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Dominik Frieser und Konrad-Adenauer-Allee (Augsburg): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Augsburg Kaiserstraße.jpg|mini|Die Kaiserstraße um 1900 (Handkolorierte Fotografie)]]
{{Infobox Fußballspieler
Die '''Konrad-Adenauer-Allee''' (früher '''Kaiserstraße''') ist eine Straße in [[Augsburg]]. Sie gehört zum Stadtbezirk [[Augsburg-Innenstadt, St. Ulrich–Dom]] und bildet die südwestliche Grenze dieses Bezirks.
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| bildname = FC Admira Wacker Mödling vs. LASK Linz 2018-08-12 (074).jpg
| bildunterschrift = Dominik Frieser (2018)
| langname =
| geburtstag = [[9. September]] [[1993]]
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| größe = 178 cm
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{{Team-Station|1999–2001|[[SK Sturm Graz]]}}
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| lgupdate = 24. Juni 2020
}}
'''Dominik Frieser''' (* [[9. September]] [[1993]] in [[Graz]]) ist ein [[österreich]]ischer [[Fußball]]spieler.


== Karriere ==
== Lage ==
Die Konrad-Adenauer-Allee verläuft ungefähr in Nord-Süd-Richtung. Ihren nördlichen Abschluss bildet der [[Königsplatz (Augsburg)|Königsplatz]] und ihren südlichen Abschluss der Theodor-Heuss-Platz (früher ''Kaiserplatz''). Parallel zur Konrad-Adenauer-Allee, nur wenige Meter weiter westlich, verläuft die Schießgrabenstraße. Die beiden parallelen Straßen sind durch einen unbebauten, mit Bäumen bepflanzten Hang getrennt, ein Relikt der früheren Wallanlagen. Dadurch hat die Konrad-Adenauer-Allee den Charakter einer breiten und schattigen Innenstadt-[[Allee]] mit nur einseitiger Bebauung. Westlich der Schießgrabenstraße schließt sich der Stadtbezirk [[Augsburg-Beethovenviertel]] an.
=== Karrierebeginn und erste Schritte im Herrenfußball ===
Frieser begann seine Karriere beim [[SK Sturm Graz]]. Zwischen 2001 und 2002 spielte er für den ''SV Gössendorf''. Im September 2002 kam er in die Jugend des [[Grazer AK]]. Zur Saison 2007/08 kehrte er in die Akademie von Sturm zurück. Im Oktober 2008 wechselte Frieser zum ''SC Seiersberg'', bei dem er in der achtklassigen Zweitmannschaft zum Einsatz kam. Im August 2009 wechselte er zum sechstklassigen ''SVU Kumberg''. Im Februar 2010 kehrte er zu Seiersberg zurück.


Der Unterschied des Bodenniveaus zwischen der Schießgrabenstraße und der Konrad-Adenauer-Allee zieht sich bis in den Königsplatz hinein, wo er in Richtung Norden allmählich flacher wird. Deshalb ist dieser Platz nicht waagerecht, sondern gleicht einer schrägen Rampe.
In der Winterpause der Saison 2010/11 wechselte Frieser zum viertklassigen [[SC Fürstenfeld]]. Im März 2011 debütierte er in der [[Landesliga Steiermark|Landesliga]], als er am 16. Spieltag jener Saison gegen den ''SV Pachern'' in der 85. Minute für Bastian Jedliczka eingewechselt wurde. In der darauffolgenden Saison erzielte er im August 2011 bei einem 4:0-Sieg gegen Pachern sein erstes Tor für Fürstenfeld in der vierthöchsten Spielklasse. Sowohl in der Saison 2011/12 als auch in der Saison 2012/13 kam er in allen 30 Saisonspielen von Fürstenfeld zum Einsatz.


