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Bad Sulza und Hans Hinrich: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Regisseur und Schauspieler Hans Hinrich. Zu anderen Personen siehe [[Hans Hinrichs]].}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
'''Hans Hinrich''' (* [[27. November]] [[1903]] in [[Berlin]]; † [[30. Oktober]] [[1974]] in Berlin) war ein deutscher [[Regisseur]], [[Schauspieler]] und [[Synchronsprecher]].
|Art = Stadt
|Wappen = Wappen von Bad Sulza.png
|Breitengrad = 51/05/15.65/N
|Längengrad = 11/37/23.70/E
|Lageplan = Bad Sulza in AP.png
|Bundesland = Thüringen
|Landkreis = Weimarer Land
|Höhe = 140
|PLZ = 99518, 99510
|Vorwahl = 036461, 03644, 036421, 036425, 036463, 036464
|Gemeindeschlüssel = 16071004
|LOCODE = DE BH4
|Gliederung = 18 [[Ortsteil]]e
|Adresse = Markt 1<br />99518 Bad Sulza
|Website = [http://www.bad-sulza.de/ www.bad-sulza.de]
|Bürgermeister = Dirk Schütze
|Partei = SPD
|Erfüllende Gemeinde = für [[Eberstedt]]<br>für [[Großheringen]]<br>für [[Niedertrebra]]<br>für [[Obertrebra]]<br>für [[Rannstedt]]<br>für [[Schmiedehausen]]
}}
Die [[Kleinstadt]] '''Bad Sulza''' ist eine [[Landgemeinde (Thüringen)|Landgemeinde]] im [[Thüringen|thüringischen]] [[Landkreis Weimarer Land]]. Sie trägt den Namenszusatz ''Kur- und Weinstadt'' und ist ein staatlich anerkanntes Heilbad. Der Kurort kann noch zum südlichen Randbereich der [[Saale-Unstrut-Region]] gezählt werden, des wichtigsten [[Weinanbaugebiet]]es [[Mitteldeutschland]]s, im Bäderdreieck [[Bad Bibra]]–[[Bad Kösen]]–Bad Sulza.


== Leben und Arbeit ==
{|align=right
Hans Hinrich war zunächst Theaterregisseur. Seine Filmlaufbahn begann 1931 bei der [[Universum Film AG|Ufa]], die sich kurz zuvor auf die [[Tonfilm]]technik umgestellt hatte und in den frühen 1930er Jahren stark expandierte. Bis 1938 führte Hinrich Regie in einigen Filmen, die zwar mit den bedeutendsten Stars der Ufa besetzt waren ([[Hans Albers]], [[Heinrich George]], [[Lil Dagover]], [[Attila Hörbiger]]), an den Kinokassen jedoch nur mäßigen Erfolg hatten. Hinrich war jüdischer Abstammung und konvertierte 1939 zur katholischen Kirche. Durch den Einfluss der in der NS-Zeit wohlgelittenen Filmschauspielerin [[Maria Krahn]], mit der er seit 1928 verheiratet war, hatte er nach seinem Ausschluss aus der [[Reichskulturkammer]] 1936 noch bis 1939 eine Sondergenehmigung zur Arbeit erhalten. Danach ging er nach [[Rom]], wo er bis zum Ende des Krieges in Produktionen verschiedener italienische Filmgesellschaften Regie führte.
|[[Datei:Sonnenburg-sulza.jpg|mini|hochkant=1.2|Blick vom [[Weinstraße Saale-Unstrut|Thüringer Weintor]] auf die Sonnenburg und das Gradierwerk]]
|}
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
Bad Sulza liegt im und am Ilmtal im Nordosten des Landkreises und ist von Berghängen umgeben, die zu den Ausläufern des Höhenzuges [[Finne (Höhenzug)|Finne]] und zur Muschelkalkformation der [[Ilm-Saale-Platte]] gehören. Bad Sulza ist an der [[Ilm (Saale)|Ilm]] gelegen. Man nennt die Gegend auch [[Thüringer Toskana]].


1946 begann Hinrich als ''Giovanni Hinrich'' oder ''Giovanni Heinrich'' in Rom eine zweite Karriere als Filmdarsteller. Seinen größten Auftritt hatte er in der 1948 herausgebrachten [[Victor Hugo|Hugo]]-Adaption ''I miserabili'', in der er neben [[Gino Cervi]] die Rolle des Javert spielte. Als Nebendarsteller wirkte er vereinzelt auch in deutschen Kinofilmen und von 1955 an in deutschen Fernsehproduktionen mit. Seinen letzten beiden Regiearbeiten führte Hinrich ebenfalls in Deutschland durch: ''[[K – Das Haus des Schweigens]]'' (1951) war das düstere Schulddrama eines Mörders (mit [[Ernst Deutsch]]) und ''[[Conchita und der Ingenieur]]'' (1954) ein anspruchsloser Abenteuerfilm um Ölbohrer im exotischen Milieu des brasilianischen Dschungels.
=== Nachbargemeinden ===
Die Stadt grenzt im Uhrzeigersinn und im Norden beginnend an folgende Städte und Gemeinden: [[Kelbra (Kyffhäuser)|Kelbra]], [[Brücken-Hackpfüffel]], [[Wallhausen (Helme)|Wallhausen]], [[Edersleben]] (alle [[Landkreis Mansfeld-Südharz]], [[Sachsen-Anhalt]]), [[Großheringen]], [[Schmiedehausen]] (beide Landkreis Weimarer Land), [[Dornburg-Camburg]], [[Wichmar]], [[Zimmern (Saale-Holzland-Kreis)|Zimmern]], [[Hainichen (Thüringen)|Hainichen]], [[Lehesten (bei Jena)|Lehesten]] (alle [[Saale-Holzland-Kreis]]), [[Jena]] (kreisfreie Stadt), [[Großschwabhausen]], [[Kapellendorf]], [[Apolda]], [[Ilmtal-Weinstraße]] (alle Landkreis Weimarer Land). Weitestgehend vom Stadtgebiet Bad Sulzas umschlossen sind zudem die im Landkreis Weimarer Land liegenden Gemeinden [[Niedertrebra]], [[Obertrebra]], [[Eberstedt]] und [[Rannstedt]].


