Hubert Schmidbaur und Freddie Mercury: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Freddie Mercury''' (* [[5. September]] [[1946]] als '''Farrokh Bulsara''' auf [[Sansibar]]; † [[24. November]] [[1991]] in [[London]]) war ein britischer Musiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Rocksänger der [[1970er Jahre|1970er]] und [[1980er Jahre|1980er]] Jahre. Berühmt wurde er als Leadsänger der Band [[Queen (Band)|Queen]]. |
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''' Hubert Schmidbaur''', Dr. rer. nat., Dr. h. c. ([[Westfälische Wilhelms-Universität]], [[Münster (Westfalen)|Münster]]) (* [[31. Dezember]] [[1934]] in [[Landsberg]], Lech) ist ein deutscher [[Professor]] und Emeritus für Anoganische und Analytische Chemie der [[Technische Universität München]]. |
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[[Bild:Queen 1984 0009.jpg|thumb|Freddie Mercury (1984)]] |
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== Leben == |
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Schmidbaur studierte von [[1953]] bis [[1957]] [[Chemie]], an der Ludwig-Maximilians-Universität München und legte 1957 sein [[Diplomexamen]] ab. Bereits [[1960]] [[Promotion|promovierte]] er bei Max Schmidt über "Alkylsilylester anorganischer Sauerstoffsäuren". Seine [[Habilitation]] schloss er 1964 in Marburg ab. Er folgte 1965 einem Ruf an die Universität Würzburg auf ein neu geschaffenenes Ordinariat für Anorganische Chemie und 1973 an die Technische Universität München (Lehrstuhl für Anorganische und Analytische Chemie). Er ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Akademien und hatte Gastprofessuren an zahlreichen Universitäten, zuletzt an der University of Stellenbosch (Südafrika) inne. Wegen seiner zahlreichen wissenschaftlichen Verdienste wurde ihm das Bundesverdienstkreus 1. Klasse verliehen. |
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=== Kindheit und Jugend === |
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Mercury wurde auf [[Sansibar]] unter dem Namen ''Farrokh Blöra'' in einer aus [[Indien]] stammenden [[Parsen|parsischen]] Familie geboren und besuchte ab [[1955]] das englische [[Internat]] ''St. Peter's School'' in Panchgani, das etwa 250 Kilometer von [[Mumbai|Bombay]] entfernt liegt. Dort bekam er den Spitznamen ''Freddie'', den er sein ganzes Leben behielt. Dabei handelt es sich angeblich <!--bestätigt?-->um die englische Version seines Namens Farrokh. Der Direktor des Internats bemerkte Mercurys (d.h. Bulsaras) Musiktalent und schlug seinen Eltern vor, ihn Klavier lernen zu lassen, was auch geschah. Er trat auch dem Schülerchor bei und nahm an Aufführungen des Schultheaters teil. Mit ungefähr zwölf Jahren wurde er Mitglied der aus fünf Musikern bestehenden Band ''The Hectics'', deren Auftritte vor allem im Rahmen von Schulveranstaltungen stattfanden. [[1963]] kehrte Mercury nach Sansibar zurück, das Ende des Jahres die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft erlangte. Kurze Zeit später kam es im Januar [[1964]] zu einer gewaltsamen Revolution gegen den Sultan von Sansibar. Noch im selben Monat flüchteten Jer und Bomi Bulsara, der für die britische Regierung gearbeitet hatte, mit ihrem 17-jährigen Sohn Freddie und dessen 1952 geborener Schwester Kashmira nach London. Dort besuchte Mercury erst das Polytechnicum und von [[1966]] bis [[1969]] das ''[[Ealing]] College of Art'', das er mit dem Diplom in Grafikdesign abschloss. In dieser Zeit fertigte er zahlreiche [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnungen]] an, darunter waren [[Portrait]]s seines Idols [[Jimi Hendrix]] sowie von [[Elizabeth Taylor]], [[Rock Hudson]], [[Paul McCartney]] und [[Cliff Richard]]; er entwarf <!--ist das gesichert?-->auch modische Kleidung. |
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=== Gründung von Queen === |
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Hubert Schmidbaur war lange Zeit einer der meistzitierten deutschen Chemiker. Er ist Autor von mehr als 800 wissenschaftlichen Artikeln. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Chemie des Elements [[Silicium]] (Heterosiloxane, Hydridosilane), des Elements [[Phosphor]] ([[Ylide]], [[Phosphorane]]), des Elements [[Beryllium]] (bioanorganische Chemie), Gallium und vor allem mit der Chemie des Elements [[Gold]]. Hier hat er den Begriff der "Aurophilie" geprägt, eine Wechselwirkung zwischen Goldatome mit der [[Elektronenkonfiguration]] d10 (closed-shell Konfiguration), die durch relativistische Effekte verursacht werden. Der Begriff "Aurophilie" ist schließlich zum Begriff "Metallophilie" erweitert worden, nachdem man erkannt hat, dass auch andere Metall zu derartigen Wechselwirkungen fähig sind. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Ergebnis, dass die Radien von Au(I)-Zentren - ebenfalls wegen relativistischer Effekte - kleiner sind als die des Ag(I). Ein weiteres herausragendes Ergebnis seiner Forschungsarbeit in diesem Bereich ist die durch Röntgenstrukturanalyse belegte fünffache Koordinierung eines Kohlenstoff-Atoms durch Au(I)-Phosphan-Fragmente . |
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Durch seinen Studienkollegen Tim Staffell lernte Mercury – der sich damals noch „Freddie Bulsara“ nannte – die Band ''Smile'' kennen. Dieses Trio war 1968 gegründet worden, die weiteren Mitglieder neben Staffell (Gesang und Bass) waren [[Brian May]] (Gitarre) und [[Roger Taylor (Queen)|Roger Taylor]] (Schlagzeug). Mercury begleitete die Band bei ihren Konzerten und brachte auch Ideen ein, wie die Gruppe ihr Erscheinungsbild und ihre Bühnenauftritte gestalten sollte. Gemeinsam betrieben Mercury und Taylor einen Verkaufsstand im Londoner [[Kensington Market]]. |
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Im Laufe des Jahres 1969 schloss sich Mercury als Sänger der aus Liverpool stammenden Band ''Ibex'' an, welche ab Oktober des selben Jahres unter dem neuen Namen ''Wreckage'' auftrat. Bei den Konzerten dieser Bands war u.a. ''Jailhouse Rock'' zu hören, das später auch oftmals von ''Queen'' gespielt werden sollte. Nach Beendigung seines Engagements bei ''Wreckage'' wurde Mercury in weiterer Folge Sänger der Band ''Sour Milk Sea'', mit der er Anfang [[1970]] einige Auftritte absolvierte. |
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siehe auch: Zeitschrift für Naturforschung, B: Chemical Sciences, 2004, 59B, Seite 1181 (Lebenslauf im Widmungsband zum 70. Geburtstag). |
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In dieser Zeit löste sich ''Smile'' auf, da Tim Staffell die Gruppe verließ. Daraufhin gründeten im April 1970 Brian May und Roger Taylor zusammen mit Freddie Mercury eine gemeinsame Band, der Mercury den Namen [[Queen (Band)#Der Name|''Queen'']] gab und deren [[Queen (Band)#Das Emblem|Logo]] er entwickelte. [[1971]] kam als letztes Mitglied der Bassist [[John Deacon]] hinzu. |
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[[Kategorie:Chemiker|Schmidbaur, Hubert]] |
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[[Kategorie:Deutscher|Schmidbaur, Hubert]] |
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[[Kategorie:Mann|Schmidbaur, Hubert]] |
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[[Kategorie:Geboren_1934|Schmidbaur, Hubert]] |
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[[Kategorie:Leibnizpreisträger|Schmidbaur, Hubert]] |
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=== Künstlername === |
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{{Personendaten| |
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[[Bild:Hannover7909.jpg|thumb|right|Freddie Mercury (1979)]] |
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NAME=Schmidbaur, Hubert |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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Einige Zeit nach der Gründung von Queen (1970) legte sich „Freddie“ Bulsara den Künstlernamen „Mercury“ zu. In der Bedeutung von Merkur steht der Begriff u.a. für den [[Merkur (Mythologie)|Götterboten]] aus der römischen Mythologie sowie für den sonnennächsten Planeten unseres Solarsystems. Laut Brian May gibt es einen Bezug zu Mercurys Song ''My Fairy King'' vom ersten ''[[Queen (Queen)|Queen]]''-Album. In diesem heißt es in einer Textzeile: „Mother Mercury, look what they've done to me, I cannot run I cannot hide.“ Nachdem dieser Song aufgenommen war, wurde Freddie Bulsara gefragt, ob es sich bei „Mother Mercury“ um seine eigene Mutter handele, und dieser antwortete: „Yes, and from now on I'll be Freddie Mercury.“ |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Professor]] |
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|GEBURTSDATUM=[[31. Dezember]] [[1934]] |
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=== Privatleben === |
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|GEBURTSORT=[[Landsberg]], Lech |
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In den 70er Jahren lebte Mercury jahrelang mit Mary Austin zusammen. Diese Beziehung endete mit seinem privaten Bekenntnis zur [[Homosexualität]], es blieb jedoch eine enge Freundschaft bestehen. Austin wurde von Mercury auch als Haupterbin seines Vermögens eingesetzt. Während der ersten Hälfte der 80er Jahre wählte Mercury [[New York City|New York]] und vor allem [[München]] als „zweiten“ Wohnsitz – um dort Alben aufzunehmen und gleichzeitig ein vergleichsweise unbehelligtes Privatleben zu haben. Mercury lebte in dieser Periode zeitweilig mit der Münchner Schauspielerin [[Barbara Valentin]] in offener Beziehung zusammen. Mitte der 80er Jahre zog er in sein neu eingerichtetes Haus im Londoner Stadtteil Kensington. Von 1985 bis 1991 war Jim Hutton sein Lebensgefährte. Hutton hielt ihm bis zum letzten Tag die Treue. |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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=== 1983–1991 === |
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1983 begann Freddie Mercury in München seine Arbeit an seinem Soloalbum ''Mr. Bad Guy'', das erst im April 1985 erschien. Er produzierte es zusammen mit dem Münchner Toningenieur Reinhold Mack. Es erreichte einen 6. Platz in den englischen Charts. Den Single-Auskopplungen war weniger Erfolg beschieden. |
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Bei den beiden Konzerten auf dem Festival “[[Rock in Rio]]” am 12. und 19. Januar 1985 trat er zu ''I Want to break Free'' mit künstlichen Brüsten auf, worüber sich die englische Presse sehr aufregte: Das sei nicht politisch korrekt gewesen, da ja der Song in Brasilien ein Freiheitslied sei. Das Publikum war aber offensichtlich anderer Meinung. |
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Im Februar 1987 erschien Mercurys Single mit dem [[Platters]]-Titel der 50er Jahre ''The Great Pretender'' (der B-Seiten-Titel ''Exercises In Free Love'' wurde auch als Duett mit [[Montserrat Caballé]] veröffentlicht.) Die Platte erreichte den 4. Platz in den englischen Charts. Roger Taylor steuerte wieder seine charakteristische Stimme bei. |
