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Christoph Daum und Pfinzing von Henfenfeld: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Doppeltes Bild|rechts|Pfinzing-Ur-St-Wappen.png|180|Pfinzing-Wappen.png|180|Ursprüngliches Stammwappen (vor 1300) der Pfinzing|Wappen, das die Pfinzing um 1300 von den ''Gewsmyd'' (Geuschmid) übernahmen}}
{{Infobox Fußballspieler
| kurzname = Christoph Daum
| bildname = AV0A0722 Christoph Daum.jpg
| bildunterschrift = Christoph Daum (2018)
| langname = Christoph Paul Daum
| geburtstag = [[24. Oktober]] [[1953]]
| geburtsort = [[Zwickau]]
| geburtsland = [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]
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| position = [[Mittelfeldspieler]]
| jugendvereine_tabelle =
{{Team-Station||DJK Viktoria Beeck}}
{{Team-Station||[[VfvB Ruhrort-Laar]]}}
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{{Team-Station|2011|[[Eintracht Frankfurt]]}}
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{{Team-Station|2016–2017|[[Rumänische Fußballnationalmannschaft|Rumänien]]}}
}}
[[Datei:2016-02-01 011 Christoph Daum.JPG|mini|Christoph Daum bei der Lambertz Monday Night im Februar 2016]]
'''Christoph Paul Daum''' (* [[24. Oktober]] [[1953]] in [[Zwickau]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.blick.de/nachrichten/zwickau/9-zwickauer-diabetikertag-steht-an-artikel9485625.php |titel=9. Zwickauer Diabetikertag steht an |werk=blick.de |zugriff=2016-04-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160411073633/http://www.blick.de/nachrichten/zwickau/9-zwickauer-diabetikertag-steht-an-artikel9485625.php |archiv-datum=2016-04-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bild.de/sport/fussball/christoph-daum/ich-hatte-ein-angebot-von-dynamo-34191784.bild.html |titel=Daum: „Ich hatte ein Angebot von Dynamo“ |werk=BILD.de |zugriff=2016-04-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.gq-magazin.de/tags/d/christoph-daum |titel=Alles zum Thema: Christoph Daum |werk=GQ |zugriff=2016-04-11}}</ref>) ist ein deutscher [[Fußballtrainer]], der beginnend Mitte der 1980er Jahre bis ins Jahr 2014 verschiedene Vereine der Bundesliga und des europäischen Auslands trainierte. Von 2016 bis zum 14. September 2017 war er Trainer der [[Rumänische Fußballnationalmannschaft|rumänischen Nationalmannschaft]].<ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/wm/startseite/706163/artikel_daum-nicht-laenger-rumaenischer-nationaltrainer.html Daum nicht länger rumänischer Nationaltrainer] Kicker Online, 14. September 2017</ref>


Die '''Pfinzing von Henfenfeld''' waren eine der ältesten [[Patrizier]]familien der [[Reichsstadt Nürnberg]]. Sie werden 1233 zuerst urkundlich erwähnt und waren von Anfang der Ratsaufzeichnungen 1274 bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1764 im ''Inneren Rat'' vertreten. Damit waren sie die älteste Nürnberger Ratsfamilie.<ref>Die [[Holzschuher von Harrlach|Holzschuher]] werden zwar schon 1228 urkundlich erwähnt, kamen aber erst 1319 in den ''Inneren Rat''. Die 1230 ersterwähnten [[Stromer von Reichenbach|Stromer]] folgten 1291 in den Rat, die Schmugenhofer 1291 (1469 erloschen), die Stein 1291 (1395 erloschen), alle übrigen Patriziergeschlechter erst nach 1300. Die schon 1230 erwähnten [[Waldstromer von Reichelsdorf|Waldstromer]] kamen sogar erst 1729 in den Inneren Rat.</ref> Sie gehörten somit auch nach dem ''[[Tanzstatut]]'' von 1521 zu den zwanzig ''alten'' ratsfähigen Geschlechtern. 1764 sind sie erloschen.
== Kindheit und Ausbildung ==
Daum wurde in Zwickau geboren und wuchs zunächst bei seinen Großeltern in [[Oelsnitz/Erzgeb.|Oelsnitz]] im [[Erzgebirge]] auf. Als Sechsjähriger, nach dem Tod seines Vaters, zog er zu seiner Mutter nach [[Duisburg]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.christophdaum.de/portrait/biografie.html |titel=Christoph Daum |zugriff=2012-11-18}}</ref> Er studierte [[Sportwissenschaft]]en an der [[Deutsche Sporthochschule Köln|Deutschen Sporthochschule Köln]].<ref>[https://www.dshs-koeln.de/index.php?id=12048 Bekannte Studierende und Alumni der Deutschen Sporthochschule Köln], Website der Deutschen Sporthochschule Köln</ref> Seine Diplomarbeit trägt den Titel ''Die Wichtigkeit und Bedeutung von pädagogischen und psychologischen Maßnahmen eines Fußballtrainers''.<ref name="Biografie">[http://www.christophdaum.de/portrait/biografie.html ''Biografie'']</ref>


== Geschichte ==
== Karriere als Fußballspieler ==
Die Pfinzing (auch: ''Pfintzing'') stammten aus der [[Ministeriale|Reichsministerialität]] um Nürnberg und wurden mit ''Sifridus de Nurinberc'', genannt ''Pfincinch'', erstmals 1233 in einer Urkunde des [[Kloster Heilsbronn|Klosters Heilsbronn]] erwähnt. Das Geschlecht zählte zu den bedeutendsten [[Patriziat (Nürnberg)|Nürnberger Patrizierfamilien]].
Als Jugendlicher spielte Daum für die Stadtteilvereine DJK Viktoria Beeck, [[VfvB Ruhrort-Laar]] und [[Hamborn 07]].<ref name="Biografie" /> Ab 1971 spielte er im Herrenbereich zunächst ebenfalls für Hamborn 07, wechselte 1972 zu [[Eintracht Duisburg]], spielte während seiner Studienzeit im Lehrerturnverein Duisburg sowie ab 1975 beim 1. FC Köln, bei dessen Amateuren er in der Oberliga zum Einsatz kam und 1981 [[Deutsche Amateurmeisterschaft (Fußball)|deutscher Amateurmeister]] wurde.<ref name="Biografie" />


[[Datei:Bronzemedaille Sebald Pfinzing makffm St240.jpg|mini|hochkant=0.9|Bronzemedaille mit dem Bildnis des Sebald Pfinzing (1487–1537), Ratsherr in Nürnberg]]
== Karriere als Trainer ==
Bereits seit 1274 besetzten die Pfinzing mehrfach das Amt des [[Reichsschultheiß (Nürnberg)|Reichsschultheißen]], zuerst mit Markward Merklin Pfinzing (1210–1278). Im 14. Jahrhundert waren sie ein Machtfaktor in der weit gespannten Nürnberger Handelspolitik. Frühzeitig sind auch eigene Handelsaktivitäten in Südosteuropa, in Italien sowie als Teilhaber der ''[[Stromer von Reichenbach|Stromerschen]] Handelsgesellschaft'' belegt. Bertold Pfinzing (†&nbsp;1405), der Schwiegersohn von Ulrich Stromer, war Ratgeber und Finanzier von [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]]. Auch sein Sohn, Sebald Pfinzing (†&nbsp;1431), spielte eine große Rolle in der Politik. Er war, mit Peter [[Volckamer von Kirchensittenbach|Volckamer]], 1411/31 wichtigster Nürnberger Verbindungsmann zu [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] und damals einer der reichsten Bürger der Stadt.
Zum Ende seiner aktiven Laufbahn erwarb er 1979/80 beim [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] die Lizenz als Fußball-Lehrer.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.dfb.de/index.php?id=508630 | wayback=20131225131834 | text=Teilnehmerliste des 25. Lehrganges}}</ref> Bis heute saß Daum bei über 900 Pflichtspielen als Trainer eines Profivereins auf der Bank, 473 davon in Deutschland, 306 in der Türkei, 40 in Österreich. In internationalen Wettbewerben ([[UEFA Champions League|Champions League]], [[Europa League]]) war Daum mit Vereinen aus jedem der drei Länder insgesamt 81-mal dabei.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.christophdaum.de/statistik.html |titel=Christoph Daum - Statistik |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-05 |sprache=}}</ref>