Hinrichs Arbeitsgebiet wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst die Filmsynchronisation. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem [[Edward G. Robinson]], [[Claude Rains]] und [[Spencer Tracy]].
=== Stadtgliederung ===
[[Datei:BS Gemeindegliederung.png|mini|hochkant=1.1|links|Stadtgliederung bis 30. Dezember 2019]]
Bad Sulza entstand durch die Zusammenlegung der benachbarten Orte [[Stadtsulza]] (auch bekannt als Stadtmitte), [[Dorfsulza]] (im Tal rechts der Ilm) und [[Bergsulza]] (oberhalb des Tals an der Camburger Straße).<ref name=":0" /> Des Weiteren gehört die aus einer Saline hervorgegangene Siedlung [[Oberneusulza]] unterhalb im Ilmtal zu Bad Sulza, während [[Unterneusulza]] bereits im Gebiet der Gemeinde [[Großheringen]] liegt.


Hinrich wurde 1955 zum Oberspielleiter an die [[Wuppertaler Bühnen]] berufen und war ab 1958 bis 1966 Generalintendant der [[Musiktheater im Revier|Städtischen Bühnen Gelsenkirchen]] in deren Neubau.
Bad Sulza gliedert sich nach der Hauptsatzung in die Kernstadt und in die nachfolgend gelisteten Ortsteile:<ref>[https://www.bad-sulza.de/files/Hauptsatzung%20der%20Stadt%20Bad%20Sulza%202019.pdf Hauptsatzung vom 1. Januar 2019 (pdf)], aufgerufen am 19. Januar 2020</ref> [[Auerstedt]], [[Eckolstädt]], [[Flurstedt]], [[Gebstedt]] mit [[Schwabsdorf (Bad Sulza)|Schwabsdorf]], [[Großromstedt]], [[Hermstedt]], [[Kleinromstedt]], [[Ködderitzsch]], [[Kösnitz]], [[Münchengosserstädt]], [[Neustedt]], [[Pfuhlsborn]], [[Reisdorf (Bad Sulza)|Reisdorf]], [[Sonnendorf (Bad Sulza)|Sonnendorf]], [[Stobra]], [[Wickerstedt]] und [[Wormstedt]].


== Geschichte ==
== Filmografie (Auswahl) ==
=== Von der Ersterwähnung bis 1900 ===
=== Regisseur ===
* 1932: [[Der Sieger (1932)|Der Sieger]] (Co-Regie)
Die zwischen 881 und 889 in einem Zehntregister des [[Abtei Hersfeld|Klosters Hersfeld]] als Salzacha erwähnte Siedlung als Zuweisung für Bad Sulza ist sehr umstritten. Neuere Forschungen beziehen diese Nennung auf Langensalza oder Salza bei Nordhausen. Ein erster Beleg mit regionalem Bezug stammt aus dem Jahre 1046, in dem ein Burgward Sulza genannt wird. Von der Burg Sulza ist wenig überliefert. Ein Flurname „Altenburg“ deutet noch darauf hin. Auf Grund der strategisch wichtigen Lage an der „via regia“ geht man davon aus, im 10. Jahrhundert durch einen königlichen Burgward mit seinem Gefolge die Königstraße kontrolliert und überwacht zu haben. Auch Wilhelm der III., Graf von Weimar, der sich 1009–1039 als Graf von Sulza und Geisleden bezeichnete, war wohl eher in Salza bei Nordhausen begütert.
* 1933: [[Das Meer ruft]]
* 1933: [[SOS Eisberg]] – Dialogregie
* 1937: Liebling der Matrosen
* 1937: Fremdenheim Filoda
* 1938: Dreiklang
* 1938: Zwischen den Eltern
* 1938: Fracht von Baltimore
* 1940: Lucrezia Borgia
* 1951: [[K – Das Haus des Schweigens]]
* 1954: [[Conchita und der Ingenieur]]


=== Darsteller ===
Von 1182 bis in das 16. Jahrhundert sind [[Ministerialen]] mit dem Namen Sulza nachgewiesen. Die Burg wurde demnach Mittelpunkt des Burgwardbezirkes. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts haben spanische Truppen die Stadt verwüstet. Die Befestigungsanlagen wurden nicht wieder aufgebaut.<ref>Thomas Bienert: ''Mittelalterliche Burgen in Thüringen. 430 Burgen, Burgruinen und Burgstätten.'' Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 194.</ref><ref name="Michael Köhler 2001">Michael Köhler: ''Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze.'' Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 242.</ref><ref>Burg Sulza.</ref>
* 1946: ''Avanti a lui tremava tutta Roma''

