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Keiyona Constanze Stumpf und Basilika St-Nazaire-St-Celse (Carcassonne): Unterschied zwischen den Seiten

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Geschichte: jetzt zwei südfranzösische Vergleichsbauten; "basilica minor" hat nicht mit dem Bautyp Basilika zu tun
 
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[[Datei:Carcassonne Basilica of St. Nazaire and St. Celse view from count's castle.jpg|miniatur|330px|Carcassonne, Basilika St-Nazaire und St-Celse – Blick auf den gotischen Chor (links) und das romanische Langhaus (rechts) der ehemaligen Kathedrale]]
'''Keiyona Constanze Stumpf''' (* [[1982]] in [[München]]) ist eine deutsche Bildhauerin und Künstlerin.
Die ehemalige [[Kathedrale]] und heutige '''Basilika St-Nazaire und St-Celse''' in [[Carcassonne]] gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten im Süden Frankreichs. Stadt und Kirche lagen an einer Nebenstrecke des Pilgerwegs nach [[Santiago de Compostela]] (''[[Via Tolosana]]'').


== Leben und Werk ==
== Lage ==
[[Datei:Carcassonne kirche innerhalb der cite.jpg|miniatur|Südquerhaus und Chor]]
Stumpf schloss ihr erstes Studium der Kunstpädagogik 2011 bei Albert Hien an der [[Akademie der Bildenden Künste München]] mit dem Ersten Staatsexamen ab. Hierauf folgte ein zweites Studium der freien Kunst (Schwerpunkt Glas und Keramik) bei [[Norbert Prangenberg]] und [[Markus Karstieß]] (Schwerpunkt Glas und Keramik), ebenfalls in München, das sie 2016 mit dem Diplom abschloss. Von 2012 bis 2013 arbeitete sie am cx centrum für interdisziplinäre Studien bei der Kunsthistorikerin Susanne Witzgall. Seither lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in München und im Landkreis Augsburg. Ihre Arbeiten fertigt sie aus [[Keramik]], [[Porzellan]], [[Glas]], [[Papier]] und Plastik. Ihre Rauminstallationen bestehen aus unterschiedlichen Materialien.
Der mittelalterliche Kirchenbau mit einem [[Romanik|romanischen]] und einem [[Gotik|gotischen]] Teil steht am höchsten Punkt und damit gleichzeitig im Zentrum der [[Cité von Carcassonne]].


== Publikationen ==
== Geschichte ==
[[Datei:France carcassonne saint nazaire2.jpg|miniatur|Nordseite mit romanischem POrtal]]
* Neue Keramik 2/2 - New Ceramics 2/21, Künstlerporträt mit einem Text von Dr. Christian Lechelt. S.20 ff
Man vermutet, dass an dieser Stelle bereits zur Zeit des [[Westgoten]]herrschers [[Theoderich I.]], spätestens jedoch im 6. Jahrhundert die Bischofskirche des im Jahre 533 gegründeten [[Bistum Carcassonne-Narbonne|Bistums Carcassonne]] gestanden haben könnte, die im 8. oder 9. Jahrhundert durch einen [[Karolingische Renaissance|karolingischen]] Kirchenbau ersetzt wurde. Im Juni 1096 besuchte Papst [[Urban II.]] die Stadt und segnete die für den romanischen Neubau bestimmten Steine; dieser Neubau – also das heutige Langhaus – war wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts vollendet.
* New Glass Review 39, S.30, Herausgegeben von The Corning Museum of Glas, Corning, NY, ISBN 978-0-87290-215-2
Nach der Angliederung der [[Vizegrafschaft Carcassonne]] an die französische Krone wurde in den Jahren 1269–1330 die Ostpartie aus [[Chor (Architektur)|Chor]] und [[Querhaus]]) neu errichtet, [[Gotik|gotisch]], dabei der Gotik des nördlichen Frankreich ähnlicher als die [[Kathedrale von Perpignan]], jedoch verschiedener als etwa die [[Kathedrale von Narbonne]].
* Stumpf, Keiyona C.: Amalgam. Essay von Frau Dr. Ilka Kloten d/e, 17 Seiten, München, 2020
Es ist anzunehmen, dass auch das Kirchenschiff erneuert werden sollte, doch dazu kam es in den Wirren des [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieges]] (1337–1453) und der [[Hugenottenkriege]] (1562–1598), die auch negativen Einfluss auf die Zahl der Jakobspilger hatten, nicht mehr.
* Stumpf, Keiyona C.: Mutual. München, Text: Markus Karstieß, Keiyona C. Stumpf d/e, 117 Seiten, München 2017, ISBN 978 - 3 - 945328 - 08 - 8


