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Steinbach am Donnersberg und August Agbola O’Browne: Unterschied zwischen den Seiten

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'''August Agbola O’Browne''' (* [[1895]] in [[Nigeria]]; † [[1976]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]) war ein [[Jazz]]musiker und vermutlich der einzige [[Afrika|afrikanischstämmige]] Teilnehmer am [[Warschauer Aufstand|Aufstand 1944]] während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] im von den [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|deutschen Nationalsozialisten]] besetzten [[Warschau]].
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Ortsgemeinde
|Wappen = DEU Steinbach am Donnersberg COA.svg
|Breitengrad = 49/35/51.80/N
|Längengrad = 7/57/21.88/E
|Lageplan = Steinbach am Donnersberg in KIB.svg
|Bundesland = Rheinland-Pfalz
|Landkreis = Donnersbergkreis
|Verbandsgemeinde = Winnweiler
|Höhe = 274
|PLZ = 67808
|Vorwahl = 06357
|Gemeindeschlüssel = 07333075
|Adresse-Verband = Jakobstraße 29<br />67722 Winnweiler
|Website = <small>[http://steinbach-donnersberg.de/ steinbach-donnersberg.de]</small>
|Bürgermeister = Susanne Röß
|Bürgermeistertitel = Ortsbürgermeisterin
}}
[[Datei:Steinbach am Donnersberg.jpg|mini|Ortsbild von Steinbach am Donnersberg]]
[[Datei:Höhenfoto auf Steinbach.jpg|mini|380x380px]]
'''Steinbach am Donnersberg''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Donnersbergkreis]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört zur [[Verbandsgemeinde Winnweiler]].


== Geographie ==
== Leben ==
O’Browne, der im [[Geschichte Nigerias|vorkolonialen Nigeria]] zur Welt kam, wanderte 1922 in die damals erst seit vier Jahren wieder unabhängige [[Zweite Republik Polen|Republik Polen]] aus. An der ''Ulica Złota'' im zentralen Warschauer Stadtteil [[Wola (Warschau)|Wola]] fand er rasch eine eigene Wohnung und verdiente sein Geld als [[Schlagzeuger]] für [[Jazz]]musik in unterschiedlichen Unterhaltungslokalen der wachsenden Metropole. Nachdem er sich als Jazzinterpret etabliert hatte und nebenbei als wandernder Schallplattenverkäufer genügend Geld verdient hatte, heiratete er die zwanzig Jahre jüngere Polin Olga Miechowicz und bekam 1928 mit ihr seinen Sohn Ryszard. Ein Jahr darauf wurde seine erste Tochter Aleksandra geboren.<ref>{{Literatur|Autor = Zbigniew Osiński|Titel = Powstaniec z Nigerii|Herausgeber = Paweł Średziński u. Mamadou Diouf|Sammelwerk = Afryka w Warszawie. Dzieje afrykańskiej diaspory nad Wisłą|Band = |Nummer = |Auflage = |Verlag = FAI|Ort = Warschau|Jahr = 2010|Seiten = 97|ISBN = 978-83-62179-01-5}}</ref>
Der Ort liegt im [[Nordpfälzer Bergland]] zwischen dem [[Donnersberg]] im Nordwesten und dem [[Pfälzerwald]] im Süden. Mitten durch die Gemeinde fließt der [[Wildensteiner Bach]], der zudem von rechts den [[Laubbach (Wildensteiner Bach)|Laubbach]] aufnimmt.


Nach dem [[Überfall auf Polen|Überfall Deutschlands auf Polen 1939]] blieb O’Browne mit seiner Familie in Warschau. Er nahm sowohl 1939 auf Seiten der [[Polnische Streitkräfte|Polnischen Streitkräfte]] bei der Verteidigung Warschaus als auch 1944 an den Kämpfen der [[Polnische Heimatarmee|Polnischen Heimatarmee]] gegen die deutsche [[Wehrmacht]] teil.<ref>{{Internetquelle|titel = Ali, czyli jedyny zarnoskóry powstaniec warszawski|url = http://warszawa.wyborcza.pl/warszawa/1,34889,8819100,_Ali___czyli_jedyny_czarnoskory_powstaniec_warszawski.html|zugriff = 2015-10-12|werk = Gazeta Wyborcza}}</ref> Als [[Partisan]] trug er eigenen Angaben zufolge den Decknamen „Ali“ und war dem Bataillon „Iwo“ bei Aktionen im Süden der [[Śródmieście (Warschau)|Warschauer Innenstadt]] unterstellt. Darüber hinaus war er für die Verteilung der polnischsprachigen Untergrundpresse zuständig.<ref>{{Internetquelle|titel = Jest kolejny trop w historii o czarnoskórym powstańcu|url = http://warszawa.wyborcza.pl/warszawa/1,34889,8824651,Jest_kolejny_trop_w_historii_o_czarnoskorym_powstancu.html|zugriff = 2015-10-12|werk = Gazeta Wyborcza}}</ref>
Zu Steinbach am Donnersberg gehören die [[Wohnplatz|Wohnplätze]] Haus Kaiserbusch, Haus Voigtland, Obere Mühle, Rotenbusch und Untere Mühle.<ref>{{GemeindeverzeichnisRP |Stand=2017 |Seiten=92 }}</ref>


Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schloss er sich 1949 dem [[Verband der Kämpfer für Freiheit und Demokratie]] an, einer staatlich kontrollierten Kriegsveteranenvereinigung in der nun gebildeten [[Volksrepublik Polen]]. Im gleichen Jahr bekam O’Browne zunächst eine Stelle im Kulturdezernat der Warschauer Stadtverwaltung, arbeitete nach einigen Jahren allerdings wieder als Schlagzeuger in verschiedenen Restaurants innerhalb Warschaus auf [[Bankett (Festessen)|Banketts und Hochzeiten]]. 1958 wanderte O’Browne mit seiner Familie nach Großbritannien aus, im Jahr darauf kam seine zweite Tochter Tatiana zur Welt.<ref>{{Internetquelle|titel = Szeregowiec Ali|url = http://wyborcza.pl/1,76842,9112458,Szeregowiec_Ali.html?as=1&startsz=x|zugriff = 2015-10-12|werk = Gazeta Wyborcza}}</ref>
== Geschichte ==
=== Ortsgeschichte ===


Die polnische Stiftung für Freiheit und Frieden plant, gemeinsam mit polnischen Jazzmusikern und dem [[Museum des Warschauer Aufstandes]], im Warschauer Zentrum ein Denkmal für O’Browne zu errichten.<ref>{{Internetquelle|titel = Denkmal für afrikanischen Teilnehmer des Warschauer Aufstandes|url = http://auslandsdienst.pl/3/21/Artykul/409730,Denkmal-f%C3%BCr-afrikanischen-Teilnehmer-des-Warschauer-Aufstandes-?fbclid=IwAR3IYvDYid8Aj9UUf-I7J4lDT_1OH4UIWyFFtn4sJ4YMkYS1Z3hQrWW14iM|zugriff = 2019-03-08|werk = Radio Poland}}</ref>
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Steinbach zu einem Viertel der [[Herrschaft Kirchheim und Stauf]] des [[Haus Nassau|Hauses Nassau]] und zu drei Viertel zu [[Leiningen-Heidesheim]].

Von 1798 bis 1814, als die [[Pfalz (Region)|Pfalz]] Teil der [[Erste Französische Republik|Französischen Republik]] (bis 1804) und anschließend Teil des [[Erstes Kaiserreich|Napoleonischen Kaiserreichs]] war, war die Gemeinde in das französische [[Département Donnersberg]] und in den [[Kanton Winnweiler]] eingegliedert. Infolge des [[Wiener Kongress]]es gehörte der Ort 1815 zunächst zu [[Kaisertum Österreich|Osterreich]]. Ein Jahr später wurde er [[Königreich Bayern|Bayern]] zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 war Steinbach Bestandteil des [[Landkommissariat Kaiserslautern|Landkommissariats Kaiserslautern]], das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.

Ab 1939 war die Gemeinde Bestandteil des [[Landkreis Rockenhausen|Landkreises Rockenhausen]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Ort innerhalb der [[Französische Besatzungszone|Französischen Besatzungszone]] Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 892 Einwohner. Im Zuge der [[Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz|ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform]] wechselte Steinbach am 7. Juni 1969 zusammen mit den meisten anderen Orten des Kreises in den neu geschaffenen [[Donnersbergkreis]]. Drei Jahre später wurde der Ort Teil der [[Verbandsgemeinde Winnweiler]].

