Zum Inhalt springen

Przełęk und Agnes Baltsa: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Nachbarorte: Begriffsklärung
 
+ Unterpunkt: Literatur
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Luis Lima y Agnes Baltsa en Cavalleria Rusticana.jpg|thumb|250px|Agnes Baltsa und Luis Lima in ''[[Cavalleria rusticana]]'']]
{{Infobox Ort in Polen
'''Agnes Baltsa''' ({{elS|Αγνή Μπάλτσα}}, * [[19. November]] [[1944]] auf [[Lefkas]]) ist eine [[Griechenland|griechische]] [[Opernsängerin]] ([[Mezzosopran]]istin).
| Ort = Przełęk <br />''Preiland''
| Wappen = kein
| Woiwodschaft = Oppeln
| Powiat = Nysa
| PowiatLink = Nyski
| Gemeinde = Nysa
| Breitengrad = 50
| Breitenminute = 24
| Breitensekunde = 39
| Längengrad = 17
| Längenminute = 20
| Längensekunde = 00
| OrtEinwohner = 570
| OrtEinwDatum = 31. Dez. 2018<ref>[http://bip.nysa.pl/index.php?c=301 Liczba mieszkańców w Gminie Nysa] (polnisch), 31. Dez. 2018, abgerufen am 29. Nov. 2019</ref>
| OrtFläche =
| Höhe = 200–250
| Postleitzahl = 48-303
| Telefonvorwahl = 77
| KFZ-Kennzeichen = ONY
| Straße1 = [[Droga wojewódzka 411|DW 411]] [[Nysa]]–[[Konradów (Głuchołazy)|Konradów]]
| Schienen1 = [[Bahnstrecke Katowice–Legnica|Kędzierzyn-Koźle–Nysa]]
| Flughafen1 = [[Flughafen Breslau|Breslau]]
}}


== Leben ==
'''Przełęk''' (deutsch ''Preiland'', 1945–1947 ''Przełęt'') ist eine Ortschaft der [[Gmina Nysa|Landgemeinde Nysa]] (''Neisse'') in [[Polen]]. Sie liegt im [[Powiat Nyski]] (Kreis Neisse) in der [[Woiwodschaft Oppeln]].
Agnes Baltsa bekam Klavierunterricht seit ihrem sechsten Lebensjahr. 1958 zog sie mit ihren Eltern nach [[Athen]], wo sie 1965 am [[Athener Konservatorium]] graduierte. Im selben Jahr gewann sie das ''[[Maria Callas]] Stipendium'', welches ihr die Möglichkeit gab, ihre Studien in [[München]] fortzuführen. Ihr Debüt gab sie 1968 mit der Partie des Cherubino in [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] Oper ''[[Le nozze di Figaro]]'' an der [[Oper Frankfurt]], gefolgt von der Rolle des Octavian in der [[Richard Strauss|Strauss-Oper]] ''[[Der Rosenkavalier]]'' an der [[Wiener Staatsoper]] 1970. Sie war damit die jüngste Sängerin des Octavian an der Wiener Staatsoper. Diese Partie sang sie später auch bei den [[Salzburger Festspiele]]n unter [[Herbert von Karajan]], der sie bei einem [[Vorsingen (Besetzung)|Vorsingen]] für eine Platten-Aufnahme der ''[[Missa Solemnis (Beethoven)|Missa solemnis]]'' von [[Ludwig van Beethoven]] entdeckte und besonders geprägt und geformt hat. Unter seiner Leitung trat sie regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und [[Osterfestspiele Salzburg|Osterfestspielen]] auf, z.&nbsp;B. als Herodias in ''[[Salome (Oper)|Salome]],'' als [[Carmen (Oper)|Carmen]] oder zuletzt als Prinzessin Eboli in ''[[Don Carlos (Verdi)|Don Carlos]]'' (1986).