Im Rahmen des [[Konkordat von 1801|Konkordats von 1801]] zwischen [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] und [[Pius VII.]] wurden die französischen Bistümer neu geordnet. Der Bischofssitz von Carcassonne wurde in den mittelalterlichen Bau von Saint-Michel in der bevölkerungsreichen Unterstadt (''ville-basse'') verlegt (siehe: [[Kathedrale von Carcassonne]]). Bereits im Jahr 1840 wurde die ehemalige Kathedrale von Carcassonne als ''[[Monument historique]]'' anerkannt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Westfassade, das Nordportal sowie sämtliche [[Wasserspeier]] der Kirche durch [[Viollet-le-Duc]] grundlegend rekonstruiert. Wegen ihrer historischen Bedeutung wurde die Kathedrale St-Nazaire-et-St-Celse von Papst [[Leo XIII.]] im Jahre 1898 in den Rang einer ''[[basilica minor]]'' erhoben.
== Ehrungen ==
* 2015 und 2016: Arbeitsstipendium der [[Alexander Tutsek-Stiftung]]
* 2016: Stipendium für Bildende Kunst, Landeshauptstadt München
* 2017: Kunstpreis, Kunstverein [[Aichach]]
* 2017: Debutantinnenpreis von Gedok München
* 2018: Oberbayerischer Förderpreis für Angewandte Kunst, München
* 2018: Stipendium der [[Alexander Tutsek-Stiftung]]/ [[Pilchuck-Glass-School]], [[Seattle]],
* 2018: Kunstpreis Landkreis [[Augsburg]]
* 2019: Kunstpreis, Kunstverein Rosenheim, [[Rosenheim]]


== Sammlungen ==
== Architektur ==
[[Datei:Plan.cathedrale.Carcassonne.png|miniatur|Grundriss]]


=== Außenbau ===
* [[Sammlung Goetz]] München
Bereits im Außenbau lassen sich das – vergleichsweise niedrige – romanische Langhaus und die hohe gotische Chorpartie mit ihren [[Strebepfeiler]]n gut voneinander unterscheiden. Im Unterschied Auf der Südseite ist noch die gotische Bischofskapelle erhalten; der ehemals vorhandene Kreuzgang ist jedoch verschwunden. Auf beiden Seiten der Kirche wurden die Seitenschiffe durch jeweils zwei – an das Querhaus angrenzende – spätgotische Kapellen erweitert. Die Flachdächer und die robuste Form der Strebepfeiler sind typisch für die [[Südfranzösiche Gotik]]. Das [[Stufenportal|fünfstufige]] romanische Portal an der Nordseite des Schiff fällt durch seine fantasievollen Kapitelle auf, Sie sind großenteils aus dem mittelalter erhalten, Von den [[Rundstab|Rundtstäben]] der Gewände und rundbogigen [[Archivolte]]n sind jedoch große Teile im 19. Jahrhundert erneuert. Das [[Tympanon (Architektur)|Tympanonplatte]]ist schlicht. Von den beiden gotischen Querhausportalen hat das nördliche einen prächtigen [[Wimperg]] aus [[Maßwerk]]. Das südliche ist trotz ebenfalls mehrstufiger [[Gewände]] schlichter.
* Privatsammlung Bärbel Dornier, München
* Erwin und Gisela von Steiner - Stiftung, München


