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Otto Fried (Künstler) und Wachtang Kikabidse: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Vakhtang Kikabidze at Laima Rendez Vous Jurmala 2017.jpg|mini|Wachtang Kikabidse]]
* '''Otto Siegmund Fried''' (geboren 22. Dezember 1922 in [[Koblenz]]; gestorben 31. Dezember 2020 in Meudon) war ein in Koblenz geborener amerikanischer Künstler, der in [[New York City|New York]] und [[Paris]] arbeitete und lebte.
'''Wachtang Kikabidse''' ({{kaS|ვახტანგ კიკაბიძე}}, {{RuS|Вахтанг Константинович Кикабидзе}}, wiss. Transliteration ''Vachtang Konstantinovič Kikabidze''; * [[19. Juli]] [[1938]] in [[Tiflis|Tbilissi]], [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgische SSR]], [[Sowjetunion|UdSSR]]) ist ein [[Georgien|georgischer]] Filmschauspieler, Sänger und Regisseur. Der Komiker ist vor allem in den Staaten der früheren [[Sowjetunion]] populär.

Otto Fried verstand sich vor allem als Maler; sein umfangreiches Werk besteht jedoch nicht nur aus Gemälden und Zeichnungen sondern auch aus Skulpturen sowie aus Möbeln und anderen Objekten des Gebrauchs.<ref>{{Literatur |Autor=Yvonne Brunhammer |Titel=Otto Fried. Meubles et Objects |Verlag=Edizioni d’Arte Fratelli Pozzo |Ort=Turin |ISBN=9788886789301}}</ref> Aus seinen frühen Landschaften, [[Stillleben]] und [[Porträtmalerei|Portraits]] entwickelte er eine abstrakte Bild- und Formensprache, in der Kreisbewegungen und -formen bestimmend wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Larissa Wesp |Titel="Flowering Atmosheres" Abstraktion und Kreis in den Gemälden Otto Frieds. "Flowering Atmospheres" Abstract Art and Circle in the Paintings by Otto Fried |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2001 |ISBN=978-8836646470 |Seiten=27-37}}</ref> Arbeiten von Otto Fried befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen, u.a. im [[Musée National d’Art Moderne|Musée nationale d’art moderne]], [[Centre Georges-Pompidou]] in Paris, im [[Metropolitan Museum of Art|Metropolitain Museum of Art]] und im [[Museum of Modern Art]] in [[New York City|New York]]<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=0-9646052-0-1 |Seiten=72}}</ref>.


== Leben ==
== Leben ==
Er wurde als Sohn einer Fürstin aus dem Hause [[Bagration-Dawitaschwili]] geboren. Von 1956 bis 1959 studierte er an der ''[[Staatliche Universität Tiflis|Staatlichen Universität Tiflis]]'' und von 1961 bis 1963 am ''[[Staatliche Ilia-Tschawtschawadse-Universität|Staatlichen Institut für Fremdsprachen Tiflis]]''.


Seit 1959 gehörte er zum Ensemble der [[Philharmonie]] von Tiflis. 1967 wurde er Sänger und Schlagzeuger der in der Sowjetunion enorm populären georgischen Beatband ''Orera''. Er trat mit ihr auf der [[Expo 67|Weltausstellung]] in [[Montreal]] auf, wurde dort zum drittbesten Schlagzeuger der Welt gewählt.
=== 1922–1951 ===
Otto Sigmund Fried war der jüngere der beiden Söhne von Rebecca (Ricka) Fried, geb. Salomon, und Robert Fried. Die Familie lebte in Horchheim, heute ein Stadtteil von Koblenz, wo der Vater die Metzgerei der Familie Salomon weiterführte.<ref>{{Internetquelle |autor=Hans Josef (Jopa) Schmidt |url=https://heimatfreunde-horchheim.de/otto-fried/ |titel=Otto Fried 1922 - 2020 |werk=Heimatfreunde Horchheim. Persönlichkeiten, https://heimatfreunde-horchheim.de/otto-fried/ |abruf=22.07.2021}}</ref> Als das Leben im von den Nationalsozialisten regierten Deutschland für die Familie zunehmend unsicher wurde, machten die Eltern entfernte Verwandte in [[Portland (Oregon)|Portland, Oregon]] ausfindig und schickten den 13-jährigen Otto in deren Obhut. Bevor sie folgen konnten, wurde ihr älterer Sohn Ernst 1937 Opfer antisemitischer Gewalt und starb; der Vater selbst wurde im November 1938 im [[KZ Buchenwald]] interniert. Erst 1939 gelang den Eltern die Flucht in die USA.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Lisa Forrell |Titel=Otto Fried. Eine persönliche Würdigung. Otto Fried. A Personal Tribute |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-8836646470 |Seiten=54-55}}</ref> 1943 wurde Otto Fried dort zum Militärdienst eingezogen und in das Air Corps, die [[USAAF]], aufgenommen. 1946, nach Einsätzen in Indien, China, Burma<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0964605206 |Seiten=5}}</ref> und in der Karibik<ref>{{Literatur |Autor=Marita Holl-Biegmann |Titel=Otto Fried. Horchheim – Oregon – New York – Paris. Stationen eines Künstlerlebens |Sammelwerk=Kirmeszeitung |Datum=1976 |Seiten=10}}</ref>, ermöglichte es ihm die [[G. I. Bill|GI Bill]] zu studieren<ref>{{Literatur |Titel=Otto Fried. Interviewed by Kenneth Snelson, Summer 1991 |Hrsg=Achim Moeller Fine Art, Ltd |Band=Otto Fried. Metal Relief Structures |Ort=New York |Datum=1991 |Seiten=2}}</ref>.


