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Schöninger Speere und ELC: Unterschied zwischen den Seiten

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'''ELC''' steht für:
[[Datei:Schöningen Speer VI © P. Pfarr NLD.jpg|mini|Der Archäologe [[Hartmut Thieme]] erläutert die Fundsituation von Speer VI dem Bergwerksdirektor der [[Energy from Waste|Braunschweigischen Kohle-Bergwerke]] Klaus Friedrich, 1997]]
* [[ELC-Stahl]], ein Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt (''extra low carbon'')
Als '''Schöninger Speere''' werden acht hölzerne [[Speer|Wurfspeere]], eine hölzerne [[Spieß|Stoßlanze]] und ein beidseitig angespitzter Holzstab aus der [[Altsteinzeit]] bezeichnet. Sie wurden zwischen 1994 und 1999 auf einer [[Archäologische Ausgrabungsstätten im Tagebau Schöningen|archäologischen Ausgrabungsstätte im Tagebau Schöningen]] in [[Niedersachsen]] gefunden. Die [[Ausgrabung]] leitete der Archäologe [[Hartmut Thieme]] vom [[Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege|Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD)]]. Das Alter der Funde wurde zunächst mit rund 400.000 Jahren angegeben,<ref>Hartmut Thieme, Reinhard Maier (Hrsg.): ''Archäologische Ausgrabungen im Braunkohlentagebau Schöningen.'' Landkreis Helmstedt, Hannover 1995.</ref><ref>Hartmut Thieme: ''Die ältesten Speere der Welt – Fundplätze der frühen Altsteinzeit im Tagebau Schöningen.'' In: ''[[Archäologisches Nachrichtenblatt]].'' 10, 2005, S. 409–417.</ref> andere Datierungsansätze kamen hingegen auf etwa 270.000 Jahre.<ref>Michael Baales, Olaf Jöris: ''Zur Altersstellung der Schöninger Speere.'' In: J. Burdukiewicz u. a. (Hrsg.): ''Erkenntnisjäger. Kultur und Umwelt des frühen Menschen.'' (= Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen-Anhalt. 57). 2003, S. 281–288. (Festschrift Dietrich Mania)</ref><ref>O. Jöris: ''Aus einer anderen Welt – Europa zur Zeit des Neandertalers.'' In: N. J. Conard u. a. (Hrsg.): ''Vom Neandertaler zum modernen Menschen.'' Ausstellungskatalog Blaubeuren 2005, S. 47–70.</ref> Spätere [[Thermolumineszenzdatierung]]en ergaben ein Alter von 337.000 bis 300.000 Jahren.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Richter, Matthias Krbetschek |Titel=The age of the Lower Paleolithic occupation at Schöningen |Sammelwerk=[[Journal of Human Evolution]] |Band=89 |Datum=2015-12 |Seiten=46–56 |DOI=10.1016/j.jhevol.2015.06.003}}</ref>
* [[EXPRESS Logistics Carrier]], externe Behälter für Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS
* [[Powiat Łowicki]] in der Woiwodschaft Łódź, Kfz-Kennzeichen
* IATA-Code für den [[Elcho Island Airport]] in Australien


{{Begriffsklärung}}
Die Schöninger Speere sind die ältesten vollständig erhaltenen [[Jagdwaffe]]n der Welt und ein wichtiger Beleg für die aktive [[Jagd]] des ''[[Homo heidelbergensis]]''. Ihr Fund hat das Bild der kulturellen [[Hominisation|Entwicklung des frühen Menschen]] stark verändert. Sie befinden sich in einem eigens für sie errichteten Museum, dem [[paläon]] (''jetzt,'' Forschungsmuseum Schöningen).<ref>[https://www.palaeon.de/ Am 1. Juli 2019 eröffnet das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege das Forschungsmuseum Schöningen am Standort paläon.]</ref>
[[Kategorie:Abkürzung]]

== Fundstelle ==
[[Datei:Schöningen WIK Ausgrabung 13 Serangeli IMGP6526.jpg|mini|hochkant=1.6|Ausgrabungsarbeiten auf dem sogenannten Speersockel, der vom [[Tagebau Schöningen|Braunkohletagebau Schöningen]] ausgespart wurde]]

Die [[Fundstelle]] der Speere (Schöningen 13/II Verlandungsfolge 4) liegt innerhalb des [[Tagebau Schöningen|Braunkohletagebaus Schöningen]] und befindet sich an der Tagebaukante auf einem 50&nbsp;×&nbsp;60 Meter großen Geländesockel, der vom Abbau durch die [[Braunschweigische Kohlen-Bergwerke]] AG ausgespart wurde. Der Sockel ragt an drei Seiten in das Tagebauloch hinein. Die auch als Speersockel bezeichnete Fläche ist eine von dreizehn altsteinzeitlichen Fundplätzen im Braunkohlentagebau Schöningen Süd des [[Helmstedter Braunkohlerevier]]s, die im Zuge der [[Prospektion (Archäologie)|Prospektion]] der [[Quartär (Geologie)|quartären]] Deckschichten von 1992 bis 2009 ausgegraben wurden. Der rund 3900 m² große Grabungssockel repräsentiert einen kleinen Ausschnitt einer ehemaligen Uferzone, die über Jahrtausende – zwischen [[Elster-Kaltzeit|Elster]]- und [[Saaleeiszeit]] – von Menschen und Tieren aufgesucht wurde. Der Sockel weist fünf mächtige [[Stratum (Archäologie)|Schichtpakete]] (Verlandungszonen) auf, die durch schwankende Wasserstände des Sees und [[Verlandung]]sprozesse entstanden sind.

