Diskussion:Regelungstechnik und Krähenberg (Meteorit): Unterschied zwischen den Seiten
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{{Archiv Tabelle|1|}} |
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| Bildname = Meteorit Krähenberg.jpg |
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{{Autoarchiv |
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| Bildtext = |
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|Alter =90 |
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| Feldname1 = Offizieller Meteoritenname | Daten1= Krähenberg |
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|Ziel ='((Lemma))/Archiv' |
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| Feldname2 = Lokalität | Daten2 = [[Landkreis Südwestpfalz]] ([[Rheinland-Pfalz]]) |
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|Mindestbeiträge =1 |
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| Feldname3 = Fallzeit | Daten3 = 5. Mai 1869, 18:32 Uhr |
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|Mindestabschnitte =2 |
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| Feldname4 = Beschreibung | Daten4 = [[Chondrit]] (LL5); noch 14,75 von ursprünglich 15,75 kg; etwa 30×18 cm; Dichte: 3,449 g/cm³ |
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|Frequenz =monatlich |
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| Feldname5 = Herkunft | Daten5 = [[Asteroid]] [[(25143) Itokawa]]? |
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| Feldname6 = Sammlung | Daten6 = Original im [[Historisches Museum der Pfalz|Histo­rischen Museum der Pfalz]] (Speyer); Replikate im [[Pfalzmuseum für Naturkunde|Pfalz­museum für Natur­kunde]] (Bad Dürkheim), im [[Urweltmuseum GEOSKOP|Urwelt­museum GEOSKOP]] (Thal­lichten­berg) und im Dorf­gemein­schafts­haus Krähen­berg |
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| Feldname7 = Authentizität | Daten7 = sicher |
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| Feldname8 = Koordinaten | Daten8 = {{Coordinate|NS=49.327150|EW=7.465770|type=landmark|region=DE-BY|text=DMS|name=Krähenberg}} |
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Der '''Krähenberg-Meteorit''', auch '''Krähenberger Meteorit''' oder kurz '''der Krähenberger''' genannt, ist ein [[meteorit]]ischer [[Festkörper]] [[Universum|kosmischen Ursprungs]], der 1869 in der [[Gemarkung|Feldgemarkung]] der Ortsgemeinde [[Krähenberg]] auf der [[Sickinger Höhe]] im heutigen [[Landkreis Südwestpfalz]] ([[Rheinland-Pfalz]]) niederging. Er gehört zu den mehr als 50 [[Liste der Meteoriten Deutschlands|Meteoriten in Deutschland]], die bislang offiziell anerkannt wurden. |
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{{Redundanzhinweis|3=Regelungstechnik|4=Regelkreis|5=Regler|Beginn=Mai 2021|Ende=Juni 2021|Diskussion=Wikipedia:Redundanz/Mai 2021/Archiv#Regelkreis - Regelungstechnik - Regler}} |
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{{Redundanzhinweis|3=Regelkreis|4=Regelungstechnik|Beginn=Juli 2011|Ende=Juni 2016|Diskussion=Wikipedia:Redundanz/Juli 2011/Archiv#Regelkreis - Regelungstechnik}} |
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Nach Untersuchungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts handelt es sich um einen 4,7 Milliarden Jahre alten<ref name="meteor_1988" /> [[Steinmeteorit]]en, der wegen der eingeschlossenen [[Silicate|Silikat]]-Schmelzkügelchen, der [[Chondren]], zu den [[Chondrit]]en gerechnet wird. Nach dem Eisengehalt im [[Olivingruppe|Olivin]] und nach seiner [[Textur (Oberflächenattribut)|Textur]] wird er als LL5-Chondrit klassifiziert. |
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== 7.2.5 lineare Regelngsstrecke Zeitkonstante == |
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Eine Zusammenstellung von Artikeln zu individuellen Meteoriten, die aus wissenschaftlichen, historischen oder anderen Gründen interessant sind, enthält die [[Liste von Meteoriten]]. |
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Ist zwar eher unbedeutend, aber ich erinnere mich dass im Studium immer von 5 tau (Zeitkonstanten) die Rede war. Im wiki-Artikel "Zeitkonstante" werden auch 5 (99.3%) angeführt daher finde ich die Aussage "nach ca. 3 bis 4 Zeitkonstanten – an den Maximalwert des Eingangssignal annähert" irgendwie falsch, weil bei der Auslegung von Kondensatoren ja auch mit 5 tau gerechnet wird https://de.wikipedia.org/wiki/RC-Glied#Ladevorgang (t = 5 *tau). Oder soll das 4 tau ''nach'' dem Anstieg auf 63% und damit nach dem ersten tau bedeuten (fände ich aber recht umständlich erklärt)? Bin neu und weiß nicht ganz wann Änderungen angebracht sind. Ich ändere es einfach mal. Lasse mich aber auch gerne berichtigen. |
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--[[Benutzer:Wisdom The Wizard|Wisdom The Wizard]] ([[Benutzer Diskussion:Wisdom The Wizard|Diskussion]]) 07:05, 12. Dez. 2020 (CET) Gruß die Weißheit |
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== Geographische Lage == |
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:Zeitverzögerungsglieder (K = 1) erreichen als Sprungantwort im Unendlichen das Niveau der indizierten Eingangsgröße 1(t). Es ist Ermessenssache, wenn man 3 bis 5 Zeitkonstanten als erreichtes Maximum benennt. Details siehe Artikel [[Zeitkonstante]]. --[[Benutzer:HeinrichKü|HeinrichKü]] ([[Benutzer Diskussion:HeinrichKü|Diskussion]]) 12:38, 27. Mai 2021 (CEST) |