Es folgten Engagements an der [[Deutsche Oper Berlin|Deutschen Oper Berlin]], verschiedenen Opernhäusern in den [[Vereinigte Staaten|USA]], inklusive der [[Metropolitan Opera]] in [[New York City|New York]], an der [[Bayerische Staatsoper|Bayerischen Staatsoper]] in München, dem [[Royal Opera House|Covent Garden]] in [[London]], dem [[Opernhaus Zürich]] und der [[Pariser Oper|Opéra de Paris]]. 1980 wurde sie [[Kammersänger]]in an der [[Wiener Staatsoper]].
== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
Das [[Straßendorf]] Przełęk liegt im Südwesten der historischen Region [[Oberschlesien]]. Der Ort liegt etwa acht Kilometer südlich des Gemeindesitzes und der Kreisstadt [[Nysa]] und etwa 63 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt [[Opole]].


1985 sang sie hier an der Seite von [[Edita Gruberová]] die Elisabetta in Donizettis ''[[Maria Stuarda]]'' unter Leitung von [[Ádám Fischer]] als österreichische Erstaufführung. 1988 wurde Agnes Baltsa zum [[Liste der Ehrenmitglieder der Wiener Staatsoper|Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper]] ernannt. Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 1992 in [[Olympische Sommerspiele 1992|Barcelona]] sang Baltsa die von [[Mikis Theodorakis]] komponierte [[olympische Hymne]] ''Hellenismus'' zum Einmarsch der [[Olympische Ringe|olympischen Fahne]].
Przełęk liegt in der [[Nizina Śląska]] ''(Schlesische Tiefebene)'' innerhalb der [[Płaskowyż Głubczycki]] ''(Leobschützer Lößhügelland)''. Das Dorf liegt am rechten Ufer der [[Biała Głuchołaska]] (''Biele''). Der Ort liegt an der Bahnstrecke [[Bahnstrecke Katowice–Legnica|Kędzierzyn-Koźle–Nysa]]. Przełęk liegt an der Woiwodschaftsstraße [[Droga wojewódzka 411]].


Bei der Eröffnung der Griechischen Nationaloper im neuen [[Stavros Niarchos Foundation]] Kulturzentrum am 15. Oktober 2017 triumphierte Agnes Baltsa als [[Klytämnestra]] in der Oper ''[[Elektra (Strauss)|Elektra]]'' von [[Richard Strauss]] unter der Leitung von [[Vassilis Christopoulos]] in der Regie von [[Yannis Kokkos]].
=== Nachbarorte ===
Nachbarorte von Przełęk sind im Norden [[Podkamień (Nysa)|Podkamień]] (''Steinhübel''), im Nordosten [[Hajduki Nyskie]] (''Heidau''), im Süden [[Polski Świętów]] (''Polnisch Wette'') und [[Markowice (Głuchołazy)|Markowice]], im Westen [[Iława (Nysa)|Iława]] (''Eilau'') und [[Morów]] (''Mohrau'') sowie im Nordwesten [[Biała Nyska]] (''Bielau'').


Baltsa ist mit dem Bass [[Günter Missenhardt]] verheiratet.
== Geschichte ==
[[Datei:2013 Przełęk 04 Kościół św. Mikołaja.jpg|mini|Kirche St. Nikolaus]]
[[Datei:2013 Przełęk 09.jpg|mini|Fragmente des Kriegsdenkmals]]
Der Ort wurde im Jahr 1256 erstmals als ''Prselanz'' erwähnt. Eine erweiterte Erwähnung erfolgte 1284 als ''Prilanth''. In dem Werk '' Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis'' aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als ''Morow'' erwähnt.<ref>[http://www.dokumentyslaska.pl/cds%2014/liber.html Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis]</ref> 1311 erfolgte eine Erwähnung als ''Prelant''.<ref name="Knie" />


== Repertoire ==
Nach dem [[Erster Schlesischer Krieg|Ersten Schlesischen Krieg]] 1742 fiel Preiland mit dem größten Teil Schlesiens an [[Preußen]]. 1784 wurde im Ort eine Schule eingerichtet.<ref name="Triest" />
* [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]: ''[[Le nozze di Figaro]]'' (Cherubino), ''[[Così fan tutte]]'' (Dorabella und Despina), ''[[Don Giovanni]]'' (Donna Elvira) und das ''[[Requiem (Mozart)|Requiem]]''
* [[Gioacchino Rossini|Rossini]]: ''[[Der Barbier von Sevilla|Il Barbiere di Siviglia]], [[La Cenerentola (Oper)|La Cenerentola]]'' und ''[[L’italiana in Algeri]]''
* [[Pietro Mascagni|Mascagni]]: ''[[Cavalleria rusticana]]''
* [[Saverio Mercadante]]: ''Il giuramento'' (Bianca)
* [[Giuseppe Verdi|Verdi]]: ''[[Aida (Oper)|Aida]]'' (Amneris), ''[[La forza del destino]]'' (Preziosilla), ''[[Il trovatore]]'' (Azucena), ''[[Don Carlos (Verdi)|Don Carlos]]'' (Eboli) und ''[[Messa da Requiem]]''
* [[Jules Massenet]]: ''[[Therése]]'' und ''[[Herodiade]]''
* [[Vincenzo Bellini|Bellini]]: ''[[I Capuleti e i Montecchi]], [[Norma (Oper)|Norma]]''
* [[Gaëtano Donizetti|Donizetti]]: ''[[Maria Stuarda]]'' (Elisabetta), ''[[Il campanello di notte]]'', ''[[La favorite (Oper)|La favorita]]'' (Leonora) u.&nbsp;v.&nbsp;a.&nbsp;m.
* [[Camille Saint-Saëns]]: ''[[Samson et Dalila]]''
* [[Richard Strauss]]: ''[[Der Rosenkavalier]]'' (Octavian), ''[[Ariadne auf Naxos]]'' (Komponist), ''[[Elektra (Strauss)|Elektra]]'' (Klytämnestra) und ''[[Salome (Oper)|Salome]]'' (Herodias)
* [[Giacomo Meyerbeer]]: ''[[Le prophète]]'' (Fides)
* [[Georges Bizet]]: ''[[Carmen (Oper)|Carmen]],'' eine Rolle, die sie viele Male mit [[José Carreras]] zusammen gesungen hat.
* [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss]]: ''[[Die Fledermaus]]'' (Orlofsky)


In der Saison 2000/2001 trat sie im Rahmen des Japan-Gastspiels der Wiener Staatsoper als Komponist in ''Ariadne auf Naxos'' auf. 2001 sang sie ihre erste Kundry in ''Parsifal'' am [[Teatro Real]] in [[Madrid]]. 2002 nahm sie wieder das Engagement der Wiener Staatsoper an.
Nach der Neuorganisation der [[Provinz Schlesien]] gehörte die [[Landgemeinde (Preußen)|Landgemeinde]] Preiland ab 1816 zum [[Landkreis Neisse]] im [[Regierungsbezirk Oppeln]]. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Filialkirche, eine Kapelle, eine katholische Schule sowie 69 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Preiland 465 Menschen, davon allesamt katholisch.<ref name="Knie">[[Johann Georg Knie]]: ''Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien.'' Breslau 1845, S. 510.</ref> 1847 wurde im Ort eine Baumwollspinnerei vom Kaufmann Robert Herber gegründet. 1855 lebten 570 Menschen im Ort. 1865 zählte der Ort 21 Bauernhöfe, 17 Gärtner- und 23 Häuslerstellen. Die Schule wurde im gleichen Jahr von 106 Schülern besucht.<ref name="Triest">Vgl. Felix Triest: [http://books.google.de/books?id=FKUCAAAAcAAJ&client=firefox-a ''Topographisches Handbuch von Oberschlesien.''] Breslau 1865, S. 989.</ref> 1874 wurde der [[Amtsbezirk (Preußen)|Amtsbezirk]] ''Bielau'' gegründet, welcher aus den Landgemeinden Bielau, Eilau, Mohrau, Preiland und Steinhübel und die Gutsbezirke Bielau, Eilau, Mohrau, Preiland und Steinhübel bestand.<ref name="Territorial">[http://territorial.de/obschles/neisse/bielau.htm Territorial Amtsbezirk Bielau]</ref> Im November 1875 wurde die [[Bahnstrecke Katowice–Legnica|Bahnstrecke Neisse–Ziegenhals]] eröffnet, womit Preiland einen Anschluss an das Schienennetz der [[Oberschlesische Eisenbahn|Oberschlesischen Eisenbahn]] erhielt. 1885 zählte Preiland 504 Einwohner.<ref>[https://agoff.de/?p=78569 AGOFF Kreis Neisse]</ref>


Eines ihrer Rollenporträts ist die Isabella in [[Gioachino Rossini]]s ''L’italiana in Algeri'', welche sie 1987 an der [[Wiener Staatsoper]] unter der Regie von [[Jean-Pierre Ponnelle]] und der musikalischen Leitung von [[Claudio Abbado]] gesungen hat. Sie selbst hat einmal gesagt, die drei prägenden Rollen ihrer Karriere waren Eboli, Carmen und die Küsterin in ''[[Jenůfa]]'' von [[Leoš Janáček]]. Es sind mit Sicherheit die psychologisch tiefsten Rollenporträts ihrer Entwicklung. Die [[Hosenrolle|Hosen-Rollen]] hat sie inzwischen abgelegt.
1933 lebten in Preiland 537, sowie 1939 541 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im [[Landkreis Neisse]].<ref name="Vwg">{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=neisse.html|name=Kreis Neisse (poln. Nysa)}}</ref>


Abseits vom klassischen Opern-Repertoire machte sich Agnes Baltsa auch einen Namen als Interpretin griechischer Folklore, u.&nbsp;a. von Werken der Komponisten [[Mikis Theodorakis]] und [[Manos Hadjidakis]].
1945 kam der Ort unter polnische Verwaltung und wurde zunächst in ''Przełęt'' umbenannt, die Bevölkerung wurde vertrieben. 1947 wurde der Ortsname in ''Przełęk'' geändert. 1950 kam Przełęk zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten [[Powiat Nyski]].


1992 entstand ein Krimi des [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] unter dem Titel ''Duett''. An der Seite von [[Otto Schenk]] und [[Karlheinz Hackl]] spielt Baltsa eine ungarische Sängerin, die aufgrund früherer Geheimdiensttätigkeit erpresst wird.
== Sehenswürdigkeiten ==
* Die römisch-katholische ''St.-Nikolaus-Kirche'' (poln. ''Kościół św. Mikołaja'') wurde 1780 im Stil des [[Barock]]s erbaut. Eine Kapelle an gleicher Stelle wurde bereits 1495 erwähnt. 1638 wurde diese Kapelle durch einen steinernen Bau ersetzt. Das Kirchengebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.<ref name="Denkmal">[https://www.nid.pl/pl/Informacje_ogolne/Zabytki_w_Polsce/rejestr-zabytkow/zestawienia-zabytkow-nieruchomych/stan%20na%2031.12.2017%20KOREKTA/OPO-rej.pdf Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln] (polnisch; PDF; 913 kB)</ref>
* Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs hat sich teilweise erhalten.
* Wegekreuz


== Vereine ==
== Literatur ==
* ''Baltsa, Agnes.'' In: K. J. Kutsch, L. Riemens: ''[[Großes Sängerlexikon]]'', Band 1, K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-11598-9, S. 230
* Freiwillige Feuerwehr ''OPS Przełęk''
* Fußballverein ''LKS Przełęk''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118881256|TEXT=Werke von und über}}
{{Commonscat|Przełęk (województwo opolskie)|Przełęk}}
* [http://www.xs4all.nl/~roots2/ Persönliche Website von Agnes Baltsa]
* {{Operabase|Typ=Sänger|Name=Agnes Baltsa|ID=136}}
* {{BMLO|b1257}}
* {{operissimo|ffcyoieagxaaaaabfxhd}}


{{Normdaten|TYP=p|GND=118881256|LCCN=n/81/89378|VIAF=34642475}}
== Einzelnachweise ==
<references />


{{SORTIERUNG:Baltsa, Agnes}}
{{Navigationsleiste Orte in der Gemeinde Nysa}}
[[Kategorie:Opernsänger]]
[[Kategorie:Mezzosopran]]
[[Kategorie:Österreichischer Kammersänger]]
[[Kategorie:Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper]]
[[Kategorie:Grieche]]
[[Kategorie:Geboren 1944]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Personendaten
{{SORTIERUNG:Przełęk}}
|NAME=Baltsa, Agnes
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Opole]]
|ALTERNATIVNAMEN=Mπάλτσα, Aγνή (griechisch)
[[Kategorie:Gmina Nysa]]
|KURZBESCHREIBUNG=griechische Opernsängerin (Mezzosopranistin)
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
|GEBURTSDATUM=19. November 1944
[[Kategorie:Ersterwähnung 1256]]
|GEBURTSORT=auf [[Lefkas]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

Version vom 1. Dezember 2019, 10:29 Uhr

Agnes Baltsa und Luis Lima in Cavalleria rusticana

Agnes Baltsa (griechisch Αγνή Μπάλτσα, * 19. November 1944 auf Lefkas) ist eine griechische Opernsängerin (Mezzosopranistin).