* 1948: ''I miserabili''
Am 5. Dezember 1064 gewährte [[Heinrich IV. (HRR)|König Heinrich IV.]] dem [[Friedrich II. (Pfalzgraf von Sachsen)|Pfalzgrafen Friedrich von Sachsen]] für den Ort Sulza das Markt-, Zoll- und Münzrecht sowie das Recht, Salz zu sieden.
* 1948: Fabiola ''(Fabiola)''

* 1949: Die letzten Tage von Pompeji ''(Les derniers jours de Pompei)''
Der Weinanbau ist seit 1195 in Sulza nachgewiesen, aber wahrscheinlich viel älter.<ref>[[Werner Mägdefrau]]: ''Thüringen im Mittelalter 1130–1310. Von den Ludowingern zu den Wettinern'' (= ''Thüringen im Mittelalter.'' Bd. 3). Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-152-8, S. 68.</ref>
* 1952: [[Türme des Schweigens (Film)|Türme des Schweigens]]

* 1954: ''Uomini ombra''
Im frühen Mittelalter bestand nur ein Ort Sulza, wahrscheinlich das heutige Dorfsulza. Später entwickelte sich die Marktsiedlung auf der westlichen Ilmseite und eine Siedlung am neu errichteten Chorherrenstift auf dem Berge: Stadtsulza, Dorfsulza, [[Bergsulza]]. Später tauchen auch die Salzsieder-Siedlungen Oberneusulza und Unterneusulza (bei Großheringen) auf. Angeblich wurde auf dem westlichen Ausläufer des Herlitzberges in Bergsulza zur Sicherung der Salzproduktion und des Abtransportes Richtung Osten nach Schmiedehausen, Camburg, um bei Wetzdorf auf die Regensburger Straße zu treffen, eine Burg zum Schutz errichtet.<ref>Werner Mägdefrau: ''Thüringen im Mittelalter 1130–1310. Von den Ludowingern zu den Wettinern'' (= ''Thüringen im Mittelalter.'' Bd. 3). Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-152-8, S. 68 und 70.</ref> Dies ist unwahrscheinlich. Vielmehr deutet vieles auf den südliche davon gelegenen Bergsporn mit dem Flurnamen "Auf der Altenburg" hin. Auf dem Herlitzenberg wurde schon im 11. Jahrhundert vom Pfalzgrafen Friedrich II. von Sachsen ein Chorherrenstift errichtet. Das Kloster befand sich an der Stelle des noch erhaltenen Herrenhauses aus dem 19. Jahrhundert, in dem sich heute die Jugendherberge befindet.<ref name="Michael Köhler 2001"/>
* 1961: [[Das Wunder des Malachias]]

* 1967: [[Sherlock Holmes (Fernsehserie, 1967)]]: Die Liga der Rothaarigen
Im Jahre 1584 wurde Sulza von der [[Pest]] heimgesucht. 1593 erhielt der Ort die niedere Gerichtsbarkeit. 1613 wurde die Stadt von der [[Thüringer Sintflut]] heimgesucht. Der Siedebetrieb des Salzwerks wurde 1625 vom Oberaufseher [[Johann Agricola (Alchemist)|Johann Agricola]] ins neugegründete Unterneusulza an die Ilmmündung verlegt und die [[Gradierwerk|Strohgradierung]] eingeführt. 1640 plünderten [[Schweden|schwedische]] Truppen die Stadt. 1714 kam es zu einem Großbrand, der fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche legte. 1752 begann durch die Übernahme des Freiherrn von Beust eine neue Epoche für das [[Saline|Salzwerk]], der dieses zu neuer Blüte führte. 1846 erhielt die Stadt mit dem Bau einer Eisenbahnstation Anschluss an die [[Thüringer Bahn]]. Das Jahr 1847 wird als das Jahr der Gründung des Solbades angesehen.
* 1971: [[Die Frau in Weiß (1971)|Die Frau in Weiß]]

=== 1900 bis zur Gegenwart ===
[[Datei:Neusulza.JPG|mini|links|Neu-Sulza sowie im Hintergrund [[Dorfsulza]] und [[Bergsulza]] um 1850]]
Im Jahre 1907 entstand aus dem Zusammenschluss von Dorfsulza (1895: 634 Einwohner) und Stadtsulza (1895: 2301 Einwohner) die Stadt Bad Sulza. 1923 erfolgte die Eingemeindung von Bergsulza und Oberneusulza. Unterneusulza blieb bis 1949 selbständig, als es in [[Großheringen]] eingemeindet wurde.

Von 1933 bis 1937 unterhielt das Thüringer Ministerium des Innern<ref>Udo Wohlfeld: ''Das Netz. Die Konzentrationslager in Thüringen 1933–1937. Eine Dokumentation zu den Lagern Nohra, Bad Sulza und Buchenwald'' (= ''Gesucht. Schriftenreihe der Geschichtswerkstatt Weimar-Apolda.'' 2). Eigenverlag Geschichtswerkstatt Weimar/Apolda e.V., Weimar 2000, ISBN 3-935275-01-3, S. 99 ff.</ref> in dem ehemaligen Kurhotel „Zum Großherzog von Sachsen“ ein [[KZ Bad Sulza|Konzentrationslager]], das die Nachfolge vom [[KZ Nohra]] antrat. Die Bewachung ging 1936 von der [[Sturmabteilung|SA]] auf die [[Schutzstaffel|SS]] über. Insgesamt 850 Häftlinge wurden dort interniert und zu Arbeiten im Steinbruch und Straßenbau eingesetzt.<ref>Ruth-Barbara Schlenker, Udo Wohlfeld: ''Nationalsozialistische Lager in Bad Sulza. Ein Stadtrundgang.'' Geschichtswerkstatt Weimar, Weimar 2008, ISBN 978-3-935275-06-4, S. 20.</ref> Die Häftlinge aus Bad Sulza wurden 1937 in das [[KZ Buchenwald]] überführt.

