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Kunststoffverarbeitung und Maria Josepha von Savoyen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Marie Joséphine Louise de Savoie, comtesse de Provence.jpg|miniatur|Luise Maria Josepha von Savoyen,<br />von [[Alexander Kucharski]]]]
[[Datei:Blow film PLA-Blend Bio-Flex.jpg|mini|hochkant=1.4|Folienaustritt aus Ringspaltdüse: [[Polylactide|PLA]]-[[biobasierter Kunststoff|Biokunststoff]]folie]]
'''Luise Maria Josepha von Savoyen''' oder Maria Giuseppina Luigia, [[Französische Sprache|frz.]] Marie Joséphine Louise de Savoie (* [[2. September]] [[1753]] in [[Turin]], [[Italien]]; † [[13. November]] [[1810]] im [[Hartwell House (Buckinghamshire)|Hartwell House]] in [[Aylesbury]] bei [[Oxford]]), war durch Heirat Gräfin von Provence.


== Leben ==
Als '''Kunststoffverarbeitung''' wird die Herstellung von '''Kunststoffprodukten''' bezeichnet. Dies geschieht insbesondere durch die Fertigung von [[Formteil]]en, [[Halbzeug]]en, [[Faser]]n oder [[Folie]]n aus [[Kunststoff]]en, die von der chemischen Industrie meist als [[Kunststoffgranulat|Granulat]] ([[Masterbatch]]), Pulver, Folien oder [[Platte (Technische Mechanik)|Platten]] geliefert werden.
[[Datei:1753 Louise.JPG|miniatur|links|Prinzessin Maria Josepha von Savoyen]]
Maria Josepha war die zweite Tochter von [[Viktor Amadeus III. (Savoyen)|Viktor Amadeus III.]] und dessen Gemahlin [[Maria Antonia von Spanien]]. Ihr Vater wurde 1773 König von Sardinien-Piemont und Herzog von Savoyen.


Am 14. Mai 1771 heiratete sie einen Enkel [[Ludwig XV.|Ludwigs XV.]], Graf Stanislas Xavier von Provence, der später König [[Ludwig XVIII.]] von Frankreich wurde. Er war der Bruder der späteren Könige [[Ludwig XVI.]] und [[Karl X. (Frankreich)|Karl X.]] Durch die Heirat wurde Maria Josepha Gräfin von Provence. Nach der Thronbesteigung Ludwigs XVI. führte sie den Titel "Madame". Maria Josepha floh nach dem Ausbruch der [[Französische Revolution|französischen Revolution]] mit ihrem Gemahl in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1791 aus Frankreich. In derselben Nacht unternahm Ludwig XVI. mit seiner Familie den missglückten [[Flucht nach Varennes|Fluchtversuch]], der in [[Varennes-en-Argonne|Varennes]] endete. Das Paar fand zunächst Aufnahme in [[Brüssel]], dann in [[Koblenz]]. Dort hatte auch Karl Philipp, Graf von Artois, Zuflucht gefunden. Der spätere Karl X. war der zweite Bruder Ludwigs XVI. sowie der Ehemann von Maria Josephas jüngerer Schwester [[Maria Theresia von Savoyen (1756–1805)|Maria Theresa]]. Das Exil zwang den Grafen von Provence, unter verschiedenen Decknamen und ständiger Furcht vor Attentaten ein unstetes Leben zu führen, das ihn über [[Verona]], [[Blankenburg (Harz)|Blankenburg]], [[Mitau]] im [[Kurland]] und [[Schweden]] nach [[England]] führte, wo er zunächst in [[Wanstead]], später in Gosfield bei [[London]] und schließlich in Schloss Hartwell (Hartwell House) in Aylesbury bei Oxford residierte.
Die [[Fertigungsverfahren]] werden in Deutschland nach DIN 8580 eingeteilt. Für die Kunststoffverarbeitung sind insbesondere [[Urformverfahren|Urform-]], [[Umformverfahren|Umform-]] und [[Fügen von Kunststoffen|Fügeverfahren]] bedeutsam.


Dort starb Maria Josepha am 13. November 1810 in ihrem 58. Lebensjahr. Ihre Ehe mit dem späteren Ludwig XVIII. war kinderlos geblieben.
== Urformverfahren ==
Als Urformen bezeichnet man das Herstellen fester geometrischer Körper, wie Formteile (Rohre, Gehäuseteile für Fernseher, Becher und unzählige andere) aus formlosen Stoffen, wie Schmelzen oder Pulver. Diese Verfahren sind für [[Thermoplast]]e (früher daher ''Spritzmassen'' genannt) die wichtigste Art der Formgebung. Eine Nachbearbeitung kann in den meisten Fällen unterbleiben. Für [[Duroplast]]e (früher ''Pressmassen'' genannt) sind nur Urform- aber keine Umformverfahren einsetzbar.


Maria Josepha wird nicht unter den Königinnen von Frankreich aufgeführt, da sie vier Jahre vor der Thronbesteigung ihres Gatten starb.
=== Spritzgießen ===
{{Hauptartikel|Spritzgießen}}
[[Datei:Temperatures of injection moulding for polypropylene.svg|mini|Schema und Temperaturen für den Spritzguss von Polypropylen]]
Beim Spritzgießen wird der Kunststoff aus einem Plastifiziergerät (erwärmt den Kunststoff auf Schmelztemperatur) in einen Hohlraum (''Formwerkzeug'') gespritzt, in welchem er erst verdichtet wird und dann erkaltet. Das Formteil wird dann automatisch ausgeworfen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auch kompliziertere Formteile voll automatisiert sehr schnell in hohen Stückzahlen produziert werden können. Ein Nachteil sind die hohen Stückkosten für die Formwerkzeuge.


=== Extrusion ===
== Literatur ==
* ''Dictionnaire de l'Histoire de France'', 1981, Paris, Librairie Académique Perrin, ISBN 2-262-00228-2
{{Hauptartikel|Extrusion (Fertigungstechnik)}}
Beim Extrudieren gelangt der Kunststoff durch einen Trichter in einen Zylinder, wird aufgeschmolzen, homogenisiert und verdichtet, um dann mittels einer Schnecke durch eine Düse gepresst zu werden. Diese Anlage wird ''Extruder'' genannt. Extruder werden zur Fertigung von Profilen, Rohren, Platten, Textilfasern (''[[Schmelzspinnen]]''), Masterbatches (Farbkonzentrate) verwendet.


=== Kalandrieren ===
== Weblinks ==
{{Commonscat|Princess Marie Josephine Louise of Savoy|Maria Josepha von Savoyen}}
{{Hauptartikel|Kalandrieren}}
Beim Kalandrieren geschieht die Formgebung des Kunststoffs mittels einer Serie von Walzen. Es wird vor allem für die Herstellung von Folien, dünnen Platten, Bodenbelägen verwendet.


{{Normdaten|TYP=p|GND=1078022402|LCCN=n/93/74456|VIAF=33672963}}
=== Rotationsformen ===
{{Hauptartikel|Rotationsformen}}
[[Datei:Sinterschema.gif|mini|Prinzip des Rotationsformens]]
Das Rotationsformen, auch Rotationsguss oder Rotationssinterverfahren genannt, ist ein spezielles Produktions-Verfahren, um große hohle nahtlose Kunststoff-Teile herzustellen. Bei der Herstellung lagert sich geschmolzenes Kunststoff-Granulat beim Abkühlen an den Innenflächen der rotierenden Form ab. Durch die Beschaffenheit des Rotationswerkzeugs lassen sich verschiedene Wandstärken auch innerhalb einer einzigen Form realisieren. Anwendungsgebiete sind unter anderem große Gehäuse und Transportbehälter, aber auch Armaturenbretter, Möbel und Spielzeug werden teilweise mit Rotationsgießen hergestellt. Auch Schokoladenhohlfiguren werden vergleichbar hergestellt.


{{SORTIERUNG:Maria Josepha Von Savoyen}}
=== Schäumen ===
[[Kategorie:Haus Savoyen|Maria Josepha]]
{{Hauptartikel|Schaumstoff-Schäumverfahren}}
[[Kategorie:Geboren 1753]]
Die Verfahren zur Herstellung von [[Schaumstoff]]en lassen sich in drei Kategorien einteilen:<ref name="Franck1196">A. Franck: ''Kunststoffkompendium.'' 4. Auflage. Vogel Buchverlag, Würzburg 1996, ISBN 3-8023-1589-8.</ref>
[[Kategorie:Gestorben 1810]]
* Chemisches Treibverfahren: Die das Material aufschäumenden Gase werden bei der Polymerisation frei. (z.&nbsp;B. PU-Schäume)
[[Kategorie:Frau]]
* Physikalisches Treibverfahren: Der Reaktionsmischung werden niedrig siedende Flüssigkeiten zugesetzt, die im Verlauf der Polymerisation verdampfen und so die typischen Gasblasen bilden. (z.&nbsp;B. [[Schaumpolystyrol]])
* Mechanisches Treibverfahren: In eine Schmelze des Kunststoffs wird unter Rühren ein Gas eingeblasen.
[[Datei:Inside the mold.jpg|mini|220px|Das Blasform-Verfahren]]
Emre Gacks


{{Personendaten
=== Spritzblasformen ===
|NAME=Maria Josepha von Savoyen
{{Hauptartikel|Spritzblasformen}}
|ALTERNATIVNAMEN=Savoyen, Luise Maria Josepha von (vollständiger Name)
Beim Blasformen wird ein Thermoplast-Vorformling in einer Form aufgeblasen. Durch die Druckluft legt er sich innen an die Form an und hält diese beim Erkalten.<ref name="Kaiser2006">W. Kaiser: ''Kunststoffchemie für Ingenieure.'' Carl Hanser Verlag, München 2006, ISBN 3-446-22069-0.</ref> Dieses Verfahren dient vor allem zur Herstellung von Flaschen, Fässern, Autotanks etc.
|KURZBESCHREIBUNG=durch Heirat Gräfin von Provence

|GEBURTSDATUM=2. September 1753
== Umformverfahren ==
|GEBURTSORT=[[Turin]], [[Italien]]
Thermoplaste erweichen bei Erwärmung. Sie können dann bei geringen Umformkräften in eine neue Form gebracht werden. Nach der Abkühlung behalten sie diese bei. Ein Beispiel für die industrielle Nutzung dieses Effektes ist das [[Thermoformen]].
|STERBEDATUM=13. November 1810

|STERBEORT=[[Hartwell House (Buckinghamshire)|Hartwell House]], [[Aylesbury]] bei [[Oxford]]
== Fügeverfahren ==
}}
{{Hauptartikel|Fügen (Fertigungstechnik)}}
Als Fügen bezeichnet man in der Fertigungstechnik Verfahren, die zwei Bauteile dauerhaft miteinander verbinden. Für Kunststoffe kommt dabei vorwiegend das [[Schweißen]] und [[Kleben]] zum Einsatz. Aber auch [[Schraube (Verbindungselement)|Schrauben]], [[Niet]]en und [[Durchsetzfügen|Clinchen]] kann mit Kunststoffen erfolgen.

=== Schweißen von Kunststoffen ===
Schweißen setzt aufschmelzbare Werkstoffe voraus, daher kommen für dieses Verfahren nur Thermoplaste in Frage. Die Wärme zum Aufschmelzen des Materials kann mittels einer elektrischen Induktionsheizung (''Heizelementschweißen''), heißer Druckluft (''Warmgasschweißen''), Reibung der Moleküle gegeneinander (''Hochfrequenzschweißen''), Licht- oder Laserstrahlung (''Strahlungsschweißen'') oder Reibung (''Reibungsschweißen'') zugeführt werden.

=== Kleben von Kunststoffen ===
Im Gegensatz zum Schweißen eignet sich das Kleben auch für Duroplaste und Elastomere. Die grundsätzliche Voraussetzung ist, dass die zu verklebenden Kunststoffe [[Chemische Bindung|polare]] Eigenschaften haben. Man unterscheidet zwischen ''physikalischen Klebern'', bei denen die molekulare Struktur des Klebstoffs schon vor dem Auftragen vorhanden ist und er durch Verdunsten eines Lösungsmittels aushärtet und ''chemischen Klebern'', bei denen eine chemische Reaktion die Aushärtung verursacht.

== Kunststoffverarbeitende Industrie ==
Der [[Gesamtverband kunststoffverarbeitende Industrie]] (GKV) ist die Vereinigung der Produzenten der Kunststoffverarbeitung in Deutschland.

{| class="wikitable"
|+ Einsatzgebiete der im Wirtschaftszweig hergestellten Produkte<ref>''vdi-Nachrichten.'' 42/10 nach Consultic Studie 2008.</ref>
|-
! Wirtschaftsbereich !! Anteile (wertmässig)
|-
| Verpackungen || align="center" | 32,4 %
|-
| Bauwesen || align="center" | 25,2 %
|-
| Fahrzeugbau || align="center" | 9,2 %
|-
| Elektrowaren || align="center" | 7,4 %
|-
| Haushaltswaren || align="center" | 2,9 %
|-
| Möbelindustrie || align="center" | 3,8 %
|-
| Landwirtschaft || align="center" | 2,5 %
|-
| Medizin || align="center" | 1,7 %
|-
| Sport und Freizeit || align="center" | 14,9 %
|-
|}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=s|GND=4114335-8}}

[[Kategorie:Kunststoffverarbeitung| ]]

Version vom 17. Juni 2020, 11:25 Uhr

Luise Maria Josepha von Savoyen,
von Alexander Kucharski

Luise Maria Josepha von Savoyen oder Maria Giuseppina Luigia, frz. Marie Joséphine Louise de Savoie (* 2. September 1753 in Turin, Italien; † 13. November 1810 im Hartwell House in Aylesbury bei Oxford), war durch Heirat Gräfin von Provence.

Leben

Prinzessin Maria Josepha von Savoyen

Maria Josepha war die zweite Tochter von Viktor Amadeus III. und dessen Gemahlin Maria Antonia von Spanien. Ihr Vater wurde 1773 König von Sardinien-Piemont und Herzog von Savoyen.

Am 14. Mai 1771 heiratete sie einen Enkel Ludwigs XV., Graf Stanislas Xavier von Provence, der später König Ludwig XVIII. von Frankreich wurde. Er war der Bruder der späteren Könige Ludwig XVI. und Karl X. Durch die Heirat wurde Maria Josepha Gräfin von Provence. Nach der Thronbesteigung Ludwigs XVI. führte sie den Titel "Madame". Maria Josepha floh nach dem Ausbruch der französischen Revolution mit ihrem Gemahl in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1791 aus Frankreich. In derselben Nacht unternahm Ludwig XVI. mit seiner Familie den missglückten Fluchtversuch, der in Varennes endete. Das Paar fand zunächst Aufnahme in Brüssel, dann in Koblenz. Dort hatte auch Karl Philipp, Graf von Artois, Zuflucht gefunden. Der spätere Karl X. war der zweite Bruder Ludwigs XVI. sowie der Ehemann von Maria Josephas jüngerer Schwester Maria Theresa. Das Exil zwang den Grafen von Provence, unter verschiedenen Decknamen und ständiger Furcht vor Attentaten ein unstetes Leben zu führen, das ihn über Verona, Blankenburg, Mitau im Kurland und Schweden nach England führte, wo er zunächst in Wanstead, später in Gosfield bei London und schließlich in Schloss Hartwell (Hartwell House) in Aylesbury bei Oxford residierte.

Dort starb Maria Josepha am 13. November 1810 in ihrem 58. Lebensjahr. Ihre Ehe mit dem späteren Ludwig XVIII. war kinderlos geblieben.

Maria Josepha wird nicht unter den Königinnen von Frankreich aufgeführt, da sie vier Jahre vor der Thronbesteigung ihres Gatten starb.

Literatur

  • Dictionnaire de l'Histoire de France, 1981, Paris, Librairie Académique Perrin, ISBN 2-262-00228-2
Commons: Maria Josepha von Savoyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien