Ozomatli und John Cranko: Unterschied zwischen den Seiten
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'''John Cyril Cranko''' (* [[15. August]] [[1927]] in [[Rustenburg]], [[Südafrika]]; † [[26. Juni]] [[1973]] auf einem Rückflug aus den USA) war ein britischer [[Tanz|Tanzregisseur]] und [[Choreograf]]. |
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'''Ozomatli''' sind eine 1995 gegründete siebenköpfige Latin-Band, die eine Mischung aus [[Chicano]]-Rock, [[Salsa (Musik)|Salsa]] (und anderen lateinamerikanischen Stilen wie [[Merengue]], [[Cumbia]], [[Comparsa]]), [[Funk (Musik)|Funk]], [[Reggae]], [[Rap]] und [[Fusion (Musik)|Fusion]] spielt. |
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Cranko studierte zuerst in [[Kapstadt]]. 1946 ging er nach [[London]] und wurde Mitglied des [[Sadler’s Wells|Sadler's Wells Theatre Ballet]]. Seine Inszenierungen zeichneten sich durch eine klare dramatische Struktur aus. 1947 schuf er für das Sadler's Wells Ballet eine aufsehenerregende [[Choreografie]] zu [[Claude Debussy|Debussys]] ''Children's Corner''. |
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Die ersten großen Erfolge mit dieser Truppe hatte Cranko 1949 mit ''Beauty and the Beast'', 1951 mit ''Pineapple Poll'' und ''Harlequin in April''. 1955 choreografierte er für die [[Pariser Oper]] ''La Belle Hélène''. Seine erste abendfüllende englische Ballettaufführung hatte er 1957 mit ''Der Pagodenprinz''. 1961 wurde Cranko von [[Walter Erich Schäfer]] zum Direktor des [[Stuttgarter Ballett]]s berufen. Er sammelte eine Gruppe von begabten Tänzern um sich, u. a. [[Marcia Haydée]], [[Egon Madsen]], [[Richard Cragun]], [[Birgit Keil]] und [[Susanne Hanke]]. |
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Sie verstehen sich als Band des kulturellen Mischtiegels Downtown Los Angeles, wo die Bandmitglieder herkommen. Ihr erstes Album ''Ozomatli'' (Almo Sounds) erreichte 1998 Nr. 7 der Billboard Latin Charts. Im selben Jahr lud sie [[Carlos Santana]] als Vorgruppe ein. Das zweite Album ''Embrace the Chaos'' von 2001 gewann einen [[Grammy Award for Best Latin Rock, Urban or Alternative Album]] ebenso wie das Album ''Street Signs'' von 2004 ([[Concord Records]]). 2005 erschien ein Live-Album vom Auftritt im Fillmore in San Francisco und 2007 ''Don´t mess with the Dragon'' (Concord Records). |
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Einige seiner Choreografien in [[Stuttgart]] waren 1962 ''[[Romeo_und_Julia_(Prokofjew)|Romeo und Julia]]'' nach [[William Shakespeare]], 1965 ''[[Onegin (Ballett)|Onegin]]'' nach [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Alexander Puschkin]]. 1969 folgte ''[[Der Widerspenstigen Zähmung (Ballett)|Der Widerspenstigen Zähmung]]'' nach Shakespeare, 1970 ''Brouillards'', 1971 ''[[Carmen (Cranko)|Carmen]]'' (mit Musik von [[Wolfgang Fortner]] und Wilfried Steinbrenner) und schließlich 1973 ''Spuren''. Crankos Choreografien trugen maßgeblich zum so genannten „Stuttgarter Ballettwunder“ bei, das 1969 mit einem Gastspiel an der [[Metropolitan Opera]] in New York begann. Geschichten nuanciert zu erzählen, seine klaren dramatischen Strukturen und die außerordentliche Art und Weise, wie er die Kunst des [[Pas de deux]] beherrschte, eroberten das Publikum in [[New York City|New York]]. 1971 gründete er in Stuttgart eine Ballett-Schule mit Internat. Die [[John Cranko-Schule]] ist heute Ballettschule der [[Staatstheater Stuttgart|Württembergischen Staatstheater]] sowie [[Berufsfachschule in Deutschland|Berufsfachschule]] und Staatliche Ballettakademie. |
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2006 gingen sie auf eine Welt-Tour auf Einladung des US State Departments. 2008 schrieben sie einen Song ''Can´t stop the Blue'' für die [[Los Angeles Dodgers]]. 2010 traten sie auf den Boston Pops mit dem Boston Symphony Orchestra auf, worauf Konzerte mit weiteren Symphonieorchestern folgten. Sie sind politisch engagiert (die Band entstand um bei einem Streik zu spielen) und spielten häufiger bei Parteiveranstaltungen der Demokraten. |