Seit 1966 arbeitete er auch als Schauspieler. 1973 nahm ihn das staatliche Filmstudio ''Grusia-Film'' als Schauspieler unter Vertrag. Er überzeugte als Komiker in den Filmen ''Ne gorjui'' (dt. ''Sei nicht traurig'', im Kino als ''[[Das Gastmahl der Rose]]'', 1969), ''Me, gamomdsiebeli'' (dt. ''Ich bin ein Detektiv'', 1971) und ''"TASS upolnomotschen zajawit..."'' (dt. ''"TASS gibt bekannt..."'', 1984).
Im Juni 1949 schloss Otto Fried sein Kunststudium an der [[University of Oregon]] in Eugene ab und nahm in Portland an einer Ausstellung von Künstlern des amerikanischen Nordwestens teil, in der er seine Arbeit neben Werken von [[Mark Tobey]], [https://www.oregonencyclopedia.org/articles/bunce_louis_1907_1983_/#.YPmA4i3g6L8 Louis Bunce], [[Morris Graves]], [[:en:Kenneth_Callahan|Kenneth Callahan]], [[:en:Carl_Morris_(painter)|Carl Morris]] zeigen konnte.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Chronology |Sammelwerk=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=0964605201 |Seiten=70}}</ref> Im Juli ging er für zweieinhalb Jahre nach Paris, wo er in der [[:en:American_Library_in_Paris|American Library]] eine erste Einzelausstellung bekam und er u.a. am ''Salon de Mai'' des [[Musée d’art moderne de la Ville de Paris|Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris]]<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Louise Aaron |Titel=Young Artist Discusses Aims |Sammelwerk=Oregon Journal |Ort= |Datum=15. Dezember 1951}}</ref> teilnahm.<ref name=":1" /> Sein Professor, [http://portlandartmuseum.us/mwebcgi/mweb.exe?request=record;id=7405;type=701 Jack Wilkinson], hatte ihn in Kontakt mit [[Fernand Léger]] gebracht.<ref name=":1" /> Bis in den Oktober 1951 arbeitete Otto Fried in dessen Pariser Atelier an der [[:fr:Académie_de_Montmartre|Académie de Montmartre]], die Léger zusammen mit [[André Lhote]] führte.<ref>{{Literatur |Autor=Beate Reifenscheid |Titel=Frühe Jahre: Vom Expressionismus zur Abstraktion. Early Years: From Expressionism to Abstraction |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-8836646470 |Seiten=16, 17}}</ref>


International bekannt wurde er im Film ''[[Mimino]]'' (1977), in dem er die Hauptrolle, eines Hubschrauber-Piloten aus der georgischen Provinz, der in Moskau Flugkapitän werden will, spielte. Das von ihm gesungene Titellied wurde in der Sowjetunion zum Hit. Beim ''Festival des Humors und der Satire'' in [[Gabrowo]], [[Bulgarien]] errang er den ersten Preis.
=== 1952-1962 ===
Aus Paris zurückgekehrt, entschied sich Fried gegen eine Hochschulposition in Oregon und ging als freier Künstler in New York.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Hrsg=Foundation Fine Art of the Century, Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0964605206 |Seiten=6}}</ref> Dort machte er die Bekanntschaft mit Malern des [[Abstrakter Expressionismus|Abstrakten Expressionismus]].<ref>{{Literatur |Autor=Kathryn Kanjo |Titel=Variations of a Theme |Hrsg=Portland Art Museum |Ort=Portland, Oregon |Datum=1999 |ISBN=1-883124-09-3 |Seiten=5}}</ref> Freundschaft schloss er vor allem mit Filmschaffenden und Musikern wie [[Chou Wen-chung]], [[:en:John_Lowenthal|John Lowenthal]], [[:en:Gene_Forrell|Gene Forrell]]<ref>{{Literatur |Autor=Lisa Forrell |Titel=Otto Fried. Ein persönliche Würdigung. Otto Fried. A Personal Tribute. |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-8836646470 |Seiten=53}}</ref> und Mildred Forrell<ref>{{Literatur |Autor=Brett Kahr |Titel=Mildred Forrell 1923-2018: Editor of the Mind |Hrsg=British Psychoanalytic Council |Sammelwerk=New Associations. |Band=Autumn 2018 |Nummer=26 |Ort=London |Seiten=32-33}}</ref> und er lernte seine erste Frau, Eileen kennen. Er begegnete [[Buckminster Fuller|R. Buckminster Fuller]], den er über seinen Studienfreund, den Bildhauer [[Kenneth Snelson]] kennenlernte, sowie dem Kunstsammler und späteren Museumsgründer [[:en:Warren_M._Robbins|Warren M. Robbins]], der in den 1950er Jahren Leiter des [[:en:United_States_Information_Agency|U.S.I.S.]] und Kulturattaché der amerikanischen Botschaft in Bonn war.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0-9646052-0-6 |Seiten=70}}</ref> Warren lud Fried zu dessen ersten Einzelausstellungen in Deutschland ein, die in Koblenz<ref>{{Literatur |Autor=Beate Reifenscheid |Titel=Frühe Jahre: Vom Expressionismus zur Abstraktion. Early Years: From Expressionism to Abstraction |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-88-366-4647-0 |Seiten=23}}</ref>, [[Darmstadt]] und [[Tübingen]] stattfanden; Fried stelle im Anschluss in [[Salzburg]] aus.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0-9646052-0-6 |Seiten=70}}</ref> Anfang der 1960er Jahre folgten erste Ankäufe von Museen. Das Metropolitan Museum of Art erwarb zum Beispiel eine seiner [[Monotypie|Monotypien]]. Mit Arbeiten in dieser, ein Unikat erzeugenden, Drucktechnik hatte Fried begonnen, in den USA bekannter zu werden.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0964605206 |Seiten=71}}</ref>