=== Innenraum ===
== Ausstellungen (Auswahl) ==
<gallery heights="200" widths="150>
* 2013: Biennale der Künstler, Haus der Kunst München
Basilique Saint-Nazaire-et-Celse 005.jpg|Romanische Spitztonne, rechts das gleich hohe Seitenschiff, hinten die gotische Vierung
* 2013: # 32 Die ersten Jahre der Professionalität, Galerie der Künstler München
Basilique Saint-Nazaire-et-Celse 021.jpg|Romanisches Seitenschiff
*2014: `It´s oh so cute´, EIGEN + ART Lab, Berlin
La nef et ses vitraux.jpg|Gotisch: Chor zwischen zwei Querhauskapellen
*2015: `münchener freiheit&nbsp; ́, Glasmuseum - Ernsting Stiftung, Coesfeld – Lette
</gallery>
*2015: `open´, Galerie EIGEN + ART, Berlin
Das Langhaus ist ein dreischiffiges [[Hallenkirche|Hallenschiff]] mit drei parallelen [[Tonnengewölbe]]n, wie ansonsten für Westfrankreich typisch. Durch [[Gurtbogen|Gurtbögen]] sin die Tonnen in je sechs [[Joch (Architektur)|Joche]] gegliedert. Das Mittelschiff hat eine [[Tonnengewölbe#Spitztonne|Spitztonne]], wie seit [[Cluny III]] vor allem für die Romanik des [[Burgund]] typisch. Die Seitenschiffe sind schmal und ihre Gewölbe rundbogig. Die Arkaden weisen einen [[Stützenwechsel]] auf, aus Rechteckfeilern mit runden Vorlagen und aus Säulen. Die Kapitelle bzw. [[Kämpfer (Architektur)|Kämpferplatten]] zeigen keinerlei figürliche Darstellungen, sondern nur abstrahierte vegetabilische Formen sowie geometrische Ornamente ([[Klötzchenfries]]e etc.).
*2016: `Glass Now´, Galerie Handwerk, München
<gallery heights="150" widths="200>
*2016: `Zeitgenössische Skulptur - eine Annäherung´, Galerie Knust x Kunst +, München
Interior of Basilique Saint-Nazaire de Carcassonne (1).jpg|Doppeljoch und Polygon des hochgotischen Chors
*2017: `mutual´, Galerie GEDOK, München (solo)
Basilique Saint-Nazaire - Intérieur 18.jpg|Gotisches Südquerhaus mit Rosenfenster und Kapellenzeile
*2018: 25th Annual Auction, Watermill Center, New York
Carcassonne, église St Nazaire F 081.jpg|Bischofsgrab von 1266
*2018: `meine drei lyrischen Ichs´, Kunstverein München (solo)
</gallery>
*2018: Jahresgaben 2018, Kunstverein München
Die gotischen Teile im Osten sind mit [[Kreuzrippengewölbe]]n gedeckt und durch ihre großen Wandflächen ungleich heller als das Langhaus. Der [[Chor (Architektur)|Chor]] besteht aus einem querrechteckigen sechsfeldrigen Doppeljoch und einem 7/12 [[Polygon]]. An die beiden je drei querrechteckige Joche langen Arme des [[Querhaus]]es schließt östlich eine Zeile von je drei Kapellen an, vertikal genauso hoch wie Chor und Querhaus, horizontal genauso tief und zweijochig wie der vordere Teil des Chors. Da die Trennwände zwischen den Kapellen nur bis in Höhe der [[Sohlbank|Sohlbänke]] der Fenster reichen, hat auch der gotische Teil der [[Basilika Minor|Zeremonialbasilika]] eine Weiträumigkeit wie eine Hallenkirche. Unterhalb der Sohlbänke sind die Wände mit [[Blendmaßwerk]] geschmückt. Hierin knüpft der Kirchenbau an nordfranzösische Vorbilder wie in Paris [[Notre-Dame de Paris|Notre-Dame]] und die [[Sainte-Chapelle]] an. Platz für einen Umgangschor hatte man nicht, da der französische König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwig IX.]] nur die Überbauung von dreieinhalb Meter öffentlichen Straßenraums gestattete. Die beiden Fensterrosen des Querhauses sind leicht unterschiedlich gestaltet – bei derjenigen auf der Südseite sind auch noch die seitlichen und oberen Zwickel durchlichtet, was auf eine wenige Jahre jüngere Entstehungszeit hindeutet.
*2019: Second nature, Schwäbische Galerie Oberschönenfeld (solo)
*2019: The open hide, Kunstverein Hechingen (solo)
*2019: `Ich bin ganz von Glas´, Marianne-Brandt Award 2019, Industriemuseum Chemnitz
*2019: Art Vienna, Loft8, Wien
* 2019: `KOLLER NOW´,Junge Künstler der Akademie der Bildenden Künste München, Koller Auktionen München
*2020: `Blickfang´, Kunsthaus Kaufbeuren
*2020: `im Dialog´,&nbsp; Museum Schloß Fürstenberg, Fürstenberg (solo)
*2020: `natura naturans´, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg (solo)
*2020: PIN.FOR Art, Benefizauktion, Pinakothek der Moderne e.V., München