Seit 1940 wurde zunächst in einem ehemaligen Gasthaus und später in einem Barackenlager in der Ilmaue das Kriegsgefangenenstammlager ([[Stammlager|STALAG]]) IXC eingerichtet, von dem aus über 42.000 Gefangene verschiedener Nationalitäten erfasst und zur [[Zwangsarbeit]] in der Region eingesetzt wurden. Von ihnen fanden mindestens 442 den Tod, die meisten waren sowjetische Gefangene, die in einem Seuchenlager im ''Brühl'' an [[Flecktyphus]] zugrunde gingen.

Am 11. September 1944 wurden bei einem amerikanischen [[Luftangriff]] das Schützenhaus und der leere Schlafsaal der Kinder-Kureinrichtung getroffen.

Die Stadt wurde am 11. April 1945 kampflos von der [[United States Army|US-Armee]] besetzt. Diese öffnete sofort das alliierte Kriegsgefangenenlager.

Am 13. April 1945 brannte das frühere Kurhotel „Zum Großherzog von Sachsen“ aus, wahrscheinlich als Folge von Brandstiftung. In ihm hatte sich von 1933 bis 1937 das KZ befunden. 1939 war der Gebäudekomplex eine Außenstelle des Staatsarchivs Weimar geworden. Bei dem Brand gingen die Bestände von 5.000 Metern Archivgut völlig verloren: mit der Geschichte des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach im 19. Jahrhundert und des Landes Thüringen bis in die 1930er Jahre. Neben dem Archiv hatte es in dem Gebäude Vorratslager der Wehrmacht mit Lebensmitteln und Spirituosen gegeben.

Ab Anfang 1945 wurde Bad Sulza „von einer [[Heimatvertriebene|Flüchtlingslawine]] (aus den Ostgebieten) überrollt“ (Chronik).

Anfang Juli 1945 löste die [[Rote Armee]] die US-Armee auch in Bad Sulza ab. Damit wurde es Teil der [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]] und ab 1949 der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]].

Ab 1950 war Bad Sulza Erholungsort für die [[Wismut (Unternehmen)|Wismut]] AG. 1964 bis 1969 wurde ein mehrstöckiges Wismut-Sanatorium am Rande des Kurparks gebaut.

In den 1960er Jahren wurde Bad Sulza als ''Volksheilbad'' und ''Volkssolbad'' bezeichnet.

Ab Ende Oktober 1989 gab es auch in Bad Sulza im Rahmen der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Friedlichen Revolution]] Bürgerversammlungen im Kur-Saal des Sophienhauses und dann in der Mauritiuskirche (bis 470 Teilnehmer).

[[Datei:Kirche Bad Sulza.jpg|mini|hochkant|Evangelisch-lutherische Stadtkirche ''St. Mauritius'' von 1715]]
Von 1992 bis 1996 war Bad Sulza mit den Gemeinden Auerstedt, Eberstedt, Flurstedt, Gebstedt, Großheringen, Ködderitzsch, Niedertrebra, Obertrebra, Rannstedt, Reisdorf, Schmiedehausen und Wickerstedt in der [[Verwaltungsgemeinschaft Bad Sulza]] zusammengeschlossen. Mit der Auflösung dieser wurde Bad Sulza erfüllende Gemeinde für alle weiteren Mitgliedsgemeinden.<ref>[http://www.statistik.thueringen.de/datenbank/gebiet5.asp Thüringer Landesamt für Statistik].</ref>

Seit dem 31. Dezember 2012 gehören die bisher selbständigen Gemeinden [[Auerstedt]], [[Flurstedt]], [[Gebstedt]], [[Reisdorf (Bad Sulza)|Reisdorf]] und [[Wickerstedt]] als Ortsteile zur neugebildeten Landgemeinde Stadt Bad Sulza,<ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2012.html StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012]</ref> für die Bad Sulza bereits zuvor erfüllende Gemeinde war.

[[Ködderitzsch]] wurde am 1. Januar 2019 eingemeindet.<ref>[http://www.parldok.thueringen.de/ParlDok/dokument/69487/gesetz_und_verordnungsblatt_nr_14_2018.pdf Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff.], aufgerufen am 4. Januar 2019</ref> Bad Sulza war bereits zuvor erfüllende Gemeinde für Ködderitzsch.

Die Gemeinde [[Saaleplatte]] wurde am 31. Dezember 2019 in die Stadt Bad Sulza eingemeindet.<ref>[http://www.parldok.thueringen.de/ParlDok/dokument/72529/gesetz_und_verordnungsblatt_nr_11_2019.pdf Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 11/2019 vom 18. Oktober 2019 S. 385 ff.]</ref> Seit 31. Dezember 2013 war Bad Sulza erfüllende Gemeinde für Saaleplatte.

{{Hauptartikel|Gebietsreform Thüringen 2018 und 2019}}

== Kirche ==
* [[St. Mauritius (Bad Sulza)]]

== Denkmäler und Gedenkstätten ==
[[Datei:Gedenkstein am KZ.jpg|mini|Gedenkstein KZ]]
* Sowjetischer Ehrenhain auf dem Ortsfriedhof für mehr als 300 sowjetische [[Kriegsgefangene]], die während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] an [[Typhus]] und Unterernährung starben
* Randweg mit fünf Stelen zur Information und zum Gedenken an die fünf Orte, die in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] das Geschehen im Ort bestimmten: das frühe KZ Bad Sulza, das STALAG IX C, das Sterbelager im Brühl, das Ausweichlager des [[Reichssicherheitshauptamt|RSHA]] für ausgelagertes Kunstgut und die Begräbnisstätte für sowjetische Kriegsgefangene, zu jener Zeit außerhalb der Friedhofsmauern gelegen<ref>Ruth-Barbara Schlenker, Udo Wohlfeld: ''Nationalsozialistische Lager in Bad Sulza. Ein Stadtrundgang.'' Geschichtswerkstatt Weimar, Weimar 2008, ISBN 978-3-935275-06-4.</ref>
* Im Stadtzentrum steht ein Denkmal für die Gefallenen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] aus Bad Sulza (Namen verwittert am Sockel), das jetzt – erweitert – „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft“ gewidmet ist.
* In der [[St. Mauritius (Bad Sulza)|Mauritiuskirche]] befindet sich als Mosaik eine [[Pietà]] des Bad Sulzaer Malers [[Karl Holfeld]]: „Unseren Toten und Vermissten. 1914–1918 und 1939–1945“, mit einem Namenbuch.
* Eine Stele auf dem Nordfriedhof zeigt unter dem Schriftzug „GEDENKET“ (mit christlichen Kreuzen) an, dass hier 21 deutsche Kriegsopfer aus der Zeit beider Weltkriege bestattet sind, darunter eine Frau und sieben „unbekannte deutsche Soldaten“.

== Politik ==
=== Stadtrat ===
Der Stadtrat von Bad Sulza besteht aus 16 gewählten Bürgern.
Die [[Kommunalwahlen in Thüringen 2019|Kommunalwahl vom 26. Mai 2019]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 70,4 % zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Stadrats:<ref>[http://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2019&zeigeErg=GEM&wknr=071&gemnr=71004 wahlen.thueringen.de – Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen: Bad Sulza]</ref>
[[Datei:180608-SulzaRathaus.jpg|mini|Rathaus]]

{| cellpadding="2" style="width:25%; background:#E3E3E3; border-spacing:1px; white-space:nowrap; text-align:center"
|- align="center" style="background:#E1E1C0"
| align="left" | '''Partei / Liste''' || '''Stimmenanteil''' || '''Sitze'''
|- style="background:#FFF"
| align="left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 30,7 % || 5
|- style="background:#FFF"
| align="left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Die Linke|LINKE]] || 27,3 % || 4
|- style="background:#FFF"
| align="left" | Freie Wähler Weimarer Land || 18,0 % || 3
|- style="background:#FFF"
| align="left" | WG Feuerwehren Bad Sulza || {{0}}6,3 % || 1
|- style="background:#FFF"
| align="left" | Freie Wählergruppe Flurstedt || {{0}}5,6 % || 1
|- style="background:#FFF"
| align="left" | Reisdorfer für Reisdorfer || {{0}}2,3 % || 0
|- style="background:#FFF"
| align="left" | Interessengemeinschaft BS || {{0}}9,8 % || 2
|- style="background:#eee"
! style=text-align:left | Gesamt || 100 % || 16
|}

=== Erfüllende Gemeinde ===
Bad Sulza ist die „[[Verwaltungsgemeinschaft und erfüllende Gemeinde (Thüringen)#Erfüllende Gemeinde|erfüllende Gemeinde]]“ für die Orte:
* [[Eberstedt]]
* [[Großheringen]]
* [[Niedertrebra]]
* [[Obertrebra]]
* [[Rannstedt]]
* [[Schmiedehausen]]

=== Wappen ===
Das Wappen von Bad Sulza in seiner heutigen Form entstand 1907. In dem Jahr schlossen sich Stadtsulza und Dorfsulza zu Bad Sulza zusammen.

Es zeigt auf der linken Seite das bisherige Wappen von Stadtsulza, den [[Mauritius (Heiliger)|Heiligen Mauritius]], der als Schutzpatron der Salzsieder gilt. Der [[Mohr (Heraldik)#Der Mohr von Bad Sulza|Mohr im Stadtwappen]] von Sulza ist schon sehr früh nachgewiesen und findet sich schon im ältesten bekannten Siegel aus dem Jahre 1567. Auf der rechten Seite zeigt das Wappen eine goldene Linde auf schwarzem Grund, das bisherige Wappen von Dorfsulza, welches seit 1810 nachgewiesen ist.

=== Partnerstädte, Städtefreundschaften ===
* Partnerstädte sind [[Bad Camberg]] in [[Hessen]] und [[Duszniki-Zdrój]] in [[Polen]].
* Städtefreundschaften unterhält Bad Sulza zu [[Hatten]] in [[Niedersachsen]], zu [[Bad Feilnbach]] in [[Bayern]], zu [[Zwenkau]] in [[Sachsen]] sowie zu [[Chambray-lès-Tours]] in [[Frankreich]].