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Im Mai 1987 erfüllte sich Freddie Mercury einen lang gehegten Traum und trat mit der gefeierten spanischen Opernsängerin [[Montserrat Caballé]] im „Ku-Club“ auf [[Ibiza]] auf. Im November erschien die gemeinsame Single mit der Hymne ''Barcelona'', die 1992 vom [[Nationales Olympisches Komitee|NOK]] als Erkennungsmelodie für die [[Olympische Spiele|Olympischen Spiele]] in [[Barcelona]] gewählt wurde. 1988 erschien das Album ''Barcelona'' als gemeinsames Mercury-Caballé-Projekt. Alle Titel wurden von Freddie Mercury und [[Mike Moran]] geschrieben. Die Texte von ''The Fallen Priest'' und ''The Golden Boy'' stammten von [[Tim Rice]], von ''Ensueño'' von Montserrat Caballé. In ''How Can I Go On'' spielte John Deacon Bass. Die Lieder sind, ob nun dramatisch oder eher melancholisch-romantisch, von sehr opernhaftem Charakter. Die Neigung zu den stimmlichen Extravaganzen einer Primadonna hatte Mercury ja schon immer; hier tritt er nun zum direkten Vergleich an. Das Album war nur vier Wochen in den Englischen Charts und erreichte Platz 24. (Der Titel ''Exercises In Free Love'' wurde nur auf Maxisingle veröffentlicht.) Im Konzertpublikum von Montserrat Caballé finden sich aber seither immer wieder auch etliche Mercury-Fans. |
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Am 08. Oktober 1988 trat er bei dem Aufsehen erregenden Konzert („La Nit“) mit Montserrat Caballé in Barcelona auf. Dabei ertönte das Lied vom Band, was in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stieß. Mercury hatte seine Stimme verloren, und es entstand das Gerücht, dass er schwer erkrankt sei, was aber heftig dementiert wurde. |
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Am 22. Mai 1989 erschien das ''Queen''-Album ''The Miracle''. Den Titel bezogen die Fans zunächst auf die Gerüchte, dass sich die Mitglieder der Band eigentlich trennen wollten und trotzdem noch einmal für ein gemeinsames Projekt zusammengefunden hatten. Erst später sollte sich herausstellen, dass das Wunder darin bestand, dass Freddie Mercury trotz seiner Krankheit bis zuletzt, wenn auch unter immer schwierigeren Umständen, im Studio arbeitete und so Material für zwei weitere Platten zur Verfügung stellte. |
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Im Februar 1990 wurde ''Queen'' mit dem [[British Music Award]] für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Mercurys Auftritt bei diesem Ereignis gab zu weiteren Spekulationen über seinen Gesundheitszustand Anlass. |
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Kurz darauf, am 4. Februar 1991, wurde 20 Monate nach ''The Miracle'' das Queen-Album ''Innuendo'' veröffentlicht. Der Titel („Anspielung, Andeutung“) ist Programm für die Songs des Albums, was aber erst nach Freddie Mercurys Tod klar wurde: ''I'm Going Slightly Mad'' (Mercury), ''These Are The Days Of Our Lives'' (Taylor) und vor allem ''The Show Must Go On'' (May). Dass Freddie Mercury trotz allem seinen Humor nicht verloren hatte, ist sowohl in seinem Song ''Delilah'', eine Liebeserklärung an seine Katze, und in dem Video zu ''I'm Going Slightly Mad'' zu erkennen. Wie üblich interpretierte Freddie Mercury alle Titel. Bei ''All God’s People'' war [[Mike Moran]] Koautor, der zusammen mit Mercury die Lieder zum Solo-Projekt Mercury-Caballé ''Barcelona'' schrieb. |
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Im selben Monat erfolgten die dreitägigen Dreharbeiten für den Videoclip zu ''I’m Going Slightly Mad''. Mercury konnte seinen schlechten Gesundheitszustand kaum vor den Technikern verbergen. Immer wieder musste er sich unter dem Vorwand, dass ihm sein Knie zu schaffen mache, in seiner Garderobe hinlegen. Auch in ''These Are The Days Of Our Lives'', am 30. Mai 1991 produziert, kann man seinen fortschreitenden gesundheitlichen Verfall erkennen. |
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1991 verdichteten sich die Gerüchte, dass Freddie Mercury schwer erkrankt sei und an [[Aids]] leide, worüber Boulevard-Blätter der ganzen Welt berichteten. Obwohl Mercury bereits 1987 an Aids erkrankte, leugnete er diese Gerüchte völlig. Seine unmittelbare Umgebung hielt seinen wahren Gesundheitszustand und vor allem die Art seiner Erkrankung für mehrere Jahre geheim. Lediglich seine Bandmitglieder erfuhren bereits 1989 von seiner Infektion. Am 23. November unterrichtete er in einer vorbereiteten Aussage die Öffentlichkeit, dass er an Aids erkrankt sei. Wenige Stunden danach verstarb Freddie Mercury am 24. November 1991 um 19 Uhr in London in seinem Haus in [[Kensington (London)|Kensington]] im Alter von 45 Jahren an den Folgen einer [[Lungenentzündung]], die er aufgrund seiner Erkrankungen nicht mehr überstand. |
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Freddie Mercury hatte sich trotz der Aids-Diagnose weiterhin mit aller Kraft der Musik gewidmet. Seine letzten Aufnahmen wurden zum größten Teil in einem Studio bei [[Montreux]] am [[Genfersee]] gemacht<ref name="Hönle">Interview Reinhold Hönle mit Dave Richards aus dem Rolling Stone (Germany), Dezember 1995. [http://www.users.globalnet.co.uk/~choh/queen.htm]</ref>, wo auch das CD-Cover für das letzte originale Queen-Album ''Made in Heaven'' (siehe [[#Made In Heaven|unten]]) entstand – es zeigt Mercurys überlebensgroße Statue, die heute zum Gedenken am Genfersee steht, während der Dämmerung. Da seine Stimme noch immer funktionierte, hatte er gewollt, dass die Bandmitglieder noch so viele Songs wie möglich für ihn schreiben, die dann nach seinem Tod erscheinen sollten. |
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Seine Beerdigung fand am 27. November in privatem Kreise nach [[Zoroastrismus|Zoroastrischem]] Ritus, der altiranischen Religion seiner Familie, statt. Seine Leiche wurde im West London [[Krematorium]] verbrannt und seine Asche wurde in den Genfersee gestreut. Andere Quellen, wie Jim Hutton, glauben, dass er unter dem Kirschbaum auf seinem Grundstück beigesetzt wurde, wo auch seine beiden Katzen begraben liegen. Eine dritte Theorie besagt, dass er in einem Grab in der Nähe des Krematoriums bestattet werden wollte. Möglich ist auch, dass Freddies Eltern die Urne nach der Einäscherung an sich nahmen und diese zuhause verwahren. Laut Aussage einer Mitarbeiterin des Kensal Green Cemetary wurde er dort nur eingeäschert. Die Urne wurde von seinen Eltern mitgenommen. Eine geplante Gedenkstätte auf dem Friedhof wurde auf Wunsch seiner Mutter nicht realisiert. |
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== Nachwirken == |
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Nach Freddie Mercurys Tod gab es vereinzelt Kritik an der Geheimhaltung seiner Krankheit. Die Kritiker waren der Meinung, er hätte, wenn er einige Jahren früher an die Öffentlichkeit getreten wäre, viel für die Aids-Kranken tun können. Andere vertreten die Ansicht, er wollte nie eine [[Galionsfigur]] der Homosexuellen-Bewegung sein. |
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Bereits am 2. Dezember 1991 wurde Queens ''Bohemian Rhapsody'' (als Doppel-A-Seite gemeinsam mit ''These Are The Days Of Our Lives'') erneut als Single veröffentlicht. Wie 16 Jahre zuvor war der Song wochenlang an der Spitze der britischen Charts. Den Erlös aus den Single-Verkäufen erhielt eine Aids-Stiftung. |
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=== Freddie Mercury Tribute Concert === |
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Am 20. April 1992 fand im Londoner Wembley Stadion das weltweit direkt im Fernsehen übertragene [[Freddie Mercury Tribute Concert|Freddie Mercury Tribute Concert For Aids Awareness]] statt. Die verbliebenen Mitglieder von Queen – Brian May, Roger Taylor und John Deacon – hatten das Konzert zu Ehren Mercurys und mit dem Ziel, das Bewusstsein für [[Aids]] zu verstärken, organisiert. Die Queen-Musiker traten gemeinsam mit einer Vielzahl an Gästen auf, darunter waren u.a. [[Metallica]], [[Guns N' Roses]], [[David Bowie]], [[George Michael]], [[Lisa Stansfield]], [[Elton John]] und [[Liza Minnelli]]. |
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Dieses Konzert markierte die Gründung des [[Mercury Phoenix Trust]], dem die Einnahmen daraus zugute kamen. |
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=== Made In Heaven === |
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[[Bild:Freddy Statue Montreux Sunset.jpg|thumb|right|Das Cover von [[Made in Heaven]] zeigt die Statue Freddie Mercurys in ähnlicher Perspektive]] |
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Am 6. November 1995, fast fünf Jahre nach ''Innuendo'', erschien das Queen-Album ''[[Made in Heaven]]'' mit den letzten Aufnahmen von Freddie Mercury: ''A Winter's Tale'', ''You Don't Fool Me'' sowie ''Mother Love'', gesungen wenige Monate vor seinem Tod. Da das Lied ''Mother Love'' in Etappen aufgenommen wurde, kam man nicht dazu, die letzte Strophe mit Freddie aufzunehmen. Sie wurde nach seinem Tod von Brian May eingesungen. |
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Erstmals veröffentlicht wurden auch Aufnahmen wie ''It's A Beautiful Day'' und ''Too Much Love Will Kill You'', das in einer von Brian May interpretierten Version erstmals beim Freddie Mercury Tribute Concert zu hören gewesen war. Ebenso sind auf diesem Album neu eingespielte ''Queen''-Versionen bereits veröffentlichter Titel enthalten, darunter ''Made In Heaven'' und ''I Was Born To Love You'' (beide aus ''Mr. Bad Guy'') sowie ''Heaven For Everyone'' (gesungen von Mercury für Roger Taylors 1988 erschienenes erstes Album seines Solo-Projekts ''[[The Cross]]''). |
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== Bedeutung für Queen == |
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Freddie Mercury war nicht nur Lead-Sänger und – neben Brian May – Hauptkomponist der Band. Er war auch an der Ausgestaltung von Stil und Image der Band wesentlich beteiligt. Dank seiner Bühnenpräsenz gehörte ''Queen'' zu den erfolgreichsten Livebands der 70er und 80er Jahre. Insbesondere der Auftritt beim von [[Bob Geldof]] initiierten [[Live Aid]]-Konzert zeigte dies eindrucksvoll. Mit ''Queen'' konnte er große Erfolge feiern. Zu Mercurys bekanntesten ''Queen''-Songs zählen ''[[Bohemian Rhapsody]]'', ''Crazy Little Thing Called Love'', ''Don't Stop Me Now'', ''Princes of the Universe'', ''We Are the Champions'' und ''Somebody to Love''. |
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=== Stimme === |
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[[Bild:FreddieMercuryRange.jpg|thumb|200px|Freddie Mercurys Stimmumfang ]] |