== Weblinks ==
== Ausstattung ==
* Die Fenster – vor allem die der Apsis – haben teilweise noch ihre originale Verglasung aus dem 14. und 16. Jahrhundert; das Chorscheitelfenster zeigt Szenen aus der [[Passion|Passion Christi]].
* [http://www.keiyona.de/vita Eigene Webseite]
* Eine im Nordquerhaus ausgestellte reliefierte mittelalterliche Steinplatte zeigt eindrucksvolle Szenen einer Belagerung – eventuell aus der Zeit des [[Albigenserkreuzzug]]s (1209–1229).
* https://www.kultur-port.de/blog/bildende-kunst/16604-arbeiten-die-das-leben-feiern-keiyona-c-stumpf-in-der-galerie-hengevoss-duerkop.html
* Die Schauseite eines Bischofsgrabs aus dem Jahr 1266 zeigt die kleine Liegefigur (''[[gisant]]'') des Verstorbenen sowie eine Trauergruppe. Aus dem Himmel kommen Engel mit Weihrauchfässern, andere tragen die – als kleine Figur dargestellte – Seele des Toten gen Himmel.
* https://www.der-loewe.info/der-unkonventionelle-blick-auf-porzellan
* Ein weiteres Bischofsgrab findet sich in einer der Seitenkapellen: Der Bischof Pierre de Rochefort (1300–1321) steht aufrecht zwischen zwei Erzdiakonen.
* https://www.instagram.com/keiyona.c.stumpf/
* Zur Ausstattung gehört auch eine Orgel, deren Mittelteil wahrscheinlich noch aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt, womit sie eine der ältesten Kirchenorgeln des [[Le Midi|Midi]] wäre. Wenige Jahre vor der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] fügte Jean-Pierre [[Cavaillé (Orgelbauerfamilie)|Cavaillé]] weitere Teile hinzu.
* https://www.facebook.com/Keiyona.C.Stumpf/


== Orgel ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=1138135879|VIAF=3748150264374905860001}}
Die [[Orgel]] wurde 1679 von dem Orgelbauer Jean de Joyeuse (Ardennen) in einem vorhandenen Orgelgehäuse errichtet. Das Instrument hatte zunächst 24 [[Register (Orgel)|Register]] auf zwei [[Manual (Musik)|Manualen]] und [[Pedal (Orgel)|Pedal]], und einem eigenständigen Echowerk. In den Jahren 1772 bis 1775 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Jean-Pierre Cavaillé (Gaillac) restauriert und erweitert, insbesondere um das [[Rückpositiv]] (Positif de Dos). In den Jahren 1900 bis 1904 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Michel Roger (Carcassonne) erneut überarbeitet und erweitert, und zuletzt in den Jahren 1982 bis 1985 durch den Orgelbauer Barthélémy Formentelli. Es hat heute 40 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spiel- und [[Registertraktur]]en sind mechanisch.<ref>Nähere Informationen zur [http://www.uquebec.ca/musique/orgues/france/carcassonnesn.html Orgel]</ref>

[[Datei:Pipe organ - St. Nazare - Carcassonne 2014.JPG|mini|Blick auf den [[Orgelprospekt]]]]