== Geschichte ==
=== Wechsel in die zweite Liga und Leihe in die Regionalliga ===
=== Situation vor 1860 ===
Nach zweieinhalb Jahren in der Landesliga wechselte er zur Saison 2013/14 zum Zweitligisten [[TSV Hartberg]]. Im August 2013 gab er sein Debüt in der [[2. Liga (Österreich)|zweiten Liga]], als er am dritten Spieltag jener Saison gegen den [[SV Horn]] in der 85. Minute für [[Peter Žulj]] eingewechselt wurde. Bis zur Winterpause kam er zu sieben Zweitligaeinsätzen für die Hartberger. Im Jänner 2014 wurde er für ein halbes Jahr an den Regionalligisten [[SC Kalsdorf]] verliehen. Sein erstes Spiel in der [[Fußball-Regionalliga (Österreich)|Regionalliga]] absolvierte er im März 2014 gegen den [[USV Allerheiligen]]. Im Mai 2014 erzielte er bei einem 3:0-Sieg gegen den [[SAK Klagenfurt]] sein einziges Tor für Kalsdorf in der Regionalliga. Insgesamt kam er zu 14 Einsätzen für Kalsdorf in der dritthöchsten Spielklasse.
[[Datei:Augsburg-Karte Matthäus Seutter ca. 1730 Obere Stadt.jpg|mini|Ausschnitt einer Karte von [[Matthäus Seutter]], etwa 1730 /1731]]
Augsburg war bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine befestigte Stadt. Sie war von einer [[Stadtmauer]] umschlossen, die von ausgehobenen Gräben umgeben war. Die Gräben waren, [[Augsburgs historische Wasserwirtschaft|wo dies hydrotechnisch möglich war]], mit Wasser gefüllt und ansonsten trocken. Entlang der Stadtmauer waren an wichtigen Eckpunkten und an den Stadttoren erhöhte und herausragende [[Bastion]]en errichtet, die zur Bezeichnung die Namensendung „-wall“ trugen. Die heutige Konrad-Adenauer-Allee liegt am längsten schnurgeraden Abschnitt der ehemaligen [[Augsburger Stadtbefestigung]], der sich am Rand der [[Augsburger Altstadt|Oberen Stadt]] zwischen zwei Bastionen spannte: dem Eserwall und dem Göggingerwall (mit dem [[Gögginger Tor]]). Die Stadtmauer dieses Abschnitts soll Spuren römischen Ursprungs getragen haben.<ref name="jaeger">{{Literatur |Autor=Carl Jaeger |Titel=Geschichte der Kreishauptstadt Augsburg: Von 1808 bis 1839 fortgesetzt von Waitzmann : nebst einem Anhang: Drei Tage in Augsburg oder Beschreibung ihrer Sehenswürdigkeiten von F. A. Witz. Drei Tage in Augsburg oder Beschreibung aller Merkwürdigkeiten dieser Stadt für Fremde |Verlag=Lange |Ort= |Datum=1840 |Seiten=293 |Online=[https://books.google.de/books?id=MRBBAAAAcAAJ&pg=PA293 books.google.de]}}</ref>


Der Graben dieses Abschnitts hieß „Hirschgraben“. Er war nicht wassergefüllt und soll mindestens 15 Ellen tief gewesen sein. Er trug seinen Namen daher, dass hier [[Hochwild]] gehalten wurde.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Der Fremde in Augsburg: Eine Beschreibung aller Merkwürdigkeiten |Verlag= |Ort= |Datum=1838 |Seiten=37 |Online=[https://books.google.de/books?id=p8VAAAAAcAAJ&pg=PA37 books.google.de]}}</ref> Jenseits des Hirschgrabens, außerhalb der Stadt im heutigen Beethovenviertel, lagen Gartengrundstücke und der „Schießgraben“, ein seit dem Jahr 1545 bestehender Übungsplatz mit Gastronomie,<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Wegweiser für die Stadt Augsburg: mit hiezu bearbeitetem Grundriße |Verlag=Bäumer |Ort= |Datum=1828 |Seiten=154 |Online=[https://books.google.de/books?id=DcROAAAAcAAJ&pg=PA154 books.google.de]}}</ref> der von einer traditionsreichen [[Schützenverein|Schützengesellschaft]] (Armbrust- und Bogenschützen) betrieben wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Johann Christian Wirth |Titel=Augsburg wie es ist!: Beschreibung aller Merkwürdigkeiten dieser altberühmten Stadt mit Bezug auf Kunst, Handel, Fabriken, Gewerbe : ein Hand- und Addreßbuch für alle ; mit 16 Ansichten und einem Plan der Stadt |Verlag=Wirth |Ort= |Datum=1846 |Seiten=183 |Online=[https://books.google.de/books?id=q8pCAAAAcAAJ&pg=PA183 books.google.de]}}</ref>
Nach seiner Rückkehr zu Hartberg stand er im August 2014 am fünften Spieltag der Saison 2014/15 gegen den [[SC Austria Lustenau]] erstmals in der Startelf von Hartberg. Sein erstes Tor in der zweithöchsten Spielklasse erzielte er im Mai 2015 bei einem 1:0-Sieg gegen den SV Horn. Bis Saisonende kam er zu 30 Einsätzen in der zweiten Liga und erzielte dabei ein Tor, mit Hartberg musste er jedoch als Tabellenletzter in die Regionalliga absteigen.


Entlang der Innenseite der Stadtmauer zwischen dem Roten Tor und dem Alten Einlass wurden im 16. Jahrhundert mehrere hundert einstöckige Soldatenbehausungen gebaut, die „Zwingerhäuser“ oder „Zwinger-Wohnungen“, in denen die Stadtsoldaten lebten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/zwinger/5990 |hrsg= |titel=Zwinger |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-19}}</ref> Später verfielen diese oder wurden abgerissen. Die letzten verbliebenen Zwingerhäuser wurden von armen Leuten bewohnt.<ref name="jaeger" /> Der Zwinger war in drei Abschnitte gegliedert: Oberer Zwinger, Mittlerer Zwinger und Unterer Zwinger. Der Abschnitt der Stadtmauer zwischen dem Eserwall und dem Gögginger Tor war der Mittlere Zwinger. Andere Namen dafür waren „Hirschmauer“ oder „Hinter der Mauer“.
=== Über Kapfenberg in die Bundesliga ===
[[Datei:RB Salzburg gegen Kapfenberger SV (Cup-Viertelfinale) 5.4.2017 48.jpg|links|mini|250px|Frieser erhält im Dress der KSV eine Gelbe Karte gegen Red Bull Salzburg (2017)]]
Daraufhin schloss Frieser sich zur Saison 2015/16 dem Zweitligisten [[Kapfenberger SV]] an. In seiner ersten Saison für die KSV kam er zu 35 Einsätzen in der Liga und erzielte dabei fünf Tore, lediglich ein Spiel verpasste er gesperrt. In der darauffolgenden Saison 2016/17 kam Frieser in 34 von 36 Saisonspielen zum Einsatz und konnte dabei zwei Tore machen.