Im 16. Jahrhundert besaßen die Pfinzing ein weit gespanntes Handelsnetz mit Stützpunkten unter anderem in Venedig, Salzburg, Augsburg, Regensburg, Leipzig und Breslau. Sie handelten mit Textilien und Gewürzen, engagierten sich im [[Schlaggenwald]]er Zinnhandel und vor allem im [[Mansfeld]]er Hüttenhandel. Sie machten Geschäfte mit der Eisenerzgewinnung und -verarbeitung in der [[Oberpfalz]] und besaßen in [[Ludwigsstadt]] (Oberfranken) eine eigene [[Seiger]]hütte. Die Pfinzing gehörten, zusammen mit den [[Imhoff (Patrizier)|Imhoff]], [[Tucher von Simmelsdorf|Tucher]] und [[Welser]], noch im 17. Jahrhundert zu den letzten aktiven patrizischen Fernhändlern.
=== 1. FC Köln ===
In der Saison 1985/86 wurde er zum [[Trainerassistent|Co-Trainer]] und im September 1986 zum Cheftrainer der Bundesligamannschaft des 1. FC Köln befördert. Daum übernahm den Verein auf dem Relegationsplatz 16 und führte ihn in der Saison 1986/87 noch auf Platz zehn. In der folgenden Saison [[Fußball-Bundesliga 1987/88|1987/88]] gelang Daum mit dem um einige Neuzugänge wie [[Pierre Littbarski]] und [[Jürgen Kohler]] verstärkten Team der Sprung auf Platz drei und damit der Einzug in den UEFA-Pokal. In der Saison [[Fußball-Bundesliga 1988/89|1988/89]] verbesserte sich der 1. FC Köln weiter und wurde Vizemeister. Im UEFA-Pokal erfolgte das Aus im Achtelfinale gegen [[Real Sociedad San Sebastián]]. Darauf sicherte sich Daum mit dem Team erneut den zweiten Platz in der Bundesliga [[Fußball-Bundesliga 1989/90|1989/90]] hinter dem FC Bayern. Im UEFA-Pokal zog er mit dem 1. FC Köln ins Halbfinale ein und schied gegen [[Juventus Turin]] aus.


Seifried III. Pfinzing (1444–1514) war Ratsbaumeister und Mitglied des Inneren Rats. Aus seiner zweiten Ehe mit Barbara [[Grundherr von Altenthann und Weiherhaus|Grundherr]] stammte der Sohn [[Melchior Pfintzing|Melchior Pfinzing]] (1481–1535), Propst zu [[St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]] und Rat Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilians I.]] Gemeinsam mit dem Kaiser und dessen Schreiber [[Marx Treitzsaurwein]] verfasste er die allegorische Verserzählung ''[[Theuerdank]]''. 1515 stiftete er das Pfinzing-Fenster in der Sebaldskirche, das [[Albrecht Dürer]] entwarf. Sein Bruder Martin I. Pfinzing (1490–1552) erwarb 1530 die [[Burg Henfenfeld]]. Es existieren Porträtzeichnungen beider Brüder von Dürer.
Während der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990|Weltmeisterschaft 1990]] wurde Daum vom damaligen Präsidenten [[Dietmar Artzinger-Bolten]] entlassen. Vom Verein wurde keine Begründung für die Entlassung genannt.


Martin II. Pfinzing (1521–1572) wurde als erster Obermarktsherr, gemeinsam mit Hans [[Welser]], in den Handelsvorstand der [[Nürnberger Börse]] gewählt.<ref>Richard Ehrenberg: ''Die alte Nürnberger Börse.'' In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Band 8, Nürnberg 1889, S. 82–83.</ref><ref>Friedrich Mayer: ''Nürnberg’s Handel und Industrie: Mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart.'' Nürnberg 1852, S. 53.</ref>
=== VfB Stuttgart ===
Im November 1990 wurde Daum Trainer beim [[VfB Stuttgart]]. Daum übernahm das Team auf Platz 15 knapp vor den Abstiegsplätzen und führte es in der Saison [[Fußball-Bundesliga 1990/91|1990/91]] noch auf Platz sechs, was die Qualifikation für den UEFA-Pokal bedeutete. In der Saison [[Fußball-Bundesliga 1991/92|1991/92]] formte Daum ein Spitzenteam um [[Eike Immel]], [[Guido Buchwald]], [[Maurizio Gaudino]], [[Matthias Sammer]] und [[Fritz Walter (Fußballspieler, 1960)|Fritz Walter]], das mit [[Eintracht Frankfurt]] und [[Borussia Dortmund]] um den Meistertitel kämpfte. Am letzten Spieltag gewann der VfB Stuttgart durch das Tor von Buchwald in der 86. Minute mit 2:1 bei [[Bayer 04 Leverkusen]] und sicherte sich damit die Deutsche Meisterschaft. Im UEFA-Pokal schied Daums Mannschaft in der zweiten Runde gegen [[CA Osasuna]] aus.


[[Datei:Schloss Henfenfeld 009.JPG|mini|[[Burg Henfenfeld]]]]
Im August 1992 gewann der VfB Stuttgart mit Daum den Supercup durch ein 3:1 gegen Pokalsieger [[Hannover 96]]. In der Bundesliga landete das Team auf Platz sieben. Zudem unterlief Daum in der ersten Runde der [[UEFA Champions League 1992/93|Champions League]] im Spiel gegen [[Leeds United]] am 30. September 1992 ein Fehler, als er regelwidrig einen vierten Ausländer einwechselte. Das Spiel wurde nach einem Protest von Leeds United mit 3:0 statt 4:1 gewertet. Da der VfB das Hinspiel 3:0 gewonnen hatte, wurde ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden angesetzt und Stuttgart schied nach der Niederlage im fast leeren Stadion [[Camp Nou]] in Barcelona in der ersten Runde der [[UEFA Champions League]] aus. Damit verpasste der VfB die Teilnahme an den neu geschaffenen Gruppenspielen.
Der Reichtum der Pfinzing dokumentierte sich in zahlreichen Besitzungen in und um Nürnberg. 1530 kaufte Martin I Pfinzing (1490–1552), von den [[Egloffstein (Adelsgeschlecht)|Egloffsteins]] den Stammsitz [[Burg Henfenfeld]] und nannte seine Linie ''Pfinzing von Henfenfeld'' nach der [[Henfenfeld|gleichnamigen Ortschaft]]. Der Namenszusatz wurde später als Adelstitel anerkannt und 1554 durch eine [[Wappenbesserung]] bestätigt.


Die Henfenfelder Hauptlinie des Geschlechts starb mit dem Reichsschultheißen Johann Sigmund Pfinzing von Henfenfeld (1712–1764) aus. Erben waren die [[Haller von Hallerstein]].
Nach einer erneut schwachen Hinrunde stand das Team im Dezember 1993 lediglich auf Platz 13. In der Winterpause 1993/94 musste Daum den Verein verlassen.