{| border="0" cellspacing="20" cellpadding="14" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
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|colspan="4"| '''I Positif de Dos''' C,D–c<sup>3</sup>
----
|-
| 1. || Montre || 8′
|-
| 2. || Bourdon || 8′
|-
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|-
| 4. || Nazard || 2′
|-
| 5. || Doublette || 2′
|-
| 6. || Tierce || {{Bruch|1|3|5}}′
|-
| 7. || Larigot || {{Bruch|1|1|3}}′
|-
| 8. || Plein-Jeu V
|-
| 9. || Cromorne || 8′
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
|colspan="4"| '''II Grand Orgue''' C,D-c<sup>3</sup>
----
|-
| 10. || Bourdon || 16′
|-
| 11. || Montre || 8′
|-
| 12. || Bourdon || 8′
|-
| 13. || Prestant || 4′
|-
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|-
| 15. || Doublette || 2′
|-
| 16. || Quarte de nazard || 2′
|-
| 17. || Tierce || {{Bruch|1|3|5}}′
|-
| 18. || Fourniture IV
|-
| 19. || Cymbale III
|-
| 20. || Grand Cornet V
|-
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|-
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|-
| 23. || Clairon || 4′
|}
| style="vertical-align:top" |
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|-
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|-
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|-
| 27. || Nazard || {{Bruch|2|2|3}}′
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| 28. || Doublette || 2′
|-
| 29. || Tierce || {{Bruch|1|3|5}}′
|-
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|-
| 31. || Plein-Jeu IV
|-
| 32. || Trompette || 8′
|}<br />
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|colspan="4"| '''IV Recit''' g<sup>0</sup>–c<sup>3</sup>
----
|-
| 33. || Flûte à cheminée || 8′
|-
| 34. || Cornet IV IV
|-
| 35. || Hautbois || 8′
|}
| style="vertical-align:top" |
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|colspan="4"| '''Pedale''' C,D–d<sup>1</sup>
----
|-
| 36. || Flûte || 8′
|-
| 37. || Flûte || 4′
|-
| 38. || Bombarde || 16′
|-
| 39. || Trompette || 8′
|-
| 40. || Clairon || 4′
|}
|}
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:'' I/II, III/II, II/P, III/P

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
{{Commonscat|Basilique Saint-Nazaire de Carcassonne}}
* {{Webarchiv | url=http://www.carcassonne-tourisme.com/carcassonne_DE.nsf/vueTitre/DocPatrimoineBasiliqueStNazaire5 | wayback=20121008100010 | text=''Ehemalige Kathedrale von Carcassonne – Fotos + Infos''}}
* [http://www.midi-france.info/030301_carcassonne.htm ''Ehemalige Kathedrale von Carcassonne – Fotos + Infos''] (englisch)
* [http://architecture.relig.free.fr/nazaire.htm ''Ehemalige Kathedrale von Carcassonne – Fotos, Zeichnungen + Kurzinfos''] (französisch)
* [http://www.reinidietschi.ch/0400kultur/04284_carcassonne.html ''Carcassonne – Plan der Cité, Fotos + Kurzinfos'']


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{{Personendaten
[[Kategorie:Basilica minor]]
|NAME=Stumpf, Keiyona Constanze
[[Kategorie:Celsuskirche]]
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[[Kategorie:Ehemalige Kathedrale in Frankreich]]
|GEBURTSDATUM=1982
[[Kategorie:Erbaut im 13. Jahrhundert]]
|GEBURTSORT=[[München]]
[[Kategorie:Gotisches Bauwerk in Okzitanien]]
|STERBEDATUM=
[[Kategorie:Gotische Kirche]]
|STERBEORT=
[[Kategorie:Kirchengebäude im Bistum Carcassonne-Narbonne]]
}}
[[Kategorie:Kirchengebäude im Département Aude]]
[[Kategorie:Monument historique in Carcassonne|Basilika Stnazairestcelse]]
[[Kategorie:Monument historique seit 1840]]
[[Kategorie:Monument historique (Kathedrale)]]
[[Kategorie:Nazariuskirche]]
[[Kategorie:Hallenkirche|Carcassonne]]

Version vom 31. Mai 2021, 11:29 Uhr

Carcassonne, Basilika St-Nazaire und St-Celse – Blick auf den gotischen Chor (links) und das romanische Langhaus (rechts) der ehemaligen Kathedrale

Die ehemalige Kathedrale und heutige Basilika St-Nazaire und St-Celse in Carcassonne gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten im Süden Frankreichs. Stadt und Kirche lagen an einer Nebenstrecke des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela (Via Tolosana).

Lage

Südquerhaus und Chor

Der mittelalterliche Kirchenbau mit einem romanischen und einem gotischen Teil steht am höchsten Punkt und damit gleichzeitig im Zentrum der Cité von Carcassonne.