In der Sowjetunion wurde er mit einem zweijährigen Berufsverbot bestraft und zwar nicht etwa wegen eines Verstoßes gegen Zensur und Propaganda, sondern als er sich geweigert hatte, in einem Film zusammen mit der Geliebten eines Ministers zu spielen.<ref>[http://www.nzz.ch/feuilleton/musik/die-sache-mit-der-voelkerfreundschaft-1.18504177 ''Die Sache mit der Völkerfreundschaft''], NZZ, 18. März 2015</ref>
=== 1962-2020 ===
Nach seiner Heirat mit der in der Modebranche tätigen Französin Micheline Louise Haardt-Joisson, zog Otto Fried 1962 nach Paris, behielt aber bis 2010 ein Atelier in New York, wo er jedes Jahr mehrere Monate verbrachte. [12] In den USA wurden mehrfach neue Arbeiten von ihm in der Irving Gallery in Milwaukee, Wisconsin sowie in der [https://coekerrgallery.com Coe Kerr Gallery] und bei [[:en:Achim_Moeller|Achim Moeller Fine Art]] in New York City gezeigt; in Portland, Oregon, war Neues von Otto Fried vor allem in der [https://libmedia.willamette.edu/archives/as/repositories/2/archival_objects/10503 Fountain Gallery] und der [https://www.russoleegallery.com/about Laura Russo Gallery] in Portland, Oregon, zu sehen. Die Pariser Galerien Gianna Sistu, [[:en:Brame_&_Lorenceau_Gallery|Hector Brame]] und später [https://www.bramelorenceau.com/en/galerie/ Brame & Lorenceau] zeigten in Frankreich entstandene Arbeiten, sofern es sich nicht um große ortsspezifische Werke wie die drei Meter hohe Brunnenskulptur für den Garten des Sammlerpaares Jeanette und Paul Haim handelte. In den 1970er und 80er Jahren waren seine Arbeiten auch im [[Mittelrhein-Museum|Mittelrhein Museum]] in Koblenz und in der [https://artfacts.net/institution/fuji-television-gallery/35797 Fuji TV Gallery] in Tokio, zu sehen.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas West |Titel=Otto Fried |Verlag=Foundation Fine Art of the Century |Ort=Genf |Datum=1995 |ISBN=978-0-9646052-0-6 |Seiten=70-72}}</ref>


[[2000]] drehte er seinen letzten Film, ''Fortuna''. Seither tourt er mit seinen Songs durch Georgien, [[Westeuropa]] und [[Nordamerika]]; 2008 schwor er öffentlich, nie mehr einen Fuß auf [[Russland|russischen Boden]] zu setzen aus Protest gegen den "[[Kaukasuskrieg 2008|russischen Blitzkrieg]]" gegen Georgien.
           Private Sammler, öffentliche Kunstsammlungen großer Banken und anderer Großunternehmen in New York, [[Atlanta]], [[Dallas]], [[Seattle]], [[San Francisco]], [[Genf]] und [[Tokio]] [16] und neben dem Metropolitain Museum of Art, dem [[Museum of Modern Art|MoMA]] und dem Centre Pompidou erwarben auch das [[:en:Rose_Art_Museum|Rose Art Museum]] in [[Massachusetts]], die [https://museum.syr.edu SUArt Galleries] in [[New York (Bundesstaat)|New York State, sowie das]] [[Portland Art Museum]] und das [[:en:Jordan_Schnitzer_Museum_of_Art|Jordan Schnitzer Museum]] in Oregon Werke von Otto Fried.<ref>{{Literatur |Titel=Museen und Sammlungen. Museums and Collections |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-88-366-4647-0 |Seiten=118}}</ref>


Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
           Im Laufe des Jahres 2020 konnte der [http://www.freundeskreis-museen-koblenz.de Freundeskreis der Koblenzer Kunstmuseen], eines von Frieds größten Gemälden, ''Untitled'' (1998), für das [[Ludwig Museum Koblenz|Ludwig Museum]] im [[Deutschordenskommende Koblenz|Deutschherrenhaus]] zu erwerben. [19] Das Werk war bereits im Sommer in der Otto Fried Ausstellung des Ludwig Museums zu sehen, deren Titel den eines von Otto Frieds Metallreliefs aufgriff: ''Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can’t Wait''. Diese Ausstellung war Otto Frieds letzte zu seinen Lebzeiten. Drei Jahre nach dem Tod seiner Frau Micheline starb Otto Fried am 31. Dezember 2020<ref>{{Internetquelle |autor=Ludwig Museum Koblenz |url=https://ludwigmuseum.org/ausstellungen/otto-fried-2/ |titel=Nachruf auf den international bekannten Künstler Otto Fried |datum=Januar 2021 |sprache=deutsch |abruf=23.07.2021}}</ref>; er wurde auf dem Pariser Friedhof [[Père Lachaise]] beerdigt.<ref>{{Literatur |Autor=Maria Schröder, geb. Jung, Fotos: Susanne Schmidt-Dominé, geb. Jung |Titel=Erinnerung an Otto Fried |Hrsg=Horchheimer Kirmesgesellschaft St. Maximinus e.V. |Sammelwerk=Kirmes. Das Horchheimer Magazin |Band=2021 |Seiten=46-49}}</ref>


== Werk ==
== Auszeichnungen ==
In Otto Frieds Zeichnungen und Gemälden verbindet sich das Figürliche und Landschaftliche mit abstrakten Formen. Fried liebte den Rhein und die Hänge entlang des Stroms, und ihn begeisterten die Wälder und Küstenformationen Oregons. Deren Linien ziehen sich – mehr oder weniger offensichtlich - durch viele seiner Bilder. Seine Faszination für Fauna und Flora, für Land und Wasser und für Erde und Weltall bestimmte sein Schaffen bis in sein Spätwerk.<ref>{{Literatur |Autor=Barbara Wolbert |Titel=Himmel und Flüsse. Heaven, Sky and Rivers |Hrsg=Beate Reifenscheid |Sammelwerk=Otto Fried. Heaven Can Wait – Heaven Can't Wait |Verlag=Silvana Editoriale |Ort=Mailand |Datum=2020 |ISBN=978-8836646470 |Seiten=81-91}}</ref>


Er wurde mit [[Staatspreis der UdSSR]], dem russischen Ritterkreuz des Heiligen Konstantin des Großen, dem georgischen Wachtang-Gorgassali-Orden ausgezeichnet. Auf der "Ploschtschad Swjosd" (deutsch "Platz der Stars") in Moskau wurde zu seinen Ehren ein Stern im Bürgersteig eingelassen.
Die Technik der Monotypie, mit der Fried dem Zufall eine Rolle bei der Bildentstehung überließ, nutze er als Mittel der Abstraktion. Sie verwandelte Landschafts- und Natursujets und gab den meist kleinformatigen Bildern eine eigene Natürlichkeit. In den 1970er Jahren nutzt Fried Monotypien auch als Ausgangsmaterial für Collagen, in denen der Kreis zum Gegenstand wird. Kreise tauchen bereits prominent in seinen gemalten Strand- und Stadtlandschaften der 1950er Jahre auf. In den blau-weißen Seestücken der 1970er Jahren verwandeln sich Boote und Segel auf der Leinwand in Kreise und Dreiecke. Die Kreise verselbständigen sich mehr und mehr und rücken ins Zentrum von Otto Frieds Spiel mit den Formen.


Anlässlich seines 70. Geburtstages sollte Kikabidse mit dem [[Orden der Freundschaft|Freundschaftsorden]] der [[Russland|Russischen Föderation]] ausgezeichnet werden. Kikabidse lehnte dies jedoch vor dem Hintergrund des Einmarsches russischer Truppen in Georgien während des [[Kaukasus-Konflikt 2008|Krieges um Südossetien]] ab.<ref>Georgien Nachrichten: [http://www.georgien-nachrichten.de/index.php?rubrik=kultur&cmd=n_einzeln&id=14125 Auch Schachspielerinnen protestieren] (16. August 2008)</ref>
In den 1980er Jahren wird das Malerische plastischer, die Kreise werden zu Kugeln; in Gemälden, die als [[Vexierbild]]<nowiki/>er funktionieren, schieben sie sich aus der Perspektive des Betrachters wie Himmelskörper voreinander oder sie öffnen sich. Als Fried sich in den 1990er Jahren [[Mixed Media|mixed media]] zuwendet und mit Metallfolien und Säure arbeitet, wirken die so entstandenen meist runden [[Relief]]<nowiki/>s wiederum malerisch. Mit breitem Pinsel auf großen Leinwänden arbeitend löst er Ende der 1990er Jahre die gehämmert aussehenden Kreisformen und dicht getupften Planeten in großen kraftvollen Kreisschwüngen wieder auf. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahnhunderts scheinen verlorene Erinnerungen wieder aufzutauchen; die Abstraktion liegt jetzt im Einsatz der Materialität seiner narrativ genutzten malerischen Mittel. Konkret ist es der Kontrast von flächig aufgetragener und tropfender Ölfarbe, mit der Fried die Farbe aktiv und so die Bilder selbst zu Schauplätzen werden lässt.


