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„Franz Wagner (Kapellmeister)“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. Juni 2020, 19:45 Uhr

Franz Wagner (*5. August 1894 in Oberhausen; † 26. Januar 1975 in Erlangen) war ein deutscher Kapellmeister und Pianist[1].

Familie

Franz Wagner war erstes von drei Kindern des Musikers, Instrumentenhändlers und Bergarbeiters Franz Wagner aus Neisse, Oberschlesien (heute Nisa, Polen). Er war in erster Ehe verheiratet mit Josepha Schneider (1891 - 1938), in zweiter Ehe mit Elisabeth Rasp (1910 -1993). Aus der zweiten Ehe entstammen zwei Söhne, Georg F. Wagner und Franz M. Wagner.

Leben

Franz Wagner erhielt zunächst von seinem Vater und dann von Eduard Schütt in Meran Klavierunterricht. Bereits ab 1907 spielte er in den Kapellen grosser Hotels in vielen Ländern Mitteleuropas. Den Ersten Weltkrieg überstand er als Militärmusiker. 1919 absolvierte er an der damaligen Akademie der Tonkunst in München ein Semester, studierte aber dann bis 1925 nur noch privat bei der bekannten Münchner Klavierpädagogin Anna Hirzel-Langenhan, von der er nach ihrem Weggang Schüler übernahm. 1925 konzertierte er in vielen Städten Spaniens mit dem Cello-Virtuosen Alexander Baryanski. 1926 gründete Wagner ein Kammerorchester und war mit diesem 1928-1934 vor allem im Hotel Bayerischer Hof (München) tätig mit Übertragungen im Bayerischen Rundfunk. In den Sommersaisons 1933-1941 führte Wagner als Nachfolger von Erich Kloß und Michel Schmidt die Kurkapelle Berchtesgaden und veranstaltete Kammermusikabende und sinfonische Konzerte. Parallel dazu lief eine rege Reisetätigkeit, z.B. als Begleiter des spanischen Geigenvirtuosen Joan Manén oder als Solist mit Klavierkonzerten von Mozart, Beethoven, Liszt und Tschaikowsky sowie mit Werken von Eduard Schütt. 1934/35 war er auch Kapellmeister an der Bayerischen Landesbühne.

1940 schrieb sich Wagner nochmals in die Münchner Akademie der Tonkunst ein und holte unter Joseph Haas in einem Jahr alle drei Klassen mit Hauptfach Dirigieren nach. Damit konnte er von 1941 bis zur kriegsbedingten Theaterschließung am 1.9.1944 das Kapellmeisteramt am Stadttheater Ingolstadt (damals Operettentheater) übernehmen und leitete dort 22 Produktionen. Nach der Zerstörung des Theaters ging Wagner nach Berchtesgaden und zog die „Bayern-Show“ für die amerikanischen Besatzer auf. Bis in die 50er Jahre konzertierte er als Begleiter in mehreren deutschen Städten und Rundfunkanstalten u.a. mit dem Violinvirtuosen Boris Jankoff sowie dem jungen Geiger Wolfgang Hock. 1949-1969 leitete er wieder die Kurkapelle Berchtesgaden[2] [3]. Ein letztes Engagement als Pianist und stellvertretender Kapellmeister führte ihn 1973 zum Kurorchester Bad Füssing.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Musikerlexikon online: [1]
  2. Hans Bruckner in Walter Brugger, Geschichte von Berchtesgaden, Band III/I
  3. Berchtesgadener Anzeiger vom 28.6. und 30.8.1989