Im ehemaligen Klostergarten des 1802 aufgelösten Frauenklosters [[Dominikanerinnenkloster St. Katharina (Augsburg)|St. Katharina]] ließ König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I.]] im Jahr 1808 eine [[Mauthalle]] errichten. Zum Gütertransport von und in die Mauthalle wurde im gleichen Jahr<ref name="jaeger" /> auf der Höhe der heutigen Hallstraße ein Nebentor in die Stadtmauer gebrochen, das Halltor, und dieses mit einer Brücke über den Graben ausgestattet.<ref name="wissner3">{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/hallstrasse/4030 |hrsg= |titel=Hallstraße |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-18}}</ref>
Zur Saison 2017/18 wechselte er zum Bundesligisten [[Wolfsberger AC]], bei dem er einen bis Juni 2018 laufenden Vertrag erhielt.<ref>{{Webarchiv|url=http://rzpelletswac.at/aktuelles/item/neuzugang-beim-wac |wayback=20170620211131 |text=Neuzugang beim WAC! |archiv-bot=2019-09-01 19:46:57 InternetArchiveBot }} rzpelletswac.at, am 9. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2017</ref> Sein Debüt für die Kärntner in der [[Fußball-Bundesliga (Österreich)|Bundesliga]] gab er im Juli 2018, als er am ersten Spieltag jener Saison gegen den [[FC Red Bull Salzburg]] in der 82. Minute für [[Thomas Zündel]] ins Spiel gebracht wurde. Am vierten Spieltag stand er gegen Sturm Graz erstmals in der Startaufstellung der Wolfsberger. Im Mai 2018 erzielte er bei einem 2:1-Sieg gegen den [[FK Austria Wien]] seine ersten beiden Tore in der höchsten Spielklasse. Dadurch wurde Frieser erst zum vierten Spieler, dem es gelungen war in allen acht Spielklassen ein Tor zu erzielen.<ref>[https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/oesterreich/bundesliga/wac/5430501/Dominik-Frieser_Mit-24-traf-ein-WACKicker-in-allen-Ligen-Oesterreichs Mit 24 traf ein WAC-Kicker in allen Ligen Österreichs] kleinezeitung.at, am 17. Mai 2018, abgerufen am 7. April 2019</ref> Insgesamt kam er in seiner ersten Bundesligasaison zu 22 Einsätzen, in denen er vier Tore erzielte.


=== Mit dem LASK im Europapokal ===
=== Einebnung und Anlage der Straße ===
[[Datei:AugsburgStadtplan1905 Ausschnitt.jpg|mini|Ausschnitt eines Stadtplans von Augsburg mit der Kaiserstraße (1905)]]
Nach dem Auslaufen seines Vertrages beim WAC wechselte er zur Saison 2018/19 zum Ligakonkurrenten [[LASK]], bei dem er einen bis Juni 2020 laufenden Vertrag erhielt.<ref>[http://www.lask.at/neuzugang-fuer-den-lask/ Neuzugang für den LASK] lask.at, am 18. Juni 2018, abgerufen am 19. Juni 2018</ref> Im Juli 2018 absolvierte er sein erstes internationales Spiel, als er für die Oberösterreicher im Zweitrundenhinspiel der Qualifikation zur [[UEFA Europa League|Europa League]] gegen den [[Lillestrøm SK]] in der 84. Minute für [[Reinhold Ranftl]] eingewechselt wurde. In der Nachspielzeit erzielte Frieser zudem den Treffer zum 4:0-Endstand.<ref>[https://www.nachrichten.at/sport/fussball/lask/LASK-Trainer-Glasner-geraet-nach-dem-4-0-ueber-Lillestroem-ins-Schwaermen;art100,2963929 LASK-Trainer Glasner gerät nach dem 4:0 über Lilleström ins Schwärmen] nachrichten.at, am 27. Juli 2018, abgerufen am 7. April 2019</ref> Nachdem man auch im Rückspiel gegen die Norweger siegreich gewesen war, traf man in der dritten Runde auf [[Beşiktaş Istanbul]]. Nach einer 1:0-Auswärtsniederlage schied man nach einem 2:1-Heimsieg im Rückspiel aus dem Bewerb aus, Frieser erzielte im Rückspiel den Treffer zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung des LASK.<ref>[https://www.nachrichten.at/nachrichten/liveticker/LASK-trauerte-nach-2-1-gegen-Besiktas-Sensation-nach;art165616,2980952 LASK trauerte nach 2:1 gegen Besiktas Sensation nach] nachrichten.at, am 16. August 2018, abgerufen am 7. April 2019</ref> Im November 2018 wurde sein Vertrag bei den Oberösterreichern vorzeitig bis Juni 2021 verlängert.<ref>[https://www.skysportaustria.at/bundesliga-at/lask-verlaengert-vorzeitig-mit-dominik-frieser/ LASK verlängert vorzeitig mit Dominik Frieser] skysportaustria.at, am 20. November 2018, abgerufen am 7. April 2019</ref>
Das [[Gögginger Tor]] wurde ab 1860 abgerissen und an dieser Stelle der Königsplatz angelegt. Dies bildete den Auftakt zu weiteren Schleifungen der [[Augsburger Stadtbefestigung]], um die Stadt zu öffnen. Dabei wurde auch die Stadtmauer südlich des Gögginger Tors einschließlich der verbliebenen Zwingerhäuser abgebrochen und der Hirschgraben verfüllt. So entstand dort eine breite Straße, die 1879 nach [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm I.]] ''Kaiserstraße'' benannt wurde.<ref name="wissner">{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/konrad-adenauer-allee/4462 |hrsg= |titel=Konrad-Adenauer-Allee |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-16}}</ref> Die parallele Schießgrabenstraße verläuft auf einer nicht abgetragenen Wallaufschüttung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/stadtgraben/5524. |hrsg= |titel=Stadtgraben |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-15}}</ref>