[[File:Schöningen 13 II-4 Skelettreste © NLD + K. Cornelius.jpg|mini|Tierknochenreste in der Fundschicht der Speere]]

Der schnellen, luftdichten Bedeckung der [[Fundschicht]]en durch [[Mudde]]n ist die außergewöhnlich gute [[Erhaltungsbedingungen für organisches Material|Erhaltung der organischen Materialien]] zu verdanken. In der Abfolge der Verlandungszonen sind Veränderungen des [[Klima]]s von einer warmtrockenen Phase mit lichten [[Laubwald|Laubwäldern]] zu einer [[Steppe|Kältesteppe]] deutlich abzulesen. Die Speere stammen aus dem sogenannten Speerhorizont. Das ist eine annähernd 10 Meter breite und 60 Meter lange Grabungsfläche parallel zum ehemaligen Seeufer in der Verlandungszone 4 aus der Epoche der ausgehenden [[Holstein-Warmzeit]]. In ihr wurden neben den Speeren eine Stoßlanze, ein beidseitig angespitzer Stab, Steinartefakte und die Skelette von [[Wildpferd]]en sowie Knochen von [[Rinder]]n, [[Hirsche]]n, [[Nashörner]]n und [[Elefanten]] gefunden.<ref name="Denk">Jordi Serangeli, Thijs van Kolfschoten, Nicholas J. Conard: ''300.000 Jahre alte Funde einer Säbelzahnkatze aus Schöningen – Die gefährlichste Raubkatze der Eiszeit erstmals für Norddeutschland belegt.'' In: ''Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen.'' 1/2014.</ref> Von den rund 12.000 gefundenen [[Knochen|Tierknochen]] stammten über 90 Prozent vom [[Pferde|Pferd]], gefolgt von [[Rothirsch]] und [[Wisent]].<ref>B. Voormolen: ''Ancient Hunters, Modern Butcher Schöningen 13II -4, a kill-butchery site dating from the northwest European Lower Palaeolithic.'' Leiden 2008.</ref> Die Pferdeknochen stammen von [[Mosbach]]er Pferd und lassen auf mindestens 20 Individuen schließen. Sie weisen zahlreiche [[Schnittspur (Archäologie)|Schnittspuren]] von Steingeräten, aber nur geringe Spuren von [[Leichenfraß|Tierfraß]] auf. In der Fundschicht der Speere lagen rund 1500 Steinartefakte aus [[Feuerstein]], die wegen der Steinarmut am früheren Seeufer vom Menschen dorthin verbracht sein dürften. Ein Teil der Feuersteinobjekte gehörte zu einer Grauzone zwischen [[Artefakt (Archäologie)|Artefakt]] und Naturprodukt. Bei rund 30 Stücken handelte es sich um [[Steingerät]]e, wie Schaber, Spitzen und Messer.<ref>Kurt Felix Hillgruber, Jorid Serangeli: ''Echt scharf. Die Steinwerkzeuge aus Schöningen'' in: ''300.000 Jahre Spitzentechnik: Der altsteinzeitliche Fundplatz Schöningen und die frühesten Speere der Menschheit'', S. 108-111</ref>

Die Fundstelle interpretiert der Ausgräber Hartmut Thieme als Wildpferde-Jagdlager. Die [[Befund (Archäologie)|Fundsituation]] sei Zeugnis eines oder mehrerer Jagdereignisse sowie der daran anschließenden Zerlegung und Aufbereitung der Beute mit Steinwerkzeugen. Seinen [[Hypothese]]n zufolge gab das dichte Schilf am Seeufer den Jägern Deckung, aus der die Pferde, eingekeilt zwischen Jägern und See, mit gezielten [[Speerwurf|Speerwürfen]] erlegt wurden. Da sich unter den Pferdeknochen auch Reste von [[Fohlen|Jungtieren]] befinden, schließt er auf eine Jagd im Herbst.<ref>R. Musil: ''Die Pferde von Schöningen: Skelettreste einer ganzen Wildpferdherde.'' In: H. Thieme (Hrsg.): ''Die Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren.'' Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89646-040-0, S. 136–140.</ref> Weiter sieht er in den zwischen den Überresten der Jagdbeute zurückgelassenen Speeren Hinweise auf eine rituelle Handlung.<ref>H. Thieme: ''Warum ließen die Jäger die Speere zurück?'' In: H. Thieme (Hrsg.): ''Die Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren.'' Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89646-040-0, S. 188–190.</ref>

