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Karl von Hymmen und Ernst Raydt: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ernst Raydt''' (* [[3. Oktober]] [[1880]] in [[Ratzeburg]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.leipziger-fussballverband.de/cms2/index.php?page=322 |titel=Leipziger Fußballverband 1920–1929 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-21 |sprache=}}</ref>; † [[22. Januar]] [[1929]]) war ein deutscher [[Fußball]]spieler.
'''Karl von Hymmen''' (* [[15. Januar]] [[1824]] in [[Düsseldorf]]; † [[28. März]] [[1897]] in [[Wiesbaden]]) war ein [[Königreich Preußen|preußischer]] [[Generalleutnant]].


== Leben ==
== Karriere ==
[[Datei:German Football Champion 1903.jpg|mini|260px|Ernst Raydt (3. v. l.; stehend)<br>und Mitspieler des VfB Leipzig im Jahr 1901]]
=== Herkunft ===
Karl war ein Sohn des Herrn auf [[Unterrath|Haus Hain]] Franz von [[Hymmen]] (1788–1857) und dessen Ehefrau Agnes, geborene von Ammon (1791–1856).


Raydt gehörte in der Saison 1899/1900 dem [[Wacker Leipzig#Geschichte|FC Wacker 1895 Leipzig]] als [[Torwart#Torwarte im Fußball|Torwart]] an und von 1900 bis [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06|1906]] dem Stadtrivalen [[VfB Leipzig (1893)|VfB Leipzig]]. Für Letzteren bestritt er in den ab der Saison [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1901/02|1901/02]] vom [[Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine]] organisierten [[Liste der mitteldeutschen Fußballmeister 1902–1933#Mitteldeutsche Meister 1902–1933|Meisterschaften]] durchgängig im [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Gau I - Nordwestsachsen|Gau Nordwestsachsen]], der regional höchsten Spielklasse, seine Punktspiele. Während seiner Vereinszugehörigkeit gewann er mit der Mannschaft fünf regionale Titel und kam diesbezüglich in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1903 und 1906 zum Einsatz. Am 10. Mai 1903 wirkte er im mit 3:1 gewonnenen [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Viertelfinale|Viertelfinale]] gegen den [[Berliner SV 1892#Historische Vereinsnamen|BTuFC Britannia 1892]] in [[Berlin]] mit, genauso im mit 6:3 gewonnenen [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Halbfinale|Halbfinale]] gegen den [[Altona 93#Geschichte der Fußballabteilung|Altonaer FC 1893]] in [[Leipzig]]. Auch das am 31. Mai 1903 auf der [[Exerzierweide]] in [[Bezirk Altona|Altona]] ausgetragene Meisterschaftsfinale, dem allerersten im deutschen Vereinsfußball, gewann er mit seinem Verein; der [[DFC Prag]] wurde mit dem Ergebnis von 7:2 besiegt. In den Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft 1906 spielte für ihn [[Johannes Schneider (Fußballspieler)|Johannes Schneider]]; als zweiter Torwart [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Die Meistermannschaft des VfB Leipzig|zur Mannschaft gehörig]], durfte er sich dennoch Deutscher Meister nennen.
=== Militärkarriere ===
Hymmen absolvierte das [[Gymnasium]] in Düsseldorf und besuchte anschließend das [[Kadettenhaus Neubau (Berlin)|Berliner Kadettenhaus]]. Am 21. Januar 1842 wurde er dem [[2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11|11. Husaren-Regiment]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] überwiesen und erhielt Mitte April 1845 den [[Charakter (Titel)|Charakter]] als [[Leutnant|Sekondeleutnant]]. Das [[Offizierspatent|Patent]] wurde ihm Mitte Juli 1846 verliehen. 1849 nahm Hymmen während des [[Schleswig-Holsteinische Erhebung|Krieges gegen Dänemark]] an den Gefechten bei [[Viuf Sogn|Viuf]], [[Almind Sogn (Kolding Kommune)|Alminde]], [[Vejle]] und [[Horsens]] teil. Nachdem er Anfang Dezember 1850 zum Regimentsadjutanten ernannt worden war, wurde Hymmen Mitte Juli 1856 [[Oberleutnant|Premierleutnant]] und von September 1857 bis Juni 1859 als Eskadronführer zum 11. Landwehr-Husaren-Regiment kommandiert. In dieser Stellung avancierte er Anfang Dezember 1858 zum [[Rittmeister]]. Während der [[Mobilmachung]] anlässlich des [[Sardinischer Krieg|Sardinischen Krieges]] war Hymmen [[Adjutant]] der [[7. Kavallerie-Division (Deutsches Kaiserreich)|7. Kavallerie-Division]] und fungierte von Ende August 1859 bis Ende September 1860 als Führer der Ersatz-Eskadron seines Regiments. Nach einer Verwendung als [[Eskadronchef]] wurde Hymmen am 9. Januar 1864 in das [[Magdeburgisches Husaren-Regiment Nr. 10|Magdeburgische Husaren-Regiment Nr. 10]] versetzt und als Adjutant beim [[Generalkommando]] des [[VII. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|VII. Armee-Korps]] kommandiert. Mit der Ernennung zum Chef der 3. Eskadron in [[Aschersleben]] kehrte er Mitte Oktober 1864 in den Truppendienst zurück und stieg Mitte Mai 1866 zum [[Major]] auf. Hymmen führte seine Eskadron im folgenden [[Deutscher Krieg|Krieg gegen Österreich]] vornehmlich bei der [[Vorhut|Avantgarde]] und nahm an den Kämpfen bei [[Schlacht bei Münchengrätz|Münchengrätz]], [[Schlacht bei Königgrätz|Königgrätz]] und [[Bratislava|Preßburg]] teil. Bei [[Gefecht bei Blumenau|Blumenau]] ritt er eine Attacke auf eine feindliche Ulaneneskadron, wurde dabei durch einen Säbelhieb im Gesicht verwundet und verblieb stark blutend bei seiner Truppe. Für sein Wirken erhielt Hymmen nach dem Friedensschluss auf Vorschlag seines [[Kommandierender General|Kommandierenden Generals]] [[Eduard von Fransecky|von Fransecky]] den Orden [[Pour le Mérite]] und wurde Ende Oktober 1866 als etatsmäßiger Stabsoffizier in das [[Leib-Garde-Husaren-Regiment|Garde-Husaren-Regiment]] versetzt. Am 6. März 1868 ernannte ihn König [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] zu seinem [[Flügeladjutant]]en. In dieser Eigenschaft avancierte er Ende März 1868 zum [[Oberstleutnant]] und wurde am 28. Juli 1868 unter Belassung in seiner Stellung als Flügeladjutant Kommandeur des Garde-Husaren-Regiments.


== Erfolge ==
Dieses Regiment führte Hymmen im [[Deutsch-Französischer Krieg|Krieg gegen Frankreich]] 1870/71 bei [[Schlacht bei Gravelotte|Gravelotte]], [[Gefecht bei Beaumont|Beaumont]], [[Schlacht von Sedan|Sedan]], [[Schlacht bei Bapaume|Bapaume]] und [[Schlacht bei Saint-Quentin (1871)|Saint-Quentin]] sowie vor [[Belagerung von Paris (1870–1871)|Paris]] und [[Péronne]]. Ausgezeichnet mit beiden Klassen des [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuzes]] avancierte er nach dem [[Friede von Frankfurt|Friedensschluss]] Mitte August 1871 zum [[Oberst]]. Hymmen erhielt Ende März 1873 das [[Ritterkreuz]] des [[Königlicher Hausorden von Hohenzollern|Königlichen Hausordens von Hohenzollern]], wurde Mitte Juni 1874 zur Vertretung des Kommandeurs der [[6. Kavallerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|6. Kavallerie-Brigade]] kommandiert und am 15. August 1874 unter Stellung [[à la suite]] seines Regiments zum Kommandeur der [[Brigade]] in [[Brandenburg an der Havel]] ernannt. Zum Jahresbeginn 1876 würdigte ihn der Kaiser durch die Verleihung des [[Roter Adlerorden|Roten Adlerordens]] II. Klasse mit Eichenlaub, bevor er am 22. März 1876 mit der Beförderung zum [[Generalmajor]] von seiner Stellung als Flügeladjutant entbunden wurde. Im Sommer desselben Jahres erkrankte Hymmen nach Beendigung der Brigadeübungen an einer schweren [[Phlebitis|Venenentzündung]] des linken Fußes. Da nach längeren Kuraufenthalten keine vollständige Gesundung eintrat, reichte er seinen [[Abschied (Militär)|Abschied]] ein und wurde am 12. November 1878 mit [[Pension (Altersversorgung)|Pension]] zur [[z. D. (Militärsprache)|Disposition]] gestellt.
* [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]] [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Finale|1903]], [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Finale|1906]]
* [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Meisterschaftsendspiel|Mitteldeutscher Meister 1903]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Finale|1906]]
* [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Gau I - Nordwestsachsen|Gaumeister Nordwestsachsen 1903]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1903/04#Gau I - Nordwestsachsen|1904]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Gau I - Nordwestsachsen|1906]]


== Sonstiges ==
Nach seiner Verabschiedung erhielt Hymmen am 29. Juni 1883 den Charakter als Generalleutnant und Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] verlieh ihm am 18. August 1895 aus Anlass des 25. Jahrestages der Schlacht bei Gravelotte den [[Königlicher Kronen-Orden (Preußen)|Kronenorden]] I. Klasse.
Raydt war promovierter Jurist und hatte an der [[Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds|Gründung]] des [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bundes]] am 28. Januar 1900 maßgeblichen Anteil.<ref>[https://www.lok-leipzig.com/verein/geschichte/1893-1914-pionierarbeit-unter-der-pickelhaube/ ''Pionierarbeit unter der Pickelhaube (1893-1914)''] auf lok-leipzig.com</ref>