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John Cranko starb am 26. Juni 1973 während des Rückfluges von einer erfolgreichen USA-Tournee nach Dublin. Sein Grab befindet sich auf dem kleinen Friedhof beim [[Schloss Solitude]] (Stuttgart). Zur Feier seines 80. Geburtstags im August 2007 veranstaltete das Stuttgarter Ballett das ''Cranko Festival 2007'', eine Veranstaltungsreihe in Stuttgart. Nach ihm ist die [[John-Cranko-Gesellschaft]] benannt. |
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Zu den Anfangsmitgliedern gehörten der Bassist und Rapper Will-Dog Abers, die Perkussionisten Justin Porée und Jiro Yamaguchi, der Trompeter Asdru Sierra, der Gitarrist Raul Pacheco und Saxophonist/Klarinettist Ulisses Bela<ref>Personal auf ihrem ersten Album ''Ozomatli'' 1998</ref> Zusätzlich spielten unter anderem der Rapper Chali 2na, Cut Chemist an den Turntables, der Schlagzeuger William Marufo und der Saxophonist Jose Espinosa auf dem ersten Album. Auf dem zweiten Album von 2001 spielten zusätzlich Andy Mendoza am Schlagzeug in der Stammbesetzung. |
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Als Choreologin und Ballettmeisterin hat [[Georgette Tsinguirides]] Crankos Werk mittlerweile an mehrere Tänzergenerationen weitervermittelt: Nicht allein beim Stuttgarter Ballett, sondern ebenso weltweit bei mehr als 30 anderen Ballett-Compagnien. Alle großen Werke, die Cranko in Stuttgart schuf, hat sie in einer bestimmten Tanzschrift aufgezeichnet, der Benesh Movement Notation. |
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Die Besetzung 2013 ist Will-Dog Abers, Raul Pacheco, Justin Porée, Asdru Sierra, Jiro Yamaguchi, Ulisses Bela. |
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Im April 2020 erschien der Roman von [[Thomas Aders]] SEELENTANZ - JOHN CRANKO UND DAS STUTTGARTER BALLETTWUNDER als [[Podcast]].<ref>https://seelentanz-john-cranko.podigee.io</ref> Die 27 Episoden behandeln das Leben [[John Cranko]]s, der die Compagnie des Stuttgarter Balletts innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden der Welt gemacht hat. Für den Roman wurden die persönlichen Erinnerungen Dutzender von Zeitzeugen ausgewertet, darunter die Haupttänzer [[John Cranko]]s wie [[Márcia Haydée]], [[Richard Cragun]], [[Egon Madsen]] und [[Birgit Keil]]. |
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== Literatur == |
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* [[Hellmuth Karasek]]: ''Karambolagen. Begegnungen mit Zeitgenossen''. Ullstein, Berlin 2004, ISBN 3-548-36494-2, S. 73 |
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* [[Hannes Kilian]], Klaus Geitel: ''John Cranko. Ballett für die Welt''. Thorbecke, Sigmaringen 1977, ISBN 3-7995-2005-8. |
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* John Percival: ''John Cranko. Biographie''. Aus dem Englischen übersetzt von Marion Zerbst. Belser, Stuttgart/Zürich 1985, ISBN 3-7630-9036-3. |
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* Susanne Wiedmann: ''Georgette Tsinguirides. Ein Leben für John Cranko und das Stuttgarter Ballett.'' Klöpfer & Meyer, Tübingen 2015, ISBN 978-3-86351-407-5. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://ozomatli.com/ Homepage] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Choreograf (Ballett)]] |
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[[Kategorie:Darstellender Künstler (Stuttgart)]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1973]] |
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|NAME=Cranko, John |
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|ALTERNATIVNAMEN=Cranko, John Cyril (vollständiger Name) |
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|KURZBESCHREIBUNG=britischer Choreograf und Tanzregisseur |
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|GEBURTSDATUM=15. August 1927 |
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|GEBURTSORT=[[Rustenburg]], [[Südafrika]] |
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|STERBEDATUM=26. Juni 1973 |
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|STERBEORT=auf einem Rückflug aus den USA |
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Version vom 21. April 2020, 21:52 Uhr

John Cyril Cranko (* 15. August 1927 in Rustenburg, Südafrika; † 26. Juni 1973 auf einem Rückflug aus den USA) war ein britischer Tanzregisseur und Choreograf.

Cranko studierte zuerst in Kapstadt. 1946 ging er nach London und wurde Mitglied des Sadler's Wells Theatre Ballet. Seine Inszenierungen zeichneten sich durch eine klare dramatische Struktur aus. 1947 schuf er für das Sadler's Wells Ballet eine aufsehenerregende Choreografie zu Debussys Children's Corner.
Die ersten großen Erfolge mit dieser Truppe hatte Cranko 1949 mit Beauty and the Beast, 1951 mit Pineapple Poll und Harlequin in April. 1955 choreografierte er für die Pariser Oper La Belle Hélène. Seine erste abendfüllende englische Ballettaufführung hatte er 1957 mit Der Pagodenprinz. 1961 wurde Cranko von Walter Erich Schäfer zum Direktor des Stuttgarter Balletts berufen. Er sammelte eine Gruppe von begabten Tänzern um sich, u. a. Marcia Haydée, Egon Madsen, Richard Cragun, Birgit Keil und Susanne Hanke.
Einige seiner Choreografien in Stuttgart waren 1962 Romeo und Julia nach William Shakespeare, 1965 Onegin nach Alexander Puschkin. 1969 folgte Der Widerspenstigen Zähmung nach Shakespeare, 1970 Brouillards, 1971 Carmen (mit Musik von Wolfgang Fortner und Wilfried Steinbrenner) und schließlich 1973 Spuren. Crankos Choreografien trugen maßgeblich zum so genannten „Stuttgarter Ballettwunder“ bei, das 1969 mit einem Gastspiel an der Metropolitan Opera in New York begann. Geschichten nuanciert zu erzählen, seine klaren dramatischen Strukturen und die außerordentliche Art und Weise, wie er die Kunst des Pas de deux beherrschte, eroberten das Publikum in New York. 1971 gründete er in Stuttgart eine Ballett-Schule mit Internat. Die John Cranko-Schule ist heute Ballettschule der Württembergischen Staatstheater sowie Berufsfachschule und Staatliche Ballettakademie.
John Cranko starb am 26. Juni 1973 während des Rückfluges von einer erfolgreichen USA-Tournee nach Dublin. Sein Grab befindet sich auf dem kleinen Friedhof beim Schloss Solitude (Stuttgart). Zur Feier seines 80. Geburtstags im August 2007 veranstaltete das Stuttgarter Ballett das Cranko Festival 2007, eine Veranstaltungsreihe in Stuttgart. Nach ihm ist die John-Cranko-Gesellschaft benannt.
Als Choreologin und Ballettmeisterin hat Georgette Tsinguirides Crankos Werk mittlerweile an mehrere Tänzergenerationen weitervermittelt: Nicht allein beim Stuttgarter Ballett, sondern ebenso weltweit bei mehr als 30 anderen Ballett-Compagnien. Alle großen Werke, die Cranko in Stuttgart schuf, hat sie in einer bestimmten Tanzschrift aufgezeichnet, der Benesh Movement Notation.
Im April 2020 erschien der Roman von Thomas Aders SEELENTANZ - JOHN CRANKO UND DAS STUTTGARTER BALLETTWUNDER als Podcast.[1] Die 27 Episoden behandeln das Leben John Crankos, der die Compagnie des Stuttgarter Balletts innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden der Welt gemacht hat. Für den Roman wurden die persönlichen Erinnerungen Dutzender von Zeitzeugen ausgewertet, darunter die Haupttänzer John Crankos wie Márcia Haydée, Richard Cragun, Egon Madsen und Birgit Keil.
Literatur
- Hellmuth Karasek: Karambolagen. Begegnungen mit Zeitgenossen. Ullstein, Berlin 2004, ISBN 3-548-36494-2, S. 73
- Hannes Kilian, Klaus Geitel: John Cranko. Ballett für die Welt. Thorbecke, Sigmaringen 1977, ISBN 3-7995-2005-8.
- John Percival: John Cranko. Biographie. Aus dem Englischen übersetzt von Marion Zerbst. Belser, Stuttgart/Zürich 1985, ISBN 3-7630-9036-3.
- Susanne Wiedmann: Georgette Tsinguirides. Ein Leben für John Cranko und das Stuttgarter Ballett. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2015, ISBN 978-3-86351-407-5.
Weblinks
- Literatur von und über John Cranko im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Cranko, John |
ALTERNATIVNAMEN | Cranko, John Cyril (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Choreograf und Tanzregisseur |
GEBURTSDATUM | 15. August 1927 |
GEBURTSORT | Rustenburg, Südafrika |
STERBEDATUM | 26. Juni 1973 |
STERBEORT | auf einem Rückflug aus den USA |