1881 wurde nach dem Abbruch des Stadtgerichtsgebäudes, an der Stelle, wo zuvor das Halltor war, eine Durchbruchstraße bis hin zur [[Maximilianstraße (Augsburg)|Maximilianstraße]] angelegt, die Hallstraße.<ref name="wissner3" /> 1896 wurde am südlichen Abschluss der Kaiserstraße an der Stelle der eingeebneten Bastion Eserwall der Kaiserplatz angelegt.<ref name="wissner2">{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/theodor-heuss-platz/5650 |hrsg= |titel=Theodor-Heuss-Platz |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-16}}</ref>

Die Kaiserstraße wurde vom Stadtbaurat [[Ludwig Leybold]] als Teil einer Ringstraße um Augsburg konzipiert, die die gesamte Altstadt umspannen sollte. Diese Ringstraße wurde jedoch nicht vollendet. Im Norden der Kaiserstraße setzt sich jenseits des Königsplatzes in derselben Fluchtlinie die Fuggerstraße bis zum 1877 erbauten Stadttheater (heute [[Großes Haus (Augsburg)|Großes Haus]] des [[Staatstheater Augsburg|Staatstheaters]]) fort.

An der zur Altstadt gelegenen Seite der Kaiserstraße, wo zuvor die Stadtmauer und die Zwingerhäuser gewesen waren, wurden ab 1880<ref name="wissner" /> prächtige Wohnhäuser, überwiegend im Stil der [[Neorenaissance]], erbaut. In der Kaiserstraße 13, an der Ecke Kaiserstraße/Katharinengasse, befand sich eine von Ludwig Leybold<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Grundriss-vorbilder von Gebäuden aller Art ...: Gebäude für Handelszwecke |Verlag=Baumgärtner |Ort= |Datum=1884 |Seiten=531 |Online=[https://books.google.de/books?id=Y7FKAQAAMAAJ books.google.de]}}</ref> erbaute Filiale der [[Reichsbank]]. Außerdem entstand 1899 auf dem Gelände des ehemaligen [[Kloster St. Sebastian (Augsburg)#Vorgängerkloster St. Franziskus und sel. Gualfardus|Kapuzinerklosters St. Franziskus und sel. Gualfardus]], mit Zufahrt von der Kaiserstraße aus, eine Braustätte von [[Hasen-Bräu]]. Sie war bis 2011 in Betrieb. Anschließend wurden die Brauereigebäude abgebrochen und das Gelände mit Wohnhäusern neu bebaut. Heute erinnert an das Kloster nur noch der Straßenname Kapuzinergasse und an die Braustätte nur noch der Torbogen.

Mit dem Ausbau des [[Straßenbahn Augsburg|Augsburger Straßenbahnnetzes]] wurde <!--wann und welche Linie, als Pferdebahn, Dampf- oder elektrisch?--> auch eine Linie auf der Kaiserstraße verlegt.

1908 wurde auf dem Grünstreifen neben der Kaiserstraße auf der Höhe der Hallstraße ein Springbrunnen mit einer nackten Jünglingsfigur errichtet, der [[Kesterbrunnen]].

=== Im Dritten Reich ===
Im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] trug der Königsplatz ab 1933 den Namen Adolf-Hitler-Platz. [[Adolf Hitler|Hitler]] plante, die Fugger- und Kaiserstraße in eine [[Militärparade|Aufmarschallee]] umzuwandeln. Dazu sollten die Straßen, um den Anforderungen von Monumentalität gerecht zu werden, auf ihrer gesamten Länge zu einer 48 m breiten und 1,2 km langen Achse begradigt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Hans Thieme |Titel=Hakenkreuz und Zirbelnuss: Augsburg im Dritten Reich |Verlag=Himmer Verlag |Ort= |Datum=1983 |ISBN=978-3-921706-02-2 |Seiten=33 |Online=[https://books.google.de/books?hl=de&id=Tg9WAAAAYAAJ books.google.de]}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Reiner Bensch, Gerd Zimmermann, Christiane Wolf, Bauhaus-Universität Weimar |Titel=Vergegenständlichte Erinnerung |Verlag=Bauhaus-Universität Weimar |Ort= |Datum=1999 |ISBN=978-3-86068-059-9 |Seiten=67 |Online=[https://books.google.de/books?hl=de&id=OEc3AQAAIAAJ books.google.de]}}</ref> Mit der Umsetzung beauftragte der Diktator des [[NS-Staat]]s den Architekten [[Hermann Giesler]]. Am Kaiserplatz sollte, als Gegenstück zum Stadttheater, ein neues Schauspielhaus errichtet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/stadttheater/5542 |hrsg= |titel=Stadttheater |werk=wissner.com |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-18}}</ref> Hitler plante außerdem im Dreieck Hauptbahnhof–Stadttheater–Kaiserplatz ein gigantisches [[Gauforum (Augsburg)|Gauforum]] mit einer Halle für etwa 20.000 Menschen und einem davorliegenden Platz für etwa 80.000 Menschen zu erbauen.

Diese Pläne wurden allerdings nicht Realität. Die Stadt Augsburg erlitt im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwere Zerstörungen. Nach Kriegsende 1945 erhielt der Königsplatz wieder seinen alten Namen zurück.

=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
Nachdem der Kaiserplatz 1964 nach dem Nachkriegspolitiker [[Theodor Heuss]] in Theodor-Heuss-Platz umbenannt wurde,<ref name="wissner2" /> wurde 1967 die Kaiserstraße nach [[Konrad Adenauer]] in Konrad-Adenauer-Allee umbenannt. 1975 wurde sie neugestaltet.<ref name="wissner" /> Zeitweise wurde die Konrad-Adenauer-Allee, ebenso wie auch die Schießgrabenstraße, zur [[Einbahnstraße]] gemacht, so dass der Verkehrsfluss auf jeder der Straßen zweispurig und auf eine Richtung eingegrenzt wurde.

=== Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ===
Mit dem 2009 aufgestellten Bebauungsplan Nr. 500, „Königsplatz und Augsburg-Boulevard (zwischen Klinkertor- und Theodor-Heuss-Platz)“ wurde der Königsplatz von 2011 bis 2013 umgebaut und die Verkehrsführung in diesem Bereich stark verändert. Dabei wurde die Konrad-Adenauer-Allee ganz vom Durchgangsverkehr befreit und zu einer [[Erschließungsstraße]] für die anliegenden Quartiere umgewandelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.augsburg.de/buergerservice-rathaus/stadtplanung/mobilitaetsdrehscheibe-augsburg/koenigsplatz/bebauungsplan-nr-500 |hrsg= |titel=Stadt Augsburg |werk=augsburg.de |sprache=de-DE |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-17}}</ref> Die Konrad-Adenauer-Allee hat seither keine Verbindung mit der Fuggerstraße, Schaezlerstraße, Hermanstraße oder Halderstraße mehr. Sie ist für den Autoverkehr verkürzt und endet, von Süden kommend, an der Katharinengasse. Dafür übernimmt die Schießgrabenstraße seither allein den Durchgangsverkehr in beiden Richtungen.

Nach Messungen des [[Radverkehr]]s ab 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://www.augsburg.de/aktuelles-aus-der-stadt/detail/radfahrer-werden-gezaehlt/ |hrsg= |titel=Radfahrer werden gezählt |werk=augsburg.de |sprache=de-DE |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-17}}</ref> und einem Antrag der Grünen beschloss der Bauausschuss der Stadt 2019, die Konrad-Adenauer-Allee zwischen Theodor-Heuss-Platz und Katharinengasse in eine [[Fahrradstraße]] umzuwidmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://gruene-augsburg.de/home/news-detail/article/konrad_adenauer_allee_wird_zur_fahrradstrasse/ |hrsg= |titel=Konrad Adenauer Allee wird zur Fahrradstraße |werk=gruene-augsburg.de |sprache=de |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2020-06-17}}</ref>

== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Konrad-Adenauer-Allee 43-43 einhalb-45 (Augsburg).JPG|mini|Häuser in der Konrad-Adenauer-Allee 43, 43 1/2, und 45, von [[Albert Jack]] und [[Maximilian Wanner]]]]
[[Datei:Augsburg Mattes 2013-05-05 Batch 1 (3).jpg|mini|Der Torbogen von Hasen-Bräu]]
Folgende Hausnummern in der Konrad-Adenauer-Allee stehen [[Liste der Baudenkmäler in Augsburg-Innenstadt, St. Ulrich–Dom|unter Denkmalschutz]]: Konrad-Adenauer-Allee 15, 17, 17 a, 19, 21, 23, 25, 27, 31, 33, 43 43 1/2, 45, 51, 53, 55, 63, 65. Unter diesen drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden stellt Nr. 17 a einen architektonischen Sonderfall dar: es handelt sich um einen kleineren, etwas versteckt liegenden zurückgesetzten Bau in [[Neuromanik|neuromanischen]] Formen aus dem Jahr 1902.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Häussler |Titel=Fotografie in Augsburg, 1839 bis 1900: mit einem Bildteil aus den Fotoschätzen des Stadtarchivs Augsburg |Verlag=Wißner-Verlag |Ort= |Datum=2004 |ISBN=978-3-89639-432-3 |Seiten=141 |Online=[https://books.google.de/books?id=oxA42sLpC3QC&pg=PA141 books.google.de]}}</ref> Er trägt in großen, künstlerisch ausgeformten [[Jugendstil]]-Lettern die Aufschrift „ERDM.SPALKE.PHOTOGR.KUNST-ANSTALT.“

In der Konrad-Adenauer-Allee 39 befindet sich ein Museum, die [[Heimatstube Reichenberg]].

