsvertrag_1583_text.pdf (abgerufen am 4. Juli 2014).</ref> Endgültig zu einer Stadt vereinigt wurden Alt- und Neustadt aber erst 1806 unter [[Preußen|preußischer]] Herrschaft.<ref>Helmut von Jan: ''Geschichtlicher Überblick über die Bischofs- und Hansestadt Hildesheim.'' In: ''Alt-Hildesheim – Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim.'' Nr.&nbsp;42, 1971, S.&nbsp;4.</ref>

1523 verlor das [[Hochstift Hildesheim|Fürstentum Hildesheim]] als Folge der sogenannten [[Hildesheimer Stiftsfehde]] (1519–1523) große Teile seiner Gebiete (Rückgewinnung erst 1643) und somit auch Macht in der Region. 1542 fand die [[Reformation]] durch den Mitstreiter [[Martin Luther]]s, [[Johannes Bugenhagen]], Einzug in die Stadt. „Die ganze Regierung der Stadt Hildesheim“ unterzeichnete 1580 die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577.<ref>Vgl. [[Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche|BSLK]], S. 766; vgl. S. 17.</ref> Doch bestand das Bistum Hildesheim sowohl als katholische Diözese wie als [[Hochstift Hildesheim|Reichsfürstentum]] weiter, und der Dom sowie die Klosterkirchen (St.&nbsp;Michael nur teilweise) blieben katholisch.

Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Hildesheim mehrfach belagert und besetzt, so 1628 und 1632 durch kaiserliche, 1634 durch braunschweigisch-lüneburgische Unionstruppen. Parallel zum wirtschaftlichen Niedergang der Stadt wuchs der Einfluss der [[Welfen]]. 1711 musste Hildesheim eine hannoversche Garnison aufnehmen. 1772 endete die eigene Münzprägung der Stadt.<ref>Gerhard Schön, Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert, Hildesheim Stadt, Nr. 17</ref> 1796/97 fand in Hildesheim der [[Hildesheimer Kongress]] der norddeutschen Reichsstände statt.
[[Datei:Hildesheim DMK 17 Av.JPG|mini|letzte Hildesheimer Münze, Pfennig von 1772]]
[[Datei:Hildeshein DMK 17 Rv.JPG|mini|Hildesheimer Pfennig, Wertseite]]

=== 19. Jahrhundert ===
[[Datei:Hildesheim um 1900.jpg|mini|Das Hildesheimer Rathaus um 1900]]

Das [[Hochstift Hildesheim]] wurde 1803 mit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] wie alle geistlichen Territorien [[Säkularisation|säkularisiert]] und das Bistum ([[Diözese]]) Hildesheim 1824 neu umschrieben. Städte und Stiftsgebiet kamen vorübergehend unter die Herrschaft des [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]]. Erst jetzt wurden Alt- und [[Neustadt (Hildesheim)|Neustadt]] zu einer Stadt vereinigt. Noch bevor die eingeleiteten Reformen abgeschlossen waren, gelangte mit dem [[Frieden von Tilsit]] 1807 das nunmehr weltliche Fürstbistum Hildesheim an das [[Königreich Westphalen]]. Im [[Departement der Oker]] war die Stadt Sitz der Unterpräfektur des [[Distrikt Hildesheim|Distrikts Hildesheim]]. Nach der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] 1813 mit der Niederlage [[Napoleon Bonaparte]]s wurde der Distrikt Hildesheim dem [[Königreich Hannover]] zugeteilt und 1815 Sitz eines Amtes, das ab 1823 zur neu gebildeten [[Landdrostei Hildesheim]] gehörte. Die Stadt selbst genoss darin jedoch von Anfang an eine gewisse Selbständigkeit. Das Amt Hildesheim wurde mehrfach verändert, unter anderem wurden 1852 einige Gemeinden dem benachbarten Amt Marienburg zugeschlagen, dessen Sitz sich ebenfalls in Hildesheim befand. 1859 wurden dem Amt Hildesheim 16 Gemeinden des aufgelösten Amtes [[Ruthe]] zugeordnet.

Nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] 1866 wurde das Königreich Hannover zur [[Provinz Hannover]] im Königreich Preußen und Hildesheim war wieder [[Preußen|preußische]] Stadt. Es kam zu einem raschen wirtschaftlichen Aufschwung; die Fachwerkbauten der Innenstadt wurden weitgehend durch Neubauten ersetzt.

Der [[Hildesheimer Silberfund]] von 1868 (heute ausgestellt in der Antikensammlung der [[Staatliche Museen zu Berlin|Staatlichen Museen zu Berlin]]) gehört zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen auf deutschem Boden. Einige Historiker bewerten ihn sogar als Hinweis auf die [[Varusschlacht]] (9 n.&nbsp;Chr.).

Die vierte große [[Cholera#Cholera-Pandemien|Cholera]]-[[Pandemie]] (1863–1876) befiel 1867 die Stadt. 1869 wurde die ehemalige Klosterkirche [[St. Paulus (Hildesheim)|St.&nbsp;Paulus]] zur städtischen Festhalle ausgebaut. 1885 erhielt Hildesheim den Status einer [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Stadt]] und wurde Sitz des aus dem Amt Hildesheim hervorgegangenen Landkreises Hildesheim sowie des aus der Landdrostei Hildesheim hervorgegangenen Regierungsbezirks Hildesheim.

=== 1900 bis 1945 ===
[[Datei:Hildesheim 1910.jpg|mini|Historischer Stadtplan von 1910]]
[[Datei:Pfeilerhaus, Hildesheim.jpg|mini|[[Umgestülpter Zuckerhut]] (rechts) und das im Zweiten Weltkrieg zerstörte [[Pfeilerhaus]] (links) um 1900]]

Zu Beginn des Jahrhunderts wurde die Anbindung an das Eisenbahnnetz verbessert und ab Sommer 1905 verkehrte eine elektrische [[Straßenbahn Hildesheim|Straßenbahn]]. Am Hildesheimer Domhof wurde Europas erste vollautomatisch betriebene [[Vermittlungsstelle#Elektromechanische Vermittlungsstellen|elektromechanische Ortsvermittlungsstelle]] von der [[Reichspost|Deutschen Reichspost]] am 10.&nbsp;Juli 1908 in Betrieb genommen. Die [[Selbstwähleinrichtung]] mit [[Hebdrehwähler]]n nach dem Patent von [[Almon Strowger]] war anfangs für 900&nbsp;[[Telefonanschluss|Anschlüsse]] ausgelegt.

1925 wurde die Hafenbetriebsgesellschaft Hildesheim gegründet und 1928 der [[Stichkanal Hildesheim]] und der Hafen Hildesheim in Betrieb genommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hafen-hildesheim.de/historie.html |titel=Historie – Hafen Hildesheim mbH |hrsg=Hafen Hildesheim |kommentar=[http://www.hafen-hildesheim.de/historie.html?file=files/hafen_hildesheim/downloads/Hafen_Hildesheim.pdf Infobroschüre (1,3&nbsp;MiB)] |abruf=2018-05-18}}</ref>

Im [[Hildesheimer Wald]] in [[Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode|Neuhof]] wurde das Werk der [[Robert Bosch GmbH]] gebaut. Die unter dem Tarnnamen ''ELFI'' (Elektro- und Feinmechanische Industrie GmbH) geschaffene Firma stellte unter Leitung von Bosch [[Motoranlasser|Starter]], [[Lichtmaschine]]n, [[Zündung (Verbrennungsmotor)#Magnetzündung|Magnetzünder]] und Schwungkraftanlasser für große Lkw- und Panzermotoren der [[Wehrmacht]] her (siehe auch [[Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode#Hildesheimer Wald|Neuhof&nbsp;- ELFI-Werk]]). Von Ende 1942 bis April 1952 firmierte der Betrieb als ''[[Trillkebach|Trillke]]-Werke GmbH''. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Anfang 1945 das durch die [[Schlacht um Ostpommern]] gefährdete Werk [[Kostrzyn nad Odrą|Küstrin]] der Bosch-Tochter [[Blaupunkt]] zu Trillke verlegt, wo nach Kriegsende zunächst mit der Reparatur von [[Radio|Rundfunkgeräten]] begonnen wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Overesch |Titel=Bosch in Hildesheim |Ort= |Datum=2008 |ISBN=}}</ref> Die im Krieg unzerstörten Trillke-Werke bzw. Bosch/Blaupunkt waren ein wichtiger Zulieferer der Autoindustrie in der [[Wirtschaftswunder]]&shy;zeit der 1950er Jahre.

Die [[Luftangriffe auf Hildesheim]] 1944/45 zerstörten die Stadt zu großen Teilen. Bomber vernichteten am 22.&nbsp;März 1945 die Hildesheimer Altstadt fast vollständig. Von den 1500&nbsp;[[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] blieben lediglich 200 erhalten. Die historische Altstadt wurde zu 90&nbsp;Prozent im [[Feuersturm]] vernichtet.

In Hildesheim fanden kurz vor der Befreiung der Stadt durch die US-Armee [[Endphaseverbrechen#Hildesheim|Endphaseverbrechen]] statt, bei denen 209 Menschen durch die Hildesheimer [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] ermordet wurden.<ref>Markus Roloff: ''Nur Plünderer mußten sterben? Die Massenhinrichtungen der Hildesheimer Gestapo in der Endphase des Zweiten Weltkrieges.'' In: ''Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim.'' Band 69, 1997, S. 183–220.</ref><ref>[http://vernetztes-erinnern-hildesheim.de/pages/home/hildesheim/themen/die-massenhinrichtungen-der-hildesheimer-gestapo.php ''Die Massenhinrichtungen der Hildesheimer Gestapo.''] Projektwebsite ''Vernetztes Erinnern – Nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Stadt und Landkreis Hildesheim,'' abgerufen am 23. Januar 2021.</ref><ref>vgl. auch Urteile Nr. 302, 303, 359 in: [[Christiaan F. Rüter]] und [[Dick W. de Mildt]] (Hrsg.): ''[[Justiz und NS-Verbrechen]]. Sammlung (west-)deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen, 1945–2012.'' 49 Bände, Amsterdam, München 1968–2012.</ref>

Am 7. April 1945 besetzten Truppen der [[Ninth United States Army|9. US-Armee]] Hildesheim.<ref>[https://web.archive.org/web/20180119012149/http://www.volksbund.de/fileadmin/redaktion/Mediathek/LV_Niedersachsen/Hildesheim_Geschichtstafel.pdf Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Geschichts- und Erinnerungstafel Hildesheim], abgerufen am: 16. Mai 2018.</ref>

=== Nachkriegszeit bis 1990 ===
1948 begann der Wiederaufbau der Stadt. Der historische Markt mit dem [[Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)|Knochenhaueramtshaus]] wurde von 1984 bis 1989 wiedererrichtet. Das [[Umgestülpter Zuckerhut]] genannte zerstörte Fachwerkhaus am Andreasplatz wurde, 500 Jahre nach seiner Errichtung, 2009/10 wieder aufgebaut.

Im Postamt des Hildesheimer Stadtteils [[Himmelsthür]] wurde 1967 das erste [[Weihnachtspostamt]] Deutschlands eingerichtet. Tausende Kinder schreiben bis heute in jedem Jahr Briefe „an den Weihnachtsmann in Himmelsthür, 31137 Hildesheim“ und erhalten nach einigen Tagen eine Antwort. Mit dem Himmelsthürer Weihnachtsstempel entwertete [[Sondermarke|Weihnachtssonderbriefmarken]] sind weltweit Sammlerobjekte für [[Philatelie|Philatelisten]]. Ungeachtet der weltweiten Bekanntheit und trotz erheblicher Proteste von Kommunalpolitikern und der Stadtteilbewohner wurde die Himmelsthürer Postfiliale („das himmlische Postamt“) durch die [[Deutsche Post AG]] geschlossen. Kinderbriefe an den Himmelsthürer Weihnachtsmann werden aber weiterhin beantwortet.

1970 wurde Hildesheim Hochschulstadt, als die ''Abteilung Hildesheim der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen'' und 1971 die Fachhochschule Hildesheim (Königliche Baugewerkschule Hildesheim von 1900) ihren Betrieb in Hildesheim aufnahmen. Eingemeindungen der 1970er Jahre führten zum Anstieg der Einwohnerzahl; 1974 waren es 100.000 Einwohner.

Im Rahmen der [[Kreisreformen in der Bundesrepublik Deutschland bis 1990#Niedersachsen|Kreisreform 1974 Niedersachsen]] wurden die bislang kreisfreie Stadt Hildesheim und der Landkreis Hildesheim-Marienburg am 1.&nbsp;März 1974 zum Landkreis Hildesheim vereinigt, der am 1.&nbsp;August 1977 um den bisherigen [[Landkreis Alfeld (Leine)]] vergrößert wurde. Am 1.&nbsp;Februar 1978 erfolgte die Auflösung des Regierungsbezirks Hildesheim.

=== Nach 1990 ===
Bis zur Auflösung der Bezirksregierungen in Niedersachsen Ende 2004 gehörte der Landkreis Hildesheim zum Regierungsbezirk Hannover. 2005 erhielt Hildesheim die Auszeichnung in Silber beim kommunalen Blumenschmuckwettbewerb [[Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf|„Unsere Stadt blüht auf“]].

Bis 2014 betrieb die [[DB Fernverkehr]] in Hildesheim ein Terminal zur Verladung von Fahrzeugen auf [[Autoreisezug|Autoreisezüge]].<ref>{{Literatur |Autor=Nikolaus Doll |Titel=Deutsche Bahn ersetzt Autoreisezüge ab 2017 durch Lkw |Datum=2014-10-13 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article133232377/Deutsche-Bahn-verkuendet-das-Ende-der-Autoreisezuege.html |Abruf=2019-02-13}}</ref>

2015 feierte die Stadt und das Bistum Hildesheim ihr 1200-jähriges Jubiläum und trug in diesem Rahmen vom 26. bis 28.&nbsp;Juni den [[Tag der Niedersachsen]] aus.

=== Militär ===
Hildesheim war bis 1919 Garnison für das [[Infanterie-Regiment „von Voigts-Rhetz“ (3. Hannoversches) Nr. 79|3.&nbsp;Hannoversche Infanterie-Regiment 79]] der [[Preußische Armee|preußischen Armee]].

Seit Juni 1926 hatte Hildesheim einen kleinen Verkehrslandeplatz. Der heutige [[Flugplatz Hildesheim]] wurde ab 1933 zu einem [[Militärflugplatz#Militärflugplätze in Deutschland|Fliegerhorst]] ausgebaut und war bis 1939 eine Aufklärerfliegerschule der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] der [[Wehrmacht]] und von 1934 bis 1944 auch Sitz der Fliegerbildschule der Luftwaffe. Weitere Einheiten wurden im Verlauf des Zweiten Weltkriegs nach Hildesheim verlegt, u.&nbsp;a. die [[Kampfgeschwader 51|IV. Gruppe des Kampfgeschwaders 51 „Edelweiß“]], die [[Zerstörergeschwader 26 „Horst Wessel“|II./Zerstörergeschwader&nbsp;26]] und die I.&nbsp;Gruppe des [[Kampfgeschwader 200|Kampfgeschwaders 200]] und [[Fallschirmjäger (Wehrmacht)|Fallschirmjägereinheiten]].

Die [[Kaserne]]n der Stadt wurden zunächst von den [[Streitkräfte des Vereinigten Königreichs|britischen Streitkräften]] und ab April 1962 auch von der [[Bundeswehr]] mit der Heeresfliegerstaffel&nbsp;1 (bis 1979) wieder genutzt. 1979 nutzte die [[British Army]] das Gelände der abgezogenen [[Heeresfliegertruppe (Bundeswehr)|Heeresflieger der Bundeswehr]] und stationierte dort das 1.&nbsp;Regiment des [[Army Air Corps (British Army)|Army Air Corps]] mit [[Panzerabwehrhubschrauber]]n. Angrenzend stationierte das [[Heer (Bundeswehr)|deutsche Heer]] das Sanitätsbataillon&nbsp;1 (später [[Sanitätsregiment 1|Sanitätsregiment&nbsp;1]]) in der Oberstabsarzt-Dr.-Julius-Schoeps-Kaserne.

Am 1. Oktober 1993 verließen britische Soldat Hildesheim. Zuletzt waren in Hildesheim das 1st Royal Tank Regiment und das 1st RGT Army Air Corps stationiert. Die Stadt war bis Dezember 2007 Sitz des Stabes der [[Panzergrenadierbrigade 1]] der Bundeswehr in der Mackensen-Kaserne die zur [[1. Panzerdivision (Bundeswehr)|1.&nbsp;Panzerdivision]] in Hannover gehörte. In der [[Ledebur-Kaserne]] unterhielt das Heer ein Kraftfahrausbildungszentrum, früher das Panzergrenadierbataillon&nbsp;11, die Panzerjägerkompanie&nbsp;10 und andere Brigadeeinheiten. In der [[Gallwitz-Kaserne (Hildesheim)|Gallwitz-Kaserne]] war bis zur Auflösung 1992 das Panzerbataillon&nbsp;14 untergebracht. 1992 wurde das Sanitätsbataillon&nbsp;1 vom Flugplatzgelände in die Gallwitz-Kaserne verlagert, diese wurde gleichzeitig in Oberstabsarzt-Dr.-Julius-Schoeps-Kaserne umbenannt. Die Stadt war Sitz eines [[Kreiswehrersatzamt]]es (KWEA) in der Waterloo-Kaserne. Im Zuge der [[Transformation der Bundeswehr|Transformation der Streitkräfte]] der Bundeswehr wurden die Panzergrenadierbrigade&nbsp;1 und das Kraftfahrausbildungszentrum Hildesheim zum Dezember 2007 mit zuletzt 410&nbsp;Dienstposten aufgelöst.<br />
Weitere militärische Anlagen der Bundeswehr in Hildesheim waren der [[Standortübungsplatz]] Osterberg bei Himmelsthür, die Standortmunitionsniederlage Emmerke und die Standortschießanlage Giesen. Diese Liegenschaften wurden aufgegeben. Die [[Standortmunitionsniederlage]] Emmerke wurde seit August 2007 renaturiert und u.&nbsp;a. die Wach- und Funktionsgebäude abgerissen. Die Ledebur-Kaserne wurde abgerissen und hier das [[Helios Klinikum Hildesheim]] erbaut.

=== Sprachgeschichte ===
Die Region Hildesheim ist sprachlich Teil des [[Ostfälisch|ostfälischen Dialektgebietes]] der [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen Sprache]]. Um Ende des 19. Jahrhundert wurde das Niederdeutsche in Hildesheim jedoch zunehmend stärker durch die hochdeutsche Sprache verdrängt, sodass es heute nur noch sehr wenige (< 50) aktive Sprecher gibt, die in den Gemeinden um Hildesheim teilweise in Kleingruppen zusammenkommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Gemeinde Schellerten |url=https://www.schellerten.info/index.php?ModID=11&FID=1736.2301.1&object=tx,3072.4 |titel=Plattdeutsche Runde, Heimatverein Dinklar / Gemeinde Schellerten |sprache=de |abruf=2021-09-06}}</ref> Die Zahl der aktiven Sprecher im Landkreis ist jedoch seit Jahren stark rückläufig.

Spuren der niederdeutschen Vergangenheit Hildesheims lassen sich unter anderem noch am [[Huckup (Hildesheim)|Huckup]] in der Schuhstraße erkennen.

==== Besonderheiten des ostfälischen Niederdeutsch der Region Hildesheim ====
Das Hildesheimer Platt weist viele Vokalgruppen also Doppelvokale und Dreifachvokale auf.

Bei den Perfektformen wird das g weggelassen (gefunden -> efunnen).

Das j in Wörtern wie Jahr, Junge wird manchmal als /[[Internationales Phonetisches Alphabet|d͡ʒ]]/ ausgesprochen.

Das a in Wörtern wie Abend wird [[Internationales Phonetisches Alphabet|/ɔ/]] gesprochen.

Das ö in Wörtern wie löter (hd. später) wird [[Internationales Phonetisches Alphabet|/ɜ/]] gesprochen.

Des weiteren weist das Hildesheimer Platt auch alle Eigenschaften auf, die für das Ostfälische im Allgemeinen üblich sind.<ref>{{Literatur |Autor=Klaus Freise |Titel=Hildesheimer Platt Wörterbuch, Aussprache, Grammatik und plattdeutsche Geschichten |Auflage=1. Aufl |Ort=Göttingen |Datum=2009 |ISBN=978-3-86955-076-3 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/463795675 |Abruf=2021-09-06}}</ref>

==== Bemühungen zum Erhalt des Hildesheimischen Niederdeutsch ====
Von 2005 bis 2018 hat das in Hildesheim ansässige [[Radio Tonkuhle]] regelmäßig plattdeutsche Beiträge aus der Region aufgenommen und gesendet.<ref>{{Internetquelle |autor=Landkreis Hildesheim aktuell |url=https://www.landkreishildesheim.de/Neuigkeiten/Platt-ek%C3%BCrt-ein-Ohrenzeugnis.php?object=&ModID=7&FID=1905.1478.1&NavID=2598.49&La=1 |titel=Platt ekürt - ein Ohrenzeugnis |datum=2014-05-26 |sprache=de |abruf=2021-09-06}}</ref>

==== Hochdeutscher Dialekt ====
In und um Hildesheim spricht man in Teilen einen hochdeutschen Dialekt, ähnlich [[Braunschweigisch (Mundart)|Braunschweigisch]] oder [[Hannöversch]]. Charakteristisch dafür ist unter anderem das scharfe [[Internationales Phonetisches Alphabet|[st]]] anstelle des [[Internationales Phonetisches Alphabet|[ʃt]]].

=== Eingemeindungen ===
Folgende [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] und [[Gemarkung]]en wurden nach Hildesheim eingegliedert:
* 1911: [[Moritzberg (Hildesheim)|Moritzberg]]
* 1912: [[Steuerwald (Hildesheim)|Steuerwald]]
* 1938: [[Drispenstedt]] und Neuhof
* 1971, 1. Februar: [[Ochtersum (Hildesheim)|Ochtersum]]<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982 |Verlag=W.&nbsp;Kohlhammer GmbH |Ort=Stuttgart/Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=204}}</ref>
* 1974, 1. März: [[Achtum-Uppen]], [[Bavenstedt]], [[Einum]], [[Himmelsthür]], [[Itzum]], [[Marienburg (Hildesheim)|Marienburg]], [[Neuhof/Hildesheimer Wald/Marienrode|Marienrode]] und [[Sorsum (Hildesheim)|Sorsum]]<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />

=== Einwohnerentwicklung ===

{{Manueller Rahmen
| align = right
| width = 400
| link = :c:File:Einwohnerentwicklung von Hildesheim.svg#Daten
| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Hildesheim (800x400px).svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Hildesheim - ab 1871.svg|400px]]
| caption = Einwohnerentwicklung von Hildesheim. Oben ab 1270 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
}}

Wuchs die Bevölkerungszahl von Hildesheim im [[Mittelalter]] und am Anfang der [[Neuzeit]] auf Grund zahlreicher Kriege, Seuchen und Hungersnöte nur langsam, erhöhte sich mit der [[Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert die Einwohnerzahl rasch. 1803 gab es 11.000&nbsp;Einwohner, um 1900 um 43.000 und im Mai 1939 waren es 72.495 Einwohner. Am 1.&nbsp;Mai 1945 war die Zahl auf 39.492 gefallen und 1950 hatte die Zahl den Vorkriegsstand wieder erreicht.

Am 1. März 1974 überschritt die Einwohnerzahl durch Gebietsreform und Eingemeindungen die Grenze von 100.000 und erreichte mit 107.629&nbsp;Personen ihren historischen Höchststand. Bis Anfang der 2000er-Jahre lag diese Zahl konstant bei ca. Knapp unter 100.000 Einwohnern waren es bei der EU-Volkszählung 2011.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hildesheim.de/staticsite/staticsite.php?menuid=509&topmenu=404 |titel=Verwaltungsgeschichte |werk=hildesheim.de |hrsg=Hildesheim Marketing GmbH |abruf=2014-03-24}}</ref> Seit dem 31. Dezember 2015 liegt die Bevölkerungszahl konstant bei über 100.000 Einwohnern.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse&nbsp;(¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die ''ortsanwesende Bevölkerung,'' ab 1925 auf die ''Wohnbevölkerung'' und seit 1987 auf die ''Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung''. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

{|
| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1270 || align="right" | 5.000
|-
| 1400 || align="right" | 6.000
|-
| 1450 || align="right" | 8.000
|-
| 1500 || align="right" | 9.000
|-
| 1648 || align="right" | 5.500
|-
| 1803 || align="right" | 11.108
|-
| 1817 || align="right" | 11.585
|-
| 1825 || align="right" | 12.630
|-
| 3. Dezember 1849 ¹ || align="right" | 14.651
|-
| 3. Dezember 1858 ¹ || align="right" | 16.300
|-
| 3. Dezember 1864 ¹ || align="right" | 17.988
|-
| 3. Dezember 1867 ¹ || align="right" | 19.580
|-
| 1. Dezember 1871 ¹ || align="right" | 20.801
|}
| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1. Dezember 1875 ¹ || align="right" | 22.581
|-
| 1. Dezember 1880 ¹ || align="right" | 25.900
|-
| 1. Dezember 1885 ¹ || align="right" | 29.386
|-
| 1. Dezember 1890 ¹ || align="right" | 33.481
|-
| 2. Dezember 1895 ¹ || align="right" | 38.977
|-
| 1. Dezember 1900 ¹ || align="right" | 42.973
|-
| 1. Dezember 1905 ¹ || align="right" | 47.061
|-
| 1. Dezember 1910 ¹ || align="right" | 50.239
|-
| 8. Oktober 1919 ¹ || align="right" | 53.499
|-
| 16. Juni 1925 ¹ || align="right" | 58.181
|-
| 16. Juni 1933 ¹ || align="right" | 62.519
|-
| 17. Mai 1939 ¹ || align="right" | 72.495
|-
| 31. Dezember 1945 || align="right" | 58.982
|}
| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 29. Oktober 1946 ¹ || align="right" | 58.973
|-
| 13. September 1950 ¹ || align="right" | 72.292
|-
| 25. September 1956 ¹ || align="right" | 84.695
|-
| 6. Juni 1961 ¹ || align="right" | 96.341
|-
| 31. Dezember 1965 || align="right" | 99.001
|-
| 27. Mai 1970 ¹ || align="right" | 93.800
|-
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 105.290
|-
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 102.619
|-
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 100.864
|-
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 105.291
|-
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 106.101
|-
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 103.909
|-
| 30. September 2005 || align="right" | 102.654
|}
| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 31. Dezember 2010 || align="right" | 102.794
|-
| 31. Dezember 2015 || align="right" | 101.667
|-
| 31. Dezember 2019 || align="right" | 101.693
|-
| 31. Dezember 2020 || align="right" | 101.055
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis

() In Klammern aktuelle Zahlen des Melderegisters.

Nach Angaben der [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011]] ergeben sich die folgenden Anteile (gerundet): 16 % der Hildesheimer Bevölkerung ist unter 18&nbsp;Jahre alt, 17 % sind im Alter von 18 bis 29 Jahren, 26 % zählen zur Altersklasse 30 bis 49 Jahre, 19 % sind 50 bis 64 Jahre alt und 22 % sind 65 und älter. Frauen sind mit 53 % in der Mehrzahl.<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:032540021021,FAMSTND_18,m, zensus2011.de]</ref>

23 % der Einwohner haben einen [[Migrationshintergrund]]. Die [[deutsche Staatsangehörigkeit]] besitzen 92 % der Einwohner.

== Religion ==
=== Konfessionsstatistik ===

{| class="wikitable"
|- style="background:#EFEFEF;"
!<ref>[https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/hildesheim.html Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Hannover, Hildesheim]</ref>
!
! colspan="2"| Protestanten
! colspan="2"| Katholiken
! colspan="2"| Sonstige<br />Christen
! colspan="2"| Juden
! colspan="2"| Sonstige bzw.<br />Konfessionslose
|- style="background:#EFEFEF;"
! Jahr
! Einwohnerzahl
! Anzahl || Anteil
! Anzahl || Anteil
! Anzahl || Anteil
! Anzahl || Anteil
! Anzahl || Anteil
|- align="right"
| 1890 || 33.481 || 21.347 || 63,76 % || 11.560 || 34,53 % ||''N/A'' || – || 530 || 1,58 % || 44 || 0,13 %
|- align="right"
| 1900 || 42.973 || 27.999 || 65,15 % || 14.235 || 33,13 % ||''N/A'' || – || ''N/A'' || – || 739 || 1,72 %
|- align="right"
| 1910 || 50.239 || 33.181 || 66,05 % || 16.156 || 32,16 % ||''N/A'' || – || ''N/A'' || – || 902 || 1,80 %
|- align="right"
| 1925 || 58.522 || 37.601 || 64,25 % || 19.352 || 33,07 % || 125 || 0,21 % || 572 || 0,98 % || 872 || 1,49 %
|- align="right"
| 1933 || 62.519 || 38.805 || 62,07 % || 21.401 || 34,23 % || 8 || 0,01 % || 515 || 0,82 % || 1.790 || 2,86 %
|- align="right"
| 1939 || 68.679 || 41.030 || 59,74 % || 22.728 || 33,09 % || 324 || 0,47 % || 217 || 0,32 % || 4.380 || 6,38 %

|- align="right"
| 2010 ||103.232<ref>[https://www.hildesheim.de/pics/verwaltung/1_1297255498/Bevoelkerungsbestand_2010.pdf Bevölkerung der Stadt Hildesheim zum 31.12.2010]</ref>|| 37.948 || 36,76 % || 28.310 || 27,42 % || ''N/A'' || – || ''N/A'' || – || 34.726 || 33,64 %

|- align="right"
| 2020 ||103.348<ref>[https://www.hildesheim.de/pics/verwaltung/1_1611218624/Bevoelkerung_der_Stadt_Hildesheim_HW_31.12.2020_2.pdf ]</ref>|| 32.591 || 31,54 % || 24.248 || 23,46 % || ''N/A'' || – || ''N/A'' || – || 46.509 || 45,00 %
|}

Seit der Reformation war Hildesheim zu etwa zwei Dritteln evangelisch. Durch den Dom mit seinem Personal, die zahlreichen Klöster sowie den Bevölkerungsaustausch mit den umliegenden, katholisch gebliebenen ''Stiftsdörfern'' war die Bevölkerung etwa zu einem Drittel katholisch, woran sich bis ins 20. Jahrhundert wenig änderte.
Gemäß dem [[Zensus 2011]] waren 37,4 % der Einwohner evangelisch, 27,8 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] und 34,8 % waren [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]], gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:032540021021,BEK_4_2_6,m,table Stadt Hildesheim Religion], [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011#Deutschland|Zensus 2011]]</ref> Ende 2019 waren von den 103.988 Einwohnern 33.510 (32,2 %) evangelisch, 25.015 (24,1 %) römisch-katholisch und 45.463 (43,7 %) konfessionslos oder gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an.<ref>[https://www.hildesheim.de/pics/verwaltung/1_1580470343/Bevoelkerung_HW_2019_12_31.pdf Stadt Hildesheim Bevölkerungsbestand zum 31. Dezember 2019], abgerufen am 23. Februar 2020</ref>

=== Christentum ===
815 wurde die sächsische Bevölkerung des Gebietes christianisiert und das [[Diözese|Bistum]] Hildesheim gegründet. Ab etwa 1000 ([[Liudolfinger|ottonische]] Reichsreform) waren die Bischöfe zugleich Reichsfürsten über das [[Hochstift Hildesheim]]. Dessen Gebiet war jedoch sehr viel kleiner als die kirchliche Diözese, die weit in die [[Lüneburger Heide]] reichte. Während die Altstadt zum [[Archidiakon]]at St.&nbsp;Andreas gehörte, war die Neustadt wohl seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert einem besonderen Archidiakonat unter dem [[Propst|Dompropst]] unterstellt. Außerdem gab es ein Archidiakonat St.&nbsp;Nikolai, zu dem die Dammstadt gehörte. Ab 1300 verlor der Bischof große Teile seiner landesherrlichen Gewalt über die Altstadt, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht gaben. Hildesheim wurde jedoch nie [[Freie und Reichsstädte|freie Reichsstadt]].

Gegen die Reformation wehrte sich der Rat der Altstadt unter Bürgermeister [[Hans Wildefüer]] lange. Nach dessen Tod wurde 1542 der Mitstreiter Martin Luthers, Johannes Bugenhagen, nach Hildesheim gerufen, der eine lutherische [[Kirchenordnung]] einführte, der auch die Neustadt folgte. Danach waren St.&nbsp;Andreas, St.&nbsp;Jakobi, St.&nbsp;Lamberti und [[St. Georgii (Hildesheim)|St.&nbsp;Georgii]] sowie die Klosterkirchen St.&nbsp;Michaelis, St.&nbsp;Pauli und St.&nbsp;Martini lutherisch, während der Dom, die Stiftskirche Heiligkreuz und die Klöster St.&nbsp;Godehard und St.&nbsp;Magdalenen katholisch blieben. Der katholische Bischofssitz Hildesheim ging nicht unter, sondern besteht, neben Osnabrück, als einziger in Norddeutschland seit seiner Gründung ununterbrochen fort. Für die lutherische Bevölkerung sah sich der Rat der Altstadt als Inhaber des landesherrlichen Kirchenregiments und „oberster Bischof“ der Stadt (einschließlich der Neustadt) und setzte als Verwaltungsbehörde ein [[Konsistorium]] mit einem Stadt[[superintendent]]en ein.

Das Hochstift Hildesheim wurde 1803 säkularisiert. Erst jetzt wurden auch die Benediktinerklöster St.&nbsp;Michael und St.&nbsp;Godehard, das [[Moritzberg (Hildesheim)|Mauritiusstift]], das [[Sülte (Hildesheim)|Sültekloster]] und andere verbliebene Ordensniederlassungen aufgelöst und ihr Grund- und Gebäudebestand der [[Klosterkammer Hannover|Klosterkammer]] zugeführt. Die lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören seitdem zur [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers]]. Die Stadt wurde Sitz eines Landessuperintendenten, seit 2020 Regionalbischof tituliert. Dessen Amtsbezirk wird heute als [[Sprengel (evangelisch)|Sprengel]] bezeichnet, der aus mehreren Kirchenkreisen besteht. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt Hildesheim gehören heute zum Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Innerhalb der Landeskirche gibt es auch eine [[Landeskirchliche Gemeinschaft]].

Die Grenzen des katholischen Bistums Hildesheim wurden 1824 neu festgelegt. Bis 1930 gehörte es zur [[Kirchenprovinz Köln]], dann zur Kirchenprovinz Paderborn ([[Erzbistum Paderborn]]) und 1995 wurde es der neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg ([[Erzbistum Hamburg]]) zugeordnet. Die fünf Pfarreien der Stadt gehören zum Dekanat Hildesheim.

Daneben gibt es auch eine Evangelisch-[[Reformierte Kirchen|reformierte]] Kirchengemeinde in Hildesheim, die zur [[Evangelisch-reformierte Kirche (Landeskirche)|Evangelisch-reformierten Kirche]] gehört.

Im Stadtteil [[Himmelsthür]] hatte von 1979 bis 2015 das zunächst für ganz Mitteleuropa und später nur noch für Deutschland zuständige [[Eparchie von Düsseldorf und ganz Deutschland|Bistum]] der [[Serbisch-Orthodoxe Kirche|Serbisch-Orthodoxen Kirche]] seinen Sitz. Dort befindet sich auch die vorübergehend als [[Kathedrale]] genutzte [[Kirche der Entschlafung der Gottesmutter (Himmelsthür)|Kirche der Entschlafung der Gottesmutter]] mit dem Kloster der Allheiligen Gottesgebärerin.

Zu den [[Freikirche|freikirchlichen]] Gemeinden gehören eine [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] ([[Baptisten]]), eine [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden|Freie Christengemeinde]], eine [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]], eine [[Gemeinden Christi|Gemeinde Christi]], zwei [[Pfingstbewegung|Pfingstgemeinden]] und eine Gemeinde der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]]. Es gibt auch eine Gemeinde der [[Siebenten-Tags-Adventisten]].

Darüber hinaus ist auch die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] (Mormonen) und die [[Neuapostolische Kirche]] sowie die [[Zeugen Jehovas]] in Hildesheim vertreten.

{{Siehe auch|Liste von Sakralbauten in Hildesheim}}

{{Panorama|HildesheimPanorama.jpg|2000|Panorama der Stadt mit den Kirchen der Innenstadt. Von links nach rechts: [[St. Michael (Hildesheim)|St. Michaelis]] (UNESCO-Welterbe), [[St. Magdalenen (Hildesheim)|St. Magdalenen]], [[St. Jakobi (Hildesheim)|St. Jakobi]], [[St. Andreas (Hildesheim)|St. Andreas]], [[Hildesheimer Dom|Dom St. Mariä Himmelfahrt]] (UNESCO-Welterbe), [[Heilig-Kreuz-Kirche (Hildesheim)|Heilig-Kreuz]], [[St. Lamberti (Hildesheim)|St. Lamberti]] und versteckt hinter den Bäumen [[Basilika St. Godehard (Hildesheim)|St. Godehard]]. Zentral liegt die [[Mittelallee]].}}

=== Judentum ===
Seit dem hohen Mittelalter gab es in Hildesheim eine [[Judentum|jüdische]] Gemeinde, die seit 1849 eine repräsentative [[Synagoge am Lappenberg]] besaß. Diese wurde in der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] 1938 zerstört. Im Zuge der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Rassenpolitik wurde die gesamte jüdische Bevölkerung Hildesheims deportiert und fast ausnahmslos in Vernichtungslagern ermordet. An der Stelle der alten Synagoge steht heute ein Gedenkstein. Erst [[1997]] konnte eine neue Gemeinde gegründet werden, zu der heute 113 Mitglieder in gut dreißig Familien zählen. Eine Aufarbeitung der Geschichte Hildesheims während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde von der Universität Hannover durchgeführt.<ref>[http://www.lwg.uni-hannover.de/wiki/Hildesheim_im_Nationalsozialismus_-_Aspekte_der_Stadtgeschichte Hildesheim im Nationalsozialismus – Aspekte der Stadtgeschichte].</ref>

{{Siehe auch|Jüdische Friedhöfe in Hildesheim}}

==== Landrabbinat Hildesheim ====
Das Königreich Hannover errichtete 1842 Landrabbinate, die alle jüdischen Gemeinden des Landes betreuten und die religiöse Unterweisung der Kinder beaufsichtigten. Das [[Landrabbinat Hildesheim]] umfasste die [[Berghauptmannschaft Clausthal]] und die [[Landdrostei Hildesheim]]. Die Berghauptmannschaft ging 1868 in der Landdrostei auf, die ab 1885 unter der Bezeichnung Regierungsbezirk Hildesheim fortgeführt wurde. Das Landrabbinat Hildesheim umfasste 32 jüdische Gemeinden.<ref>Jörg Schneider: ''Die jüdische Gemeinde in Hildesheim: 1871–1942.'' (= ''Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim.'' Band 31). Stadtarchiv, Hildesheim 2003, ISBN 3-931987-11-6, S. 7 im Kap. 3. Landrabbinatsverfassung. (zugl.: Univ., Diss. Göttingen 1999)</ref> Mit Trennung von Staat und Religion 1919 entfiel die Schulaufsicht durch die Landrabbiner. Die NS-Obrigkeit löste die Landrabbinate 1939 auf. Landrabbiner waren:

* 1842–1846: Vakanz
* 1846–1870: [[Meyer Landsberg]] (1810–1870)
* 1870–1874: Vakanz
* 1874–1892: [[Jakob Guttmann (Rabbiner)|Jakob Guttmann]] (1845–1919)
* 1892–1935: Abraham Lewinsky (1866–1941)
* 1936–1938: Josef Schwarz (1906–1992)

=== Islam ===
Am Bischofskamp etablierte sich 1992 die [[Liste von Selimiye-Moscheen|Selimiye]] [[Zentralmoschee|Merkez-Moschee]].<ref>[http://selimiyecamii-hildesheim.de/index.php?layout=de&cslot_1=6&cslot_2=18 Webseite des Türkisch-Islamischer Kulturverein Hildesheim e.V.]</ref>

== Politik ==
[[Datei:Hildesheim Logo.svg|mini|Stadtlogo]]
An der Spitze der Stadt stand anfangs der bischöfliche Stadtvogt, doch befragte die Bürgerschaft schon seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert den ''burgenses'' oder ''Besten,'' also eine Art Bürgermeister. Ein Rat ist seit 1236 nachweisbar. Dieser hatte 36 Mitglieder, von denen je zwölf jährlich in der Ausübung der Verwaltung wechselten. Ab 1345 ist ein Bürgermeister bezeugt. 1639 wurde die Zahl der Ratsmitglieder auf neun, ab 1703 sogar auf sechs reduziert. Mit dem Übergang der Stadt an Preußen endete der jährliche Wechsel im Rat. Bis dahin war die Verwaltung der Altstadt und der Neustadt ziemlich ähnlich. Lediglich die Zahl der Räte war unterschiedlich. 1803 wurden Alt- und Neustadt endgültig verschmolzen und die nunmehr vereinigte Stadt von einem Magistrat geleitet. Diesem gehörten ein Stadtdirektor als Leiter, ein Polizeibürgermeister, zwei Polizeisenatoren, ein Syndikus und ein Großkämmerer an. Von 1808 bis 1813 galt die französisch-westfälische ''[[Maire]]verfassung''. 1815 führte das Königreich Hannover eine neue Stadtverfassung mit einem administrativen Magistrat und einem Justizmagistrat ein, die später mehrmals verändert, im Grundsatz aber bis 1933 beibehalten wurde.<ref>[http://www.hildesheim.de/pics/download/1_1257241363/dok_073_stadtverfassung_text.pdf Mit neuer Stadtverfassung in die hannoversche Zeit] (PDF; 27&nbsp;kB).</ref> Mit der Bildung des [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreises]] Hildesheim 1885 erhielt der Bürgermeister den Titel [[Oberbürgermeister]]. Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde das Stadtoberhaupt von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt.

=== Rat ===
Nach der [[Kommunalwahl]] am 11. September 2016 ergibt sich folgende Sitzverteilung:
{| class="wikitable"
! style="background:#FFDEAD;" colspan="9"| Rat der Stadt Hildesheim
|- style="background:#EEEEEE; text-align:center;"
| style="width:60px; text-align:left" | '''Fraktion/Gruppe'''
| style="width:100px" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
| style="width:100px" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
| style="width:100px" | [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]
| style="width:100px" |[[Alternative für Deutschland|AfD]]
| style="width:100px" | Unabhängige
| style="width:100px" |[[Die Linke|Linke]]
| style="width:100px" |[[Freie Demokratische Partei|FDP]]
| style="width:100px" | '''Gesamt'''
|- style="text-align:center"
| style="text-align:left" | '''Sitze''' ||15|| 14 ||7||4||2||2||2|| '''46'''
|}

{{Siehe auch|Ergebnisse von Kommunalwahlen in Hildesheim}}

=== Landes- und Bundespolitik ===
Das Gebiet der Stadt Hildesheim bildet bei den Landtagswahlen den [[Landtagswahlkreis Hildesheim|Wahlkreis 21]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://landeswahlleiterin.niedersachsen.de/download/115737/Wahlkreiseinteilung_Anlage_zu_10_Abs._1_NLWG_.pdf |titel=Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag |werk= |hrsg=Land Niedersachsen |datum=2002-05-30 |format=PDF |sprache=de |abruf=2020-01-04}}</ref> Direkt gewählter Abgeordneter ist hier derzeit [[Bernd Lynack]] (SPD).<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://landeswahlleiterin.niedersachsen.de/download/124339/Endgueltiges_amtliches_Ergebnis_zur_Landtagswahl_am_15.10.2017.pdf |titel=Endgültiges Amtliches Ergebnis der Wahl des Niedersächsischen Landtages der 18. Wahlperiode am 15. Oktober 2017 |werk= |hrsg=Landeswahlleiterin Niedersachsen |datum= |format=PDF |abruf=2020-01-04}}</ref> Bei den Bundestagswahlen gehört Hildesheim zum gleichnamigen [[Bundestagswahlkreis Hildesheim|Wahlkreis 48]]. Direkt gewählter Abgeordneter ist hier [[Bernd Westphal (Politiker)|Bernd Westphal]] (SPD).

=== Oberbürgermeister und Verwaltung ===
[[Datei:Hildesheim Rathaus 2012-02.jpg|mini|Das Hildesheimer Rathaus, 2012]]

1946 führte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] nach britischem Vorbild die [[Gemeindeordnungen in Deutschland#Ratsverfassung|Norddeutsche Ratsverfassung]] ein. Nach deren Abschaffung fand 2005 erstmals eine Direktwahl des Oberbürgermeisters statt. Aus der Stichwahl am 2.&nbsp;Oktober 2005 ging [[Kurt Machens]] als Sieger hervor. Er trat am 1.&nbsp;Februar 2006 sein Amt an. Am 22. September 2013 wurde [[Ingo Meyer (Politiker)|Ingo Meyer]] zum Oberbürgermeister gewählt, der die Amtsgeschäfte am 1.&nbsp;Februar 2014 übernahm.

Stellvertreter des Oberbürgermeisters Ingo Meyer sind Bürgermeisterin Beate König sowie die Bürgermeister Ekkehard Palandt und Jörg Bredtschneider.<ref>[http://www.hildesheim.de/staticsite/staticsite.php?menuid=1867&topmenu=2 ''OB und Bürgermeister aktuell'']. Eingesehen am 25. Dezember 2014.</ref> Neben dem Oberbürgermeister gehören drei Wahlbeamte der Verwaltungsleitung an: Antje Kuhne (Stadträtin für Finanzen/FDP), Andrea Döring (Stadtrat Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt/parteilos) und Malte Spitzer (Stadtrat für Jugend, Soziales, Schulen und Sport, parteilos).

{{Siehe auch|Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Hildesheim}}

=== Wappen ===
Das [[Wappen]] der Stadt Hildesheim besteht aus Schild mit [[Oberwappen]]:

[[Blasonierung]]: „Geteilt, oben in Silber wachsend ein schwarzer goldgekrönter, goldbewehrter und schwarzgezungter [[Adler (Wappentier)|Reichsadler]], unten von Gold und Rot geviert. Auf dem gold-rot bewulsteten [[Stechhelm]] mit gold-roten [[Helmdecke|Decken]] eine wachsende goldhaarige, blauäugige Jungfrau (die Hildesia) in natürlichen Farben mit gold-rot quadriertem Kleid, in beiden Händen vor dem Vierungspunkt des Gewandes einen rot-silber gevierten Kranz aus acht heraldischen Rosen haltend, dabei die goldenen Kleidecken im Kranz sowie die rechte Kragenhälfte in Silber, um das Haupt ein rot-silbernes Band, hinter dem Haupt links besteckt mit einer schräglinken roten und goldenen Straußenfeder.“

Das Wappen wurde der Stadt 1528 von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] verliehen. Das Wappenprivileg befindet sich im Stadtarchiv.<ref>[http://www.stadtarchiv-hildesheim.de/publikationen/dok_26_wappenprivileg.htm zur Geschichte des Wappens].</ref> Die Stadtflagge ist gelb-rot.

=== Städtepartnerschaften ===
Die Stadt Hildesheim unterhält mit folgenden Städten eine [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaft]]:
{|
|[[Datei:Blason ville fr Angoulême (Charente).svg|rand|20px]]||[[Angoulême]], [[Frankreich]], seit 1965
|-
|[[Datei:Flag of Egypt.svg|rand|20px]]||[[al-Minya|El Minia]], [[Ägypten]], seit 1979
|-
|[[Datei:Flag of the United Kingdom.svg|rand|20px]]||[[Weston-super-Mare]], [[Vereinigtes Königreich]], seit 1983
|-
|[[Datei:Flag of Indonesia.svg|rand|20px]]||[[Padang (Indonesien)|Padang]], [[Indonesien]], seit 1988
|-
|[[Datei:Coat of arms of Halle (Saale).svg|rand|20px]]||[[Halle (Saale)]], [[Deutschland]], seit 1990
|-
|[[Datei:Gelendzhik.svg|rand|20px]]||[[Gelendschik]], [[Russland]], seit 1992
|-
|[[Datei:Escut Somerset.png|rand|20px]]||[[North Somerset]], Vereinigtes Königreich, seit 1997
|-
|[[Datei:Pavia-Stemma.png|rand|20px]]||[[Pavia]], [[Italien]], seit 2000
|}

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Theater ===
Das [[Theater für Niedersachsen|Stadttheater Hildesheim]] ist ein [[Mehrspartentheater|Dreispartenhaus]]. Seit der Saison 2007/08 wurde die Landesbühne Hannover darin eingegliedert und heißt nun [[Theater für Niedersachsen]] (TFN). Das TFN ist im Land Niedersachsen an unterschiedlichen Spielorten präsent.

Das [[Theaterhaus Hildesheim]] ist die Spielstätte der überregional bekannten freien Theaterszene Hildesheims.

Das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim (tpz) wurde 2009 mit dem Bundespreis ''MIXED UP! – Kultur macht Schule'' für hervorragende Projekte mit/in Schulen ausgezeichnet.

=== Museen ===
[[Datei:Roemer und Pelizaeus Museum.JPG|mini|Das [[Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim|Roemer- und Pelizaeus-Museum]]]]

* Das [[Dommuseum Hildesheim]] zeigt den Domschatz und weitere bedeutende Werke kirchlicher Kunst.
* Das Neisser Heimatmuseum im [[Waffenschmiedehaus]] besitzt neben anderen sehenswerten Werken eine Sammlung von Textilien, Grafiken, Keramiken und Landkarten aus dem 17. bis 19.&nbsp;Jahrhundert aus der [[Schlesien|schlesischen]] Stadt [[Nysa|Neisse]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.neisser-heimatbund.de/museum.html |titel=Museum |abruf=2019-05-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.neisser-heimatbund.de/ |titel=Wir über uns |abruf=2019-05-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=mps public solutions gmbh |url=https://www.hildesheim.de/tourismus/hildesheim-sehenswert/museen/neisser-heimatmuseum.html |titel=Neisser Heimatmuseum |sprache=de |abruf=2019-05-18}}</ref>
* Das [[Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim]] ist durch seine ausgezeichnete alt-ägyptische Sammlung weltweit bekannt. Es besitzt auch eine schöne Alt-Peru-Sammlung sowie bedeutende völkerkundliche und naturwissenschaftliche Objekte. Das groß angelegte neue Hauptgebäude (Architekt Gerd Lindemann) wurde 2000 fertiggestellt. Daneben dient die ehemalige [[St. Martini (Hildesheim)|Martinikirche]] als Ausstellungsraum.
* Das [[Stadtgeschichtliches Museum Hildesheim|Stadtgeschichtliche Museum]] im Knochenhaueramtshaus dokumentiert die Epochen der Stadtgeschichte.

=== Musik ===
Bislang in einer Stadtvilla am Rand des Zentrums und in über 20 Nebenstellen untergebracht, hat die Musikschule ab 1.&nbsp;Dezember 2005 ihr Domizil in der ehemaligen Waterloo-Kaserne 24&nbsp;A gefunden. Rund 1800 Schülerinnen und Schüler werden von etwa 65 Instrumentallehrkräften unterrichtet. Die Altersspanne reicht hierbei von den ''Musikspielen für die Jüngsten'' (für 1½-jährige) bis zur 98-jährigen Schülerin im ''Musiktreff für Erwachsene''.

Das einzige feste [[Panflöte]]nensemble Deutschlands ist in Hildesheim beheimatet. Als Ensemble-Angebot der [[Musikschule]] Hildesheim e.&nbsp;V. besteht das Panflötenensemble SYRINX seit 2003 mit derzeit 16 Mitgliedern.

Im Michaeliskloster ist heute das ''Evangelische Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik'' der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers]] untergebracht, in dem Seminare und Schulungen zu [[Liturgie]] sowie zu klassischer und moderner [[Kirchenmusik]] stattfinden; außerdem das [[Evangelischer Posaunendienst in Deutschland|Posaunenwerk]] der Landeskirche.

Die Bläserphilharmonie Hildesheim wurde 2018 als Projektorchester für sinfonische Blasmusik gegründet.

=== Kunst ===
* Galerie im Stammelbach-Speicher. Förderverein für bildende Künstlerinnen und Künstler in der Region Hildesheim e.&nbsp;V.
* Der [[Kunstverein Hildesheim]] widmet sich der zeitgenössischen Kunst.

=== Bauwerke ===
Zeugnisse von mehr als eintausend Jahren architektonischen Schaffens sind in Hildesheim anzutreffen. Da im Zentrum der Stadt die Architektur der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrscht, zeigen sich die erhaltenen historischen Bauten lediglich als Inseln, so die [[St. Jakobi (Hildesheim)|Jakobikirche]] in der Hauptgeschäftsstraße (Almsstraße), Steinbauten am Marktplatz und die Bürgerkirche [[St. Andreas (Hildesheim)|St.&nbsp;Andreas]], deren hoch aufragender Turm den Mittelpunkt der Stadt weithin sichtbar markiert. Erst außerhalb der zentralen Einkaufszone und nahe der nordwestlichen und südlichen mittelalterlichen Stadtbefestigung häufen sich Baudenkmäler älterer Zeit. Dort stehen der [[Hildesheimer Dom|Mariendom]], die [[St. Michael (Hildesheim)|Michaeliskirche]] und andere bedeutende Sakralbauten sowie bürgerliche Bauten von beachtenswerter Qualität.

Der Dom und die Michaeliskirche stehen auf der [[UNESCO]]-Liste des [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbes]].

==== Historischer Marktplatz ====
[[Datei:Hildesheim Marktplatz P 616-18-th.jpg|mini|Marktplatz mit Rathaus, [[Tempelhaus (Hildesheim)|Tempelhaus]], [[Wedekindhaus]], [[Lüntzelhaus]], Bäckeramtshaus]]
[[Datei:Hildesheim Marktplatz 2012-02.jpg|mini|Marktplatz-Nordseite mit [[Rolandbrunnen (Hildesheim)|Rolandbrunnen]]]]

Der Marktplatz wurde nach dem [[Alter Markt (Hildesheim)|Alten Markt]] und dem [[Andreasplatz (Hildesheim)|Andreasplatz]] erst relativ spät zum Handels- und Lebenszentrum der Stadt. Dort stellten sich in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] Bürgerschaft und [[Zunft|Gilden]] in repräsentativen Bauten dar. Als einzige von diesen Gebäuden überstanden das Rathaus und das [[Tempelhaus (Hildesheim)|Tempelhaus]] den verheerenden Bombenhagel im März 1945, wenn auch erheblich beschädigt. Weitgehend unbeschädigt blieb nur der als [[Rolandbrunnen (Hildesheim)|Rolandbrunnen]] bekannte Marktbrunnen. Der Wiederaufbau der Nachkriegszeit brachte einerseits mit der Stadtsparkasse von [[Diez Brandi]] 1949 eine zurückhaltend zeitgenössische Formensprache hervor, die den historischen Kontext berücksichtigte, andererseits entstand 1962/63 mit dem ''Hotel Rose'' von [[Dieter Oesterlen]] ein dezidiert funktionalistisches Gebäude. An seinem kriegszerstörten Vorgängerbau, dem [[Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)|Knochenhaueramtshaus]], entzündete sich in den 1970er Jahren eine deutschlandweit beachtete Debatte über Rekonstruktion und Wiederaufbau. Mehrere lokale [[Bürgerinitiative]]n forderten eine Rekonstruktion des Marktplatzes sowie seiner Randbebauung und zogen die Stadtverwaltung auf ihre Seite. Nach Abriss der Nachkriegsbauten wurden in wenigen Jahren die drei an das Rathaus anschließenden Platzseiten mit Rekonstruktionen neu bebaut; neben dem [[Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)|Knochenhaueramtshaus]] und dem benachbarten Bäckeramtshaus auch das [[Wedekindhaus]].
Der seither ''Historischer Marktplatz'' genannte Platz wurde zum touristischen Mittelpunkt der Stadt.

==== UNESCO-Welterbe Dom und Michaeliskirche ====

===== Dom =====
[[Datei:Hildesheimer Dom 2015.JPG|mini|Der Mariendom zu Hildesheim (UNESCO-Welterbe), Nord-West-Ansicht]]

Der erste [[Hildesheimer Dom]] entstand 872 unter Bischof Altfrid. Alle Nachfolgebauten erheben sich auf dessen Fundamenten. Nach der Kriegszerstörung 1945 wurde die innere Barockisierung aufgegeben und eine Wiedererrichtung in frühromanischen Formen durchgeführt. Berühmt sind die Bronzegüsse [[Bernwardstür]] und [[Christussäule (Hildesheim)|Christussäule]]. Weitere Schätze sind der romanische [[Heziloleuchter]], die spätromanische [[Bronzetaufe (Hildesheimer Dom)|Bronzetaufe]], der [[Tausendjähriger Rosenstock]] an der Domapsis ([[Wahrzeichen]] Hildesheims). Der Wiederaufbau des Doms war 1960 abgeschlossen. Der Dom ist seit 1985 Weltkulturerbe der UNESCO. In der Westverlängerung steht die [[Ehemalige fürstbischöfliche Residenz (Hildesheim)|ehemalige fürstbischöfliche Residenz]], heute Bischöfliches Generalvikariat. Von 2010 bis 2014 wurde der Dom saniert.

===== Michaeliskirche =====
[[Datei:Hildesheim St MIchael von Andreas.jpg|mini|Ottonische Kirche St.&nbsp;Michael in Hildesheim (UNESCO-Welterbe), vom Kirchturm der Andreaskirche aus fotografiert]]
Bischof Bernward begann den Bau der frühromanischen [[St. Michael (Hildesheim)|Michaeliskirche]] 993; sie wurde 1033 fertiggestellt. Die Michaelskirche gilt als frühester durchgängig im [[Gebundenes System|gebundenen System]] errichteter Kirchenbau. Im 12.&nbsp;Jahrhundert wurden bis auf zwei alle Langhaussäulen erneuert und in der ersten Hälfte des 13.&nbsp;Jahrhunderts der Westchor erweitert sowie die Langhausdecke bemalt.<ref>Johannes Sommer datiert in seinem Buch 1999, ISBN 3-7845-7410-6 die Westchor-Erweiterung und die Deckenmalerei um 1200 und begründet dies hauptsächlich damit, dass es nach dem 1204 resignierten Abt Theoderich&nbsp;II. im Kloster keine Persönlichkeit mehr gab, die zu solchen Leistungen fähig gewesen wäre.</ref> Es blieb der nördliche Teil der spätromanischen [[Chorschranke]] erhalten. Bemerkenswert ist, dass die Krypta von St.&nbsp;Michael trotz der evangelischen Umweihung der Kirche immer noch katholisch geweiht ist. St.&nbsp;Michael wurde nach der Kriegszerstörung des Zweiten Weltkriegs in veränderter Form wieder aufgebaut und mit den Glasfenstern von [[Charles Crodel]] vollendet. Der Kirchenbau ist seit 1985 Weltkulturerbe der UNESCO.

Das Motiv der Michaeliskirche wurde 2014 auf die Rückseite deutscher Zwei-Euro-Sondermünzen geprägt.

==== Lambertikirche ====
Die Pfarrkirche der Neustadt [[St. Lamberti (Hildesheim)|St. Lamberti]] ist eine spätgotische [[Hallenkirche]] von 1488. 1945 brannte sie aus. Beim Wiederaufbau wurde der südliche Sakristeianbau als mahnende Ruine belassen; erst 2007 erhielt der Turm einen neuen Helm.

==== Godehardikirche ====
[[Datei:Hildesheim St Godehard Basilika.jpg|mini|St.-Godehard-Basilika]]
Die hochromanische [[Basilika St. Godehard (Hildesheim)|St.-Godehard-Basilika]] wurde im 12.&nbsp;Jahrhundert nach der Heiligsprechung des Benediktinerabts und späteren Hildesheimer Bischofs [[Godehard von Hildesheim|Godehard]] (Gotthard) als benediktinische Klosterkirche erbaut und ist ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben. Die Ausmalung und Ausstattung stammen aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert.

Die Godehardikirche wurde 1945 vor allem im Bereich des nördlichen Seitenschiffes beschädigt, die Schäden konnten bereits 1945 wieder behoben werden. Teile des Klausurbereichs (Ostflügel mit Kapitelsaal, Südflügel mit spätmittelalterlichen gewölbten Kellerräumen) sind erhalten. Die Kirche wurde 1963 zur päpstlichen [[Basilica minor]] erhoben. Gegenüber der Godehardikirche ist die romanische [[Nikolaikapelle (Hildesheim)|Nikolaikapelle]] sehenswert, eine ehemalige Pfarrkirche, die nach 1803 in ein Wohnhaus umgewandelt wurde.

==== Andreaskirche ====
[[Datei:St-andreas.jpg|mini|[[St. Andreas (Hildesheim)|St.-Andreas-Kirche]], höchster Kirchturm Niedersachsens]]
Die [[St. Andreas (Hildesheim)|St.-Andreas-Kirche]], heute evangelisch-lutherisch, ist eine Markt- und Bürgerkirche im [[Gotik|gotischen]] Stil. Sie wurde um 1140 als [[Romanik|romanische]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] erbaut, die teilweise im Mauerwerk des Turms erhalten ist. Seit etwa 1200 war sie [[Stift (Kirche)|Stiftskirche]]. Der gotische Bau wurde von 1389 bis 1504 errichtet. In der Andreaskirche führte Johannes Bugenhagen am 1.&nbsp;September 1542 die Reformation in Hildesheim ein. Der Turm wurde Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts auf 114,5&nbsp;Meter erhöht. Er ist seitdem der höchste Kirchturm Niedersachsens. 1945 wurde sie zerstört. Der Wiederaufbau war 1965 vollendet. In der Basilika befindet sich eine der größten und schönsten Orgeln Norddeutschlands.

==== Jakobikirche ====
Mit dem Bau von [[St. Jakobi (Hildesheim)|St. Jakobi]], einer einschiffigen gotischen Kirche, wurde 1503 begonnen, der Turm wurde 1514 fertig gestellt. Sie erhebt sich an der Almsstraße, Ecke Jakobistraße, die bereits 1204 unter diesem Namen erwähnt wurde. 1945 brannte sie vollständig aus. Der Wiederaufbau erfolgte 1948/49. 2014 wurde sie auch zu einer [[Kulturkirche]].

==== St. Magdalenen ====
[[Datei:HildesheimMagdalenenkirche.jpg|mini|St. Magdalenen]]
Die [[St. Magdalenen (Hildesheim)|Magdalenenkirche]], eine frühgotische ehemalige Klosterkirche am Innersteufer, ist vor allem wegen des Silberschreins des heiligen Bernward und des ''Elffenaltars'' (um 1520) bedeutend. Mit dem Bau begann man 1234 im romanischen Stil, er wurde jedoch 1456 im Stil der Gotik nach Osten hin erweitert. Der westliche Teil der Kirche ist demnach der älteste. 1721 sowie bei einer erneuten Vergrößerung der Kirche 1797 erfolgte eine barocke Umgestaltung. Das Kloster wurde 1810 säkularisiert. 1945 wurde die Kirche zerstört und 1960/61 wieder aufgebaut.

Nicht weit entfernt befindet sich der barocke [[Magdalenengarten]], einer der ältesten historischen Gärten Niedersachsens, der im 13.&nbsp;Jahrhundert als Klostergarten des Magdalenenklosters angelegt und 1720 bis 1725 zu einem barocken Schmuckgarten umgestaltet wurde.

==== St. Mauritius ====
Die ehemalige [[St. Mauritius (Hildesheim)|Stiftskirche St. Mauritius]] wurde 1058 bis 1072 als frühromanische Basilika errichtet und ist ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben. Das Innere ist barockisiert. Bemerkenswert sind die Krypta und der Kreuzgang.

==== Kaiserhaus ====
{{Hauptartikel|Kaiserhaus (Hildesheim)}}
[[Datei:Hildesheim-Kaiserhaus.02.JPG|mini|Kaiserhausfassade]]
[[Datei:GelberStern.jpg|mini|[[Waffenschmiedehaus]] (1548)]]
[[Datei:Hildesheim Wernersches Haus 403-vtmd.jpg|mini|[[Wernersches Haus]] (1606) nach der Renovierung von 2011]]
[[Datei:Lappenberg 002.jpg|mini|Nikolaikapelle]]

==== Kehrwiederturm ====
Der 30 Meter hohe, aus Bruchsteinen erbaute [[Kehrwiederturm (Hildesheim)|Kehrwiederturm]] ist der letzte von ursprünglich vier erhaltenen [[Wehrturm|Wehrtürmen]] der mittelalterlichen [[Stadtmauer|Stadtbefestigung]].

==== Fachwerkhäuser ====
Vor allem in der Hildesheimer Neustadt, aber auch auf dem [[Moritzberg (Hildesheim)|Moritzberg]] ist eine Reihe von alten Fachwerkhäusern erhalten geblieben ([[Keßlerstraße]], [[Knollenstraße]], Lappenberg, [[Am Kehrwieder]], [[Brühl (Hildesheim)|Brühl]], [[Hinterer Brühl]], Gelber Stern, Godehardsplatz; [[Bergstraße (Hildesheim)|Bergstraße]], Dingworthstraße, Godehardistraße, Elzer Straße). Besonders sehenswert sind das 1548 erbaute [[Waffenschmiedehaus]] (Gelber Stern&nbsp;21) und das [[Wernersches Haus|Wernersche Haus]] von 1606 (Godehardsplatz), beide sind mit Schnitzereien reich verziert. Die [[Dompropstei (Gebäude in Hildesheim)|Dompropstei]] steht in der Keßlerstraße. Bei den Fachwerkhäusern am Marktplatz und bei dem [[Umgestülpter Zuckerhut|Umgestülpten Zuckerhut]] am [[Andreasplatz (Hildesheim)|Andreasplatz]] handelt es sich um [[Rekonstruktion]]en.

==== Bismarckturm ====
Hildesheim besitzt einen 1905 erbauten [[Bismarckturm (Hildesheim)|Bismarckturm]] vom Typus ''Götterdämmerung''. Er steht am Beginn des Galgenbergs östlich der Innenstadt und bietet von seiner Aussichtsplattform aus einen weiten Blick auf Hildesheim und das Umland.

==== Burg Steuerwald ====
Im Norden der Stadt ist im Stadtteil [[Steuerwald (Hildesheim)|Steuerwald]] die 1310 bis 1313 als bischöfliche Schutz- und Trutzburg erbaute [[Burg Steuerwald]] sehenswert. Gut erhalten sind der Palas, der 26 Meter hohe und weithin sichtbare Bergfried von 1325 und die ursprünglich romanische, 1310 erbaute und 1507 in gotischem Stil umgestaltete Magdalenenkapelle. Auch ein Teil des Burggrabens und der Burgmauer ist noch zu sehen. Auf dem Innenhof der mittelalterlichen Burganlage findet jedes Jahr das vom ''Verein Hildesheim Sinti'' veranstaltete traditionelle Django-Reinhardt-Festival statt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.festival-django-reinhardt.de/ |titel=Django Reinhardt Festival 2021 |werk=festival-django-reinhardt.de |hrsg=Verein Hildesheimer Sinti e. V. |abruf=07.09.2021 |kommentar=Mit Rückblicken auf die Festivals der vorangegangenen Jahre}}</ref>

==== Denkmäler ====
* Das 1905 geschaffene [[Huckup (Hildesheim)|Huckup-Denkmal]] an der Schuhstraße, Ecke Hoher Weg stellt eine lokal volkstümliche Sagengestalt dar.
* Das [[Bernwardsdenkmal]] von 1893 auf dem Domhof erinnert an Bischof [[Bernward von Hildesheim]] (regierte 993–1022).
* An der Ecke Langelinienwall/Johannisstraße steht das [[Rainald von Dassel|Rainald-von-Dassel]]-Denkmal.
* Am ehemaligen Standort der zerstörten [[Synagoge am Lappenberg]] erinnert eine Skulptur an die [[Novemberpogrome 1938]].
* Auf dem Andreasplatz erinnert seit 1995 ein Brunnen an den Reformator [[Johannes Bugenhagen]].
* An der Ecke Alfelder Straße/Matthiaswiese erinnert ein Denkmal an [[Oskar Schindler]], der 1971–1974 in Hildesheim, Göttingstraße 30, wohnte und 1974 in Hildesheim starb.

==== Sonstiges ====
Der ehemalige [[Marienfriedhof (Hildesheim)|Marienfriedhof]] und der ehemalige [[Johannisfriedhof (Hildesheim)|Johannisfriedhof]] sind heute Parkanlagen. In beiden befinden sich noch eine größere Zahl historischer Grabmonumente.
{{Siehe auch|Jüdische Friedhöfe in Hildesheim}}

Das ehemalige [[Kloster Marienrode|Zisterzienserkloster Marienrode]] ist seit 1985 mit [[Benediktinerinnen]] besiedelt. Die [[St. Michael (Marienrode)|Kloster- und Gemeindekirche St.&nbsp;Michael]] ist eine spätgotische [[Basilika (Bautyp)|Basilika]].

Die [[Heilig-Kreuz-Kirche (Hildesheim)|Heilig-Kreuz-Kirche]] in der Kreuzstraße ist eine ehemalige Stiftskirche und heute eine katholische Filialkirche von [[Basilika St. Godehard (Hildesheim)|St. Godehard]].

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* Januar/ Februar: Jugend musiziert Wettbewerb auf regionaler Ebene
* Januar: EVI LICHTUNGEN Internationale Licht Kunst Biennale erstmals Herbst 2015, seit Januar 2018 zweijährlich (Innenstadt)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.evi-hildesheim.de/evi/Fuer-Alle/EVI-LICHTUNGEN-.html |titel=EVI Energieversorgung Hildesheim – EVI LICHTUNGEN |abruf=2019-03-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hildesheimer-allgemeine.de/news/article/die-lichtungen-kommen-wieder.html |titel=Die Lichtungen kommen wieder |sprache=de-DE |abruf=2019-03-28}}</ref>
* Januar bis Februar: Eiszeit Hildesheim mit Wintermarkt und Almhütte (Platz an der Lilie)
* Februar: Jugend forscht Regionalwettbewerb
* Februar/ März: Regional-Messe seit 2003 jährlich:<ref>[https://www.hildesheim.de/veranstaltungen/messen/2020-02-28/messe-schoener-bauen-wohnen-leben.html?keepmenu=0 ''Schöner Bauen Wohnen Leben''] Veranstaltungsbeschreibung auf hildesheim.de.</ref>
* April: [[Akkuschrauberrennen]] der HAWK
* April: Hildesheimer Schmeckfest (Hildesheimer Innenstadt) seit 2016
* Mai: Hildesheimer Automeile (Hildesheimer Innenstadt)
* Mai: Hildesheimer Weinfest (Marktplatz)
* Mai/Juni(/Juli): [[Transeuropa (Festival)|transeuropa]] Europäisches Festival für performative Künste (im Dreijahresrhythmus)
* Mai bis September: [[Skatenight|skate by night]]
* Mai/Juni (an Pfingsten): Jazz-Festival ''Jazztime''
* Mai/ Juni: Prosanova-Festival seit 2005 dreijährlich. Ein mehrtägiges Festival für junge deutschsprachige Literatur
* Juni: Magdalenenfest. Ein zweitägiges Rosenfest in der Barocken Gartenanlage mit Show, Kunst, Kultur, Mode und kulinarischen Genüssen (Altstadt, am Welterbe St. Michaelis)
* Juni bis September: ''Jo-Beach''. Drinks, Musik, Sonnenliegen, Palmen und Strand direkt am [[Hohnsensee]] bis spätabends
* Juni bis September: Citybeach Hildesheim. Strand, Palmen, Drinks und Chill-Out Musik (Platz An der Lilie)
* Juni: Hildesheimer Schützen- und Volksfest auf dem Volksfestplatz (von 2013 bis 2016 als ''Hildesia Stadtfest'' an verschiedenen Veranstaltungsorten der Innenstadt<ref>[http://hi-living.de/hildesia-stadtfest-2016/ hi-living.de]</ref>)
* Juni bis August: Sommerliche Kirchenmusik in St. Michael
* Juli bis August: Hildesheimer Marktplatz-Musiktage (jeweils freitags und samstags ab 19 Uhr Open-Air-Livemusik auf dem Historischen Marktplatz)
* Juni/Juli: ''Hildesheimer Wallungen,'' jedes ungerade Jahr. Ein dreitägiges Kunst/Kultur/Theater/Musikfestival entlang der historischen Wallanlagen sowie von Teilen der Altstadt*
* Juli: Django Reinhardt Festival Hildesheim, zweitägiges Open-Air-Festival auf [[Burg Steuerwald]]
* Juni/Juli: ''Romantische Nacht – Musik vor Acht bis Mitternacht,'' jedes ungerade Jahr. Ein Abend mit klassischer Musik (Chor, Orchester, Kammermusik) an verschiedenen Spielorten in der historischen Innenstadt und mit großem Open-Air-Finale auf dem Marktplatz
* Juli: UNI-Mittsommernacht: Musik- und Kulturfest der Universität Hildesheim auf dem Gelände der mittelalterlichen Domäne Marienburg in Hildesheim
* Sommerferien: Paddelkurse für Anfänger und Fortgeschrittene im Kanu- und Umweltzentrum der Schulen
* Sommerferien: An jedem Sonntag um 18 Uhr Orgelkonzert im Mariendom
* August: [[M’era Luna Festival]]
* August: Klosterkonzert Marienrode (Kloster Marienrode)
[[Datei:HildesheimWeihnachtsmarkt.jpg|mini|Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz in Hildesheim]]
* August/September: ''Pflasterzauber,'' Straßenmusik- und Straßenkunstfestival
* September: Technorama, Oldtimer-Messe
* September: Bauernmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag
* Oktober: ''Herbstzeit – Älterwerden erleben,'' jährliche Regional-Messe seit 2006
* Oktober: Light-Night-Shopping
* November/ Dezember: Weihnachtsmarkt (Historischer Marktplatz und Platz An der Lilie)

=== Kulinarische Spezialitäten ===
* [[Hildesheimer Pumpernickel]]

=== Sport ===

==== Fußball ====
Viele Jahre war Hildesheim eine Fußballhochburg. Der heimische [[VfV Hildesheim]] kam nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auf insgesamt sechs Erstligajahre. Nach der Saison 2002/03 fusionierte die Fußballabteilung des VfV mit [[Borussia Hildesheim]] zum [[VfV 06 Hildesheim]]. In der ersten Saison als VfV 06 verfehlte der Club die Qualifikation zur eingleisigen [[Fußball-Oberliga Nord#Viertklassige Oberliga Nord (1994–2008)|Oberliga Nord]] und musste in die 5.&nbsp;Liga, die damalige [[Fußball-Oberliga Niedersachsen#Niedersachsenliga (1994 bis 2008)|Niedersachsenliga]], absteigen.

Der VfV 06 stieg in der Saison 2009/10 in die eingleisige Oberliga-Niedersachsen auf, wo bis 2009/2010 auch der [[SV Bavenstedt]] spielte. In der [[Fußball-Oberliga Niedersachsen 2014/15|Saison 2014/15]] wurde der VfV Zweiter, gewann die Relegationsrunde und stieg in die [[Fußball-Regionalliga Nord|Regionalliga Nord]] (4.&nbsp;Liga) auf. Nach drei Jahren stieg er 2017/18 in die Oberliga Niedersachsen ab. Neben der A- und B-Jugend des VfV ist auch der Nachwuchs des 1.&nbsp;JFC Achtum/Einum/Bavenstedt Hildesheim erfolgreich.<br />

Die 1.&nbsp;Damen des PSV GW Hildesheim spielten von der Saison 2009/10 bis zur Saison 2013/14 in der Oberliga Niedersachsen. Der Wiederaufstieg gelang zur Saison 2015/2016.<br />
Die B-Juniorinnen spielen seit der Saison 2011/2012 in der Niedersachsenliga. In der Saison 2013/2014 konnte man den Niedersachsen- und Norddeutschenpokal in die Domstadt holen.

==== Handball ====
[[Eintracht Hildesheim]] spielt in der [[3. Liga (Handball)|3. Liga]]. Auf den Sprung in die [[Handball-Bundesliga|1. Bundesliga]] 2011 folgte direkt der Wiederabstieg.

Den Sprung ins deutsche Oberhaus gelang den Handballern außerdem 2000 und 2006, sowie 1968 in die zweigleisige 1.&nbsp;Liga. Die Spielzeiten wurden jeweils als Tabellenletzter mit dem direkten Wiederabstieg beendet.

Nach dem Abstieg 2007 in die 2. Bundesliga spielten die Handballer in der Saison 2007/08 um den direkten Wiederaufstieg, der jedoch kurz vor Ende der Saison verspielt wurde.

Der Aufstieg in die 1.&nbsp;Bundesliga [[Handball-Bundesliga 2011/12|2011/12]] konnte erreicht werden, mit dem anschließenden Abstiege in die 2. Liga.<r />
Die Eintracht bestreitet die Heimspiele in der 2007 umgebauten Rex-Brauns-Sporthalle.

==== Schwimmen ====
Die Schwimmerinnen des [[VfV Hildesheim]] starteten 2009 in der 1. Bundesliga. Nach einer Saison musste das junge Team jedoch in die 2. Bundesliga absteigen.

Einige Jahre schwammen auch die Damen der inzwischen aufgelösten [[EVI Hildesheim]] (SG Hildesheim) in der 1. Bundesliga.

==== Volleyball ====
In der Saison 2008/2009 war Hildesheim durch die Spielgemeinschaft [[TSV Giesen]]/48 Hildesheim in der [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|Volleyball-Bundesliga]] vertreten. Nach dem Zusammenschluss der beiden Zweitligisten TSV Giesen und MTV 48 Hildesheim schaffte das Team in der Saison 2007/08 den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Die Heimspiele der Volleyballer fanden in der Halle 39 in Hildesheim statt. Am Ende der Spielzeit konnte die erste Spielklasse nicht gehalten werden.

In der Saison 2009/2010 belegte das Team in der [[2. Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|2. Bundesliga-Nord]] den zweiten Tabellenplatz.<br />
Die Saison 2010/2011 wurde in der 2.&nbsp;Bundesliga die Meisterschaft und der Aufstieg in die 1.&nbsp;Bundesliga erreicht, verzichtet aus finanziellen Gründen.

Bei der Zweitligasaison 2011/12 erreichen sie den 4.&nbsp;Tabellenplatz.

==== Weitere Sportarten ====
* Die [[Wasserball]]er des [[Hellas 1899 Hildesheim]] spielten zwischen 1986 und 2008 in drei Phasen in der 1.&nbsp;Bundesliga ([[Deutsche Wasserball-Liga]])
* Der ''RTC Merkur Hildesheim'' war jahrelang im Radball erfolgreich.
* Die [[Hildesheim Invaders]], 1990/91 spielten eine Saison in der 1. Bundesliga und 2009, 2012 sowie seit 2014 in der 2.&nbsp;Bundesliga im [[American Football]]. 2015 gelang der erneute Aufstieg in die 1.&nbsp;Bundesliga.
* Die [[Darts|Steeldarter]] von ''Thorny Roses DC Hildesheim'' waren zwischen 2005 und 2008 in der Steeldart-Bundesliga vertreten. 2015 schafften sie den Wiederaufstieg.<ref>{{Webarchiv |url=http://thorny-roses.de/thorny-roses-steigt-die-bundesliga-auf/ |text=''Thorny Roses steigt in die Bundesliga auf'' |wayback=20160208022518}}, Meldung auf thorny-roses.de, abgerufen am 9. Juni 2015.</ref> Seit 2013 findet in der Halle 39 mit den [[German Darts Championship]]s jährlich ein Weltranglistenturnier statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pdc-europe.tv/tournaments/european-tour-2017/german-darts-championship-2017/ |titel=BISHERIGE SIEGER |werk=pdc europe |abruf=2017-12-30}}</ref>

[[Datei:Kanusport Hildesheim 2015.JPG|mini|Kajak beim Wildwasserpaddeln an der Bischofsmühle]]
* Mit der 1982 eingeweihten ''Wildwassersportanlage Bischofsmühle'' verfügt Hildesheim über die einzige Anlage dieser Art in Norddeutschland für Kanuslalom- und Wildwassersport. Zahlreiche Meistertitel auf regionaler und Landesebene wurden errungen. Die Landesschulbehörde wies das seit 1982 bestehende Kanuzentrum als landesweiten Stützpunkt für den Kanu-Schulsport aus.
* 2009 wurde Hildesheim im bundesweiten Wettbewerb ''MissionOlympic'' als eine von 28 bewegungs- und sportaktivsten Städten Deutschlands nominiert.
* Seit 2003 veranstaltet der Verein ''OlympiaCamp'' alljährlich das ''OlympiaCamp''. Für sein Engagement wurde das ''OlympiaCamp'' 2009 mit dem Preis ''Deutschland – Land der Ideen'' ausgezeichnet.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Unternehmen ===
Die wichtigsten Unternehmen sind [[Robert Bosch GmbH|Bosch]], Eickhoff-Stahlbau und [[KSM Castings Group|KSM Castings GmbH]] (früher Kloth-[[Senking]] Metallgießerei); außerdem ist auch der Weltmarktführer und [[Tragschrauber]]<nowiki />hersteller [[AutoGyro]] am [[Flugplatz Hildesheim|Hildesheimer Flugplatz]] angesiedelt.
Des Weiteren befindet sich in Hildesheim ein Produktions- und Logistikstandort der [[The Coca-Cola Company|Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG]] (ehemals Hessisch-Niedersächsische Getränke GmbH & Co. KG und Walter Hauß Getränke), sowie seit März 2009 die [[Rewe Group|Rewe-Foodservice]] mit ihrem Logistik- und Frischezentrum, inzwischen übernommen von [[Transgourmet Deutschland|Transgourmet]], einer Tochter der Schweizer [[Coop (Schweiz)|Coop]]. Das älteste Einzelhandelsgeschäft der Stadt ist die 1858 gegründete Gold- und Silberschmiede [[Th. Blume]].

=== Medien ===
Bereits im 17. Jahrhundert erschien in Hildesheim mit der ''Hildesheimer Relation'' eine der ersten Zeitungen in Deutschland. Diese Zeitung soll nach unbelegten Literaturangaben von 1617 bis 1632 bestanden haben, nachgewiesen sind aber nur die Jahrgänge 1619 und 1620. Am 24. Juni 1705 folgt dann mit dem ''Hildesheimer Relations-Courier'' eine weitere Zeitung, die unter dem Namen [[Hildesheimer Allgemeine Zeitung]] noch heute erscheint. Sie ist damit die älteste Tageszeitung in Deutschland. Sie befindet sich seit 1807 im Besitz des [[Gerstenberg Verlag]]s.

Aus Hildesheim sendet der lokale, nichtkommerzielle [[Bürgerrundfunk|Bürgerfunk]] [[Radio Tonkuhle]], und seit 2006 existieren die Internetfernsehprogramme ''Online-TV Hildesheim''<ref>[http://www.online-tv-hi.de/ online-tv-hi.de]</ref> und ''Hildesheim TV''.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.hildesheim-tv.de/ |text=Hildesheim TV |wayback=20130405101320}}</ref>

'''Wochenblatt'''

Gegründet im Jahr 1976 als erstes Sonntagsblatt in Deutschland ist der Kehrwieder am Sonntag mit einer Auflage von mehr als 126.450 Exemplaren die führende Wochenzeitung in der Region Hildesheim/Vorharz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kehrwieder-verlag.de/#:~:text=Mit%20einer%20Auflage%20von%20mehr,in%20der%20Region%20Hildesheim%2FVorharz. |titel=Kehrwieder am Sonntag |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-07-16}}</ref>

Seit 2003 erscheint zweimal im Monat: ''[[Ihre neue Zeitung – Der Hildesheimer]]''. Dazu gibt es den [[Huckup (Zeitung)|''Huckup'']], der früher jede Woche donnerstags, seit einigen Jahren aber mittwochs erscheint.

Am 16.&nbsp;Februar 2008 wurde zum ersten Mal der 14-täglich erscheinende ''[[Hildesheimer Bote]]'' herausgebracht, dessen Auflage 101.000 Exemplare beträgt.

=== Öffentliche Einrichtungen ===
Mit dem [[Amtsgericht Hildesheim]], dem [[Landgericht Hildesheim]], dem [[Arbeitsgericht Hildesheim]] sowie dem [[Sozialgericht Hildesheim]] ist die Stadt ein zentraler Gerichtsstandort.

Ferner haben in Hildesheim folgende überregional bedeutsame öffentliche Einrichtungen ihren Sitz:
* [[Handwerkskammer]] Hildesheim-Südniedersachsen – Kammerbezirk sind die Landkreise (bzw. Teilbezirke) Hildesheim (I), [[Landkreis Göttingen|Göttingen]]&nbsp;(II), [[Landkreis Northeim|Northeim]] (III), [[Landkreis Osterode am Harz|Osterode am Harz]]&nbsp;(IV) und [[Landkreis Holzminden|Holzminden]]&nbsp;(V)
* Niedersächsischer [[Rechnungshof|Landesrechnungshof]]
* [[Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie]] (LS, Landessozialamt)
* [[Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz]] (NLWKN, früher: Niedersächsisches Landesamt für Ökologie NLÖ)
* Das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ)
* Familienbüro der Stadt Hildesheim (Andreaspassage/Innenstadt)
* Die [[Dombibliothek Hildesheim]] ist eine öffentliche, wissenschaftliche Bibliothek. Sie beherbergt eine der bedeutendsten Büchersammlungen Norddeutschlands. Als einzige Bibliothek in Niedersachsen stammt sie aus dem Mittelalter, und mit ihrer mehr als 1200-jährigen Geschichte ist sie zugleich die älteste Bibliothek Norddeutschlands.
* Zu den Altbeständen der wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs zählt als geschlossene Sammlung (rund 4000&nbsp;Bände) die sogenannte Andreasbibliothek mit Werken aus dem 16. bis 18.&nbsp;Jahrhundert sowie mehr als 200&nbsp;[[Inkunabel]]n.

=== Bildung ===
; Hochschulen, Erwachsenenbildung
* [[Stiftung Universität Hildesheim]]; ursprünglich gab es in Hildesheim eine Domschule, aus der 1643 eine philosophisch-theologische Lehranstalt und 1887 schließlich ein Priesterseminar hervorging. 1946 wurde im benachbarten Alfeld (Leine) eine pädagogische Hochschule errichtet. Aus dieser Einrichtung ging 1978 die Hochschule Hildesheim hervor, welche 1989 zur Universität Hildesheim wurde. 2003 erfolgte die Einrichtung der Stiftung Universität Hildesheim.
* [[Norddeutsche Hochschule für Rechtspflege]] (seit 1. Oktober 2007) als Nachfolgerin der ehemaligen Fakultät Rechtspflege der am 30. September 2007 aufgelösten Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege.
* [[Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttinge|Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst]]; gegründet 1971 aus mehreren Vorgängereinrichtungen für Handwerk, Baugewerbe und Sozialpädagogik mit den Standorten Hildesheim und [[Holzminden]]. 1974 wurde in [[Göttingen]] ein weiterer Standort eröffnet. Bis 2003 hieß sie Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen.
* [[Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte]]; gegründet 1829. Es bietet [[Frühförderung]], einen Kindergarten für Hörgeschädigte, Schule, Berufsschule und Berufsausbildung. In einem Internat können die Schüler und Auszubildenden wohnen.
* [[Priesterseminar Hildesheim]] und Tagungshaus der Diözese
* Tagungshaus St. Vinzenz im Bernwardshof der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul

; Gymnasien, Gesamtschulen
* [[Gymnasium|Gymnasien]]: [[Gymnasium Andreanum]], [[Gymnasium Marienschule Hildesheim|Gymnasium Marienschule]], [[Gymnasium Josephinum Hildesheim]], [[Scharnhorstgymnasium Hildesheim]], [[Goethegymnasium Hildesheim]], Michelsenschule, Gymnasium Himmelsthür. Auf zwei weiteren Schulen gibt es gymnasiale Zweige: Freie Waldorfschule Hildesheim und [[Robert-Bosch-Gesamtschule (Hildesheim)|Robert-Bosch-Gesamtschule]]. Gymnasiale Oberstufen (Klassen 11 bis 13; Zugang mit Erweitertem Sekundarabschluss I) gibt es außerdem an verschiedenen berufsbildenden Schulen: Friedrich-List-Schule (Fachgymnasium Wirtschaft), Herman-Nohl-Schule (Fachgymnasium Gesundheit und Soziales), Werner-von-Siemens-Schule (Fachgymnasium Technik), Elisabeth-von-Rantzau-Schule (Fachakademie für Sozialmanagement).

=== Verkehr ===
[[Datei:Hildesheim Hbf 2016.jpg|mini|Der 1961 eröffnete und 2013–2016 sanierte Hauptbahnhof]]
==== Straße ====

===== Bundesautobahnen =====
Hildesheim liegt an der [[Bundesautobahn 7]], welche östlich die Stadt kreuzt:

* {{RSIGN|DE|A|7}} [[Flensburg]] – [[Rendsburg]] – [[Hamburg]] – [[Soltau]] – [[Hannover]] – Hildesheim – [[Göttingen]] – [[Kassel]] – [[Fulda]] – [[Würzburg]] – [[Aalen]] – [[Ulm]] – [[Kempten (Allgäu)|Kempten]] – [[Füssen]]

===== Bundesstraßen =====
Zudem ist Hildesheim ein Knotenpunkt von vier Bundesstraßen:

* {{RSIGN|DE|B|1}} [[Aachen]] – [[Neuss]] – [[Düsseldorf]] – [[Mülheim an der Ruhr]] – [[Essen]] – [[Bochum]] – [[Dortmund]] – [[Soest]] – [[Paderborn]] – [[Hameln]] – Hildesheim – [[Braunschweig]] – [[Helmstedt]] – [[Magdeburg]] – [[Burg (bei Magdeburg)]] – [[Brandenburg an der Havel]] – [[Potsdam]] – [[Berlin]] – [[Küstriner Vorland]]
* {{RSIGN|DE|B|6}} [[Bremerhaven]] – [[Bremen]] – [[Nienburg/Weser]] – [[Neustadt am Rübenberge]] – [[Hannover]] – [[Sarstedt]] – Hildesheim – [[Salzgitter]] – [[Goslar]] – [[Quedlinburg]] – [[Bernburg (Saale)]] – [[Halle (Saale)]] – [[Leipzig]] – [[Dresden]] – [[Görlitz]]
* {{RSIGN|DE|B|243}} Hildesheim – [[Bad Salzdetfurth]] – [[Bockenem]] – [[Seesen]] – [[Osterode am Harz]] – [[Herzberg am Harz]] – [[Nordhausen]]
* {{RSIGN|DE|B|494}} Hildesheim – [[Harsum]] – [[Hohenhameln]] – [[Peine]]

==== Bahn ====
Der [[Hildesheim Hauptbahnhof|Hildesheimer Hauptbahnhof]] ist [[Intercity-Express|ICE]]-Halt. Hildesheim liegt an folgenden Bahnstrecken:

* [[Kassel]]–[[Berlin]] ''([[Hildesheimer Schleife]])''
* [[Bahnstrecke Hildesheim–Groß Gleidingen|Hildesheim–Groß Gleidingen]]
* [[Hannover]]–[[Ringelheim]]–[[Bad Harzburg]]–[[Halle (Saale)|Halle]] (darin auch die [[Bahnstrecke Hildesheim–Goslar]])
* [[Hameln]]–[[Bodenburg]] ''([[Bahnstrecke Elze–Löhne|Weserbahn]])''
* [[Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen|Lehrte–Nordstemmen]] ''(Kreuzbahn)''.
Die Bahnlinien nach [[Bad Gandersheim]], [[Seesen]], [[Salzgitter]] und [[Peine]] wurden seit den 1970er Jahren stillgelegt. Der frühere [[Bahnhof Hildesheim Ost|Ostbahnhof]] ist heute nur noch Haltepunkt.

Seit dem 14. Dezember 2008 besteht über Sarstedt bzw. über [[Sehnde]] eine Anbindung an das Netz der [[S-Bahn Hannover]].

Bei Himmelsthür ist ein weiterer Haltepunkt geplant.<ref name="haz-2019-03-28">{{Internetquelle |url=https://www.hildesheimer-allgemeine.de/news/article/s-bahnhof-himmelsthuer-keine-baukosten-fuer-stadt-und-kreis.html |titel=S-Bahnhof Himmelsthür: Keine Baukosten für die Stadt |hrsg=Artikel der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung |abruf=2019-03-29}}</ref>

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
[[Datei:Tagesliniennetz Stadtverkehr Hildesheim.png|mini|links|200px|Das Busliniennetz von Hildesheim]]
Zwischen dem 7. August 1905 und dem 22. März 1945 verkehrten in der Stadt die [[Straßenbahn]]en der [[Straßenbahn Hildesheim|Städtischen Straßenbahn]]. Vom 22. März 1899 bis zum 27. Mai 1958 verkehrte eine weitere Straßenbahnlinie, die durch die hannoversche [[Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe|ÜSTRA]] betriebene Überlandlinie „Rote Elf“, über [[Sarstedt]] nach Hannover.<ref>[http://www.eisenbahnfreunde-hannover.de/alben/rote11.htm eisenbahnfreunde-hannover.de]</ref>

Den [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] bedienen mehrere Buslinien der [[Stadtverkehr Hildesheim]] GmbH. Die [[Regionalverkehr Hildesheim]] GmbH betreibt die meisten regionalen Buslinien ins Umland von Hildesheim. Am 26. Oktober 2012 startete in Hildesheim erstmals der Nachtbus, der freitags und samstags auf neun Linien ins Umland fährt.

==== Radverkehr ====
Hildesheim war 2015 Gründungsmitglied bei der Gründung der [[Fahrradfreundliche Kommune#Niedersachsen/Bremen|Arbeitsgemeinschaft ''Fahrradfreundliche Kommunen Niedersachsen/Bremen'']] (AGFK Niedersachsen/Bremen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.agfk-niedersachsen.de/ueber-uns/mitglieder/stadt-hildesheim.html |titel=Stadt Hildesheim |werk=agfk-niedersachsen.de |hrsg=AGFK Niedersachsen/Bremen |datum=2020-12-04 |abruf=2021-04-12}}</ref> Mit dem ''Radverkehrskonzept 2025'' möchte die Stadt ihren Radverkehr verbessern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hildesheim.de/leben-in-hildesheim/bauen-und-wohnen/stadtentwicklung/radverkehr.html |titel=Radverkehr in Hildesheim |werk=hildesheim.de |hrsg=Stadt Hildesheim |abruf=2021-04-12}}</ref> Radtouristisch ist Hildesheim an den [[Radweg Berlin–Hameln]], den [[Innerste]]-Radweg und weitere regionale Radrouten angeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hildesheim.de/tourismus/region-aktiv/radfahren.html |titel=Ein Juwel für Fahrradfahrer – Die Region Hildesheim |werk=hildesheim.de |hrsg=Stadt Hildesheim |abruf=2021-04-12}}</ref>

==== Binnenschifffahrt ====
Über den [[Stichkanal Hildesheim]] ist Hildesheim an den [[Mittellandkanal]] angebunden. Die Stadt verfügt über einen Hafen samt Industriegebiet. Der Hafen wird von der Hafenbetriebsgesellschaft Hildesheim betrieben, die zu 50 Prozent der Stadt Hildesheim und zu 50 Prozent [[Rhenus]] gehört.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hafen-hildesheim.de/zahlen-fakten.html |titel=Zahlen & Fakten – Hafen Hildesheim mbH |sprache=de |abruf=2018-05-18}}</ref> Es stehen etwa 1500&nbsp;m Kaianlagen mit sieben Portalkranen zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hafen-hildesheim.de/infrastruktur.html |titel=Hafen Hildesheim: Infrastruktur |werk=hafen-hildesheim.de |hrsg=Hafenbetriebsgesellschaft mbH Hildesheim |abruf=2018-05-17}}</ref> Es liegen etwa 11&nbsp;km Gleise, zwei Diesellokomotiven stehen zur Verfügung (Stand: 2018).<ref>{{Literatur |Titel=Hafen Hildesheim: Lok 8 wieder im Einsatz |Sammelwerk=eisenbahn-magazin |Nummer=4 |Datum=2018 |ISSN=0342-1902 |Seiten=30}}</ref>

==== Luftfahrt ====
Hildesheim besitzt einen [[Flugplatz Hildesheim|Flugplatz]], der hauptsächlich von Privatflugzeugen angeflogen wird. [[Flughafen Hannover-Langenhagen]] ist der nächste internationale Flughafen.

== Persönlichkeiten ==
In folgenden Artikeln sind Personen aufgeführt, die mit Hildesheim in Verbindung stehen:
* [[Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Hildesheim]]
* [[Liste der Stadtdirektoren und Oberstadtdirektoren von Hildesheim]]
* [[Liste der Ehrenbürger von Hildesheim]]
* [[Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Hildesheim]]
* [[Liste der Bischöfe von Hildesheim]]

== Literatur ==
; Zur Geschichte der Stadt
* ''Urkundenbuch der Stadt Hildesheim''. Gerstenberg, Hildesheim 1881–1901 ({{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-104209}}).
* Hermann Seeland: ''Zerstörung und Untergang Alt-Hildesheims.'' Hildesheim 1947.
* Menno Aden: ''Hildesheim lebt. Zerstörung und Wiederaufbau. Eine Chronik.'' Gerstenberg, Hildesheim 1994, ISBN 3-8067-8551-1.
* [[Johannes Heinrich Gebauer]]: ''Geschichte der Stadt Hildesheim.'' 2 Bände. Lax, Hildesheim/ Leipzig 1922–1924 (unveränderter Nachdruck: Lax, Hildesheim 1994–1997, ISBN 3-8269-6306-7, ISBN 3-8269-6307-5).
* Johannes Heinrich Gebauer: ''Geschichte der Neustadt Hildesheim.'' Lax, Hildesheim/ Leipzig 1937 (unveränderter Nachdruck: Lax, Hildesheim 1997, ISBN 3-8269-6305-9).
* Manfred Overesch: ''Der Augenblick und die Geschichte. Hildesheim am 22. März 1945.'' Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12753-9.
* [[Manfred Overesch]]: ''Hildesheim 1945–2000. Neue Großstadt auf alten Mauern.'' Olms, Hildesheim 2006, ISBN 3-487-13266-4.
* [[Herbert Reyer]]: ''Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim.'' 2. Auflage. Lax, Hildesheim 2002, ISBN 3-8269-6300-8.
* Sven Abromeit (Hrsg.): ''Hildesheim in den 1970ern.'' Gerstenberg, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-8067-8716-0.
* Gerhard Meier-Hilbert: ''Die Hildesheimer Oststadt – geographische Strukturen eines Stadtteils.'' In: ''Hildesheimer Jahrbuch 82.'' Gerstenberg, Hildesheim 2010, S.&nbsp;179–227.
* {{Literatur
|Autor=Manfred Overesch
|Titel=Bosch in Hildesheim 1937–1945
|Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht
|Ort=Göttingen
|Datum=2008
|ISBN=978-3-525-36754-4
|Online={{Google Buch |BuchID=4H0EuE8uEuMC |Seite=Cover |Hervorhebung=Bosch in Hildesheim 1937–1945}}}}

; Zur modernen Architekturgeschichte
* Michael Falser: ''Die Rekonstruktion des Hildesheimer Marktplatzes.'' In: Ders.: ''Zwischen Identität und Authentizität. Zur politischen Geschichte der Denkmalpflege in Deutschland.'' Thelem Verlag, Dresden 2008, ISBN 978-3-939888-41-3, S.&nbsp;137–152.

; Zu religiösen Gemeinschaften
* Peter Aufgebauer: ''Die Geschichte der Juden in der Stadt Hildesheim im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.'' Hildesheim 1984.
* [[Nicolaus Heutger]]: ''Aus Hildesheims Kirchengeschichte.'' Lax, Hildesheim 1984, ISBN 3-7848-4027-2.
* Christian Plath: ''Konfessionskampf und fremde Besatzung. Stadt und Hochstift Hildesheim im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges (ca. 1580–1660).'' Hildesheim 2005, ISBN 3-931987-12-4.

; Zu Natur und Landschaft
* Werner Müller: ''Flora von Hildesheim.'' (= Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung. Band 3). Hildesheim 2001.
* Heinrich Hofmeister: ''Naturraum Innerstetal.'' (= Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung. Band 4). Hildesheim 2003.
* ''Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim.'' (= Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung. Band&nbsp;5). Hildesheim 2005, ISBN 3-8067-8547-3.
* Gerhard Meier-Hilbert: ''Geographische Strukturen: Das natürliche Potenzial.'' In: Friedrich Brinkmann (Hrsg.): ''Hildesheim: Stadt und Raum zwischen Börde und Bergland.'' (=&nbsp;Schriftenreihe der Niedersächs. Landeszentr. für Polit. Bildung: ''Niedersachsen – vom Grenzland zum Land in der Mitte.'' Band&nbsp;5). Gerstenberg, Hildesheim 2001, ISBN 3-8067-8584-8, S.&nbsp;7–41.

; Zu Hildesheimer Sagen
* Karl Seifart: ''Sagen aus Stadt und Stift Hildesheim''. (= ''Hildesheimer Heimatbücher.'' 1. Heft). herausgegeben von H. Blume. Hildesheim 1913.
* Hermann Blume (Hrsg.): ''Von Tückeboten, Lüchtenkeerls und weißen Frauen. Sagen und Erzählungen aus dem Hildesheimer Land.'' Gesammelt und zusammengestellt von Hermann Blume, bearbeitet von August Böttcher. Hildesheim 1986, ISBN 3-8067-8101-X.
* Uwe Grießmann: ''Sagenhaftes Hildesheim – Hildesheimer Sagen und Legenden im neuen Gewand''. Benu-Verlag, 2018.

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Hildesheim|s=Hildesheim|n=Portal:Hildesheim|wikt=Hildesheim|voy=Hildesheim}}
* [https://www.hildesheim.de/ Hildesheim.de]

== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Hildesheim| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Hildesheim]]
[[Kategorie:Kreisstadt in Niedersachsen]]
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[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]
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[[Kategorie:Ehemalige kreisfreie Stadt in Niedersachsen]]
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Niedersachsen]]

Version vom 12. September 2021, 07:38 Uhr

Unlogischer Zug

Schwarz kann nicht 8: ... 0-0 ziehen, da der Läufer noch auf f8 steht. Kann das jemand, der etwas vom Thema versteht, noch überarbeiten? --Torpian (Diskussion) 08:48, 11. Sep. 2021 (CEST)

Weiteres 7. Dd1–d2 Lf8–e7 8. 0–0–0 0–0 9. Sd4–b3 baut eine Drucksäule in der d-Linie auf.
Meinst du diese Stelle? Da steht der Läufer eindeutig auf e7 und 8. ...00 ist möglich. --DWI 09:00, 11. Sep. 2021 (CEST)
Tatsächlich. Da habe ich wohl auf meinem Schachbrett versehentlich Seltener kommt 6. … Lc8–d7 gespielt. Aber dann ist auch das zweite Diagramm falsch. (nicht signierter Beitrag von Torpian (Diskussion | Beiträge) 07:33, 12. Sep. 2021 (CEST))