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
[[Datei:Bf Bad Sulza EG.JPG|mini|links|Bahnhof Bad Sulza (2017)]]
[[Datei:Bf Bad Sulza Nord.JPG|mini|Haltepunkt Bad Sulza Nord (2017)]]
Bad Sulza hat einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Halle–Bebra|Bahnstrecke Halle–Erfurt]]. Neben der stündlich verkehrenden Regionalbahnlinie RB20 Leipzig–Naumburg–Erfurt–Eisenach wird Bad Sulza seit Dezember 2015 auch von den schnellen Regionalexpress-Zügen der [[Abellio Rail Mitteldeutschland]] bedient. Es bestehen stündliche Verbindungen nach [[Erfurt]] sowie nach [[Halle (Saale)|Halle]] (alle zwei Stunden mit Umstieg in Naumburg).<ref>NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH: [http://nvsthueringen.de/t3/fileadmin/PDF/Presse/2012-05-24_BadSulza-Bf-verschoenert.pdf ''Presseinformation''], vom 23. Mai 2012; (PDF; 58 kB).</ref> Die drei Haltepunkte ''Bad Sulza Nord'', ''Auerstedt'' und ''Eckartsberga (Thür)'', die innerhalb des Stadtgebiets an der [[Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen|Pfefferminzbahn]] Sömmerda–Großheringen liegen, werden durch die Abbestellung des Abschnitts Buttstädt–Großheringen seit Dezember 2017 nicht mehr planmäßig bedient.

Die [[Buslinie]] 285 verbindet [[Apolda]] mit der anderen Endstation Bad Sulza.

Bad Sulza wird nur von [[Kreisstraße|Kreis-]] und [[Landesstraße|Landstraßen]] durchquert bzw. erreicht. Die nächstgelegenen [[Bundesstraße]]n sind die nördlich und westlich von Bad Sulza verlaufende [[Bundesstraße 87|B 87]], die nur den westlichen Ortsteil Reisdorf tangiert, die östlich entfernter liegende [[Bundesstraße 88|B 88]] bei [[Camburg]] und die in [[Eckartsberga]] endende bzw. dort von der B 87 abzweigende [[Bundesstraße 250|B 250]] nach [[Querfurt]].