== Literatur ==
* [https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/konrad-adenauer-allee/4462 Konrad-Adenauer-Allee] im [[Stadtlexikon Augsburg]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat}}
* {{wfb|dominik-frieser}}
* {{Transfermarkt|273553}}
* [https://www.fussballoesterreich.at/foes/Home/?s=%2Fnetzwerk%2Fspielerdetails%2F2%2F670725461856634215_100094~714818255667163522~0.htm Dominik Frieser] in der Datenbank von fussballoesterreich.at


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />

{{Navigationsleiste Kader des LASK}}


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{{SORTIERUNG:Frieser, Dominik}}
[[Kategorie:Fußballspieler (SC Fürstenfeld)]]
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[[Kategorie:Straße in Augsburg]]
{{Personendaten
[[Kategorie:Augsburg-Innenstadt, St. Ulrich–Dom]]
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[[Kategorie:Straße in Europa]]
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}}

Version vom 25. Juni 2020, 10:44 Uhr

Die Kaiserstraße um 1900 (Handkolorierte Fotografie)

Die Konrad-Adenauer-Allee (früher Kaiserstraße) ist eine Straße in Augsburg. Sie gehört zum Stadtbezirk Augsburg-Innenstadt, St. Ulrich–Dom und bildet die südwestliche Grenze dieses Bezirks.

Lage

Die Konrad-Adenauer-Allee verläuft ungefähr in Nord-Süd-Richtung. Ihren nördlichen Abschluss bildet der Königsplatz und ihren südlichen Abschluss der Theodor-Heuss-Platz (früher Kaiserplatz). Parallel zur Konrad-Adenauer-Allee, nur wenige Meter weiter westlich, verläuft die Schießgrabenstraße. Die beiden parallelen Straßen sind durch einen unbebauten, mit Bäumen bepflanzten Hang getrennt, ein Relikt der früheren Wallanlagen. Dadurch hat die Konrad-Adenauer-Allee den Charakter einer breiten und schattigen Innenstadt-Allee mit nur einseitiger Bebauung. Westlich der Schießgrabenstraße schließt sich der Stadtbezirk Augsburg-Beethovenviertel an.

Der Unterschied des Bodenniveaus zwischen der Schießgrabenstraße und der Konrad-Adenauer-Allee zieht sich bis in den Königsplatz hinein, wo er in Richtung Norden allmählich flacher wird. Deshalb ist dieser Platz nicht waagerecht, sondern gleicht einer schrägen Rampe.

Geschichte

Situation vor 1860

Ausschnitt einer Karte von Matthäus Seutter, etwa 1730 /1731

Augsburg war bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine befestigte Stadt. Sie war von einer Stadtmauer umschlossen, die von ausgehobenen Gräben umgeben war. Die Gräben waren, wo dies hydrotechnisch möglich war, mit Wasser gefüllt und ansonsten trocken. Entlang der Stadtmauer waren an wichtigen Eckpunkten und an den Stadttoren erhöhte und herausragende Bastionen errichtet, die zur Bezeichnung die Namensendung „-wall“ trugen. Die heutige Konrad-Adenauer-Allee liegt am längsten schnurgeraden Abschnitt der ehemaligen Augsburger Stadtbefestigung, der sich am Rand der Oberen Stadt zwischen zwei Bastionen spannte: dem Eserwall und dem Göggingerwall (mit dem Gögginger Tor). Die Stadtmauer dieses Abschnitts soll Spuren römischen Ursprungs getragen haben.[1]

Der Graben dieses Abschnitts hieß „Hirschgraben“. Er war nicht wassergefüllt und soll mindestens 15 Ellen tief gewesen sein. Er trug seinen Namen daher, dass hier Hochwild gehalten wurde.[2] Jenseits des Hirschgrabens, außerhalb der Stadt im heutigen Beethovenviertel, lagen Gartengrundstücke und der „Schießgraben“, ein seit dem Jahr 1545 bestehender Übungsplatz mit Gastronomie,[3] der von einer traditionsreichen Schützengesellschaft (Armbrust- und Bogenschützen) betrieben wurde.[4]

Entlang der Innenseite der Stadtmauer zwischen dem Roten Tor und dem Alten Einlass wurden im 16. Jahrhundert mehrere hundert einstöckige Soldatenbehausungen gebaut, die „Zwingerhäuser“ oder „Zwinger-Wohnungen“, in denen die Stadtsoldaten lebten.[5] Später verfielen diese oder wurden abgerissen. Die letzten verbliebenen Zwingerhäuser wurden von armen Leuten bewohnt.[1] Der Zwinger war in drei Abschnitte gegliedert: Oberer Zwinger, Mittlerer Zwinger und Unterer Zwinger. Der Abschnitt der Stadtmauer zwischen dem Eserwall und dem Gögginger Tor war der Mittlere Zwinger. Andere Namen dafür waren „Hirschmauer“ oder „Hinter der Mauer“.