Geschichte

Nordseite mit romanischem POrtal

Man vermutet, dass an dieser Stelle bereits zur Zeit des Westgotenherrschers Theoderich I., spätestens jedoch im 6. Jahrhundert die Bischofskirche des im Jahre 533 gegründeten Bistums Carcassonne gestanden haben könnte, die im 8. oder 9. Jahrhundert durch einen karolingischen Kirchenbau ersetzt wurde. Im Juni 1096 besuchte Papst Urban II. die Stadt und segnete die für den romanischen Neubau bestimmten Steine; dieser Neubau – also das heutige Langhaus – war wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts vollendet. Nach der Angliederung der Vizegrafschaft Carcassonne an die französische Krone wurde in den Jahren 1269–1330 die Ostpartie aus Chor und Querhaus) neu errichtet, gotisch, dabei der Gotik des nördlichen Frankreich ähnlicher als die Kathedrale von Perpignan, jedoch verschiedener als etwa die Kathedrale von Narbonne. Es ist anzunehmen, dass auch das Kirchenschiff erneuert werden sollte, doch dazu kam es in den Wirren des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) und der Hugenottenkriege (1562–1598), die auch negativen Einfluss auf die Zahl der Jakobspilger hatten, nicht mehr.

Im Rahmen des Konkordats von 1801 zwischen Napoleon und Pius VII. wurden die französischen Bistümer neu geordnet. Der Bischofssitz von Carcassonne wurde in den mittelalterlichen Bau von Saint-Michel in der bevölkerungsreichen Unterstadt (ville-basse) verlegt (siehe: Kathedrale von Carcassonne). Bereits im Jahr 1840 wurde die ehemalige Kathedrale von Carcassonne als Monument historique anerkannt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Westfassade, das Nordportal sowie sämtliche Wasserspeier der Kirche durch Viollet-le-Duc grundlegend rekonstruiert. Wegen ihrer historischen Bedeutung wurde die Kathedrale St-Nazaire-et-St-Celse von Papst Leo XIII. im Jahre 1898 in den Rang einer basilica minor erhoben.

Architektur

Grundriss

Außenbau

Bereits im Außenbau lassen sich das – vergleichsweise niedrige – romanische Langhaus und die hohe gotische Chorpartie mit ihren Strebepfeilern gut voneinander unterscheiden. Im Unterschied Auf der Südseite ist noch die gotische Bischofskapelle erhalten; der ehemals vorhandene Kreuzgang ist jedoch verschwunden. Auf beiden Seiten der Kirche wurden die Seitenschiffe durch jeweils zwei – an das Querhaus angrenzende – spätgotische Kapellen erweitert. Die Flachdächer und die robuste Form der Strebepfeiler sind typisch für die Südfranzösiche Gotik. Das fünfstufige romanische Portal an der Nordseite des Schiff fällt durch seine fantasievollen Kapitelle auf, Sie sind großenteils aus dem mittelalter erhalten, Von den Rundtstäben der Gewände und rundbogigen Archivolten sind jedoch große Teile im 19. Jahrhundert erneuert. Das Tympanonplatteist schlicht. Von den beiden gotischen Querhausportalen hat das nördliche einen prächtigen Wimperg aus Maßwerk. Das südliche ist trotz ebenfalls mehrstufiger Gewände schlichter.

Innenraum

Das Langhaus ist ein dreischiffiges Hallenschiff mit drei parallelen Tonnengewölben, wie ansonsten für Westfrankreich typisch. Durch Gurtbögen sin die Tonnen in je sechs Joche gegliedert. Das Mittelschiff hat eine Spitztonne, wie seit Cluny III vor allem für die Romanik des Burgund typisch. Die Seitenschiffe sind schmal und ihre Gewölbe rundbogig. Die Arkaden weisen einen Stützenwechsel auf, aus Rechteckfeilern mit runden Vorlagen und aus Säulen. Die Kapitelle bzw. Kämpferplatten zeigen keinerlei figürliche Darstellungen, sondern nur abstrahierte vegetabilische Formen sowie geometrische Ornamente (Klötzchenfriese etc.).