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Der Einschlagspunkt des Meteoriten liegt in einer Höhe von rund {{Höhe|280|DE-NHN|link=1}}<ref name="LANIS" /> etwa 300 m südlich der damaligen Bebauungsgrenze von Krähenberg. Knapp östlich fließt der knapp 2,2 km lange{{GeoQuelle|DE-RP|WW}} [[Ohmbach (Auerbach)|Ohmbach]] vorbei, ein [[Orographisch links und rechts|linker]] Zufluss des [[Auerbach (Schwarzbach)|Auerbachs]], der am Ober- und Mittellauf auch Wiesbach genannt wird. |
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== Geschichte == |
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== Einleitung: Kritik zu [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Regelungstechnik&oldid=212251684 dieser Variante] == |
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=== Visuelle und akustische Wahrnehmung === |
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Der Meteorit schlug am 5. Mai 1869 etwa um 18:32 Uhr<ref name="rem3" /> in ein Wiesengelände ein. Dabei soll ein „lautes Getöse“ zu hören gewesen sein und unmittelbar vorher das Objekt am Himmel als sogenannte [[Bolide (Meteor)|Feuerkugel]] in einem äußerst „brillanten“ Weiß geleuchtet haben. |
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Von Zeitzeugen liegen mehrere Beobachtungen des Meteoritenabsturzes vor.<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20" /> Nach Angaben des Landwirts Heinrich Lauer, der sich zusammen mit einem weiteren Mann und einem kleinen Mädchen auf einem Acker in der Nähe der Einschlagsstelle aufgehalten hatte, war der Meteorit zwei [[Fuß (Einheit)|Fuß]] (etwa 60 cm) tief in den Boden eingedrungen. Das noch warme Objekt wurde von Lauer und seinem Begleiter ausgegraben. |
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Erklärung (und etwaiger WP:Link) von ''Regelstrecke'' fehlt. |
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Der aus der [[Pfalz (Region)|Pfalz]] stammende Naturforscher [[Georg von Neumayer]] notierte, das Ereignis sei so laut gewesen, dass in der näheren Umgebung die Vermutung aufgekommen sei, „die Eisenbahn sei bei [[Homburg]]<ref name="rem2" /> in die Luft gesprungen und käme Dampf auslassend von oben herab.“<ref name="rheinpfalz_2010-02-28" /> Der Einschlag war angeblich nicht nur in der [[Westpfalz]] (z. B. in [[Kusel]],<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20" /> 23 km entfernt) zu hören, sondern auch bis in die [[Vorderpfalz|Vorder-]] und [[Südpfalz]]; genannt werden [[Gleisweiler]] (45 km, in der Nähe von [[Landau in der Pfalz|Landau]]) und [[Speyer]] (70 km).<ref name="meteor_1988" /> Sogar in [[Wiesbaden]]<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20" /> (100 km) wurde das Ereignis registriert. |
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'''''Dieser Artikel''' behandelt: Definition der Regelung und Steuerung und deren technische Realisierung, Zweigrößenregelung als Beispiel für Mehrgrößensysteme, Beispiel der Heizungsregelung eines Gebäudes, Mathematische Methoden zur Beschreibung und Berechnung eines Regelkreises, Grundlagen der Übertragungsfunktion als Systembeschreibung, Übertragungsfunktionen als Blockstruktur im Signalflussplan, Zeitinvariante und zeitvariante Regelstreckenkomponenten, Nichtlineares Übertragungssystem, Regelkreisentwurf, Kenngrößen der Übergangsfunktion des Regelkreises, Komponenten des Regelkreises, Regelkreis-Entwurfsstrategien für lineare zeitinvariante Systeme, Mathematische Modelle der Regelstrecken, Lastenheft für ein Regelsystem.''<br> |
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Dies ist eine unübersichtliche und zu lange Summary. <br> |
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Aber: die Einleitung dient im Unterschied zu Fachartikeln garnicht als Zusammenfassung oder als Inhaltsverzeichnis, das automatisch generiert ohnehin folgt, ist also wegzulassen.<br> |
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=== Umgang mit dem Objekt === |
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Was aber fehlt und in der Einleitung zu sagen ist: <br> |
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Etwa zehn Tage lang war der Meteorit im Schulhaus von Krähenberg ausgestellt. Dann wurde er ins [[Historisches Museum der Pfalz|Historische Museum der Pfalz]] in Speyer gebracht, das ihn noch im Sommer 1869 kaufte; Gemeinde und Grundstückseigentümerin erhielten je 100 [[Gulden]]. Mehr als zwanzig Jahre hindurch versuchte die damals zuständige [[Königreich Bayern|königlich-bayerische]] Staatsregierung immer wieder, das Fundstück der [[Museum Mineralogia München|Mineralogischen Staatssammlung]] in [[München]] einzuverleiben; am 18. November 1891 jedoch lehnte der pfälzische ''Landrath'', dessen Nachfolgegremium der [[Bezirksverband Pfalz]] ist, das Ansinnen endgültig ab.<ref name="meteor_1988" /> |
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Grund für den etwa gleich langen Artikel Regelkreis und was dort beschrieben wird,<br> |
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was hier beschrieben und worauf hier verzichtet wird.<br> |
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Der technische Regelkreis ist ein ganzes System, das von der Regelungstechnik behandelt wird. Seine Auslagerung (wie in etwa problemlos seine Teile Regler, Regelstrecke u.a.) ist triftig zu begründen. Diese Angelegenheit ist unmittelbar mit der Redundanzfrage verknüft. |
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Noch heute befindet sich der Meteorit im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Originalgetreue Replikate sind im [[Pfalzmuseum für Naturkunde]] in [[Bad Dürkheim]] und im [[Urweltmuseum GEOSKOP]] auf [[Burg Lichtenberg (Pfalz)|Burg Lichtenberg]] ausgestellt. Das Krähenberger Dorfgemeinschaftshaus verfügt über eine weitere Nachbildung, die aus eingefärbtem Gips besteht und die Größe des Originals besitzt.<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20" /> Kleine Stücke – Gesamtgewicht unter 40 Gramm – wurden zwischen 1899 und 1906 für wissenschaftliche Zwecke an Institute und Museen in München, [[London]] und [[Wien]] abgegeben; daher ist das Objekt geringfügig leichter als anfänglich. |
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--[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 13:54, 27. Mai 2021 (CEST) |
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=== Erinnerung in der Region === |
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: Bis jetzt hast du nicht viel zur Redundanzdiskussion beigetragen. Auf klare Fragen, wo du Redundanz siehst, gab es keine Antwort. Die Hälfte der Redundanzdiskussion enthält unsachliches Geschwätz, das nichts mit der Redundanzdiskussion zu tun hat. Jetzt sieht es bald so aus, als wolltest du mich gängeln. |
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Am Absturzort bei Krähenberg, wo ein Gedenkstein mit Informationstafel an das Ereignis erinnert,<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20" /><ref name="rheinpfalz_2010-02-28" /> führt seit 2009 der 30 km lange [[Meteoriten-Wanderweg]] mit dem Verlauf [[Winterbach (Pfalz)|Winterbach]]–<wbr />Krähenberg–<wbr />[[Kleinbundenbach]]–<wbr />[[Großbundenbach]]–<wbr />[[Zweibrücken]]<ref name="Meteoritenweg" /> vorbei. In wenigen Kilometern Entfernung verlaufen zwei weitere Touristenwege: östlich seit 1978 der [[Mühlenweg (Wallhalbtal)|Mühlenweg im Wallhalbtal]], westlich die Nordroute der historischen [[Pfälzer Jakobswege#Nordroute|Pfälzer Jakobswege]]. |
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:* Die Neugestaltung der Intros war neben der Entfernung der Redundanzen eine wichtige Aufgabe, die Inhalte der 3 Artikel so zu definieren, dass künftige Rufe nach Redundanzdiskussionen ausgeschlossen werden. |
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:::''Sie ist es immer noch.<br> Ruf nach Redunanzdiskussion ist nur einer von mehreren Not-Rufen (grundsätzliches Abstimmen der Artikel untereinander, Allgemeinverständlichkeit, Ermüdungsfreiheit u.a.)'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:*Die überschlägige Inhaltsdarstellung des Artikels im Intro gibt schnelle Auskunft. Im Inhaltsverzeichnis sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. |
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:::''Das Inhaltsverzeichnis ist nur eine Voranzeige dafür, dass man im Artikel Wald die Bäume nicht mehr sieht.'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:* Ich wiederhole, die Größe der Artikel hat nichts mit Redundanz zu tun. |
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:::''Das hat niemand behauptet.'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:* An den 3 Artikeln haben Tausende Benutzer mitgewirkt. |
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:::''Das ist nicht nur übertrieben, sondern unwahr. Wer sonst parallel zu Dir mitarbeitete, erbrachte nur kleine Ergänzungen, war am Gesamtbild unbeteiligt.'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:* Der Artikel Regelungstechnik sollte das Spektrum der Regelungstechnik – aber nicht in der Tiefe - zeigen, der Artikel Regelkreis muss nicht interpretiert werden, er bezieht sich auf die Varianten Regler, Regelstrecke und die Methoden der Stabilität. Der Artikel Regler hatte in der Redundanzdiskussion nichts zu suchen. Er zeigt detailliert die Ausführungen und mathematischen Beschreibungen stetiger, unstetiger und andere Regler-Verfahren. |
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:::''Artikel werden vom Leser interpretiert, von uns sind sie zu schreiben, und zwar so, das die Interpretation bzw. das Lesen einfach ist.<br>Alle Artikel, auch die kleineren, sind zu besprechen. Es darf weder etwas dauernd wiederholt, noch darf der Bezug aufeinander vergessen werden.'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:* Diese 3 Artikel werden auch weiterhin bearbeitet werden, wenn neue Anregungen kommen oder Benutzer aktiv werden. |
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:::''Wenn andere Benutzer denn dürfen.'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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:* Der technische Regelkreis ist ein ganzes System, das von der Regelungstechnik behandelt wird. Seine Auslagerung …… ? |
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::Die Regelungstechnik des gleichnamigen Artikels behandelt mit insgesamt 3 Artikeln den Regelkreis mit den Komponenten Regler, Regelstrecke, den Verfahren der Stabilität, der Systemanalyse, mathematische Verfahren, Regelkreis-Simulation (verlinkt). |
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:::''???'' --[[Benutzer:Idohl|Idohl]] ([[Benutzer Diskussion:Idohl|Diskussion]]) 12:33, 28. Mai 2021 (CEST) |
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--[[Benutzer:HeinrichKü|HeinrichKü]] ([[Benutzer Diskussion:HeinrichKü|Diskussion]]) 19:45, 27. Mai 2021 (CEST) |
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== Beschaffenheit == |
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'''Hinweis:''' Die Redundanzdiskussion wurde von mir abgeschlossen. Die Benutzerin ([[Benutzer:Idohl]]) wurde am 3. Juni 2021 unbeschränkt gesperrt mit Verweis auf Benutzerin ([[Benutzer:Analemma]], "keine Besserung erkennbar"). --[[Benutzer:HeinrichKü|HeinrichKü]] ([[Benutzer Diskussion:HeinrichKü|Diskussion]]) 08:54, 7. Jun. 2021 (CEST) |
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Meteorit von Krähenberg.jpg|„Brustseite“ des Meteoriten mit [[Regmaglypten]] |
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Krähenberg Foto.jpg|Das Original im Historischen Museum der Pfalz |
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150322-Krähenberg-Met-02.jpg|Das Replikat im Pfalzmuseum für Naturkunde |
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=== Gestalt, Gewicht und Größe === |
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Der Krähenberg-Meteorit hatte ursprünglich „31½ [[Pfund]]“<ref name="meteor_1988" /> Gewicht, was 15,75 [[Kilogramm|kg]]<ref name="rem1" /> entspricht. Er besitzt das Aussehen und die Ausmaße eines flachen und nahezu runden Brotlaibs, dessen größter Durchmesser etwa 30 cm beträgt, während die Dicke bei 18 cm liegt.<ref name="mm_1949-05-04" /> Er ist einer der seltenen „orientierten“ Meteorite; diese nehmen beim Flug durch die [[Erdatmosphäre]] eine stabile Lage ein. Die auf der Abbildung sichtbare gewölbte „Brustseite“, beim Flug die Vorderseite des Meteoriten, ist infolge der Erhitzung bei der raschen Durchquerung der Erdatmosphäre deutlich aufgeschmolzen und zeigt [[Radius|radiale]] Fließstrukturen, sogenannte [[Regmaglypten]], die anschließend wieder erstarrt sind.<ref name="lfu.bayern" /> |
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=== Wissenschaftliche Untersuchungen === |
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Bald nach dem Fall des Meteoriten begannen wissenschaftliche Untersuchungen. Chemische „Analysen besagen, der Meteorit habe zu 3,5 % aus metallischen und zu 96,5 % aus steinigen Gemengteilen bestanden.“<ref name="mm_1949-05-04" /> „Spuren von [[Siliciumdioxid|Kieselerde]], [[Magnesiumoxid|Bittererde]], [[Mangan(II)-oxid|Manganoxydul]], [[Eisen(II)-oxid|Eisenoxydul]], [[Eisen]], [[Schwefel]], [[Nickel]], [[Phosphor]], [[Chrom(II)-oxid|Chromoxyd]], [[Aluminiumoxid|Tonerde]], [[Calciumoxid|Kalk]], [[Kaliumoxid|Kali]], [[Natriumhydroxid|Natron]] und [[Zinn(II)-oxid|Zinnoxyd]]“ seien festgestellt worden.<ref name="palatina_1869" /> Die ersten umfassenden Ergebnisse von [[Chemisches Element|chemischen]] und [[Petrographie|petrographischen]] Untersuchungen veröffentlichte 1870 der in [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]] [[Habilitation|habilitierte]] Mineraloge und Geologe [[Gerhard vom Rath]].<ref name="meteor_1988" /> Seine ein Jahrhundert lang umstrittene Feststellung, der [[Kalium]]­anteil des Meteoriten habe – bei einem Steinmeteoriten noch nie beobachtet – den [[Natrium]]­anteil überstiegen, wurde erst 1969 bestätigt.<ref name="kempe-mueller_1969" /> Das Kalium ist allerdings nicht gleichmäßig verteilt, sondern in cm-großen, auf Schnittflächen deutlich sichtbaren, dunklen Einschlüssen als kaliumreiches Glas enthalten.<ref name="wlotzka-et-al" /> |
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== Ursprung == |
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[[Datei:Wappen kraehenberg.jpg|mini|hochkant=0.6|Kometen- statt Meteoritendarstellung im Ortswappen von Krähenberg]] |
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Das Wappen der Gemeinde, 1979 geschaffen, symbolisiert im oberen [[Blasonierung#Rechts/links und vorn/hinten in der Heraldik|(heraldisch) linken]] [[Vierung (Heraldik)|Geviert]] den Meteoriteneinschlag durch die Abbildung eines [[Komet]]en. Dabei handelt es sich dem Wortlaut der [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] nach („fallender goldener Komet“<ref name="debus" />) offensichtlich um eine Verwechslung zwischen Meteorit und Komet – die Leuchtspur des Meteoriten wird als [[Komet#Schweif|Kometenschweif]] abgebildet – und nicht um eine Anspielung auf den mutmaßlichen Ursprung des Meteoriten. Hierüber gibt es unterschiedliche Theorien: |
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Dass der Meteorit von einem Kometen stammen müsse, postulierte 1871 Georg von Neumayer.<ref name="neumayer" /> Angesichts des Datums käme vor allem der [[Halleyscher Komet|Halleysche Komet]] in Frage, dessen bei [[Apsis (Astronomie)#Bezogen auf Zentralkörper|Perihel-Durchläufen]] verlorenes Material sich längs seiner [[Umlaufbahn|Bahn]] verteilt hat. Jedes Jahr kreuzt die Erde diese Bahn zweimal; dabei macht sich die Kometenmaterie in Form von [[Meteorstrom|Sternschnuppen]] bemerkbar. Die Erscheinungen, die um den 6. Mai auftreten und denen sich der Krähenberg-Meteorit zeitlich zuordnen ließe, werden nach ihrem [[Radiant (Astronomie)|scheinbaren Ausgangspunkt]] beim Stern Eta im [[Wassermann (Sternbild)|Sternbild Wassermann]] [[Eta-Aquariiden]] genannt. Der zweite auf Halley zurückgehende Meteorstrom ist derjenige der [[Orioniden]], die ihr Maximum alljährlich am 19./20. Oktober erreichen. Ein weiterer Hinweis auf den Halleyschen Kometen, dem wegen seines geringen [[Albedo|Reflexionsvermögens]] eine recht dunkle Oberfläche zugesprochen wird, ist die vergleichbar dunkle Farbe des Krähenberg-Meteoriten. |
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Heute neigt die Wissenschaft allerdings eher zu der Annahme, dass Steinmeteoriten nicht von Kometen stammen. Die Meteoritenfälle verteilen sich nämlich statistisch gleichmäßig über das ganze Jahr, und eine Beziehung zu den Kometendurchgängen und ihren [[Meteor#Sternschnuppen und Feuerkugeln|Sternschnuppen]] besteht nicht.<ref name="heide" /> Außerdem besteht der Kometenkern aus lockerem, gasreichem Material und enthält keine größeren Gesteinsbrocken. So dürfte auch der Krähenberg-Meteorit wie die anderen LL-[[Chondrit]]en von einem [[Asteroid]]en stammen, möglicherweise von [[(25143) Itokawa]].<ref name="lfu.bayern" /> |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Titel=Nicht von dieser Welt. Bayerns Meteorite |
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|Verlag=[[Bayerisches Landesamt für Umwelt]] |
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|Ort=Augsburg |
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|Datum=2012 |
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|ISBN=978-3-936385-92-2 |
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|Seiten=52–55}} |
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* {{Internetquelle |
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|autor=[[Georg von Neumayer]] |
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|url=http://www.niger-meteorite-recon.de/de/Meteorite%20literature%20collection_3.htm |
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|titel=Der Meteorit von Krähenberg |
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|werk=XXVIII. & XXIX. Jahresbericht der [[Pollichia]] |
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|datum=1871 |
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|abruf=2010-03-04}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=W. Kempe, O. Müller |
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|Hrsg=P. M. Millman |
|||
|Titel=The Stony Meteorite Krähenberg. Its Chemical Composition and the Rb-Sr Age of the Light and Dark Portions |
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|Sammelwerk=Meteorite Research, Proceedings of a Symposium held in Vienna, Austria, August 7–13, 1968 |
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|WerkErg=[[Astrophysics and Space Science Library]] |
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|Band=Band 12 |
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|Verlag=Reidel Publishing |
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|Ort=Dordrecht |
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|Datum=1969 |
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|Seiten=418–428 |
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|Sprache=en}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Reinhard Flößer |
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|Titel=Der Meteorit von Krähenberg |
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|Hrsg=Michael Geiger und [[Hans-Wolfgang Helb]] |
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|Sammelwerk=Naturforschung, Naturschutz und Umweltbildung |
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|WerkErg=POLLICHIA-Sonderveröffentlichung |
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|Nummer=23 |
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|Ort=Neustadt an der Weinstraße |
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|Datum=2015 |
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<!-- |ISBN=978-3-925754-63-1 (ISBN falsch) --> |
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|Seiten=80–81}} |
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== Film == |
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* Auf dem [[Internationales Naturfilmfestival Naturale|Internationalen Naturfilmfestival Naturale]] 2006/2007 stellte Ewald Knoll aus [[Knopp-Labach]] den 2006 gedrehten Dokumentarfilm ''Der Krähenberger'' vor. Der 16-Minuten-Film, der auf [[DVD]] verfügbar ist, berichtet über den Meteoriteneinschlag und das spätere Schicksal des Objekts.<ref name="naturale" /> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Krähenberg meteorite|Meteorit Krähenberg}} |
|||
* Hanno Strufe: {{Webarchiv | url=http://www.sternensammler.de/0334af9ab20af8608/index.php | wayback=20081018162042 | text=''Highlight: Der Krähenberg Meteorit''}} mit Informationen und Fotos |
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== Einzelnachweise und Anmerkungen == |
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<references> |
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<ref name="meteor_1988"> |
|||
{{Internetquelle |autor=Wilfried Briegel |url=http://feuerkugel.alien.de/meteor/11.pdf |titel=Der Himmelsstein von Krähenberg |format=PDF; 1,5 MB |werk=Meteor – Zeitschrift für Meteoritenkunde, Nr. 11, Lüdenscheid |datum=1988 |seiten=27–30 |abruf=2021-06-06}}</ref> |
|||
<ref name="LANIS"> |
|||
[https://geodaten.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php?lang=de&zl=25&bl=tk_rlp_tms_farbe&bo=1&lo=1&layers=grenzen_land&service=kartendienste_naturschutz&x=388501&y=5464897&marker Ungefährer Standort des Gedenksteins am Einschlagsort (Google Maps zeigt den Gedenkstein korrekt einige Meter südsüdwestlich)] auf: {{GeoQuelle|DE-RP|LANDIS-Karte|ref=nein}}, abgerufen am 6. Juni 2021.</ref> |
|||
<ref name="rem3"> |
|||
Die quasi „digital“ wiedergegebene Uhrzeit des Einschlags stammt aus späterer Zeit. Sie könnte ungefähr durch den Wissenschaftler [[Georg von Neumayer|von Neumayer]] festgehalten oder nachträglich aus einer wesentlich unbestimmteren Angabe wie „kurz nach halb sieben Uhr abends“ umgeformt worden sein.</ref> |
|||
<ref name="pfaelzischer-merkur_2009-07-20"> |
|||
{{Webarchiv | url=http://www.wallhalben.de/wallhalben/ortsgemeinden/ilgi/ILGI_Kraehenberg_II_200709.pdf | wayback=20121222023101 | text=Der große Knall bleibt unvergessen}} in [[Pfälzischer Merkur]]. Zweibrücken, 20. Juli 2009.</ref> |
|||
<ref name="rem2"> |
|||
Die [[Pfälzische Ludwigsbahn|Bahnlinie Homburg–Kaiserslautern]] ist 7 km (Luftlinie) entfernt.</ref> |
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<ref name="rheinpfalz_2010-02-28"> |
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{{Literatur |Titel=Der Knall aus dem All |Sammelwerk=[[Die Rheinpfalz]] am Sonntag |Ort=Ludwigshafen |Datum=2010-02-28}}</ref> |
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<ref name="Meteoritenweg"> |
|||
{{Internetquelle |url=https://www.grossbundenbach.de/uploads/media/Wegbeschreibung_des_Meteoritenweg.pdf |titel=Der Meteoritenweg |hrsg=Ortsgemeinde Großbundenbach |abruf=2021-06-06}}</ref> |
|||
<ref name="rem1"> |
|||
Infolge eines Umrechnungsfehlers wird in der Literatur oft 16,5 kg angegeben.</ref>) |
|||
<ref name="mm_1949-05-04"> |
|||
{{Internetquelle |autor=Wilfried Briegel |url=http://feuerkugel.alien.de/meteor/11.pdf |titel=Abschnitt „Wissenschaftliche Analysen“ |abruf=2021-06-06 |format=PDF; 1,5 MB |seiten=29 |kommentar=zitiert aus [[Mannheimer Morgen]] vom 4. Mai 1949}}</ref> |
|||
<ref name="lfu.bayern"> |
|||
{{Internetquelle |url=https://www.lfu.bayern.de/geologie/meteorite/bayern/doc/kraehenberg.pdf |titel=1869 bei Krähenberg (Pfalz) |hrsg=Bayerisches Landesamt für Umwelt |format=PDF; 218,36 kB |abruf=2021-06-06}}</ref> |
|||
<ref name="palatina_1869"> |
|||
{{Internetquelle |autor=Dr. Keller |url=https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10531950/bsb:4075167?page=322 |titel=Der Meteorstein von Krähenberg |werk=[[Johann Lukas Jäger|Palatina]], Nr. 79 |datum=1869-07-01 |seiten=318 |abruf=2021-06-06}}</ref> |
|||
<ref name="kempe-mueller_1969"> |
|||
{{Literatur |Autor=W. Kempe, O. Müller |Titel=The Stony Meteorite Krähenberg |TitelErg=Its Chemical Composition and the Rh-Sr Age of the Light and Dark Portions |Hrsg=Peter M. Millmann |Sammelwerk=Meteorit Research |Ort=Dordrecht |Datum=1969 |Seiten=418–428 |Sprache=en}}</ref> |
|||
<ref name="wlotzka-et-al"> |
|||
Wlotzka, Palme, Spettel, Wänke, Fredriksson und Noonan: ''Krähenberg und Bhola, LL-chondrites with differentiated K-rich inclusions''. Meteoritics 14 (1979) 566 (englisch).</ref> |
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<ref name="debus"> |
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{{Internetquelle |autor=[[Georg von Neumayer]] |url=http://www.niger-meteorite-recon.de/de/Meteorite%20literature%20collection_3.htm |titel=Der Meteorit von Krähenberg |werk=XXVIII. & XXIX. Jahresbericht der Pollichia |datum=1871 |abruf=2010-03-04}}</ref> |
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{{Literatur |Autor=Fritz Heide; Mitarbeit Frank Wlotzka |Titel=Kleine Meteoritenkunde |Auflage=3. |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=1988 |ISBN=3-540-19140-2}}</ref> |
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Version vom 7. Juni 2021, 09:04 Uhr
Krähenberg (Meteorit) | |
---|---|
Offizieller Meteoritenname | Krähenberg |
Lokalität | Landkreis Südwestpfalz (Rheinland-Pfalz) |
Fallzeit | 5. Mai 1869, 18:32 Uhr |
Beschreibung | Chondrit (LL5); noch 14,75 von ursprünglich 15,75 kg; etwa 30×18 cm; Dichte: 3,449 g/cm³ |
Herkunft | Asteroid (25143) Itokawa? |
Sammlung | Original im Historischen Museum der Pfalz (Speyer); Replikate im Pfalzmuseum für Naturkunde (Bad Dürkheim), im Urweltmuseum GEOSKOP (Thallichtenberg) und im Dorfgemeinschaftshaus Krähenberg |
Authentizität | sicher |
Koordinaten | 49° 19′ 37,7″ N, 7° 27′ 56,8″ O |
Der Krähenberg-Meteorit, auch Krähenberger Meteorit oder kurz der Krähenberger genannt, ist ein meteoritischer Festkörper kosmischen Ursprungs, der 1869 in der Feldgemarkung der Ortsgemeinde Krähenberg auf der Sickinger Höhe im heutigen Landkreis Südwestpfalz (Rheinland-Pfalz) niederging. Er gehört zu den mehr als 50 Meteoriten in Deutschland, die bislang offiziell anerkannt wurden.
Nach Untersuchungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts handelt es sich um einen 4,7 Milliarden Jahre alten[1] Steinmeteoriten, der wegen der eingeschlossenen Silikat-Schmelzkügelchen, der Chondren, zu den Chondriten gerechnet wird. Nach dem Eisengehalt im Olivin und nach seiner Textur wird er als LL5-Chondrit klassifiziert.
Eine Zusammenstellung von Artikeln zu individuellen Meteoriten, die aus wissenschaftlichen, historischen oder anderen Gründen interessant sind, enthält die Liste von Meteoriten.
Geographische Lage
Der Einschlagspunkt des Meteoriten liegt in einer Höhe von rund 280 m ü. NHN[2] etwa 300 m südlich der damaligen Bebauungsgrenze von Krähenberg. Knapp östlich fließt der knapp 2,2 km lange[3] Ohmbach vorbei, ein linker Zufluss des Auerbachs, der am Ober- und Mittellauf auch Wiesbach genannt wird.
Geschichte
Visuelle und akustische Wahrnehmung
Der Meteorit schlug am 5. Mai 1869 etwa um 18:32 Uhr[4] in ein Wiesengelände ein. Dabei soll ein „lautes Getöse“ zu hören gewesen sein und unmittelbar vorher das Objekt am Himmel als sogenannte Feuerkugel in einem äußerst „brillanten“ Weiß geleuchtet haben.
Von Zeitzeugen liegen mehrere Beobachtungen des Meteoritenabsturzes vor.[5] Nach Angaben des Landwirts Heinrich Lauer, der sich zusammen mit einem weiteren Mann und einem kleinen Mädchen auf einem Acker in der Nähe der Einschlagsstelle aufgehalten hatte, war der Meteorit zwei Fuß (etwa 60 cm) tief in den Boden eingedrungen. Das noch warme Objekt wurde von Lauer und seinem Begleiter ausgegraben.
Der aus der Pfalz stammende Naturforscher Georg von Neumayer notierte, das Ereignis sei so laut gewesen, dass in der näheren Umgebung die Vermutung aufgekommen sei, „die Eisenbahn sei bei Homburg[6] in die Luft gesprungen und käme Dampf auslassend von oben herab.“[7] Der Einschlag war angeblich nicht nur in der Westpfalz (z. B. in Kusel,[5] 23 km entfernt) zu hören, sondern auch bis in die Vorder- und Südpfalz; genannt werden Gleisweiler (45 km, in der Nähe von Landau) und Speyer (70 km).[1] Sogar in Wiesbaden[5] (100 km) wurde das Ereignis registriert.
Umgang mit dem Objekt
Etwa zehn Tage lang war der Meteorit im Schulhaus von Krähenberg ausgestellt. Dann wurde er ins Historische Museum der Pfalz in Speyer gebracht, das ihn noch im Sommer 1869 kaufte; Gemeinde und Grundstückseigentümerin erhielten je 100 Gulden. Mehr als zwanzig Jahre hindurch versuchte die damals zuständige königlich-bayerische Staatsregierung immer wieder, das Fundstück der Mineralogischen Staatssammlung in München einzuverleiben; am 18. November 1891 jedoch lehnte der pfälzische Landrath, dessen Nachfolgegremium der Bezirksverband Pfalz ist, das Ansinnen endgültig ab.[1]
Noch heute befindet sich der Meteorit im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Originalgetreue Replikate sind im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim und im Urweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lichtenberg ausgestellt. Das Krähenberger Dorfgemeinschaftshaus verfügt über eine weitere Nachbildung, die aus eingefärbtem Gips besteht und die Größe des Originals besitzt.[5] Kleine Stücke – Gesamtgewicht unter 40 Gramm – wurden zwischen 1899 und 1906 für wissenschaftliche Zwecke an Institute und Museen in München, London und Wien abgegeben; daher ist das Objekt geringfügig leichter als anfänglich.
Erinnerung in der Region
Am Absturzort bei Krähenberg, wo ein Gedenkstein mit Informationstafel an das Ereignis erinnert,[5][7] führt seit 2009 der 30 km lange Meteoriten-Wanderweg mit dem Verlauf Winterbach–
Beschaffenheit
-
„Brustseite“ des Meteoriten mit Regmaglypten
-
Das Original im Historischen Museum der Pfalz
-
Das Replikat im Pfalzmuseum für Naturkunde
Gestalt, Gewicht und Größe
Der Krähenberg-Meteorit hatte ursprünglich „31½ Pfund“[1] Gewicht, was 15,75 kg[9] entspricht. Er besitzt das Aussehen und die Ausmaße eines flachen und nahezu runden Brotlaibs, dessen größter Durchmesser etwa 30 cm beträgt, während die Dicke bei 18 cm liegt.[10] Er ist einer der seltenen „orientierten“ Meteorite; diese nehmen beim Flug durch die Erdatmosphäre eine stabile Lage ein. Die auf der Abbildung sichtbare gewölbte „Brustseite“, beim Flug die Vorderseite des Meteoriten, ist infolge der Erhitzung bei der raschen Durchquerung der Erdatmosphäre deutlich aufgeschmolzen und zeigt radiale Fließstrukturen, sogenannte Regmaglypten, die anschließend wieder erstarrt sind.[11]
Wissenschaftliche Untersuchungen
Bald nach dem Fall des Meteoriten begannen wissenschaftliche Untersuchungen. Chemische „Analysen besagen, der Meteorit habe zu 3,5 % aus metallischen und zu 96,5 % aus steinigen Gemengteilen bestanden.“[10] „Spuren von Kieselerde, Bittererde, Manganoxydul, Eisenoxydul, Eisen, Schwefel, Nickel, Phosphor, Chromoxyd, Tonerde, Kalk, Kali, Natron und Zinnoxyd“ seien festgestellt worden.[12] Die ersten umfassenden Ergebnisse von chemischen und petrographischen Untersuchungen veröffentlichte 1870 der in Bonn habilitierte Mineraloge und Geologe Gerhard vom Rath.[1] Seine ein Jahrhundert lang umstrittene Feststellung, der Kaliumanteil des Meteoriten habe – bei einem Steinmeteoriten noch nie beobachtet – den Natriumanteil überstiegen, wurde erst 1969 bestätigt.[13] Das Kalium ist allerdings nicht gleichmäßig verteilt, sondern in cm-großen, auf Schnittflächen deutlich sichtbaren, dunklen Einschlüssen als kaliumreiches Glas enthalten.[14]
Ursprung

Das Wappen der Gemeinde, 1979 geschaffen, symbolisiert im oberen (heraldisch) linken Geviert den Meteoriteneinschlag durch die Abbildung eines Kometen. Dabei handelt es sich dem Wortlaut der Wappenbeschreibung nach („fallender goldener Komet“[15]) offensichtlich um eine Verwechslung zwischen Meteorit und Komet – die Leuchtspur des Meteoriten wird als Kometenschweif abgebildet – und nicht um eine Anspielung auf den mutmaßlichen Ursprung des Meteoriten. Hierüber gibt es unterschiedliche Theorien:
Dass der Meteorit von einem Kometen stammen müsse, postulierte 1871 Georg von Neumayer.[16] Angesichts des Datums käme vor allem der Halleysche Komet in Frage, dessen bei Perihel-Durchläufen verlorenes Material sich längs seiner Bahn verteilt hat. Jedes Jahr kreuzt die Erde diese Bahn zweimal; dabei macht sich die Kometenmaterie in Form von Sternschnuppen bemerkbar. Die Erscheinungen, die um den 6. Mai auftreten und denen sich der Krähenberg-Meteorit zeitlich zuordnen ließe, werden nach ihrem scheinbaren Ausgangspunkt beim Stern Eta im Sternbild Wassermann Eta-Aquariiden genannt. Der zweite auf Halley zurückgehende Meteorstrom ist derjenige der Orioniden, die ihr Maximum alljährlich am 19./20. Oktober erreichen. Ein weiterer Hinweis auf den Halleyschen Kometen, dem wegen seines geringen Reflexionsvermögens eine recht dunkle Oberfläche zugesprochen wird, ist die vergleichbar dunkle Farbe des Krähenberg-Meteoriten.
Heute neigt die Wissenschaft allerdings eher zu der Annahme, dass Steinmeteoriten nicht von Kometen stammen. Die Meteoritenfälle verteilen sich nämlich statistisch gleichmäßig über das ganze Jahr, und eine Beziehung zu den Kometendurchgängen und ihren Sternschnuppen besteht nicht.[17] Außerdem besteht der Kometenkern aus lockerem, gasreichem Material und enthält keine größeren Gesteinsbrocken. So dürfte auch der Krähenberg-Meteorit wie die anderen LL-Chondriten von einem Asteroiden stammen, möglicherweise von (25143) Itokawa.[11]
Literatur
- Nicht von dieser Welt. Bayerns Meteorite. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg 2012, ISBN 978-3-936385-92-2, S. 52–55.
- Georg von Neumayer: Der Meteorit von Krähenberg. In: XXVIII. & XXIX. Jahresbericht der Pollichia. 1871, abgerufen am 4. März 2010.
- W. Kempe, O. Müller: The Stony Meteorite Krähenberg. Its Chemical Composition and the Rb-Sr Age of the Light and Dark Portions. In: P. M. Millman (Hrsg.): Meteorite Research, Proceedings of a Symposium held in Vienna, Austria, August 7–13, 1968. Astrophysics and Space Science Library. Band 12. Reidel Publishing, Dordrecht 1969, S. 418–428 (englisch).
- Reinhard Flößer: Der Meteorit von Krähenberg. In: Michael Geiger und Hans-Wolfgang Helb (Hrsg.): Naturforschung, Naturschutz und Umweltbildung. POLLICHIA-Sonderveröffentlichung. Nr. 23. Neustadt an der Weinstraße 2015, S. 80–81.
Film
- Auf dem Internationalen Naturfilmfestival Naturale 2006/2007 stellte Ewald Knoll aus Knopp-Labach den 2006 gedrehten Dokumentarfilm Der Krähenberger vor. Der 16-Minuten-Film, der auf DVD verfügbar ist, berichtet über den Meteoriteneinschlag und das spätere Schicksal des Objekts.[18]
Weblinks
- Hanno Strufe: Highlight: Der Krähenberg Meteorit ( vom 18. Oktober 2008 im Internet Archive) mit Informationen und Fotos
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b c d e Wilfried Briegel: Der Himmelsstein von Krähenberg. (PDF; 1,5 MB) In: Meteor – Zeitschrift für Meteoritenkunde, Nr. 11, Lüdenscheid. 1988, S. 27–30, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Ungefährer Standort des Gedenksteins am Einschlagsort (Google Maps zeigt den Gedenkstein korrekt einige Meter südsüdwestlich) auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- ↑ Die quasi „digital“ wiedergegebene Uhrzeit des Einschlags stammt aus späterer Zeit. Sie könnte ungefähr durch den Wissenschaftler von Neumayer festgehalten oder nachträglich aus einer wesentlich unbestimmteren Angabe wie „kurz nach halb sieben Uhr abends“ umgeformt worden sein.
- ↑ a b c d e Der große Knall bleibt unvergessen ( vom 22. Dezember 2012 im Internet Archive) in Pfälzischer Merkur. Zweibrücken, 20. Juli 2009.
- ↑ Die Bahnlinie Homburg–Kaiserslautern ist 7 km (Luftlinie) entfernt.
- ↑ a b Der Knall aus dem All. In: Die Rheinpfalz am Sonntag. Ludwigshafen 28. Februar 2010.
- ↑ Der Meteoritenweg. Ortsgemeinde Großbundenbach, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Infolge eines Umrechnungsfehlers wird in der Literatur oft 16,5 kg angegeben.
- ↑ a b Wilfried Briegel: Abschnitt „Wissenschaftliche Analysen“. (PDF; 1,5 MB) S. 29, abgerufen am 6. Juni 2021 (zitiert aus Mannheimer Morgen vom 4. Mai 1949).
- ↑ a b 1869 bei Krähenberg (Pfalz). (PDF; 218,36 kB) Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Dr. Keller: Der Meteorstein von Krähenberg. In: Palatina, Nr. 79. 1. Juli 1869, S. 318, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ W. Kempe, O. Müller: The Stony Meteorite Krähenberg. Its Chemical Composition and the Rh-Sr Age of the Light and Dark Portions. In: Peter M. Millmann (Hrsg.): Meteorit Research. Dordrecht 1969, S. 418–428 (englisch).
- ↑ Wlotzka, Palme, Spettel, Wänke, Fredriksson und Noonan: Krähenberg und Bhola, LL-chondrites with differentiated K-rich inclusions. Meteoritics 14 (1979) 566 (englisch).
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Georg von Neumayer: Der Meteorit von Krähenberg. In: XXVIII. & XXIX. Jahresbericht der Pollichia. 1871, abgerufen am 4. März 2010.
- ↑ Fritz Heide; Mitarbeit Frank Wlotzka: Kleine Meteoritenkunde. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1988, ISBN 3-540-19140-2.
- ↑ Festivalkatalog Amateure 2006/2007. (PDF; 83 kB) Internationales Naturfilmfestival Naturale, S. 15, abgerufen am 6. Juni 2021.
Koordinaten: 49° 19′ 35,8″ N, 7° 27′ 55,8″ O