Im ehemaligen Klostergarten des 1802 aufgelösten Frauenklosters St. Katharina ließ König Maximilian I. im Jahr 1808 eine Mauthalle errichten. Zum Gütertransport von und in die Mauthalle wurde im gleichen Jahr[1] auf der Höhe der heutigen Hallstraße ein Nebentor in die Stadtmauer gebrochen, das Halltor, und dieses mit einer Brücke über den Graben ausgestattet.[6]

Einebnung und Anlage der Straße

Ausschnitt eines Stadtplans von Augsburg mit der Kaiserstraße (1905)

Das Gögginger Tor wurde ab 1860 abgerissen und an dieser Stelle der Königsplatz angelegt. Dies bildete den Auftakt zu weiteren Schleifungen der Augsburger Stadtbefestigung, um die Stadt zu öffnen. Dabei wurde auch die Stadtmauer südlich des Gögginger Tors einschließlich der verbliebenen Zwingerhäuser abgebrochen und der Hirschgraben verfüllt. So entstand dort eine breite Straße, die 1879 nach Kaiser Wilhelm I. Kaiserstraße benannt wurde.[7] Die parallele Schießgrabenstraße verläuft auf einer nicht abgetragenen Wallaufschüttung.[8]

1881 wurde nach dem Abbruch des Stadtgerichtsgebäudes, an der Stelle, wo zuvor das Halltor war, eine Durchbruchstraße bis hin zur Maximilianstraße angelegt, die Hallstraße.[6] 1896 wurde am südlichen Abschluss der Kaiserstraße an der Stelle der eingeebneten Bastion Eserwall der Kaiserplatz angelegt.[9]

Die Kaiserstraße wurde vom Stadtbaurat Ludwig Leybold als Teil einer Ringstraße um Augsburg konzipiert, die die gesamte Altstadt umspannen sollte. Diese Ringstraße wurde jedoch nicht vollendet. Im Norden der Kaiserstraße setzt sich jenseits des Königsplatzes in derselben Fluchtlinie die Fuggerstraße bis zum 1877 erbauten Stadttheater (heute Großes Haus des Staatstheaters) fort.

An der zur Altstadt gelegenen Seite der Kaiserstraße, wo zuvor die Stadtmauer und die Zwingerhäuser gewesen waren, wurden ab 1880[7] prächtige Wohnhäuser, überwiegend im Stil der Neorenaissance, erbaut. In der Kaiserstraße 13, an der Ecke Kaiserstraße/Katharinengasse, befand sich eine von Ludwig Leybold[10] erbaute Filiale der Reichsbank. Außerdem entstand 1899 auf dem Gelände des ehemaligen Kapuzinerklosters St. Franziskus und sel. Gualfardus, mit Zufahrt von der Kaiserstraße aus, eine Braustätte von Hasen-Bräu. Sie war bis 2011 in Betrieb. Anschließend wurden die Brauereigebäude abgebrochen und das Gelände mit Wohnhäusern neu bebaut. Heute erinnert an das Kloster nur noch der Straßenname Kapuzinergasse und an die Braustätte nur noch der Torbogen.

Mit dem Ausbau des Augsburger Straßenbahnnetzes wurde auch eine Linie auf der Kaiserstraße verlegt.

1908 wurde auf dem Grünstreifen neben der Kaiserstraße auf der Höhe der Hallstraße ein Springbrunnen mit einer nackten Jünglingsfigur errichtet, der Kesterbrunnen.

Im Dritten Reich

Im Dritten Reich trug der Königsplatz ab 1933 den Namen Adolf-Hitler-Platz. Hitler plante, die Fugger- und Kaiserstraße in eine Aufmarschallee umzuwandeln. Dazu sollten die Straßen, um den Anforderungen von Monumentalität gerecht zu werden, auf ihrer gesamten Länge zu einer 48 m breiten und 1,2 km langen Achse begradigt werden.[11][12] Mit der Umsetzung beauftragte der Diktator des NS-Staats den Architekten Hermann Giesler. Am Kaiserplatz sollte, als Gegenstück zum Stadttheater, ein neues Schauspielhaus errichtet werden.[13] Hitler plante außerdem im Dreieck Hauptbahnhof–Stadttheater–Kaiserplatz ein gigantisches Gauforum mit einer Halle für etwa 20.000 Menschen und einem davorliegenden Platz für etwa 80.000 Menschen zu erbauen.

Diese Pläne wurden allerdings nicht Realität. Die Stadt Augsburg erlitt im Zweiten Weltkrieg schwere Zerstörungen. Nach Kriegsende 1945 erhielt der Königsplatz wieder seinen alten Namen zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nachdem der Kaiserplatz 1964 nach dem Nachkriegspolitiker Theodor Heuss in Theodor-Heuss-Platz umbenannt wurde,[9] wurde 1967 die Kaiserstraße nach Konrad Adenauer in Konrad-Adenauer-Allee umbenannt. 1975 wurde sie neugestaltet.[7] Zeitweise wurde die Konrad-Adenauer-Allee, ebenso wie auch die Schießgrabenstraße, zur Einbahnstraße gemacht, so dass der Verkehrsfluss auf jeder der Straßen zweispurig und auf eine Richtung eingegrenzt wurde.

