„Scunthorpe-Problem“ – Versionsunterschied
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Das Problem wurde nach einem Vorfall von 1996 benannt. Ein Obszönitäten-Filter des Online-Dienstes [[AOL]] verbot es damals Einwohnern der Stadt [[Scunthorpe]] in [[England]], Benutzerkonten anzulegen, da der Name der Stadt die Zeichenkette ''cunt'' (etwa: „[[Fotze]]“) enthält.<ref>{{cite web | url=http://catless.ncl.ac.uk/Risks/18.07.html#subj3 | title=AOL censors British town's name! | accessdate=2019-07-09 | author=Clive Feather | date=1996-04-25 | work=The Risks Digest | language=Englisch}}</ref><ref name="vice">{{cite web | url=https://www.vice.com/de/article/9kmp9v/internet-filter-fuer-obszoene-namen-dick-cummings | title=So hart ist dein Internet-Leben, wenn du Dick oder Cummings heißt | accessdate=2019-07-09 | author=Daniel Oberhaus | date=2018-09-10 | work=Vice}}</ref> Einige Jahre später trat ein ähnliches Problem bei [[Google]]s Filtertechnik [[SafeSearch]] auf, als örtliche Nachrichten-Websites wie ''ThisIsScunthorpe.co.uk'' aus den Suchresultaten ausgeschlossen wurden.<ref>{{cite web | url=https://www.cnet.com/news/googles-chastity-belt-too-tight/ | title=Google's chastity belt too tight | accessdate=2019-07-09 | author=Declan McCullagh | date=2004-04-23 | work=CNET | language=Englisch}}</ref> |
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Weitere Beispiele von Wörtern, die häufig irrtümlich zensiert wurden, sind „analysis“ wegen des Wortbestandteils ''anal'', oder deutsche Wörter wie „Nachb''arsch''aft“ oder „B''arsch''“.<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Strzolka |Titel=Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb |Verlag=Simon Verlag für Bibliothekswissen |Ort=Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-940862-00-6 |Seiten=86}}</ref> Der Jugendschutzfilter des Webportals [[MSN (Microsoft Network)|MSN]] soll mit Stand 2008 in der Version für Deutschland (''msn.de'') auch „Sextett“, „Staatsexamen“ und überhaupt alle Begriffe mit dem Bestandteil ''sex'' gefiltert haben.<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Strzolka |Titel=Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb |Verlag=Simon Verlag für Bibliothekswissen |Ort=Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-940862-00-6 |Seiten=86-87}}</ref> |
Weitere Beispiele von Wörtern, die häufig irrtümlich zensiert wurden, sind „analysis“ wegen des Wortbestandteils ''anal'', oder deutsche Wörter wie „Nachb''arsch''aft“ oder „B''arsch''“.<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Strzolka |Titel=Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb |Verlag=Simon Verlag für Bibliothekswissen |Ort=Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-940862-00-6 |Seiten=86}}</ref> Der Jugendschutzfilter des Webportals [[MSN (Microsoft Network)|MSN]] soll mit Stand 2008 in der Version für Deutschland (''msn.de'') auch „Sextett“, „Staatsexamen“ und überhaupt alle Begriffe mit dem Bestandteil ''sex'' gefiltert haben.<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Strzolka |Titel=Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb |Verlag=Simon Verlag für Bibliothekswissen |Ort=Berlin |Datum=2008 |ISBN=978-3-940862-00-6 |Seiten=86-87}}</ref> |
Version vom 16. Oktober 2020, 19:59 Uhr
Scunthorpe-Problem ist eine Bezeichnung für das fälschliche Blockieren von Websites, E-Mails, Beiträgen in Internetforen oder Resultaten von Suchmaschinen, deren Text eine Zeichenkette enthält, die obszön oder anderweitig inakzeptabel erscheint. Das Scunthorpe-Problem entsteht dadurch, dass es für Computer eine einfache Aufgabe darstellt, eine bestimmte Zeichenkette in einem Dokument zu erkennen, die Interpretation ihrer Bedeutung im Kontext jedoch wesentlich schwieriger ist. Dies kann zu falsch-positiven Resultaten führen.
Geschichte
Das Problem wurde nach einem Vorfall von 1996 benannt. Ein Obszönitäten-Filter des Online-Dienstes AOL verbot es damals Einwohnern der Stadt Scunthorpe in England, Benutzerkonten anzulegen, da der Name der Stadt die Zeichenkette cunt (etwa: „Fotze“) enthält.[1][2] Einige Jahre später trat ein ähnliches Problem bei Googles Filtertechnik SafeSearch auf, als örtliche Nachrichten-Websites wie ThisIsScunthorpe.co.uk aus den Suchresultaten ausgeschlossen wurden.[3]
Weitere Beispiele von Wörtern, die häufig irrtümlich zensiert wurden, sind „analysis“ wegen des Wortbestandteils anal, oder deutsche Wörter wie „Nachbarschaft“ oder „Barsch“.[4] Der Jugendschutzfilter des Webportals MSN soll mit Stand 2008 in der Version für Deutschland (msn.de) auch „Sextett“, „Staatsexamen“ und überhaupt alle Begriffe mit dem Bestandteil sex gefiltert haben.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Clive Feather: AOL censors British town's name! In: The Risks Digest. 25. April 1996, abgerufen am 9. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Daniel Oberhaus: So hart ist dein Internet-Leben, wenn du Dick oder Cummings heißt. In: Vice. 10. September 2018, abgerufen am 9. Juli 2019.
- ↑ Declan McCullagh: Google's chastity belt too tight. In: CNET. 23. April 2004, abgerufen am 9. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Rainer Strzolka: Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb. Simon Verlag für Bibliothekswissen, Berlin 2008, ISBN 978-3-940862-00-6, S. 86.
- ↑ Rainer Strzolka: Das Internet als Weltbibliothek. Suchmaschinen und ihre Bedeutung für den Wissenserwerb. Simon Verlag für Bibliothekswissen, Berlin 2008, ISBN 978-3-940862-00-6, S. 86–87.