== Speere ==
{| style="float:right; background:transparent; padding:0px; margin:0px;"
|- valign="top"
|[[File:Schöningen WIK Speer II Conard.jpg|mini|hochkant=0.65|Speer II in [[In situ|Fundlage]]]]
|[[Datei:Schöningen Speer VII im Sediment 1997 © P. Pfarr NLD.jpg|mini|hochkant=0.7|Speer VII in Fundlage]]
|}
Die aufgrund des auflastenden Sedimentdrucks deformierten Speere sind mit einer Ausnahme aus schlanken, geraden [[Fichtenholz|Fichtenstämmchen]] gearbeitet. Speer IV ist aus [[Kiefernholz]] gefertigt. Der Durchmesser der Speere liegt zwischen 2,5 und 5 cm bei einem Baumalter zwischen 50 und 60 Jahren. Obwohl es sich bei den verwendeten Holzarten [[Fichten|Fichte]] und [[Kiefern|Kiefer]] um [[Weichholz]] handelt, bestehen die Speere aus langsam gewachsenen, festen Hölzern, die sich unter wenig günstigen klimatischen Bedingungen gebildet haben. Die Archäologen vermuten, dass die Hölzer von einem Standort mit erschwerten Wachstumsbedingungen, wie dem [[Elm (Höhenzug)|Elm]] oder dem [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]], stammen.

Die Speere weisen Abmessungen zwischen 1,80 m und 2,30 m auf. Sie sind sehr sorgfältig bearbeitet und zeugen von hohem technologischen Können und einer handwerklichen Tradition. Wie bei heutigen [[Speerwurf|Wettkampfspeeren]] liegt der größte Durchmesser und damit der Schwerpunkt im vorderen Drittel des Schaftes. Die Spitzenpartien sind symmetrisch aus der Basis der Stämmchen gearbeitet, wobei die Spitzenenden gezielt seitlich neben dem zentralen [[Mark (Botanik)|Mark]], dem schwächsten Teil des Stammes, ausgebildet wurden. Die Stoßlanze hat eine Länge von 2,53 m. Die Funktion des beidseitig angespitzten Holzstabs von 78 cm Länge ist unklar. Interpretationen reichen vom Wurfholz über Grabstock bis zum Allzweckwerkzeug.

In ihren [[Ballistik|Wurfeigenschaften]] sind die Schöninger Holzspeere modernen Wettkampfspeeren ebenbürtig. Bei Tests konnten Sportler originalgetreue Nachbauten bis zu 70 Meter weit werfen.<ref name="Germania_77_S_451-487">Hartmut Thieme: ''Altpaläolithische Holzgeräte aus Schöningen, Lkr. Helmstedt.'' In: ''Germania.'' Nr. 77, 1999, S. 451–487.</ref><ref>Miriam Golek, Hermann Rieder: ''Erprobung der Altpalaolithischen Wurfspeere von Schöningen.'' In: ''Stadion, Internationale Zeitschrift für Geschichte des Sports.'' Nr. XXV Academia Verlag, Sankt Augustin 1999, S. 1–12.</ref><ref>Leif Steguweit: ''Die Recken von Schöningen – 400 000 Jahre Jagd mit dem Speer.'' In: ''Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Urgeschichte.'' 8, 1999, S. 5–14 [https://www.academia.edu/12109420/_1999_Die_Recken_von_Sch%C3%B6ningen_400_000_Jahre_Jagd_mit_dem_Speer._Mitteilungsblatt_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Urgeschichte_8_5-14 (Online-Ansicht und PDF-Download)]</ref> Forscher des [[University College London]] stellten nach Würfen von Nachbauten durch trainierte Athleten fest, dass Speerwürfe auf 20 Meter für Großwild tödlich waren.<ref>Annemieke Milks, David Parker und Matt Pope: ''External ballistics of Pleistocene hand-thrown spears: experimental performance data and implications for human evolution.'' In: ''Scientific Report.'' Band 9, Artikel-Nr. 820, 2019, [[doi:10.1038/s41598-018-37904-w]] <br /> [https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Neandertaler-motorisch-geschickter-als-gedacht,speere132.html ''Neandertaler motorisch geschickter als gedacht.''] Auf: ''ndr.de'' vom 31. Januar 2019</ref> Die Wahl von [[Nadelhölzer]]n für die Herstellung ist vor allem klimatisch bedingt, da deren lokales Vorkommen im kühleren Klima am Ende des [[Interglazial]]s nachgewiesen ist.<ref>Brigitte Urban: ''Interglacial Pollen Records from Schöningen, North Germany.'' In: Frank Sirocko u. a. (Hrsg.): ''The Climate of Past Interglacials.'' (= Development in Quaternary Science. Band 7). 2007, S. 417–444.</ref>