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

Mit dem 2009 aufgestellten Bebauungsplan Nr. 500, „Königsplatz und Augsburg-Boulevard (zwischen Klinkertor- und Theodor-Heuss-Platz)“ wurde der Königsplatz von 2011 bis 2013 umgebaut und die Verkehrsführung in diesem Bereich stark verändert. Dabei wurde die Konrad-Adenauer-Allee ganz vom Durchgangsverkehr befreit und zu einer Erschließungsstraße für die anliegenden Quartiere umgewandelt.[14] Die Konrad-Adenauer-Allee hat seither keine Verbindung mit der Fuggerstraße, Schaezlerstraße, Hermanstraße oder Halderstraße mehr. Sie ist für den Autoverkehr verkürzt und endet, von Süden kommend, an der Katharinengasse. Dafür übernimmt die Schießgrabenstraße seither allein den Durchgangsverkehr in beiden Richtungen.

Nach Messungen des Radverkehrs ab 2016[15] und einem Antrag der Grünen beschloss der Bauausschuss der Stadt 2019, die Konrad-Adenauer-Allee zwischen Theodor-Heuss-Platz und Katharinengasse in eine Fahrradstraße umzuwidmen.[16]

Sehenswürdigkeiten

Häuser in der Konrad-Adenauer-Allee 43, 43 1/2, und 45, von Albert Jack und Maximilian Wanner
Der Torbogen von Hasen-Bräu

Folgende Hausnummern in der Konrad-Adenauer-Allee stehen unter Denkmalschutz: Konrad-Adenauer-Allee 15, 17, 17 a, 19, 21, 23, 25, 27, 31, 33, 43 43 1/2, 45, 51, 53, 55, 63, 65. Unter diesen drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden stellt Nr. 17 a einen architektonischen Sonderfall dar: es handelt sich um einen kleineren, etwas versteckt liegenden zurückgesetzten Bau in neuromanischen Formen aus dem Jahr 1902.[17] Er trägt in großen, künstlerisch ausgeformten Jugendstil-Lettern die Aufschrift „ERDM.SPALKE.PHOTOGR.KUNST-ANSTALT.“

In der Konrad-Adenauer-Allee 39 befindet sich ein Museum, die Heimatstube Reichenberg.

Literatur

Commons: Konrad-Adenauer-Allee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Carl Jaeger: Geschichte der Kreishauptstadt Augsburg: Von 1808 bis 1839 fortgesetzt von Waitzmann : nebst einem Anhang: Drei Tage in Augsburg oder Beschreibung ihrer Sehenswürdigkeiten von F. A. Witz. Drei Tage in Augsburg oder Beschreibung aller Merkwürdigkeiten dieser Stadt für Fremde. Lange, 1840, S. 293 (books.google.de).
  2. Der Fremde in Augsburg: Eine Beschreibung aller Merkwürdigkeiten. 1838, S. 37 (books.google.de).
  3. Wegweiser für die Stadt Augsburg: mit hiezu bearbeitetem Grundriße. Bäumer, 1828, S. 154 (books.google.de).
  4. Johann Christian Wirth: Augsburg wie es ist!: Beschreibung aller Merkwürdigkeiten dieser altberühmten Stadt mit Bezug auf Kunst, Handel, Fabriken, Gewerbe : ein Hand- und Addreßbuch für alle ; mit 16 Ansichten und einem Plan der Stadt. Wirth, 1846, S. 183 (books.google.de).
  5. Zwinger. In: wissner.com. Abgerufen am 19. Juni 2020.
  6. a b Hallstraße. In: wissner.com. Abgerufen am 18. Juni 2020.
  7. a b c Konrad-Adenauer-Allee. In: wissner.com. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  8. Stadtgraben. In: wissner.com. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  9. a b Theodor-Heuss-Platz. In: wissner.com. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  10. Grundriss-vorbilder von Gebäuden aller Art ...: Gebäude für Handelszwecke. Baumgärtner, 1884, S. 531 (books.google.de).
  11. Hans Thieme: Hakenkreuz und Zirbelnuss: Augsburg im Dritten Reich. Himmer Verlag, 1983, ISBN 978-3-921706-02-2, S. 33 (books.google.de).
  12. Reiner Bensch, Gerd Zimmermann, Christiane Wolf, Bauhaus-Universität Weimar: Vergegenständlichte Erinnerung. Bauhaus-Universität Weimar, 1999, ISBN 978-3-86068-059-9, S. 67 (books.google.de).
  13. Stadttheater. In: wissner.com. Abgerufen am 18. Juni 2020.
  14. Stadt Augsburg. In: augsburg.de. Abgerufen am 17. Juni 2020 (deutsch).
  15. Radfahrer werden gezählt. In: augsburg.de. Abgerufen am 17. Juni 2020 (deutsch).
  16. Konrad Adenauer Allee wird zur Fahrradstraße. In: gruene-augsburg.de. Abgerufen am 17. Juni 2020.
  17. Franz Häussler: Fotografie in Augsburg, 1839 bis 1900: mit einem Bildteil aus den Fotoschätzen des Stadtarchivs Augsburg. Wißner-Verlag, 2004, ISBN 978-3-89639-432-3, S. 141 (books.google.de).

Koordinaten: 48° 21′ 45,7″ N, 10° 53′ 46,8″ O