Westfalen-Blatt und Kunststoffverarbeitung: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Publikation |
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| titel = Westfalen-Blatt |
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| bild = [[File:Westfalen-blatt.svg|none|200px|Logo des Westfalen-Blatts]] |
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| beschreibung = Abonnement-Tageszeitung |
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| verlag = Westfalen-Blatt Vereinigte Zeitungsverlage GmbH |
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| erstausgabe_jahr = 1839 |
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| erscheint = werktäglich |
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| auflage_quelle = {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|Quartalstext|Liste und Infobox}}, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1017|Er}} |
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| auflage_zahl = {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1017|Verk}}}} |
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| herausgeber = |
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| herausgeberin = |
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| geschäftsführer = [[Frank Best]], [[Harald Busse]] |
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| chefred = [[André Best]], [[Ulrich Windolph]] |
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| weblink = [http://www.westfalen-blatt.de/ www.westfalen-blatt.de] |
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Als '''Kunststoffverarbeitung''' wird die Herstellung von '''Kunststoffprodukten''' bezeichnet. Dies geschieht insbesondere durch die Fertigung von [[Formteil]]en, [[Halbzeug]]en, [[Faser]]n oder [[Folie]]n aus [[Kunststoff]]en, die von der chemischen Industrie meist als [[Kunststoffgranulat|Granulat]] ([[Masterbatch]]), Pulver, Folien oder [[Platte (Technische Mechanik)|Platten]] geliefert werden. |
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[[Datei:Bielefeld Westfalen-Blatt.jpg|mini|Sitz des Westfalen-Blatts in Bielefeld an der Sudbrackstraße]] |
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Das '''Westfalen-Blatt''' ist eine deutsche [[Regionalzeitung|regionale]] [[Tageszeitung]] mit Hauptsitz in [[Bielefeld]]. Der volle Name der Unternehmensgruppe lautet ''Westfalen-Blatt Vereinigte Zeitungsverlage GmbH''. Sie ist eine Tochtergesellschaft der ''Westfälische Medien Holding AG''. {{Auflagen-Vergleich kompakt|Zeitungen|1017|Verk}} |
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Die [[Fertigungsverfahren]] werden in Deutschland nach DIN 8580 eingeteilt. Für die Kunststoffverarbeitung sind insbesondere [[Urformverfahren|Urform-]], [[Umformverfahren|Umform-]] und [[Fügen von Kunststoffen|Fügeverfahren]] bedeutsam. |
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== Geschichte == |
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Seit der Lizenzierung im Jahr 1946 befand sich das Blatt im Besitz der Familie Busse, die die Zeitung in neuerer Zeit unter dem Namen Busse-Holding führt. Die Anteile in Höhe von 46,1 Prozent halten die Gesellschafter Erika, Harald und Sabine Busse zusammen mit Michael Best. Geschäftsführer sind Harald Busse und Michael Best. Der [[Axel-Springer-Verlag]] erwarb 2004 einen Minderheitsanteil von 14,5 Prozent.<ref>[http://www.bdzv.de/bdzv_intern+M5e1e854d400.html BDZV: Axel Springer AG beteiligt sich an „Westfalen-Blatt“], Pressemitteilung vom 16. April 2004</ref> Damit hat die Familie Busse mit ihrer Busse-Holding noch einen Anteil von 85,5 %. Im November 2009 verkaufte die Axel Springer AG wieder ihren Anteil an den Verleger [[Dirk Ippen]]. Weitere 24,9 % kaufte im Juli 2011 die Unternehmensgruppe [[Aschendorff]] aus [[Münster]], die unter anderem die [[Westfälische Nachrichten|Westfälischen Nachrichten]] herausgibt.<ref name=meedia>{{Webarchiv | url=http://meedia.de/print/neuer-mitgesellschafter-fuer-westfalen-blatt/2011/07/19.html | wayback=20110919152349 | text=Christian Meier: ''Aschendorff-Gruppe aus Münster steigt ein, Neuer Mitgesellschafter für Westfalen-Blatt'' auf meedia.de }}</ref> Das [[Kartellamt]] genehmigte im Januar 2012 die Übernahme.<ref>[http://www.mt-online.de/lokales/minden/5725640_Wechselt_Westfalen-Blatt_endgueltig_den_Besitzer.html Mindener Tageblatt: Wechselt "Westfalen-Blatt" endgültig den Besitzer? Kartellamt genehmigt Übernahme durch Münsteraner Mediengruppe / Angrenzende Verbreitungsgebiete.] Ausgabe vom 5. Januar 2012, abgerufen am 5. Januar 2012</ref> |
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== Urformverfahren == |
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Zum 1. Januar 2019 hat das Westfalen-Blatt sein gesamtes Geschäft im Rahmen einer Fusion in eine gemeinsame Westfälische Medien Holding AG eingebracht. Die Unternehmensgruppe Aschendorff bringt ihr Mediengeschäft in den Bereichen Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Druckerei und Radio in diese neue Holding ein. Unter dem Dach der Westfälischen Medien Holding AG bleiben die Strukturen beider Unternehmen im Münsterland und Ostwestfalen im Rahmen dieser Fusion unverändert bestehen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.wn.de/Muensterland/3604890-In-eigener-Sache-Neue-Westfaelische-Medien-Holding-buendelt-publizistische-Aktivitaeten|titel=In eigener Sache: Neue Westfälische Medien Holding bündelt publizistische Aktivitäten|werk=Westfälische Nachrichten|hrsg=Aschendorff Medien GmbH & Co. KG|datum=2019-01-04|zugriff=2019-01-05}}</ref> |
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Als Urformen bezeichnet man das Herstellen fester geometrischer Körper, wie Formteile (Rohre, Gehäuseteile für Fernseher, Becher und unzählige andere) aus formlosen Stoffen, wie Schmelzen oder Pulver. Diese Verfahren sind für [[Thermoplast]]e (früher daher ''Spritzmassen'' genannt) die wichtigste Art der Formgebung. Eine Nachbearbeitung kann in den meisten Fällen unterbleiben. Für [[Duroplast]]e (früher ''Pressmassen'' genannt) sind nur Urform- aber keine Umformverfahren einsetzbar. |
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=== Spritzgießen === |
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Das ''Westfalen-Blatt'' gilt als eher bürgerlich-konservativ geprägt. |
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{{Hauptartikel|Spritzgießen}} |
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[[Datei:Temperatures of injection moulding for polypropylene.svg|mini|Schema und Temperaturen für den Spritzguss von Polypropylen]] |
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Beim Spritzgießen wird der Kunststoff aus einem Plastifiziergerät (erwärmt den Kunststoff auf Schmelztemperatur) in einen Hohlraum (''Formwerkzeug'') gespritzt, in welchem er erst verdichtet wird und dann erkaltet. Das Formteil wird dann automatisch ausgeworfen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auch kompliziertere Formteile voll automatisiert sehr schnell in hohen Stückzahlen produziert werden können. Ein Nachteil sind die hohen Stückkosten für die Formwerkzeuge. |
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=== Extrusion === |
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[[Kai Diekmann]], ehemals [[Chefredakteur]] der [[Bild (Zeitung)|Bild-Zeitung]], begann seine Karriere beim Westfalen-Blatt.<ref name=meedia /> |
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{{Hauptartikel|Extrusion (Fertigungstechnik)}} |
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Beim Extrudieren gelangt der Kunststoff durch einen Trichter in einen Zylinder, wird aufgeschmolzen, homogenisiert und verdichtet, um dann mittels einer Schnecke durch eine Düse gepresst zu werden. Diese Anlage wird ''Extruder'' genannt. Extruder werden zur Fertigung von Profilen, Rohren, Platten, Textilfasern (''[[Schmelzspinnen]]''), Masterbatches (Farbkonzentrate) verwendet. |
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=== Kalandrieren === |
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{{Hauptartikel|Kalandrieren}} |
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Das ''Westfalen-Blatt'' hat wie die meisten [[Liste deutscher Zeitungen|deutschen Tageszeitungen]] in den vergangenen Jahren an [[Auflage (Publikation)#Zeitungen und Zeitschriften|Auflage]] eingebüßt. {{Auflagenvergleich-relativ|1017}} Sie beträgt gegenwärtig {{IVW-Text|Zeitungen|1017|Exemplare.}} Der Anteil der [[Abonnement]]s an der verkauften Auflage liegt bei {{FormatZahl|{{#expr: {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1017|Abo}} / {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1017|Verk}} * 100}}}} Prozent. |
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Beim Kalandrieren geschieht die Formgebung des Kunststoffs mittels einer Serie von Walzen. Es wird vor allem für die Herstellung von Folien, dünnen Platten, Bodenbelägen verwendet. |
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{{Auflagen-Diagramm|Zeitungen|1017|Verk|175000}} |
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=== Rotationsformen === |
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{{Hauptartikel|Rotationsformen}} |
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Der Vertrieb erfolgt im Raum [[Ostwestfalen]] mit 20 verschiedenen Lokalausgaben,<ref>https://www.ezeitung3.info/index.php</ref> die jeweils unter verschiedenen Titeln erscheinen. Zu dem Bielefelder Unternehmen gehören Geschäftsstellen in [[Bad Oeynhausen]], Bielefeld, [[Brakel]], [[Bünde]], [[Büren (Westfalen)|Büren]], [[Delbrück]], [[Enger]], [[Espelkamp]], [[Gütersloh]], [[Halle (Westf.)]], [[Herford]], [[Höxter]], [[Lübbecke]], [[Paderborn]], [[Rahden]], [[Schlangen (Gemeinde)|Schlangen]], [[Schloß Holte-Stukenbrock]], [[Steinhagen (Westfalen)|Steinhagen]], [[Verl]], [[Versmold]], [[Vlotho]] und [[Warburg]]. |
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[[Datei:Sinterschema.gif|mini|Prinzip des Rotationsformens]] |
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Das Rotationsformen, auch Rotationsguss oder Rotationssinterverfahren genannt, ist ein spezielles Produktions-Verfahren, um große hohle nahtlose Kunststoff-Teile herzustellen. Bei der Herstellung lagert sich geschmolzenes Kunststoff-Granulat beim Abkühlen an den Innenflächen der rotierenden Form ab. Durch die Beschaffenheit des Rotationswerkzeugs lassen sich verschiedene Wandstärken auch innerhalb einer einzigen Form realisieren. Anwendungsgebiete sind unter anderem große Gehäuse und Transportbehälter, aber auch Armaturenbretter, Möbel und Spielzeug werden teilweise mit Rotationsgießen hergestellt. Auch Schokoladenhohlfiguren werden vergleichbar hergestellt. |
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=== Schäumen === |
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Im Herforder Raum erscheint das Westfalen-Blatt unter dem Titel ''Herforder Kreisblatt'', ''Vlothoer Zeitung'' (ehemals ''Vlothoer Tageblatt''). Im [[Kreis Paderborn]] ist es das ''Westfälische Volksblatt'' und in Schlangen die ''Schlänger Zeitung''. Im Raum Paderborn, Höxter, Warburg, ebenso in Herford, Schloß Holte-Stukenbrock, Steinhagen und Werther sind die jeweiligen Zeitungen gemessen an der Auflage marktführend. |
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{{Hauptartikel|Schaumstoff-Schäumverfahren}} |
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Die Verfahren zur Herstellung von [[Schaumstoff]]en lassen sich in drei Kategorien einteilen:<ref name="Franck1196">A. Franck: ''Kunststoffkompendium.'' 4. Auflage. Vogel Buchverlag, Würzburg 1996, ISBN 3-8023-1589-8.</ref> |
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* Chemisches Treibverfahren: Die das Material aufschäumenden Gase werden bei der Polymerisation frei. (z. B. PU-Schäume) |
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* Physikalisches Treibverfahren: Der Reaktionsmischung werden niedrig siedende Flüssigkeiten zugesetzt, die im Verlauf der Polymerisation verdampfen und so die typischen Gasblasen bilden. (z. B. [[Schaumpolystyrol]]) |
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* Mechanisches Treibverfahren: In eine Schmelze des Kunststoffs wird unter Rühren ein Gas eingeblasen. |
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[[Datei:Inside the mold.jpg|mini|220px|Das Blasform-Verfahren]] |
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Emre Gacks |
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=== Spritzblasformen === |
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Pro Jahr werden rund 60.000 Zeitungsseiten gedruckt, davon rund ein Drittel Anzeigenseiten. |
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{{Hauptartikel|Spritzblasformen}} |
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Beim Blasformen wird ein Thermoplast-Vorformling in einer Form aufgeblasen. Durch die Druckluft legt er sich innen an die Form an und hält diese beim Erkalten.<ref name="Kaiser2006">W. Kaiser: ''Kunststoffchemie für Ingenieure.'' Carl Hanser Verlag, München 2006, ISBN 3-446-22069-0.</ref> Dieses Verfahren dient vor allem zur Herstellung von Flaschen, Fässern, Autotanks etc. |
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== Umformverfahren == |
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Wichtigster Mitbewerber des ''Westfalen-Blatts'' ist die ebenfalls in Bielefeld ansässige ''[[Neue Westfälische]]''. |
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Thermoplaste erweichen bei Erwärmung. Sie können dann bei geringen Umformkräften in eine neue Form gebracht werden. Nach der Abkühlung behalten sie diese bei. Ein Beispiel für die industrielle Nutzung dieses Effektes ist das [[Thermoformen]]. |
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== Fügeverfahren == |
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{{Hauptartikel|Fügen (Fertigungstechnik)}} |
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Zur Unternehmensgruppe Westfalen-Blatt gehört die Panorama Verlags- und Werbegesellschaft mbH. Diese ist Herausgeber von zahlreichen [[Anzeigenblatt|Anzeigenblättern]] im Verbreitungsgebiet des Westfalen-Blattes. Hierzu gehören besonders die Ausgaben von ''OWL am Sonntag'' bzw. ''Paderborner Zeitung'' und ''OWL am Mittwoch'' bzw. ''OWL am Donnerstag''. Andere Titel sind beispielsweise ''Bad Driburg Extra'','' Steinhagen erleben'', ''Brackwede erleben'', ''Werther erleben'', ''Versmold erleben'', ''Schloß Holte-Stukenbrock erleben'', ''Wir in Löhne'' oder ''Huxaria Extra''. Manche Ausgaben des Westfalen-Blatts enthalten thematische Magazine mit Titeln wie ''Scheinfrei'', ''Schöner Reisen'' oder ''Mein Garten''. |
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Als Fügen bezeichnet man in der Fertigungstechnik Verfahren, die zwei Bauteile dauerhaft miteinander verbinden. Für Kunststoffe kommt dabei vorwiegend das [[Schweißen]] und [[Kleben]] zum Einsatz. Aber auch [[Schraube (Verbindungselement)|Schrauben]], [[Niet]]en und [[Durchsetzfügen|Clinchen]] kann mit Kunststoffen erfolgen. |
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=== Schweißen von Kunststoffen === |
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== Weblinks == |
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Schweißen setzt aufschmelzbare Werkstoffe voraus, daher kommen für dieses Verfahren nur Thermoplaste in Frage. Die Wärme zum Aufschmelzen des Materials kann mittels einer elektrischen Induktionsheizung (''Heizelementschweißen''), heißer Druckluft (''Warmgasschweißen''), Reibung der Moleküle gegeneinander (''Hochfrequenzschweißen''), Licht- oder Laserstrahlung (''Strahlungsschweißen'') oder Reibung (''Reibungsschweißen'') zugeführt werden. |
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{{Commonscat}} |
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* [http://www.westfalen-blatt.de/ Westfalen-Blatt] |
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=== Kleben von Kunststoffen === |
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Im Gegensatz zum Schweißen eignet sich das Kleben auch für Duroplaste und Elastomere. Die grundsätzliche Voraussetzung ist, dass die zu verklebenden Kunststoffe [[Chemische Bindung|polare]] Eigenschaften haben. Man unterscheidet zwischen ''physikalischen Klebern'', bei denen die molekulare Struktur des Klebstoffs schon vor dem Auftragen vorhanden ist und er durch Verdunsten eines Lösungsmittels aushärtet und ''chemischen Klebern'', bei denen eine chemische Reaktion die Aushärtung verursacht. |
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== Kunststoffverarbeitende Industrie == |
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Der [[Gesamtverband kunststoffverarbeitende Industrie]] (GKV) ist die Vereinigung der Produzenten der Kunststoffverarbeitung in Deutschland. |
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|+ Einsatzgebiete der im Wirtschaftszweig hergestellten Produkte<ref>''vdi-Nachrichten.'' 42/10 nach Consultic Studie 2008.</ref> |
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! Wirtschaftsbereich !! Anteile (wertmässig) |
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| Sport und Freizeit || align="center" | 14,9 % |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Kunststoffverarbeitung| ]] |
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[[Kategorie:Zeitung (Nordrhein-Westfalen)]] |
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[[Kategorie:Medien (Bielefeld)]] |
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[[Kategorie:Gegründet 1839]] |
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[[Kategorie:Ersterscheinung 1839]] |
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[[Kategorie:Medien (Westfalen)]] |
Version vom 8. Januar 2020, 18:32 Uhr

Als Kunststoffverarbeitung wird die Herstellung von Kunststoffprodukten bezeichnet. Dies geschieht insbesondere durch die Fertigung von Formteilen, Halbzeugen, Fasern oder Folien aus Kunststoffen, die von der chemischen Industrie meist als Granulat (Masterbatch), Pulver, Folien oder Platten geliefert werden.
Die Fertigungsverfahren werden in Deutschland nach DIN 8580 eingeteilt. Für die Kunststoffverarbeitung sind insbesondere Urform-, Umform- und Fügeverfahren bedeutsam.
Urformverfahren
Als Urformen bezeichnet man das Herstellen fester geometrischer Körper, wie Formteile (Rohre, Gehäuseteile für Fernseher, Becher und unzählige andere) aus formlosen Stoffen, wie Schmelzen oder Pulver. Diese Verfahren sind für Thermoplaste (früher daher Spritzmassen genannt) die wichtigste Art der Formgebung. Eine Nachbearbeitung kann in den meisten Fällen unterbleiben. Für Duroplaste (früher Pressmassen genannt) sind nur Urform- aber keine Umformverfahren einsetzbar.
Spritzgießen

Beim Spritzgießen wird der Kunststoff aus einem Plastifiziergerät (erwärmt den Kunststoff auf Schmelztemperatur) in einen Hohlraum (Formwerkzeug) gespritzt, in welchem er erst verdichtet wird und dann erkaltet. Das Formteil wird dann automatisch ausgeworfen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auch kompliziertere Formteile voll automatisiert sehr schnell in hohen Stückzahlen produziert werden können. Ein Nachteil sind die hohen Stückkosten für die Formwerkzeuge.
Extrusion
Beim Extrudieren gelangt der Kunststoff durch einen Trichter in einen Zylinder, wird aufgeschmolzen, homogenisiert und verdichtet, um dann mittels einer Schnecke durch eine Düse gepresst zu werden. Diese Anlage wird Extruder genannt. Extruder werden zur Fertigung von Profilen, Rohren, Platten, Textilfasern (Schmelzspinnen), Masterbatches (Farbkonzentrate) verwendet.
Kalandrieren
Beim Kalandrieren geschieht die Formgebung des Kunststoffs mittels einer Serie von Walzen. Es wird vor allem für die Herstellung von Folien, dünnen Platten, Bodenbelägen verwendet.
Rotationsformen

Das Rotationsformen, auch Rotationsguss oder Rotationssinterverfahren genannt, ist ein spezielles Produktions-Verfahren, um große hohle nahtlose Kunststoff-Teile herzustellen. Bei der Herstellung lagert sich geschmolzenes Kunststoff-Granulat beim Abkühlen an den Innenflächen der rotierenden Form ab. Durch die Beschaffenheit des Rotationswerkzeugs lassen sich verschiedene Wandstärken auch innerhalb einer einzigen Form realisieren. Anwendungsgebiete sind unter anderem große Gehäuse und Transportbehälter, aber auch Armaturenbretter, Möbel und Spielzeug werden teilweise mit Rotationsgießen hergestellt. Auch Schokoladenhohlfiguren werden vergleichbar hergestellt.
Schäumen
Die Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen lassen sich in drei Kategorien einteilen:[1]
- Chemisches Treibverfahren: Die das Material aufschäumenden Gase werden bei der Polymerisation frei. (z. B. PU-Schäume)
- Physikalisches Treibverfahren: Der Reaktionsmischung werden niedrig siedende Flüssigkeiten zugesetzt, die im Verlauf der Polymerisation verdampfen und so die typischen Gasblasen bilden. (z. B. Schaumpolystyrol)
- Mechanisches Treibverfahren: In eine Schmelze des Kunststoffs wird unter Rühren ein Gas eingeblasen.

Emre Gacks
Spritzblasformen
Beim Blasformen wird ein Thermoplast-Vorformling in einer Form aufgeblasen. Durch die Druckluft legt er sich innen an die Form an und hält diese beim Erkalten.[2] Dieses Verfahren dient vor allem zur Herstellung von Flaschen, Fässern, Autotanks etc.
Umformverfahren
Thermoplaste erweichen bei Erwärmung. Sie können dann bei geringen Umformkräften in eine neue Form gebracht werden. Nach der Abkühlung behalten sie diese bei. Ein Beispiel für die industrielle Nutzung dieses Effektes ist das Thermoformen.
Fügeverfahren
Als Fügen bezeichnet man in der Fertigungstechnik Verfahren, die zwei Bauteile dauerhaft miteinander verbinden. Für Kunststoffe kommt dabei vorwiegend das Schweißen und Kleben zum Einsatz. Aber auch Schrauben, Nieten und Clinchen kann mit Kunststoffen erfolgen.
Schweißen von Kunststoffen
Schweißen setzt aufschmelzbare Werkstoffe voraus, daher kommen für dieses Verfahren nur Thermoplaste in Frage. Die Wärme zum Aufschmelzen des Materials kann mittels einer elektrischen Induktionsheizung (Heizelementschweißen), heißer Druckluft (Warmgasschweißen), Reibung der Moleküle gegeneinander (Hochfrequenzschweißen), Licht- oder Laserstrahlung (Strahlungsschweißen) oder Reibung (Reibungsschweißen) zugeführt werden.
Kleben von Kunststoffen
Im Gegensatz zum Schweißen eignet sich das Kleben auch für Duroplaste und Elastomere. Die grundsätzliche Voraussetzung ist, dass die zu verklebenden Kunststoffe polare Eigenschaften haben. Man unterscheidet zwischen physikalischen Klebern, bei denen die molekulare Struktur des Klebstoffs schon vor dem Auftragen vorhanden ist und er durch Verdunsten eines Lösungsmittels aushärtet und chemischen Klebern, bei denen eine chemische Reaktion die Aushärtung verursacht.
Kunststoffverarbeitende Industrie
Der Gesamtverband kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) ist die Vereinigung der Produzenten der Kunststoffverarbeitung in Deutschland.
Wirtschaftsbereich | Anteile (wertmässig) |
---|---|
Verpackungen | 32,4 % |
Bauwesen | 25,2 % |
Fahrzeugbau | 9,2 % |
Elektrowaren | 7,4 % |
Haushaltswaren | 2,9 % |
Möbelindustrie | 3,8 % |
Landwirtschaft | 2,5 % |
Medizin | 1,7 % |
Sport und Freizeit | 14,9 % |
Einzelnachweise
- ↑ A. Franck: Kunststoffkompendium. 4. Auflage. Vogel Buchverlag, Würzburg 1996, ISBN 3-8023-1589-8.
- ↑ W. Kaiser: Kunststoffchemie für Ingenieure. Carl Hanser Verlag, München 2006, ISBN 3-446-22069-0.
- ↑ vdi-Nachrichten. 42/10 nach Consultic Studie 2008.