=== Familie ===
== Erfolge ==
* [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]] [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Finale|1903]], [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Finale|1906]]
Hymmen hatte sich am 10. August 1852 in [[Hamburg]] mit Eleonore Lorck (1831–1918) verheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Sigrid (* 1853), die 1873 Hilmar [[Münchhausen (Adelsgeschlecht)|von Münchhausen]] († 1893) heiratete, sowie der Sohn Albert (1856–1861) hervor.
* [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Meisterschaftsendspiel|Mitteldeutscher Meister 1903]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Finale|1906]]
* [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1902/03#Gau I - Nordwestsachsen|Gaumeister Nordwestsachsen 1903]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1903/04#Gau I - Nordwestsachsen|1904]], [[Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Gau I - Nordwestsachsen|1906]]


== Literatur ==
== Weblinks ==
* {{Weltfussball|ernst-raydt}}
* [[Kurt von Priesdorff]]: ''[[Soldatisches Führertum]].'' Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.&nbsp;O. [Hamburg], o.&nbsp;J. [1941], {{DNB|986919780}}, S. 272–274.
* ''[[Gothaischer Hofkalender|Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909.]]'' Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/1204499 S. 393.]


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=1025517830|VIAF=253720765}}
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=1104948346|VIAF=59146825198907631867}}
{{SORTIERUNG:Hymmen, Karl von}}

[[Kategorie:Generalleutnant (Königreich Preußen)]]
{{SORTIERUNG:Raydt, Ernst}}
[[Kategorie:Person in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (Preußen)]]
[[Kategorie:Person im Deutschen Krieg]]
[[Kategorie:Fußballtorhüter (VfB Leipzig)]]
[[Kategorie:Person im Deutsch-Französischen Krieg]]
[[Kategorie:Deutscher Meister (Fußball)]]
[[Kategorie:Träger des Pour le Mérite (Militärorden)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse]]
[[Kategorie:Geboren 1880]]
[[Kategorie:Träger des Roten Adlerordens 2. Klasse]]
[[Kategorie:Gestorben 1929]]
[[Kategorie:Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse]]
[[Kategorie:Träger des Hausordens von Hohenzollern]]
[[Kategorie:Ritter des Ordens Heinrichs des Löwen]]
[[Kategorie:Träger des Großherzoglich Hessischen Verdienstordens (Komtur II. Klasse)]]
[[Kategorie:Träger des Mecklenburgischen Militärverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Komtur)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens der Heiligen Anna]]
[[Kategorie:Träger des Schwertordens (Kommandeur)]]
[[Kategorie:Träger des Sankt-Olav-Ordens (Ritter)]]
[[Kategorie:Kavallerist (Preußen)]]
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Version vom 21. Juni 2020, 13:33 Uhr

Ernst Raydt (* 3. Oktober 1880 in Ratzeburg[1]; † 22. Januar 1929) war ein deutscher Fußballspieler.

Karriere

Ernst Raydt (3. v. l.; stehend)
und Mitspieler des VfB Leipzig im Jahr 1901

Raydt gehörte in der Saison 1899/1900 dem FC Wacker 1895 Leipzig als Torwart an und von 1900 bis 1906 dem Stadtrivalen VfB Leipzig. Für Letzteren bestritt er in den ab der Saison 1901/02 vom Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine organisierten Meisterschaften durchgängig im Gau Nordwestsachsen, der regional höchsten Spielklasse, seine Punktspiele. Während seiner Vereinszugehörigkeit gewann er mit der Mannschaft fünf regionale Titel und kam diesbezüglich in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1903 und 1906 zum Einsatz. Am 10. Mai 1903 wirkte er im mit 3:1 gewonnenen Viertelfinale gegen den BTuFC Britannia 1892 in Berlin mit, genauso im mit 6:3 gewonnenen Halbfinale gegen den Altonaer FC 1893 in Leipzig. Auch das am 31. Mai 1903 auf der Exerzierweide in Altona ausgetragene Meisterschaftsfinale, dem allerersten im deutschen Vereinsfußball, gewann er mit seinem Verein; der DFC Prag wurde mit dem Ergebnis von 7:2 besiegt. In den Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft 1906 spielte für ihn Johannes Schneider; als zweiter Torwart zur Mannschaft gehörig, durfte er sich dennoch Deutscher Meister nennen.

Erfolge

Sonstiges

Raydt war promovierter Jurist und hatte an der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes am 28. Januar 1900 maßgeblichen Anteil.[2]

Erfolge

Einzelnachweise

  1. Leipziger Fußballverband 1920–1929. Abgerufen am 21. Juni 2020.
  2. Pionierarbeit unter der Pickelhaube (1893-1914) auf lok-leipzig.com