=== Herkunft des Namens ===
Der Name des Ortes Steinbach, von der einheimischen Bevölkerung auch „Schdoabach“ genannt, kann wie bei über 100 gleichen Ortsnamen im deutschsprachigen Raum von einem Gewässer dieses Namens hergeleitet werden. Der namengebende Bach von Steinbach am Donnersberg kommt aus einem felsigen Tal des [[Donnersberg]]es. Laut einer Literaturangabe von 1887 wird der Bach aus dem Wildensteinertal „die Steinbach“ genannt. Die in früher Zeit enge Verbindung zwischen Steinbach und [[Standenbühl]] zeigt auch im Namen eine Verwandtschaft. So hieß es 1787 „Standenböhl“, 1662 „steindte bohell“, 1447 „Steintenbohel“, 1355 „Steinachtenbuel“ und 1293 „Steinechtenbohl“. Dies deutet nach Ansicht von Heimatforschern darauf hin, dass das Dorf anfänglich landschaftlich betrachtet „Bohele“ hieß, was so viel wie Bühel oder Hügel bedeutet, und später den Beinamen des Baches Stan- oder Steinbach Stan- oder Steintebohl trug. Seit 1907 ist die offizielle Schreibweise „Steinbach am Donnersberg“ gebräuchlich. Eine Urkunde darüber trägt das Datum vom 15. August 1957. Aus einem Schreiben des Staatsarchivrates von Jan vom 15.&nbsp;August 1957 an die [[Regierungsbezirk Pfalz|Bezirksregierung der Pfalz]] in Neustadt geht hervor, dass der Steinbach als Flüsschen aus einem Tal des Donnersberges kommt.

== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Steinbach am Donnersberg besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|Kommunalwahl am 26. Mai 2019]] in einer [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#MW|Mehrheitswahl]] gewählt wurden, und der [[ehrenamt]]lichen [[Ortsbürgermeister|Ortsbürgermeisterin]] als Vorsitzender.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter RLP |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kg/ergebnisse/3330607500.html |titel=Gemeinderatswahl 2019 Steinbach |abruf=2019-09-02}}</ref>

=== Bürgermeister ===
Ortsbürgermeisterin ist Susanne Röß. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 74,35 % gewählt und folgte damit Reiner Bauer, der nach 10 Jahren Amtszeit nicht mehr für diese Aufgabe kandidiert hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter RLP |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kd/gebiete/3330000000000.html |titel=Direktwahlen 2019 |titelerg=siehe Winnweiler, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile |abruf=2019-09-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Winnweiler Rundschau, Amtsblatt der Verbandsgemeinde |url=https://ol.wittich.de/titel/773/ausgabe/26/2019/artikel/00000000000015832968-OL-773-2019-26-26 |titel=Reiner Bauer und Michael März geehrt |titelerg=Ausgabe 26/2019, amtlicher Teil |abruf=2019-09-02}}</ref>

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Blasonierung= In Blau auf grünem Grund, linkshin sitzend, [[Johannes (Evangelist)|Johannes der Evangelist]] in silbernem Mantel und rotem Unterkleid, sein Evangelium in ein rotgebundenes silbernes Buch schreibend, [[Heraldisch rechts|rechts]] hinter ihm stehend ein schwarzer Adler.
|Quelle =
|Begründung = Es wurde 1950 vom rheinland-pfälzischen [[Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz|Innenministerium]] verliehen und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1777.
}}

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Kulturdenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Steinbach am Donnersberg}}

Der [[Neuer jüdischer Friedhof (Steinbach am Donnersberg)|jüdische Friedhof]] ist als [[Gesamtanlage|Denkmalzone]] ausgewiesen. Hinzu kommen insgesamt fünf Einzelobjekte, die unter [[Kulturdenkmal|Denkmalschutz]] stehen, darunter die [[Protestantische Kirche (Steinbach am Donnersberg)|protestantische Kirche]].

=== Natur ===
Vor Ort existieren insgesamt [[Liste der Naturdenkmale in Steinbach am Donnersberg|zwei Naturdenkmale]].

=== Keltendorf ===

[[Datei:KeltendorfDJHSteinbachamDonnersberg.jpg|mini|[[Keltendorf]] am Donnersberg]]

Südwestlich des Siedlungsgebiets befindet sich das [[Keltendorf am Donnersberg]]. Die in traditioneller Bauweise errichtete Hofsiedlung zeigt Handwerkstechniken, die die Kelten zum Hausbau einsetzten. Zudem gibt es einen etwa 12&nbsp;Meter hohem [[Aussichtsturm]], den sogenannten „Keltenturm“, der teilweise von Wanderarbeitern ohne elektrische Geräte erbaut wurde.

=== NABU-Keltengarten ===
Der 6,4 Hektar große Keltengarten in Steinbach zeigt Leben, Arbeitswelt, Kultur und Naturraum zur Zeit der Kelten. Für Kinder gibt es einen Triskel-Spielplatz. Schautafeln informieren über Vorkommen und Bedeutung der Tier- und Pflanzenwelt der Donnersberg-Region, aber auch über Landwirtschaft und Kultur der Kelten.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
Direkt südöstlich von Steinbach verlaufen die [[Bundesautobahn 63|A 63]] ([[Kaiserslautern]] – [[Mainz]]) und die alte [[Kaiserstraße (Saarland und Rheinland-Pfalz)|Kaiserstraße]].

Der nahegelegene Bahnhof Göllheim-Dreisen befindet sich an der [[Zellertalbahn]], die 1983 den Personenverkehr einbüßte und von 2001 bis 2016 ausschließlich im Ausflugsverkehr angefahren wurde. In [[Bahnhof Winnweiler|Winnweiler]] und [[Münchweiler an der Alsenz]] befinden sich Bahnhöfe der [[Alsenztalbahn]]. Die Alsenztalbahn wird im Stundentakt bedient; im Kursbuch ist sie als KBS 672 verzeichnet.

=== Tourismus ===

[[Datei:Steinbacher Hütte am Donnersberg.JPG|mini|Steinbacher Hütte am Donnersberg]]

Auf Gemarkung der Gemeinde befindet sich die [[Steinbacher Hütte am Donnersberg]].

Durch den Ort verlaufen die [[Europäische Keltenroute]],der mit einem blauen Balken markierte [[Fernwanderweg Staudernheim-Soultz-sous-Forêts]] sowie ein Wanderweg, der [[Wanderwege im Pfälzerwald#Kennzeichnung Farbige Balken|mit einem blau-roten Balken]] markiert ist und der von [[Kirchheimbolanden]] bis nach [[Pirmasens]] führt. Durch den Westen der Gemarkung führt außerdem der [[Pfälzer Höhenweg]].

== Persönlichkeiten ==
* [[Samuel Köster]] (1742–1829), evangelischer Pfarrer und Jakobiner, war von 1769 bis 1780 vor Ort Pfarrer
* [[Gustav Adolf Bernd]] (1869–1942), Bildhauer und Steinmetz, schuf das örtliche Kriegerdenkmal

== Literatur ==
* C.E. Gross: ''Der Donnersberg'', 1887
* ''Heimatbuch von 1990 zur 800 Jahrfeier Steinbach am Donnersberg'', Michael März.
* {{RPB ORT|nr=o33306075}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.1944.pl/historia/powstancze-biogramy/August_OBrown Agbola O’Browne in der Personenkartei des Museums des Warschauer Aufstandes]
{{Commonscat|3=S}}
* [http://www.krakowpost.com/2015/08/august-in-poland-foreign-fighters-in-the-polish-resistance/ Artikel mit Fotografien über August Agbola O’Browne]
* [http://www.winnweiler-vg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=43&Itemid=137 Seite bei der Verbandsgemeinde]
* [http://wyborcza.pl/51,76842,9112458.html?i=1 Fotografien mit August Agbola O’Browne]
* [http://www.steinbach-am-donnersberg.de/ Private Internetpräsenz der Ortsgemeinde Steinbach am Donnersberg]
* [http://www.interessengemeinschaft.steinbach-am-donnersberg.de/Geschichte/Geschichte.html Portal mit Auszügen aus dem Buch zur 800 Jahrfeier]
* [http://www.winnweiler-vg.de/tourismus/ausflugsziele/keltengartensteinbach.html Keltengarten in Steinbach am Donnersberg]
* [http://www.winnweiler-vg.de/tourismus/ausflugsziele/keltendorfsteinbach.html Freilichtmuseum Keltendorf am Donnersberg]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{SORTIERUNG:OBrowne, August Agbola}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Donnersbergkreis}}
[[Kategorie:Person (Polnische Heimatarmee)]]
[[Kategorie:Person im Warschauer Aufstand (Polen)]]
[[Kategorie:Person (Nigeria)]]
[[Kategorie:Jazz-Schlagzeuger]]
[[Kategorie:Pole]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Geboren 1895]]
[[Kategorie:Gestorben 1976]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Normdaten|TYP=g|GND=7665581-7}}
|NAME=O’Browne, August Agbola

|ALTERNATIVNAMEN=Ali
[[Kategorie:Ort im Donnersbergkreis]]
|KURZBESCHREIBUNG=polnisch-britischer Jazzmusiker und Kämpfer der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa)
|GEBURTSDATUM=1895
|GEBURTSORT=[[Nigeria]]
|STERBEDATUM=1976
|STERBEORT=[[Vereinigtes Königreich]]
}}

Version vom 18. Juni 2020, 06:17 Uhr

August Agbola O’Browne (* 1895 in Nigeria; † 1976 in Großbritannien) war ein Jazzmusiker und vermutlich der einzige afrikanischstämmige Teilnehmer am Aufstand 1944 während des Zweiten Weltkrieges im von den deutschen Nationalsozialisten besetzten Warschau.

Leben

O’Browne, der im vorkolonialen Nigeria zur Welt kam, wanderte 1922 in die damals erst seit vier Jahren wieder unabhängige Republik Polen aus. An der Ulica Złota im zentralen Warschauer Stadtteil Wola fand er rasch eine eigene Wohnung und verdiente sein Geld als Schlagzeuger für Jazzmusik in unterschiedlichen Unterhaltungslokalen der wachsenden Metropole. Nachdem er sich als Jazzinterpret etabliert hatte und nebenbei als wandernder Schallplattenverkäufer genügend Geld verdient hatte, heiratete er die zwanzig Jahre jüngere Polin Olga Miechowicz und bekam 1928 mit ihr seinen Sohn Ryszard. Ein Jahr darauf wurde seine erste Tochter Aleksandra geboren.[1]

Nach dem Überfall Deutschlands auf Polen 1939 blieb O’Browne mit seiner Familie in Warschau. Er nahm sowohl 1939 auf Seiten der Polnischen Streitkräfte bei der Verteidigung Warschaus als auch 1944 an den Kämpfen der Polnischen Heimatarmee gegen die deutsche Wehrmacht teil.[2] Als Partisan trug er eigenen Angaben zufolge den Decknamen „Ali“ und war dem Bataillon „Iwo“ bei Aktionen im Süden der Warschauer Innenstadt unterstellt. Darüber hinaus war er für die Verteilung der polnischsprachigen Untergrundpresse zuständig.[3]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schloss er sich 1949 dem Verband der Kämpfer für Freiheit und Demokratie an, einer staatlich kontrollierten Kriegsveteranenvereinigung in der nun gebildeten Volksrepublik Polen. Im gleichen Jahr bekam O’Browne zunächst eine Stelle im Kulturdezernat der Warschauer Stadtverwaltung, arbeitete nach einigen Jahren allerdings wieder als Schlagzeuger in verschiedenen Restaurants innerhalb Warschaus auf Banketts und Hochzeiten. 1958 wanderte O’Browne mit seiner Familie nach Großbritannien aus, im Jahr darauf kam seine zweite Tochter Tatiana zur Welt.[4]

Die polnische Stiftung für Freiheit und Frieden plant, gemeinsam mit polnischen Jazzmusikern und dem Museum des Warschauer Aufstandes, im Warschauer Zentrum ein Denkmal für O’Browne zu errichten.[5]

Einzelnachweise

  1. Zbigniew Osiński: Powstaniec z Nigerii. In: Paweł Średziński u. Mamadou Diouf (Hrsg.): Afryka w Warszawie. Dzieje afrykańskiej diaspory nad Wisłą. FAI, Warschau 2010, ISBN 978-83-62179-01-5, S. 97.
  2. Ali, czyli jedyny zarnoskóry powstaniec warszawski. In: Gazeta Wyborcza. Abgerufen am 12. Oktober 2015.
  3. Jest kolejny trop w historii o czarnoskórym powstańcu. In: Gazeta Wyborcza. Abgerufen am 12. Oktober 2015.
  4. Szeregowiec Ali. In: Gazeta Wyborcza. Abgerufen am 12. Oktober 2015.
  5. Denkmal für afrikanischen Teilnehmer des Warschauer Aufstandes. In: Radio Poland. Abgerufen am 8. März 2019.