=== Kur und Tourismus ===
[[Datei:Bad Sulza, Sophien clinic.jpg|mini|Klinikzentrum Bad Sulza, errichtet 1969 als Wismut-Sanatorium]]
[[Datei:Sophienklinik.jpg|mini|Sophienklinik, Eingang]]
[[Datei:SulzaTrinkhalle.jpg|mini|Trinkhalle im Kurpark Bad Sulza]]
[[Datei:Bad Sulza, Ensemble Saline, Gradierwerk-20150716-002.jpg|mini|Saline]]
* Das Saline- und Heimatmuseum<ref>[http://www.bad-sulza.de/node/110 Information zum Saline- und Heimatmuseum Bad Sulza.]</ref> in den Räumen der ehemaligen Schenke erläutert mit der Dauerausstellung die Entwicklung der Stadt und des Kurbetriebes. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich der [[Schlacht bei Jena und Auerstedt]], die 1806 in der Umgebung stattgefunden hatte. Sehenswert ist auch die vollständig erhaltene Apotheken-Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert.<ref name="Sparkasse">{{Literatur | Titel=Museen in Thüringen | Verlag=Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen| Ort=Frankfurt am Main| Jahr=1995| Seiten=32}}</ref>
* [[Johann Wolfgang von Goethe]] hatte bereits im August 1828 beim Besuch der Saline auf die Möglichkeit eines Kurbetriebs hingewiesen. Ein für ihn zur DDR-Zeit umgewidmeter [[Obelisk]] im Kurpark zeigt eine Tafel mit folgendem Text: "Dem großen Deutschen Johann Wolfgang von Goethe zu seinem 200. Geburtstag am 28. August 1949".
* Seit 1839 wird in Sulza gekurt. An der ''Carl-Alexander-Sophien-Quelle'' wurde eine Trinkhalle errichtet, die seit 1884 auch die nahegelegene ''Sophienklinik''<ref>http://www.sophien-klinik.de/</ref>, eröffnet am 1. Juli 1883 und damit Thüringens erste und somit traditionsreichste Rehabilitationsklinik<ref>Eckart Behr: ''125 Gramm fürs Jubiläum. Bad Sulza: Fünf Vierteljahrhunderte im Dienst der Gesundheit.'' In: ''Der Sackpfeifer. Die Zeitschrift für unser Klinikum.'' Bd. 10, Nr. 1, 2009, {{ZDB|2302571-2}}, S. 30.</ref>, mit heilendem Salzwasser versorgt. Ein erstes Badehaus entstand am Leopold-Schacht (Siedehaus I), das erste Kurhaus auf dem ''Lachenberg''. Der landschaftlich reizvoll gelegene Ort gewann in den Folgejahren auch als ''Soolbad Sulza'' weitere Aufmerksamkeit. 1883 wurde das Kinderheilbad ''Sophie'' eingeweiht – Namensgeberin ist die sozial engagierte [[Großherzogin Sophie]] von Sachsen-Weimar-Eisenach.<ref>[http://www.sophien-klinik.de/sophienklinik/geschichte_grossherzogin_sophie.php ''Großherzogin Sophie von Sachsen.'']</ref> Es folgten um 1900 in rascher Folge weitere Gebäude der [[Bäderarchitektur]] – ein ''Inhalatorium'', mehrere Brunnenpavillons, Pensionen und Villen.
* Für das [[Gradierwerk]] „Louise“ mit seinem Wandelgang und Zerstäuberhalle wird heute Sole aus der Quelle „[[Johann Agricola (Alchemist)|Johann Agricola]]“ verwendet und für therapeutische Zwecke genutzt.
* Die ''Toskana Therme'' ist eine Kombination eines [[Schwimmbad|Freizeitbades]] mit einem [[Thermalbad]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.toskanaworld.net/web/de/content/content.php?areaID=2 |wayback=20140110090051 |text=Toskana Therme Bad Sulza. |archiv-bot=2019-05-02 13:52:26 InternetArchiveBot }}</ref> Als erstes ''Private Public Partnership Modell'' Thüringens wurde sie von der Stadt Bad Sulza, der Kurgesellschaft Heilbad Bad Sulza und den Betreibern des Klinikzentrums entwickelt und 1999 dem ''Klinikzentrum Bad Sulza'' angegliedert. Im Jahr 2000 war die ''Toskana Therme'' mit ihrem Therapieverfahren ''Liquid Sound'' ein Weltprojekt der Expo 2000. Auf der Internationalen Tourismusmesse Berlin 2010 wurde die ''Toskana Therme'' als erste Therme der Welt mit dem renommierten Nachhaltigkeitslabel „Green Globe“ ausgezeichnet.
* Unterhalb der ''Toskana Therme'' wurde die zum [[Kulturhauptstadt Europas|Kulturstadt]]<nowiki />jahr 1999 in Weimar entstandene Nachbildung von [[Goethes Gartenhaus]] als ''Goethes Gartenhaus zwei'' aufgestellt und am 27. August 2002 eröffnet.<ref>[http://www.bad-sulza.de/de/node/111 Webseite der Stadt Bad Sulza.] Aufgerufen am 29. April 2010.</ref> Die 1:1-Nachbildung des Weimarer Denkmals kann besichtigt werden.
* Das ''Klinikzentrum Bad Sulza'', errichtet 1969 als Wismut-Sanatorium, ist eine multidisziplinäre [[Rehabilitation]]sklinik für [[Dermatologie]], [[Pneumologie]] sowie [[Orthopädie]], in der vorwiegend chronische Erkrankungen der Atemwege, der Haut- und der Bewegungsorgane in Fachabteilungen – auch mit [[Psychosomatik|psychosomatischem]] Hintergrund – behandelt werden. Es befindet sich direkt an dem denkmalgeschützten Kurpark auf dem Lachenberg in Bad Sulza. Das Klinikzentrum war eines der ersten deutschen Mitglieder des Internationalen Bäderverbands ISPA (International Spa Association).<ref>SW: ''Spas verbinden Wasser mit Gesundheit. 4. Jahrestagung der British International Spa Association (BISA) in Baden-Baden.'' In: ''medical+wellness.'' 4, 2008, [http://www.toskanaworld.net/mediapool/de/media/press/medical_wellness_2008_04_bisa.pdf S. 10–11].</ref> Eine Studie des ''Europäischen Tourismus Institutes'' von 2008, die die Qualität von [[Heilbad|Heilbädern]] und [[Kurort]]en in Deutschland vergleicht, zeigt, dass Bad Sulza zu den besten Heilbädern Deutschlands zählt.<ref>Heinz-Dieter Quack, Alexandra Partale, Peter Herrmann, Meike Wanner: ''Vergleichende Qualitätsbewertung (VQB) von Heilbädern und Kurorten aus (gesundheits-) touristischer Sicht. Kurzfassung der länderübergreifenden Ergebnisse .'' Europäisches Tourismus Institut an der Universität Trier GmbH, Trier 2008, {{Webarchiv | url=http://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmwta/tourismus/eti-studie_kurzfassung.pdf | wayback=20081206132553 | text=thueringen.de}}.</ref>
* Durch die [[Weinberg]]e kann man auf markierten Wegen spazieren.
* In Bergsulza befindet sich eine [[Jugendherberge]].
* Bad Sulza liegt am 124&nbsp;km langen [[Ilmradweg]], der durch weitere thematische Radwege – etwa dem [[Emsenbach-Radweg]] – ergänzt wird.
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Weintor.jpg|Thüringer Weintor
SulzaHDG.JPG|Haus des Gastes im Kurpark
Bad Sulza Denkmal .jpg|Goethe-Schiller-Denkmal
Gradierwerk Bad Sulza.jpg|Gradierwerk
Bergsulza Schloss.jpg|Herrenhaus in Bergsulza
Bad Sulza, the parsonage.jpg|Pfarrhaus der Mauritiuskirche
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== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Johann Agricola (Alchemist)|Johann Agricola]] (1590–1668), Oberaufseher des Salzwerks von 1622 bis 1631, verwendete schon im frühen 17. Jahrhundert die Heilkraft der aus der Tiefe geförderten Sulzaer [[Sole]] zu medizinischen Zwecken
* [[Manfred Amelang]] (* 1939), Psychologe
* [[Wilhelm Christian Friedrich Bock]] (1815–1888), Kommunal- und Landespolitiker, Kammersekretär
* [[Gottfried Wilhelm Fink]] (1783–1846), Komponist, Musiktheoretiker, evangelischer Geistlicher und Dichter
* [[Karl Benedikt Hase]] (1780–1864), deutsch-französischer Altphilologe
* [[Georg Jauch]] (1606–1675), Bürgermeister von Sulza, Stammvater der [[Jauch (Hanseatengeschlecht)]], denen in heutiger Zeit der Fernsehmoderator [[Günther Jauch]] entstammt
* Christian Jauch der Ältere (1638–1718), Sohn von Georg Jauch, trat in den höfischen Dienst des Herzogs von Mecklenburg-Güstrow
* [[Georg Judersleben]] (1898–1962), deutscher Maler und Künstler, Schwiegervater von [[Karl Holfeld]], wirkte und lebte lange Zeit in Bad Sulza, zu seinen Ehren wurde die Georg-Judersleben-Straße in Bad Sulza benannt
* [[Albert Lindner]] (1831–1888), Dramatiker
* [[Carl Müllerhartung]] (1834–1908), bedeutender Kantor, Musikpädagoge und Komponist
* [[Friedrich Albert Carl Spaeter]] (1835–1909), deutscher Industrieller
* [[Adolf Piltz]] (1855–1940), deutscher Mathematiker
* [[Ingeborg Tepperwien]] (* 1945), deutsche Juristin und Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof

=== Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen ===
* [[Thomas Naogeorg]] (eigentlich Kirchmair) (1508–1563), Theologe, neulateinischer Dichter und Schuldramatiker
* [[Karl Holfeld]] (1921–2009), deutscher Maler und Graphiker


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Kay Weniger]]: ''Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945''. Mit einem Geleitwort von [[Paul Spiegel]]. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 169.
* {{Literatur |Autor=Hans Joachim Kessler |Herausgeber=Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen |Titel=Heilendes Wasser und sprudelnde Quellen. Begegnungen mit historischen Bädern in Thüringen |Verlag=E. Reinhold Verlag |Ort=Altenburg |Jahr=2001 |Kapitel=(Bad Sulza) Die Empfehlung des Dichters |Seiten=71–80 |ISBN=3-910166-44-X}}
* [[Joseph Walk]] (Hrsg.): ''Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945.'' Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{IMDb|nm0385872}}
{{Wikisource}}
* {{Synchronkartei|talker|279}}
{{Commonscat}}
* {{Webarchiv | url=http://www.deutsche-synchronsprecher.de/sprecher_h.htm | wayback=20071006233039 | text=Hans Hinrich}} auf deutsche-synchronsprecher.de
* [http://www.bad-sulza.de/ Website von Bad Sulza]
* [http://www.bad-sulza.de/buergerservice/geschichtliches/kurwesen Internetpräsenz von Bad Sulza]: Geschichte des Kurwesens in Bad Sulza


{{Normdaten|TYP=p|GND=1061545083|VIAF=2733330}}
== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name=":0">[http://www.bad-sulza.de/files/Hauptsatzung%20Bad%20Sulza%202009.pdf §3 der Hauptsatzung der Stadt Bad Sulza] (PDF; 26&nbsp;kB).</ref>
</references>


{{SORTIERUNG:Hinrich, Hans}}
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[[Kategorie:Regisseur]]
|Navigationsleiste Ortsteile von Bad Sulza
[[Kategorie:Theaterintendant]]
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Weimarer Land}}
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{{Personendaten
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[[Kategorie:Stadt in Thüringen]]
[[Kategorie:Gemeindegründung 1907]]

Version vom 1. Juli 2020, 19:41 Uhr

Hans Hinrich (* 27. November 1903 in Berlin; † 30. Oktober 1974 in Berlin) war ein deutscher Regisseur, Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben und Arbeit

Hans Hinrich war zunächst Theaterregisseur. Seine Filmlaufbahn begann 1931 bei der Ufa, die sich kurz zuvor auf die Tonfilmtechnik umgestellt hatte und in den frühen 1930er Jahren stark expandierte. Bis 1938 führte Hinrich Regie in einigen Filmen, die zwar mit den bedeutendsten Stars der Ufa besetzt waren (Hans Albers, Heinrich George, Lil Dagover, Attila Hörbiger), an den Kinokassen jedoch nur mäßigen Erfolg hatten. Hinrich war jüdischer Abstammung und konvertierte 1939 zur katholischen Kirche. Durch den Einfluss der in der NS-Zeit wohlgelittenen Filmschauspielerin Maria Krahn, mit der er seit 1928 verheiratet war, hatte er nach seinem Ausschluss aus der Reichskulturkammer 1936 noch bis 1939 eine Sondergenehmigung zur Arbeit erhalten. Danach ging er nach Rom, wo er bis zum Ende des Krieges in Produktionen verschiedener italienische Filmgesellschaften Regie führte.

1946 begann Hinrich als Giovanni Hinrich oder Giovanni Heinrich in Rom eine zweite Karriere als Filmdarsteller. Seinen größten Auftritt hatte er in der 1948 herausgebrachten Hugo-Adaption I miserabili, in der er neben Gino Cervi die Rolle des Javert spielte. Als Nebendarsteller wirkte er vereinzelt auch in deutschen Kinofilmen und von 1955 an in deutschen Fernsehproduktionen mit. Seinen letzten beiden Regiearbeiten führte Hinrich ebenfalls in Deutschland durch: K – Das Haus des Schweigens (1951) war das düstere Schulddrama eines Mörders (mit Ernst Deutsch) und Conchita und der Ingenieur (1954) ein anspruchsloser Abenteuerfilm um Ölbohrer im exotischen Milieu des brasilianischen Dschungels.

Hinrichs Arbeitsgebiet wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst die Filmsynchronisation. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem Edward G. Robinson, Claude Rains und Spencer Tracy.

Hinrich wurde 1955 zum Oberspielleiter an die Wuppertaler Bühnen berufen und war ab 1958 bis 1966 Generalintendant der Städtischen Bühnen Gelsenkirchen in deren Neubau.

Filmografie (Auswahl)

Regisseur

Darsteller

Literatur