== Werke ==
Otto Fried malte zu jeder Zeit, außerdem zeichnete er – auch großformatig. Otto Fried hat aber auch immer, wie er es nannte mit den Dingen "gespielt“ – mit Muscheln und Steinen, mit Ästen und Draht. Schon eine der ersten ganzseitigen Zeitungsartikel über ihn zeigt ihn mit einer kleinen veränderlichen Plastik, die es erlaubt, an einem einzigen Metallband verschieden Rhythmen zu untersuchen ("...to investigate types of rhythms on a single threat of Metall").<ref name=":2" />
=== Schauspieler ===
* 1966: Schchwedra mtaschi (englisch ''Meeting in Mountains'')
* 1967: Orera, sruli swlit
* 1969: Ne gorjui (englisch ''Don't Grieve'')
*''Me, gamomdsiebeli'' (englisch ''I'm a Detective''), Grusia-Film 1971
*''Khatabala'', Armenien 1971
*''Sowsem propaschchij'' (englisch ''The Adventures of Huckleberry Finn''), Mosfilm 1972
*''Weris ubnis melodiebi'' (englisch ''Melodies of the Verijsky Quarter''), Grusia-Film 1973
*''Wolschebnij fonar'', Mosfilm 1974
*''Propawschaja ekspeditsija'' (englisch ''The Lost Expedition''), Mosfilm 1975
*''[[Mimino]]'', Mosfilm 1977
*''Schechwedramde, megobaro...'', TV-Kurzfilm 1980
*''Izozchle genazwale'' (englisch ''Cheers, My Dear!''), Grusia-Film 1981
*''Sami sila'', TV-Film 1982
*''Utro bez otmetok'' (englisch ''Morning Without Marks''), Mosfilm 1983
*''"TASS upolnomotschen zajawit..."'' (englisch ''"TASS Is Authorized to Declare..."''), TV-Film 1984
*''Olga i Konstantin'' (englisch ''Olga and Konstantin''), Mosfilm 1984
*''Mamakatsebi'' (englisch ''Real Men and the Others''), TV-Film 1985
*''Wesjolenkaja pojesdka'', Ukraine 1994
*''Propawschaja ekspeditsija'' (englisch ''The Lost Expedition''), TV-Film 1996
*''Fortuna'' (englisch ''Fortune''), Russland 2000


=== Regisseur, Drehbuchautor ===
Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren entwarf er darüber hinaus Gebrauchsobjekte wie Teller aus [[:en:Limoges_porcelain|Limoges-Porzellan]], Trinkgefäße aus [[Muranoglas|Murano-Glas]] und Teppiche, von der [[:en:La_Manufacture_Cogolin|Manufaktur Cogolin]] in Auftrag gegeben und hergestellt. Zusammen mit dem Schmied Jean Prévost arbeitete er an Objekten aus Metall – vom Kaminbesteck über Möbel bis zu ''Esprit de la Foret'', einem drei Meter hohen Springbrunnen, der sich in einem Skulpturenpark bei [[Biarritz]] befindet. Außerdem entstanden zahlreiche kleine und große Metallplastiken. Während sich die meisten Ausstellungen in Galerien und Museen auf seine Malerei und seine Zeichnungen konzentrierten, widmeten sich drei Ausstellungen und Publikationen ausschließlich seinen dreidimensionalen Arbeiten. Achim Moeller zeigte 1991 ausschließlich Frieds Metallreliefs<ref>{{Literatur |Titel=Otto Fried. Metal Relief Structures. 20 November to 20 December 1991 |Hrsg=Achim Moeller Fine Art |Ort=New York |Datum=1991}}</ref>, während die [https://www.artist-info.com/users/artsitpublicpagewithoutportfoilo/10822 Denis Cadé Gallery] 1999 seine Papierreliefs ausstellte<ref>{{Literatur |Autor=Grace Glueck |Titel=Otto Fried. High Relief Paper Series, 1987-1989 |Sammelwerk=New York Times |Ort= |Datum=26. November 1999 |Seiten=B39}}</ref>. Brame & Lorenceau zeigten 1997 Skulpuren und Zeichnungen von Fried. Das Buch ''Otto Fried. Meubles et Objets'' von [[:en:Yvonne_Brunhammer|Yvonne Brunhammer]], der früheren Direktorin des Director of the Musée des Arts Décoratifs, das in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, thematisiert seine Entwürfe und deren Realisation und katalogisiert umfassend speziell Frieds Arbeiten im Bereich des Design;<ref name=":0" /> Beispiele waren in der Galerie Brame & Lorenceau zu besichtigen.<ref name=":0" />
*''Izozchle genazwale'' (englisch ''Cheers, My Dear!''), Grusia-Film 1981
*''Mamakatsebi'' (englisch ''Real Men and the Others''), TV-Film 1985


== Einzelausstellungen ==
=== Diskografie ===
*''Pismo drugi''. BUBA Records, 1999