Nebenlinien der Familie waren: die Nürnberger Linie († 1598), die ''Pfinzing von [[Weigelshof]]'' († 1617) und die ''Pfinzing von [[Großgründlach|Gründlach]]'' († 1739)
=== Beşiktaş Istanbul ===
Ab Januar 1994 arbeitete Daum beim türkischen Fußballverein [[Beşiktaş Istanbul]]. Bereits in seinem ersten Jahr gewann er den [[Ziraat Türkiye Kupası|türkischen Pokal]] und kurz darauf den Süperpokal, jeweils im Finale gegen [[Galatasaray Istanbul]]. In der türkischen Liga landete Beşiktaş auf Platz vier. In der folgenden Saison wurde Daum mit Beşiktaş zum ersten Mal [[Türkischer Fußballmeister|türkischer Meister]], verlor allerdings im Finale des Süperpokals gegen Pokalsieger [[Trabzonspor]]. Im Europapokal der Pokalsieger schied das Team in der zweiten Runde gegen [[AJ Auxerre]] aus. In der Saison [[1. Lig 1995/96|1995/96]] verpasste Beşiktaş durch eine Niederlage in der Qualifikation gegen den norwegischen Vertreter [[Rosenborg Trondheim]] die Gruppenphase der Champions League und beendete die [[Süper Lig]] auf dem dritten Platz.


== Ehemalige Besitzungen (Auszug) ==
=== Bayer 04 Leverkusen ===
Ihr Nürnberger Stammhaus war bis 1445 der spätere „Fürershof“ am Maxtor (heute Areal des Altbaus des [[Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg|Johannes-Scharrer-Gymnasiums]]). Von 1530 bis 1764 (Familienstiftung bis 1817) besaßen sie den namensgebenden Stammsitz Henfenfeld und außerdem:
Im Sommer 1996 holte ihn Bayer 04 Leverkusen wieder zurück in die Bundesliga. In der ersten Saison wurde Daum auf Anhieb Vizemeister und wurde dafür von der [[ran – Sat.1 Bundesliga|Sportsendung ran]] mit dem Trainer fuxx 1996 ausgezeichnet und von [[Sky Deutschland|Premiere]] zum Trainer der Saison gewählt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.christophdaum.de/karriere/auszeichnungen.html |titel=Christoph Daum - Auszeichnungen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-05 |sprache=}}</ref> In den folgenden Saisons kamen zwei weitere Vizemeisterschaften und ein dritter Platz dazu. Zu Anfang seiner fünften Saison wurde Daum wegen seines [[Kokain]]konsums entlassen.<ref>{{Literatur |Titel=Drogenprozess: Die Chronologie der „Daum-Affäre“ |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/sport/drogenprozess-die-chronologie-der-daum-affaere-141730.html |Abruf=2018-08-23}}</ref>


[[Datei:Pfinzingstraße 10 Feucht 20190116 002.jpg|mini|[[Pfinzingschloss]] in Feucht]]
=== Beşiktaş, FK Austria Wien und Fenerbahçe ===
[[Datei:St Sebald - Nürnberg 051.JPG|mini|Pfinzing-Fenster in der [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebaldskirche]], von [[Albrecht Dürer]] und [[Veit Hirsvogel]], 1515 gestiftet von Melchior Pfinzing]]
Daum wechselte erneut zu [[Beşiktaş Istanbul]] (März 2001 bis Mai 2002) und anschließend zum [[FK Austria Wien]] (Oktober 2002 bis Juni 2003). Dort holte er die [[Österreichischer Meister (Fußball)|österreichische Meisterschaft]] und wurde [[ÖFB-Cup|österreichischer Pokalsieger]]. Ab 1. Juli 2003 arbeitete Daum erneut in der Türkei als Cheftrainer bei [[Fenerbahçe Istanbul]], mit denen er 2004 und 2005 erneut [[Türkischer Fußballmeister|türkischer Meister]] wurde. Zum Ende der Saison 2005/06 trat Daum aus gesundheitlichen Gründen zurück.


* ????–1304 Unterdeutenbach (bei Stein)
=== Erneute Engagements beim 1. FC Köln und Fenerbahçe ===
* 1281–???? Schwabach (als Pfand)
Am 27. November 2006 wurde Daum zum zweiten Mal Trainer des 1. FC Köln, mit dem er im Mai 2008 in die 1. Bundesliga aufstieg. Daums Vertrag lief zwar noch bis 2010, enthielt aber eine Sonderkündigungsklausel für den Ablauf der Saison 2008/09,<ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/artikel/509580/ ''Kündigungsoption bei Daum''], kicker.de, 2. Juni 2009, abgerufen am 2. Juni 2009</ref> von der Daum fristgemäß zum 31. Mai 2009 Gebrauch machte und den Verein zum 30. Juni 2009 verließ.
* 1304–1384 Oedenberg
* 1325–???? [[Neuendettelsau]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.neuendettelsau.eu/showpage.php?SiteID=147&lang=1 |wayback=20160312125350 |text=''Die Geschichte von Neuendettelsau'' |archiv-bot=2019-05-07 05:42:49 InternetArchiveBot }}</ref>
* 1330–???? Steinbühl (?)
* ????–1360 das Burgfriedschlösschen in Sündersbühl
* ????–1370 Zerzabelshof
* 1377–1575 Lichtenhof
* 1378–1393 das Hallerweiherhaus in [[Gleißhammer]]
* ????–1370 den Herrensitz Röckenhof
* 1398–1764 Güntersbühl (ab 1617 Familienstiftung)
* ????–1405 das Harsdorfsche Schloss in Fischbach
* 1398–1764 Nuschelberg
* 1405–???? den Herrensitz Oberschöllenbach
* 1413–1432 Wolfsfelden bei Kalchreuth (als Pfand der Burggrafen)
* 1413–1432 Erlangen (als Pfand der Burggrafen)
* 1455–1469 das [[Pfinzingschloss]] in Feucht
* 1463–1482 Malmsbach
* 1463–1490 Maiach
* ????–???? (um 1500) das Steinhaus in Dormitz
* ????–1572 das Gut Wunderburg bei [[Marloffstein]]
* 1510–1551 Lichtenegg
* 1548–1561 einen Herrensitz in Bruck (Erlangen)
* 1561–1595 das Petzsche Schloss in Schwarzenbruck
* 1566–1739 Heuchling
* 1520–1739 (ca.) den Herrensitz Weigelshof (Weigelshofer Linie bis 1617)
* 1573–1629 Letten
* 1590–1764 das Pfinzingschloss in Wendelstein
* 1591–1711 das Rote Schloss in Heroldsberg
* 1600–1627 das Baderschloss in Mögeldorf
* 1607–1764 das Hallerschloss in Nuschelberg
* ????–???? (um 1614) Kleingeschaidt
* 1623–1663 Happurg
* 1616–1764 die Herrschaft Großgründlach (Gründlacher Linie bis 1739)
* 1625–1714 den Herrensitz in Weiherhaus
* 1680–1688 den Herrensitz Birnthon
* sowie die Forsthuben Käswasser und Kalchreuth.


== Stiftungen (Auszug) ==
Ab Juli 2009 war Daum erneut Trainer bei Fenerbahçe. Er sah eine größere Herausforderung darin, international zu spielen, und insgesamt bessere Möglichkeiten als beim 1. FC Köln. Am 25. Juni 2010 einigten sich Daum und der Verein auf eine vorzeitige Vertragsauflösung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fenerbahce.org/de/detay.asp?ContentID=2203 |titel=Wichtige Information |datum=2010-06-26 |hrsg=Fenerbahçe Sport Club |zugriff=2010-06-26}}</ref>
* Pfinzing-Fenster in der [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebaldskirche]], 1515 gestiftet von Melchior Pfinzing, kaiserlicher Rat und Propst von St. Sebald (Entwurf von [[Albrecht Dürer]], Ausführung von [[Veit Hirsvogel]])<ref>Bernhard Peter, Gernot Ramsauer, Alex Hoffmann: [http://www.heraldicus.de/Heraldik/Galerien2/galerie1445.htm ''Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1445''], Pfinzing-Fenster im Chor von St. Sebald</ref>
* Pfinzing Chörlein am Sebalder Pfarrhaus (Melchior Pfinzing, 1514)
* Pfinzingsche Kleiderstiftung (Seyfried Pfinzing, 1617)
* Eines der Nürnberger Seelhäuser


== Bekannte Familienmitglieder ==
=== Eintracht Frankfurt ===
* [[Melchior Pfintzing|Melchior Pfinzing]] (1481–1535), Propst zu [[St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]], kaiserlicher Rat; Herausgeber und Mitverfasser des [[Theuerdank]]; 1515 Stifter des Pfinzing-Fensters in der [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebaldskirche]] (von [[Albrecht Dürer]] und [[Veit Hirsvogel]])
Am 23. März 2011 wurde Daum Trainer der Bundesligamannschaft von [[Eintracht Frankfurt]]. Er übernahm den Posten von [[Michael Skibbe]], der mit der Mannschaft in der Rückrunde der Bundesligasaison [[Fußball-Bundesliga 2010/11|2010/11]] in akute Abstiegsgefahr geraten war. Am Saisonende stieg die Mannschaft ab, nachdem sie unter Daum in sieben verbleibenden Spielen hintereinander sieglos geblieben war. Am 16. Mai 2011 trat Daum als Trainer zurück.<ref>[http://www.eintracht.de/news/artikel/christoph-daum-verlaesst-eintracht-frankfurt-34498/ Pressekonferenz mit Christoph Daum: Christoph Daum verlässt Eintracht Frankfurt]</ref>
* [[Paul Pfinzing]] der Ältere (1554–1599), Ratsherr, Kaufmann und Kartograph, Erschaffer des ''Pfinzing Atlas''


<gallery mode="packed" heights="160">
=== FC Brügge ===
Pfinzing.dürer.jpg|[[Melchior Pfintzing|Melchior Pfinzing]] (1481–1535), von Dürer
Am 9. November 2011 wurde Daum neuer Trainer des [[FC Brügge]].<ref>[http://www.spox.com/de/sport/fussball/international/1111/News/christoph-daum-neuer-trainer-beim-fc-bruegge-in-belgien.html Christoph Daum heuert beim FC Brügge an], spox.com</ref> Er folgte dort auf den Niederländer [[Adrie Koster]], der nach vier Niederlagen in Folge seinen Posten räumen musste. Daum führte den Verein zum Saisonende auf den zweiten Platz der Liga; damit verbunden war ein Platz in der Qualifikations-Runde zur Champions League. Im Mai 2012 bat er aus persönlichen Gründen darum, seinen Vertrag aufzulösen, da seine Familie weiter in Köln lebte und er die räumliche Trennung als sehr belastend empfand.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/trainer-christoph-daum-hoert-beim-fc-bruegge-auf-a-832646.html |titel=Daum verlässt Brügge |hrsg=[[Spiegel online]] |zugriff=2012-05-11}}</ref>
Pfintzing.jpg|Melchior Pfinzing, von [[Hans Schwarz (Medailleur)|Hans Schwarz]]
Paul Pfinzing - Nürnberger Patrizier.jpg|[[Paul Pfinzing]] (1554–1599)
Duerer - Paul Topler und Martin Pfinzig.jpg|Paul Topler und Martin I. Pfinzing (von [[Albrecht Dürer]], 1520)
</gallery>


=== Bursaspor ===
== Wappen ==
Das [[Wappen]], ursprünglich von der Nürnberger Familie [[Geuschmid (Patrizier)|Geuschmid]],<ref>Bernhard Peter, Gernot Ramsauer, Alex Hoffmann Galerie: ''Photos schöner alter Wappen'' Nr. 1477 -Nürnberg (Mittelfranken): [http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/Galerien2/galerie1477.htm ''St. Jakob in Nürnberg (2) Aufschwörschilde des Deutschen Ordens''].</ref> um 1300 übernommen (formale kaiserliche Genehmigung dazu 1465) und seither von den Pfinzing geführt, zeigt einen Gold über Schwarz geteilten Schild. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner. Das ursprüngliche [[Stammwappen]] der Pfinzing soll hingegen von Gold und Rot geteilt, oben ein oberhalber schwarzer Adler, unten ein silberner Ring, gewesen sein.<ref>Fränkische Wappenrolle: [http://www.oocities.org/wappenrolle2/p/p002.html ''Pfintzing / Pfinzing von Henfenfeld''].</ref>
Am 14. August 2013 unterschrieb Daum beim türkischen Erstligisten [[Bursaspor]] Kulübü einen Zweijahresvertrag.<ref>[http://www.bursaspor.org.tr/bs//haber?id=17686/14/08/2013/daum_imzaladi Daum İmzaladı], bursaspor.org.tr, abgerufen am 14. August 2013 (türkisch)</ref> Bei Bursaspor herrschten mehrere Kontroversen um die Person Daum. So verließ mit [[Pablo Batalla]] ein langjähriger Leistungsträger innerhalb der Hinrunde 2013/14 den Klub mit der Begründung, nicht unter Daum spielen zu wollen.<ref>[http://www.hurriyet.com.tr/spor/futbol/25853475.asp “Batalla, Bursaspor'dan resmen ayrıldı”], hurriyet.com.tr, abgerufen am 24. März 2014</ref> Auch andere Spieler wie [[Sebastián Pinto]] beklagten sich über Daums Führungsstil. Nachdem sein Verein durch die 1:2-Heimniederlage gegen [[Konyaspor]] gefährlich nah an die Abstiegszone gekommen war, wurde Daum am 23. März 2014 entlassen.<ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/601524/artikel_daum-bei-bursaspor-entlassen.html kicker.de], abgerufen am 23. März 2014</ref>
''Fritz Pfinzing'', (* etwa 1276; †&nbsp;zwischen 1327/1331) in Nürnberg erwähnt 1303–1327, war Geschworener Pfleger des Siechenhauses bei St. Johann. Verheiratet war er mit ''Elsbet Geuschmid'' (* etwa 1280/1285), der Tochter von ''Berthold Geuschmid'' (* etwa 1255/1260; † 1331), 1290 in Nürnberg erwähnt. Fritz Pfinzings Schwiegervater Berthold Geuschmid war wiederum ein Sohn einer Pfinzing, von Elisabeth (* etwa 1245). Fritz Pfinzing legte schließlich (um 1300) das alte Familienwappen der Pfinzing ab und nahm das Geuschmid-Wappen an: „Gold und Schwarz geteilt“. (Vgl. Pfinzingsche Ahnentafel in: Der Pfinzing-Atlas von 1594, StsA Nürnberg 1994.)<ref>[http://geneal.lemmel.at/Pfin-23i.html ''Fritz Pfinzing in Nürnberg''].</ref> In den folgenden Jahrhunderten gab es einige Unklarheit, welches nun das eigentliche Stammwappen der Pfinzing war, so dass im [[Johann Siebmacher|Siebmacher]] zu Beginn des 18. Jahrhunderts fälschlicherweise den Geuschmid das ursprüngliche Stammwappen der Pfinzing zugeschrieben wurde. (Vgl. Abbildung.)


(Nach [[Wappenbesserung]] 1554) [[Vierung (Heraldik)|viergeteilt]]: Feld 1 und 4 von Gold und Schwarz geteilt (angeblich einst Wappen der Geuschmid), 2 und 3 von Gold und Rot geteilt, oben ein oberhalber schwarzer Adler, unten ein silberner Ring (angeblich ursprünglich Wappen der Pfinzing), belegt mit einem von Gold, Blau und Silber geteilten [[Herzschild]] († von [[Henfenfeld]]).
=== Rumänische Nationalmannschaft ===
Vom 7. Juli 2016 bis zum 14. September 2017 war Daum Trainer der [[Rumänische Fußballnationalmannschaft|rumänischen Nationalmannschaft]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.frf.ro/masculin/echipa-nationala/christoph-daum-propunerea-administratiei-frf-pentru-postul-de-selectioner-al-romaniei-id19808.html |wayback=20160707164518 |text=Christoph Daum, noul selecționer al României}}, Website des rumänischen Fußballverbandes, abgerufen am 7. Juli 2016 (rumänisch)</ref> und führte das Team in der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2018/Qualifikation (UEFA)|Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018]]. Als nach einer 0:1-Niederlage gegen Montenegro im drittletzten Rundenspiel eine Qualifikation nicht mehr möglich war, einigte sich Daum mit dem Verband auf eine Vertragsauflösung.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/fussball/nationalmannschaft-christoph-daum-ist-nicht-mehr-trainer-von-rumaenien-a-1167730.html „Ich wollte das jetzt beenden“], spiegel.de 14. September 2017</ref>


=== Historische Wappenbilder ===
== Sportliche Erfolge (Profivereine) ==
<gallery mode="nolines" widths=220 heights=220>
{| class="wikitable"
Pfinzing-Wappen.jpg|Stammwappen der Pfinzing von Henfenfeld (seit um 1300)
|-
Pfinzing-Wappen 1531.png|[[Allianzwappen]] der Pfinzing und Peringsdörffer (1531)
! colspan="4"| Meisterschaften und Pokale
Pfinzing Siebmacher205 - Nürnberg.jpg|Wappen der Pfinzing im [[Johann Siebmacher|Siebmacher]] (um 1600)
|- class="hintergrundfarbe5"
Geuschmid Siebmacher156 - 1703 - Patrizier Nürnberg.jpg|Im Siebmacher um 1700 fälschlich den Geuschmid zugeschrieben: das ursprüngliche Pfinzing-Wappen
| Verein || Titel
Pfinzing-Wappen 1764.png|Wappen von 1764, Aquarell von A. von Dobrà Voda, um 1860
|-
Nürnberg Wappenbuch Schultheißen detail01.jpg|Darstellung der Nürnberger Schultheißen, ca. 17./18. Jahrhundert, auch mit irriger Zuschreibung des Geuschmid-Wappens
| {{DEU|#}} [[VfB Stuttgart]] || [[Fußball-Bundesliga 1991/92|1992]] – Meisterschaft<br />[[Liste der DFB-/DFL-Supercup-Spiele#DFB-Supercup 1992|1992]] – [[DFL-Supercup|Supercupsieger]]
Oelhafen-Pfinzing-Wappen.png|Gebessertes Wappen der [[Oelhafen von Schöllenbach|Oelhafen]]:{{FN|Anm.}}
|-
St Sebald - Nürnberg 017.JPG|Epitaph in der [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebaldskirche]]
| {{TUR|#}} [[Beşiktaş Istanbul]] || [[Türkiye Kupası 1993/94|1994]] – [[Türkischer Fußballpokal|Türkischer Pokal]]<br />[[Liste der türkischen Supercup-Spiele#Cumhurbaşkanlığı Kupası 1994|1994]] – [[Türkischer Fußball-Supercup|Supercupsieger]]<br />[[1. Lig 1994/95|1995]] – Meisterschaft
St Laurentius - Altdorf NBG 091.JPG|Universitätskirche [[St. Laurentius (Altdorf bei Nürnberg)|St. Laurentius Altdorf]]: [[Kartusche (Kunst)|Kartusche]] von 1755 mit ''[[Reichsadler]]'', den beiden ''[[Wappen der Stadt Nürnberg]]'' und (von oben im Uhrzeigersinn) den Wappen der Pfinzing, [[Ebner von Eschenbach|Ebner]], [[Welser]], [[Oelhafen von Schöllenbach|Oelhafen]], [[Tucher von Simmelsdorf|Tucher]] und [[Holzschuher von Harrlach|Holzschuher]].
|-
</gallery>
| {{AUT|#}} [[FK Austria Wien]] || [[Österreichischer Fußball-Cup 2002/03|2003]] – [[ÖFB-Cup|Österreichischer Pokal]]<br />[[Österreichische Fußballmeisterschaft 2002/03|2003]] – Meisterschaft
{{FNZ|Anm.|Als sich 1501 der Nördlinger Patriziersohn Sixtus Oelhafen in Nürnberg mit Anna Pfinzing verehelichte, wurde das Wappen der Oelhafen gevierteilt und in die Felder 2 und 3 das alte Wappen der Pfinzing, ein schwarzer Adler in Gold über einem silbernen Ring in Rot, eingearbeitet.<ref>[http://www.schloss-eismannsberg.de/ ''Das Geschlecht derer von Oelhafen und die Herrenhöfe in Eismannsberg''].</ref>}}
|-
|| {{TUR|#}} [[Fenerbahçe Istanbul]] || [[Süper Lig 2003/04|2004]] – Meisterschaft<br />[[Süper Lig 2004/05|2005]] – Meisterschaft
|-
| {{DEU|#}} [[1. FC Köln]] || [[2. Fußball-Bundesliga 2007/08|2008]] – Aufstieg in die 1. Bundesliga
|-
| {{TUR|#}} [[Fenerbahçe Istanbul]] || [[Liste der türkischen Supercup-Spiele#TFF Süper Kupa 2009|2009]] – [[Türkischer Fußball-Supercup|Supercupsieger]]
|}


== Sonstiges ==
== Siehe auch ==
* [[Liste deutscher Adelsgeschlechter/P]]
=== Motivation ===
* [[Patriziat (Nürnberg)]]
Als Motivator wurde Christoph Daum insbesondere durch zwei Maßnahmen bekannt:
* [[Geschichte der Stadt Nürnberg]]
* In der Saison 1988/89 klebte Daum 40.000 [[Deutsche Mark|D-Mark]] an die Kabinentür des 1. FC Köln, um seinen Spielern die mögliche [[Prämie|Meisterschaftsprämie]] visuell zu verdeutlichen. Das folgende Spiel gewann man auswärts mit 2:1.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.christophdaum.de/motivation/motivation-eine-kunst.html |titel=Christoph Daum: Motivation - eine Kunst? |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-05 |sprache=}}</ref>
* [[Liste der Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs]]
* Bei [[Bayer 04 Leverkusen]] lief Daum mit seinen Spielern über Glasscherben.<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.juergenhoeller.biz/cms2/referenzen/blog |wayback=20120924042228}}</ref> Damit wollte er verdeutlichen, dass „gedankliche Kräfte“ auch im Fußball eine entscheidende Rolle spielen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.christophdaum.de/motivation/motivation-eine-kunst.html |titel=Christoph Daum: Motivation - eine Kunst? |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-05 |sprache=}}</ref>

=== Engagement ===
Seit 1990 engagiert sich Daum beim Fußball-Fanclub für Blinde und Sehbehinderte e.&nbsp;V.<ref>http://www.fanclub-sehhunde.de/geschichte.html</ref> „Sehhunde“. Außerdem unterstützt er die türkische Kinderkrebshilfe [[Bizim Lösemili Çocuklar Vakfı|Bizim Lösemili Cocuklar Vakfi]] und die [[Garmo (Unternehmen)|Gazi]]-Kinderstiftung.

Daum ist [[Patenschaft|Pate]] des Projekts [[Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage]]<ref>{{Webarchiv | url=http://www.schule-ohne-rassismus.org/patenschaften.html | wayback=20131203194541}}</ref> und unterstützte das [[Albert-Schweitzer-Gymnasium (Hürth)|Albert-Schweitzer-Gymnasium]] in [[Hürth]] bei einer Aktion.

Auch war er als Assistenztrainer<ref name="focus-114046">{{Internetquelle | autor=unknown Author | url=http://www.focus.de/sport/fussball/behinderten-wm_aid_114046.html | titel=Behinderten-WM: Daum wird deutscher Assistenztrainer | werk=[[Focus Online]] | datum=2006-08-21 |zugriff=2018-10-14}}</ref> bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung]] in Deutschland tätig.

Nachdem sich Daum in einer Dokumentation des [[Deutsches Sportfernsehen|DSF]] missverständlich über [[Lesbisch|Lesben]] und [[Homosexualität|Schwule]] geäußert hatte, traf er sich mit dem ersten schwul-lesbischen Fanclub des 1. FC Köln „Andersrum-rut-wiess“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.andersrum-rut-wiess.de/ |titel=Andersrum rut-wiess - Erster schwul-lesbischer Fanclub des 1. FC Köln |abruf=2020-06-05}}</ref> zu einer Aussprache und unterstützte die Gruppen-Auslosung des [[Come-Together-Cup|15. Come-Together-Cup]] bei [[Radio Köln]].

Seit 2014 engagiert sich Daum für die [[diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe]] in Sachen [[Diabetes mellitus|Diabetes]]-Aufklärung und ist ehrenamtlicher Trainer des ''FC Diabetologie'', einer Mannschaft aus Ärzten, Wissenschaftlern, Diabetesberatern und Menschen mit Diabetes, die vornehmlich gegen [[Politik]]ermannschaften antritt, um Diabetes auf die politische Agenda zu bringen.

== Kokain-Affäre ==
Im Oktober 2000 wurde Christoph Daum, damals Trainer von [[Bayer 04 Leverkusen]] und designierter [[Bundestrainer (DFB)|Bundestrainer]] der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Fußballnationalmannschaft]], der Konsum von [[Kokain]] nachgewiesen. Angestoßen wurde die Affäre durch ein Interview, das [[Uli Hoeneß]] der Münchener Boulevardzeitung ''[[Abendzeitung]]'' im Herbst 2000 gab. „Der DFB kann doch keine Aktion ‚[[Keine Macht den Drogen]]‘ starten und Herr Daum hat vielleicht damit etwas zu tun“, so Hoeneß. In diesem Zusammenhang fielen auch die Worte vom „verschnupften Daum“. Daum, der zunächst eine Verleumdungsklage gegen Hoeneß eingereicht und mehrmals öffentlich seine Unschuld beteuert hatte, sah sich schließlich unter wachsendem öffentlichen Druck veranlasst, die gerichtsmedizinische Analyse einer Probe seiner Haare auf Drogenrückstände zuzulassen. Auf einer zuvor am 9. Oktober 2000 eigens einberufenen Pressekonferenz erklärte Daum diese freiwillige [[Haaranalytik|Haarprobe]] und äußerte: {{Zitat|Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.|Christoph Daum<ref name="Spiegel">Jan Reschke: [http://www.spiegel.de/sport/fussball/daums-koks-affaere-ein-absolut-reines-gewissen-a-724151.html ''Ein absolut reines Gewissen.''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 20. Oktober 2010.</ref>}}

Das positive Ergebnis des Instituts für Rechtsmedizin der Universität in Köln entlarvte Daum als Lügner.<ref name="Uli Hoeneß">[https://www.youtube.com/watch?v=o0V4cvDzUb4 ''Uli Hoeneß Interview''], im Juli 2009</ref> Nachdem ihm am 20. Oktober 2000 das Ergebnis der Haaranalyse mitgeteilt und Kokainkonsum<ref>Der Soziologe [[Günter Amendt]] in der [[Die tageszeitung|''taz]]'' vom 23. Oktober 2000 zum Kokainkonsum des Fußball-Managers Christoph Daum: „Das ist ein Dopingfall. Fußball ist Teil der neuen Unterhaltungsindustrie. Der Druck ist unmenschlich. Der Treibstoff der [[New Economy]] ist Kokain.“</ref> nachgewiesen worden war, wurde Daum als Vereinstrainer fristlos entlassen, außerdem sein ab 1. Juni 2001 laufender Vertrag als Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft vom DFB aufgelöst.

Daum verließ anschließend Deutschland und verbrachte zweieinhalb Monate in [[Florida]]. Am 12. Januar 2001, einen Tag nach seiner Rückkehr nach Deutschland, gab Daum auf einer Pressekonferenz in Köln erstmals den Konsum von Kokain zu.<ref name="Spiegel" /> Dieses habe er „gelegentlich im privaten Bereich“ zu sich genommen. Von einer Sucht oder Krankheit könne aber keine Rede sein. Inzwischen habe er „keinen Kontakt mehr zu Drogen“ und konsumiere Kokain auch nicht mehr, sagte Daum. Er wolle sein Verhalten nicht als Kavaliersdelikt bezeichnen und sei sich der „Tragweite des Fehlers bewusst“.<ref>{{Literatur |Titel=Christoph Daum: „Ich habe Kokain genommen“ |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2001-01-12 |Online=http://www.spiegel.de/sport/fussball/christoph-daum-ich-habe-kokain-genommen-a-111962.html |Abruf=2018-10-24}}</ref>

Über seine Reise in die USA stellte Daum fest, dass er nicht in die USA geflogen sei, um zu flüchten, sondern um Abstand zu gewinnen. Er habe versucht, mit sich ins Reine zu kommen, und habe nun einen Schlussstrich gezogen. „Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen, mein Verhalten war nicht richtig“. Das spätere Gerichtsverfahren vor dem [[Landgericht Koblenz]] wegen Erwerbs von und Anstiftung zum Handel mit Kokain gegen Daum wurde gegen Auflage der Zahlung einer Summe von 10.000 Euro eingestellt.

== Privates ==
Daum ist zum zweiten Mal verheiratet, hat vier Kinder und lebt mit seiner zweiten Ehefrau Angelica Camm-Daum in [[Köln-Hahnwald]]. Die Trauung seiner zweiten Ehe wurde im September 2007 im Mittelkreis des [[Köln]]er [[Rheinenergiestadion]]s vollzogen, als Daum Cheftrainer des 1. FC Köln war. Sein Sohn Marcel Daum unterstützt nach fünf Jahren bei [[Eintracht Frankfurt]] seit der Saison 2018/19 [[Bayer 04 Leverkusen]]<ref>[https://www.bayer04.de/de-de/news/bayer04/bayer-04-verpflichtet-videoanalysten-marcel-daum ''Bayer 04 verpflichtet Videoanalysten Marcel Daum''], Homepage von Bayer 04 Leverkusen, 5. Juli 2018, abgerufen am 7. März 2019</ref> als Co-Trainer Analyse, indem er dem Trainerstab mit der Analyse per Videomaterial bei der Vorbereitung auf vergangene und kommende Spiele zur Seite steht; dies ebenfalls bei laufenden Partien.

Im August 2011 wurde bekannt, dass Daum an [[Hautkrebs]] erkrankt war. Eigenen Angaben zufolge hat er die Krankheit nach einigen Operationen überwunden.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/sport/fussballtrainer-spricht-ueber-krankheit-christoph-daum-wegen-hautkrebs-operiert-1.1131319 ''Christoph Daum wegen Hautkrebs operiert''], sueddeutsche.de vom 15. August 2011, abgerufen am 15. August 2011</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|122574273}}
* {{Transfermarkt|38|Typ=trainer}}
* {{Weltfussball|christoph-daum}}
* [http://www.christophdaum.de/ Website von Christoph Daum]
* Ullrich Fichtner: [http://www.zeit.de/2000/43/Das_Feindschaftsspiel ''Das Feindschaftsspiel – Hoeneß kontra Daum oder die Anatomie eines inszenierten Fußballskandals''], Die Zeit 2000/43 vom 19. Oktober 2000
* [https://www.tff.org/Default.aspx?pageId=219&antId=4430 Trainerprofil bei tff.org], Website des türkischen Fußballverbandes (englisch)
* [http://www.mackolik.com/Antrenor/204/Christoph-Daum Profil bei mackolik.com] (türkisch)

== Literatur ==
* Christoph Daum (mit Nils Bastek): ''Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall - die ganze Geschichte meines Lebens'', Ullstein, Berlin, 2020. ISBN 978-3-8437-2442-5


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Literatur ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=122574273|VIAF=50112546}}
* Christoph von Imhoff (Hrsg.): ''Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten.'' Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000.
* {{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Pfinzing von Henfenfeld, Patrizierfamilie|autor=BvH|seite=|id=6996}}


== Weblinks ==
{{Navigationsleiste Trainer der rumänischen Fußballnationalmannschaft}}
{{Commonscat|Pfinzing (Adelsgeschlecht)|Pfinzing von Henfenfeld}}

* [http://fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz/p/p002.html Das Wappen der Pfinzing von Henfenfeld]
{{SORTIERUNG:Daum, Christoph}}
[[Kategorie:Fußballspieler (Hamborn 07)]]
[[Kategorie:Fußballspieler (1. FC Köln)]]
[[Kategorie:Fußballnationaltrainer (Rumänien)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (1. FC Köln)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (VfB Stuttgart)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (Bayer 04 Leverkusen)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (Beşiktaş Istanbul)]]
[[Kategorie:Fußballtrainer (FK Austria Wien)]]
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{{Personendaten
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Frühe Neuzeit)]]
|NAME=Daum, Christoph
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Version vom 29. Oktober 2020, 23:31 Uhr

Ursprüngliches Stammwappen (vor 1300) der Pfinzing
Ursprüngliches Stammwappen (vor 1300) der Pfinzing
Wappen, das die Pfinzing um 1300 von den Gewsmyd (Geuschmid) übernahmen
Wappen, das die Pfinzing um 1300 von den Gewsmyd (Geuschmid) übernahmen

Die Pfinzing von Henfenfeld waren eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg. Sie werden 1233 zuerst urkundlich erwähnt und waren von Anfang der Ratsaufzeichnungen 1274 bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1764 im Inneren Rat vertreten. Damit waren sie die älteste Nürnberger Ratsfamilie.[1] Sie gehörten somit auch nach dem Tanzstatut von 1521 zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern. 1764 sind sie erloschen.

Geschichte

Die Pfinzing (auch: Pfintzing) stammten aus der Reichsministerialität um Nürnberg und wurden mit Sifridus de Nurinberc, genannt Pfincinch, erstmals 1233 in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn erwähnt. Das Geschlecht zählte zu den bedeutendsten Nürnberger Patrizierfamilien.

Bronzemedaille mit dem Bildnis des Sebald Pfinzing (1487–1537), Ratsherr in Nürnberg

Bereits seit 1274 besetzten die Pfinzing mehrfach das Amt des Reichsschultheißen, zuerst mit Markward Merklin Pfinzing (1210–1278). Im 14. Jahrhundert waren sie ein Machtfaktor in der weit gespannten Nürnberger Handelspolitik. Frühzeitig sind auch eigene Handelsaktivitäten in Südosteuropa, in Italien sowie als Teilhaber der Stromerschen Handelsgesellschaft belegt. Bertold Pfinzing († 1405), der Schwiegersohn von Ulrich Stromer, war Ratgeber und Finanzier von König Wenzel. Auch sein Sohn, Sebald Pfinzing († 1431), spielte eine große Rolle in der Politik. Er war, mit Peter Volckamer, 1411/31 wichtigster Nürnberger Verbindungsmann zu König Sigismund und damals einer der reichsten Bürger der Stadt.

Im 16. Jahrhundert besaßen die Pfinzing ein weit gespanntes Handelsnetz mit Stützpunkten unter anderem in Venedig, Salzburg, Augsburg, Regensburg, Leipzig und Breslau. Sie handelten mit Textilien und Gewürzen, engagierten sich im Schlaggenwalder Zinnhandel und vor allem im Mansfelder Hüttenhandel. Sie machten Geschäfte mit der Eisenerzgewinnung und -verarbeitung in der Oberpfalz und besaßen in Ludwigsstadt (Oberfranken) eine eigene Seigerhütte. Die Pfinzing gehörten, zusammen mit den Imhoff, Tucher und Welser, noch im 17. Jahrhundert zu den letzten aktiven patrizischen Fernhändlern.

Seifried III. Pfinzing (1444–1514) war Ratsbaumeister und Mitglied des Inneren Rats. Aus seiner zweiten Ehe mit Barbara Grundherr stammte der Sohn Melchior Pfinzing (1481–1535), Propst zu St. Sebald und Rat Kaiser Maximilians I. Gemeinsam mit dem Kaiser und dessen Schreiber Marx Treitzsaurwein verfasste er die allegorische Verserzählung Theuerdank. 1515 stiftete er das Pfinzing-Fenster in der Sebaldskirche, das Albrecht Dürer entwarf. Sein Bruder Martin I. Pfinzing (1490–1552) erwarb 1530 die Burg Henfenfeld. Es existieren Porträtzeichnungen beider Brüder von Dürer.

Martin II. Pfinzing (1521–1572) wurde als erster Obermarktsherr, gemeinsam mit Hans Welser, in den Handelsvorstand der Nürnberger Börse gewählt.[2][3]

Burg Henfenfeld

Der Reichtum der Pfinzing dokumentierte sich in zahlreichen Besitzungen in und um Nürnberg. 1530 kaufte Martin I Pfinzing (1490–1552), von den Egloffsteins den Stammsitz Burg Henfenfeld und nannte seine Linie Pfinzing von Henfenfeld nach der gleichnamigen Ortschaft. Der Namenszusatz wurde später als Adelstitel anerkannt und 1554 durch eine Wappenbesserung bestätigt.

Die Henfenfelder Hauptlinie des Geschlechts starb mit dem Reichsschultheißen Johann Sigmund Pfinzing von Henfenfeld (1712–1764) aus. Erben waren die Haller von Hallerstein.