== Vergleichsfunde ==
Holzartefakte aus der Altsteinzeit sind äußerst selten überliefert. Neben Schöningen sind Funde aus [[Clacton-on-Sea]] (Südengland),<ref>Kenneth P. Oakley, Peter Andrews, Lawrence H. Keeley, J. Desmond Clark: ''A reappraisal of the Clacton spearpoint.'' In: ''Proceedings of the Prehistoric Society.'' 43, 1977, S. 13–30. Eine Abbildung findet sich hier: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Clacton_Spear_02.jpg. Abbildung: ''The Clacton Spear.'']</ref> [[Torralba und Ambrona|Torralba (Spanien)]],<ref>L. G. Freemann, K. W. Butzer: ''The Acheulean Station of Torralba (Spain): A Progress Report.'' In: ''Quaternaria.'' Band 8, 1966, S. 9–22.</ref> [[Torralba und Ambrona|Ambrona]] (Spanien),<ref>{{Literatur |Autor=Joyce A. Tyldesley, Paul G. Bahn |Titel=Use of plants in the European Palaeolithic: A review of the evidence |Sammelwerk=[[Quaternary Science Reviews]] |Band=2 |Nummer=1 |Datum=1983 |Seiten=53–81 |Online=[https://hort.purdue.edu/newcrop/Hort_306/reading/reading%202-2.pdf PDF] |DOI=10.1016/0277-3791(83)90004-5}}</ref> und [[Bad Cannstatt|Bad Cannstatt (Baden-Württemberg)]]<ref>E. Wagner: ''Cannstatt I. Großwildjäger im Travertingebiet.'' (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 61). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1196-5.</ref> bekannt, wobei nur das als Lanzenbruchstück interpretierte Holz von Clacton-on-Sea noch erhalten ist. Die kalzifizierten Hölzer vom [[Fundplatz Bilzingsleben]] sind in ihrem [[Artefakt (Archäologie)|Artefaktcharakter]] umstritten.<ref>D. Mania, U. Mania: ''Geräte aus Holz von der altpaläolithischen Fundstelle bei Bilzingsleben.'' In: ''Praehistorca Thuringica.'' Band 2, 1998, S. 32–72.</ref><ref>L. Steguweit: ''Gebrauchsspuren an Artefakten der Hominidenfundstelle Bilzingsleben (Thüringen).'' (= Tübinger Arbeiten zur Urgeschichte. Band 2). Verlag Marie Leidorf, Rhaden/Westf. 2003, ISBN 3-89646-852-9.</ref> Die ebenfalls aus [[Niedersachsen]] stammende hölzerne [[Lanze von Lehringen|Stoßlanze aus Lehringen]] dagegen ist mit einem Alter von rund 125.000 Jahren sehr viel jünger. Mit ihr wurde wahrscheinlich ein [[Europäischer Waldelefant|Waldelefant]], unter dessen [[Skelett]] sie gefunden wurde, erlegt.<ref>H. Thieme, S. Veil: ''Neue Untersuchungen zum eemzeitlichen Elefanten-Jagdplatz Lehringen, Ldkr. Verden.'' In: ''Die Kunde.'' Band 36, 1985, S. 11–58.</ref>

2012 berichtete ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift [[Science]], dass Funde aus Südafrika darauf hindeuten, dass Individuen der Gattung ''[[Homo]]'' möglicherweise bereits vor 500.000 Jahren Großwild mit aufwändig hergestellten Speeren jagten. Dies soll mittels geschärfter Steinspitzen an Holzschäften erfolgt sein. Paläoanthropologen der [[University of Toronto]] hatten rund 200 Spitzen aus eisenhaltigem Gestein untersucht, die aus einer etwa 500.000 Jahre alten Erdschicht nahe [[Kathu (Südafrika)|Kathu]] in Südafrika stammten. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass sie als Speerspitzen gedient haben könnten.<ref>Jayne Wilkins u. a.: ''Evidence for Early Hafted Hunting Technology.'' In: ''[[Science]].'' Band 338, Nr. 6109, 2012, S. 942–946, [[doi:10.1126/science.1227608]]<br />[http://www.focus.de/wissen/mensch/archaeologie/500-000-jahre-alte-keilspitzen-ahnen-des-menschen-warfen-noch-frueher-steinspeere_aid_861556.html ''Urahnen warfen Steinspeere früher als gedacht.''] In: ''Focusonline.'' 16. November 2012.</ref>

Noch älter sind die Spuren von der Jagd auf Elefanten in Süditalien, die sich am Fundplatz [[Atella (archäologischer Fundplatz)|Atella]] in der [[Basilikata]] nachweisen ließen, doch bedienten sich die Jäger einer völlig anderen Technik.

== Bedeutung ==
Die Speere und der Fundplatz Schöningen haben das Bild der kulturellen und sozialen [[Hominisation|Entwicklung des frühen Menschen]] revolutioniert. So konnte die ehemals weit verbreitete Forschungsmeinung widerlegt werden, nach welcher der ''[[Homo heidelbergensis]]'' (ein naher Verwandter des ''[[Homo erectus]]'') und sogar noch der sehr viel jüngere [[Neandertaler]] primitive, sprachlose Wesen gewesen seien, die sich von Pflanzen und [[Aas]] ernährten. Denn die Speere und ihr Fundzusammenhang zeugen von hohen technologischen Fähigkeiten und liefern den ersten eindeutigen Beleg für eine aktive [[Jagd|(Großwild-)Jagd]]. Eine erfolgreiche Jagd auf schnell fliehende [[Herdentier]]e ist ohne ausgefeilte Jagdstrategien, ohne komplexes Sozialgefüge und ohne entwickelte Formen der Kommunikation nicht denkbar. Schon ''Homo heidelbergensis'' verfügte damit möglicherweise über intellektuelle und [[Kognition|kognitive Fähigkeiten]] wie das vorausschauende, planende Denken und Handeln, die zuvor erst dem modernen [[Mensch]]en (''Homo sapiens'') zugeschrieben wurden.<ref>H. Thieme: ''Der große Wurf von Schöningen: Das neue Bild zur Kultur des frühen Menschen.'' In: H. Thieme (Hrsg.): ''Die Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren.'' Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89646-040-0, S. 224–228.</ref><ref>M. N. Haidle: ''Menschenaffen? Affenmenschen? Mensch! Kognition und Sprache im Altpaläolithikum.'' In: N. J. Conard (Hrsg.): ''Woher kommt der Mensch.'' Attempto Verlag. Tübingen 2006, ISBN 3-89308-381-2, S. 69–97.</ref>