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Auf Grund seiner Ausbildung während seiner Internatszeit war er ein fähiger Klavierspieler und hervorragender Sänger. Unverwechselbar ist seine klare, geschmeidige Stimme mit einem für Rocksänger ungewöhnlichen Volumen und Umfang. Freddie Mercury teilt mit anderen Sängern der so genannten „populären“ Musik, die über eine sehr ausgeprägte Bühnenpräsenz verfügen (z.B. [[Cab Calloway]]), das Schicksal, dass dem außerordentlich flexiblen Charakter seiner Singstimme vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt wird. Obwohl Mercury (wie Calloway) von Natur aus ein [[Tenor (Stimmlage)|Tenor]] war, konnte er die verschiedenen [[Register (Musik)|Register]] seiner 3 ½ -[[Oktave]]n-Stimme in vielfältiger Weise abschattieren. So war er nicht nur einfach in der Lage, das tiefe F korrekt zu intonieren, er konnte seiner Stimme auch das dazu passende charakteristische [[Timbre]] eines [[Bass (Stimmlage)|Bass]]-[[Bariton (Stimmlage)|Bariton]]s verleihen. Entsprechend klingt er beim Bb im extrem hohen [[Falsett]]-Register absolut überzeugend und er war fähig, den Klangcharakter seiner als [[Overdub]] eingesungenen Background-Vocals von den musikalischen Erfordernissen der im ''Lead'' dargebotenen Haupt[[Melodie|melodie]] klar differenzierend abzusetzen. Allerdings zahlte er, wie so viele berühmte Sänger des 20. Jahrhunderts (bekannte Parallelfälle sind [[Maria Callas]] und [[Billie Holiday]]) im Lauf seiner Karriere einen hohen künstlerischen Preis für seinen relativ exzessiven Lebensstil in der Form, dass sich sein [[Stimmumfang]] zum Ende seines Lebens hin merklich einengte. Mercury war in vielen Stilrichtungen zu „Hause“: Von Music-Hall-Titeln wie ''Killer Queen'' oder ''Bring Back That Leroy Brown'' über den [[Rock ’n’ Roll]] der 50er Jahre (''Crazy Little Thing Called Love'', ''Man on the Prowl'') und [[Hard Rock]] bis zu [[Disco (Musik)|Disco]] und [[Funk (Musik)|Funk]] der 80er Jahre (''Staying Power'', ''Body Language'', ''Another One Bites the Dust''). |
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=== Bühnenpersönlichkeit === |
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[[Bild:Freddy Mercury Statue Montreux.jpg|thumb|Die Statue von Freddie Mercury in Montreux zeigt eine typische Pose bei Konzerten]] |
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Mercury hatte eine Ballettausbildung genossen und faszinierte sein Publikum mit seinen tänzerischen, kraftvollen, auf die Musik abgestimmten und durch die Musik inspirierten Bewegungen. In dieser Hinsicht ging er weiter als die meisten Leadsänger seiner Generation und wirkte ausgesprochen inspirierend auf jüngere Musiker; Elemente der Bühnenshow Mercurys wurden von vielen späteren Sängern „zitiert“. Eine besondere Rolle spielte dabei sein Mikrofonständer, von dem die Füße abmontiert worden waren. Dieses Gerät war integraler Bestandteil seiner Bühnenshow und wurde als [[Tambour]]stock, [[Luftgitarre]], Balanciergerät und vieles andere mehr genutzt. Er brauchte für seine Art der Performance eine große Bühne, die sich durch Treppen und Rampen in die dritte Dimension erstreckte. |
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Ein weiteres Beispiel für dieses theatralische Gebaren ist der (eine berühmte [[Choreographie]] von [[James Brown]] weiterentwickelnde) Auftritt von Freddie Mercury mit dem [[Union Jack]]: Er stolzierte zum Song ''We Will Rock You'' mit der großen Flagge, die er wie einen Mantel umgehängt hatte, eine Zeit lang über die Bühne, wendete sie dann blitzschnell und präsentierte auf der anderen Seite zur Begeisterung des Publikums die jeweilige Landesfahne. Am Ende des Konzerts schritt er zum abschließenden ''God Save The Queen'' mit [[Hermelin]]mantel und Krone die Bühne ab und zog schließlich die Krone wie einen Hut als [[Reverenz]] vor dem Publikum. |
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Eine weitere Besonderheit von Freddie Mercury bei Live-Auftritten war der Song ''Now I’m Here'', bei dem er mit Hilfe der damaligen technischen Möglichkeiten des [[Loop (Musik)|Loop]] eine sich graduell verdichtende Vokal[[Polyphonie|polyphonie]] mit der eigenen Stimme entwickelte. Ferner waren Gesangs[[Solo (Musik)|solos]] improvisatorischen Charakters oft Teil seiner Performance, wobei sich auch hier Mercurys für einen Rock-Sänger bemerkenswerte stilistische Flexibilität zeigt – in diesen Exkursen greift er auf Elemente des [[Bebop]] ([[Jon Hendricks]]), des [[Soul]] ([[Donny Hathaway]]) und der brasilianischen Musik ([[Hermeto Pascoal]]) zurück. Daraus entwickelten sich seine „Singspiele“ mit dem Publikum, bei welchen er eine Tonfolge vorsang, die dann nachgesungen wurde. Dabei wurden die Sequenzen immer länger, komplizierter und schneller, bis das Publikum nicht mehr mithalten konnte. |
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=== Komposition === |
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Freddie Mercury schrieb folgende Queen-Songs: |
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*1973: ''[[Queen (Queen)|Queen]]'': ''Great King Rat''; ''My Fairy King''; ''Liar''; ''Jesus''; ''Seven Seas of Rhye''; der ursprünglich für das Album vorgesehene Titel ''Mad the Swine'' war letztlich nicht berücksichtigt worden (seine offizielle Veröffentlichung erfolgte erst 1991 auf der Maxi-Single ''Headlong'') |
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*1974: ''[[Queen II (Queen)|Queen II]]'': ''Ogre Battle''; ''The Fairy Feller's Master-Stroke'' (inspiriert von einem Gemälde des englischen Malers [[Richard Dadd]]); ''Nevermore''; ''The March of the Black Queen''; ''Funny How Love Is''; ''Seven Seas of Rhye''. |
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*1974: ''[[Sheer Heart Attack (Queen)|Sheer Heart Attack]]'': ''Killer Queen''; ''Flick of the Wrist''; ''Lily of the Valley''; ''In the Lap of the Gods''; ''Bring Back That Leroy Brown''; ''In the Lap of the Gods (Revisited)''. |
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*1975: ''[[A Night at the Opera (Queen)|A Night at the Opera]]'': ''Death on Two Legs''; ''Lazing on a Sunday Afternoon''; ''Seaside Rendezvous''; ''Love of My Life''; ''Bohemian Rhapsody''. |
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*1976: ''[[A Day at the Races (Queen)|A Day at the Races]]'': ''You Take My Breath Away''; ''The Millionaire Waltz''; ''Somebody to Love''; ''Good Old-Fashioned Lover Boy''. |
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*1977: ''[[News of the World (Queen)|News of the World]]'': ''We Are the Champions''; ''Get Down, Make Love''; ''My Melancholy Blues''. |
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*1978: ''[[Jazz (Queen)|Jazz]]'': ''Mustapha''; ''Jealousy''; ''Bicycle Race''; ''Let Me Entertain You''; ''Don't Stop Me Now''. |
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*1980: ''[[The Game (Queen)|The Game]]'': ''Play the Game''; ''Crazy Little Thing Called Love''; ''Don't Try Suicide''. |
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*1980: ''[[Flash Gordon (Queen)|Flash Gordon – Original Soundtrack Music]]'': ''Ming's Theme (In the Court of Ming the Merciless)'', ''The Ring (Hypnotic Seduction of Dale)'', ''Football Fight'', ''The Kiss (Aura Resurrects Flash)'', ''Vultan's Theme (Attack of the Hawk Men)''. |
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*1982: ''[[Hot Space]]'': ''Staying Power''; ''Body Language''; ''Life Is Real (Song for Lennon)''; ''Cool Cat'' (Co-Autor John Deacon) |
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*1984: ''[[The Works]]'': ''It's a Hard Life''; ''Man on the Prowl''; ''Keep Passing the Open Windows''; ''Is This the World We Created?'' (Co-Autor Brian May) |
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*1986: ''[[A Kind of Magic]]'': ''Princes of the Universe''; bei ''Pain Is So Close to Pleasure'' und ''Friends Will Be Friends'' war John Deacon Co-Autor |
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*1989: ''[[The Miracle]]'': ''The Miracle''; ''My Baby Does Me'' (Co-Autor John Deacon); u.a. |
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*1991: ''[[Innuendo]]'': ''I'm Going Slightly Mad''; ''Don't Try So Hard''; ''Delilah''; u.a. |
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*1995: ''[[Made in Heaven]]'': ''Made in Heaven''; ''I Was Born to Love You'' (die ursprünglichen Versionen dieser beiden Songs sind auf Mercurys 1985 erschienenem Solo-Album ''Mr. Bad Guy'' enthalten); ''A Winter's Tale''; ''Mother Love'' (Co-Autor Brian May) (die letzten beiden Songs waren 1991, also kurz vor Mercurys Tod, entstanden). |
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Als Komponist zeigt er eine ausgeprägte und für den Stil von Queen ohnehin typische Neigung zum [[Eklektizismus]], er greift auf eine ungewöhnliche Vielzahl von Kompositions- und [[Arrangement]]-Techniken der klassischen Musik, des Jazz und verschiedener Stile der populären Musik zurück. Mercurys Songs werden zunächst in allererster Linie durch seine prägnante Stimme und Interpretation wiedererkennbar. Dies kann man anhand moderner Musiktechnologie leicht überprüfen, wenn man mit Hilfe einer so genannten „Karaoke“-Funktion die Vocals aus der Aufnahme ausblendet (also quasi den Produktionsprozess im Studio teilweise wieder rückgängig macht). Es zeigt sich dann, dass die [[Begleitung (Musik)|Begleitung]] der Songs vor allem durch ihre Formenvielfalt brilliert, dafür aber nicht unbedingt von der charakteristischen und letztlich stilibildenden Individualität der Gesangsparts gekennzeichnet ist. Wie für die meisten Musiker der britischen Szene typisch, legt Mercury als Komponist den kreativen Hauptakzent seines Erfindungsreichtums auf den Bereich der [[Harmonik]] und [[Melodie|Melodik]], während er im Bereich der [[Groove (Musik)|Grooves]] eher auf bewährte und von afro-amerikanischen Musikern geprägte Modelle zurückgreift. Seine Tendenz zu formal asymmetrischen Strukturen, Einflechten ungerader Takte und Akzentverschiebungen verarbeitet er im Arrangement oft durch den schlichten Verzicht auf einen Schlagzeugpart, das Musterbeispiel hierfür ist die formal sehr komplexe ''Bohemian Rhapsody''. |
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Neben den von 1989 bis 1995 bereits angeführten wurden weitere Songs nur unter der Autorenangabe „Queen“ veröffentlicht, siehe dazu [[Queen (Band)#Die Autoren der Queen-Titel|Queen – Die Autoren der Queen-Titel]]. |
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=== Gesang === |
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Freddie Mercury sang auf den ''Queen''-Alben alle seine eigenen Titel und die Songs von John Deacon sowie den Großteil der Kompositionen von May und ca. die Hälfte der von Taylor geschriebenen Stücke. Bei Konzerten sang er alle ''Queen''-Titel (mit Ausnahme des Taylor-Songs ''I’m In Love With My Car''). |
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Bei Live-Auftritten interpretierte er auch häufig Rock-'n'-Roll-Nummern der 50er Jahre, u.a. ''Big Spender'' (Coleman & Fields), ''Hello Mary Lou'' (Gene Pitney''), (You're So Square) Baby I Don't Care'' (Leiber & Stoller), ''Tutti Frutti'' (Penniman & Labostrie), ''Gimme Some Lovin'' (Winwood & Winwood & Davies). Alle diese Titel wurden auf dem Album ''Live at Wembley '86'' veröffentlicht. |
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== Soloprojekte == |
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<div class="sideBox" style="border-left:1px solid #dddddd;margin-left:0.5em;"> |
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{{Chartplatzierungen}} |
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<big>'''Singles'''</big> |
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;Love Kills |
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:UK: '''8''' <small>– 22.09.1984 – 7 Wo.</small> |
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:US: '''69''' <small>– 29.09.1984 – 6 Wo.</small> |
|||
:DE: '''25''' <small>– 15.10.1984 – 12 Wo.</small> |
|||
;I Was Born To Love You |
|||
:UK: '''10''' <small>– 27.04.1985 – 7 Wo.</small> |
|||
:US: '''76''' <small>– 27.04.1985 – 4 Wo.</small> |
|||
:DE: '''17''' <small>– 20.05.1985 – 13 Wo.</small> |
|||
;Made in Heaven |
|||
:DE: '''60''' <small>– 05.08.1985 – 4 Wo.</small> |
|||
;Living On My Own |
|||
:UK: '''46''' <small>– 05.10.1985 – 1 Wo.</small> |
|||
;Time |
|||
:UK: '''25''' <small>– 31.05.1986 – 4 Wo.</small> |
|||
;The Great Pretender |
|||
:UK: '''4''' <small>– 07.03.1987 – 9 Wo.</small> |
|||
:DE: '''26''' <small>– 06.04.1987 – 10 Wo.</small> |
|||
;Barcelona (mit M. Caballé) |
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:UK: '''8''' <small>– 07.11.1987 – 9 Wo.</small> |
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:DE: '''47''' <small>– 18.01.1988 – 5 Wo.</small> |
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;Barcelona (Re-Release) (mit M. Caballé) |
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:UK: '''2''' <small>– 07.11.1987 <!-- '87 ? ('92) -->– 8 Wo.</small> |
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:DE: '''32''' <small>– 10.02.1992 – 9 Wo.</small> |
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;In My Defence |
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:UK: '''8''' <small>– 12.12.1992 – 7 Wo.</small> |
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;The Great Pretender (Re-Release) |
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:DE: '''38''' <small>– 07.12.1992 – 11 Wo.</small> |
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:UK: '''29''' <small>– 06.02.1993 – 3 Wo.</small> |
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;Living On My Own (Remix) |
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:UK: '''1''' <small>– 31.07.1993 – 13 Wo.</small> |
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:DE: '''2''' <small>– 23.08.1993 – 32 Wo.</small> |
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<big>'''Alben'''</big> |
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;Mr. Bad Guy |
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:UK: '''6''' <small>– 05.1985 – ...</small> |
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;Barcelona (mit M. Caballé) |
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:UK: '''25''' <small>– 10.1988 – 4 Wo.</small> |
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:DE: '''41''' <small>– 03.02.1992 – 18 Wo.</small> |
|||
;Barcelona (Re-Release) (mit M. Caballé) |
|||
:UK: '''15''' <small>– 08.1992 – ...</small> |
|||
;The Freddie Mercury Album |
|||
:UK: '''4''' <small>– 11.1992 – ...</small> |
|||
:DE: '''3''' <small>– 07.12.1992 – 17 Wo.</small> |
|||
;Remixes |
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:DE: '''22''' <small>– 13.12.1993 – 12 Wo.</small> |
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;Solo |
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:DE: '''55''' <small>– 06.11.2000 – 4 Wo.</small> |
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:UK: '''13''' <small>– 11.2000 – ...</small> |
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</div> |
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Bei Mercurys Solo-Projekt mit Montserrat Caballé ''Barcelona'' schrieb er alle Titel zusammen mit Mike Moran. Die Texte von ''The Fallen Priest'' und ''The Goldon Boy'' stammen von Tim Rice, von ''Ensueño'' von Montserat Caballé. In ''How Can I Go On'' spielte John Deacon Bass. |
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Im November 1992 erschien [[posthum]] ''The Freddie Mercury Album''. Es enthält größtenteils Remixe von Titeln aus seinem Soloalbum ''Mr. Bad Guy'' und den beiden von Mercury gesungenen Titeln aus dem Musical ''Time'' (''Time'' und ''In My Defence'') sowie einige Album- oder Singleversionen anderer Soloprojekte. |
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=== Alben === |
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*1985 – ''Mr. Bad Guy'' |
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*1988 – ''Barcelona'' – Freddie Mercury & Montserrat Caballé |
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Posthum veröffentlicht: |
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*1992 – ''The Freddie Mercury Album'' (Compilation, die u.a. zahlreiche nach Mercurys Tod hergestellte Remixe enthält; in den USA unter dem Titel ''The Great Pretender'' und mit leicht veränderter Song-Liste erschienen) |
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*1993 – ''Remixes'' ([[Extended Play|EP]], alle Titel wurden posthum remixt) |
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*2000 – ''The Solo Collection'' (Box-Set mit 10 CDs, 2 DVDs und umfangreichem Booklet. CDs: ''Mr. Bad Guy''; ''Barcelona''; ''The Great Pretender''; ''The Singles 1973-1985''; ''The Singles 1986-1993''; ''The Instrumentals''; ''Rarities 1''; ''Rarities 2''; ''Rarities 3''; ''The David Wigg Interviews''; DVDs: ''The Video Collection''; ''The Untold Story'') |
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*2000 – ''Solo'' (Box-Set mit 3 CDs: ''Mr. Bad Guy'', ''Barcelona'' und eine CD mit auch in ''The Solo Collection'' enthaltenen Songs) |
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*2006 – ''The Very Best of...'' (Compilation anlässlich Mercurys 60. Geburtstag, Veröffentlichung geplant für September)<!--http://www.brianmay.com/queen/queennews/queennewsmay06a.html#25--> |
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=== Singles === |
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*1984 – Love Kills |
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*1985 – I Was Born to Love You |
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*1985 – Made In Heaven |
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*1985 – Living On My Own |
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*1985 – Love Me Like There's No Tomorrow |
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*1986 – Time |
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*1987 – The Great Pretender |
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*1987 – Barcelona (mit M. Caballé) |
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*1988 – The Golden Boy (mit M. Caballé) |
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*1989<!--oder Ende 1988 (?), dazu gibt es widersprüchliche Angaben--> – How Can I Go On (mit M. Caballé) |
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Posthum veröffentlicht (Auswahl): |
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*1992 – Barcelona (mit M. Caballé) |
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*1992 – How Can I Go On (mit M. Caballé) |
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*1992 – In My Defence |
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*1993 – The Great Pretender |
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*1993 – Living On My Own (Remix von ''No More Brothers'') |
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== Weitere Projekte == |
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=== Beiträge zu Filmen === |
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*1980: Filmmusik zu Flash Gordon |
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*1984: Freddie Mercury sang für den Soundtrack der Bearbeitung des [[Fritz Lang]]-Films [[Metropolis (Film)|Metropolis]] von [[Giorgio Moroder]] ''Love Kills'', das er zusammen mit Giorgio Moroder geschrieben hatte. Im Gegenzug konnte ''Queen'' Filmausschnitte aus Metropolis in ihrem Video zu ''Radio Ga Ga'' verwenden. Der Titel wurde am 5. September als Single veröffentlicht. (Auf der [[B-Seite]] ist das Instrumentalstück ''Rotwang's Party'' zu hören, das von Giorgio Moroder und nicht von Mercury stammt.) |
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*1984: Am 5. Oktober lief in den USA der Kinofilm ''[[Teachers]]'' von [[Arthur Hiller]] und [[Aaron Russo]] mit [[Nick Nolte]] in der Hauptrolle an. Künstler wie [[ZZ Top]], [[Ian Hunter]], [[Bob Seger]], [[Joe Cocker]] und [[The Motels]] trugen zum Soundtrack bei. Von Mercury stammte ''Fooling Around'', das 1985 auf seinem Solo-Album ''Mr. Bad Guy'' erschien. |
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*1986: Freddie Mercury schrieb und sang zusammen mit [[Jo Dare]] das [[Duett]] ''Hold On'' für den [[Schimanski]]-Film ''Zabou''. Das Lied war während einer Szene nur leise im Hintergrund zu hören (Jo Dare war bereits im Video zu ''Living On My Own'' als Katze verkleidet zu sehen.) |
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*1986: Der Song ''Princes of the Universe'', geschrieben von Freddie Mercury, ist eines der Hauptthemen des Films [[Highlander – Es kann nur einen geben|Highlander]], welcher im März des Jahres 1986 in die Kinos kam. Mit sechs Songs des Albums ''A Kind of Magic'' haben [[Queen (Band)|Queen]] einen Großteil des Soundtracks gestellt. Der Albumtitel ''A Kind of Magic'' wurde durch eine Textzeile aus diesem Film inspiriert. Roger Taylors gleichnamiger Song ist während des Abspanns des Films zu hören. |
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=== Musical === |
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Für den Soundtrack des [[Musical]]s ''Time'' {{Time}} von [[Dave Clark]] nahm Freddie Mercury die beiden Titel ''Time'' (geschrieben von Dave Clark und [[John Christie]]; als Single im Mai [[1986]] veröffentlicht) und ''In My Defence'' (von Dave Clark, [[David Soames]] und [[Jeff Daniels]]) auf. Die [[Premiere]] des Musicals fand am 9. April 1986 im ''Dominion Theatre'' in [[London]]s [[West End]] statt. Die Hauptrollen spielten [[Laurence Olivier]] und [[Cliff Richard]], dem im Laufe der Spielzeit [[David Cassidy]] nachfolgte. Zwei Jahre nach der Premiere nahm Freddie Mercury als Gastsänger an einer Benefiz-Aufführung des Musicals teil. |
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=== Weitere Aufnahmen === |
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Freddie Mercury war als Sänger, Klavierspieler oder Produzent bei einigen Projekten anderer Musiker beteiligt: |
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* 1978: Zusammen mit Roy Thomas Baker produzierte Mercury das Album ''This One's On Me'' von [[Peter Straker]]. Er sang auch [[Backing Vocal]]s. |
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* 1983: Zusammen mit [[Michael Jackson]] arbeitete Mercury an den Songs ''State Of Shock'', ''There Must Be More To Life Than This'' und ''Victory''. Diese gemeinsamen Aufnahmen wurden jedoch nie offiziell veröffentlicht. Jackson brachte ''State of Shock'' in einer später mit [[Mick Jagger]] eingespielten Version auf dem ''[[Jackson Five|Jacksons]]''-Album ''Victory'' (1984) heraus. ''There Must Be More To Life Than This'' ist in einer anderen Fassung auf ''Mr. Bad Guy'' enthalten. |
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* 1984: Auf [[Roger Meddows-Taylor|Roger Taylors]] Solo-Album ''Strange Frontier'' ist Freddie Mercurys Stimme im Song ''Killing Time'' kurz zu hören. |
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* 1986: Zu [[Billy Squier]]s Album ''Enough Is Enough'' steuerte Mercury als Co-Autor und Co-Produzent den Song ''Lady With The Tenor Sax'' bei. In ''Love Is The Hero'' singt er auf dem Album die Backing-Vocals, in der Single-Version auch das [[Intro]]. |
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* 1988: Erst nach Mercurys Tod sollte sich die ganze Bedeutung seiner Mitwirkung an einem Lied in Roger Taylors ''[[The Cross]]''-Album ''Shove It'' herausstellen: In ''Heaven For Everyone'' sang er die [[Lead Vocals]] (auf der Single-Version nur Backing-Vocals). Dieser Song wurde posthum als Queen-Titel mit seiner Stimme neu produziert und 1995 auf ''[[Made In Heaven]]'' veröffentlicht. |
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Zu sonstigen Aufnahmen, bei denen auch andere Queen-Mitglieder beteiligt waren, siehe [[Queen/Diskografie#Weitere Projekte|Queen – Weitere Projekte]]. |
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== Video-Dokumentation == |
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2000 wurde von [[Rudi Dolezal]] und [[Hannes Rossacher]], den Produzenten zahlreicher Queen-[[Musikvideo]]s, die Dokumentation ''The Untold Story'' (u.a. enthalten in ''The Solo Collection'') veröffentlicht, welche größtenteils bisher unveröffentlichtes Material enthielt.... |
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== Sonstiges== |
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[[Bild:Stone BKH2.jpg|thumb||Stein zur Erinnerung an Freddie Mercury im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle in Bonn]] |
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Der Künstler [[Tom Fecht]] hat für das Projekt „Namen und Steine“ im Eingangsbereich der [[Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland|Bundeskunsthalle]] in Bonn neben anderen prominenten Verstorbenen auch einen Gedenkstein für Freddie Mercury erstellt. |
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== Literatur == |
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* Lesley-Ann Jones: ''Freddie Mercury. The Definitive Biography.'' Hodder & Stoughton, London 1997. ISBN 0340672099 |
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* Jim Hutton, Tim Wapshott: ''Freddie Mercury und ich.'' [[Goldmann Verlag|Goldmann]], München 1995. ISBN 3-442-43120-4 (Original-Titel: ''Mercury and me.'') |
|||
* Jacky Gunn, Jim Jenkins: ''Queen. As It Began.'' Sidgwick & Jackson, London 1992. ISBN 0-283-06052-2 (Deutsche Ausgabe: ''Queen.'' Goldmann, München 1992. ISBN 3-442-42083-0) |
|||
* Mick Rock: ''Blood & Glitter.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-642-9. – Anmerkung: Umfangreicher Bildband des Fotografen Mick Rock mit zahlreichen Fotografien von Freddie Mercury und Queen, vor allem aus der ''Queen II''-Ära. |
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== Weblinks == |
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{{Wikiquote|Freddie Mercury}} |
|||
* [http://www.f-mercury.com.ar La Voz: Freddie Mercury] - umfangreiche Details zur Stimme Mercurys (''englisch'', ''spanisch'') |
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* [http://www.queenpicturehall.com Queen Picture Hall:] Abbildungen der Album/Single-Covers zu ''[http://www.queenpicturehall.com/albums/f01mbg.shtml Mr. Bad Guy]'' und ''[http://www.queenpicturehall.com/albums/f02b.shtml Barcelona]'' (''englisch'') |
|||
* [http://www.queenconcerts.com/index.php?section=concerts&action=tour&who=freddie Queen Concerts 1970-2005 (Concertography: Freddie Mercury)] - Verzeichnis der (Solo-)Konzerte (''englisch'') |
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* {{PND|11907575X}} |
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* {{musicbrainz künstler|name=Freddie Mercury|id=022589ac-7177-460d-a178-9976cf70e29f}} |
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* [http://www.queen-headquarters.de Queen-headquarters.de] - zahlreiche Artikel, inkl. ausführliche [http://www.queen-headquarters.de/freddie/freddie_story.htm Biographie], Diskografie |
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* [http://www.freddie.ru/e 'You Take My Breath Away - Freddie Mercury'] - Artikel, Biografie, Diskografie (''englisch'') |
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* [http://www.hotshotdigital.com/WellAlwaysRemember/FreddieMercury.html Legends of Rock (Freddie Mercury)] - Biografie (''englisch'') |
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* {{IMDb Titel|tt0272620|Freddie Mercury, the Untold Story}} (''englisch'') |
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== Quellen == |
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<references/> |
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<!-- Diese beiden Quellen werden nicht referenziert --> |
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<!--# {{Note|GMZitat}} enthalten im Booklet der CD ''George Michael And Queen With Lisa Stansfield'', erschienen 1993--> |
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<!--# {{Note|Party}} Siehe hierzu die Einladung zu einer Geburtstagsparty, abgedruckt in der Fanzeitung des Internationalen Queen-Fan-Clubs, Herbst 1985: ''Freddie Mercury invites you to a Black And White Drag Ball for his birthday, at Henderson's, Thursday 5<sup>th</sup> September 1985. From 10pm - 4am. Olease come in Black/White Drag Coszume. Entrance by invitation only. Henderson's, Munich, Mullerstraße (sic!) 1''--> |
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{{Lesenswert}} |
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{{Personendaten| |
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NAME=Mercury, Freddie |
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|ALTERNATIVNAMEN=Bulsara, Farrokh |
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|KURZBESCHREIBUNG=britischer Rocksänger |
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|GEBURTSDATUM=[[5. September]] [[1946]] |
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|GEBURTSORT=[[Sansibar]], [[Tansania]] |
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|STERBEDATUM=[[24. November]] [[1991]] |
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|STERBEORT=[[London]], [[England]] |
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}} |
}} |
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[[Kategorie:Mann|Mercury, Freddie]] |
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[[Kategorie:Tansanier|Mercury, Freddie]] |
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[[Kategorie:Engländer|Mercury, Freddie]] |
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[[Kategorie:Rocksänger|Mercury, Freddie]] |
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[[Kategorie:Geboren 1946|Mercury, Freddie]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1991|Mercury, Freddie]] |
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[[bg:Фреди Мъркюри]] |
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[[bs:Freddie Mercury]] |
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[[ca:Freddie Mercury]] |
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[[cs:Freddie Mercury]] |
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[[fi:Freddie Mercury]] |
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[[ru:Меркьюри, Фредди]] |
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[[sl:Freddie Mercury]] |
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[[sr:Фреди Меркјури]] |
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[[sv:Freddie Mercury]] |
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[[tr:Freddie Mercury]] |
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[[zh:佛莱迪·摩克瑞]] |
Version vom 31. Juli 2006, 16:13 Uhr
Freddie Mercury (* 5. September 1946 als Farrokh Bulsara auf Sansibar; † 24. November 1991 in London) war ein britischer Musiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 1980er Jahre. Berühmt wurde er als Leadsänger der Band Queen.

Leben
Kindheit und Jugend
Mercury wurde auf Sansibar unter dem Namen Farrokh Blöra in einer aus Indien stammenden parsischen Familie geboren und besuchte ab 1955 das englische Internat St. Peter's School in Panchgani, das etwa 250 Kilometer von Bombay entfernt liegt. Dort bekam er den Spitznamen Freddie, den er sein ganzes Leben behielt. Dabei handelt es sich angeblich um die englische Version seines Namens Farrokh. Der Direktor des Internats bemerkte Mercurys (d.h. Bulsaras) Musiktalent und schlug seinen Eltern vor, ihn Klavier lernen zu lassen, was auch geschah. Er trat auch dem Schülerchor bei und nahm an Aufführungen des Schultheaters teil. Mit ungefähr zwölf Jahren wurde er Mitglied der aus fünf Musikern bestehenden Band The Hectics, deren Auftritte vor allem im Rahmen von Schulveranstaltungen stattfanden. 1963 kehrte Mercury nach Sansibar zurück, das Ende des Jahres die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft erlangte. Kurze Zeit später kam es im Januar 1964 zu einer gewaltsamen Revolution gegen den Sultan von Sansibar. Noch im selben Monat flüchteten Jer und Bomi Bulsara, der für die britische Regierung gearbeitet hatte, mit ihrem 17-jährigen Sohn Freddie und dessen 1952 geborener Schwester Kashmira nach London. Dort besuchte Mercury erst das Polytechnicum und von 1966 bis 1969 das Ealing College of Art, das er mit dem Diplom in Grafikdesign abschloss. In dieser Zeit fertigte er zahlreiche Zeichnungen an, darunter waren Portraits seines Idols Jimi Hendrix sowie von Elizabeth Taylor, Rock Hudson, Paul McCartney und Cliff Richard; er entwarf auch modische Kleidung.
Gründung von Queen
Durch seinen Studienkollegen Tim Staffell lernte Mercury – der sich damals noch „Freddie Bulsara“ nannte – die Band Smile kennen. Dieses Trio war 1968 gegründet worden, die weiteren Mitglieder neben Staffell (Gesang und Bass) waren Brian May (Gitarre) und Roger Taylor (Schlagzeug). Mercury begleitete die Band bei ihren Konzerten und brachte auch Ideen ein, wie die Gruppe ihr Erscheinungsbild und ihre Bühnenauftritte gestalten sollte. Gemeinsam betrieben Mercury und Taylor einen Verkaufsstand im Londoner Kensington Market.
Im Laufe des Jahres 1969 schloss sich Mercury als Sänger der aus Liverpool stammenden Band Ibex an, welche ab Oktober des selben Jahres unter dem neuen Namen Wreckage auftrat. Bei den Konzerten dieser Bands war u.a. Jailhouse Rock zu hören, das später auch oftmals von Queen gespielt werden sollte. Nach Beendigung seines Engagements bei Wreckage wurde Mercury in weiterer Folge Sänger der Band Sour Milk Sea, mit der er Anfang 1970 einige Auftritte absolvierte.
In dieser Zeit löste sich Smile auf, da Tim Staffell die Gruppe verließ. Daraufhin gründeten im April 1970 Brian May und Roger Taylor zusammen mit Freddie Mercury eine gemeinsame Band, der Mercury den Namen Queen gab und deren Logo er entwickelte. 1971 kam als letztes Mitglied der Bassist John Deacon hinzu.
Künstlername

Einige Zeit nach der Gründung von Queen (1970) legte sich „Freddie“ Bulsara den Künstlernamen „Mercury“ zu. In der Bedeutung von Merkur steht der Begriff u.a. für den Götterboten aus der römischen Mythologie sowie für den sonnennächsten Planeten unseres Solarsystems. Laut Brian May gibt es einen Bezug zu Mercurys Song My Fairy King vom ersten Queen-Album. In diesem heißt es in einer Textzeile: „Mother Mercury, look what they've done to me, I cannot run I cannot hide.“ Nachdem dieser Song aufgenommen war, wurde Freddie Bulsara gefragt, ob es sich bei „Mother Mercury“ um seine eigene Mutter handele, und dieser antwortete: „Yes, and from now on I'll be Freddie Mercury.“
Privatleben
In den 70er Jahren lebte Mercury jahrelang mit Mary Austin zusammen. Diese Beziehung endete mit seinem privaten Bekenntnis zur Homosexualität, es blieb jedoch eine enge Freundschaft bestehen. Austin wurde von Mercury auch als Haupterbin seines Vermögens eingesetzt. Während der ersten Hälfte der 80er Jahre wählte Mercury New York und vor allem München als „zweiten“ Wohnsitz – um dort Alben aufzunehmen und gleichzeitig ein vergleichsweise unbehelligtes Privatleben zu haben. Mercury lebte in dieser Periode zeitweilig mit der Münchner Schauspielerin Barbara Valentin in offener Beziehung zusammen. Mitte der 80er Jahre zog er in sein neu eingerichtetes Haus im Londoner Stadtteil Kensington. Von 1985 bis 1991 war Jim Hutton sein Lebensgefährte. Hutton hielt ihm bis zum letzten Tag die Treue.
1983–1991
1983 begann Freddie Mercury in München seine Arbeit an seinem Soloalbum Mr. Bad Guy, das erst im April 1985 erschien. Er produzierte es zusammen mit dem Münchner Toningenieur Reinhold Mack. Es erreichte einen 6. Platz in den englischen Charts. Den Single-Auskopplungen war weniger Erfolg beschieden.
Bei den beiden Konzerten auf dem Festival “Rock in Rio” am 12. und 19. Januar 1985 trat er zu I Want to break Free mit künstlichen Brüsten auf, worüber sich die englische Presse sehr aufregte: Das sei nicht politisch korrekt gewesen, da ja der Song in Brasilien ein Freiheitslied sei. Das Publikum war aber offensichtlich anderer Meinung.
Im Februar 1987 erschien Mercurys Single mit dem Platters-Titel der 50er Jahre The Great Pretender (der B-Seiten-Titel Exercises In Free Love wurde auch als Duett mit Montserrat Caballé veröffentlicht.) Die Platte erreichte den 4. Platz in den englischen Charts. Roger Taylor steuerte wieder seine charakteristische Stimme bei.
Im Mai 1987 erfüllte sich Freddie Mercury einen lang gehegten Traum und trat mit der gefeierten spanischen Opernsängerin Montserrat Caballé im „Ku-Club“ auf Ibiza auf. Im November erschien die gemeinsame Single mit der Hymne Barcelona, die 1992 vom NOK als Erkennungsmelodie für die Olympischen Spiele in Barcelona gewählt wurde. 1988 erschien das Album Barcelona als gemeinsames Mercury-Caballé-Projekt. Alle Titel wurden von Freddie Mercury und Mike Moran geschrieben. Die Texte von The Fallen Priest und The Golden Boy stammten von Tim Rice, von Ensueño von Montserrat Caballé. In How Can I Go On spielte John Deacon Bass. Die Lieder sind, ob nun dramatisch oder eher melancholisch-romantisch, von sehr opernhaftem Charakter. Die Neigung zu den stimmlichen Extravaganzen einer Primadonna hatte Mercury ja schon immer; hier tritt er nun zum direkten Vergleich an. Das Album war nur vier Wochen in den Englischen Charts und erreichte Platz 24. (Der Titel Exercises In Free Love wurde nur auf Maxisingle veröffentlicht.) Im Konzertpublikum von Montserrat Caballé finden sich aber seither immer wieder auch etliche Mercury-Fans.
Am 08. Oktober 1988 trat er bei dem Aufsehen erregenden Konzert („La Nit“) mit Montserrat Caballé in Barcelona auf. Dabei ertönte das Lied vom Band, was in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stieß. Mercury hatte seine Stimme verloren, und es entstand das Gerücht, dass er schwer erkrankt sei, was aber heftig dementiert wurde.
Am 22. Mai 1989 erschien das Queen-Album The Miracle. Den Titel bezogen die Fans zunächst auf die Gerüchte, dass sich die Mitglieder der Band eigentlich trennen wollten und trotzdem noch einmal für ein gemeinsames Projekt zusammengefunden hatten. Erst später sollte sich herausstellen, dass das Wunder darin bestand, dass Freddie Mercury trotz seiner Krankheit bis zuletzt, wenn auch unter immer schwierigeren Umständen, im Studio arbeitete und so Material für zwei weitere Platten zur Verfügung stellte.
Im Februar 1990 wurde Queen mit dem British Music Award für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Mercurys Auftritt bei diesem Ereignis gab zu weiteren Spekulationen über seinen Gesundheitszustand Anlass.
Kurz darauf, am 4. Februar 1991, wurde 20 Monate nach The Miracle das Queen-Album Innuendo veröffentlicht. Der Titel („Anspielung, Andeutung“) ist Programm für die Songs des Albums, was aber erst nach Freddie Mercurys Tod klar wurde: I'm Going Slightly Mad (Mercury), These Are The Days Of Our Lives (Taylor) und vor allem The Show Must Go On (May). Dass Freddie Mercury trotz allem seinen Humor nicht verloren hatte, ist sowohl in seinem Song Delilah, eine Liebeserklärung an seine Katze, und in dem Video zu I'm Going Slightly Mad zu erkennen. Wie üblich interpretierte Freddie Mercury alle Titel. Bei All God’s People war Mike Moran Koautor, der zusammen mit Mercury die Lieder zum Solo-Projekt Mercury-Caballé Barcelona schrieb.
Im selben Monat erfolgten die dreitägigen Dreharbeiten für den Videoclip zu I’m Going Slightly Mad. Mercury konnte seinen schlechten Gesundheitszustand kaum vor den Technikern verbergen. Immer wieder musste er sich unter dem Vorwand, dass ihm sein Knie zu schaffen mache, in seiner Garderobe hinlegen. Auch in These Are The Days Of Our Lives, am 30. Mai 1991 produziert, kann man seinen fortschreitenden gesundheitlichen Verfall erkennen.
1991 verdichteten sich die Gerüchte, dass Freddie Mercury schwer erkrankt sei und an Aids leide, worüber Boulevard-Blätter der ganzen Welt berichteten. Obwohl Mercury bereits 1987 an Aids erkrankte, leugnete er diese Gerüchte völlig. Seine unmittelbare Umgebung hielt seinen wahren Gesundheitszustand und vor allem die Art seiner Erkrankung für mehrere Jahre geheim. Lediglich seine Bandmitglieder erfuhren bereits 1989 von seiner Infektion. Am 23. November unterrichtete er in einer vorbereiteten Aussage die Öffentlichkeit, dass er an Aids erkrankt sei. Wenige Stunden danach verstarb Freddie Mercury am 24. November 1991 um 19 Uhr in London in seinem Haus in Kensington im Alter von 45 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung, die er aufgrund seiner Erkrankungen nicht mehr überstand.
Freddie Mercury hatte sich trotz der Aids-Diagnose weiterhin mit aller Kraft der Musik gewidmet. Seine letzten Aufnahmen wurden zum größten Teil in einem Studio bei Montreux am Genfersee gemacht[1], wo auch das CD-Cover für das letzte originale Queen-Album Made in Heaven (siehe unten) entstand – es zeigt Mercurys überlebensgroße Statue, die heute zum Gedenken am Genfersee steht, während der Dämmerung. Da seine Stimme noch immer funktionierte, hatte er gewollt, dass die Bandmitglieder noch so viele Songs wie möglich für ihn schreiben, die dann nach seinem Tod erscheinen sollten.
Seine Beerdigung fand am 27. November in privatem Kreise nach Zoroastrischem Ritus, der altiranischen Religion seiner Familie, statt. Seine Leiche wurde im West London Krematorium verbrannt und seine Asche wurde in den Genfersee gestreut. Andere Quellen, wie Jim Hutton, glauben, dass er unter dem Kirschbaum auf seinem Grundstück beigesetzt wurde, wo auch seine beiden Katzen begraben liegen. Eine dritte Theorie besagt, dass er in einem Grab in der Nähe des Krematoriums bestattet werden wollte. Möglich ist auch, dass Freddies Eltern die Urne nach der Einäscherung an sich nahmen und diese zuhause verwahren. Laut Aussage einer Mitarbeiterin des Kensal Green Cemetary wurde er dort nur eingeäschert. Die Urne wurde von seinen Eltern mitgenommen. Eine geplante Gedenkstätte auf dem Friedhof wurde auf Wunsch seiner Mutter nicht realisiert.
Nachwirken
Nach Freddie Mercurys Tod gab es vereinzelt Kritik an der Geheimhaltung seiner Krankheit. Die Kritiker waren der Meinung, er hätte, wenn er einige Jahren früher an die Öffentlichkeit getreten wäre, viel für die Aids-Kranken tun können. Andere vertreten die Ansicht, er wollte nie eine Galionsfigur der Homosexuellen-Bewegung sein.
Bereits am 2. Dezember 1991 wurde Queens Bohemian Rhapsody (als Doppel-A-Seite gemeinsam mit These Are The Days Of Our Lives) erneut als Single veröffentlicht. Wie 16 Jahre zuvor war der Song wochenlang an der Spitze der britischen Charts. Den Erlös aus den Single-Verkäufen erhielt eine Aids-Stiftung.
Freddie Mercury Tribute Concert
Am 20. April 1992 fand im Londoner Wembley Stadion das weltweit direkt im Fernsehen übertragene Freddie Mercury Tribute Concert For Aids Awareness statt. Die verbliebenen Mitglieder von Queen – Brian May, Roger Taylor und John Deacon – hatten das Konzert zu Ehren Mercurys und mit dem Ziel, das Bewusstsein für Aids zu verstärken, organisiert. Die Queen-Musiker traten gemeinsam mit einer Vielzahl an Gästen auf, darunter waren u.a. Metallica, Guns N' Roses, David Bowie, George Michael, Lisa Stansfield, Elton John und Liza Minnelli.
Dieses Konzert markierte die Gründung des Mercury Phoenix Trust, dem die Einnahmen daraus zugute kamen.
Made In Heaven

Am 6. November 1995, fast fünf Jahre nach Innuendo, erschien das Queen-Album Made in Heaven mit den letzten Aufnahmen von Freddie Mercury: A Winter's Tale, You Don't Fool Me sowie Mother Love, gesungen wenige Monate vor seinem Tod. Da das Lied Mother Love in Etappen aufgenommen wurde, kam man nicht dazu, die letzte Strophe mit Freddie aufzunehmen. Sie wurde nach seinem Tod von Brian May eingesungen.
Erstmals veröffentlicht wurden auch Aufnahmen wie It's A Beautiful Day und Too Much Love Will Kill You, das in einer von Brian May interpretierten Version erstmals beim Freddie Mercury Tribute Concert zu hören gewesen war. Ebenso sind auf diesem Album neu eingespielte Queen-Versionen bereits veröffentlichter Titel enthalten, darunter Made In Heaven und I Was Born To Love You (beide aus Mr. Bad Guy) sowie Heaven For Everyone (gesungen von Mercury für Roger Taylors 1988 erschienenes erstes Album seines Solo-Projekts The Cross).
Bedeutung für Queen
Freddie Mercury war nicht nur Lead-Sänger und – neben Brian May – Hauptkomponist der Band. Er war auch an der Ausgestaltung von Stil und Image der Band wesentlich beteiligt. Dank seiner Bühnenpräsenz gehörte Queen zu den erfolgreichsten Livebands der 70er und 80er Jahre. Insbesondere der Auftritt beim von Bob Geldof initiierten Live Aid-Konzert zeigte dies eindrucksvoll. Mit Queen konnte er große Erfolge feiern. Zu Mercurys bekanntesten Queen-Songs zählen Bohemian Rhapsody, Crazy Little Thing Called Love, Don't Stop Me Now, Princes of the Universe, We Are the Champions und Somebody to Love.
Stimme

Auf Grund seiner Ausbildung während seiner Internatszeit war er ein fähiger Klavierspieler und hervorragender Sänger. Unverwechselbar ist seine klare, geschmeidige Stimme mit einem für Rocksänger ungewöhnlichen Volumen und Umfang. Freddie Mercury teilt mit anderen Sängern der so genannten „populären“ Musik, die über eine sehr ausgeprägte Bühnenpräsenz verfügen (z.B. Cab Calloway), das Schicksal, dass dem außerordentlich flexiblen Charakter seiner Singstimme vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt wird. Obwohl Mercury (wie Calloway) von Natur aus ein Tenor war, konnte er die verschiedenen Register seiner 3 ½ -Oktaven-Stimme in vielfältiger Weise abschattieren. So war er nicht nur einfach in der Lage, das tiefe F korrekt zu intonieren, er konnte seiner Stimme auch das dazu passende charakteristische Timbre eines Bass-Baritons verleihen. Entsprechend klingt er beim Bb im extrem hohen Falsett-Register absolut überzeugend und er war fähig, den Klangcharakter seiner als Overdub eingesungenen Background-Vocals von den musikalischen Erfordernissen der im Lead dargebotenen Hauptmelodie klar differenzierend abzusetzen. Allerdings zahlte er, wie so viele berühmte Sänger des 20. Jahrhunderts (bekannte Parallelfälle sind Maria Callas und Billie Holiday) im Lauf seiner Karriere einen hohen künstlerischen Preis für seinen relativ exzessiven Lebensstil in der Form, dass sich sein Stimmumfang zum Ende seines Lebens hin merklich einengte. Mercury war in vielen Stilrichtungen zu „Hause“: Von Music-Hall-Titeln wie Killer Queen oder Bring Back That Leroy Brown über den Rock ’n’ Roll der 50er Jahre (Crazy Little Thing Called Love, Man on the Prowl) und Hard Rock bis zu Disco und Funk der 80er Jahre (Staying Power, Body Language, Another One Bites the Dust).
Bühnenpersönlichkeit

Mercury hatte eine Ballettausbildung genossen und faszinierte sein Publikum mit seinen tänzerischen, kraftvollen, auf die Musik abgestimmten und durch die Musik inspirierten Bewegungen. In dieser Hinsicht ging er weiter als die meisten Leadsänger seiner Generation und wirkte ausgesprochen inspirierend auf jüngere Musiker; Elemente der Bühnenshow Mercurys wurden von vielen späteren Sängern „zitiert“. Eine besondere Rolle spielte dabei sein Mikrofonständer, von dem die Füße abmontiert worden waren. Dieses Gerät war integraler Bestandteil seiner Bühnenshow und wurde als Tambourstock, Luftgitarre, Balanciergerät und vieles andere mehr genutzt. Er brauchte für seine Art der Performance eine große Bühne, die sich durch Treppen und Rampen in die dritte Dimension erstreckte.
Ein weiteres Beispiel für dieses theatralische Gebaren ist der (eine berühmte Choreographie von James Brown weiterentwickelnde) Auftritt von Freddie Mercury mit dem Union Jack: Er stolzierte zum Song We Will Rock You mit der großen Flagge, die er wie einen Mantel umgehängt hatte, eine Zeit lang über die Bühne, wendete sie dann blitzschnell und präsentierte auf der anderen Seite zur Begeisterung des Publikums die jeweilige Landesfahne. Am Ende des Konzerts schritt er zum abschließenden God Save The Queen mit Hermelinmantel und Krone die Bühne ab und zog schließlich die Krone wie einen Hut als Reverenz vor dem Publikum.
Eine weitere Besonderheit von Freddie Mercury bei Live-Auftritten war der Song Now I’m Here, bei dem er mit Hilfe der damaligen technischen Möglichkeiten des Loop eine sich graduell verdichtende Vokalpolyphonie mit der eigenen Stimme entwickelte. Ferner waren Gesangssolos improvisatorischen Charakters oft Teil seiner Performance, wobei sich auch hier Mercurys für einen Rock-Sänger bemerkenswerte stilistische Flexibilität zeigt – in diesen Exkursen greift er auf Elemente des Bebop (Jon Hendricks), des Soul (Donny Hathaway) und der brasilianischen Musik (Hermeto Pascoal) zurück. Daraus entwickelten sich seine „Singspiele“ mit dem Publikum, bei welchen er eine Tonfolge vorsang, die dann nachgesungen wurde. Dabei wurden die Sequenzen immer länger, komplizierter und schneller, bis das Publikum nicht mehr mithalten konnte.
Komposition
Freddie Mercury schrieb folgende Queen-Songs:
- 1973: Queen: Great King Rat; My Fairy King; Liar; Jesus; Seven Seas of Rhye; der ursprünglich für das Album vorgesehene Titel Mad the Swine war letztlich nicht berücksichtigt worden (seine offizielle Veröffentlichung erfolgte erst 1991 auf der Maxi-Single Headlong)
- 1974: Queen II: Ogre Battle; The Fairy Feller's Master-Stroke (inspiriert von einem Gemälde des englischen Malers Richard Dadd); Nevermore; The March of the Black Queen; Funny How Love Is; Seven Seas of Rhye.
- 1974: Sheer Heart Attack: Killer Queen; Flick of the Wrist; Lily of the Valley; In the Lap of the Gods; Bring Back That Leroy Brown; In the Lap of the Gods (Revisited).
- 1975: A Night at the Opera: Death on Two Legs; Lazing on a Sunday Afternoon; Seaside Rendezvous; Love of My Life; Bohemian Rhapsody.
- 1976: A Day at the Races: You Take My Breath Away; The Millionaire Waltz; Somebody to Love; Good Old-Fashioned Lover Boy.
- 1977: News of the World: We Are the Champions; Get Down, Make Love; My Melancholy Blues.
- 1978: Jazz: Mustapha; Jealousy; Bicycle Race; Let Me Entertain You; Don't Stop Me Now.
- 1980: The Game: Play the Game; Crazy Little Thing Called Love; Don't Try Suicide.
- 1980: Flash Gordon – Original Soundtrack Music: Ming's Theme (In the Court of Ming the Merciless), The Ring (Hypnotic Seduction of Dale), Football Fight, The Kiss (Aura Resurrects Flash), Vultan's Theme (Attack of the Hawk Men).
- 1982: Hot Space: Staying Power; Body Language; Life Is Real (Song for Lennon); Cool Cat (Co-Autor John Deacon)
- 1984: The Works: It's a Hard Life; Man on the Prowl; Keep Passing the Open Windows; Is This the World We Created? (Co-Autor Brian May)
- 1986: A Kind of Magic: Princes of the Universe; bei Pain Is So Close to Pleasure und Friends Will Be Friends war John Deacon Co-Autor
- 1989: The Miracle: The Miracle; My Baby Does Me (Co-Autor John Deacon); u.a.
- 1991: Innuendo: I'm Going Slightly Mad; Don't Try So Hard; Delilah; u.a.
- 1995: Made in Heaven: Made in Heaven; I Was Born to Love You (die ursprünglichen Versionen dieser beiden Songs sind auf Mercurys 1985 erschienenem Solo-Album Mr. Bad Guy enthalten); A Winter's Tale; Mother Love (Co-Autor Brian May) (die letzten beiden Songs waren 1991, also kurz vor Mercurys Tod, entstanden).
Als Komponist zeigt er eine ausgeprägte und für den Stil von Queen ohnehin typische Neigung zum Eklektizismus, er greift auf eine ungewöhnliche Vielzahl von Kompositions- und Arrangement-Techniken der klassischen Musik, des Jazz und verschiedener Stile der populären Musik zurück. Mercurys Songs werden zunächst in allererster Linie durch seine prägnante Stimme und Interpretation wiedererkennbar. Dies kann man anhand moderner Musiktechnologie leicht überprüfen, wenn man mit Hilfe einer so genannten „Karaoke“-Funktion die Vocals aus der Aufnahme ausblendet (also quasi den Produktionsprozess im Studio teilweise wieder rückgängig macht). Es zeigt sich dann, dass die Begleitung der Songs vor allem durch ihre Formenvielfalt brilliert, dafür aber nicht unbedingt von der charakteristischen und letztlich stilibildenden Individualität der Gesangsparts gekennzeichnet ist. Wie für die meisten Musiker der britischen Szene typisch, legt Mercury als Komponist den kreativen Hauptakzent seines Erfindungsreichtums auf den Bereich der Harmonik und Melodik, während er im Bereich der Grooves eher auf bewährte und von afro-amerikanischen Musikern geprägte Modelle zurückgreift. Seine Tendenz zu formal asymmetrischen Strukturen, Einflechten ungerader Takte und Akzentverschiebungen verarbeitet er im Arrangement oft durch den schlichten Verzicht auf einen Schlagzeugpart, das Musterbeispiel hierfür ist die formal sehr komplexe Bohemian Rhapsody.
Neben den von 1989 bis 1995 bereits angeführten wurden weitere Songs nur unter der Autorenangabe „Queen“ veröffentlicht, siehe dazu Queen – Die Autoren der Queen-Titel.
Gesang
Freddie Mercury sang auf den Queen-Alben alle seine eigenen Titel und die Songs von John Deacon sowie den Großteil der Kompositionen von May und ca. die Hälfte der von Taylor geschriebenen Stücke. Bei Konzerten sang er alle Queen-Titel (mit Ausnahme des Taylor-Songs I’m In Love With My Car).
Bei Live-Auftritten interpretierte er auch häufig Rock-'n'-Roll-Nummern der 50er Jahre, u.a. Big Spender (Coleman & Fields), Hello Mary Lou (Gene Pitney), (You're So Square) Baby I Don't Care (Leiber & Stoller), Tutti Frutti (Penniman & Labostrie), Gimme Some Lovin (Winwood & Winwood & Davies). Alle diese Titel wurden auf dem Album Live at Wembley '86 veröffentlicht.
Soloprojekte
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- Love Kills
- UK: 8 – 22.09.1984 – 7 Wo.
- US: 69 – 29.09.1984 – 6 Wo.
- DE: 25 – 15.10.1984 – 12 Wo.
- I Was Born To Love You
- UK: 10 – 27.04.1985 – 7 Wo.
- US: 76 – 27.04.1985 – 4 Wo.
- DE: 17 – 20.05.1985 – 13 Wo.
- Made in Heaven
- DE: 60 – 05.08.1985 – 4 Wo.
- Living On My Own
- UK: 46 – 05.10.1985 – 1 Wo.
- Time
- UK: 25 – 31.05.1986 – 4 Wo.
- The Great Pretender
- UK: 4 – 07.03.1987 – 9 Wo.
- DE: 26 – 06.04.1987 – 10 Wo.
- Barcelona (mit M. Caballé)
- UK: 8 – 07.11.1987 – 9 Wo.
- DE: 47 – 18.01.1988 – 5 Wo.
- Barcelona (Re-Release) (mit M. Caballé)
- UK: 2 – 07.11.1987 – 8 Wo.
- DE: 32 – 10.02.1992 – 9 Wo.
- In My Defence
- UK: 8 – 12.12.1992 – 7 Wo.
- The Great Pretender (Re-Release)
- DE: 38 – 07.12.1992 – 11 Wo.
- UK: 29 – 06.02.1993 – 3 Wo.
- Living On My Own (Remix)
- UK: 1 – 31.07.1993 – 13 Wo.
- DE: 2 – 23.08.1993 – 32 Wo.
Alben
- Mr. Bad Guy
- UK: 6 – 05.1985 – ...
- Barcelona (mit M. Caballé)
- UK: 25 – 10.1988 – 4 Wo.
- DE: 41 – 03.02.1992 – 18 Wo.
- Barcelona (Re-Release) (mit M. Caballé)
- UK: 15 – 08.1992 – ...
- The Freddie Mercury Album
- UK: 4 – 11.1992 – ...
- DE: 3 – 07.12.1992 – 17 Wo.
- Remixes
- DE: 22 – 13.12.1993 – 12 Wo.
- Solo
- DE: 55 – 06.11.2000 – 4 Wo.
- UK: 13 – 11.2000 – ...
Bei Mercurys Solo-Projekt mit Montserrat Caballé Barcelona schrieb er alle Titel zusammen mit Mike Moran. Die Texte von The Fallen Priest und The Goldon Boy stammen von Tim Rice, von Ensueño von Montserat Caballé. In How Can I Go On spielte John Deacon Bass.
Im November 1992 erschien posthum The Freddie Mercury Album. Es enthält größtenteils Remixe von Titeln aus seinem Soloalbum Mr. Bad Guy und den beiden von Mercury gesungenen Titeln aus dem Musical Time (Time und In My Defence) sowie einige Album- oder Singleversionen anderer Soloprojekte.
Alben
- 1985 – Mr. Bad Guy
- 1988 – Barcelona – Freddie Mercury & Montserrat Caballé
Posthum veröffentlicht:
- 1992 – The Freddie Mercury Album (Compilation, die u.a. zahlreiche nach Mercurys Tod hergestellte Remixe enthält; in den USA unter dem Titel The Great Pretender und mit leicht veränderter Song-Liste erschienen)
- 1993 – Remixes (EP, alle Titel wurden posthum remixt)
- 2000 – The Solo Collection (Box-Set mit 10 CDs, 2 DVDs und umfangreichem Booklet. CDs: Mr. Bad Guy; Barcelona; The Great Pretender; The Singles 1973-1985; The Singles 1986-1993; The Instrumentals; Rarities 1; Rarities 2; Rarities 3; The David Wigg Interviews; DVDs: The Video Collection; The Untold Story)
- 2000 – Solo (Box-Set mit 3 CDs: Mr. Bad Guy, Barcelona und eine CD mit auch in The Solo Collection enthaltenen Songs)
- 2006 – The Very Best of... (Compilation anlässlich Mercurys 60. Geburtstag, Veröffentlichung geplant für September)
Singles
- 1984 – Love Kills
- 1985 – I Was Born to Love You
- 1985 – Made In Heaven
- 1985 – Living On My Own
- 1985 – Love Me Like There's No Tomorrow
- 1986 – Time
- 1987 – The Great Pretender
- 1987 – Barcelona (mit M. Caballé)
- 1988 – The Golden Boy (mit M. Caballé)
- 1989 – How Can I Go On (mit M. Caballé)
Posthum veröffentlicht (Auswahl):
- 1992 – Barcelona (mit M. Caballé)
- 1992 – How Can I Go On (mit M. Caballé)
- 1992 – In My Defence
- 1993 – The Great Pretender
- 1993 – Living On My Own (Remix von No More Brothers)
Weitere Projekte
Beiträge zu Filmen
- 1980: Filmmusik zu Flash Gordon
- 1984: Freddie Mercury sang für den Soundtrack der Bearbeitung des Fritz Lang-Films Metropolis von Giorgio Moroder Love Kills, das er zusammen mit Giorgio Moroder geschrieben hatte. Im Gegenzug konnte Queen Filmausschnitte aus Metropolis in ihrem Video zu Radio Ga Ga verwenden. Der Titel wurde am 5. September als Single veröffentlicht. (Auf der B-Seite ist das Instrumentalstück Rotwang's Party zu hören, das von Giorgio Moroder und nicht von Mercury stammt.)
- 1984: Am 5. Oktober lief in den USA der Kinofilm Teachers von Arthur Hiller und Aaron Russo mit Nick Nolte in der Hauptrolle an. Künstler wie ZZ Top, Ian Hunter, Bob Seger, Joe Cocker und The Motels trugen zum Soundtrack bei. Von Mercury stammte Fooling Around, das 1985 auf seinem Solo-Album Mr. Bad Guy erschien.
- 1986: Freddie Mercury schrieb und sang zusammen mit Jo Dare das Duett Hold On für den Schimanski-Film Zabou. Das Lied war während einer Szene nur leise im Hintergrund zu hören (Jo Dare war bereits im Video zu Living On My Own als Katze verkleidet zu sehen.)
- 1986: Der Song Princes of the Universe, geschrieben von Freddie Mercury, ist eines der Hauptthemen des Films Highlander, welcher im März des Jahres 1986 in die Kinos kam. Mit sechs Songs des Albums A Kind of Magic haben Queen einen Großteil des Soundtracks gestellt. Der Albumtitel A Kind of Magic wurde durch eine Textzeile aus diesem Film inspiriert. Roger Taylors gleichnamiger Song ist während des Abspanns des Films zu hören.
Musical
Für den Soundtrack des Musicals Time Vorlage:Time von Dave Clark nahm Freddie Mercury die beiden Titel Time (geschrieben von Dave Clark und John Christie; als Single im Mai 1986 veröffentlicht) und In My Defence (von Dave Clark, David Soames und Jeff Daniels) auf. Die Premiere des Musicals fand am 9. April 1986 im Dominion Theatre in Londons West End statt. Die Hauptrollen spielten Laurence Olivier und Cliff Richard, dem im Laufe der Spielzeit David Cassidy nachfolgte. Zwei Jahre nach der Premiere nahm Freddie Mercury als Gastsänger an einer Benefiz-Aufführung des Musicals teil.
Weitere Aufnahmen
Freddie Mercury war als Sänger, Klavierspieler oder Produzent bei einigen Projekten anderer Musiker beteiligt:
- 1978: Zusammen mit Roy Thomas Baker produzierte Mercury das Album This One's On Me von Peter Straker. Er sang auch Backing Vocals.
- 1983: Zusammen mit Michael Jackson arbeitete Mercury an den Songs State Of Shock, There Must Be More To Life Than This und Victory. Diese gemeinsamen Aufnahmen wurden jedoch nie offiziell veröffentlicht. Jackson brachte State of Shock in einer später mit Mick Jagger eingespielten Version auf dem Jacksons-Album Victory (1984) heraus. There Must Be More To Life Than This ist in einer anderen Fassung auf Mr. Bad Guy enthalten.
- 1984: Auf Roger Taylors Solo-Album Strange Frontier ist Freddie Mercurys Stimme im Song Killing Time kurz zu hören.
- 1986: Zu Billy Squiers Album Enough Is Enough steuerte Mercury als Co-Autor und Co-Produzent den Song Lady With The Tenor Sax bei. In Love Is The Hero singt er auf dem Album die Backing-Vocals, in der Single-Version auch das Intro.
- 1988: Erst nach Mercurys Tod sollte sich die ganze Bedeutung seiner Mitwirkung an einem Lied in Roger Taylors The Cross-Album Shove It herausstellen: In Heaven For Everyone sang er die Lead Vocals (auf der Single-Version nur Backing-Vocals). Dieser Song wurde posthum als Queen-Titel mit seiner Stimme neu produziert und 1995 auf Made In Heaven veröffentlicht.
Zu sonstigen Aufnahmen, bei denen auch andere Queen-Mitglieder beteiligt waren, siehe Queen – Weitere Projekte.
Video-Dokumentation
2000 wurde von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher, den Produzenten zahlreicher Queen-Musikvideos, die Dokumentation The Untold Story (u.a. enthalten in The Solo Collection) veröffentlicht, welche größtenteils bisher unveröffentlichtes Material enthielt....
Sonstiges

Der Künstler Tom Fecht hat für das Projekt „Namen und Steine“ im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle in Bonn neben anderen prominenten Verstorbenen auch einen Gedenkstein für Freddie Mercury erstellt.
Literatur
- Lesley-Ann Jones: Freddie Mercury. The Definitive Biography. Hodder & Stoughton, London 1997. ISBN 0340672099
- Jim Hutton, Tim Wapshott: Freddie Mercury und ich. Goldmann, München 1995. ISBN 3-442-43120-4 (Original-Titel: Mercury and me.)
- Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992. ISBN 0-283-06052-2 (Deutsche Ausgabe: Queen. Goldmann, München 1992. ISBN 3-442-42083-0)
- Mick Rock: Blood & Glitter. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-642-9. – Anmerkung: Umfangreicher Bildband des Fotografen Mick Rock mit zahlreichen Fotografien von Freddie Mercury und Queen, vor allem aus der Queen II-Ära.
Weblinks
- La Voz: Freddie Mercury - umfangreiche Details zur Stimme Mercurys (englisch, spanisch)
- Queen Picture Hall: Abbildungen der Album/Single-Covers zu Mr. Bad Guy und Barcelona (englisch)
- Queen Concerts 1970-2005 (Concertography: Freddie Mercury) - Verzeichnis der (Solo-)Konzerte (englisch)
- Vorlage:PND
- Vorlage:Musicbrainz künstler
- Queen-headquarters.de - zahlreiche Artikel, inkl. ausführliche Biographie, Diskografie
- 'You Take My Breath Away - Freddie Mercury' - Artikel, Biografie, Diskografie (englisch)
- Legends of Rock (Freddie Mercury) - Biografie (englisch)
- Vorlage:IMDb Titel (englisch)
Quellen
Personendaten | |
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NAME | Mercury, Freddie |
ALTERNATIVNAMEN | Bulsara, Farrokh |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Rocksänger |
GEBURTSDATUM | 5. September 1946 |
GEBURTSORT | Sansibar, Tansania |
STERBEDATUM | 24. November 1991 |
STERBEORT | London, England |