Nebenlinien der Familie waren: die Nürnberger Linie († 1598), die Pfinzing von Weigelshof († 1617) und die Pfinzing von Gründlach († 1739)

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

Ihr Nürnberger Stammhaus war bis 1445 der spätere „Fürershof“ am Maxtor (heute Areal des Altbaus des Johannes-Scharrer-Gymnasiums). Von 1530 bis 1764 (Familienstiftung bis 1817) besaßen sie den namensgebenden Stammsitz Henfenfeld und außerdem:

Pfinzingschloss in Feucht
Pfinzing-Fenster in der Sebaldskirche, von Albrecht Dürer und Veit Hirsvogel, 1515 gestiftet von Melchior Pfinzing
  • ????–1304 Unterdeutenbach (bei Stein)
  • 1281–???? Schwabach (als Pfand)
  • 1304–1384 Oedenberg
  • 1325–???? Neuendettelsau[4]
  • 1330–???? Steinbühl (?)
  • ????–1360 das Burgfriedschlösschen in Sündersbühl
  • ????–1370 Zerzabelshof
  • 1377–1575 Lichtenhof
  • 1378–1393 das Hallerweiherhaus in Gleißhammer
  • ????–1370 den Herrensitz Röckenhof
  • 1398–1764 Güntersbühl (ab 1617 Familienstiftung)
  • ????–1405 das Harsdorfsche Schloss in Fischbach
  • 1398–1764 Nuschelberg
  • 1405–???? den Herrensitz Oberschöllenbach
  • 1413–1432 Wolfsfelden bei Kalchreuth (als Pfand der Burggrafen)
  • 1413–1432 Erlangen (als Pfand der Burggrafen)
  • 1455–1469 das Pfinzingschloss in Feucht
  • 1463–1482 Malmsbach
  • 1463–1490 Maiach
  • ????–???? (um 1500) das Steinhaus in Dormitz
  • ????–1572 das Gut Wunderburg bei Marloffstein
  • 1510–1551 Lichtenegg
  • 1548–1561 einen Herrensitz in Bruck (Erlangen)
  • 1561–1595 das Petzsche Schloss in Schwarzenbruck
  • 1566–1739 Heuchling
  • 1520–1739 (ca.) den Herrensitz Weigelshof (Weigelshofer Linie bis 1617)
  • 1573–1629 Letten
  • 1590–1764 das Pfinzingschloss in Wendelstein
  • 1591–1711 das Rote Schloss in Heroldsberg
  • 1600–1627 das Baderschloss in Mögeldorf
  • 1607–1764 das Hallerschloss in Nuschelberg
  • ????–???? (um 1614) Kleingeschaidt
  • 1623–1663 Happurg
  • 1616–1764 die Herrschaft Großgründlach (Gründlacher Linie bis 1739)
  • 1625–1714 den Herrensitz in Weiherhaus
  • 1680–1688 den Herrensitz Birnthon
  • sowie die Forsthuben Käswasser und Kalchreuth.

Stiftungen (Auszug)

  • Pfinzing-Fenster in der Sebaldskirche, 1515 gestiftet von Melchior Pfinzing, kaiserlicher Rat und Propst von St. Sebald (Entwurf von Albrecht Dürer, Ausführung von Veit Hirsvogel)[5]
  • Pfinzing Chörlein am Sebalder Pfarrhaus (Melchior Pfinzing, 1514)
  • Pfinzingsche Kleiderstiftung (Seyfried Pfinzing, 1617)
  • Eines der Nürnberger Seelhäuser

Bekannte Familienmitglieder

Wappen

Das Wappen, ursprünglich von der Nürnberger Familie Geuschmid,[6] um 1300 übernommen (formale kaiserliche Genehmigung dazu 1465) und seither von den Pfinzing geführt, zeigt einen Gold über Schwarz geteilten Schild. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner. Das ursprüngliche Stammwappen der Pfinzing soll hingegen von Gold und Rot geteilt, oben ein oberhalber schwarzer Adler, unten ein silberner Ring, gewesen sein.[7] Fritz Pfinzing, (* etwa 1276; † zwischen 1327/1331) in Nürnberg erwähnt 1303–1327, war Geschworener Pfleger des Siechenhauses bei St. Johann. Verheiratet war er mit Elsbet Geuschmid (* etwa 1280/1285), der Tochter von Berthold Geuschmid (* etwa 1255/1260; † 1331), 1290 in Nürnberg erwähnt. Fritz Pfinzings Schwiegervater Berthold Geuschmid war wiederum ein Sohn einer Pfinzing, von Elisabeth (* etwa 1245). Fritz Pfinzing legte schließlich (um 1300) das alte Familienwappen der Pfinzing ab und nahm das Geuschmid-Wappen an: „Gold und Schwarz geteilt“. (Vgl. Pfinzingsche Ahnentafel in: Der Pfinzing-Atlas von 1594, StsA Nürnberg 1994.)[8] In den folgenden Jahrhunderten gab es einige Unklarheit, welches nun das eigentliche Stammwappen der Pfinzing war, so dass im Siebmacher zu Beginn des 18. Jahrhunderts fälschlicherweise den Geuschmid das ursprüngliche Stammwappen der Pfinzing zugeschrieben wurde. (Vgl. Abbildung.)

(Nach Wappenbesserung 1554) viergeteilt: Feld 1 und 4 von Gold und Schwarz geteilt (angeblich einst Wappen der Geuschmid), 2 und 3 von Gold und Rot geteilt, oben ein oberhalber schwarzer Adler, unten ein silberner Ring (angeblich ursprünglich Wappen der Pfinzing), belegt mit einem von Gold, Blau und Silber geteilten Herzschild († von Henfenfeld).

Historische Wappenbilder

Anm. 
Als sich 1501 der Nördlinger Patriziersohn Sixtus Oelhafen in Nürnberg mit Anna Pfinzing verehelichte, wurde das Wappen der Oelhafen gevierteilt und in die Felder 2 und 3 das alte Wappen der Pfinzing, ein schwarzer Adler in Gold über einem silbernen Ring in Rot, eingearbeitet.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Holzschuher werden zwar schon 1228 urkundlich erwähnt, kamen aber erst 1319 in den Inneren Rat. Die 1230 ersterwähnten Stromer folgten 1291 in den Rat, die Schmugenhofer 1291 (1469 erloschen), die Stein 1291 (1395 erloschen), alle übrigen Patriziergeschlechter erst nach 1300. Die schon 1230 erwähnten Waldstromer kamen sogar erst 1729 in den Inneren Rat.
  2. Richard Ehrenberg: Die alte Nürnberger Börse. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 8, Nürnberg 1889, S. 82–83.
  3. Friedrich Mayer: Nürnberg’s Handel und Industrie: Mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Nürnberg 1852, S. 53.
  4. Die Geschichte von Neuendettelsau (Memento des Originals vom 12. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neuendettelsau.eu
  5. Bernhard Peter, Gernot Ramsauer, Alex Hoffmann: Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1445, Pfinzing-Fenster im Chor von St. Sebald
  6. Bernhard Peter, Gernot Ramsauer, Alex Hoffmann Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1477 -Nürnberg (Mittelfranken): St. Jakob in Nürnberg (2) Aufschwörschilde des Deutschen Ordens.
  7. Fränkische Wappenrolle: Pfintzing / Pfinzing von Henfenfeld.
  8. Fritz Pfinzing in Nürnberg.
  9. Das Geschlecht derer von Oelhafen und die Herrenhöfe in Eismannsberg.

Literatur

Commons: Pfinzing von Henfenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien