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Flora (Norwegen) und Die Siegerin: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Film
[[Datei:Florø city view (HDR, 2009).jpg|mini|Florø (2009)]]
|DT = Die Siegerin
'''Flora''' war eine [[Kommune (Norwegen)|Kommune]] in der [[Norwegen|norwegischen]] [[Fylke|Provinz]] [[Sogn og Fjordane]] (2020 Teil von [[Vestland]] geworden). Sie lag westlich an der Küste der Provinz. Ihr Verwaltungssitz war [[Florø]]. Im Zuge der [[Kommunalreform in Norwegen]] wurden Flora und der westliche Teil von [[Vågsøy]] zum 1. Januar 2020 zur neuen Gemeinde [[Kinn (Kommune)|Kinn]] zusammengelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regjeringen.no/no/tema/kommuner-og-regioner/kommunereform/nye-kommuner/id2470015/ |titel=Navn på nye kommuner |datum=2019-02-19 |abruf=2020-01-10 |sprache=no}}</ref>
|OT = After the Verdict
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|OS = [[Englische Sprache|Englisch]]
|REG = [[Henrik Galeen]]
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|MUSIK = [[Leslie Elliott]] (theme song)<br />[[Werner Schmidt-Boelcke]] (Uraufführungsmusik)
|KAMERA = [[Theodor Sparkuhl]]
|DS =
* [[Olga Tschechowa]]: Vivian Denys
* [[Warwick Ward]]: Oliver Baratrie
* [[Henry Victor]]: Mr. Sabine
* [[Betty Carter (Schauspielerin)|Betty Carter]]: Mrs. Sabine
* [[Malcolm Tod]]: Jim Gordon
* [[Ivo Dawson]]: Vivians Vater
* [[Daisy Campbell]]: Vivians Mutter
* [[Winter Hall]]: Lord Dartry
* [[Annie Esmond]]: Lady Cardridge
* [[A.B. Imeson]]: Untersuchungsrichter
* außerdem: L[[ena Halliday]]
|SYN =
}}
'''Die Siegerin''' ist der Titel der deutschen Fassung eines Stummfilmdramas, das [[Henrik Galeen]] 1928 in den Studios der [[British International Pictures]] (BIP) in Elstree, [[England]] unter dem Originaltitel ''After the verdict'' mit [[Olga Tschechowa]] und [[Warwick Ward]] in den Hauptrollen für die Produktionsfirma Tschechowa Film Ltd. London/Tschechowa Film GmbH. Berlin realisierte.


Das Drehbuch schrieb [[Alma Reville]];<ref>vgl. Ehsan Khoshbakht: ''„But what if you see both shots and many more similar narrative devices in Henrik Galeen’s ''After the Verdict'' (1929)? Shocking, but not if we consider that the scriptwriter of the film is Alma Reville, Hitchcock’s wife and collaborator. Has the master of suspense consulted his wife at the dinner table or was it Hitch who taught Alma how to combine suspense and ambiguity in the early years? The story of ''After the Verdict'' is quite predictable, but the editing that shows the influences from ''avant-garde'' elevates the film. The long dissolves between the close up of the actors and written texts (many letters exchanged in the film) seem like an early practice of Godard’s ''Histoire(s) du cinéma''.''“</ref> Vorlage war ein Roman gleichen Titels von [[Robert Smythe Hichens]] aus dem Jahre 1924,<ref>Buchumschlag reproduziert bei {{Webarchiv|url=http://www.facsimiledustjackets.com/cgi-bin/fdj455/4577.html?id=EK9dXszp |wayback=20131202234942 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-04-06 13:05:49 InternetArchiveBot }}</ref> der in Deutschland beim [[Ullstein Verlag]] als »Vivian und ihr Mann« herauskam.
Auf einer Fläche von 692&nbsp;km² lebten 11.852 Einwohner (Stand: 1. Januar 2019). Die [[Kommune (Norwegen)#Kommunennummer|Kommunennummer]] war 1401. Letzter Bürgermeister war Ola Teigen ([[Arbeiderpartiet|Ap]]).


''After the Verdict'' wurde von [[Theodor Sparkuhl]] fotografiert und erschien im Verleih der ''British Independent Film Distributors''. Im Vereinigten Königreich kam der Film im Januar 1929 in die Lichtspielhäuser.
== Geografie ==
Im Norden grenzte die Kommune an [[Bremanger]] sowie im Osten an [[Gloppen]] und [[Naustdal]]. Südlich des [[Førdefjord]]s lag [[Askvoll]]. Das Zentrum der Kommune war die westlichste Ortschaft Norwegens, [[Florø]], die 1860 gegründet wurde.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.flora.kommune.no/om-flora.4907880-180959.html |titel=Om Flora |werk= |hrsg=Kommune Flora |datum=2017-03-08 |abruf=2020-02-26 |sprache=nn}}</ref> Sie war zugleich die größte Ortschaft der Kommune. Die Einwohner Floras wurden ''Floraværing'' genannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sprakradet.no/sprakhjelp/Skriverad/navn-pa-steder-og-personer/Innbyggjarnamn/ |titel=Innbyggjarnamn |abruf=2020-02-26 |sprache=no}}</ref>


Das Titellied „Long Ago“ schrieb der Komponist Leslie Elliott.
Im Norden von Florø befinden sich mehrere Berge mit einer Höhe von über {{Höhe|1000|NO}} Höchster Punkt der Kommune war der Gletscher [[Ålfotbreen]] mit {{Höhe|1385|NO}}<ref>{{Internetquelle |url=http://kartverket.no/kunnskap/Fakta-om-Norge/Hoyeste-fjelltopp-i-kommunen/hoyeste-fjelltopp-i-hver-kommune/ |titel=Høyeste fjelltopp i hver kommune |datum=2015-09-01 |abruf=2020-02-26 |sprache=nb}}</ref> Um die Ortschaft [[Eikefjord]] liegen größere Waldflächen. Das Klima von Florø war von seiner Lage an der Küste geprägt, so ist es in der Gegend häufig windig und regnerisch. In [[Grøndalen]] wurde 1989 mit 1190 Millimeter Niederschlag in einem Monat der zu diesem Zeitpunkt höchste Niederschlagswert in der Geschichte der norwegischen Wetteraufzeichnungen gemessen.<ref>{{Internetquelle |autor=NRK |url=https://www.yr.no/artikkel/norsk-nedborsrekord-fyller-70-ar-1.7397001 |titel=Norsk nedbørsrekord fyller 70 år |werk= |hrsg= |datum=2010-11-25 |abruf=2020-02-26 |sprache=nb}}</ref>


== Inhalt ==
Durch das Gebiet der ehemaligen Kommune führt der [[Riksvei 5]], der Flora mit [[Førde]] verbindet. Des Weiteren bestehen Verbindungen über den [[Riksvei 615]] und den [[Riksvei 614]]. Schiffe der [[Hurtigruten]] legen in Florø an und es bestand eine Expressbootverbindung zwischen der Kommune und den Orten [[Måløy]] und [[Bergen (Norwegen)|Bergen]]. Des Weiteren befand sich in der Kommune ein Flugplatz und ein Helikopterbasis.
Clive Baratrie, aus den Kolonien zurückgekehrt, verlobt sich mit seiner Jugendfreundin Vivian Denys. Am gleichen Tag trifft Mrs. Sabine ein, die ihm nachgereist ist. Nach einem Malaria-Anfall in den Tropen hatte sie ihn mit rührender Sorgfalt gepflegt. Als Clive erfuhr, dass sie verheiratet ist, hatte er sich kurz entschlossen eingeschifft.
Am Abend des Verlobungstages sieht Clive Mrs. Sabine zu einer letzten Aussprache, in deren Verlauf er sie erschießt. Clive wird unter Mordverdacht verhaftet. Die dramatischen Ereignisse belasten Vivian schwer. Am Tag des Prozesses begegnet sie Mr. Sabine, dem Ehemann, der sich an Clive rächen will. Er ist im Besitz eines Abschiedsbriefes seiner Frau, in dem sie ihm mitteilt, dass sie freiwillig aus dem Leben scheidet. Verzweifelt sucht Vivian den Mann zu bewegen, den Beweis für Clives Unschuld dem Gericht vorzulegen. Schließlich hat sie Erfolg.<ref>nach: Filmwoche Berlin, Nr.8 vom 20. Februar 1929, zit. bei Gandert S. 598.</ref>


In Deutschland wurde der Film am 7. Februar 1929 im Berliner “[[Capitol am Zoo|Capitol]]” uraufgeführt. Die deutsche Bearbeitung hatte Curt Wesse<ref>Drehbuchautor und Filmschriftsteller, vgl. filmportal[http://www.filmportal.de/person/curt-wesse_a3d01ff9ef864f9689b6219b375d74fe]; verfasste das Buch „Grossmacht Film“, erschienen im Januar 1928 in Berlin.</ref> besorgt, die Uraufführungsmusik stammte von [[Werner Schmidt-Boelcke]]. Besprochen wurde der Film von [[George Salmony|Georg F. Salmony]] in der »BZ am Mittag« Nr.38 vom 8. Februar 1929 und von Michael Kurd in der »Welt am Abend«.<ref>Kritiken wiedergegeben bei Gandert S. 599–600.</ref>
== Geschichte ==
Flora gehörte bis zu seiner Auflösung zum 31. Dezember 2019 zur ehemaligen Provinz [[Sogn og Fjordane]], wo es gemessen an der Einwohnerzahl die zweitgrößte Kommune war.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.fjordkysten.no/om-regionen/flora-kommune-p807643 |titel=Flora Kommune - Kommune in Florø, Kinn |werk= |hrsg=Fjordkysten |datum= |abruf=2020-02-26 |sprache=nb}}</ref> Sogn og Fjordane ging zum 1. Januar 2020 im Rahmen der [[Regionalreform in Norwegen]] in die neu geschaffene Provinz [[Vestland]] über, so dass die gesamte Kommunenfläche nun in Vestland liegt. Die Gemeinde Flora ging gemeinsam mit [[Vågsøy]] in der neuen Kommune Kinn auf. Im Gegensatz zur Bevölkerung der wesentlich einwohnerärmeren Kommune Vågsøy sprach sich in Floro eine Mehrheit der Bevölkerung für diese Zusammenlegung aus.<ref>{{Internetquelle |autor=Jens Kihl |url=https://www.bt.no/article/bt-MRm8VB.html |titel=Flora + Vågsøy = raka fant |werk= |hrsg=Begens Tidende |datum=2019-08-05 |abruf=2020-02-26 |sprache=nb}}</ref>


Der Film muss als verschollen gelten. Er war Galeens vorletzte Regiearbeit.<ref>nach seiner Rückkehr nach Deutschland drehte er 1933 noch den Spionagefilm ''Salon Dora Green'', in Deutschland: “Salon Dora Green” [http://www.filmportal.de/film/salon-dora-green_506a29f8db1647a4a211e953e7a3d728] mit [[Mady Christians]]; Filmplakat abgebildet bei [http://p1.la-img.com/398/12162/3301786_1_m.jpg], Titelblatt „Illustrierter Film-Kurier Nr. 594“ abgebildet bei {{Webarchiv|url=http://cdn04.trixum.de/upload2/j/5/j5OVNRQKkB3i136574688561P6309.jpg |wayback=20131202234059 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-04-06 13:05:49 InternetArchiveBot }}</ref>
== Wirtschaft ==
Bei der Auflösung der Kommune befanden sich sechs Wasserkraftwerke in Flora. Im Jahr 2016 lag die durchschnittliche Stromproduktion bei 26 Gigawattstunden. Die Industrie konzentrierte sich vor allem auf das Verwaltungszentrum Florø. Geprägt war die industrielle Produktion vor allem durch den Schiffsbau, die Fischereiindustrie und die mit der Erdölförderung verbundene Industrie. Im Bereich der Fischerei wurden [[Lachse]], [[Heringe]] und [[Makrele|Makrelen]] exportiert sowie Fischfutter produziert. Flora war gemessen an der Fischfangmenge nach [[Vågsøy]] die zweitwichtigste Fischereikommune in der ehemaligen Provinz [[Sogn og Fjordane]].


== Sehenswürdigkeiten ==
== Tondokument ==
Columbia 5449 (A 9101) Long Ago. Theme Song from “After The Verdict” (Leslie Elliot).
* Svanøy Hovedgård, Adelssitz aus dem Jahr 1685<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://kulturarv.no/kulturminne/svanoy-hovedgard |titel=Svanøy Hovedgård |werk= |hrsg=Kulturarv |datum= |abruf=2020-02-26 |sprache=nb}}</ref>
Quentin MacLean at the Regal Cinema, London (Christie Unit Organ)<ref>in diesem britischen Lichtspieltheater stand damals Europas größte Kinoorgel, vgl. cinematreasures.org[http://cinematreasures.org/theaters/12786]: ''„The Regal Cinema was equipped with a Hill, Norman & Beard designed Christie 4Manual/36Rank theatre pipe organ, the largest in Europe which was opened by Quentin Maclean.“''; Hörbeispiele mit MacLean an dieser Orgel bei [http://theatreorgans.com/southerncross/radiogram/ukfiles.htm]. Titelblatt eines Programmhefts des Kinos vom 18. Februar 1929 abgebildet bei[http://billdouglas.ex.ac.uk/eve/image_enlarge.asp?item=19094]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-06 15:35:36 InternetArchiveBot |url=http://billdouglas.ex.ac.uk/eve/image_enlarge.asp?item=19094 }}</ref>
* Küstenmuseum von Sogn og Fjordane<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://kyst.museum.no/ |titel=Heim {{!}} Kystmuseet |werk= |hrsg=Kystmuseet i Sogn og Fjordane |datum= |abruf=2020-02-26 |sprache=no}}</ref>


== Wappen ==
== Literatur ==
* Hans-Michael Bock, Tim Bergfelder (Hrsg.): ''The Concise CineGraph. Encyclopedia of German Cinema.'' Berghahn Books, Oxford/ New York 2009.
[[Datei:Flora komm.svg|mini|hochkant|Wappen von Flora]]Das ab 1967 offizielle Wappen der Kommune zeigte drei silberne [[Heringe]] auf rotem Hintergrund. Es sollte auf die früher großen Heringbestände hinweisen.
* Gero Gandert: ''Der Film der Weimarer Republik.'' Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1993, ISBN 3-11-085261-6.

* ''Illustrierter Film-Kurier.'' Nr. 1072 zu ''Die Siegerin''.
== Bedeutende Persönlichkeiten ==
* Ehsan Khoshbakht: ''wild girl poster.'' In: ''Il Cinema Ritrovato.'' 2, 2012, published on 28 June 2012.
* König [[Erik I. (Norwegen)|Erik Blodøks]] (ca. 895–954)
* Rachael Low: ''History of the British Film, 1918–1929.'' Verlag Allen & Unwin, London 1971, S. 327.
* [[Ernst Sars]] (1835–1917), Historiker
* Curt Wesse: ''Grossmacht Film. Das Geschöpf von Kunst und Film.'' 1. Auflage. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1928. (Fast philosophische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Stilmitteln des Kinos)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{IMDb|tt0018630}}
{{Commonscat|Flora, Norway|Flora (Norwegen)}}
* {{Lex All Movie Guide|Titel|83291|Die Siegerin}}
* [https://snl.no/Flora_-_tidligere_kommune Flora] im [[Store norske leksikon]] (norwegisch)
* [https://www.ssb.no/kommunefakta/flora Fakten über Flora] beim [[Statistisk sentralbyrå]] (norwegisch)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Stummfilm]]
[[Kategorie:Gerichtsfilm]]
[[Kategorie:Filmdrama]]
[[Kategorie:Thriller]]
[[Kategorie:Literaturverfilmung]]

Version vom 26. Oktober 2020, 18:29 Uhr

Film
Titel Die Siegerin
Originaltitel After the Verdict
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 3.036 Meter,[1] 95 Minuten
Stab
Regie Henrik Galeen
Drehbuch Alma Reville
Produktion I. W. Schlesinger für Tschechowa Film Ltd. / GmbH.
Musik Leslie Elliott (theme song)
Werner Schmidt-Boelcke (Uraufführungsmusik)
Kamera Theodor Sparkuhl
Besetzung

Die Siegerin ist der Titel der deutschen Fassung eines Stummfilmdramas, das Henrik Galeen 1928 in den Studios der British International Pictures (BIP) in Elstree, England unter dem Originaltitel After the verdict mit Olga Tschechowa und Warwick Ward in den Hauptrollen für die Produktionsfirma Tschechowa Film Ltd. London/Tschechowa Film GmbH. Berlin realisierte.

Das Drehbuch schrieb Alma Reville;[2] Vorlage war ein Roman gleichen Titels von Robert Smythe Hichens aus dem Jahre 1924,[3] der in Deutschland beim Ullstein Verlag als »Vivian und ihr Mann« herauskam.

After the Verdict wurde von Theodor Sparkuhl fotografiert und erschien im Verleih der British Independent Film Distributors. Im Vereinigten Königreich kam der Film im Januar 1929 in die Lichtspielhäuser.

Das Titellied „Long Ago“ schrieb der Komponist Leslie Elliott.

Inhalt

Clive Baratrie, aus den Kolonien zurückgekehrt, verlobt sich mit seiner Jugendfreundin Vivian Denys. Am gleichen Tag trifft Mrs. Sabine ein, die ihm nachgereist ist. Nach einem Malaria-Anfall in den Tropen hatte sie ihn mit rührender Sorgfalt gepflegt. Als Clive erfuhr, dass sie verheiratet ist, hatte er sich kurz entschlossen eingeschifft. Am Abend des Verlobungstages sieht Clive Mrs. Sabine zu einer letzten Aussprache, in deren Verlauf er sie erschießt. Clive wird unter Mordverdacht verhaftet. Die dramatischen Ereignisse belasten Vivian schwer. Am Tag des Prozesses begegnet sie Mr. Sabine, dem Ehemann, der sich an Clive rächen will. Er ist im Besitz eines Abschiedsbriefes seiner Frau, in dem sie ihm mitteilt, dass sie freiwillig aus dem Leben scheidet. Verzweifelt sucht Vivian den Mann zu bewegen, den Beweis für Clives Unschuld dem Gericht vorzulegen. Schließlich hat sie Erfolg.[4]

In Deutschland wurde der Film am 7. Februar 1929 im Berliner “Capitol” uraufgeführt. Die deutsche Bearbeitung hatte Curt Wesse[5] besorgt, die Uraufführungsmusik stammte von Werner Schmidt-Boelcke. Besprochen wurde der Film von Georg F. Salmony in der »BZ am Mittag« Nr.38 vom 8. Februar 1929 und von Michael Kurd in der »Welt am Abend«.[6]

Der Film muss als verschollen gelten. Er war Galeens vorletzte Regiearbeit.[7]

Tondokument

Columbia 5449 (A 9101) Long Ago. Theme Song from “After The Verdict” (Leslie Elliot). Quentin MacLean at the Regal Cinema, London (Christie Unit Organ)[8]

Literatur

  • Hans-Michael Bock, Tim Bergfelder (Hrsg.): The Concise CineGraph. Encyclopedia of German Cinema. Berghahn Books, Oxford/ New York 2009.
  • Gero Gandert: Der Film der Weimarer Republik. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1993, ISBN 3-11-085261-6.
  • Illustrierter Film-Kurier. Nr. 1072 zu Die Siegerin.
  • Ehsan Khoshbakht: wild girl poster. In: Il Cinema Ritrovato. 2, 2012, published on 28 June 2012.
  • Rachael Low: History of the British Film, 1918–1929. Verlag Allen & Unwin, London 1971, S. 327.
  • Curt Wesse: Grossmacht Film. Das Geschöpf von Kunst und Film. 1. Auflage. Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1928. (Fast philosophische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Stilmitteln des Kinos)

Einzelnachweise

  1. laut IMDb[1]
  2. vgl. Ehsan Khoshbakht: „But what if you see both shots and many more similar narrative devices in Henrik Galeen’s After the Verdict (1929)? Shocking, but not if we consider that the scriptwriter of the film is Alma Reville, Hitchcock’s wife and collaborator. Has the master of suspense consulted his wife at the dinner table or was it Hitch who taught Alma how to combine suspense and ambiguity in the early years? The story of After the Verdict is quite predictable, but the editing that shows the influences from avant-garde elevates the film. The long dissolves between the close up of the actors and written texts (many letters exchanged in the film) seem like an early practice of Godard’s Histoire(s) du cinéma.
  3. Buchumschlag reproduziert bei Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.facsimiledustjackets.com
  4. nach: Filmwoche Berlin, Nr.8 vom 20. Februar 1929, zit. bei Gandert S. 598.
  5. Drehbuchautor und Filmschriftsteller, vgl. filmportal[2]; verfasste das Buch „Grossmacht Film“, erschienen im Januar 1928 in Berlin.
  6. Kritiken wiedergegeben bei Gandert S. 599–600.
  7. nach seiner Rückkehr nach Deutschland drehte er 1933 noch den Spionagefilm Salon Dora Green, in Deutschland: “Salon Dora Green” [3] mit Mady Christians; Filmplakat abgebildet bei [4], Titelblatt „Illustrierter Film-Kurier Nr. 594“ abgebildet bei Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdn04.trixum.de
  8. in diesem britischen Lichtspieltheater stand damals Europas größte Kinoorgel, vgl. cinematreasures.org[5]: „The Regal Cinema was equipped with a Hill, Norman & Beard designed Christie 4Manual/36Rank theatre pipe organ, the largest in Europe which was opened by Quentin Maclean.“; Hörbeispiele mit MacLean an dieser Orgel bei [6]. Titelblatt eines Programmhefts des Kinos vom 18. Februar 1929 abgebildet bei[7]@1@2Vorlage:Toter Link/billdouglas.ex.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.