Die gotischen Teile im Osten sind mit Kreuzrippengewölben gedeckt und durch ihre großen Wandflächen ungleich heller als das Langhaus. Der Chor besteht aus einem querrechteckigen sechsfeldrigen Doppeljoch und einem 7/12 Polygon. An die beiden je drei querrechteckige Joche langen Arme des Querhauses schließt östlich eine Zeile von je drei Kapellen an, vertikal genauso hoch wie Chor und Querhaus, horizontal genauso tief und zweijochig wie der vordere Teil des Chors. Da die Trennwände zwischen den Kapellen nur bis in Höhe der Sohlbänke der Fenster reichen, hat auch der gotische Teil der Zeremonialbasilika eine Weiträumigkeit wie eine Hallenkirche. Unterhalb der Sohlbänke sind die Wände mit Blendmaßwerk geschmückt. Hierin knüpft der Kirchenbau an nordfranzösische Vorbilder wie in Paris Notre-Dame und die Sainte-Chapelle an. Platz für einen Umgangschor hatte man nicht, da der französische König Ludwig IX. nur die Überbauung von dreieinhalb Meter öffentlichen Straßenraums gestattete. Die beiden Fensterrosen des Querhauses sind leicht unterschiedlich gestaltet – bei derjenigen auf der Südseite sind auch noch die seitlichen und oberen Zwickel durchlichtet, was auf eine wenige Jahre jüngere Entstehungszeit hindeutet.

Ausstattung

  • Die Fenster – vor allem die der Apsis – haben teilweise noch ihre originale Verglasung aus dem 14. und 16. Jahrhundert; das Chorscheitelfenster zeigt Szenen aus der Passion Christi.
  • Eine im Nordquerhaus ausgestellte reliefierte mittelalterliche Steinplatte zeigt eindrucksvolle Szenen einer Belagerung – eventuell aus der Zeit des Albigenserkreuzzugs (1209–1229).
  • Die Schauseite eines Bischofsgrabs aus dem Jahr 1266 zeigt die kleine Liegefigur (gisant) des Verstorbenen sowie eine Trauergruppe. Aus dem Himmel kommen Engel mit Weihrauchfässern, andere tragen die – als kleine Figur dargestellte – Seele des Toten gen Himmel.
  • Ein weiteres Bischofsgrab findet sich in einer der Seitenkapellen: Der Bischof Pierre de Rochefort (1300–1321) steht aufrecht zwischen zwei Erzdiakonen.
  • Zur Ausstattung gehört auch eine Orgel, deren Mittelteil wahrscheinlich noch aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt, womit sie eine der ältesten Kirchenorgeln des Midi wäre. Wenige Jahre vor der Französischen Revolution fügte Jean-Pierre Cavaillé weitere Teile hinzu.

Orgel

Die Orgel wurde 1679 von dem Orgelbauer Jean de Joyeuse (Ardennen) in einem vorhandenen Orgelgehäuse errichtet. Das Instrument hatte zunächst 24 Register auf zwei Manualen und Pedal, und einem eigenständigen Echowerk. In den Jahren 1772 bis 1775 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Jean-Pierre Cavaillé (Gaillac) restauriert und erweitert, insbesondere um das Rückpositiv (Positif de Dos). In den Jahren 1900 bis 1904 wurde das Instrument von dem Orgelbauer Michel Roger (Carcassonne) erneut überarbeitet und erweitert, und zuletzt in den Jahren 1982 bis 1985 durch den Orgelbauer Barthélémy Formentelli. Es hat heute 40 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

Blick auf den Orgelprospekt
I Positif de Dos C,D–c3
1. Montre 8′
2. Bourdon 8′
3. Prestant 4′
4. Nazard 2′
5. Doublette 2′
6. Tierce 135
7. Larigot 113
8. Plein-Jeu V
9. Cromorne 8′
II Grand Orgue C,D-c3
10. Bourdon 16′
11. Montre 8′
12. Bourdon 8′
13. Prestant 4′
14. Nazard 223
15. Doublette 2′
16. Quarte de nazard 2′
17. Tierce 135
18. Fourniture IV
19. Cymbale III
20. Grand Cornet V
21. Trompette 8′
22. Voix humaine 8′
23. Clairon 4′
III Positif interieur C,D–c3
24. Bourdon 8′
25. Prestant 4′
26. Flûte à fuseau 4′
27. Nazard 223
28. Doublette 2′
29. Tierce 135
30. Flageolet 1′
31. Plein-Jeu IV
32. Trompette 8′

IV Recit g0–c3
33. Flûte à cheminée 8′
34. Cornet IV IV
35. Hautbois 8′
Pedale C,D–d1
36. Flûte 8′
37. Flûte 4′
38. Bombarde 16′
39. Trompette 8′
40. Clairon 4′

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel
Commons: Basilique Saint-Nazaire de Carcassonne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 43° 12′ 19,2″ N, 2° 21′ 46,7″ O