Leben

Agnes Baltsa bekam Klavierunterricht seit ihrem sechsten Lebensjahr. 1958 zog sie mit ihren Eltern nach Athen, wo sie 1965 am Athener Konservatorium graduierte. Im selben Jahr gewann sie das Maria Callas Stipendium, welches ihr die Möglichkeit gab, ihre Studien in München fortzuführen. Ihr Debüt gab sie 1968 mit der Partie des Cherubino in Mozarts Oper Le nozze di Figaro an der Oper Frankfurt, gefolgt von der Rolle des Octavian in der Strauss-Oper Der Rosenkavalier an der Wiener Staatsoper 1970. Sie war damit die jüngste Sängerin des Octavian an der Wiener Staatsoper. Diese Partie sang sie später auch bei den Salzburger Festspielen unter Herbert von Karajan, der sie bei einem Vorsingen für eine Platten-Aufnahme der Missa solemnis von Ludwig van Beethoven entdeckte und besonders geprägt und geformt hat. Unter seiner Leitung trat sie regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und Osterfestspielen auf, z. B. als Herodias in Salome, als Carmen oder zuletzt als Prinzessin Eboli in Don Carlos (1986).

Es folgten Engagements an der Deutschen Oper Berlin, verschiedenen Opernhäusern in den USA, inklusive der Metropolitan Opera in New York, an der Bayerischen Staatsoper in München, dem Covent Garden in London, dem Opernhaus Zürich und der Opéra de Paris. 1980 wurde sie Kammersängerin an der Wiener Staatsoper.

1985 sang sie hier an der Seite von Edita Gruberová die Elisabetta in Donizettis Maria Stuarda unter Leitung von Ádám Fischer als österreichische Erstaufführung. 1988 wurde Agnes Baltsa zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona sang Baltsa die von Mikis Theodorakis komponierte olympische Hymne Hellenismus zum Einmarsch der olympischen Fahne.

Bei der Eröffnung der Griechischen Nationaloper im neuen Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum am 15. Oktober 2017 triumphierte Agnes Baltsa als Klytämnestra in der Oper Elektra von Richard Strauss unter der Leitung von Vassilis Christopoulos in der Regie von Yannis Kokkos.

Baltsa ist mit dem Bass Günter Missenhardt verheiratet.

Repertoire

In der Saison 2000/2001 trat sie im Rahmen des Japan-Gastspiels der Wiener Staatsoper als Komponist in Ariadne auf Naxos auf. 2001 sang sie ihre erste Kundry in Parsifal am Teatro Real in Madrid. 2002 nahm sie wieder das Engagement der Wiener Staatsoper an.

Eines ihrer Rollenporträts ist die Isabella in Gioachino Rossinis L’italiana in Algeri, welche sie 1987 an der Wiener Staatsoper unter der Regie von Jean-Pierre Ponnelle und der musikalischen Leitung von Claudio Abbado gesungen hat. Sie selbst hat einmal gesagt, die drei prägenden Rollen ihrer Karriere waren Eboli, Carmen und die Küsterin in Jenůfa von Leoš Janáček. Es sind mit Sicherheit die psychologisch tiefsten Rollenporträts ihrer Entwicklung. Die Hosen-Rollen hat sie inzwischen abgelegt.

Abseits vom klassischen Opern-Repertoire machte sich Agnes Baltsa auch einen Namen als Interpretin griechischer Folklore, u. a. von Werken der Komponisten Mikis Theodorakis und Manos Hadjidakis.

1992 entstand ein Krimi des ORF unter dem Titel Duett. An der Seite von Otto Schenk und Karlheinz Hackl spielt Baltsa eine ungarische Sängerin, die aufgrund früherer Geheimdiensttätigkeit erpresst wird.

Literatur