*''Sekret Stschastja''. BUBA Records, 1999
* American Library, Paris, 1951
*''Tango Ljubwi''. OST-Records, 1999
* Reed College Gallery, Portland, Oregon, 1952
*''Lutschschije pesni''. Noks Mjusik 2001
* University of Oregon, Eugene, Oregon, 1953
*''Grand Collection''. Kwadro-Disk, 2002
* ''The Oregon Journal'' Lobby, Portland, Oregon, 1952
*''Moi goda''. Russkoje snabschenie 2003
* Wellons Gallery, New York, 1956
*''Stariki-rasbojniki''. Super Music 2004
* U.S.I.S. Deutsches Herrenhaus Koblenz, 1958
*''Ljubownoje nastrojenie''. Nikitin, 2005
* U.S.I.S. Kunstgewerbeschule Tübingen, 1959
* U.S.I.S. German American Cultural Institute Darmstadt 1960
* Welser Galerie, Salzburg, 1960
* Leger Gallery, White Plains, New York, 1961
* Arlan Gallery, Pittsburgh Pennsylvania

== Sammlungen ==

=== Museen ===

* Musée national d’art moderne, Centre Georges Pompidou, Paris.
* Museum of Modern Art, New York.
* Metropolitan Museum of Art, New York.
* Rose Art Museum, Brandeis University, Waltham, Massachusetts.
* Portland Art Museum, Portland, Oregon.
* SUArt Galleries, Syracruse, New York.
* Jordan Schnitzer Museum of Art, University of Oregon, Eugene, Oregon.
* Indianapolis Museum of Art, IMA.
* Mittelrhein-Museum Koblenz.
* Ludwig Museum Koblenz.

=== Weitere öffentliche Kunstsammlungen (Auswahl) ===

* Continental Grain Cooperation, (heute: ContiGroup Companies), New York City.
* Goldman Sachs & Co, New York City.
* Rainier Corporation (heute: Rainier Industries), Seattle, Washington
* Seattle Telephone Co., Seattle, Washington.
* N.E.C., (heute: NEC Corporation of America), San Francisco, California.
* Georgia Pacific Corparation (heute: Georgia Pacific), Atlanta, Georgia.
* Merrill Lynch, Portland, Oregon.
* Bank of California, Portland, Oregon.
* Far West Federal Bank, Portland, Oregon.
* Haseltine Collection, Portland, Oregon.
* United States Bank of Oregon.
* Willamette Industries, Portland, Oregon.
* Hoffman Construction Co., Portland, Oregon.
* First National Bank of Oregon (heute: First Interstate Bank of Oregon), Portland, Oregon.
* Pacific Power and Light, San Francisco, California (heute: Portland, Oregon).
* Fuji Mic Computer, Inc., (heute: Fujitsu Ltd.), Tokio.
* Nippon Broadcasting System, Inc., Tokio.
* Frana, Co. Geneva (heute: Socotab Frana SA), Genf.
* Coopers & Lybrand, San Francisco (heute: Pricewaterhouse Coopers International, London).
* Hans & Elsbeth Juda Collection, London.
* Collection of Terry and Jean de Gunzburg, Paris und London.
* Guerlain Collection, (heute: Fondation d'art contemporain Daniel et Florence Guerlain), Paris.
* Collection of Paul and Jeannette Haim, Paris (heute geleitet von Dominique Haim), Straßburg.

Ein Teil dieser und vieler weitere privater und korporativer Sammlungen mit Werken Otto Frieds sind inzwischen aufgelöst oder von anderen Personen, Korporationen oder Institutionen übernommen worden.