2016 wurde bekannt, dass die Stadt Schöningen eine Bewerbung der Schöninger Speere als [[UNESCO-Welterbe]] anstrebt, wenn die [[Tentativliste]] etwa 2018 für neue Objekte geöffnet wird.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Schoeninger-Speere-bald-UNESCO-Weltkulturebe,unesco148.html ''"Schöninger Speere" bald UNESCO Weltkulturerbe?''] bei NDR.de vom 23. Juni 2016.</ref><ref>[https://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article156497481/Fundort-der-Schoeninger-Speere-soll-Weltkulturerbe-werden.html ''Fundort der Schöninger Speere soll Weltkulturerbe werden''] bei Welt.de</ref>

== Forschungsgeschichte ==
=== Beginn 1982 ===
Ab 1979 wurde der sechs km² große [[Tagebau Schöningen]] im [[Helmstedter Braunkohlerevier]] durch ein Süd- und ein Nordfeld erschlossen. Zur Verstromung der Braunkohle wurde in der Nähe das [[Kraftwerk Buschhaus|Kraftwerks Buschhaus]] errichtet. Auf dessen Bauplatz lag das bereits seit 1974 bekannte [[Erdwerk von Esbeck]]. Das gefährdete Bodendenkmal wurde 1982 mit einer Rettungsgrabung vom hannoverschen [[Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege|Institut für Denkmalpflege]] archäologisch untersucht. Auf der ausgedehnten Tagebaufläche waren jedoch weitere archäologische Fundstellen zu erwarten. Deswegen initiierte der Archäologe Hartmut Thieme vom Institut für Denkmalpflege mit den [[Energy from Waste|Braunschweigischen Kohle-Bergwerken]] 1983 das Langzeitprojekt der ''Archäologischen Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier''. In den folgenden Jahren wurden eine Vielzahl oberflächlicher Fundstellen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit entdeckt und ausgegraben.

=== Speerfunde ab 1994 ===
1992 wurden an einer Tagebaukante des Südfeldes unterhalb eiszeitlicher Ablagerungen in 10 bis 15 Meter Tiefe erstmals [[Altpaläolithikum|altpaläolithische]] Fundschichten entdeckt und als Fundstelle 12 bezeichnet. Etwa 400 Meter südlich davon wurden 1994 an einer Stelle der Tagebaukante, die als Fundstelle 13 bezeichnet wurde, Tierknochen und ein beidseitig angespitzter Holzstab gefunden. Da hier weitere Funde zu erwarten waren, wurde eine 50&nbsp;×&nbsp;60 Meter große Fläche vom Abbau ausgespart. Dadurch entstand ein Grabungssockel, auch als Speersockel bezeichnet, der in das Tagebauloch hineinragt. In diesem Bereich fanden sich die Hinterlassenschaften eines Lagers steinzeitlicher Jäger, die an einem Seeufer vor rund 300.000 Jahren Wildpferde gejagt hatten. Zu den Fundstücken zählten auch die 10 Holzwaffen in Form der Wurfspeere, der Stoßlanze und des Holzstabs.

=== Forschungsprojekt ab 2008 ===
2008 entstand in einer Kooperation zwischen dem [[Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege|Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege]] in [[Hannover]] und der [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] das von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] geförderte Forschungsprojekt Schöningen unter Leitung des Archäologen [[Nicholas J. Conard]]. Seither werden die Ausgrabungen von der Universität Tübingen, Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie, durchführt.

An der Aufarbeitung und den Auswertungen der Grabungen findet eine Zusammenarbeit mit 30 Instituten im In- und Ausland statt. Unter den Kooperationspartnern sind unter anderem die [[Uni Leiden|Rijksuniversiteit Leiden]] (Paläontologie), die [[Leuphana Universität Lüneburg|Universität Leuphana]] (Palynologie), das [[Forschungsinstitut Senckenberg|Senckenberg Forschungsinstitut]] und das [[Naturmuseum Senckenberg]] in [[Frankfurt am Main]], die [[Leibniz Universität Hannover]] (Geologie), das Labor für quartäre Hölzer Langnau (Holzanatomie) sowie das [[Römisch-Germanisches Zentralmuseum|Römisch-Germanische Zentralmuseum]] in [[Mainz]].

=== Neue Kooperation ab 2016 ===
2016 sorgte die Bekanntgabe des [[Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur|Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur]], die seit 1994 anhaltende archäologische Forschung zu den Schöninger Speeren vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege an die [[Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung]] (SGN)<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Neue-Kooperation-fuer-Forschung-in-Schoeningen,speere130.html ''Neue Kooperation für Forschung in Schöningen.''] bei ndr.de vom 28. Juli 2016.</ref> abzugeben, für eine Kontroverse.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/schoeninger-speere-streit-um-forschungskooperation.1148.de.html?dram:article_id=363415 ''Streit um Forschungskooperation.''] bei [[Deutschlandfunk]] vom 18. August 2016.</ref> Grundlage der künftigen Forschungszusammenarbeit des Landes Niedersachsen mit der Senckenberg-Gesellschaft und der Universität Tübingen, die bereits seit Jahren in die Erforschung der Schöninger Speere eingebunden ist, ist ein zum 1.&nbsp;August 2016 geschlossener Kooperationsvertrag.

Die Abgabe wurde damit begründet, dass die Senckenberg Gesellschaft über mehr [[Expertise]] zur Steinzeit verfüge<ref>[http://www.focus.de/regional/niedersachsen/archaeologie-senckenberg-gesellschaft-leitet-forschung-am-palaeon_id_5768785.html ''Senckenberg-Gesellschaft leitet Forschung am Paläon.''] In: ''focus.online.'' 28. Juli 2016.</ref> und die internationale Sichtbarkeit des Fundortes weiter ausbauen werde.<ref>[http://www.mwk.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/grabungen-in-schoeningen-145567.html ''Wissenschaftsministerin Heinen-Kljajić unterzeichnet Kooperation mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Universität Tübingen.''] Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 29. Juli 2016.</ref> Einzelnen Befürwortern der Forschungsübertragung zufolge sei es Niedersachsen nicht gelungen, die „ältesten Jagdwaffen der Menschheit“ angemessen zu erforschen und zu vermitteln; der große Erfolg sei ausgeblieben.<ref>Stefan Lüddemann: [http://www.noz.de/deutschland-welt/kultur/artikel/752229/schoninger-speere-gute-entscheidung-fur-frankfurt ''Schöninger Speere: Gute Entscheidung für Frankfurt.''] In: ''[[Neue Osnabrücker Zeitung]].'' 29.&nbsp;Juli 2016.</ref> Die [[Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte]] (DGUF) sieht bei der Kompetenzübertragung das Land als Eigentümerin der Funde und der Dokumentation in einer starken Position. Aus Sicht der DGUF sorgen die künftigen Forschungen in Schöningen durch die Senckenberg-Gesellschaft für das Einwerben höherer Finanzmittel.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dguf.de/407.html |titel=DGUF-Stellungnahme zum Kooperationsvertrag "Forschungsprojekt Schöninger Speere" |hrsg=DGUF |datum=2016-08-08 |sprache=de |zugriff=2016-08-15}}</ref>

Deutschlandweit kritisierten Archäologen die Kompetenzübertragung von einem zuständigen Fachamt, dessen gesetzlicher Auftrag nach dem [[Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz|Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz]] in der Erforschung archäologischer Quellen besteht, an eine externe Institution.<ref>[https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/schoeninger-speere-forschungskooperation-in-der-kritik-3166/ ''Schöninger Speere: Forschungskooperation in der Kritik.''] Auf: ''archaeologie-online.de'' vom 3. August 2016.</ref> Archäologische Fachverbände, wie der [[Verband der Landesarchäologen]] (VLA) und der [[Deutscher Verband für Archäologie|Deutsche Verband für Archäologie]] (DVA), zeigten sich besorgt und wandten sich schriftlich an den [[Liste der Niedersächsischen Ministerpräsidenten|Niedersächsischen Ministerpräsidenten]] [[Stephan Weil]].<ref>[http://www.dvarch.de/rep_docs/DVA_000027_2016_Schoeningen-Stellungnahme-DVA.pdf ''Stellungnahme des Deutschen Verbandes für Archäologie e. v. zum angedachten Rückzug des Landes Niedersachsen aus dem archäologischen Forschungsprojekt Schöninger Speere.''] vom 28. Juli 2016 (pdf)</ref> Dem Land werde der wissenschaftliche Zugriff auf eine seiner bedeutendsten Fundstellen entzogen. Dies sei laut dem Vorsitzenden des VLA [[Michael Rind]] ein einmaliger Vorgang in Deutschland.<ref>[http://www.landesarchaeologen.de/aktuelles/newsdetails/was-passiert-mit-dem-projekt-schoeninger-speere/47d94219fc6587e8f689a453c8c6693c/ ''Was passiert mit dem Projekt „Schöninger Speere“? Niedersächsische Archäologen sollen nicht mehr am Forschungsprojekt „Schöninger Speere“ beteiligt sein.''] Verband der Landesarchäologen vom 29.&nbsp;Juli 2016.</ref>

Im Januar 2017 unterzeichneten die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić, Vertreter der SGN und Vertreter der paläon GmbH eine Vereinbarung „zur guten Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Wissenschaft und Erlebniszentrum“. Zur Förderung der nationalen und internationalen Kooperation in Schöningen wurde zugleich ein Wissenschaftlicher Beirat eingerichtet.<ref>[https://idw-online.de/de/news666297 ''Ein- und Ausblick in die Erforschung der Altsteinzeit.''] Auf: ''idw-online.de'' vom 13. Januar 2017.</ref><ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Schoeninger-Speere-Forscher-sollen-weiter-graben,schoeningerspeere150.html ''Schöninger Speere: Forscher sollen weiter graben''] bei ndr.de vom 13. Januar 2017.</ref> Die Ausgrabungen werden zukünftig von einem zehnköpfigen Team im Bereich des ''Speersockels'' und des ''Speerhorizonts Süd'' fortgesetzt. In der Hauptgrabungszeit unterstützen bis zu 10 Studierende die wissenschaftlichen Ausgrabungen. An den Funden forschen weltweit etwa 50 Wissenschaftler in 30 unterschiedlichen Institutionen.<ref> [https://idw-online.de/de/news666297 ''Ein- und Ausblick in die Erforschung der Altsteinzeit.''] Auf: ''idw-online'' vom 13. Januar 2017.</ref>

2016 prognostizierte die [[Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur|Niedersächsische Wissenschaftsministerin]] [[Gabriele Heinen-Kljajić]] ein mögliches Ende der Grabung, da der Schöninger Braunkohletagebau „vermutlich ab 2030“ geflutet werde.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/kultur/forschung-speer-verstaendlich-1.3150756 ''Speer verständlich.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 6. September 2016.</ref>

== ''paläon'' – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere ==
[[Datei:Speere Museum Schöningen.jpg|mini|[[paläon]]]]
{{Hauptartikel|paläon}}
Die Schöninger Speere werden im ''paläon'' gezeigt, das 2013 als [[Besucherzentrum]] und als [[Museum]] für die Ausstellung der Jagdwaffen eröffnet wurde. Das unweit der Fundstelle der Speere gelegene Zentrum widmete sich der interdisziplinären Erforschung der Schöninger Fundstellen sowie der [[pleistozän]]en [[Archäologie]] und präsentierte in einer erlebnisorientierten Ausstellung die originalen Funde. Der transparente Forschungs- und Laborbereich sowie ein interaktives Besucherlabor verknüpften die Bereiche Forschung und Museum. [[Biotop|Landschaftsbiotope]], darunter eine Weide mit [[Wildpferd]]en, veranschaulichen auf dem 34 [[Hektar]] großen Außengelände typische Pflanzengesellschaften der [[Warmzeit]]. Aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage wurde der Betrieb 2019 eingestellt und das [[Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege|Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege]] strukturierte das Objekt zum „Forschungsmuseum Schöningen“ um.

== Ausstellungen ==
[[Datei:Schöniger Speer Berlin Ausstellung Bewegte Zeiten.jpg|mini|hochkant=0.6|Ein Schöninger Speer in der Ausstellung ''[[Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland]]'']]
In den Jahren 2007 und 2008 fand mit den Speeren die [[Niedersächsische Landesausstellung]] unter dem Titel ''Die Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren'' im [[Braunschweigisches Landesmuseum|Braunschweigischen Landesmuseum]] und im [[Niedersächsisches Landesmuseum Hannover|Niedersächsischen Landesmuseum Hannover]] statt.

Vom 21.&nbsp;September 2018 bis 6.&nbsp;Januar 2019 wurde ein Speer in der Ausstellung ''[[Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland]]'' in [[Berlin]] gezeigt, die aus Anlass des [[Europäisches Kulturerbejahr|Europäischen Kulturerbejahres]] 2018 stattfand.<ref>[https://www.helmstedter-nachrichten.de/helmstedt/article215330549/Ein-Schoeninger-Speer-wird-zum-Star-von-Berlin.html ''Ein Schöninger Speer wird zum Star von Berlin''] in Helmstedter Nachrichten vom 14. September 2018</ref>

== Literatur ==
* Hartmut Thieme: ''Lower Palaeolithic hunting spears from Germany.'' In: ''[[Nature]].'' Band 385, 1997, S. 807–10, [[doi:10.1038/385807a0]]
* Hartmut Thieme: ''Altpaläolithische Holzgeräte aus Schöningen, Lkr. Helmstedt. Bedeutsame Funde zur Kulturentwicklung des frühen Menschen.'' In: ''Germania.'' Band 77, 1999, S. 451–487.
* ''Die größte archäologische Ausgrabung in Niedersachsen. Bedeutende Entdeckungen zur Urgeschichte im Tagebau Schöningen.'' In: M. Fansa u. a. (Hrsg.): ''Archäologie I Land I Niedersachsen. 25 Jahre Denkmalschutzgesetz – 400 000 Jahre Geschichte.'' Ausstellungskatalog (Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 42). Stuttgart 2004, S. 294–299.
* Hartmut Thieme: ''The Lower Palaeolithic art of hunting. The case of Schöningen 13 II-4, Lower Saxony, Germany.'' In: C. Gamble, M. Porr (Hrsg.): ''The hominid individual in context. Archaeological investigations of Lower and Middle Palaeolithic landscapes, locales and artefacts.'' Oxford 2005, S. 115–132.
* Hartmut Thieme (Hrsg.): ''Die Schöninger Speere. Mensch und Jagd vor 400000 Jahren.'' Ausstellungskatalog. Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89646-040-0.
* Gerhard Trnka: Rezension zu: Hartmut Thieme (Hrsg.): ''Die Schöninger Speere. Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren.'' Stuttgart 2007. In: H-Soz-u-Kult, 5. Januar 2009 ([http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-1-002 Online])
* Brigitte Urban: ''Interglacial pollen records from Schöningen, North Germany.'' In: ''Developments in Quaternary Sciences.'' Band 7, 2007, S. 417–444.
* Jordi Serangeli u. a.: ''Ein Fenster ins Altpaläolithikum.'' In: ''Archäologie in Deutschland.'' Band 28, Nr. 4, 2012, S. 6–12, {{ISSN|0176-8522}}.
* Gerlinde Bigga, Brigitte Urban: ''Im Schatten der Speere – Hölzer und andere Pflanzenfunde aus Schöningen und ihre Bedeutung für den Menschen.'' In: Hugo Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e.V., 55. Tagung in Wien, Erlangen 2013, S. 16 f.
* [[Harald Eggebrecht]]: ''Spitze der Menschheit. Der Fund der 300 000 Jahre alten Schöninger Speere war eine Sensation. Er zeigt, wie der Homo heidelbergensis gelebt und gejagt hat.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 31. Oktober/1. November 2014, S. 63.
* Jordi Serangeli: ''Die Jäger von Schöningen. Spuren von Menschen und Säbelzahnkatzen im „Speerhorizont“.'' In: ''[[Archäologie in Niedersachsen]].'' 18/2015, S.&nbsp;93–96.
* Nicholas J. Conard, Christopher E. Miller, Jordi Serangeli, Thijs Van Kolfschoten (Hrsg.): ''Excavations at Schöningen: New Insights into Middle Pleistocene Lifeways in Northern Europe.'' In: ''Journal of Human Evolution.'' Band 89, 2015, S. 1–308, ([http://www.sciencedirect.com/science/journal/00472484/89 Online])<ref>[https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/sonderband-des-journal-of-human-evolution-zur-fundstelle-schoeningen-3031/ ''Sonderband des „Journal of Human Evolution“ zur Fundstelle Schöningen.''] Auf: ''archaeologie-online.de'' vom 28. Januar 2016.</ref>
* Marie-Anne Julien, Bruce Hardy, Mareike C. Stahlschmidt, Brigitte Urban, Jordi Serangeli, Nicholas J. Conard: ''Characterizing the Lower Paleolithic bone industry from Schöningen 12 II: A multi-proxy study.'' In: ''Journal of Human Evolution.'' 89, 2015, S. 264–286. ([http://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/40868578/Julien_2015b.pdf?AWSAccessKeyId=AKIAJ56TQJRTWSMTNPEA&Expires=1480324607&Signature=d04yVkfCqNlXY8KJM349lN8Gn38%3D&response-content-disposition=inline%3B%20filename%3DCharacterizing_the_Lower_Paleolithic_bon.pdf online], PDF)
* [[Thomas Terberger]], [[Utz Böhner]], K. Felix Hillgruber, Andreas Kotula (Hrsg.): ''300.000 Jahre Spitzentechnik: Der altsteinzeitliche Fundplatz Schöningen und die frühesten Speere der Menschheit'', 2018.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://robert.cyty.com/archaeo/ao-schoeningen-01.html Kurzer Überblicksartikel zum Fundkomplex Schöningen] bei Region Braunschweig Ostfalen
* [http://www.nld.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=25821&_psmand=45 Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau in Schöningen] beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege
* [https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/mathematisch-naturwissenschaftliche-fakultaet/fachbereiche/geowissenschaften/arbeitsgruppen/urgeschichte-naturwissenschaftliche-archaeologie/forschungsbereich/aeltere-urgeschichte-quartaeroekologie/forschung/grabungen/deutschland/schoeningen/ Schöningen-Ausgrabungen der Eberhard Karls Universität Tübingen]
* [http://www.spektrum.de/alias/schoeninger-speere/das-leben-unserer-ahnen/1206198 ''Das Leben unserer Ahnen''] vom 6. September 2013 in [[Spektrum der Wissenschaft]]
* Alexander Budde: [http://www.deutschlandradiokultur.de/reisen-zu-den-urspruengen-der-menschheit-8-die-speere-von.2165.de.html?dram:article_id=362723 ''Die Speere von Schöningen''] bei [[Deutschlandradio Kultur]] vom 10. August 2016
* [[ Henning Haßmann]]: [https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/objekte/speere/ ''Speer II aus dem altpaläolithischen Wildpferdjagdlager von Schöningen''] im [[Denkmalatlas Niedersachsen]]
* [http://www.denkmalpflege.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=32511&article_id=112370&_psmand=45 Die chronologische Einordnung der paläolithischen Fundstellen von Schöningen] in 13 Beiträgen
* [https://www.foerderverein-palaeon.de/ Homepage des Fördervereins „Schöninger Speere – Erbe der Menschheit e. V.“]

== Einzelnachweise ==
<references />

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{{SORTIERUNG:Schoninger Speere}}
[[Kategorie:Schöningen]]
[[Kategorie:Archäologischer Fund (Niedersachsen)]]
[[Kategorie:Archäologischer Fund (Steinzeit)]]
[[Kategorie:Speer]]
[[Kategorie:Geschichte der Jagd]]
[[Kategorie:Helmstedter Braunkohlerevier]]
[[Kategorie:Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege]]

Version vom 18. April 2020, 23:16 Uhr

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