== Literatur ==

* Beate Reifenscheid (Hg.): ''Otto Fried.'' ''Heaven Can Wait – Heaven Can’t Wait,'' Silvana Editoriale, Mailand 2020. (Begleitbuch zur Ausstellung mit Texten von Lisa Forrell, Beate Reifenscheid, Larissa Wesp und Barbara Wolbert), <nowiki>ISBN 9788836646470</nowiki>.
* Yvonne Brunhammer: ''Otto Fried. Meubles et Objects'', Edizioni d’Arte Fratelli Pozzo, Turino 2001, <nowiki>ISBN 99-86789-30-0</nowiki>.
* ''Otto Fried. Recent Work'', Portland Art Museum, Portland 1999. (Mit Beiträgen von John E. Buchanan, Jr. Und Kathryn Kanjo).
* ''Otto Fried. Sculptures et Dessins'', Brame & Lorenceau, Paris 1997. (Mit einem Beitrag von Philippe Brame).
* ''Otto Fried. Metal Relief Structures'', Achim Moeller Fine Arts. New York 1991. (Mit einem Interview von Kenneth Snelson mit Otto Fried).
* Thomas West: ''Otto Fried,'' Foundation Fine Art of the Century, Geneva 1995, <nowiki>ISBN 0-9646052-0-1</nowiki>.
* ''Otto Fried,'' Fuji Television Gallery, Tokyo 1985. (Mit Beiträgen von Yusuke Nakahara und Paul Haim).
* ''Otto Fried,'' Fuji Television Gallery, Tokyo 1979.
* ''Otto Fried,'' ''Ströme,'' Mittelrhein Museum, Koblenz 1978. (Mit Beiträgen von Kurt Eitelbach, Pierre Courthion und Donald Karshan und R. Buckminster Fuller).
* ''Otto Fried,'' Galerie des Grands Augustins. Paris 1977. (Mit einem Beitrag von Pierre Courthion).
* ''Otto Fried'', Irving Galleries, Milwaukee, Wisconsin, November 1961.
* ''Otto Fried, Recent Paintings, Oil Sketches, Monotypes''. Milwaukee, WI, 1960. (Mit einem Beitrag von Alfred Werner).
* ''Otto Frieds Technik der Monotypie'', Stadt Koblenz und das Amerika Haus, Koblenz 1958.
* Texte zu Frieds Arbeiten und Ausstellungen erschienen u.a. in folgenden Zeitschriften: ''Revue Moderne'', August 1951; ''Arts Magazine'' März 1956, April 1963; ''Pictures on Exhibition'', (G.B.) Mai 1963 (Charles Z. Offin), Oktober 1975; ''Art News'' (I.H.B.) Mai 1963, (J.G.) März 1966; ''Arts'', Paris (Pierre Cabanne) Mai 1964, (Raymond Charmet), Dezember 1966; ''La pensée française'' (Jean Bouret), Dezember 1966; ''Les Arts'' (Christine Gleiny) .Februar 1977; ''Encore Magazine'' (Tim Hinshaw) Januar 1979; ''Antiques & Art Weekly'' April 1987, June 1987; ''Beaux Arts'' (Luc Vezin) Juni 1987;''L’Oeil'' (Solange Thierry) Juni 1987, Juni 1990; ''Arts & Antiques'' Mai 1988; ''Cimaise'' (Claude Bouyeure), Juni-Juli-August 1990; ''Museum Portal Rheinland-Pfalz'', Juni 2020; ''kunst:art'' (Julius Tambornino) Juni 2020.
* Rezensionen von Otto Frieds Ausstellungen erschienen außerdem sowohl in lokalen oder regionalen Zeitungen als auch in folgenden Zeitungen mit überregionaler Leserschaft: ''The International Herald Tribune, The New York Times, The Boston Globe, Le Monde'', ''Le Figaro'', ''The Japan Times'', ''Jüdische Allgemeine Zeitung.''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{IMDb|nm0452795}}

* [http://www.buba.diaspora.ru/eng/index.html Website Wachtang Kikabidses (en)]
* [http://portlandartmuseum.us/mwebcgi/mweb.exe?request=record;id=671;type=701 Portland Art Museum, Online Collections]
* [https://www.centrepompidou.fr/en/ressources/personne/czAzAAx Künstlerverzeichnis Centre Pompidou]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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'''Kategorien'''

1922 geboren

2020 gestorben

amerikanischer Künstler

amerikanischer Maler

amerikanischer Bildhauer

in Paris lebender Künstler

auf dem Friedhof Père Lachaise beerdigter Künstler

in Koblenz geborener geborener Künstler

in Horchheim aufgewachsener Künstler

Absolvent der University of Oregon at Eugene


----[i] Lisa Forrell: „Otto Fried. Eine persönliche Würdigung“/„Otto Fried. A Personal Tribute“, in Beate Reifenscheid (Hg.): ''Otto Fried.'' ''Heaven Can Wait – Heaven Can’t Wait,'' Silvana Editoriale, Mailand 2020, 54-55; Barbara Wolbert, „Himmel und Flüsse“/ „Heaven, Sky and Rivers“ in: Beate Reifenscheid (Hg.): ''Otto Fried.'' ''Heaven Can Wait – Heaven Can’t Wait,'' Silvana Editoriale, Mailand 2020, 85, 86; <nowiki>https://heimatfreunde-horchheim.de/otto-fried/</nowiki>


[ii] Thomas West: ''Otto Fried,'' Foundation Fine Art of the Century, Geneva 1995, 70.


[iii] Beate Reifenscheid: „Frühe Jahre. Vom Expressionismus zur Abstraktion.“/ „Early Years. From Expressionism to Abstraction“, in Beate Reifenscheid (Hg.): ''Otto Fried.'' ''Heaven Can Wait – Heaven Can’t Wait,'' Silvana Editoriale, Mailand 2020, 12-18.



----[1] Yvonne Brunhammer: ''Otto Fried. Meubles et Objects'', Edizioni d’Arte Fratelli Pozzo, Turino 2001, 8.


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{{Personendaten
[2] Thomas West: ''Otto Fried,'' Foundation Fine Art of the Century, Geneva 1995, 72.
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Version vom 28. Juli 2021, 14:54 Uhr

Wachtang Kikabidse

Wachtang Kikabidse (georgisch ვახტანგ კიკაბიძე, russisch Вахтанг Константинович Кикабидзе, wiss. Transliteration Vachtang Konstantinovič Kikabidze; * 19. Juli 1938 in Tbilissi, Georgische SSR, UdSSR) ist ein georgischer Filmschauspieler, Sänger und Regisseur. Der Komiker ist vor allem in den Staaten der früheren Sowjetunion populär.

Leben

Er wurde als Sohn einer Fürstin aus dem Hause Bagration-Dawitaschwili geboren. Von 1956 bis 1959 studierte er an der Staatlichen Universität Tiflis und von 1961 bis 1963 am Staatlichen Institut für Fremdsprachen Tiflis.

Seit 1959 gehörte er zum Ensemble der Philharmonie von Tiflis. 1967 wurde er Sänger und Schlagzeuger der in der Sowjetunion enorm populären georgischen Beatband Orera. Er trat mit ihr auf der Weltausstellung in Montreal auf, wurde dort zum drittbesten Schlagzeuger der Welt gewählt.

Seit 1966 arbeitete er auch als Schauspieler. 1973 nahm ihn das staatliche Filmstudio Grusia-Film als Schauspieler unter Vertrag. Er überzeugte als Komiker in den Filmen Ne gorjui (dt. Sei nicht traurig, im Kino als Das Gastmahl der Rose, 1969), Me, gamomdsiebeli (dt. Ich bin ein Detektiv, 1971) und "TASS upolnomotschen zajawit..." (dt. "TASS gibt bekannt...", 1984).

International bekannt wurde er im Film Mimino (1977), in dem er die Hauptrolle, eines Hubschrauber-Piloten aus der georgischen Provinz, der in Moskau Flugkapitän werden will, spielte. Das von ihm gesungene Titellied wurde in der Sowjetunion zum Hit. Beim Festival des Humors und der Satire in Gabrowo, Bulgarien errang er den ersten Preis.

In der Sowjetunion wurde er mit einem zweijährigen Berufsverbot bestraft und zwar nicht etwa wegen eines Verstoßes gegen Zensur und Propaganda, sondern als er sich geweigert hatte, in einem Film zusammen mit der Geliebten eines Ministers zu spielen.[1]

2000 drehte er seinen letzten Film, Fortuna. Seither tourt er mit seinen Songs durch Georgien, Westeuropa und Nordamerika; 2008 schwor er öffentlich, nie mehr einen Fuß auf russischen Boden zu setzen aus Protest gegen den "russischen Blitzkrieg" gegen Georgien.

Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Auszeichnungen

Er wurde mit Staatspreis der UdSSR, dem russischen Ritterkreuz des Heiligen Konstantin des Großen, dem georgischen Wachtang-Gorgassali-Orden ausgezeichnet. Auf der "Ploschtschad Swjosd" (deutsch "Platz der Stars") in Moskau wurde zu seinen Ehren ein Stern im Bürgersteig eingelassen.

Anlässlich seines 70. Geburtstages sollte Kikabidse mit dem Freundschaftsorden der Russischen Föderation ausgezeichnet werden. Kikabidse lehnte dies jedoch vor dem Hintergrund des Einmarsches russischer Truppen in Georgien während des Krieges um Südossetien ab.[2]

Werke

Schauspieler

  • 1966: Schchwedra mtaschi (englisch Meeting in Mountains)
  • 1967: Orera, sruli swlit
  • 1969: Ne gorjui (englisch Don't Grieve)
  • Me, gamomdsiebeli (englisch I'm a Detective), Grusia-Film 1971
  • Khatabala, Armenien 1971
  • Sowsem propaschchij (englisch The Adventures of Huckleberry Finn), Mosfilm 1972
  • Weris ubnis melodiebi (englisch Melodies of the Verijsky Quarter), Grusia-Film 1973
  • Wolschebnij fonar, Mosfilm 1974
  • Propawschaja ekspeditsija (englisch The Lost Expedition), Mosfilm 1975
  • Mimino, Mosfilm 1977
  • Schechwedramde, megobaro..., TV-Kurzfilm 1980
  • Izozchle genazwale (englisch Cheers, My Dear!), Grusia-Film 1981
  • Sami sila, TV-Film 1982
  • Utro bez otmetok (englisch Morning Without Marks), Mosfilm 1983
  • "TASS upolnomotschen zajawit..." (englisch "TASS Is Authorized to Declare..."), TV-Film 1984
  • Olga i Konstantin (englisch Olga and Konstantin), Mosfilm 1984
  • Mamakatsebi (englisch Real Men and the Others), TV-Film 1985
  • Wesjolenkaja pojesdka, Ukraine 1994
  • Propawschaja ekspeditsija (englisch The Lost Expedition), TV-Film 1996
  • Fortuna (englisch Fortune), Russland 2000

Regisseur, Drehbuchautor

  • Izozchle genazwale (englisch Cheers, My Dear!), Grusia-Film 1981
  • Mamakatsebi (englisch Real Men and the Others), TV-Film 1985

Diskografie

  • Pismo drugi. BUBA Records, 1999
  • Sekret Stschastja. BUBA Records, 1999
  • Tango Ljubwi. OST-Records, 1999
  • Lutschschije pesni. Noks Mjusik 2001
  • Grand Collection. Kwadro-Disk, 2002
  • Moi goda. Russkoje snabschenie 2003
  • Stariki-rasbojniki. Super Music 2004
  • Ljubownoje nastrojenie. Nikitin, 2005

Einzelnachweise

  1. Die Sache mit der Völkerfreundschaft, NZZ, 18. März 2015
  2. Georgien Nachrichten: Auch Schachspielerinnen protestieren (16. August 2008)